6
15. 4. 1927"1 Holt 4. J ADOLF3Ii)LLER. ~,'emuche zur inneren Therapie der Pflanzen. zinische noch eine chemische Frage, sondern eine technische: Abdichtung und Liiftung sind die beiden Punkte, auf die es ankommt. Damit mSchte ich meine Erinnerungen schlieBen. Die Entwicklung der angewandten Entomologie in Deutschland vollzog sich nicht kampflos. Sie halle manche Widerst~nde zu iiberwinden und 41 hat es heute noch. Vor allem gilt es, den Be- hSrden und dcr Allgemeinheit die Wiirdigtmg und Achtung vor unserem Arbeitsgebiete beizubringen, die ihm zukommen. Hier bleibt der jfingeren Generation auBer den rein wissenschaftlichen Auf- gaben noch recht viel zu tun. Versuche zur inneren Therapie der Pflanzen. (Versuche zur Beki~mpfung yon Insekten mit beiBenden Mulldwerkzeugen.) (Mit 3 Tabellen, 5 Abbildungen und 4 graphischen Dal~telhmgen.) Von Dr. Adolf Mfiller, Frankfurt a. M. ISchlu/t). wasserige LSsungen des Pri~parates x eingestellt, HI. Versuchsserie. und zwar 3 in eine Konzentration yon 1:500 Die Tatsache, dab sich die bei den vorher- und 3 in eine solche von 1:1000. Die Zweige gehenden Versuchen (vgl. Versuchsserie .II) an- nahmen eine ihrem Gewichte entspreehende Menge gewandte Konzentration (1:250) des Pr'~parates x dieser LSsungen auf. Ihr Gewieht betlalg 34,8 Abb. 4. 5 lfigiger Raupenfial~ an behandelten und unbohandelten Birnzwoigen. Anzahl der angesetzton Raupen ~ 10. Nr. i Priiparat x ca. 90prozont. Konzent, ation 1:1000. Zahl der Bllttter = 28. ,, ~ ., ,, 90 ,, ., 1:1000. ~, ,, ,, =80. ,, 4 .~ ., ,, 90 ,, ,, I: 500. ,, ,, ,, =23. ,, 5 ,, ,, ,, 90 ., ,, 1:500 ,, ., ,, :23. ,, 6 ., ,, ., 90 ,, 1: .500. = 24. ,, . unbohandelt (Zweig in B .... enwassor). Zahl der 13/~tte'r = 23. ,, 8 ,, ,. ,, ,, ,, ., ,, =2L. I fast KahlfraiL ,, 9 ,, ,, ,, ., , ., , : 19. ,, I0 = 18. (Vgl. Vorsuchsserio IlI', sowio Tabello 3 [Vorsucho 1 and '~--I0]) (moist gloicho Anzahl dor Bl~lttor.) Man vorgloi('ho Nr. 4, 5, und 6 mit 7. als sehi~dlich auf die Birnzweige erwiesen hatte, gab Veranlassung zu weiteren Versuchen unter Anwendung schwacherer Konzentrafionen (1:500 u. 1 : 1000). Versuehsanordnung: Am 27.4. 26 wurden 6 yon einem Baume stammende Birnzweige in bis 45,4 g. Die Absorption wahrte nicht liinger als 45 Stunden. Die die LSsungen enthaltenden Gl~ser wurden am 29. 4. 26 friih leer angetroffen und sofort mit Brunnenwasser gefiillt. Die Zweige wurden hierdurch nicht nachteilig beeinfluBt. Sp~tter, am 2. 5. 26 (iiber Sonntag), waren ver-

Versuche zur inneren Therapie der Pflanzen

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Versuche zur inneren Therapie der Pflanzen

15. 4. 1927"1 H o l t 4. J

ADOLF 3Ii)LLER. ~,'emuche zur inneren Therapie der Pflanzen.

zinische noch eine chemische Frage, sondern eine technische: Abdichtung und Liiftung sind die beiden Punkte, auf die es ankommt.

Damit mSchte ich meine Erinnerungen schlieBen. Die Entwicklung der angewandten Entomologie in Deutschland vollzog sich nicht kampflos. Sie halle manche Widerst~nde zu iiberwinden und

41

hat es heute noch. Vor allem gilt es, den Be- hSrden und dcr Allgemeinheit die Wiirdigtmg und Achtung vor unserem Arbeitsgebiete beizubringen, die ihm zukommen. Hier bleibt der jfingeren Generation auBer den rein wissenschaftlichen Auf- gaben noch recht viel zu tun.

Versuche zur inneren Therapie der Pflanzen. (Versuche zu r Beki~mpfung yon I n s e k t e n mi t be iBenden Mul ldwerkzeugen . )

(Mit 3 Tabellen, 5 Abbildungen und 4 graphischen Dal~telhmgen.) Von

Dr. Adolf Mfiller, Frankfurt a. M.

ISchlu/t). wasserige LSsungen des Pri~parates x eingestellt, HI. V e r s u c h s s e r i e . und zwar 3 in eine Konzentration yon 1:500

Die Tatsache, dab sich die bei den vorher- und 3 in eine solche von 1:1000. Die Zweige gehenden Versuchen (vgl. Versuchsserie .II) an- nahmen eine ihrem Gewichte entspreehende Menge gewandte Konzentration (1:250) des Pr'~parates x dieser LSsungen auf. Ihr Gewieht betlalg 34,8

Abb. 4. 5 lfigiger Raupenfial~ an behandelten und unbohande l ten B i rnzwoigen . Anzah l der angese tz ton R a u p e n ~ 10.

Nr . i P r i ipa ra t x ca. 90p rozon t . Konzen t , a t ion 1 : 1 0 0 0 . Zahl der B l l t t t e r = 28. ,, ~ ., ,, 90 ,, ., 1 : 1 0 0 0 . ~, ,, ,, = 8 0 . ,, 4 .~ ., ,, 90 ,, ,, I : 500. ,, ,, ,, = 2 3 . ,, 5 ,, ,, ,, 90 ., ,, 1 : 5 0 0 ,, ., ,, : 2 3 . ,, 6 ., ,, ., 90 ,, 1 : .500. = 24. ,, . unbohande l t (Zwe ig in B . . . . enwassor) . Zah l der 13/~tte'r = 23.

,, 8 ,, ,. ,, ,, ,, ., ,, = 2 L . I f a s t Kah l f ra iL , , 9 , , , , , , . , , . , , : 19. ,, I 0 = 18.

(Vg l . Vorsuchsse r io IlI', sowio T a b e l l o 3 [Vorsucho 1 a n d '~--I0]) (moist gloicho Anzahl dor Bl~lttor.) Man vorgloi('ho Nr . 4, 5, und 6 m i t 7.

als sehi~dlich auf die Birnzweige erwiesen hatte, gab Veranlassung zu weiteren Versuchen unter Anwendung schwacherer Konzentrafionen (1:500 u. 1 : 1000).

V e r s u e h s a n o r d n u n g : Am 27.4. 26 wurden 6 yon einem Baume stammende Birnzweige in

bis 45,4 g. Die Absorption wahrte nicht liinger als 45 Stunden. Die die LSsungen enthaltenden Gl~ser wurden am 29. 4. 26 friih leer angetroffen und sofort mit Brunnenwasser gefiillt. Die Zweige wurden hierdurch nicht nachteilig beeinfluBt. Sp~tter, am 2. 5. 26 (iiber Sonntag), waren ver-

Page 2: Versuche zur inneren Therapie der Pflanzen

77

I

~z

I I

9, 4. 26 '2 h

" F - Z" .7 ; a a a a

3irne (Zweige mit jungem Laub)

2" 2" - 7- .7

-- .7 ~ z F

g ~

-~.. .7 + ~...~ ~..

1 ")0'l~~ C. (19. 4. '-)6 bis 26. 4. 26)

18 70% (19. 4. '26 bis 26. 4. '26)

llffuses Lieht

'3. 4. 26 llh

G(ddafter (Nygmia phaeorrlwea)-Raupen. Gri~e im l)m'chschnitt 1 2 cm

:, ~, ~, ~, ~ ~ ~ ~ ~

.~"

"l, ltOH g6I "~ "~I /

>. =. ~. ~

�9

5 > > > >

> __.>-

D ~

~Tr. des Vemuches

Versuchsbeginn

^. g

Konzentration

Pflanzenat t

}ewicht d. Versuchs- zweiges

Absorbierte Fliissig- keitsmenge

Absorbierte Monge des gell)stell Priiparates

~owicht des Zweiges : ab- sorbierten Fliissigkeits -

lnel'~go

}ewicht des Zweig'es : ab- sorbierten Menge des gel6sten Prliparates

Dauer der Absorption

Temperalur ~)

Feuchtigkeit ')

Beleuchtung

3eginn des Ticrversuches

Art der Vorsuchstiei'e

nzah] der Versuchstiere

-,~,

=~o ~.~ ==r-~.

�9 -c~ =

~ ~'~

N ~- 2

s

5 g~

7"

uozueu( I aop o!deaoq~ uoaoum auz oqonsao A '~raTmff :~oa V

L )

Page 3: Versuche zur inneren Therapie der Pflanzen

I I-

++

+ ;t

+

?.-

! 5

~

-~7. 4_ 26 lOh

:+ ~ =,

.7 .7. .7 ~ .7 + I + + w + + +

Bit'no (Zweige mit jungen Laub)

> >

.q g 2 -- a: "

++ ++ + +

" .7. .7. .7. .7. .7+

- .'7. .7. .7. .7. 7

ql'+ des Versuehes

Velsuehsbeginn

.g

i: i

~.onzelltration

"llanzenart

(~ewieht d. Versuehs- zweiges

Absorbierte Fliissig- keitsmenge

Absorbierte Menge -g des

gelSsten Priipnra'es

ewieht des Zweiges : ab- ~orbierten Fllissigkeits+

lllenge

iewicht des Zweiges : ab- orbierten Menge des ge-

15sten l'r~tparates

Die Glliser waren am 29.4. 26 6,30h friih leer. Dauer der Absorption nicht liinger als 44t1~ Stunden Dauer der Absorption

1'2,5--210 C (27. 4. 26 bis 6. 5. 26) Temperaturt)

50--74% (27. -1. 26 bis 6. 5. 26) Feuchtigkeit ~)

diffuses Lieht

~9. 4. 26 6,30h friih

Beleuehl ring

~instellen der Zweige in Brunnellwasser

29. 4. 26 12 h Beginn des Tierversuches

Goldafter (Nygmia phaeorrlvoea)-Raupen, Gr61?,e im Durchscheitt 1 2 cm Art der Versuchstiere

-~ ~- ~ ~ -- ~ ~ ~ ~ ~ Anzahl der Versuehstiere

> I> > >- > >" ~" > m-

~: ,+,

[,ar

~N F

r a~! aa -

F =' t,.:

�9 ~

:; [,~ �9 t+ �9 +__.~>~

r o~'.~ ":'.

,,~-

=~g ~ ,~.~ ~.

~ ~':: ~ ~ - ~ ~a-~'

!>_;

~_ m'~-

,~.Tx i==+

o ~-~'. ~" >~:~" " 7- a= ~'=.~- _~ .... a ~ ~.~ ~

i i 2

F

t,

~ ~,~..~

llches

ginn

ion

ct

ersuchs-

dges : ab-

[g'es : ab-

n

Zweige

! ~t0II ~ 'uozu~Ikt aop o!d~,toqs UO.lOUm .rnz oqon~o A '~taTI..a. K a'IoaV /

Page 4: Versuche zur inneren Therapie der Pflanzen

44 ADOLF MiJLLER. Vemuche zur inneren Thempie der Pflanzen.

schiedene der mit Brunnenwasser gefiillten Glliser leer geworden, wodurch zum Tell ein schwaches vor~bergehendes Welken der Zweige eintrat. Am 29. 4. 26 wurden je 10 1--2 cm groBe Raupen auf die Zweige gebracht. Ms Kontrolle dienten in Wasser eingestellte Birnzweige, die wie die iibrigen Zweige behaDdelt wurden. Die Temperahn" bewegte sich wahrend der 9 Tage wahrenden Ver- suchsdauer zwischen 12,5--210 C; die Feuchtig- keit zwisehen 50--74 % (vgl. graphische Dar- stellung 3). Es herrschte bei diffusem Lichte stets eine fiir alle Zweige gleichartige Beleuchtung.

E r g e b n i s (vgl. Tab. 3, graphisehe Dar- stellung 3 u. Abb. 4): Die a n g e w a n d t e n L ( i s u n g e n (1 : 500 u. 1 : 1:000) e r w i e s e n s ieh a l s u n s c h a d l i c h ffir die Z w e i g e ; die behandelten Zweige verhielten sigh also wie die Kontrollen. E ine t o x i s e h e W i r k u n g auf die R a u p e n w a r d e u t - l ieh f e s t z u s t e l l e n . Bei a l l e n Vers uchen w a r e n n a c h e i n e r 5 t ~ g i g e n F raB- p e r i o d e m e h r e r e R a u p e n tot , auBer - d e m w u r d e n s t e t s f a s t r e g u n g s l o s e E x e m p l a r e f e s t g e s t e l l t . De r FraB w a r i n f o l g e d e s s e n v e r h a l t n i s m a B i g s chwach . Die Raupen der Kontrollzweige hingegen bheben mit einer Ausnahme siimt- hch am Leben und auch freBlustig'); sie hatten die Zweige auBerordentheh stark be- fressen.

AnschlieBend an die vorbeschriebenen Untersuchungen wurde ferne'r festzustellen versucht, wie lange das in Form wiisseriger L6sungen yon den Birnzweigen absorbierte trod in den Bl~ittern enthaltene Prlipamt x seine toxischen Eigenschaften beibehalt.

V e r s u c h s a n o r d n u n g : Am 17. 5. 26 wurden 4 frisch abgeschnittene, von einem Baume stammende Birnzweige in wasserige L6sungen des ca. 90prozent. Pri~parates x eingestellt. Die Konzentration der LSsungen" war 1 : 500 u. 1 : 1000. Die Zweige, die 11,9 bis 17,6 g wogen, nahmen eine ihrem Ge- wichte entsprechende ]~enge der LSsungen auf. Die Dauer der Absorption betrug 21 bis 25 Stunden. Nach erfolgter Absorption wurden die Zweige in Brunnenwasser eingestellt. Am 26. 5. 26, also 8 Tage nach beendeter Absorp- tion, erwies sich nur noch ein Zweig fiir den Tierversueh brauehbar. Er wog 16,8 g und hatte innerhalb 25 Stunden 16,8 cem der L6sung (1 : 1000)aufgenommen. Auf diesen Zweig wurden nunmehr 10 fast erwachsene Raupen gebraeht.

~) Die lebenden, jedoch bereits vergifteten Raupen biiBen n~tmlich ihre Frel~htst ein.

15.4. 1927 Hoft 4.

Da am 17. 5. 1926 in Bi~mnenwasser ein- gestellte Kontrollzweige wahrend der langen Versuchsdauer ebenfalls welk wurden, so diente als Kontrolle ein frisch abgeschnittener, am 26. 5. 26 in Brunnenwasser eingestellter Birn- zweig, der ebenfalls mit 10 fast erwachsenen Raupen in der tiblichen Weise besetzt wurde. Nach 2 Tagen (am 28. 5. 26) wurde, da der vor 11 Tagen behandelte Zweig zu welken begann, und somit ein einwandfreies Ergebnis nicht mehr zu erwarten gewesen w~re, der Versueh ab- gebrochen. Die Temperatur bewegte sieh wiihrend

Abb. 5.

2 t~tgigor RaupenfraB an behandeltom und unbehandeltom Birnz~oig. An- zah] dot ang~etz ten R a u p o n ~ 1 0 . Dio tCaupen wmdon erst 8 Tage nach

orfolgter Absorption der LSsung angosetzt.

Nr. 1 PrRparat x ca. 90prozont. Konzontration l : 1000. Zahl tier BlAttor ~ 2 3 . Nr 2 unbohandelt (Zwoig in Brunnenwassor). ZahI der Bl~itter ~ 25.

des 11 Tage wahrenden Versuches zwischen 11,5--31 ~ C; die Feuchtigkeit-zwischen 37 bis 69 % (vgl. graphische Darstellung 4). Es herrschte bei diffusem Lieht eine fiir alle Versuchszweige gleichartige Beleuchtung.

E r g e b n i s (vgl. graphische Darstellung 4 u. Abb. 5): D i e s e r V e r s u c h lieB e r k e n n e n , dab das 1,ereits vor 8 T a g e n in F o r m e ine r w i i s s e r i g e n L S s u n g ( K o n z e n t r a t i o n 1 : 1000) in die Bli~tter g e l a n g t e P r l i p a r a t x se ine t o x i s c h e n E i g e n s c h a f t e n wi~hrend d i e se r Ze i t n i c h t e ingebi iBt ha t te . Von den

Page 5: Versuche zur inneren Therapie der Pflanzen

15. 4. 19271 Heft 4. J

10 Raupen waren naeh e iner F r a g d a u e r von nur 2 Tagen bere i t s 3 tot. Der F~ag selbst war sehr sehwaeh. Die an dem in Brunnen- wasser stehenden Zweig befindliehen Raupen waren naeh dieser Zeit alle am Leben; sie batten einen etwas stitrkeren Frag verursaeht.

ADOLF Mt~LLER. Versuche zur inneren Therapie der Pflanzen.

Z u s a m m e n f a s s u n g der E rgebn i s se .

1. Das Praparat x (90prozent.) ist, sofern es in Form einer w~sserigen L6sung, deren Kon- zentration nicht starker als 1 : 500 ist, angewandt wird, ffir Birnzweige unseh~dlieh, selbst, wenn dieselben innerhalb 45 Stunden eine ihrem Gewiehte entsprechende Menge der L6sung absorbieren. Jene Feststellung basiert mlf Versuehen, die Telnperaturen zwisehen 12,5 bis 21~ C, einem Feuehtigkeitsgehalt der Imft yon 50--74 ~ und diffusem Lieht ausgesetzt waren. Die K o n z e n t r a t i o n yon 1:500

T f

~ % feu~/iotre# o ~ o g o / o

1\ ~

m 3o ~

A A A ~ e ~ o

/ ' v t Io o

o.Able~ung [qe~'hnh'dl ~ ~h ~ ~n} ~

Graphische Darstellung 4.

45

3. Der c h e m o t h e r a p e u t i s e h e I n d e x (e/t) des P r g p a r a t e s x in bezug auf die Birne (als Wirtspflanze) und die Raupen des Gold- afters (als Parasit) is t also sehr g rog ; er e n t s p r i e h t e twa der Zahl l.

4. Das in Form wasseriger LOsungen von Birn- zweigen absorbierte Pr~tparat x behgl t , wie aus einem mit einer Konzentration yon I : 1000 angestellten Versuche hervorgeht, seine t o x i s e h e n E i g e n s c h a f t e n 8 Tage l ang bei.

5. Die Blatter de rmi t wltsserigen LOsm~gen des Pr~parates x durchtri~nkten Birnzweige werden, besonders, wenn der Dosis curativa ent- sprechende Konzentrationen (1:500) zur An- wendung komlnen, und ein Massenbefall nieht vorliegt, nu r s e h w a e h b e f r e s s e n . Diesist sowohl auf die Abnahme der Zahl der ur- spriinglieh vorhandenen Raupen (infolge Ab- sterbens derselben), als aueh auf die Ab-

='k /

/ I I 1o,

i t ' ,

~ l l t !

i O #er Thermometer ~ , u ~ [ zwe~e/aohne @'z'er v. d qon.~ i.~.~f

o=,4Meaanq /~ewdha#c.O am 8 h ~z q'~]

Graphische Darstollung 5,

e iner w/isser igen L 6 s u n g des PNtpa- ra tes x e n t s p r i e h t somit un t e r den ge- s e h i l d e r t e n V e r h g l t n i s s e n der Dosis to lera ta .

2. Die Bli~tter mit einer wgsserigen LOsung dos Pr~parates x v611ig durehtr/~nkter Birnzweige fiben, sofern sie yon den gegen Gifte sehr widerstandsfi~higen Raupen des Goldafters gefressen werden, auI dieselben eine starke toxisehe Wirkung aus. Sofern starke Kon- zentlationen (1 : 100) zur Anwendung kommen, sterben die Raupen ziemlieh sehnell ab. Abet aueh bei einer der Dosis tolerata entspreehen- den Konzentration (1:500) ist unter den unter 1 angefiihrten Bedingungen die toxisehe Wirkung des Prgparates noeh vOllig aus- reiehend. Die Dosis c u r a t i v a s t immt somit e twa mit der Dosis t o l e r a t a iiberein.

nahme der Freglust der noeh lebenden, abet bereits vergifteten Raupen zuriiekzufiihren. Eine absehreekende Wirkung kommt hier nieht in Betraeht.

S c h l u g b e m e r k u n g .

Die im vorstehenden mitgeteilten Versuche, die immerhin zeigen, dag eine innere Therapie der Pflanzen mit E~ffolg aueh gegen Insekten nit beigenden Mundwerkzeugen durehzuffihren ist, lassen sich zur Zeit allerdings nicht in die Praxis iibertragen. Vielmehr gilt es aueh hier, eine ganze Reihe yon Sehwierigkeiten, wie ich sie in der nunmehr vorliegenden Monographie geschildert habe, Z u tiberwinden. Sehen wir vonde r Giftig- keit und dem Preis des Praparates, Faktoren, welehe bei Behandlung bestimmter Pflanzenarten sehlieg- lich ohne Belang w/iren, ab, so bietet die Haupt- sehwierigkeit die Applikation. Im Verlaufe meiner

Page 6: Versuche zur inneren Therapie der Pflanzen

46 Kleine Mitteilungen. 15.4. 1927 Heft 4.

weiteren Unte rsuchungen habe ich daher auch Versuche unter Ve rwendung bewurze l t e r Pf lanzen angestellt , die Aufschlug dari iber geben soll tcn, ob und mit we lchem Erfolge sieh eine Zuf i ihrung der Stoffe durch die intakte Wurzel , also eine indirekte Einf i ih rung der Stoffe, durchf~ihren li~gt.

l~'ber diese Versuche, die im iibrigen ein giinstiges Ergebnis zeigten, werde ich ebenfalls an dieser Stel le in Form einer kurzen Mit tei lung berichten. ')

~) Ist bereits geschehen. VgI. Anzeiger fiir S(,hiid- lingskunde, ,]ahrg. 2~ H. 12~ S. 157--164.

Kleine Mitteilungen. Entomologen Kongrefl in Warschau.

Am 13. nnd 14. F e b r u a r fand in W a r s c h a u eine Tagung tier polnisehen angewandten Entomologen lind Mykologen statt. Vorsitzender war Professor Dr. T r z e b i n s k i, Phytopathologe aus der Universit~it Wilno. Im ganzen waren tiber 50 Fachmiinner aus alien theo- retisehen und praktischen Arbeitspliitzen yon Polen an- wesend, darunter die Vertreter des Mlnisterituns f(ir Land- nnd Forstwirtschaft, einige UniversitStsprofessoren usw.

Die Tagesordnung heriieksichtigte nur einige wichtige Organisationsprobleme, besonders den Plan des staat- lichen Pflanzenschutzes~ die Schulung neuer fachm~inni- scher Arbeitskr~ifte, die Ausgabe ether speziellen Zeit- schrift fox Pflanzenschutz usw.

Die wiehtig~ten Beschltisse betreffen die Hervor- hebung der Pflieht des Staates im Pflanzenschutz aller Wil'tschaftszweige (Land-, Feint- und 6artenwirtschaft)~ wobei das Hauptgewicht gelegt wiirde auf die Ortindung ether grogen Pilanzenschntzstation in XVarsehau (anstatt der heutigen kleinen Station der Warschauer Oiirt]mlischen Oesellschaft) und ether Station fitr den nordSstliehen Be- zirk in Wilno.

Die Ausbildung neuer Faehleute sell nicht nur auf (lie Landwirtschaftlichen HochsehLflen besehriinkt werden. Es soil aueh in den Univemitiiten den jungen Natur- forschern die M5gliehkeit gegeben werden, eine spezielle Sehulung in der angewandten Zoologie~ Mykologie, Phyto- pathologic und der Enzyklopiidie der Landwirtsehafts- fiicher zu erhalten. An den gut ausgebauten Pilanzen- schutzstationen soilen Assistenten- und Praktikanten- stellen erriehtet werden~ damit der Jugend Oelegenheit gegeben wird~ sich mSglichst gut pmktisch auszubilden.

Die Anwesenden haben beschlossen, eine Gesellschaft ffir angewandte Entomolo~e und Phytopathologie zu grtinden mit dem Hauptzweeke der Herausgabe der fach- lichen Schriften und des Zusammenwirkens im Dienste des Pflanzenschutzes mit den entspreehenden Vereinen anderer~ besonders der angrenzenden I~nder. Nach der Oriindung der Oesellschaft sell jedes Jahr eine wissen_ sehaftliehe Tagung in verschiedenen St~idten Polens statt- finden.

Das Ministerium der Landwirtschaft hat versproelmn~ an die Realisation der wichtigsten Antr~ige der Versamm- lung mOglichst bald heranzutreten. R. BI.

Eine neue Pityogenes-Art (BorkenMifer).

A. L e b e d e v (Kiew) beschreibt in den Entomologi- schen Bliittem eine none Pityoyenes-A1% die er an Pieea sel~renkiana (?) im Syr-Daria-Gebiet gefunden hat und zu

Ehren des bekannten BorkenkSferforschers S p e s s i v t s e v Pi/yogenes spessi~'tseri nennt. Die neue Art gehSrt zu der Oruppe yon Arten, del'en Stirn im weiblichen (;e- schlecht eine groge, lochartig ausgehShlte Orube besitzt. L e b e d e v fagt diese so gekennzeichneten Arten als Untergatttmg Pityoge~ws i. sp. zusammen~ w~ihrend el" ftir die iibrigen h.rten (ohne ausgehShlte Stirn) die Unter- gatfung Eggersia aufstel|t.

Zur Charakterisiemng der neuen Art set die Be- stimmung~tabelle L e b e d e v s der Untergattung Pityo- genes i. sp. wiedergegeben.

1 Die Punktreihen der Fliigeldeeken nur sehwaeh an- gedeutet, seitlich yon der Spitze ganz erloschen. Die loehartige Orube des 9 auf der Stirn tlaeh, halbkreis- fSrmig~ den Vorderrand bertihrend, darer mit einer blaunen, matten dieht und kurz tomentierten Stelle. Fliigeldeeken des c~ usw. ehaleoyraphus L.

1' Die Punktreihen der Fltigeldeeken sind fein~ aber deutlieh und erreichen, feiner werdend, die Spitze.

2 Halsschild liinger als breit. 3 Die loehartige Orube querovaL auf der Stim des

grog, rund und sehr tief~ in der Mitte gelegen usw. trepanatus N6rdl.

3' Die loehartige tiefe Orube queroval~ anf dem Scheitel, also oberhalb des Augenoberrandes gelegen, davor ohne tomentierte Stelle, aber mit kurzen Fl~irchen dieht besetzt, welehe die Orube ringsum ttmfassen. Der zweite Zahn am Absturz der Fltigeldeeken grofl, h a k e n a r t i g rtickw~trts gekriimmt~ dem e~ten Zahn stiirker als dem dritten geniihert, spessivtsevi n. sp.

2' Halssehild nicht liinger als breit. Die lochartige tiefe Grebe auf der Stim des 9 steht am oberen Rande der Stirn nahe dem Vorderrande des Halsschfldesi aul]erdem zwei kleine nadelstiehartige LScher vor dem Ansatz der Fiihler. Fltigeldecken des O" his zum Nahtzahne etwa~s iiinger als zusammen breit. beim ~ bedeutend l~inger; mittlerer Zahn am Absturze des d dem oberen mehr genithert als dem letzten.

saalasi Egg. Das Frafibild zeiehnet sieh dutch eine sehr gl'oge

im Bast gelegeno Rammelkammer aus, yon der 4 his 6 Muttergiinge ausgehen, denen ein stark gekriimmter~ bogenfOrmiger Verlauf eigentiimlieh ist. W.S .

Die Erfolge der biologischen Bek~mpfung in Hawaii .

Das klassisehe Land der biologisehen Bekiimpfung sind die Hawaiiinseln. Nieht nur, well A. K o e b e l e schon 1890 dort yon Kalifornien aus den Novius cardi~ahs einftihrte nnd yon 1892 an dol~ tiitig war~ sondern be-