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Viele Zusammenhänge, ein Ziel: Open Access und die Transformation der wissenschaftlichen Zeitschriften Dr. Ralf Schimmer Max Planck Digital Library Podiumsdiskussion „Open Access: Wissenschaftliches Publizieren im Wandel“ Universität Kassel, 5. November 2015

Viele Zusammenhänge, ein Ziel: Open Access und …...2015/11/05  · Open Access als Mehrwert und Voraussetzung für web-basiertes wissenschaftliches Arbeiten im 21. Jhd. 1 Die wissenschaftszentrierte

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Viele Zusammenhänge, ein Ziel:

Open Access und die Transformation der

wissenschaftlichen Zeitschriften

Dr. Ralf Schimmer

Max Planck Digital Library

Podiumsdiskussion „Open Access: Wissenschaftliches Publizieren im Wandel“

Universität Kassel, 5. November 2015

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Open Access als

Mehrwert und

Voraussetzung

für web-basiertes

wissenschaftliches

Arbeiten im 21. Jhd.

1

Die wissenschaftszentrierte Zielsetzung von Open Access

Kernforderungen

Freier Zugriff auf (öffentlich geförderte) Forschungspublikationen

Rechtssichere Nachnutzung (öffentlich geförderter) Forschungsergebnisse

Nachhaltigkeit & Finanzierbarkeit wissenschaftlicher Kommunikation

Erschließung neuer Formen wissenschaftlichen Arbeitens

Verbesserte wissenschaftliche Qualitätssicherung & Evaluierung

Effiziente Verbreitung & Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse & Publikationen

in Forschung, Lehre und Anwendung.

Gremien & Leitung der MPG haben seit den Tagen der

Berliner Erklärung von 2003 diese Ziele immer wieder bekräftigt

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Open access is a story of persuading.

?

Persuading researchers to change

their way of publishing and

behaving…

2

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? Open Access Golden route

Green route Copyrights

Publication Funds Predatory publishing

Repositories

Quality

Open data

Reputation Journal Impact Factor

Funder Mandates

Culture of publishing

Open humanities Open software

Open Educational Resources

Text- and datamiming

Hybrid

„Double dipping“

Postprints Preprints

Open Peer Review Institutional OA Policies

3

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? Open Access

Golden route

Green route Copyrights

Publication Funds Predatory publishing

Repositories

Quality

Open data

Reputation Journal Impact Factor

Funder Mandates Culture of publishing

Open humanities Open software

Open Educational Resources

Text- and datamiming

Hybrid

„Double dipping“

Postprints Preprints

Open Peer Review Institutional OA Policies

7,6 bn EUR/year Subscription

Journals

Underlying business model

remains untouched

4

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Source: MPDL analysis by Margit Palzenberger.

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Source: MPDL analysis by Margit Palzenberger.

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Source: MPDL analysis by Margit Palzenberger

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Open Access as most

dynamic growth area;

more than doubling in

last years

Source: MPDL analysis by Margit Palzenberger.

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Significant decrease of

relevance of major

publishers: 50% => 33%

Source: MPDL analysis by Margit Palzenberger.

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Source: MPDL analysis by Margit Palzenberger.

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Source: MPDL analysis by Margit Palzenberger

The 20 key providers

of the Max Planck

Society make up 85%

of the article output;

4 of them are already

OA publishers.

Note:

Blue: commercial & society publisher

Orange: OA publisher

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OA am Scheideweg: konzertiertes Handeln erforderlich

Inaktivität & Verzögerung des Übergangs

(erhöhte Kosten & Gefahr für Fehlentwick-

lungen, Kollaps vor Aufbau/Umbau …)

Schnelle & konzertierte Initiative für die

Transformation zu OA (kostenneutral, Erhalt

traditioneller Verlagspartnerschaften, …)

OA Gold Anteile am globalen jährlichen Artikel-Output (Analyse WoS)

10%

90%

2003 2014 2020

OA

Sh

are

Year

OA-Publikationsmodell etabliert mit substantiellen & wachsenden Marktanteilen (aktuell ~13%)

Traditionelle Verlage zunehmend offen für OA

Erfolgreiche Transformationsbeispiele (SCOAP3, AT-IOPP, VSNU/MPG-Springer,…)

Interesse und Unterstützung von politischer Seite

Inaktivität könnte neben Verzögerungen auch zu Fehlentwicklungen führen (Predatory Publishers…)

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Subskriptionsmarkt

global

7,6 Mrd. EUR p.a.

7,6 Mrd. €

Marktanteil Open Access:

13% Artikel; 4% Kosten

09.11.2015 13

Die Transformation bedeutet Umschichtung der Mittel und der Prozesse

Kosten Kosten

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Subskriptionsmarkt 10% Marktanteil Open Access ca. 13%

Open Access Markt

global

4 Mrd. EUR p.a.

09.11.2015 14

Die Transformation bedeutet Umschichtung der Mittel und der Prozesse

Kosten

Potential für

neue Services

Kosten

Transformation zu einem

Open Access Markt

7,6 Mrd. EUR

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Aktuelle diesbezügliche wissenschaftspolitische Positionierungen

Leitbild 2013-2017:

„Die Allianz-Initiative sollte (…) die Rahmenbedingungen

einer möglichen Transformation des bisherigen

Subskriptionssystems auf ein Publikationskostenmodell

aktiv mitgestalten.“

-> Arbeitsgruppe „OA Gold“

Transformation durch Umschichtung von Mitteln

Allianz-Initiative „Digitale Information“ Science Europe

(Deutsche Mitglieder: DFG, HGF, MPG, WGL)

a) Position Paper (04/2013):

”The common goal of Science Europe Members is to shift

to a research publication system in which free access to

research publications is guaranteed, and which avoids

undue publication barriers. This involves a move towards

Open Access, replacing the present subscription

system with other publication models whilst

redirecting and reorganizing the current resources

accordingly.”

b) Roadmap (12/2013):

”Science Europe Member Organizations will cooperate by

taking action in areas that include: (…) Defining models

that allow the re-direction and re-organization of

resources, in order to replace the current subscription

system.“

10 Years after Berlin Declaration:

“enable a smooth transition of the scholarly literature (…)

progressive conversion of subscription funds into

OA publishing funds”

Berlin 11 Conference & Mission Statement 2013

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NO

Research Council introduced five-

year OA funding scheme

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Weitere Initiativen und Zielsetzungen in Europa

NL

Governmental goal of 50% OA in 5 years

(100% in 10 years)

VSNU & Springer agreement: OA publishing

and access subscription

DK

Goal: 100% OA in 2022 (green & gold)

UK

Finch report

Government & RCUK action

only gold sustainable JISC APC pilot

offsetting APC costs with subscription

fees

Royal Society of Chemistry: „in 2015, our

flagship journal will move to Gold OA“

Nature Publishing Group: Nature

Communications became fully OA in

October 2014

DE

Alliance supports concrete realizations of OA projects

DFG supports German universities to establish OA

publication budgets since 2010

SE

Goal: 100% OA in 2025 (green & gold)

AT

FWF & Austrian library consortium piloting

offsetting model with IOPP since 2014

EU

FP7 & Horizon 2020:

– 6/12 months delayed OA

mandatory

– Members States expected

to ensure 60% OA by 2016

Science Europe with strong

position statements in favor of

OA, OA (and no hybrid) being

the ultimate goal

SCOAP3

global community of high

energy physics:

most journals switched to

OA as of 2014

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„Für die Hochschulen ist dabei die Frage zentral, wie die bisher für die Literatur- und Informationsver-

sorgung zur Verfügung stehenden Budgets so gesteuert werden können, dass nun auch Open-

Access-Publikationen finanzierbar sind. Sogenannte Offsetting-Modelle, wie sie derzeit etwa in

Großbritannien, in den Niederlanden oder in Österreich diskutiert und in ersten Ansätzen erprobt

werden und die einen Ausgleich zwischen Lizenzzahlungen für Zeitschriften-Subskriptionen und Open-

Access-Publikationsgebühren anstreben, zeigen, dass Bibliotheken solche Budgetanpassungen

durchaus bewerkstelligen können.“

Peter

Strohschneider

(02/2015)

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Transformation der Zeitschriften bedeutet Transformation der Budgets

„Das Geld aus den bestehenden Abonnementbudgets muss überführt

werden in Publikationsetats, aus denen dann die Veröffentlichungen der

Autoren via Open Access finanziert werden.“

Ralf Schimmer

(12/2012)

„Die Übernahme von Publikationskosten kann nicht maximal ausgedehnt werden,

wenn nicht gleichzeitig die Subskriptionskosten entfallen – oder eben systematisch

transformiert werden. Der bisherige Erwerbungsetat der Bibliotheken wird also das

entscheidende fiskalische Transformationsreservoir sein.“

Peter Gruss

(12/2013)

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Notwendige Voraussetzung: Nachweis der finanziellen Machbarkeit

Die Transformation der bestehenden Zeitschriften lässt sich mit den

heute bereits eingesetzten Finanzmitteln organisieren

Grunderkenntnis

Es ist bereits jetzt genügend Geld im System der

wissenschaftlichen Kommunikation vorhanden

Zusätzliche Mittel sind nicht erforderlich

De facto sind sogar Einsparungen zu erwarten

(technische Vereinfachungen, Vertrieb etc.)

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Der globale Zeitschriftenmarkt und seine finanziellen Dimensionen

Umstellungsszenario basierend auf heutigen Umsatzzahlen pro Jahr

Erkenntnis: Eine OA-Transformation ist ohne finanzielles Risiko zu bewerkstelligen

Subskriptions-

markt heute

Marktvolumen

7,6 Mrd. €

1,5 Mio. wiss. Artikel (WoS);

ca. bis zu 2 Mio. insgesamt

5.000 €/Artikel WoS;

3.800 €/Artikel insgesamt

Nach einer OA-

Transformation 2 Mio. wiss. Artikel 2.000 €/Artikel1)

Deutliches Einspar- & Entwicklungspotential bei realistischer Kostenannahme1)

1 Die Erfahrungswerte von SCOAP3 liegen bei 1.000 €/Artikel, bei MPG und DFG geförderten Universitäten bei rund 1.200 €/Artikel

Global level view

Basisvolumen

4 Mrd. €

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Die Publikationsvolumina ausgewählter Länder

Publikationsvolumen gesamt

Artikel und Reviews im Web of Science

Deduplizierung erforderlich, da nicht alle Publikationen kostenrelevant, sondern nur

diejenigen einreichender Autoren (Kostenprinzip „corresponding author“)

60

40

20

0

100

80

120

2012 2009 2013 2011 2010 2008 2004 2006 2005 2007

Anzahl Artikel

p.a. (Tsd.)

Jahr der

Publikation

Deutschland Großbritannien Frankreich

Der dunklere Teil der Säulen markiert den Anteil der Artikel mit

korrespondierendem Autor aus diesem Land (≤70%)

≤70% der Artikel

kostenrelevant

Country level view

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140

260

144

92

Ausgaben Open

Access (Mio. €)

>120

>39%

~45%

>200

>30%

Ausgaben

Subskriptionen

(Mio. €)

Gesamtzahl

Artikel (Tsd.)

109

71

103

70

46

Kostenrelevante

Artikel (Tsd.)

72

APC

2,000 €

Nach einer

OA-Trans-

formation

Publikationsaufkommen und Publikationskosten (2013)

in DE, GB und FR

Country level view

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Anteile der Großverlage in Deutschland 2013

N = 103.000 Publikationen

Springer (13.000)

Wiley (13.000)

Elsevier (21.000)

Publikationen

Publikationskosten-

relevante Artikel

Bibliothekskosten

Keine

Kosten

Springer

(10.000)

Wiley

(9.000)

Elsevier (14.000)

Publikationen

insgesamt

Springer Wiley

Elsevier

Typische Anteile an

Zeitschriftenausgaben

Unter OA-Bedingungen wären die Kosten gerade bei den Großverlagen

deutlich geringer als im bisherigen Subskriptionsmarkt

Country level view

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“The time is ripe for the global research community to

accelerate the transition to open access. We have the

crucial opportunity to transform the underlying

business model of journal publishing while protecting

the financial viability and core functionalities of the

publishing system at large. Ultimately, all subscription

spending must be stopped: this is the simple

culmination of the incremental steps of the past

decade. The significant savings can then be reinvested

for the co-creation of a range of publishing services

that will truly serve the scholarly endeavors of the 21st

century.”

“Disrupting the subscription journals’ business model

for the necessary large-scale transformation to open

access”. http://dx.doi.org/10.17617/1.3 (28 April 2015)

accompanying data publication: “Number of scholarly

articles per country. Data on Web of Science listed

articles and reviews 2004-2013”.

http://dx.doi.org/10.17617/1.2 (28 April 2015)

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Etablierung einer globalen Transformationsreferenz

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Invitation of selected research institutions from around the world

(North America – Europe – Asia)

Day 1 Testing the ground whether or not the goal of a large-scale journal

transformation is shared internationally and a readiness exists to

act jointly

Day 2 Developing and adopting a common action plan

Staging the Open Access Transformation

of Subscription Journals

8-9 December 2015

Schmieden einer großen internationalen Koalition

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Functions and enabling

elements of the publishing

system

Underlying

business model

of the publishing

system

09.11.2015 25

The underlying business model of publishing is detached from its

functions

The cash flow can be changed without impacting the functions of publishing

Read-access cash flow

Toll-access system

Inherently restricted in use

Publication service based cash flow

Open access system

Inherently open in use and re-use

Archival

record (?) Registration

Certification Dissemination Quality

indicators Research

evaluation

Usage and

impact indicators Career

considerations

Brand value

New tools

and services

Alternative

metrics

Open reference

and citation database

Etc.

∞ ingenuity CORE

FUNCTIONS

CONCEPT IN PROGRESS AND

UNDER (CONSTANT) DEBATES

POTENTIAL

FUTURE SCENARIOS

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Nicht der Wissenschaftler muss Open Access

praktizieren,

…sondern die täglichen Publikationsbedingungen

müssen von Open Access geprägt sein.

Open Access gehört ins natürliche Habitat der Wissenschaftler

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Dr Ralf Schimmer

mailto: [email protected]

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!