Upload
hoangthien
View
215
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
VIFG Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH
Einführung in die verschiedenen Modelle Motivlagen und Voraussetzungen
Torsten R. Böger, VIFG
Weimar, 23.03.2006
2
VIFG Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH
Inhalt
Problemstellung
Motive und Strategien
Vergütungsmodelle
Europäische Entwicklungen
Bedarfssituation und Finanzausstattung
Fazit
Kontakt
3
VIFG Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH
Problemstellung
Schwerpunkte der bisherigen Diskussion:
Projekterfahrungen (A-Modell, F-Modell, DBFO, Ostregion, etc.)
Modelvorstellungen (Schattenmaut, Nutzermaut, Verfügbarkeits-entgelt, Active Management,)
Ökonomische und juristische Detailfragen (Gebühr vs. Entgelt? ÖPP-Beschleunigungsgesetz?)
Ausgangspunkt für diesen Vortrag:
Analyse der Bedarfssituation
Strategische Eignung unterschiedlicher PPP-Modelle
4
VIFG Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH
Inhalt
Problemstellung
Motive und Strategien
Vergütungsmodelle
Europäische Entwicklungen
Bedarfssituation und Finanzausstattung
Fazit
Kontakt
5
VIFG Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH
Unterschiedliche Motive beim Einsatz von PPP
Mögliche Motive für PPP:
Notwendigkeit zum schnellen Ausbau von Infrastruktur, um wirtschaftliche Entwicklung zu fördern
Erhöhung der Effizienz
Einbindung alternativer Finanzierungsinstrumente
Verlagerung von notwendigen Ausgaben aus dem Haushalt heraus in „maastricht-neutrale“ Instrumente
Etc.
6
VIFG Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH
Rahmenbedingungen bestimmen die Bedarfsdefinition
Entscheidung über PPP wird von mehreren Rahmenbedingungen determiniert:
Ausbaustand des Netzes
Bedarfssituation (Neubau, Ausbau und Erhaltung)
Effizienz des klassischen Bereitstellungssystems
Aktuelle und zukünftig absehbare Haushaltslage
Institutioneller und rechtlicher Rahmen
Politische Entscheidungen
7
VIFG Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH
Strategien für PPP
Anforderung: Eine PPP-Strategie stellt die Netzintegration sicher
Ziel ist es, die Wirtschaftlichkeit aus öffentlicher und privater Sicht gleichgerichtet zu optimieren („Win-Win“-Situation)
Instrument: die vier PPP-„Stell-schrauben“ sind projektspezifisch zu entwickeln (z.B.: welche Risiken / Lebenszyklus-elemente werden übertragen?)
Strategie: Die vier „Stellschrauben“sind für die projektspezifische Gestaltung der Wirtschaftlichkeit zu nutzen
Output-spezifikation
Risiko-allokationProjekt-
charakter
Lebens-zyklus-ansatz
Vergütungs-modelle
Wettbewerb
8
VIFG Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH
Inhalt
Problemstellung
Motive und Strategien
Vergütungsmodelle
Europäische Entwicklungen
Bedarfssituation und Finanzausstattung
Fazit
Kontakt
9
VIFG Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH
Klassifizierung der PPP-Modelle
PPP-Lösungen
Nutzermaut (Strecke) Schattenmaut Verfügbarkeitsentg.
Der PPP-Partner erhält das Recht, von allen Nutzern eine direkte Maut (Gebühr oder Entgelt) zu erheben und seine Investi-tion so zu refinan-zieren.
Der PPP-Partner erhält vom Konzes-sionsgeber eine Zahlung für jeden Nutzer.
Vergütung abhän-gig von definierter Verfügbarkeit (z.B. 95%)
Active Managem.
Vergütung abhän-gig von den Lei-stungen des Kon-zessionärs (z.B. Stauzeiten, Sicher-heit auf der Strek-ke)
Verg
ütun
gZe
ntr.
Ris
iken Verkehrs- und
Erlösrisiko
Vergleichbarer Leistungsumfang
Verkehrsrisiko Ausfall- und Kal-kulationsrisiko
Ausfall- und Qualitätsrisiko
10
VIFG Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH
Vergütungsmodell: „Streckenbezogene Nutzermaut“
Merkmale:
Minimierung der Haushaltsbelastung durch zusätzliche streckenbezogene Nutzermaut
Umstieg auf Nutzerfinanzierung (Kernforderung der EU-Kommission) wird vollzogen
Politische Kosten, weil Nutzer (=Wähler) zusätzlich belastet werden
Verdrängung auf Ausweichstrecken
Risikoprämien für die Übernahme des Verkehrsmengen- und Erlösrisikos durch den Privatsektor
Verlängerter Beschaffungsprozess durch Genehmigungspflicht für Mautsätze
11
VIFG Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH
Vergütungsmodell: Schattenmaut
Merkmale:
Projekt ist nicht abhängig von der Bereitschaft der Nutzer, tatsächlich Nutzerentgelte zu entrichten
Kein Verdrängungseffekt auf Ausweichrouten; daher zuverlässigere Verkehrsprognosen
Übertragung des Verkehrsmengenrisikos, aber nicht des Erlösrisikos; daher niedrigere Risikoprämie
Verkehrsrisikoabhängige Haushaltsinanspruchnahme (teilweise)
Keine (zusätzliche) Nutzerfinanzierung
12
VIFG Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH
Vergütungsmodell: Verfügbarkeitsentgelt
Merkmale:
Projekt ist nicht abhängig von der Bereitschaft der Nutzer, Nutzerentgelte zu entrichten
Kein Verdrängungseffekt
Niedrige Risikoprämie
Kalkulierbare, in etwa gleichbleibende Haushaltsinanspruchnahme
Keine zusätzliche Nutzerfinanzierung
13
VIFG Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH
Vergütungsmodell: Active Management Payments
Merkmale:
Projekt ist nicht abhängig von der Bereitschaft der Nutzer, Nutzerentgelte zu entrichten
Kein Verdrängungseffekt
Nur Übertragung eines kleinen Teils des Verkehrsmengenrisikos (je nach Ausgestaltung)
Kalkulierbare, ratierliche Haushaltsinanspruchnahme
Komplexe Entgeltberechnung
Keine zusätzliche Nutzerfinanzierung
14
VIFG Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH
Inhalt
Problemstellung
Motive und Strategien
Vergütungsmodelle
Europäische Entwicklungen
Bedarfssituation und Finanzausstattung
Fazit
Kontakt
15
VIFG Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH
Entwicklungspfade im Ausland (Straße)
Großbritannien u.ä. MittelmeerraumLand
Strategie
Umsetzung
Ausgangslage
Schlechter (qualitativer) Zustand der öffentlichen LeistungserbringungMangelnde Effizienz der bestehenden Verwal-tungsstruktur
Hoher Netzausbaubedarf Kurze Realisierungszeit-räumeEntsprechender Aufbau von Verwaltungsstruktur nicht gewollt
„Dritter Weg“Verwaltung nicht als Er-bringer von Leistungen, sondern als Gewährleister
Realisierung des Bedarfsdurch weitestgehendeEinbindung von PrivatenEinführung Nutzerfinanzier.
Phase 1: SchattenmautPhase 2: Verfügbarkeits-entgelt
Ausschreibung von Kon-zessionen mit Nutzer-maut
Skandinavien
Weitgehend ausge-baute InfrastrukturFunktionsfähige Ver-waltungRelativ gute Haus-haltslage
Erhöhung der Effizienz
Verfügbarkeitsentgelt
16
VIFG Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH
Rahmenbedingungen in Deutschland
PPP-Hochbau PPP-StraßeSektor
InstitutionellerRahmen
Bedarf
RechtlicherRahmen
SanierungsbedarfZusammenlegungvon Bedarfszeitpunktund Realisierungs-zeitpunkt
BVWP bzw. Be-darfsplanStetig steigenderErhaltungsbedarf
Aufgabenerfüllungder Kommunen
Bundesfernstraßen-verwaltungGesamtmautsystem
Teilweise (Rahmen-)Gesetzgebung BundSonst GesetzgebungLand
Grundgesetz (Bun-desauftragsverwal-tung)EinfachgesetzlicherRahmen
Haushaltslage
17
VIFG Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH
Entwicklungspfade in Deutschland
PPP-Hochbau
Hochbaugutachten
PPP-Straße
FStrPrivFinG / F-Modell
Pilotprojekte A-Modell
SchulenSonstige sozialeInfrastruktur
2 Projekte nachdem F-ModellPilotprojekte nachdem A-Modell
Sektor
Strategie
Umsetzung
Motivation
EffizienzTransparenzBeschaffungsvarian-tenvergleichWirtschaftlichkeits-untersuchung
Zusätzliche MittelMauterhebung / Nut-zerfinanzierung?
18
VIFG Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH
Inhalt
Problemstellung
Motive und Strategien
Vergütungsmodelle
Europäische Entwicklungen
Bedarfssituation und Finanzausstattung
Fazit
Kontakt
19
VIFG Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH
Bedarfsanalyse Strategiewahl Umsetzung
Institutioneller, rechtlicher und politischerRahmen
Bedarf, Strategie und Umsetzung
Was ist das Problem? Wie löse ich es? Modellanpassung
20
VIFG Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH
Wirkungsrichtung eines PPP – Projektes
Bedarfs-feststellung
(Bau,Betrieb,
Unterhalt)
PPP-Umsetzung
Modell:
Effizienz
VerfügbareMittel
im Haushalt(Einzel-projekt)
ZusätzlicheFinanz-mittelPPP-
UmsetzungModell:
-Ver
fügb
arke
it-A
ctiv
eM
anag
emen
t-S
chat
tenm
aut
-Nut
zer-
nmau
t
21
VIFG Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH
Idealtypische Effekte eines PPP-Projektes
Idealtypisch kann die Umsetzung von PPP-Lösungen zu folgenden Effekten führen:
Wirtschaftliche Vorteile (lang-fristige Haushaltsentlastungen durch lebenszyklusbedingte Effi-zienzgewinne)
Zusätzliche Mittel durch Nutzer-maut
Bei konstanter Qualität und kon-stantem Zeitplan wird der Bedarf also haushaltsentlastend umge-setzt
PPP-Umsetzung
Modell:
Effizienz
-Ver
fügb
arke
it-A
ctiv
eM
anag
emen
t-S
chat
tenm
autZusätzliche
Finanz-mittelPPP-
UmsetzungModell:
-Nut
zer-
nmau
t
22
VIFG Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH
PPP zwischen Bedarf und Finanzausstattung (I)
Bedarfs-feststellung
(Bau,Betrieb,
Unterhalt)
VerfügbareMittel
im Haushalt
(alleProjekte)
Kompensationder Finanzlückedurch
Streckung der InvestitionenAbsenkung der Qualität
23
VIFG Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH
PPP-Projekte können zu einem höheren
Finanzbedarf führen, wenn mit ihnen
schneller ein höherer Qualitätsstandard
beschafft wird
Ein Vergleich zwischen PPP und
konventioneller Beschaffung muss die
Qualität und den Realisierungszeitraum
berücksichtigen
PPP kann kapitalintensiver, aber den-
noch wirtschaftlicher sein
Bei PPP wird ein langfristig gesicherter
Qualitätsstandard in kürzerer Zeit
beschafft PPP erhöht die Qualität und
führt zu schnelleren Investitionen
VerbleibenderFinanzrahmen
bei konv.Beschaffung
Konv. Projekt
VerbleibenderFinanzrahmen
bei PPP
PPP-Projekt
PPP zwischen Bedarf und Finanzausstattung (II)
24
VIFG Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH
Inhalt
Problemstellung
Motive und Strategien
Vergütungsmodelle
Europäische Entwicklungen
Bedarfssituation und Finanzausstattung
Fazit
Kontakt
25
VIFG Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH
Fazit (I)
Der erfolgreiche Einsatz von PPP-Modellen orientiert sich an der Bedarfssituation:
Ausbaugrad des Netzes
Hoher / geringer Ausbau-/ Neubaubedarf, Lücken, Engpässe, etc.
Verkehrserwartungen
Möglichkeiten für die Implementierung von Nutzerfinanzierungselementen
Finanzausstattung
26
VIFG Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH
Fazit (II)
Vor diesem Hintergrund gilt:
„One size fits all“ kann nicht die
geeignete Strategie für PPP-Modelle
sein
Anpassung des PPP-Modells an die
tatsächliche Bedarfs- und Ausgangs-
situation über die Stellschrauben
Vergütungsmodell, Risikoallokation,
Outputspezifizierung und Lebens-
zyklusansatz
Output-spezifikation
Risiko-allokationProjekt-
charakter
Lebens-zyklus-ansatz
Vergütungs-modell
Wettbewerb
27
VIFG Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH
Inhalt
Problemstellung
Motive und Strategien
Vergütungsmodelle
Europäische Entwicklungen
Bedarfssituation und Finanzausstattung
Fazit
Kontakt
28
VIFG Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH
Kontakt
Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH Georgenstraße 2510117 Berlin
Torsten R. Böger ([email protected])
Geschäftsführer
Tel. 030 – 52002-6210