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Vkh medintern 2 2013

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Page 1: Vkh medintern 2 2013

MEDinternNachrichten und Informationen aus der Medizinischen KlinikSt. Vinzenz-Krankenhaus Schloßstraße 85 40477 Düsseldorf

Ausgabe 2 » 2013

Verantwortlich: Chefarzt der Medizinischen Klinik Prof. Dr. med. Romuald J. AdamekGeschäftsführung St. Vinzenz-Krankenhaus: Achim Brenneis, Jürgen Braun

www.vkkd-kliniken.de

Kasuistik: Erythema nodosum als Manifestation einer gastroenterolo- gischen Erkrankung

Eine 29-jährige Patientin kommt zur Aufnahme, nachdem an den Streckseiten der Extremitäten zahlreiche schmerzhafte dunkle Flecken aufgetreten sind. Weitere Beschwerden bestünden nicht. Die klinische Untersuchung zeigt ein ausgeprägtes Erythema nodosum mit Beteiligung der unteren und oberen Extre- mitäten. Bei der Fokussuche zeigt sich in der Ileokoloskopie eine Entzündung des terminalen Ileums. Die Histologie ist suggestiv auf eine Yersinieninfektion. Die Serologie bestätigt den Verdacht. Unter Antibiotikagabe und passagerer Kortikoidtherapie sind die Beschwerden rasch rückläufig und das Erythema nodosum blasst ab.

Verantwortlich: Chefarzt der Medizinischen Klinik Prof. Dr. med. Romuald J. AdamekGeschäftsführung St. Vinzenz-Krankenhaus: Achim Brenneis, Jürgen Braun

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Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

im Newsletter zum Frühlingsbeginn finden Sie interessante Artikel über eine konventionelle und eine unkon-ventionelle Therapie bei Clostridien-infektion, über nur allzu bekannte Folgen des Rauchens und eine Kasuis-tik, die zeigt, dass manchmal der Blick auf die Haut lohnt. Außerdem möchten wir Ihnen eine neue Mitarbeiterin vorstellen.

Genießen sie den Frühling! Mit freundlichen Grüßen

Dr. Th. Kreuseler Ltd. OA Medizinische Klinik

Prof. Dr. R. J. Adamek Chefarzt der Medizinischen Klinik

St. Vinzenz-Krankenhaus

Ileitis terminalis

Erythema nodosum

Personalia

Im Sekretariat der Medizinischen Klinik des St. Vinzenz-Krankenhauses gibt es eine neue Mitarbeiterin. Wir freuen uns sehr, Ihnen Frau Ax vorzustellen. Sie bringt schon große Erfahrung aus dem medizinischen Bereich mit. Neben der Sekretariatsarbeit ist sie für Sie bei Nach-fragen auch telefonisch erreichbar unter der Durchwahl (02 11) 958 - 28 52

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MEDinternNachrichten und Informationen aus der Medizinischen KlinikSt. Vinzenz-Krankenhaus Schloßstraße 85 40477 Düsseldorf

Ausgabe 2 » 2013

Verantwortlich: Chefarzt der Medizinischen Klinik Prof. Dr. med. Romuald J. AdamekGeschäftsführung St. Vinzenz-Krankenhaus: Achim Brenneis, Jürgen Braun

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Journal Club: Ungewöhnliche Therapie der Clostridieninfektion

Die Clostridieninfektion, im ausgeprägten Fall mit pseudomembranöser Kolitis, ist ein zunehmendes Problem. Die Erkrankungsraten steigen und nicht selten kommt es zu zum Teil hartnäckigen Rezidiven. Die vorgeschlagenen Therapie-regime haben dann häufig nur geringe Erfolgsraten. Jetzt gibt es zwei neue Therapieansätze, zu denen interessante Studien veröffentlicht wurden. Das sehr teure lokal wirksame orale Antibiotikum Fidaxomicin (2 x 200 mg für 10 Tage, Kosten ca. € 2.190) ist beim primären Therapieerfolg dem Standard Vancomycin oral (4 x 125 mg für 10 Tage) mit ca. 90 % ebenbürtig, es treten aber mit 13 % nur etwa halb so viel Rezidive nach 30 Tagen auf.

Eine auch pathophysiologisch sehr interessante und ungewöhnliche Arbeit kommt aus den Niederlanden und wurde im New England Journal of Medicine veröffentlicht: Patienten mit einer nach adäquater Therapie rezidivierter Clostri-dieninfektion wurden im experimentellen Arm nach einer kurzen Vancomycin-vortherapie und einer oralen Lavage mit einer „Stuhltransplantation“ behan-delt. Dazu wurde der Spenderstuhl nach umfangreicher mikrobiologischer Vordiagnostik über eine Jejunalsonde appliziert. Die Heilungsrate nach der etwas unappetitlichen Therapie war signifikant höher als in der Vergleichs-gruppe (80 % vs. 30 %).

N Engl J Med 368;5 Lancet Infect Diseases 2012; 12: 281-9

Rauchen beenden lohnt immer! Eine sehr große prospektive Studie aus dem Vereinigten Königreich, die im Lancet publiziert wurde und 1,3 Millionen Frauen einschließt, zeigt erneut eindrucksvoll die fatalen Folgen des Rauchens. Die Lebenserwartung verkürzt sich um durchschnittlich 11 Jahre. Die Untersuchung bestätigt aber auch, dass es sich immer lohnt, das Rauchen aufzugeben; geschieht das vor dem 30. Lebensjahr, resultiert nur eine geringe Reduktion der Lebenserwartung.

Lancet 2013; 381: 133-41

Pseudomembranöse Kolitis