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Wirtschaftsmagazin 2 2013

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Die Wirtschaft 2-2013

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IMPRESSUMSonderveröffentlichung: Die Wirtschaft

Nordbayerischer Kurier GmbH & Co. Zeitungsverlag KG,

Theodor-Schmidt-Straße 17, 95448 Bayreuth

V.i.S.d.P.: Joachim Braun

Redaktion: Stefan Schreibelmayer; Gestaltung:

Matthias Schäfer; Titelfoto: Ronald Wittek;

Anzeigenleitung: Andreas Weiß

Editorial

D iese Reaktion erlebt man immer wie-der. „So eine interessante Firma in un-serer Region, oft in der Nachbarschaft?

Das habe ich nicht gewusst, das hätte ich nie ge-dacht.“ Das geht nicht nur Ihnen so, auch mir,obwohl ich mich nun schon seit vielen Jahren mitder regionalen Wirtschaft beschäftige. Dabei istdoch klar: Irgendwo müssen sie ja stecken, dieHidden Champions, die versteckten Überflieger,deren Zahl in Oberfranken die Kammern auf eineordentliche dreistellige Summe beziffern. Nichtumsonst haben wir eine der größten Industrie-dichten der Welt, was nur möglich ist, wenn sichdie Firmen und ihre Dienstleister Tag für Tag mitSpitzenleistungen behaupten – in der Region undweltweit. In unserer zweiten Ausgabe von „DieWirtschaft“ haben wir erneut hinter die Werksto-re genau solcher Unternehmen geblickt. WusstenSie, dass auf Webmaschinen von Stäubli auchFlugzeugteile entstehen, dass es kaum ein Autoohne Kabel der Firma Braun gibt, oder dass auchGüllewagen heute ohne Hightech nicht mehrauskommen? Das und viel mehr finden Sie indiesem Magazin. Viel Spaß beim Lesen.

Ihr Stefan Schreibelmayer,verantwortlicher Redakteur

Inhaltsverzeichnis

Teppiche und Flugzeugteile:Webmaschinen von Stäubli Seite 4

Für Veolia ist Abfallein wichtiger Rohstoff Seite 6

Kein Auto ohne Kabel vomKonfektionierer Braun Seite 10

Ifo-Konjunkturchef Carstensen: Das dickeEnde könnte noch kommen Seite 13

Ebu Umformtechnik:Mit Hochdruck aus der Krise Seite 20

Tennet: Ein Pfarrer sorgt fürAkzeptanz von Stromleitungen Seite 22

Gebhart: Rollos für Nationalspieler,Vorhänge für die Oper Seite 24

BSA fertigt den Mercedesunter den Güllewagen Seite 26

Der kometenhafte Aufstieg desFahrradherstellers Ghost Seite 32

Seite 22

Seite 28

Seite 18

Seite 10

Seite 6

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Weben für den AirbusAuf Stäubli-Maschinen entstehen Teppiche, aber auch technische Textilien

W ebmaschinen sind nicht interessant?Weit gefehlt, sagt Stefan Süppel, Ge-schäftsführer des Bereichs Textilma-

schinen beim Schweizer MaschinenbaukonzernStäubli in Bayreuth. „Textile gets sexy“, sagt der43-Jährige – weil technische Gewebe heute im Au-tomobilbau eingesetzt werden, in der Luftfahrt, imStadionbau, bei Windrädern und vielem mehr. Undauch Teppichwebmaschinen von Stäubli sind High-tech, versichert der Geschäftsführer.Was man ihm aufs Wort glaubt, wenn man die rie-sige Alpha 500 sieht, derzeit das Stäubli-Prunk-stück in diesem Bereich. Sie besteht aus 300 000Einzelteilen, ist bis zu 115 Tonnen schwer, 30 Me-ter lang, zwölf Meter breit, gut sieben Meter hochund kostet bis zu 1,8 Millionen Euro. Mehr als30 000 Fäden laufen in die Maschine, für deren Ab-transport acht vollbepackte 40-Tonnen-Lkw oderzwölf Container gebraucht werden. Ein Koloss al-so, für dessen Produktion sie bei Stäubli rund 1100reine Arbeitsstunden oder acht Wochen brauchen,der beim Kunden in drei bis fünf Wochen montiertund schließlich von vier Mann bedient wird. Fastdie Hälfte eines Fußballplatzes, exakt 3500 Quad-ratmeter Teppich, können pro Tag auf der Alpha500 gewebt werden – bei frei programmierbaremDesign und einer Webbreite bis fünf Meter.

„Bei Teppichwebmaschinen haben wir 100 ProzentExportanteil und sind in Teilbereichen Weltmark-führer“, sagt Süppel. Sie gehen vor allem in die tra-ditionellen Teppichländer im Nahen Osten undNordafrika, in die Türkei und nach China. Die dortgewebteWare findet sich dann auch in hiesigenMö-belmärkten wieder. In diesen Ländern gibt es aberauch Nachfrage nach Maschinen, die besonders ho-he Qualität liefern – solche etwa, die auf einemQuadratmeter zwei Millionen Webpunkte unter-bringen. „Das kommt schon an handgeknüpfte Top-qualität heran“, sagt Süppel.Doch es gibt noch ganz andere Webmaschinen vonStäubli, solche, die technische Gewebe herstellen.Bei einer etwa laufen 15 000 Fäden in den Web-stuhl, und jeder einzelne von ihnen wird über ei-nen kleinen Servomotor gesteuert. Heraus kom-men 3-D-Bauteile zum Beispiel aus Carbon. Auf sol-chen Maschinen werden dann auch Bauteile für dieLeichtbau-Flieger Boeing 787 und Airbus A350 ge-webt, darunter Material für Turbinenschaufeln. Esgibt Maschinen, auf denen Gewebe für Airbags ent-stehen und solche, die Material für schusssichereWesten herstellen – Bereiche, in denen höchste Qua-litäts- und Sicherheitsanforderungen herrschen.Für Fußballfans interessant ist, dass heute auchKunstrasenplätze gewebt werden. Und die haben ei-

Mehr als 30 000Fäden laufen indie größte Tep-pichwebmaschinevon Stäubli.Stefan Süppel,Geschäftsführerdes Bereichs Tex-tile, verschwindetdazwischen fast.Foto: Wittek

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nen großen Vorteil gegenüber den bisherigen, diegetaftet werden, also gesteckt, erläutert Süppel.Beim bisherigen Verfahren steht der Rasen leicht ineine Richtung, was vor allem die Geschwindigkeitdes Balls beeinflusst, je nachdem, in welche Rich-tung er gerade rollt. Das ist bei den gewebten Plät-zen anders, sagt Süppel: Sie kommen den Eigen-schaften von natürlichen Rasenplätzen näher, wieExemplare in Holland zeigen, und sind zudem nochbesser recycelbar. Nur der Fußball-Weltverband Fifasperrt sich noch. Da ist die Tatsache, dass auch Flug-zeugteppiche und viele hierzulande verkaufte Klei-dungsstücke auf Stäubli-Maschinen gewebt wer-den, fast schon Normalität.175 Mitarbeiter hat Stäubli in Bayreuth im BereichTextile, davon derzeit elf Auszubildende. Dazukommt der Standort Chemnitz, wo Schaftmaschi-nen hergestelltwerden, die unter anderem in der Pa-pierproduktion Anwendung finden.Nicht ganz einfach ist es, Fachkräfte vor allem fürdie Entwicklung zu finden – weil das Anforde-rungsprofil an Textilmaschinenexperten doch rechtspeziell und anspruchsvoll ist, meint Süppel. Sinddie Leute erst mal da, geht kaum einer wieder weg.„Wir haben kaum Fluktuation.“ Um gute Leute zufinden, aber auch bei Entwicklungsvorhaben ar-beitet Stäubli vor allem mit der Uni Dresden, der

RWTH Aachen und der FH Münchberg/Hof zu-sammen. Zugleich profitiert die Sparte von der Zu-sammenarbeit mit anderen Stäubli-Standorten.Und wie verkaufen sich die Webmaschinen aus Bay-reuth? „Die Geschäfte laufen gut“, sagt Süppel:„2012 war ein Rekordjahr für uns. Dieses Niveauwerden wir in diesem Jahr mindestens halten.“ InsDetail will er nicht gehen. Bei einem Markt, in demes in Teilbereichen lediglich einen ernsthaften Mit-bewerber gebe, sei eine gewisse Verschwiegenheitüberlebenswichtig. Stefan Schreibelmayer

Blick in die Eingeweide: Hier entsteht eine Teppich-webmaschine. Foto: Wittek

Info:Stäubli beschäf-tigt in Bayreuth inden Sparten Robo-tics, Connectorsund Textile rund400 Mitarbeiter.Weltweit hat derSchweizer Kon-zern, der seinenJahresumsatz mitmehr als einerMilliarde Frankenangibt, rund 4000Mitarbeiter.

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Mindestlohn allein genügt nichtWie sich der Entsorgungsspezialist Veolia auf einem hartumkämpften Markt behauptet

D er Name klingt irgendwie poe-tisch. So nach Kosmetika. NachParfüm. Nach Frühling. Doch

dahinter steckt ein hartumkämpftes Ge-schäft. Veolia. Ein Begriff, der in Bay-reuth, in Pegnitz, in der ganzen Regionzum optischen Alltagsgeschäft gehört.Viele Fahrzeuge mit diesem Schriftzugsind in unserem Raum unterwegs. Meistzur Abfallentsorgung. Doch hinter die-sem Unternehmen, das längst weltweitaktiv ist, stecktmehr alsMüllabholenundRecyclinghof.

In vielen Branchen wird Größe gesucht,wird fusioniert, aufgekauft, erneut fusio-niert – gemäß dem Grundsatz: In der glo-balen Welt können nur die wirklich Gro-ßen überleben. Was jetzt Veolia ist, war inPegnitz einst Altvater, Sulo und NBS, alsoNordbayerische Städtereinigung. Seit2007 gehört die NBS zur Veolia-Gruppe.Was einst überschaubarwar, ist jetzt groß.Ist jetzt ein Konzern. Warum hat dieserTrend auch die Abfallwirtschaft erreicht,

muss auch hier eine gewisse Größe sein,um im Wettbewerb zu bestehen? Klar, inder Abfallwirtschaft gab es in den letztenJahren Konzentrationstendenzen, sagtReiner Blos, Geschäftsführer der Veolia-Niederlassung Ostbayern in Hahnbach. Somanches Entsorgungsunternehmen habein diesem Prozess seinen Besitzer ge-wechselt. Nicht nur Mittelständler hättendabei ihre Firma veräußert, auch beiGroßkonzernen gab es Verschiebungen.Aus Veolia-Sicht sei Größe aber nicht dieentscheidende Voraussetzung, um imWettbewerbbestehenzukönnen.

Und wie stellt sich dieser Wettbewerbheute dar? Was läuft heute bei Aus-schreibungen, etwa zur Übernahme derAbfallentsorgung in einem Landkreis,anders als früher? Nun, sagt Reiner Blos:Die meisten öffentlichen Aufträge müs-sen europaweit ausgeschrieben werden.Das habe denWettbewerb zwischen orts-ansässigen Entsorgern allerdings wenigbeeinflusst. Ob ein Unternehmen den

Zuschlag erhält, hänge von vielen Fakto-ren ab. Fakt sei, so Blos: „Veolia ist ein in-ternational tätiges Unternehmen, dasglobal denkt und Erfahrungen mit inter-nationalerKonkurrenzhat.“

DerEntsorgungsbranchehaftetderRufan,manche ihrer Vertreter arbeitetenmitLohndumping, um konkurrenzfähig zubleiben. In der deutschen Entsorgungs-branche gibt es seit 2010 einen Mindest-lohn, betont Niederlassungsleiter Blos.Alle Beschäftigten von Veolia – ob Putz-frau oder Müllwerker – erhielten min-destens den gesetzlich festgelegten Min-destlohn, der allerdings in Bayern undBaden-Württemberg nicht ausreichendsei, um attraktiv zu sein. Denn: „Nurwenn die Löhne stimmen und die Mitar-beiter zufrieden sind, kann ein Unter-nehmen wachsen.“ Die Realität zeigeaber, dass immer wieder andere Firmenzwarpro formadenMindestlohnzahlten,tatsächlich aber ihren Mitarbeitern mehrStunden abverlangten als tatsächlich

Moderne Fahrzeu-ge, die von Spezia-listen gelenkt wer-den – in Stadt undLandkreis Bayreuthist die Firma Veolia„Herr des Mülls“.Und für dessenEntsorgung verant-wortlich.Foto: Münch

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ausbezahlt werde. So werde der Min-destlohn inderPraxis häufigunterlaufen.Grundsätzlich lasse sichaber sagen, „dassEntsorgungsdienstleistungen in der Re-gel sehr personalintensiv sind und dasallgemeine Lohnniveau angestiegen ist“,betontReiner Blos.Was sich zumBeispielam Job des Lkw-Fahrers nachvollziehenlasse. Dieser Beruf sei besonders in denletzten Jahren wesentlich komplexer ge-worden, bedingt durch die vielfältigenAnforderungen der Entsorgungs- undSpezialfahrzeuge. Daher sei es immerschwieriger, qualifizierte Kräfte zu fin-den. Die Entsorger müssten daher weitmehr als den Mindestlohn zahlen, umguteMitarbeiter für sich zugewinnen.

Früher hieß es oft von Elternseite ge-genüber lernunwilligen Kindern: „Duwillst doch kein Müllmann werden,oder?“ Dieses Klischee, einem Vorurteilgleich, ist nur noch selten zu hören. SoganzvonderBildflächeverschwunden istes jedochnicht.

Dabei ist Abfallwirtschaft heute etwasfür echte Fachleute. Das Berufsspektrumist breit gestreut. Was auch der Bürokra-tie geschuldet ist: „Gerade die Entsor-gungsbranche ist von vielen gesetzlichenVorgaben reglementiert. Daher werden

in allen Bereichen der Entsorgung gutausgebildete und zuverlässige Mitarbei-ter benötigt“, so Reiner Blos. Logisch:Den größten Anteil an der Veolia-Beleg-schaft bilden Lkw-Fahrer. Kein 08/15-Job, Zuverlässigkeit sei da besonders ge-fragt. Schließlich trügen die Fahrer imStraßenverkehr eine hohe Verantwor-tung, schließlich gebe das Unternehmenden Mitarbeitern teure Fahrzeuge als Ar-beitsmittel andieHand.

Benötigt werden aber auch Chemiker,Sortierer, Komposter, Maschinenführer -und in der Verwaltung gut geschulteMit-arbeiter vor allem mit technischer undkaufmännischer Ausbildung. Um diesenBedarf zu decken, bildet Veolia auchselbst aus, insbesondere Fachkräfte für

Kreislaufwirtschaft, Bürokaufleute oderTrainees.

Mit drei Standorten ist Veolia in unse-rem Raum vertreten: in Bayreuth, in Peg-nitz, in Hahnbach. Jeder dieser Betriebebietet Dienstleistungen in seinem regio-nalen Umfeld an. Von Bayreuth aus be-dient Veolia schwerpunktmäßig den Ent-sorgungsmarkt im nördlichen LandkreisBayreuth sowie inderStadtBayreuth.DerBetrieb in Pegnitz ist vor allem im südli-chen Landkreis Bayreuth sowie im Land-kreis Nürnberger Land aktiv. Und die Fi-liale in der Gemeinde Hahnbach und daszugehörige Kompostwerk sind in ersterLinie für den Landkreis Amberg-Sulzbachsowie die Stadt Amberg gefragt. In dendrei Betrieben sind rund 200 Mitarbeiterbeschäftigt, davon ist etwa ein Drittel mitder Behandlung von Abfällen betraut,beispielsweise in den Kompostwerken.Der Rest kümmert sich um das Einsam-melnunddenTransport vonAbfällen.

Sind diese Standorte auf Dauer gesi-chert?Veolia verweist auf den „ständigenWettbewerb“. Lediglich einige Kommu-nalverträge mit längerer Laufzeit gäbeneine gewisse Standortsicherheit. Ziel seies, die Marktposition zu halten und aus-zubauen.

Fakten

> Veolia ist auf allen fünf Kontinen-ten präsent.> 220 000 Mitarbeiter, davon rund10 000 in Deutschland.> Kennzahlen 2012: Umsatz 29,4Milliarden Euro, davon 1,1 Milliardenin Deutschland; operatives Ergebnis1,194 Milliarden Euro; Nettogewinn(Konzernanteil) 394 Millionen Euro.

In Reih und Glied –Abfallbehälter-Stillleben aufdem PegnitzerVeolia-Gelände.Foto: Münch

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Von den drei Veolia-GeschäftsfeldernUmweltservice, Wasser und Energiespielen die beiden letzten in Nordbayernkaum eine Rolle. Bei den Verkehrs-dienstleistungen ist Veolia in der Regiongar nicht tätig. ImBereich derWasserver-undAbwasserentsorgung fürKommunenbisher ebenfalls nicht – aber im Bereichder Behandlung industrieller Abwässer,beispielsweise in Molkereien. Doch sonstdreht sichhier alles umdasThemaAbfall.Undzwar in seinerganzenBandbreite.

Veolia versteht sich als Umweltservice-Dienstleister. Will heißen, neben derklassischen Hausmüll-, Sperrmüll- undGewerbeabfallentsorgung gehört auchdie Entsorgung aller anderen Abfallartenzu diesem Dienstleistungsspektrum. Da-zu zählen vor allem Bauschutt undWert-stoffe wie Altpapier, Folien, Kunststoffe,Reifen sowie Metall- und Elektroschrott.Im Raum Bayreuth/Pegnitz spielt auchdas Einsammeln und Verwerten von Bio-abfall und Grüngut eine wesentliche Rol-le.Wie auch das Sammeln und Entsorgengefährlicher Abfälle, also von Sonder-müll. Reiner Blos dazu: „Diese Tätigkeitstellt besonders hohe Anforderungen an

die Qualifikation und die Eignung unse-resPersonals.“

Bleibt die Uraltdiskussion über jeneFrage, die immer wieder Bürgergemüterbewegt: Macht das eigentlich Sinn mitdieser Mülltrennung? Wird am Endenicht doch wieder alles „zusammenge-

worfen“? Bleibt also getrennt, was ein-mal getrennt war? Ja, sagt Blos. Da gehees schließlich auch ums Geld. Wann im-mer Müll getrennt werde, geschehe diesaus ökologischem, aber eben auch auswirtschaftlichem Interesse.NurwennderAbfall ordnungsgemäß getrennt einge-sammelt und der Verwertung zugeführtwird, handle man wirtschaftlich. Die Ab-falltrennungbasiere auf gesetzlichenundvertraglichen Vorgaben. „Beispielsweisemüssen wir Altglas entsprechend dervertraglichen Regelungen für die dualenSysteme farblich getrennt einsammelnund auch farblich getrennt für die Wie-derverwertung in den Glashütten über-geben.“ Farblich gemischtes Altglas hateinenwesentlichniedrigerenMarktwert.

Auch eine Vermischung von Altpapiermit anderen Abfällenwäre nicht nur öko-logisch, sondern auch wirtschaftlichschlecht. Ordnungsgemäß sortiertes Alt-papier werde zu 100 Prozent in Papier-fabriken für die Herstellung von Papier,Pappe und Kartonagen eingesetzt. Undhabe einen entsprechenden Marktpreis,da es den teuren, aus Holz gewonnenZellstoff ersetzt. StefanBrand

Mülltrennung: Enorm wichtig, um aufdem Markt gute Preise für die Wieder-verwertungvonStoffenzuerzielen.

Foto:Münch

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Kaum ein Autoohne Kabel aus Bayreuth

Der Konfektionierer Braun ist ein Zulieferer der Zulieferer

E s gibt kein Auto aus deutscher und euro-päischer Produktion, in dem nicht Kabelvon uns verbaut sind. Und im Rest der Welt

sind wir auch oft dabei.“ Es klingt berechtigter Stolzdurch, wenn Torsten Alex das sagt – er ist Ge-schäftsführer der Bayreuther Dieter Braun GmbH.Doch sogleich rudert er zurück, will „nicht so dickauftragen. Wir sind ja nur Dienstleister, entwickelnnichts selber.“ Ja was denn nun? Braun ist ein Ka-belkonfektionierer, stellt nach Vorgaben seiner Kun-den Kabelverbindungen her, setzt ihre Wünscheum– jedesMal eineMaßanfertigung, die dann in ho-her Stückzahl gefertigt wird. Rund 2000 unter-schiedliche sind es.

85 Prozent des Jahresumsatzes von 45 MillionenEuro werden dabei mit der Automobilindustrie ge-macht. „Wir sind Zulieferer für die Zulieferer“, sagtAlex. Spezialität: Beleuchtungstechnik. So sind dieKabel für die beleuchteten Bedienradelemente et-wa für Klimaanlagen aller bedeutenden Zuliefereraus Bayreuth. Namhafte der insgesamt rund 120

Kunden sind ZF, Rehau oder Dr. Schneider. Mer-cedes, BMW, Audi, VW, Porsche, aber auch Bentley– überall sind die Braun-Kabel drin.

In diesem Haifischbecken muss man extrem fle-xibel und schnell sein, sagt der Geschäftsführer undverweist auf „zwei Produkt-Neuanläufe pro Tag“.Zugleich werden die Produktzyklen der Herstellerimmer kürzer. Was dazu führt, dass 45 Prozent desUmsatzes bei Braun nicht älter als drei Jahre sind.Um in diesem schnell drehenden Markt zu beste-hen, braucht man einen guten Namen und das bes-te Preis-Leistungs-Verhältnis. 30 Prozent Produkti-vitätsfortschritt pro Jahr sind dafür laut Alex nötig,1,5 Millionen Euro jährlich werden dafür inves-tiert. Und es scheint sich zu lohnen. „Wir haben inzehn Jahren keinen Kunden verloren, aber viele da-zugewonnen“, sagt Alex.

Allerdings, es gab auch eine schwere Krise. Dieweltweiten Wirtschaftsturbulenzen 2008/09 er-fassten Braun extrem. 280 Mitarbeiter wurden ent-lassen, „sonst hätten wir das nicht überlebt“, sagt

Was in der Bay-reuther Zentralevon Braun konzi-piert wird, wird inWerken weltweitproduziert.Foto: red

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Kabel kistenweise:Braun-Chef TorstenAlex (links) undLagermitarbeiterGünter Schmitt.Foto: Wittek

Alex. Das Problem: Auf der einen Seite brachen dieAufträge massiv weg, auf der anderen Seite wurdelange bestelltes Material geliefert. Doch ein Jahrspäter waren alle Mitarbeiter wieder eingestellt.

Heute hat Braun rund 1000 Beschäftigte, davonallerdings nur 60 in Bayreuth, die sich um Verwal-tung, Entwicklung und Logistik kümmern. Produ-ziert wird rund um den Globus – in mehreren EU-Staaten mit Schwerpunkt auf Tschechien sowie inder Ukraine, in Mexiko und China. Vor allem in Me-xiko und China gibt es nennenswerte Steigerungs-raten. Der Standort Mexiko, der auch für Nord-und Südamerika produziert, wurde binnen zweiJahren von 40 auf 160 Mitarbeiter ausgebaut. Imganz neuen Werk in China mit momentan 30 Be-schäftigten sollen in fünf Jahren gut 200 Menschenarbeiten. Sechs, sieben Mitarbeiter sind ständig un-terwegs, um in den ausländischenWerken unter an-derem die Qualitätssicherung zu gewährleisten.

In Deutschland könne man angesichts von nurrund 20 Prozent automatisierter Tätigkeit und da-mit hohem Lohnanteil nicht produzieren. Dennochsicherten die Werke in Übersee auch den hiesigenUmsatz, sagt Alex: „Wenn ein Kunde will, dass Sienach China mitgehen, und Sie tun das nicht, dannhaben sie ihn schnell komplett verloren.“ Die Ge-schäfte laufen gut, die Renditen sind ordentlich,

sagt der Geschäftsführer. Und auch für die Zukunftist ihm nicht bange. In modernen Autos würden im-mer mehr Sensoren verbaut, eine C-Klasse vonMer-cedes habe 200 davon. „Alle müssen von einem Ka-bel angesteuert werden.“ Außerdemnehme die Ver-netzung von Autos rasant zu. Zuführungskabel fürTablet-Computer seien momentan zum Beispiel einheißes Thema. Außerdem sei Braun breit aufge-stellt. Nicht nur, dass auch 15 Prozent des Umsat-zes aus dem Maschinenbau und der Elektrogerä-teindustrie kommen, es gibt auch keinen beherr-schenden Einzelkunden. Stefan Schreibelmayer

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Anlagetipps: EINE ANLAGEALTERNATIVE – DIVIDENDENSTARKE AKTIEN

Von attraktiven Dividenden profitieren

DieAusgangslageIm aktuellen Niedrigzins-Umfeld ergibt sich für An-leger die Zwickmühle, wie sie ihre Gelder rendite-optimierend investieren können. Denn am Geld-und Rentenmarkt ist nur eine vergleichsweise sehrgeringe Rendite zu erwirtschaften. Aktienmärktehingegen bieten langfristig die höchsten Rendite-chancen, aber auch das höhere Risiko. Derzeitschwanken die Aktienmärkte und die Konjunkturstark aufgrund der Unsicherheiten über die Schul-denproblematik. Allerdings sind die Bewertungenan den Aktienmärkten im langfristigen Vergleichgünstig.

EinLösungsansatz> Eine Möglichkeit besteht in der Dividendenstrate-gie–demInvestieren individendenstarkeAktien.> Die Dividendenstrategie ist derzeit eine attraktiveInvestitionsmöglichkeit: Dividendenrenditen schla-genaktuellhäufigAnleiherenditen.> Langfristig bestehen zudem gute Aussichten: Vie-len Unternehmen geht es gut, sie sind hoch rentabel,habengesundeBilanzenundsindattraktivbewertet.> Dividendenstarke Aktien sind ein wichtiger Be-standteil der Aktienrendite: Historisch betrachtetkommen 30 bis 40 Prozent der Erträge aus Dividen-denzahlungen.

> Qualitätsaktien mit überdurchschnittlicher Divi-dendenrenditebieten inPhasensinkenderKurseeinenSicherheitspuffer.

WasAnlegerbeachtensollten> Die Dividendenstrategie sollte international aus-gerichtet sein, da in manchen Regionen noch höhereDividendenrenditen erwartet werden als in Deutsch-landoderdemEuroraum.> Aufgrund unterschiedlicher und teilweise schwie-riger Besteuerungsgrundlagen fürDividendenerträgeim Ausland sollte also eine Fondslösung angestrebtwerden.> Das Fondsmanagement übernimmt dann für denAnleger alle steuerlichen Aufgaben auf FondsebeneunddasAktienportfolio istbreitgestreut.> Ein weiterer Vorteil der Fondslösung ist die Mög-lichkeit, auchmit kleinen, regelmäßigenBeträgen ein„Dividendenvermögen“aufzubauen.> Durch diesen sogenannten „Cost-Average-Effekt“kauft der Anleger in schwächerenMarktphasenmehrAnteile für die gleiche Anlagesumme – ein Vorteil fürlangfristigorientierteAnleger.Grundsätzlich gilt bei allen Wertpapieren: Sie ber-

gen große Chancen, kapitalmarktbedingte Wert-schwankungen können jedoch nicht ausgeschlossenwerden.

Die Anlagetippsentstehen in engerZusammenarbeitmit der SparkasseBayreuth.

Anleihen- undDividendenrendi-ten im Vergleich:Durch die Zinsent-wicklung der letz-ten Jahre werdenDividendentitelfür Anleger immerattraktiver.

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Das dicke Ende könnte noch kommenIfo-Konjunkturchef Kai Carstensen über Chancen und Risiken für die deutsche Wirtschaft

E in Miniwachstum in diesem Jahr,ein ordentliches Plus 2014. Da-nach sieht es derzeit aus. Doch

Ifo-Konjunkturchef Kai Carstensenwarntauch vor den Risiken.

Die Wirtschaft läuft rund. Alles bes-tens?Kai Carstensen: Gut ist zumindest dieLage am Arbeitsmarkt. Das war noch vorwenigen Jahren ganz anders. Aber dieKonjunktur kommt nur allmählich inSchwung. Erst für das kommende Jahrist mit einem Aufschwung zu rechnen.

Wo hakt es?Carstensen: Die Weltwirtschaft ist we-niger dynamisch als früher und die Un-sicherheit über die Zukunft des Euro-raums nimmt nur langsam ab. Beideshemmt die deutsche Konjunktur.

Die drei größten Risiken für die deut-sche Konjunktur?Carstensen: Beim Haushaltsstreit in denUSA kann es zum großen Knall kom-men. Wenn die USA ihre Schulden nichtmehr bedienen, würden die Erschütte-rungen des Finanzsystems auch

Deutschland nicht verschonen. Auch dieSchwellenländer schwächeln. Im Zugeder weltweiten Niedrigzinspolitik beka-men sie in den vergangenen Jahren sehrviel Geld aus demAusland, was die haus-gemachten Probleme überdeckte. DieseZeiten nähern sich aber einem Ende.Nach wie vor ungelöst ist schließlich dieEurokrise. Der wirtschaftliche Absturz istin den meisten Krisenländern zwar lang-samer geworden oder ganz zum Haltengekommen. Deshalb sieht es dort fürskommende Jahr konjunkturell auchnichtmehr ganz so düster aus. Die Struktur-

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probleme bleiben aber akut und könnenjederzeit wieder zu Turbulenzen führen.

Wie hoch wird das Wachstum in die-sem Jahr sein?Carstensen: In diesem Jahr dürfte dieWirtschaftsleistung nur um 0,4 Prozentzunehmen, weil das schwache Winter-halbjahr 2012/13 nachwirkt.

Und 2014?Carstensen: Im kommenden Jahr wirdes wohl ein Plus von 1,8 Prozent geben.Allerdings ist die Prognoseunsicherheitgroß, das sollte man immer bedenken.

Steuererhöhungen würden die Kon-junktur dämpfen?Carstensen: Steuererhöhungen hem-men in der Regel die Leistungsbereit-schaft. Sie dämpfen zwar auch kurzfris-

tig die Konjunktur, vor allem aber daslangfristige Wachstum.

Warum brauchen wir immer neuesWachstum und können nicht auf ho-hem Niveau konsolidieren?Carstensen: Wachstum ist kein Selbst-zweck, sondern das Ergebnis menschli-chen Strebens nach Neuem und Besse-rem. Wenn niemandem mehr eine Ideekäme, was besser gemacht werden könn-te, würde es auch kein Wachstum mehr

geben. Dann müssten wir ohne Wachs-tum konsolidieren. Prinzipiell möglichwäre das durchaus. Erstrebenswert er-scheint mir eine solche Welt des ge-danklichen Stillstands allerdings nicht.

Wird die Arbeitslosigkeit weiter sinken?Carstensen: Die Arbeitslosigkeit dürfteim kommenden Jahr nur wenig sinken.Zwar wird es wohl deutlich mehr Be-schäftigte geben, aber immer mehr Men-schen drängen auf den Arbeitsmarkt.Beispielsweise steigt die Frauener-werbsquote, und vieleMenschen ausOst-und Südeuropa wandern ein – die meis-ten von ihnen übrigens mit hoher Qua-lifikation. Mittelfristig wird all das aberwohl nicht ausreichen, um den Bevöl-kerungsrückgang auszugleichen. Danndürfte die Arbeitslosenrate weiter deut-lich zurückgehen.

Kai Carstensen (links) ist ein gefragter Gesprächspartner der Medien. Foto: red

„Die deutscheExportwirtschaft istglücklicherweise

breit diversifiziert.“

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Deutschland ist stark vom Export ab-hängig. Wenn China richtig schwächelt,dann haben wir ein großes Problem?Carstensen: Die deutsche Exportwirt-schaft ist glücklicherweise breit diver-sifiziert. Schwächen in einer Regionschlagen daher nicht so extrem durch.Das wurde seit Beginn der Eurokrisedeutlich, als sich die Exporteure ver-stärkt nach Märkten außerhalb Europasumsahen. Ein Einbruch in China würdeaber wohl weite Kreise in der Welt-wirtschaft ziehen und wäre nur sehrschwer zu kompensieren. Derzeit istaber eher eine Wachstumsverlangsa-mung der chinesischenWirtschaft zu er-warten als eine Krise. Das könnte abernoch kommen, denn die Unwucht imdortigen System – zum Beispiel Kor-ruption und ineffiziente Verwaltung –ist beträchtlich.

Die USA sind extrem hoch verschuldet,finanzieren sich über die Notenbank.Kann das gutgehen?Carstensen: Die Wirtschaft legt wiederzu. Aber das dicke Ende könnte nochkommen. Unklar ist nämlich zum einen,wie der Ausstieg der US-Notenbank ausder lockeren Geldpolitik funktionierenwird. Zum anderen ist politisch heftigumstritten, wie die Konsolidierung ge-staltet werden soll.

Die deutsche Wirtschaft hängt noch im-mer stark an den USA?Carstensen: Es geht gar nicht nur umden direkten Exportanteil, sondern da-rum, dass die USA nachwie vor das Zent-

rumderWeltwirtschaft sind –wenn auchmit abnehmendem Gewicht. Wenn dieUSAkippensollten,wonacheszumGlückderzeit überhaupt nicht aussieht, wäredie ganze Weltwirtschaft betroffen. DieLehman-Pleite hat das gezeigt.

Die Aussichten für die kommenden dreiJahre?Carstensen: Die Chancen für einen Auf-schwung stehen gut.

Was sollte die neue Berliner Regierungauf keinen Fall tun?Carstensen: Verheerend wäre eine Aus-gabenpolitik ohne Augenmaß, die diezu erwartende Entspannung der Staats-finanzen für politische Lieblingsprojektenutzt.

Was muss denn vorrangig erledigt wer-den?Carstensen: Zum einen sollte auf pro-gressionsbedingteMehrbelastungen derEinkommensteuerzahler verzichtetwerden, um die Wachstumskräfte zustärken. Eine Steuerreform, die dies er-reicht, würde die Staatseinnahmen je-des Jahr um rund 3,5 Milliarden Eurodrücken. Das ist problemlos zu stem-men, wenn gleichzeitig die Ausgabennur dort maßvoll ausgeweitet werden,wo sie wirklich Nutzen stiften. Zum an-deren sollte die Verschuldung konse-quent zurückgeführt werden. Dass diesnicht nur finanziell sondern auch poli-tisch durchsetzbar ist, zeigt das BeispielBayerns.

Die Fragen stellte Roland Töpfer

Zur Person

Kai Carstensen ist Professor fürVolkswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität Münchenund seit 2007 BereichsleiterKonjunktur und Befragungen beimMünchner ifo Institut.Der 42-Jährige promovierte 2000 ander Uni Kiel, wo er 2008 auch habili-tierte. Seine Forschungsschwerpunk-te sind Geldpolitik, makroökonomi-sche Fluktuationen und Konjunktur-prognosen. Carstensen ist verheira-tet und hat ein Kind. Zum 1. März2014 geht Carstensen zurück an dieUniversität Kiel, um sich intensiverder Forschung und Lehre widmen zukönnen. Dort übernimmt der gebürti-ge Schleswig-Holsteiner den Lehr-stuhl für Ökonometrie. töp

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„Der Biermarkt brodelt“Wie die Bayreuther Brauerei Maisel dem Preiskrieg im Handel ausweicht

D ie Kunden freut’s, die Brauereien sind sau-er: Bier wird oft verramscht. Große Le-bensmittelketten locken mit 9,99 Euro für

den Kasten, im Osten ist Bier noch billiger. Warumeigentlich? Der Kurier sprach darüber mit dem Bay-reutherBrauereichef JeffMaisel.

Bier ist für den Handel ein Lockartikel geworden,sagt Maisel. Es zählt zu den Eckartikeln wie Milch,Butter, Pizza oder Kaffee, über die signalisiert wer-den soll: Wir sind günstig. „Wirhaben das Glück, dass wir danicht dabei sind“, sagt Maisel.Es geht umPils, nicht umWeiß-bier.MaiselmachtWeißbier.

Und wenn Handelskettentrotzdem einmal mit dem Bay-reuther Weißbier zu Niedrigstpreisen werben wür-den? „Wir müssten zuschauen.“ Werden die aggressi-ven Sonderangebote vonGroßbrauereien unterstützt,um den Markt über Verdrängung stärker zu dominie-ren? „Ich glaube nicht“, meint Maisel. „Vielleicht inEinzelfällen.“ Das sei gefährlich. „Wenn einer zündelt,machenanderemit.“

Schon 2001, als die D-Mark kurz vor ihrer Ablö-sung durch den Euro stand, versuchte die Brauwirt-

schaft, die 20-DM-Schwelle zu nehmen. Ziemlich er-folglos. 19,99 DMwar damals der Kampfpreis für ei-nen Kasten Markenpils. Heute, zwölf Jahre später,verkauft der Handel auf gleichem Niveau. Preisstei-gerungen?Kaumdurchsetzbar.

Viel besser sind die Margen bei Weizenbier. Derempfohlene Ladenpreis für eine Kiste Maisel’s Weis-se liegt bei 14,99 Euro, im Angebot gibt es sie für13,49 Euro. „Ich bin unheimlich glücklich, dass sich

mein Vater und mein Onkelauf Weißbier spezialisiert ha-ben“, sagt Jeff Maisel. DieBrauerei entwickle sich weiterpositiv, Absatz und Umsatzsteigen. Genaue Zahlen nennter nicht. Als Größenordnung

gibt Maisel seit Jahren 410 000 Hektoliter und 40Millionen Euro Umsatz an. Ob er das auch in zehnJahren noch so kommunizieren wolle? „Das könntezu befürchten sein.“ Die Zahl der Beschäftigten hatsichvon160(2010)auf175erhöht.

Maisel weist darauf hin, dass auch der Weißbier-markt mittlerweile unter Druck geraten sei. Es habeüber viele Jahre hinweg einen Wechsel von Pils-TrinkernhinzumWeizengegeben.Wegender vielen

„Bier kann viel mehr,als man denkt.“Brauereichef Jeff Maisel

Firmenchef JeffMaisel ist „un-heimlich glücklich,dass sich meinVater und meinOnkel auf Weiß-bier spezialisierthaben“.Foto: Töpfer

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Sonderangebote seimittlerweilewieder einTeil zumPils zurückgekehrt. Das führte in den vergangenenzwei Jahren zu einem leicht rückläufigen Weizen-Geschäft. Rechne man allerdings das nicht in dieserStatistik berücksichtigte alkoholfreie Weizen dazu,kommemanauf „signifikanteSteigerungsraten“.

Für die Zukunft setzt Maisel auf Spezial- undEdelbiere. „Bier kann viel mehr, als man denkt.“Man müsse sehen, wie sich die Menschen verän-dern. Sie werden älter, trinken kleinere Mengen,genießen gern. „Warum sollte man das dem Weinüberlassen?“MitMaisel & Friends ist die Brauerei indie Edel-Nische vorgestoßen. Drei Sorten, Laden-preis 4,95 Euro, gibt es bisher. „Dabei wird es sichernicht bleiben.“ Für Maisel keinMarketing-Gag, son-dern eine höchst authentische Geschichte im Bier-

land Oberfranken. Mit Malz, Hopfen, Hefe und spe-ziellen Brauverfahren werden neue Geschmacks-noten kreiert: Schokolade, Pflaume, Marzipan, Zit-rus, Cassis. „Der Biermarkt brodelt gerade, der Vul-kanausbruch ist noch nicht da. Das wird den Bier-marktverändern.“

Maisel glaubt, dass dieZeit der kleinenBrauerundMittelstandsbrauer gekommen ist. Industriebieremit einheitlichem Geschmack würden es immerschwerer haben. Die Fixierung auf Preis und Mengesei keine Dauerlösung. „Wir müssen Genussmo-mente fabrizieren.“

Ein bisschen mehr Genuss gönnt sich Jeff Maiselauch am Steuer. Seinen VW Passat hat der bald 45-Jährige gegen einen Jeep Wrangler getauscht. V6-Motor? „KeineAhnung.“ RolandTöpfer

Der Maisel-Fir-mensitz: 410 000Hektoliter Bierwerden hier imJahr produziert.Eine Zahl, die soseit Jahren kom-muniziert wird.Foto: red

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Mit Hochdruck aus der KriseEbu Umformtechnik peilt für das kommende Jahr 20 Millionen Euro Umsatz an

E s war ein Neustart nach Maß, den die EbuUmformtechnik hingelegt hat. Das Nach-folgeunternehmen der traditionsreichen

Burkhardt GmbH, die im Oktober 2011 Insolvenzanmelden musste, ist nach den Worten des Ge-schäftsführenden Gesellschafters Jörg Berger mitgut gefüllten Auftragsbüchern ins erste Jahr ge-startet, hat 2012 nahezu alle Aufträge im Wert vonrund zehn Millionen Euro abwickeln und vor al-lem: fehlerfrei ausliefern können. „Eswaren dieMit-arbeiter, die gezeigt haben, was in der Ebu Um-formtechnik steckt“, sagt Berger. Und natürlich dieKunden, die ihr Vertrauen auf die neue Gesell-schaft übertragen haben.

Berger kennt beinahe jeden Stein auf dem Grund-stück an der Rathenaustraße, hat vor 28 Jahren indem Unternehmen angefangen und war in den ver-schiedensten Bereichen – von der Gießerei bis zumVertrieb, war Bereichsleiter und wurde schließlichGeschäftsführer – und kann, wie er sagt, „doch anmanchen Stellen mitreden, weil ich die Firma sogut kenne“. Das wichtigste Kapital des Unterneh-mens, das 1861 als Eisenwerk Hensel gegründetwurde und 1917 von der Familie Burkhardt über-nommen worden war, sind seit je her die Mitar-beiter. Aktuell sind es 106, die Ausbildungsquote

liegt bei zwölf Prozent, also über dem Durchschnittnicht nur vergleichbarer Unternehmen. Vor mehrals 30 Jahren waren es die Bayreuther Unterneh-men Burkhardt und BAT, die die Verbundausbil-dung aus der Taufe hoben. Ebu hält dem Verbund,der inzwischen Technische Berufsbildung Bayreuth(TBB) heißt, nach wie vor die Treue, „weil wir wis-sen, was gute Ausbildung wert ist“, sagt Berger.

Was in der Rathenaustraße auf dem riesigenGrundstück konstruiert und gebaut wird, ist hochtechnisierte Gewalt: Pressen und Stanzmaschinen,die zu mehr als 50 Prozent von Unternehmen ausdem Automotive-Bereich bestellt werden. Außer-dem bestellen Firmen aus der Windenergieanla-gen-, der Photovoltaik- und der Solarindustrie inBayreuth ihre Großgeräte. Auch für die Beschlag-In-dustrie und „die klassischen Lohnstanzer“ baut Ebudie Arbeitsgeräte. „Wir bauen Maschinen bis zu ei-nem Nenndruck von 1600 Tonnen. Jetzt erst habenwir eine 1000-Tonnen-Presse gebaut, die ein Ei-gengewicht von 350 Tonnen hat“, sagt Berger.

Doch die riesigen Pressen und Stanzautomatenwerden nicht nur neu gebaut, Berger hat mit Re-trofit eine neue Sparte aus der Taufe gehoben: ImAuftrag überholen wir alte Maschinen und bauensie komplett mit neuer Technik wieder auf. Oder

Jörg Berger istGeschäftsführerder 2012 gegrün-deten Ebu Um-formtechnik. DasNachfolgeunter-nehmen der Burk-hardt GmbH konn-te seine Kundenim ersten Jahrnach der Insolvenzmit seiner Leis-tungsfähigkeitüberzeugen,sagt Berger.Fotos: Waha

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wir kaufen alte Maschinen wieder an und bringensie auf den technischen Stand von heute. Zu 60 Pro-zent des Neupreises, weil wir ja richtig Material spa-ren.“

Alles, was Ebu baut, entsteht auch tatsächlich inBayreuth. „Wobei wir noch einen Kooperations-partner in Indien haben, der jedoch aktuell eher un-tergeordnet ist.“ Das Unternehmen ist am Welt-markt unterwegs. Doch international gebe es nochNachholbedarf: „Wir liegen derzeit bei 30 ProzentAuslandsanteil, sind also sehr inlandsorientiert. DasAuslandsgeschäft müssen wir ausweiten.“ Ebu ha-be sich – auch, weil aus der Zeit der Insolvenz dieVertriebsarbeit gefehlt habe – komplett neu aufge-stellt. „Dazu gehört auch die Finanzierungsseite.Wir haben mit der VR-Bank und der Sparkasse gu-te Partner, die uns einen entsprechenden Finanz-rahmen zur Verfügung gestellt haben.“

Nachdem im Geschäftsjahr 2013 bei den Kundenaufgrund der wirtschaftlichen Situation insgesamtetwas Zurückhaltung zu spüren war, habe Ebu „diePlanung angepasst und wir werden das, was wiruns vorgenommen haben, auch übererfüllen“. BeimBlick Richtung 2014 ist Berger optimistisch, weil„in den vergangenen Wochen eine gewisse Bele-bung feststellbar war“ – Berger sagt, das Unter-nehmen peile einen Umsatz von 20 Millionen Euro

an. In diesem Jahr habe das Unternehmen auchGrund und Gebäude wieder in die GmbH überfüh-ren können, sagt Berger. „Wir sind wieder im eige-nen Gebäude, nicht beim Insolvenzverwalter Ul-richGraf, was ein sehrwichtiger Punkt ist.“ Nicht zu-letzt deshalb, weil Berger viel vor hat mit Ebu:„Wir machen gerade umfangreiche Pläne, wie wirVeränderungen erreichen können. Denn wir arbei-ten hier ja in einer gemischten Struktur aus altenund neuen Gebäuden.“ Einer modernen und kom-fortablen Montagehalle stehen veraltete Ferti-gungsgebäude gegenüber, an denen seit Jahrennichts mehr gemacht wurde. „Das ist eine der wich-tigsten Aufgaben der kommenden Monate, das al-les zu lösen.“ Bis zum Jahresendewolle man die Plä-ne auf dem Tisch haben, dann wisse man auch, wieviel Geld man in die Hand nehmen müsse.

Obwohl das Firmengelände, das vor 151 Jahrenauf der grünen Wiese lag und inzwischen längstvon der Stadt geschluckt wurde, nicht gerade opti-mal ist für die Produkte, die Ebu ausliefert – „man-che Maschinen sind so groß, dass wir sie direktbeim Kunden montieren müssen, weil wir sie kom-plett hier nicht rausbekommen“ – hat das Firmen-areal riesiges Potenzial: „Wir sind sicher in der La-ge auf das Doppelte oder das Dreifache des Um-satzes zu kommen“, sagt Berger. Eric Waha

Großprojekte:MancheMaschinen sind inzwischen sogroß,dasssiebeimKundenmontiertwerdenmüssen.

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Pfarrer im NetzEin Theologe sorgt beim Netzbetreiber Tennet für die Akzeptanz von Stromleitungen

M arius Strecker, 45, verheiratet, zwei Kin-der, Pfarrer. Kirchengemeinde, Sonn-tagspredigt, Beerdigungen? Fehlanzei-

ge. Strecker ist Issue Manager Stakeholder Integ-ration beim Stromnetzbetreiber Tennet in Bay-reuth. Zu Deutsch: Strecker muss mit Menschensprechen, die einen Bezug zum Geschäft von Ten-net haben. Und das hat es in sich. 8000 KilometerHöchstspannungsleitungen müssen in den kom-menden zehn Jahren optimiert oder neu gebautwerden, damit die erneuerbare Energie von Nor-den nach Süden fließen kann. Die Energiewendehängt am Netzausbau. Streckers Auftrag: Akzep-tanz schaffen. Nach innen wie nach außen. „Das be-trifft den gesamten Planungs- und Genehmigungs-prozess.“ Früher hätten das vor allem Ingenieureversucht. Nun soll der pastorale Zugang helfen, dieWogen an der Netz-Front zu glätten. Strecker istviel unterwegs, spricht mit Bürgermeistern und Bür-

gerinitiativen, mit Umweltverbänden, Waldbesit-zern, Grundstückseigentümern, Hausbesitzern. Dagibt es oft intensiven Gesprächsbedarf. „Dann binich da.“ Wenn die genaue Trassenführung fixiertwird, müssen Lösungen vor Ort gefunden werden.„Man muss mit den Menschen sprechen, den Aus-gleich finden.“ Da erlebe man die ganze Bandbreitemenschlicher Verhaltensweisen: Besorgte und Ver-ängstigte. Oder die, „die nur eine drohende Verän-derung in ihrer unmittelbaren Umgebung“ sehen.Aber auch solche, „die erkannt haben, dass es um ei-ne Sache für alle geht“.

Das große Thema Energiewende war es, das Stre-cker gereizt hat, zu Tennet zu gehen. „Das war einganz neuer Schritt. Die Chance, beruflich was ganzanderes zu machen.“

In München und Basel studierte er Theologie,machte dann in der Nähe von Freising sein Vikari-at, ging im Rahmen eines Programms „Pfarrer in

Wenn neue Strom-leitungen in dereigenen Umge-bung gebaut wer-den sollen, sehenviele Anwohner dieEnergiewendeplötzlich mit ande-ren Augen. MariusStrecker soll hiervermitteln.Fotos: dpa, Töpfer

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der Wirtschaft“ zum Bayernwerk. „Das war meinerster Kontakt mit derWirtschaftswelt.“ Strecker ar-beitete für die strategische Unternehmensplanungund Konzernentwicklung. Welche Werte werdentatsächlich gelebt? Wie geht man mit unternehme-rischer Verantwortung um? Nach einem Jahr Bay-ernwerk wird er wissenschaftlicher Mitarbeiter ander Münchner LMU, geht 2002 zur Landeskircheals Projektmanager Vernetzte Kirche (IT-Strategie,Internetkommunikation) und wechselt im Sep-tember 2011 zu Tennet. Die Landeskirche hat ihndafür beurlaubt, bei Tennet hat er einen unbefris-teten Vertrag.

Den Blick über den Gartenzaun kann Streckernur jedem empfehlen: „Das ist sehr heilsam. Manlernt, welche Themen die Menschen bewegen.“ DieKirche neige dazu, sich sehr mit sich selbst zu be-schäftigen. Auch würden viele „den Binnenraumder Kirche“ nie verlassen. „Viele kommen aus Pfarr-häusern, studieren Theologie, verschwinden dannin der Gemeinde, kommen aus dem BinnenraumKirche nie heraus. So einen Seitenwechsel kann ichjedem ans Herz legen.“

Was ist eigentlich noch da, vom Pfarrer Strecker,der Konfliktkommunikator eines großen Netzbe-treiberswurde? „Der Pfarrer Strecker ist immer nochSeelsorger.“ Ohne feste Bürozeiten. Aber einer, derimmer wieder angesprochen wird. Ab und zu hälter auch noch einen Gottesdienst. Zuletzt am Hei-ligabend in München. „Da freut sich der Pfarrer.“

Kann die Wirtschaft von der Kirche etwas ler-nen? Ja, sagt Strecker. Zum Beispiel, dass auch Be-ständigkeit ein Wert ist. „Man muss sich nicht jedes

Jahr neu erfinden.“ Oft gebe es in der Wirtschaft ei-ne falsche Orientierung an kurzfristigen Erfolgen.

Andererseits:DerKirchewürdegut tun, sich selbstkritischer auf den Prüfstand zu stellen. Hat man sei-ne Ziele erreicht? Wird die Botschaft noch ver-standen? Und wenn es um die Vereinbarkeit von Fa-milie und Beruf geht, „müsste die Kirche viel mehrVorreiter sein“.

In Oberfranken hat sich der „Pfarrer im Netz“ be-reits eingelebt. Noch pendelt er am Wochenendezur Familie nach München. Ob die vielleicht malnach Oberfranken ziehen möchte? Ausgeschlossenscheint es nicht. Von München nach Bayreuth. Einbisschen ungewöhnlich vielleicht. Aber das passtzu Pfarrer Strecker, dem Tennet-Manager.

Das Unternehmen

Tennet ist ein staatseigener niederländischerNetzbetreiber, der insgesamt rund20 000Kilo-meterHoch- undHöchstspannungsleitungenbe-treibt, davonmehr als dieHälfte inDeutschland.InBayreuth hat die deutscheTochter Tennet TSOGmbH ihrenSitz. Tennet ist inDeutschlandunteranderem für denAnschluss vonWindparksauf ho-herSeeandasStromnetz an Land zuständig sowiefür denAusbauderÜberlandleitungen, die diesenStromvonNordennachSüdenbringensollen.DasUnternehmenwar zuletzt immerwieder für

die schleppendeUmsetzungkritisiertworden,verweist aber immerwieder auf die besonderenHerausforderungenbeiMeeres-WindparkssowiedieVerzögerungenbei Zulieferern. StS

Er ist Konflikt-Manager beim Bayreuther Netzbetreiber Tennet: Pfarrer Markus Strecker.

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Rollos für Nationalspieler,Vorhänge für die Oper

Die Firma Gebhart ist ein bundesweit gefragter Objektausstatter

W as haben Philipp Lahm, Ma-rio Götze, Marco Reus undMesut Özil mit Weidenberg

zu tun? Nun ja – wenn sich die Fußball-Nationalmannschaft im Adidas-Sport-hotel in Herzogenaurach auf ein Län-derspiel in Nürnberg vorbereitet, dannsorgt von der Weidenberger Firma Geb-hart konzipierter und montierter Son-nenschutz dafür, dass die Nationalspie-ler den von Bundestrainer Jogi Löw an-geordneten Mittagsschlaf auch in Ruhehalten können.

Bundesweit und im benachbartenAusland ist das von Toni Gebhart und sei-ner Frau Manuela vor 23 Jahren ge-gründete Unternehmen mittlerweile als

Objektausstatter tätig, sorgt in Firmen-zentralen oder Luxushotels, Ämterge-bäuden oder Krankenhäusern für dieAusstattung mit Sonnenschutzrollos undVorhängen. Mit drei Mitarbeitern undinsgesamt 100 Quadratmetern Firmen-fläche fing 1990 alles an, heute habendie beiden 26 Beschäftigte und allein450 Quadratmeter Ausstellungsfläche.Eine Entwicklung, auf die die Firmen-chefs stolz sind, zumal sich die Refe-renzobjekte wirklich sehen lassen kön-nen. Mit der Hauptniederlassung desDiscounters Lidl in Neckarsulm, derSchweizer Zentrale des Lebensmittel-konzerns Kraft Foods in Zürich, demOpernhaus in Nürnberg, der Hauptver-

waltung mit angeschlossenem Hotel desDeutschen Turnerbundes in Frankfurt,dem Hotel Vierjahreszeiten in Starnbergund der gerade sanierten Hauptverwal-tung der Handwerkskammer in Bay-reuth nennt Toni Gebhart nur einige derAufträge, die die Weidenberger in denvergangenen Jahren erledigt haben. Bei10 000 Euro geht’s los, doch so ein Auf-trag kann bis zu 300 000 Euro schwersein. Angesichts der üblichen Vorfinan-zierung für ein Unternehmen dieser Grö-ßenordnung eine Hausnummer.

Doch wie kommt man im Fichtelge-birge an solche Aufträge? Viel geht übereuropaweite Ausschreibungen, sagt To-ni Gebhart. Der gute Name, den sich

Rosemarie Fischer misst Stoff aus. Tausende Meter werden bei Gebhart pro Jahr verarbeitet. Foto: Wittek

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sein Unternehmen in der Branche erar-beitet habe, reiche da nicht aus: „Wirmüssen das beste Preis-Leistungs-Ver-hältnis bieten. Es herrscht ein großerKonkurrenzkampf.“ Da ist es hilfreich,dass viele Architekten und Bauträger dieWeidenberger in ihre Projekte quasigleich mit integrieren. „Als Objektaus-statter sind wir in München mittler-weile bekannter als hier“, sagt ManuelaGebhart.

Ihre Stärke sei die hohe Flexibilität, sa-gen die beiden Firmenchefs, sowohl beider Individualität der Produkte als auchbei der Montage. „Wir sind auf der Bau-stelle immer die letzten Mohikaner, alleanderenmüssen vor uns fertig sein“, sagtManuela Gebhart. Mit der Folge: „Wennes um den Innenbereich geht, steht unsoft die Putzkolonne im Nacken. Und beiAußenrollos würde der Gerüstbauer amliebsten schon mit dem Abbau begin-nen.“ Ohne gute Mitarbeiter, die im Not-fall auch mal eine oder zwei Stundendranhängen, gehe da nichts. Dabei han-dele es sich durchgehend um Fachar-beiter: „Das steht heute in vielen Aus-schreibungen für hochwertige Objektesogar als Voraussetzung drin.“

Vor allem aber sind oft besondere Lö-sungen gefragt, bei jedem Kunden wirdindividuell ausgemessen und der Auf-trag dann inWeidenberg umgesetzt. WiesoeinebesondereLösungaussehenkann,beschreibt Toni Gebhart am Beispiel desBezirkskrankenhauses in München, woer gerade unter anderem neue Vorhän-ge geliefert hat – mit einer ganz be-deutsamen Vorgabe: Bei 25 Kilogramm

Gewicht muss die Konstruktion von derWand fallen. Der Grund ist die Suizid-gefahr bei manchen Patienten, die 25-Ki-lo-Grenze wurde wegen extrem Mager-süchtiger so gewählt.

60 Prozent des Umsatzes machen gro-ße Objektausstattungen aus, der Restentfällt auf Geschäfts- und Privatkun-den aus der Region. Die können sich inWeidenberg informieren, es gibt aberauch die Möglichkeit einer Vor-Ort-Be-ratung mit unverbindlichem Ausmes-sen. Alle Stoff- und Montagearbeitenwerden dabei von eigenen Mitarbeiternbewältigt, nur im Notfall kommen beiAuftragsspitzen auch mal Subunterneh-mer zum Einsatz. Allein für das Be-zirkskrankenhaus in München etwa wur-den im eigenen Haus mehr als 2300 Me-ter Stoff zugeschnitten und genäht. Rol-los und Markisen werden von namhaf-ten Markenfirmen bezogen.

Dass die Geschäfte derzeit gut gehen,darausmachendieGebhartskeinenHehl.Auch angesichts der niedrigen Zinsenwird in Immobilien und deren Sanie-rung investiert. Es müssen ja nicht im-mer Nationalspieler sein, die davon pro-fitieren. Stefan Schreibelmayer

Die Hauptverwaltung der Handwerks-kammer ist nur eines von vielen Gebäu-den, bei denen Gebhart für den Sonnen-schutz gesorgt hat. Fotos: Wittek, Harbach

„Wir sind auf der Baustelledie letzten Mohikaner.“

Manuela Gebhart, Unternehmerin

Manuela und Toni Gebhart (links) führen ihr Unternehmen seit 23 Jahren. Heidi Dörfler (rechts) kennt sich mit Vorhangstoffen aus.

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Der Mercedesunter den Güllewagen

Fässer von BSA fassen bis zu 27 000 Liter der tierischen Hinterlassenschaften

E s handelt sich in gewisser Weise um ein an-rüchiges Geschäft. Im wahrsten Sinne desWortes. Es geht um Gülle und darum, wie

man sie am besten unter die Erde bringt. Nicht auf,wie früher, sondern unter. In Marktschorgast bei der1961 in Bayreuth gegründeten Firma BSA kümmernsie sich darum, bauenGüllewagen. Bis zu 200 000 Eu-ro können die kosten, im Schnitt sind es gut 50 000,sagt Geschäftsführer Heinz Zießler. Der stammt ur-sprünglich aus Hamburg, hat sich seine ersten Inge-nieurssporen im Schiffbau verdient. Doch Güllewa-gen sindheute auchHightech, sagte er, und: „Wir bau-en die Mercedes unter den Güllewagen.“

Hightech? „Keine Frage“, sagt Zießler. Mit denGüllefässern, aus denen die Hinterlassenschaftenvon Schwein und Rind früher im hohen Bogen aufdie Wiese befördert wurden, haben heutige Ex-emplare nichts mehr gemeinsam, sagt der Ge-schäftsführer. Alles wird vollautomatisch gesteuert,

schließlich ist die Menge, die auf einer Fläche aus-gebracht werden darf, vorgeschrieben. Messerschlitzen den Boden auf, in die Furchen fließt dieGülledannzielgenaudurchSchläuche–damitnichtsoberflächlich abläuft oder verdunstet. Zuvor lässtder Landwirt automatisch die Luft in den riesigenBallonreifen ab, um die Erde nicht zu sehr zu ver-dichten. Zurück auf der Straße, werden die Reifenautomatisch wieder aufgeblasen. Und auch der Ein-satz von GPS-Technik zeichnet sich ab. Automa-tisch fahrende Schlepper gibt es zumindest auf gro-ßen Höfen bereits.

Für den Einsatz dort ist auch der größte BSA-Gül-lewagen gedacht, der 27 000 Liter fasst. „Das sindrund 30 Tonnen Gewicht, dazu kommen noch jezehn Tonnen für denWagen an sich und den Schlep-per. Das sind zusammen rund 50 Tonnen. Auf öf-fentlichen Straßendürfen solcheGespanne gar nichtfahren“, sagt Zießler.

In den größtenvon BSA gebautenGüllefässernkann ein Monteurlocker stehen.Foto: Wittek

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Trotzdem geht der Trend zum großen Fass. Mitim Schnitt 14 000 Litern Fassungsvermögen rollensie bei BSA vom Hof, 2005 waren sie im Durch-schnitt noch 11 000 Liter groß. Das Einstiegsmo-dell hat 5000 Liter und wird vor allem an Berg-bauern im Schwarzwald oder in Österreich gelie-fert. Auch auf der Straße übrigens müssen die Gül-lewagen immer höhereAnforderungen erfüllen,wasStraßenlage und Sicherheit betrifft. „Heute werdendie Flächen tendenziell größer, liegen oft weit aus-einander. Da will keiner mehr mit 10 oder 25 km/hvor sich hintuckern, weil der Güllewagen sonst hop-pelt wie ein Hase und aus der ersten Kurve fliegt.Heute sind 40 km/h Standard und 50 Sachen wer-den gewünscht“, sagt Zießler.

BSA gehört zur österreichischen Bauer-Gruppe,über die ein Güllewagen aus Marktschorgast schonauch mal nach Übersee gehen kann, nach Süd-amerika vor allem. Hauptmärkte aber sind Deutsch-land, die Niederlande und die Schweiz. Dort machtBSA mit stabil 120 Mitarbeitern 20 Millionen EuroUmsatz, vor zehn Jahren waren es noch zwölf Mil-lionen. „Der Landwirtschaft geht es gut“, sagt Zieß-ler, die Auftragslage lässt weiteres Wachstum zu.Momentan werden rund 400 Güllewagen pro Jahrüber Zwischenhändler wie die Baywa, mit der einExklusivvertrag besteht, an den Bauern gebracht.

60 Prozent des Umsatzes macht BSA mit seinenGülleanlagen. Der Rest entfällt auf besondere Ex-zenterpumpen für Gülle, Komponenten für Melk-anlagen und Biogasanlagen. Und noch eine weitereInnovation für große landwirtschaftliche Betriebe

mit großem Gülleanfall gibt es über eine Schwes-terfirma im Programm: Hinter dem kompliziertenNamen „FAN Bedding Recovery Unit“ versteckt sicheine Maschine, die die Gülle als Einstreumaterialfür die Tiere nutzbar macht, die die Gülle zuvor pro-duziert haben. Vereinfacht ausgedrückt, werden zu-nächst die festen Bestandteile der Gülle zusam-mengepresst und dann in einer großen Trommeldurch einen Kompostierprozess getrocknet. Herauskommt laut Zießler Einstreumaterial mit niedrigerKeimbelastung, auf dem sich die Kühe wohlfühlen– das hätten Studien ergeben. Dabei handle es sichum ein nahezu geschlossenes System, weil das Ma-terial wieder in den Güllekreislauf zurückgeht. Ne-ben der Kostenersparnis werde noch ein weiteresProblem gelöst – dass auf großen Viehhöfen die Flä-chen oft nicht ausreichen, um die anfallende Gülleauszubringen. Eine pfiffige Anwendung also für einanrüchiges Geschäft. Stefan Schreibelmayer

Über Schläuchegelangt die Gülleheutzutage in dieErde, die zuvorvon Messern auf-geschlitzt wurde –Hightech auf demAcker.Foto: Wittek

BSA-Geschäftsfüh-rer Heinz Zießlerkommt ausdem Schiffbau.Foto: Schreibelmayer

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Aus dem Keller ins RampenlichtDer kometenhafte Aufstieg des tief in Waldsassen verwurzelten Fahrradbauers Ghost

E inMal Ghost, immer Ghost. Das gilt inWald-sassen. Das gilt in 30 Ländern in der gan-zen Welt. Und das gilt auch für Jens Stein-

häuser, seit 1997 dabei und heute kaufmännischerLeiter bei Ghost, oder wie es auf Neudeutsch heißt:Senior Manager Sales and Marketing. Ghost, dasist kein Gespenst, kein flüchtiger, kalter Lufthauchauf dem weltweiten Fahrradmarkt. Ghost ist etab-liert, ist anerkannt. Ist sich treu geblieben. Geradeeben hat die Marke ihr 20-jähriges Bestehen großgefeiert und trotz des extrem miesen Frühjahrs-wetters „ein normal gutes Jahr“ hingelegt, wie esJens Steinhäuser formuliert. Normal gutes Jahr be-deutet für Ghost: 120 000 Fahrräder verkauft. Allezusammengebaut in: Waldsassen. In Waldsassen,einen Steinwurf von der tschechischen und von deroberfränkischen Grenze entfernt, steht die Wiegevon Ghost. Uwe Kalliwoda und Klaus Möhwald,„zwei Sandkastenfreunde“, wie Steinhäuser sagt,haben im Oktober 1993 aus Liebe zum Fahrradund aus der Begeisterung zum gerade aufkom-menden Mountainbike die Marke Ghost aus derTaufe gehoben. Gerade mal ein Jahr, nachdem diebeiden aus ihrer Schraubergarage heraus den ers-

ten Laden gegründet hatten. Im Angebot: ZweiHardtails, eines 10,1, eines 9,9 Kilo schwer, mit be-zeichnenden Namen: Psycho I und Psycho II – undeinem Preis, bei dem es den Mountainbikern dasWasser in den Mund trieb: 1990 Euro für das mi-nimal schwerere Rad. Unschlagbar sei das damalsgewesen. Entsprechend verrückt waren die Mit-glieder der noch jungen Mountainbike-Gemeindeauf das Rad der Waldsassener.

Ein Jahr später eröffnen die JungunternehmerMöhwald und Kalliwoda in Eger ein erstes Monta-gewerk. „Ghost ist groß geworden mit Kellerhänd-lern. Der typische Händler hat nebenbei Fahrrä-dern verkauft“, sagt Steinhäuser und verweist aufden Bayreuther Kurt Hoyler, der einer der erstenwar, der Ghost-Räder verkaufte und jetzt „als eineGhost-Ikone“, wie Steinhäuser sagt, der Letzte ist,der aus seinem Keller heraus Räder anbietet. Heuteist das komplett anders: „Unsere Räder werden inerster Linie von Mehrmarkenhändlern vertrieben.Der Trend weist aber in Richtung Mono-Stores oderShop-in-Shop-Lösungen, um die Qualität der Mar-ke hervorzuheben.“ Ghost arbeite aktuell an einemdeutlichen Ausbau der Produktpalette: Kleidung,

Rahmen über Rah-men: 120 000Räder hat Ghost inder Saison 2013verkauft – eine„normal guteSaison“, wie derkaufmännischeLeiter Jens Stein-häuser sagt.Obwohl das Früh-jahrswetter eineKatastrophe war.Fotos: Waha

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Anbauteile – Produkte, um das Marken-Image stär-ker in den Vordergrund zu stellen als bisher.

Die Waldsassener können das mit Selbstbe-wusstsein tun, denn die Marke ist in. „Seit 2008 ha-ben wir unseren Absatz mehr als verdoppelt“, sagtSteinhäuser. Der Geheimtipp der Anfangsjahre hatbis 2006 eine langsame, aber stetige Steigerung er-fahren. „Da kam unser AMR, das All-Mountain-Ful-ly, das heute noch – mit einer leichten Überarbei-tung alle zwei Jahre – Benchmark in sämtlichen Ver-gleichstests ist. Das war der wichtige Schub, abdem Zeitpunkt wurden wir auch als international

agierende Firma wahrgenommen“, sagt Steinhäu-ser. Das AMR war eine Revolution unter den Voll-gefederten, weil es durch seine Viergelenk-Konst-ruktion an der Hinterhand vergleichsweise filigranist. 2008 kann als Jahr des absoluten Durchbruchsin die Annalen der Firma eingehen. Denn in die-sem Jahr triumphiert Sabine Spitz mit einem etwasüber sieben Kilo schweren Ghost-Rad bei den Olym-pischen Spielen in Peking. Das Bild, auf dem Spitzmit 41 Sekunden Vorsprung vor der Zweitplatzier-ten Maja Wloszczowska ihr Ghost über die Ziellinieträgt, geht um die Welt. „Vier Wochen später, auf

Viel Handarbeit:Jedes Fahrrad, dasGhost in 30 Ländernweltweit verkauft,wird in Waldsassenvon einem der80 Mitarbeiter perHand zusammenge-baut – deshalb auchmade in Germany.Die Rahmen werdenin einem eigenenWerk in Chinaproduziert, aberin Waldsassenkonstruiert.

Wir bauen uns einLaufrad: Aus Felge(links oben), Nabe(links unten) undSpeichen (rechtsoben, schon kom-plettiert) wird dasRad per Hand einge-speicht, bevor esim Zentriercomputer(rechts unten)vollautomatischauf runden Laufeingestellt wird.

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der Messe Eurobike, haben wir gemerkt, was dasan Schwung und Aufmerksamkeit gebracht hat: Ausallen Ländern der Welt sind die Interessenten aufuns zugekommen“, sagt Steinhäuser.

2008 ist auch das Jahr, in demGhost ein neuesGe-bäude bezieht – und Waldsassen treu bleibt. „Dasist sicher einer unserer Erfolgsfaktoren: Die ober-pfälzer Mentalität, das Bodenständige. Ohne dieMitarbeiter hätten wir sicher auch nicht diesen Er-folg. Zu dem natürlich auch das Vertrauen in Madein Germany beiträgt. Uns erreichen auch so gut wiekeine Reklamationen.“ Ghost gilt als einer der wich-tigen Arbeitgeber in dem sonst nicht gerade mit Ar-beitsplätzen vorOrt gesegnetenGebiet. DurchGhostbleiben die jungenMenschen in der Region – der Al-tersschnitt liegt laut Steinhäuser bei unter 30, die

Fluktuation sei extrem gering. Bei Ghost siezt mansich nicht. Aus Prinzip. „Uns wenn einer mit Hemdkommt, schaut man schon erst mal prüfend, ob al-les o. k. ist.“

80 Mitarbeiter sind direkt bei Ghost beschäftigt,der Großteil im kaufmännischen Bereich, Designund Konstruktion mit fünf Konstrukteuren und Ent-wicklern, „darunter auch eine Frau“, wie Stein-häuser betont, sind ebenfalls in Waldsassen. In La-ger und Logistik sind noch einmal 20 Mitarbeiter inLohn und Brot. Außerdem gibt es noch eine eigeneFirma mit 80 Monteuren, die die Räder aus den ge-lieferten Komponenten zusammenbauen – die Rah-men beispielsweise kommen inzwischen aus einemeigenen Ghost-Werk in China – zusammenschrau-ben. „Am neuen Gebäude haben wir im vergange-nen Jahr noch einmal angebaut, weil der Platz nichtmehr gereicht hat“, sagt der kaufmännische Leiter.Der Schwerpunkt liegt auch heute, 20 Jahre nachPsycho I und II, „ganz klar auf dem Mountainbike.Da haben wir unseren Ursprung, da kommen wirher. Das macht rund 70 Prozent des Portfolios aus“.Aber: „Wir haben natürlich alles andere ebenfallsimProgramm:Rennräder, Trecking, Cross, E-Bikes.“Wobei die Doping-Affären im Rennradsport den Ab-satz nicht gerade angekurbelt haben in den ver-gangenen Jahren. „Speziell die Deutschen sind daetwas nachtragender als andere.“

Steinhäuser schätzt den Fahrradmarkt als „ab-soluten Zukunftsmarkt“ ein. Platz wäre noch nebendem Anbau, wenn die Fangemeinde wächst, wennweltweit nochmehr Radfahrer sagen: Einmal Ghost,immer Ghost. „Vier, fünf Jahre wird der aktuelleRaum schon reichen“, sagt Steinhäuser. Eric Waha

Jens Steinhäuser ist kaufmännischer Leiter und seit1997 bei Ghost. „Einmal Ghost, immer Ghost“, sagt er.

Bis es von derRolle ist: Auf demPrüfstand werdenaus der Serienfer-tigung herausge-griffene Räder biszum finalen Bruchbelastet, um Er-kenntnisse füretwaige Schwach-stellen zu finden.Reklamationenhat Ghost offenbarkaum.

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