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SANsymphonyV realisiert eine transparente Virtualisierungs schicht über verschiedene Spei chergeräte hinweg. Das System sorgt damit für hohe Leistung und Verfügbarkeit. Darüber hin aus optimiert das Produkt die Nutzung der Speicher und Pro zessorkapazitäten. Zum Leis tungsumfang gehören neben den bereits erwähnten Neuerungen auch Funktionen zum Daten schutz, zum Caching, zum Provi sioning, zur Replikation, zur Realisierung von Hochverfügbar keitsszenarien und zur Migration von Daten. Alle Features lassen sich unab hängig von der verwendeten Technologie über verschiedene Speicherprodukte unterschiedli cher Hersteller hinweg nutzen. Auf diese Art und Weise können die ITVerantwortlichen beste hende Speicherkomponenten in Unternehmen weiter einsetzen, während es gleichzeitig möglich ist, die Speicherumgebungen um neue Technologien wie SSDs zu ergänzen. Daraus ergibt sich un ter anderem die Option, Spei cherumgebungen stets während des laufenden Betriebs im Hin tergrund zu aktualisieren und so alle Devices effizient zu nutzen. Funktionsweise SANsymphonyV unterstützt alle auf WindowsServern lauffähi gen Speichergeräte und bietet den ITAbteilungen damit die Möglichkeit, HighEndKompo nenten und kostengünstige sungen bedarfsgerecht zu kom binieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich dabei um DAS, SAN oder SSDSpeicher han delt. Die Verwaltung der Lösung läuft über eine Managementkonsole ab, über die die zuständigen Mit arbeiter virtuelle Disks aus dem physikalischen Speicherpool er zeugen und den Hosts im Netz zuweisen können. Die Hosts "se hen" dabei immer nur die Res sourcen, die ihnen explizit zugewiesen wurden. In Clustern sind mehrere Hosts allerdings da zu in der Lage, virtuelle Disks gemeinsam zu nutzen. Das gilt auch dann, wenn die dazugehöri gen physikalischen Komponen ten diese Funktionalität nicht unterstützen. Die Hosts verbin den sich über iSCSI oder Fibre Channel mit den virtuellen Data CorePlatten. Zu den unterstütz ten Konfigurationen gehören auch virtuelle iSCSISANs in virtuellen Servern. Deswegen ist es möglich, praktisch alle Be triebssysteme und virtuellen Um gebungen in Verbindung mit SANsymphonyV einzusetzen. Das System lässt sich zudem komplett über die Powershell steuern. Der Test Im Test spielten wie SANsym phonyV auf zwei verschiedenen Servern ein, die unter Windows Server 2012 liefen. Das eine Sys tem verfügte über zwei CPU Kerne, acht GByte RAM und Im Test: SANsymphonyV R9 Volle Flexibilität beim Speichereinsatz Dr. Götz Güttich DataCore erweitert den Leistungsumfang seiner Speichervirtualisierungssoftware SANsymphonyV R9 und wendet sich mit der aktuellen Version vor allem an mittlere und große Unternehmen. Zu den Neuerungen gehören umfassende StorageTieringFunktionen, Disk und HostGruppen, Speicherprofile, die Option, die Leistung der Speicherkomponenten aufzuzeichnen und eine Vielzahl von ReportingFeatures. IAIT hat sich das Produkt im Testlabor genau angesehen. 1

Volle Flexibilität beim Speichereinsatz...SANsymphonyV R9 und wendet sich mit der aktuellen Version vor allem an mittlere und große Unternehmen. Zu den Neuerungen gehören umfassende

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SANsymphony­V realisiert einetransparente Virtualisierungs­schicht über verschiedene Spei­chergeräte hinweg. Das Systemsorgt damit für hohe Leistungund Verfügbarkeit. Darüber hin­aus optimiert das Produkt dieNutzung der Speicher­ und Pro­zessorkapazitäten. Zum Leis­tungsumfang gehören neben denbereits erwähnten Neuerungenauch Funktionen zum Daten­schutz, zum Caching, zum Provi­sioning, zur Replikation, zurRealisierung von Hochverfügbar­keitsszenarien und zur Migrationvon Daten.Alle Features lassen sich unab­hängig von der verwendetenTechnologie über verschiedeneSpeicherprodukte unterschiedli­cher Hersteller hinweg nutzen.Auf diese Art und Weise könnendie IT­Verantwortlichen beste­hende Speicherkomponenten inUnternehmen weiter einsetzen,während es gleichzeitig möglichist, die Speicherumgebungen umneue Technologien wie SSDs zuergänzen. Daraus ergibt sich un­ter anderem die Option, Spei­cherumgebungen stets währenddes laufenden Betriebs im Hin­tergrund zu aktualisieren und soalle Devices effizient zu nutzen.

FunktionsweiseSANsymphony­V unterstützt alleauf Windows­Servern lauffähi­gen Speichergeräte und bietetden IT­Abteilungen damit dieMöglichkeit, High­End­Kompo­nenten und kostengünstige Lö­sungen bedarfsgerecht zu kom­binieren. Dabei spielt es keineRolle, ob es sich dabei um DAS­,SAN­ oder SSD­Speicher han­delt.Die Verwaltung der Lösung läuftüber eine Managementkonsoleab, über die die zuständigen Mit­arbeiter virtuelle Disks aus demphysikalischen Speicherpool er­zeugen und den Hosts im Netzzuweisen können. Die Hosts "se­hen" dabei immer nur die Res­sourcen, die ihnen explizitzugewiesen wurden. In Clusternsind mehrere Hosts allerdings da­zu in der Lage, virtuelle Disksgemeinsam zu nutzen. Das giltauch dann, wenn die dazugehöri­gen physikalischen Komponen­ten diese Funktionalität nichtunterstützen. Die Hosts verbin­den sich über iSCSI oder FibreChannel mit den virtuellen Data­Core­Platten. Zu den unterstütz­ten Konfigurationen gehörenauch virtuelle iSCSI­SANs invirtuellen Servern. Deswegen ist

es möglich, praktisch alle Be­triebssysteme und virtuellen Um­gebungen in Verbindung mitSANsymphony­V einzusetzen.Das System lässt sich zudemkomplett über die Powershellsteuern.Der TestIm Test spielten wie SANsym­phony­V auf zwei verschiedenenServern ein, die unter WindowsServer 2012 liefen. Das eine Sys­tem verfügte über zwei CPU­Kerne, acht GByte RAM und

Im Test: SANsymphony­V R9

Volle Flexibilität beim SpeichereinsatzDr. Götz Güttich

DataCore erweitert den Leistungsumfang seiner SpeichervirtualisierungssoftwareSANsymphony­V R9 und wendet sich mit der aktuellen Version vor allem anmittlere und große Unternehmen. Zu den Neuerungen gehören umfassendeStorage­Tiering­Funktionen, Disk­ und Host­Gruppen, Speicherprofile,die Option, die Leistung der Speicherkomponenten aufzuzeichnen undeine Vielzahl von Reporting­Features. IAIT hat sich das Produktim Testlabor genau angesehen.

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SSD­, SATA­ und USB­Spei­cherkomponenten. Das andere ar­beitete mit einer Quad­Core­CPUund ebenfalls acht GByte RAM,darin kamen aber SAS­Platten ineiner RAID­0­Konfiguration zumEinsatz. DataCore gibt übrigensals Hardwarevoraussetzung an,dass SANsymphony­V mindes­tens zwei 64­Bit­fähige Single­Core­ oder einen 64­Bit­fähigenDual­Core­Prozessor mit 2,0GHz Taktfrequenz, 4 GByteRAM, 20 GByte Festplattenplatz

und zwei Fibre Channel HBAsoder zwei Ethernet­Anschlüssefür iSCSI benötigt.Nach dem Abschluss der Installa­tion richteten wir eine Replikati­on von Daten vom ersten auf denzweiten Server ein und machtenuns mit dem Leistungsumfangvon SANsymphony vertraut. An­schließend führten wir Perfor­mance­Tests mit verschiedenenTiering­Konfigurationen durchund analysierten die Leistungs­unterschiede. Darüber hinausgingen wir auch im Detail auf dieanderen neuen Funktionen wie

Disk­ und Host­Gruppen, Spei­cherprofile, das Performance Re­cording und die Reports ein. ZumSchluss überprüften wir, ob sichdurch die Datenreplikation zwi­schen den beiden Servern irgend­welche Latenzen ergaben.InstallationUm die Leistung von SANsym­phony­V zu optimieren, deakti­vierten wir auf den betroffenenServern vor der Installation imBIOS das Hyperthreading und al­

le Energiesparfunktionen. Nach­dem diese vorbereitendenSchritte erledigt waren, genügtees, die Setup­Datei aufzurufenund den dann erscheinenden As­sistenten abzuarbeiten. Im We­sentlichen fragt dieser nach deneinzuspielenden Komponenten(wir führten jeweils eine Kom­plettinstallation durch) und demPasswort für das Verwaltungs­konto. Danach läuft die Installati­on durch.Getting StartedNach dem Abschluss des Setupsverbanden wir uns mit Hilfe der

Verwaltungskonsole mit demSANsymphony­Server. Nachdemdie Verbindung zustandegekom­men war, empfing uns eine "Get­ting Started"­Seite, über die diezuständigen Mitarbeiter diegrundlegende Konfiguration vor­nehmen können. Sie besteht ausinsgesamt acht Schritten, die sichnacheinander abarbeiten lassen.Der erste Schritt besteht darin,die Benutzerkonten anzulegen,die für die Administration derSpeicherkonfiguration erforder­lich sind. Hier unterscheidet dieSoftware zwischen so genanntenOwners, die alle Rechte besitzenund "Readers", die lediglich überLeserechte verfügen.Sobald die Benutzerkonten exis­tieren, können die Administrato­ren das gerade installierte Systemmit einem anderen DataCoreServer verbinden und so eineServergruppe anlegen. Die andieser Gruppe teilnehmendenServer müssen per iSCSI oderFibre Channel miteinander ver­bunden sein und sind dazu in derLage, virtuelle Disks zu spiegeln.Die Angabe des Spiegelserverserfolgt einfach über den Namenoder die IP­Adresse des betroffe­nen Systems. Um einen Mirror zurealisieren, müssen die beteilig­ten Server nicht identisch sein. Esist noch nicht einmal erforder­lich, auf beiden Systemen diegleiche Speicherkonfigurationbereit zu stellen. In der Praxisgibt allerdings das langsamsteSystem die Geschwindigkeit desganzen Mirrors vor.Nach der Konfiguration des Mir­rorings geht es daran, den aufdem Server vorhandenen Netz­werk­Ports Rollen zuzuweisen.Frontend­Ports stellen den Cli­ent­Systemen Speicherplatz zur

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Die Getting Started­Seite unterstützt die Administratoren bei der Konfigurati­on des Speichersystems

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Verfügung, über Management­ports lässt sich das System ver­walten und Mirror­Ports über­nehmen die Datenspiegelung aufandere Systeme.Mittels "Register a Host" könnendie zuständigen Mitarbeiter Cli­ent­Systeme in ihre SANsym­phony­V­Umgebung einfügen,die den virtuellen Speicher, dendie DataCore­Software bereit­stellt, nutzen. Dazu müssen sielediglich den Computernamenangeben, definieren, welches Be­triebssystem auf dem Host zum

Einsatz kommt (AIX, HP­UX,Linux, Solaris, Windows oder dieVirtualisierungsumgebungen Ci­trix XenServer und VmwareESX), und festlegen, ob Multi­path und ALUA­Support (Asym­metric Logical Unit Access)aktiviert werden sollen. Danachsteht der Host in der Hosts­Über­sicht zur Verfügung und es kön­nen ihm Ports und virtuelle Diskszugewiesen werden. Im Test ver­wendeten wir als Hosts Win­dows­8­ und Vmware ESXi­5.1­

Update­1­Systeme. Dabei tratenkeine Probleme auf und es warmit den von SANsymphony­Vbereit gestellten virtuellen Diskssogar möglich, während des Be­triebs die Vmware­Hardwarebe­schleunigungsfunktion zu nutzen,obwohl die zugrundeliegendeHardware diese gar nicht unter­stützte.Nach dem Anlegen der Hostswenden sich die Administratorender Konfiguration eines Disk­Pools zu. Hierbei vergeben sienicht nur einen Namen, sondern

legen auch den zu verwendendenServer, die Menge der in demPool erlaubten Tiers und die ma­ximale Poolsize fest.Sobald der Pool existiert, kann esan das Erzeugen der ersten virtu­ellen Disk gehen. Diese erhält ei­ne Bezeichnung, abgesehendavon können die IT­Mitarbeiterauch ihren Typ festlegen. An Ty­pen stehen "Single" (eine Diskauf einem Server mit einer Spei­cherquelle), "Dual" (eine Disk

auf zwei Servern mit einer ge­teilten Speicherquelle, sorgt fürFehlertoleranz auf Serverebene)und "Mirrored" (eine Disk aufzwei Servern mit gespiegeltenSpeicherquellen, sorgt für Feh­lertoleranz auf Server­ und Sto­rageebene) zur Verfügung.Parameter wie die Größe der vir­tuellen Disk und des reserviertenSpeichers schließen die Disk­Konfiguration gemeinsam mitder Wahl der Speicherquelle ab.Die virtuellen Disks in einemPool lassen sich jederzeit im lau­fenden Betrieb hinzufügen oderentfernen. Es ist zudem auchmöglich, den einzelnen Disksunterschiedliche Tiers zuzuwei­sen. So können die Verantwortli­chen Szenarien realisieren, indenen "Hot Data" auf schnellerenDatenträgern abgelegt werden,als die restlichen Daten. Im Testwiesen wir der SSD in unseremStorage­Pool den Tier 1 zu, wäh­rend die externe USB­Platte denTier 2 erhielt. SANsymphonyüberprüfte dann im laufendenBetrieb, welche Daten besondersoft Verwendung fanden (die ebenangesprochenen "Hot Data") undkopierte diese dann auf die SSD,während die "normalen" Datenweiterhin auf der USB verblie­ben. Da beide physikalischenSpeicherkomponenten Teil der­selben virtuellen Disk waren,blieben alle damit zusammen­hängenden Vorgänge für die An­wender völlig transparent.Nach der Konfiguration derDisks war es an der Zeit, sie denClient­Systemen zuzuweisen.Dazu wählen die Administratorenerst einmal den Host aus, der diejeweilige Disk nutzen soll undselektieren dann den betroffenenvirtuellen Speicher. Im Anschlussdaran legen sie fest, ob der Zu­

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Die Leistung der Speicherkomponenten lässt sich aufzeichnen und später aus­werten

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griff auf den Server über einenSingle­Path oder einen redundan­ten Pfad abläuft und definierenbei Bedarf auch noch die zu ver­wendenden Ports. Anschließendsteht der virtuelle Speicher aufden Client­Systemen zur Verfü­gung.Zum Abschluss des Getting­Star­ted­Wizards kommt die Konfigu­ration des Performance Recor­dings an die Reihe. Hier legendie zuständigen Mitarbeiter fest,welche Komponenten sie über­wachen möchten (DataCore Ser­ver, Disk Pools, Hosts, phy­sikalische Disks, virtuelle Disksund vieles mehr) und welcheCounter zum Einsatz kommensollen (Total Bytes Read, TotalBytes Written, Cache Read Hits,Total Operations pro Sekundeund so weiter). Anschließendlässt sich das Recording starten.Nach dem ersten Start fragt dasSystem die Anwender noch nachdem für die Aufzeichnung zuverwendenden SQL­Server (daskann ein Microsoft SQL ServerExpress auf der gleichen Maschi­ne oder ein SQL­Server im Netzsein), danach startet das Recor­ding und die Erstkonfigurationder Software ist abgeschlossen.DataCore hat sich sichtlich großeMühe gegeben, die Einrichtungder Speichervirtualisierungslö­sung einfach zu machen undauch Administratoren ohne großeErfahrung mit virtuellen Spei­cherlösungen werden ohneSchwierigkeiten dazu in der Lagesein, die Erstkonfiguration durch­zuführen.Im BetriebNachdem wir uns durch den Get­ting Started­Wizard durchgear­beitet hatten, war unsereTestumgebung fast vollständig.Es verblieb nur die Aufgabe, die

Replikation einer virtuellen Diskauf unseren zweiten SANsym­phony­Server einzurichten. DieReplikationsfunktion dient dazu,eine asynchrone Sicherheitskopievon Daten an einem entferntenOrt anzulegen, zum Beispiel fürDesaster Recovery­Maßnahmen.Damit unterscheidet sie sich vondem im Rahmen der Beschrei­

bung des Getting Startet­Wizardsbereits erwähnten synchronenSpiegel. Die Mirroring­Funktionrealisiert eine Hochverfügbar­keitskonfiguration und benötigtvergleichsweise schnelle Verbin­dungen zwischen den beteiligtenSystemen. Die Replikation stelltim Gegensatz dazu eine reine Da­tensicherungsmaßnahme dar. Da­für kommt sie aber auch mitvergleichsweise langsamenWAN­Verbindungen klar.Zum Anlegen des Replikations­verhältnisses zwischen unserenMaschinen war es erforderlich,zunächst einmal Puffer­Platten zudefinieren, auf denen das Systemdie zu replizierenden Informatio­nen lokal zwischenspeichernkonnte. Als das erledigt war,klickten wir mit der rechtenMaustaste im Konfigurations­werkzeug auf der linken Seite in

den Bereich "DataCore Servers"und riefen den Befehl "Partnerwith Replication Group" auf.Daraufhin öffnete sich ein Konfi­gurationsdialog, der nach demNamen oder der IP­Adresse desRemote Servers und den Creden­tials für den lokalen und den ent­fernten Server fragte. Nachdemwir diese Angaben gemacht hat­

ten, ließ sich die Verbindung pro­blemlos herstellen.Als die Replication Group aktivwar, erzeugten wir auf beidenServern eine gleich große virtu­elle Disk, die wir für die Repli­kation verwenden wollten.Anschließend riefen wir auf un­serem Quellsystem den Eintragdieser Disk auf, wechselten aufden Reiter "Replication" und ga­ben dort an, mit welchem Serverund welcher Disk die Softwaredie Replikation durchführen soll­te. Damit war die Konfigurationvollständig.Bestehende Replikationen lassensich jederzeit umkehren, so dassdie Destination­Site zur Source­Site wird und umgekehrt. Außer­dem ist es auch möglich, einenTestmodus zu nutzen, um auf derRemote Site zu prüfen, ob die

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Der Aufbau einer Replikation auf einen entfernten SANsymphony­V­Server.Unter "Performance" finden sich die noch zu transferierenden Daten.

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Clients bei einem Ausfall desQuellsystems dazu in der Lagewären, mit den replizierten Datenweiter zu arbeiten. Das stellt eineunserer Meinung nach sehr sinn­volle Funktion dar, da sie dabeihilft, unliebsame Überraschun­gen im Fehlerfall zu vermeiden.Die virtuellen Disks von SAN­symphony lassen sich übrigensnicht nur spiegeln und auf andereServer replizieren, sondern es be­steht auch die Möglichkeit,Snapshots anzulegen, mit denendie zuständigen Mitarbeiter in

der Lage sind, die Disks bei Be­darf später wieder in ihren Aus­gangszustand zurückzuversetzen.Diese Snapshots können – genauwie Replikationen – optional aufanderen Tiers gespeichert wer­den, als die Quell­Daten. Auchdas dürfte in den meisten Umge­bungen sinnvoll sein, da die Ko­pien in der Regel eine deutlichniedrigere Priorität haben, als dieProduktivdaten und deswegenauch nicht auf schnellen Medienvorliegen müssen.

Reports und weitere neueFunktionenDataCore hat der aktuellen Versi­on von SANsymphony eine Viel­zahl an Reports mitgegeben, diesich mit Disk Pools, Hosts, Pfa­den physikalischen Disks, Ports,der System Health und virtuellenDisks befassen. Diese Reportsumfassen beispielsweise die Grö­ße der Disks, den Status der An­schlüsse oder auch die tat­sächliche Größe virtueller Disks.Damit haben die Administratorendie Möglichkeit, sich jederzeit

genau über den Status ihres Spei­chernetzes zu informieren. Fallsnötig lässt sich das Erstellen derReports auch über Powershell­Commandlets automatisieren.Ebenfalls neu in SANsymphony­V R9: die Disk­ und Host­Grup­pen. Mit ihnen lassen sich mehre­re Datenträger und Hosts zuGruppen zusammenfassen, umfür mehr Übersichtlichkeit beider Verwaltung der vorhandenenSysteme zu sorgen. Da die IT­

Verantwortlichen dazu in der La­ge sind, Disk­Gruppen per Drag­and­Drop Host­Gruppen zuzu­weisen und Operationengleichzeitig auf allen Gruppen­mitgliedern durchzuführen, ver­einfachen die Gruppen in großenUmgebungen die Arbeit mit denSystemen deutlich.Die Storage­Profile dienen dazu,Speichergeräten bestimmte Leis­tungsparameter zuzuweisen. Sogibt es innerhalb der Speicher­profile beispielsweise die Leis­tungsklassen "Archive", "Low","Normal", "High" und "Critical".Wird eine virtuelle Disk derLeistungsklasse "Archive" zuge­ordnet, so verwendet sie im Be­trieb immer nur Speicher derniedrigsten Leistungsebene, diees gibt. In den höheren Speicher­klassen kommen dann unter an­derem immer mehr derschnelleren Systeme der höherenTiers hinzu. Neben der Leis­tungsklasse definieren die Spei­cherprofile auch Replikationspri­oritäten und Mirror Recovery­Prioritäten (jeweils "Low", "Re­gular", "High" und "Critical").Zusammen mit den Tiers sind dieStorage­Profile das Herzstück derSANsymphony­V­Funktionalitätzum effizienten Ausnutzen hete­rogener Speichersysteme. Fallsnötig, können die Anwender je­derzeit auch eigene Speicherpro­file definieren.Eine weitere Neuigkeit ist dasbereits angesprochene Perfor­mance Recording. Mit ihm lässtsich nicht mehr nur eine Echt­zeitüberwachung der Speicher­systeme durchführen, sondern dieAdministratoren können sichjetzt die Performance einzelnerKomponenten auch jederzeit imNachhinein ansehen und so zumBeispiel bei Benutzerbeschwer­

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Die "Allocation Map" zeigt unter anderem an, welche Daten auf welchen De­vices "heiß" sind und welche nicht

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den wegen langsamer Anwen­dungen eventuelle Probleme di­rekt im Speichersystem analy­sieren. Im Test funktionierte dasPerformance Recording bestensund versorgte uns mit allen benö­tigten Informationen.Das Storage­TieringUm zu Testen, welche Auswir­kungen das Storage­Tiering kon­kret auf die Leistung einervirtuellen Festplatte hat, legtenwir im Test ein neues virtuellesDrive an und wiesen es derSpeicherklasse "Archive" zu, al­so der Speicherklasse, die nurden Speicher mit der geringstenLeistungsfähigkeit nutzt. In unse­rem Testsystem handelte es sich

dabei um die externe USB­Fest­platte. Dieses virtuelle Drive ver­banden wir mit unseremESXi­Server und setzten es dortals zusätzlichen Datastore ein.Für den Test verwendeten wir ei­ne virtuelle Maschine (VM) unterWindows XP Professional mitService Pack 3, die auf dem glei­chen ESXI­Host lief. Dieser VMwiesen wir eine neue virtuelle

Festplatte zu, die auf dem SAN­symphony­V­basierten Datastoregespeichert wurde. Anschließendinstallierten wir auf dem Clientdie Performance­Test­Software"Iometer" (www.iometer.org) undführten mehrere Performance­Tests der eingebundenen virtuel­len Testplatte aus. Der Client undder DataCore­Server hingen da­bei gemeinsam an einem gemein­samen GBit­Ethernet­Switch.Während des Tests ließen wir Io­meter jeweils fünf Minuten lau­fen und testeten dabei ver­schiedene Workload­Größen. Dieerste davon betrug 8 KByte, wasExchange­Verkehr, diversen Vm­ware­Workloads und OLTP­Da­

tenbank­IOs entspricht. Diezweite Größe, 64 KByte, reprä­sentierte einen Datenbank Read­Prefetch und die dritte Größe(256 KByte) sollte eine Backup­Operation simulieren. Bei derersten Workload verwendeten wir50 Prozent Lese­ und 50 Prozent­Schreibzugriffe sowie 50 Prozentzufällige Schreib/Leseoperationund 50 Prozent sequentielle

Schreib/Leseoperationen. Bei derzweiten und dritten arbeiteten wirjeweils mit extra Läufen fürSchreiben und Lesen (umBackups und Restores abzubil­den) und bearbeiteten die Datensequentiell. Dabei kamen wir zufolgenden Ergebnissen: Auf un­serem System erreichen wir beieiner Workload von 8 KByte ins­gesamt 76.312 IOs. Beim Lesenmit einer Workload von 64KByte betrug die Zahl der Read­IOs 59.717 und die Zahl der Wri­te­IOs 140.462.Der Grund für den niedrigen Le­sewert liegt im Cache­Verhalten.Bei einem Lesevorgang fragt dasSystem zunächst den Cache, derden gesuchten Wert bei einem Hitzurückgibt. Befindet sich derWert aber nicht im Cache, sosendet er die Aussage zurück,dass er nicht über den Wert ver­fügt, woraufhin eine zweite An­frage an das Storage­Devicegesendet wird, das den Wert dannliefert. Je nach Workload­Größeund verwendetem Speichergerätkann dieser Effekt das Lesen vonDaten relativ stark ausbremsen.Bei den Workload­Größen von256 KByte lagen die Werte fürdas Lesen bei 41.248 IOs, beimSchreiben kamen wir auf 34.949IOs.Nachdem wir diese Werte ermit­telt hatten, wechselten wir mitder virtuellen Testplatte in dieSpeicherklasse "normal", dieauch schnelleren Speicher nutzendarf. Danach führten wir dengleichen Test mehrmals durch,damit die DataCore­Lösung den"Hot Data"­Anteil bestimmenund die betroffenen "heißen" Da­ten in unseren SSD­Speicher ver­schieben konnte. Dabei wurdedie Leistung immer besser, bissich alle Hot Data auf der SSD

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Die virtuellen DataCore­Platten stellen Vmware­Hardwarebeschleunigungauch dann zur Verfügung, wenn die zugrundeliegende Speicherhardware diesegar nicht unterstützt

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befanden. Die Performance, diewir nach der Migration der "hei­ßen" Daten in den SSD­Speichererreichten, betrug bei derWorkload von 8 KByte 471.036IOs, bei 64 KBite Lesevorgängenwaren es 300.843 IOs und bei 64KByte Schreibvorgängen kamenwir auf 223.746 IOs. Beim Lesenvon 256 KByte­Workloads er­reichten wir 99.844 IOs, beimSchreiben kamen wir auf denWert von 95.354 IOs.Damit lässt sich zusammenfas­send sagen, dass die Leistungs­steigerung in unserer Test­umgebung bei 517,25 Prozent für8 KByte Workloads lag. Bei den64 KByte Workloads betrug dieVerbesserung beim Lesen 403,78Prozent und beim Schreiben59,29 Prozent. Bei 256 KByteWorkloads lagen die entspre­chenden Werte beim Lesen bei142,06 Prozent und beim Schrei­ben bei 172,84 Prozent.Die Leistung der ReplikationAbgesehen davon führten wir zu­sätzliche Analysen durch, umfestzustellen, ob die Replikationfür irgendwelche Latenzen imlaufenden Betrieb sorgt. Hierbeistellten wir fest, dass leichte La­tenzen messbar waren, wenn siegerade besonders aktiv war.Diese sind aber bei der prakti­schen Arbeit – wir verwendetendas Replikationslaufwerk übermehrere Tage hinweg als Spei­cher für Office­ und Multimedia­Dateien und arbeiteten intensivdamit – nicht spürbar. Der Grunddafür liegt in einer doppeltenRAM­Pufferung zum Minimie­ren des Einflusses von NTFS­Laufzeitschwankungen, großenPayloads und einem optimiertenHandling von Linkfehlern bezie­hungsweise ­slowdowns.

FazitSANsymphony­V R9 konnte inunserem Test voll überzeugen.Die Software ist sehr leistungs­stark und flexibel einsetzbar. DieBedienerführung wurde durch­dacht gestaltet und sollte keinenSpeicheradministratoren vor un­überwindbare Schwierigkeitenstellen. Die Replikation, die Ar­beit mit den Disk­ und Host­Gruppen und das Performance­Recording funktionierten bei uns

auf Anhieb und alle genanntenFunktionen brachten die erwarte­ten Ergebnisse.Auch die Reports lassen keineWünsche offen und sorgen dafür,dass die zuständigen Mitarbeiterstets bestens über den Status ih­res Speichernetzes im Bilde sind.Besonders überzeugen konnteuns aber die Tiering­Funktion inKombination mit den Speicher­profilen, da diese beiden Featuresgemeinsam dafür sorgen, dassschnelle und langsame sowie alteund neue Speicherkomponenten

in einer Infrastruktur nahtlos zu­sammenarbeiten ohne sich ge­genseitig auszubremsen.Weitere erwähnenswerte Funk­tionen, die die Software unter­stützt und die uns im Test positivauffielen, sind SNMP­Traps zurIntegration von SANsymphonyin Managementlösungen, TaskScheduling­Wizards zur Auto­matisierung wiederkehrender Ar­beitsschritte, E­Mail­Benach­

richtigungsfunktionen und Leis­tungscharts zur Anzeige der LivePerformance. All diese Featuresmachen die Arbeit mit virtuellenSpeicherinfrastrukturen ver­gleichsweise einfach und tragenzu dem positiven Gesamtbild derLösung bei. Administratoren mitheterogenen Speichernetzen undIT­Verantwortliche, die Wert dar­auf legen, verschiedene Spei­chersysteme flexibel kombinierenzu können, sollten sich auf jedenFall mit der Lösung vertraut ma­chen, da sie ihnen ihre Arbeitdeutlich erleichtern kann.

Das Performance­Recording kann eine Vielzahl von Parametern überwachen

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