21
Von den Anfängen bis 1919 vor 1913 Kanalbau Die Geschichte des Osnabrücker Ruder-Vereins ist eng verbunden mit der Geschichte des Mittellandkanals. Nach langem politischem Streit wurde kurz nach der Jahrhundertwende mit dem Bau der Wasserstraße begonnen. 1915 ging der erste Abschnitt von Bergeshövede bis Minden in Betrieb. Seit den ersten Planungen wurde in Osnabrück über eine Anbindung der Stadt an den zukünftigen Kanal nachgedacht. Besonders das Osnabrücker Eisen- und Stahlwerk hatte ein großes wirtschaftliches Interesse an einem mög- lichst direkten Anschluss an das Wasserstraßennetz zum Bezug der Rohstoffe. Dies sollte durch einen Zweigkanal nach Osnabrück mit einem Hafen am Rand der Stadt erreicht werden. Der Bau des später so genannten Stichkanals zwi- schen Achmer bei Bramsche und Osnabrück begann 1910 und wurde 1915 wäh- rend des Ersten Weltkrieges vollendet. Dafür musste das Flussbett der Hase ver- legt, die Nette mittels Düker unterführt und der Piesberg in einem langgezo- genen Bogen umgangen werden. Am 3. April 1916 erreichte das erste Binnen- schiff den Osnabrücker Hafen. Der Höhenunterschied wurde mit zwei Schleusen bei Hollage und Haste mit einem Hub von je 4,75 Metern überwunden. Diese fassen seit ihrer Fertigstel- lung 1915 Schiffe von 82 Metern Länge und 10 Metern Breite. Trotz mehrerer Renovierungen sind die Schleusenkammern seit damals im Wesentlichen unver- ändert. Eine Erweiterung oder auch ein Neubau, um Schiffe bis 110 Meter Länge aufnehmen zu können, wird seit Jahren diskutiert und ist Spielball der unter- schiedlichen wirtschaftlichen Interessen und politischen Zuständigkeiten. Mit seinen ursprünglichen Maßen aus dem Jahr 1915 war der Zweigkanal ebenso wie der Rhein-Weser-Kanal für Schiffe bis 600 Tonnen Tragfähigkeit bzw. 1,75 Meter Abladetiefe befahrbar. Eine bereits beim Bau eingeplante Erhöhung des Wasserspiegels ermöglichte ein Befahren für Schiffe mit 1.000 Tonnen Trag- fähigkeit. In den 1930er Jahren wurde der Wasserspiegel durch Aufstockung des Ufers um ca. 40 cm erhöht. Der Wasserspiegel betrug danach in der Breite ca. 25 Meter. Ab 1980 wurde der Zweigkanal zusammen mit dem nunmehr bis zur Elbe fertiggestellten Mittellandkanal teilweise ausgebaut. Erst in den letzten Jahren wurde auch der Abschnitt des Zweigkanals zwischen den Schleusen Hol- lage und Haste ausgebaut und auf eine Wasserspiegelbreite von mindestens 34 1

Von den Anfängen bis 1919 vor 1913 - orv.de · Von den Anfängen bis 1919 vor 1913 Kanalbau Die Geschichte des Osnabrücker Ruder-Vereins ist eng verbunden mit der Geschichte des

  • Upload
    others

  • View
    15

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Von den Anfängen bis 1919

vor 1913

Kanalbau

Die Geschichte des Osnabrücker Ruder-Vereins ist eng verbunden mit derGeschichte des Mittellandkanals. Nach langem politischem Streit wurde kurznach der Jahrhundertwende mit dem Bau der Wasserstraße begonnen. 1915 gingder erste Abschnitt von Bergeshövede bis Minden in Betrieb.

Seit den ersten Planungen wurde in Osnabrück über eine Anbindung derStadt an den zukünftigen Kanal nachgedacht. Besonders das OsnabrückerEisen- und Stahlwerk hatte ein großes wirtschaftliches Interesse an einem mög-lichst direkten Anschluss an das Wasserstraßennetz zum Bezug der Rohstoffe.Dies sollte durch einen Zweigkanal nach Osnabrück mit einem Hafen am Randder Stadt erreicht werden. Der Bau des später so genannten Stichkanals zwi-schen Achmer bei Bramsche und Osnabrück begann 1910 und wurde 1915 wäh-rend des Ersten Weltkrieges vollendet. Dafür musste das Flussbett der Hase ver-legt, die Nette mittels Düker unterführt und der Piesberg in einem langgezo-genen Bogen umgangen werden. Am 3. April 1916 erreichte das erste Binnen-schiff den Osnabrücker Hafen.

Der Höhenunterschied wurde mit zwei Schleusen bei Hollage und Haste miteinem Hub von je 4,75 Metern überwunden. Diese fassen seit ihrer Fertigstel-lung 1915 Schiffe von 82 Metern Länge und 10 Metern Breite. Trotz mehrererRenovierungen sind die Schleusenkammern seit damals im Wesentlichen unver-ändert. Eine Erweiterung oder auch ein Neubau, um Schiffe bis 110 Meter Längeaufnehmen zu können, wird seit Jahren diskutiert und ist Spielball der unter-schiedlichen wirtschaftlichen Interessen und politischen Zuständigkeiten. Mitseinen ursprünglichen Maßen aus dem Jahr 1915 war der Zweigkanal ebenso wieder Rhein-Weser-Kanal für Schiffe bis 600 Tonnen Tragfähigkeit bzw. 1,75Meter Abladetiefe befahrbar. Eine bereits beim Bau eingeplante Erhöhung desWasserspiegels ermöglichte ein Befahren für Schiffe mit 1.000 Tonnen Trag-fähigkeit. In den 1930er Jahren wurde der Wasserspiegel durch Aufstockung desUfers um ca. 40 cm erhöht. Der Wasserspiegel betrug danach in der Breite ca. 25Meter. Ab 1980 wurde der Zweigkanal zusammen mit dem nunmehr bis zurElbe fertiggestellten Mittellandkanal teilweise ausgebaut. Erst in den letztenJahren wurde auch der Abschnitt des Zweigkanals zwischen den Schleusen Hol-lage und Haste ausgebaut und auf eine Wasserspiegelbreite von mindestens 34

1

Metern verbreitert. Bis zur Vergrößerung der Schleusenkapazität in Hollagekönnen allerdings weiterhin nur Schiffe mit einer Länge bis 82 Meter in den Ab-schnitt zwischen den Schleusen Hollage und Haste und damit auch nach Osna-brück gelangen.

Die Gründer des Osnabrücker Ruder-Vereins

Einige Osnabrücker Bürgersöhne, die zu Studium oder Ausbildung in ande-ren Städten waren, hatten dort vor 1913 den Rudersport kennen gelernt. Oftwaren dies die Erben bedeutender Handels- und Industriefirmen, die ihre Lehr-zeit in Bremen oder Berlin verbrachten und bei den dortigen Rudervereinenzum Teil auch aktive Rennruderer waren. Nach ihrer Rückkehr in die Heimatwaren sie im Großen Klub, später Osnabrücker Club, organisiert.

Als 1910 der Bau des Zweigkanals begann, erkannten einige dieser Ruder-begeisterten, die mittlerweile zur wirtschaftlichen und kulturellen Elite derStadt aufgestiegen waren, die Möglichkeit, auch in Osnabrück den Rudersportauszuüben. Laut Willecke, Osnabrücker Sport, hatten bereits 1912 Schüler desRatsgymnasiums in Osnabrück mit einem Flachboot, einem Boot mit zwei

Ruderbänken mit jeweils zwei Riemen,erste Fahrversuche auf der gestautenHase am Herrenteichswall, einer Stre-cke von wenigen hundert Metern,unternommen. Mit dem geplantenKanal eröffnete sich nun die Möglich-keit, mit klassischen Ruderbooten auchlängere Strecken zu fahren.

Ein Verein »[…] mußte nunmehr ge-gründet werden, um bei der Kanalbau-verwaltung die Sonderwünsche derRuderer durchzusetzen, denn bei derHerstellung der Böschungen mußtendie Ausbuchtungen für die Anlegeflößegleich mit berücksichtigt werden, wennman die hohen Kosten für nachträglicheAnfertigung vermeiden wollte«, schriebdas Gründungsmitglied FriedrichDierks in den »Vereins-Nachrichten«vom März 1929 rückblickend zurMotivation der Vereinsgründer.

2 Von den Anfängen bis 1919

Rudolf Gosling, 1. Vorsitzender von1913 bis 1928

Rudolf Gosling

Rudolf Gosling lernte während seiner Zeit in Bremen beim Bremer Ruder-verein von 1882 den Rudersport kennen. Nach seiner Rückkehr nach Osna-brück wurde er Inhaber der Mühlenwerke und Brennerei Carl Gosling. Als sol-cher gehörte er zu den führenden Männern der Osnabrücker Wirtschaft. Er warvon 1923 bis zu seinem Tod Präsident des Großen Klubs und engagierte sichneben dem Ruderverein im kulturellen und gesellschaftlichen Leben der Stadt.

1943 erlag er den Verletzungen, die er bei der Bombardierung seines Hausesin der Lürmannstraße erlitten hatte.

Wilhelm Abeken

Die Familie Abeken war eine altein-gesessene Bürgerfamilie, deren Mitglie-der seit vielen Generationen bedeutendin der Stadt gewirkt haben. Währendseiner Lehrtätigkeit, nach der er in dieHolzhandlung und -verarbeitung derFamilie eintrat, lernte Wilhelm Abekenunter anderem beim Bremer Ruderver-ein von 1882 das Rudern kennen. Dortstartete er erfolgreich bei Ruderrennen.Das Rennrudern war es auch, was ihmim Osnabrücker Ruder-Verein beson-ders am Herzen lag. Am 8. Juni 1941starb Wilhelm Abeken bei der Bombar-dierung Osnabrücks.

Friedrich Dierks

Friedrich Dierks wurde am 26. April 1882 in Osnabrück als Sohn des gleich-namigen Mitinhabers der Firma Dierks & Söhne geboren, die heute noch unterdem Namen DIOSNA besteht. Nach seiner Lehrzeit in Hannover, Danzig,Paris und Berlin trat Friedrich Dierks 1909 in den Betrieb des Vaters ein. Wäh-rend dieser Lehrzeit ruderte er beim Ruderverein Deutschland und beim Berli-ner Ruder-Club als aktiver Rennruderer und gewann unter anderem 1905 denStaatspreis im ersten Junior-Vierer. Die väterliche Firma leitete er nach demplötzlichen Tod seines älteren Bruders Wilhelm Dierks alleine, machte die kleine

vor 1913 3

Wilhelm Abeken

Fabrik für Land- und Hauswirtschafts-maschinen zur weltbekannten Knetma-schinenfabrik und gab sie schließlich alsFamilienunternehmen an seine Kinderweiter. Neben seinem unternehmeri-schen Engagement war FriedrichDierks begeisterter Sportler, der Inte-resse an Tennis und Reiten hatte, undFörderer der schönen Künste. Seine be-sondere Liebe galt aber dem Ruder-sport, den er selbst bis ins hohe Alterausübte. Friedrich Dierks verstarb An-fang 1970.

Adolf Junkmann

Adolf Junkmann wurde am 12. Fe-bruar 1884 in Osnabrück geboren.Auch er hatte den Rudersport zuvorauswärts kennen gelernt. In Osnabrückwar er Inhaber einer Drogeriegroß-handlung. Er erlag als Leutnant der Re-

serve des Infanterie-Regiments Nr. 78 am 26. Oktober 1914 in Osnabrückseinen Kriegsverletzungen. Friedrich Dierks erinnerte sich in den »Vereins-Nachrichten« vom März 1929: »Am unermüdlichsten war Herr Junkmann, derüberall Freunde für den hier neuen Sport und Mitglieder für unseren Vereinwarb, wobei ihm sein frisches, liebenswürdiges Wesen sehr zu statten kam.«

Siegfried Jaffé

Siegfried Jaffé stammte aus einer angesehenen Hamburger Kaufmannsfamilieund war längere Zeit als Fabrikant in England tätig. Ob er dort mit dem Ruder-sport in Kontakt kam, ist nicht belegt, erscheint vor dem Hintergrund seinesEinsatzes für die Vereinsgründung in Osnabrück aber denkbar. In Englandlernte er seine Frau Bertha kennen, mit der er sich später in Osnabrück nieder-ließ. Hier erwarb er 1891 das Gut Sandfort, welches er mit großem finanziellemAufwand restaurierte. Ebenso machte er sich um den Erhalt des Gutes Hettlageund der Huxmühle verdient. Daneben war Siegfried Jaffé ein bedeutenderMäzen, der Künstler und Literaten förderte. Er setzte sich für den Bau des

4 Von den Anfängen bis 1919

Friedrich Dierks, 1. Vorsitzender von1928 bis 1934

Osnabrücker Theaters ein, wirkte ander Gründung des Osnabrücker Dürer-bundes mit und beherbergte den MalerFranz Hecker auf Gut Sandfort zehnJahre lang.

Bereits kurz nach der Gründung desVereins starb Siegfried Jaffé am 22.April 1914 auf Gut Sandfort. Sein be-sonderer Verdienst für den Osnabrü-cker Ruder-Verein lag darin, dass er denVerkehr mit den Behörden und Ämternübernommen, Genehmigungen erwirktund sich um Standort und Bau derBootshallen bemüht hatte. Nach Sieg-fried Jaffé wurde 1963 in Voxtrup eineStraße benannt. Sein Sohn Robert Jafféwurde als so genannter Halbjude imNationalsozialismus verfolgt und 1944kurzzeitig inhaftiert. 1952/53 war erMitglied des Deutschen Bundestages.

1913

Diese Persönlichkeiten warben 1913 in ihrem Bekanntenkreis um Mitgliederfür einen zu gründenden Ruderverein. Bei Fertigstellung des Zweigkanals solltebereits ein eingetragener Ruder-verein bestehen. Sie nahmendaher Verhandlungen mit derKanalbauverwaltung auf undsahen sich nach einem geeignetenGrundstück für ein Bootshausum.

Erste Bemühungen galtenpotenziellen Mitgliedern. Hierspiegelte sich bereits die sozialeStruktur wider, die der Ruderver-ein nach den Vorstellungen seinerGründungsväter erhalten sollte.

1913 5

Einladung zu einer der zahlreichen Bespre-chungen

Siegfried Jaffé, 1918 posthum vonFranz Hecker porträtiert.

6 Von den Anfängen bis 1919

Liste vom 9. Juni 1913 mit Punkten, die für die Gründung des Vereins zuregeln waren.

1913 7

Angebot an das Kanalbauamt, die Kosten für den Bau des Anlegern unterhalbder Haster Schleuse zu übernehmen.

Zu den Berufsgruppen, die man anzusprechen gedachte, gehörten Ritterguts-besitzer, Kaufmänner, Ärzte, Fabrikanten, Handelsdirektoren und Ingenieure.Dies waren auch die Berufe, die im Großen Klub vertreten waren. Frauen oderArbeiter wurden damals nicht als Mitglieder in Betracht gezogen. So hielten dieGründer im Mai 1913 fest:

»Es liegen ausser den ersten Gründern des Vereins, die ältere praktische Sport-Ruderinteressenten aus hiesigen guten Kaufmanns und akademischen Kreisenrepräsentieren, über 70 Anmeldungen älterer Herren aus guten Kreisen vor.«

Zu diesem gesellschaftlichen Selbstverständnis gehörte auch ein finanziellesEngagement. Rudolf Gosling, Wilhelm Abeken und Siegfried Jaffé boten demköniglichen Kanalbauamt im Juni 1913 an, auf eigene Kosten ca. 600 Mark, wasdamals etwa dem halben Jahreseinkommen eines Arbeiters entsprach, für dieErdarbeiten eines Bootsanlegers 300 Meter unterhalb der Haster Schleuse zuzahlen. Der Osnabrücker Ruder-Verein war damals zwar formal gegründet, abernoch nicht rechtsfähig eingetragen und organisiert und konnte daher solcheAusgaben nicht tätigen.

Friedrich Dierks schrieb 1929, dass die Herren Gosling und Abeken zudemdie Kosten für die Ausbuchtung des Kanals am geplanten Bootshausstandort beider Kämmererbrücke von ca. 2.000 Mark vorgestreckt und später dem Vereingestiftet haben.

8 Von den Anfängen bis 1919

Skizzen der Baracke der Firma Christoph & Unmack AG: Für den Fall derMobilmachung erlaubte die leichte Bauweise einen schnellen Abbau und Ein-satz an der Front als Lazarett.

1913 9

Liste möglicher Mitglieder aus dem Frühjahr 1913: Neben den Namen wurdejeweils der Beruf vermerkt (zweiter Teil auf der folgenden Seite).

10 Von den Anfängen bis 1919

1913 11

Einladung zur Gründungsversammlung am 5. November 1913

12 Von den Anfängen bis 1919

Brief von Rudolf Gosling an Siegfried Jaffé über die konstituierende Versamm-lung (zweiter Teil auf der gegenüberliegenden Seite)

Noch bevor der Verein ausreichend Mitglieder hatte oder eingetragen war,bemühte sich Siegfried Jaffé um ein erstes Bootshaus. Anregungen holte er sichbei den Vereinen in der Nachbarschaft, insbesondere beim Ruderverein Münsterund dem dortigen Akademischen Ruderverein. Das Osnabrücker Bootshaussollte oberhalb der Haster Schleuse zwischen dem Wendebecken und der Käm-mererbrücke entstehen. Im Sommer 1913 fragte Jaffé daher bei der Firma Chris-toph & Unmack AG aus Niesky/Oberlausitz nach mobilen Baracken. Der Sinnder damit erreichten Mobilität sollte, wie Jaffé ausdrücklich betonte, sein, dassdie Baracken im Falle einer Mobilmachung in Vorbereitung des erwarteten Krie-ges als Hilfsbaracke und Verbands- und Versorgungsstation für die kämpfendeTruppe genutzt werden könnten. 7.780 Mark sollte eine derartige Barackekosten. Unter Federführung des Architekten Otto Schneider und des Stadtbau-rates Lehmann entstand aber bereits der Plan für ein großes Bootshaus.

1913 13

Ebenso wurden schon jetzt Überlegungen angestellt, bei welchen Werftenman Boote beziehen könne. Auch der Bau eines Ruderkastens wurde geplant.

Ende Mai verfassten die Vereinsgründer einen an die Stadt Osnabrück unddie königliche Regierung gerichteten Antrag, in dem sie um insgesamt 20.000Mark an Beihilfen baten. Dabei stellten sie den Plan vor, für die vier höherenSchulen – Königliches Realgymnasium (später Ernst-Moritz-Arndt-Gymna-

14 Von den Anfängen bis 1919

Der erste handschriftlicher Satzungsentwurf von 1913 regelte in § 1 Namenund Zweck des Vereins, in § 2 die Flagge, die so später nicht verwirklichtwurde, und in § 3 die verschiedenen Mitgliedschaften.

sium), Städtisches Gymnasium (später Ratsgymnasium), Carolinum und Han-delsschule – je eigene Bootshallen und Umkleideräume zu errichten, und botenan, die Aufsicht über das Training und die Pflege der Boote zu übernehmen. DerAntrag war auch von der Intention getragen, Bestrebungen der Schüler, sichvom Verein unabhängig Bootshäuser zu errichten, zu unterbinden. So wurde dieStadt gebeten, sich bei entsprechenden Anträgen der Schulen an den Verein zuwenden. Besonders für das Ratsgymnasium, an dem bereits Schüler mit Bootenauf der Hase ruderten, befürchtete man den Bau eines separaten Bootshausesund wies die Verantwortlichen der Stadt vorsorglich darauf hin, dass dieswesentlich teurer sei als eine Integration in den Verein. In den folgenden 100Jahren übten diese höheren Schulen unter den Namen Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium, Ratsgymnasium, Gymnasium Carolinum und Noelle’sche Han-delsschule Rudersport mit und neben dem Osnabrücker Ruder-Verein aus.Trotz zahlreicher Bestrebungen wurde in dieser Zeit der Plan separater Boots-häuser für die Schulen nicht umgesetzt.

1913 15

Das Kassenbuch des ORV verzeichnet im Juli 1914 die Einzahlung von RudolfGosling über die enorme Summe von 3.380 Mark.

Die begehrten Beihilfen wurden dem zukünftigen Verein schließlich zu-gesagt. Die Stadt würde 12.000 Mark und die königliche Regierung 8.000 Markmit einer Verzinsung von je 4 Prozent für den Bootshausbau leihen. Diese Dar-lehen wurden jedoch wegen des beginnenden Krieges nicht mehr ausgezahlt.

Am Nachmittag des 5. November 1913 lud Rudolf Gosling zur Gründungs-versammlung des Rudervereins in das Hotel Schaumburg ein. Die Tagesord-nung führte unter 1. auf: »Bericht über die Verhandlungen mit der Stadt Osna-brück, der Kgl. Regierung, der Kanalbauverwaltung und den Schuldirectoren«.

Für den 29. November berief Gosling eine konstituierende Versammlung imselben Hotel ein. Dabei wurden ausdrücklich nicht nur bereits Aktive geladen,sondern auch solche Personen, die man für interessiert an einer Mitgliedschafthielt. Die Tagesordnung sah die Beschlussfassung über die Satzung, Wahlen vonVorstand und Ausschuss sowie die Beihilfen der Regierung vor.

Zur Vorbereitung dieser Sitzung wurden mehrere Satzungsentwürfe verfasst.In diesen waren zum Teil Regelungen enthalten, die damals durchaus üblichwaren und dem Gedanken entsprachen, ein Verein der Oberschicht zu sein.Heute sind sie nicht mehr in der Satzung festgeschrieben. So sollte ein Bewerberum die Mitgliedschaft nur aufgenommen werden, wenn dem drei Viertel der bis-herigen Mitglieder zustimmten. Zudem war die Mitgliedschaft in zwei Stufengeteilt. Zunächst wurde ein Neumitglied für mindestens ein Jahr Juniormitgliedmit weitgehend eingeschränktem aktivem und passivem Wahlrecht. Erst nachdieser Zeit und erneuter Zustimmung einer Dreiviertelmehrheit der Mitgliederstieg man zum Seniormitglied auf. Entgegen erster Überlegungen wurde dasMindestalter nicht auf 16, sondern auf 17 Jahre festgesetzt. Eine Mitgliedschaftfür Kinder oder jüngere Jugendliche gab es nicht.

Andere Strukturen, die es noch heute gibt, sind ebenfalls bereits in der erstenSatzung angelegt. So sind die Ämter des ersten und zweiten Vorsitzenden, desRechnungsführers, des Schriftführers und des Ruderältesten noch heute unterzum Teil zeitgemäßer Bezeichnung im Vorstand vertreten.

Die Beiträge wurden ebenfalls direkt in der Satzung geregelt. Sowohl für dieJuniormitgliedschaft als auch für den Aufstieg in die Seniormitgliedschaft warein Eintrittsgeld von 5 Mark fällig. Der monatliche Beitrag betrug 3 Mark undwurde vierteljährlich im Voraus erhoben. Hinzu kam ein Entgelt von 2 Mark imJahr für die Schranknutzung im noch zu errichtenden Bootshaus. Eine Mitglied-schaft sollte 1913 somit gut 40 Mark im Jahr kosten, was 2013 etwa 200 Euroentsprechen würde.

Die erste handschriftliche Fassung der Satzung enthielt zudem den Entwurfeiner Vereinsflagge. Dieser zeigte das sechsspeichige Osnabrücker Rad, bei demzwei gekreuzte Riemen die Speichen bildeten. Dieser Entwurf setzte sich später

16 Von den Anfängen bis 1919

nicht durch und es fand die schlichte vierfeldrige schwarz-weiß-goldene FlaggeVerwendung.

An der konstituierenden Versammlung am 29. November 1913 nahmenneben Rudolf Gosling, Wilhelm Abeken, Friedrich Dierks und Adolf Junkmannauch Carl Schäffer, Carl Sanders, Heinrich Strick, Oskar Kästner und HansFricke teil. Entschuldigt fehlten Heinrich Zangenberg, Christian Zangenberg,Herr Stolcke, Siegfried Jaffé, Herr Pagenstecher, Ludwig Schoeller, PaulWiecking und Georg Wolf. Zudem lagen die Zusagen von G. Fricke, KurtMeyer, Felix Schoeller, Herrn Trümper, Heinrich Welp und Hans Künsemüllervor. Unmittelbar, nachdem die Anwesenden den Verein offiziell gegründethatten, wurde beschlossen, alle Anwesenden und Entschuldigten als wahl-berechtigte Seniormitglieder aufzunehmen. Diese verabschiedeten im Anschlussdie vorgelegte Satzung und wählten den ersten Vorstand:

1. Vorsitzender: Rudolf Gosling2. Vorsitzender: Wilhelm Abeken1. Schriftführer Siegfried JafféRechnungsführer: Oskar KästnerRuderältester: Felix Schoeller

Im Ausschuss waren2. Schriftführer: Paul WieckingRuderwart: Adolf JunkmannBootswart: Friedrich DierksHauswart: Carl Schäffer

Damit waren offenbar fast alle Anwesenden und einige entschuldigt Abwe-sende der konstituierenden Versammlung mit Ämtern versorgt. GegenüberSiegfried Jaffé beklagte Rudolf Gosling im Dezember 1913, dass nur fünf An-gehörige des Gründungskreises und auch nur fünf neue Mitglieder anwesendgewesen seien.

Kurz nach der konstituierenden Versammlung lagen Anmeldungen von etwa70 Interessenten vor. Dabei handelte es sich allerdings ausschließlich um ältereMänner jenseits der 30. Frauen durften nicht aufgenommen werden und jüngereMänner waren offenbar noch nicht interessiert. Friedrich Dierks erinnerte sich1929:

»Es setzte eine rege Werbetätigkeit ein, sodaß wir es im Laufe der darauf fol-genden Monate auf etwa 70 feste Zusagen brachten, alles von Herren, die bereitsin Amt und Würden saßen, also ein prachtvolles Rückgrat für den neuen Vereinabgeben konnten. Jüngere Herren befanden sich noch gar nicht dazwischen.«

Über das genaue Gründungsdatum des Osnabrücker Ruder-Vereins gibt esunterschiedliche Angaben. Als Gründungstag ist der 26. April 1913 überliefert.Dieses Datum wurde auch in den 1920er Jahren auf jede der »Vereins-Nachrich-ten« als Gründungstag aufgedruckt. Zu diesem Tag war der Verein aber nicht imVereinsregister eingetragen. Der Eintrag datiert erst auf den 24. Februar 1914.

1913 17

Die Initiatoren luden auch erst für den 5. November 1913 zu der von RudolfGosling selbst so genannten Gründungsversammlung und am 29. Novemberzur »konstituierenden Versammlung« ein. In einem Schreiben an Stadt undRegierung hieß es hingegen, dass der Verein sich im Mai 1913 konstituiert habe.In der Einladung zur konstituierenden Versammlung hieß es, der Verein sei imApril gegründet worden. Es ist unzweifelhaft belegt, dass die wesentlichenGründerpersönlichkeiten spätestens ab Mai 1913 ganz konkret über Bootshausund Liegenschaften verhandelten und Rudolf Gosling bereits im Laufe desFrühjahrs zu Versammlungen in Sachen Ruderverein einlud. Friedrich Dierkserinnert sich später, dass den ganzen Sommer 1913 über immer wieder Ver-sammlungen in Sachen Ruderverein stattfanden.

Es man Zufall oder Absicht gewesen sein, dass das gewählte Gründungs-datum 26. April gleichzeitig der Geburtstag von Friedrich Dierks war. Ob derfinale Entschluss zur Vereinsgründung im Rahmen der Geburtstagsfeier fiel, istnicht überliefert.

1914 – 1919

Weitere Aktivitäten des Vereins und seiner Mitglieder in den nächsten Jahrenlassen sich nur schwer nachweisen. Der Verein soll aber bei Kriegsbeginn 75Mitglieder gehabt haben. Da der Rechnungsführer Oskar Kästner im Krieg fiel,sind die entsprechenden Mitgliederlisten verloren gegangen. Sicher ist, dass einaktiver Ruderbetrieb noch nicht aufgenommen worden war. Zum einen wurdeder Kanal erst 1915 während des Krieges fertig gestellt. Auch das geplanteBootshaus konnte vor Kriegsbeginn nicht mehr verwirklicht werden. Einige dertragenden Persönlichkeiten der Gründungsphase kamen nicht aus dem Kriegzurück. Während des Krieges und in der unmittelbaren Nachkriegszeit fehltenzudem finanzielle Mittel. Die Akten verraten nur, dass der Osnabrücker Ruder-Verein ab dem 24. Februar 1914 im Register des Amtsgerichts Osnabrück ge-führt wurde.

Mit Bedauern stellte Friedrich Dierks 1929 fest, dass auch von denen, die denKrieg überlebten, viele nie richtig mit dem Rudern beginnen konnten, da sie, alsendlich die Aufnahme des Ruderbetriebs möglich war, bereits so alt waren, dasssie die Bewegung nicht mehr richtig erlernen konnten.

18 Von den Anfängen bis 1919

Vereinsmitglieder in der Reihenfolge der historischen Liste von 1925

Ausübende MitgliederGosling, Rudolf – FabrikantAbeken, Wilhelm – KaufmannDierks, Friedrich – FabrikantSanders, Carl – BankierWiecking, Paul – BankierWolf, Georg – KaufmannWelp, Heinrich – KaufmannPrelle, August – KaufmannKrulle, Otto – KaufmannAdler, Willy – IngenieurSoostmann, W. – LehrerOrtmann, Ludwig – FabrikantGottlob, G. W. – RechtsanwaltSchneider, Otto – ArchitektMünter, Carl – KaufmannSchaub, Carl – KaufmannSchäffer, Ludwig – KaufmannRoemer, Willy – KaufmannSanders, Dr. Hans – BankierSpengler, Dr. A.Bergen, Albert – ArchitektAring, Ernst – KaufmannSchärf, Ludwig – KaufmannJansen, Fritz – DirektorGürth, Franz – Ober-IngenieurNietmann, Wilhelm – ArchitektKempski, Herbert von – IngenieurWarnecke, Kurt – KaufmannFinke, Ernst – KaufmannLudwig, Alfred – KaufmannBerckemeyer, Emil – KaufmannLüer, Carl – KaufmannDieckmann, Wilhelm – FabrikantTiemann, H. – Baugew.Amtsm.Pritzbuer – Direktor

von der Heyde, Hermann –Kaufmann

Kipker, Ernst – ProkuristWolf, Hermann – KaufmannOelrich, Carl – KaufmannKügler, Walter – DentistGrünewälder, Otto – KaufmannMiddelberg, Stephan – KaufmannHelmich, Carl – KaufmannElten, Dr. Carl – ZahnarztFrömbling, Henning – BankbeamterMüller, Carl – KaufmannBreckemeyer, Albert – KaufmannGrigull, Walter – KaufmannBusch, Rudolf – KaufmannStruck, Wilhelm – KaufmannMeyer, Moritz – KaufmannVormeyer, W. – BankbeamterStrodthoff, Friedrich – KaufmannRunge, Alexander – KaufmannKönnecker, Walter – stud. techn.Deppen, Anton – KaufmannFricke, Ludwig – KaufmannSchauenhorst, Wilhelm – IngenieurPrelle, Wilhelm – KaufmannStein, Berthold – Betr.-IngenieurLachmund, Paul – ApothekerWeichel, Bernhard – Gen.-VertreterLampe, Erich – KaufmannMünzer, W. – KaufmannCroon jun., Bernhard – KaufmannRühlmann, Dr. Otto – KaufmannSierp, Hans – KaufmannKromschröder, Friedrich –

Fabrik-Direktor

1914 – 1919 19

Erdbrink jun., Rudolf – KaufmannGerdsmeyer, Carl – KaufmannFrüh jun., Wilhelm – KaufmannRichter, Arthur – KaufmannPlagge, Franz – KaufmannGlombik, Walter – Kaufmannvon der Becke, Carlludwig –

BankbeamterSchulenberg, Werner – KaufmannLudwig, Ernst – KaufmannKoch, Konrad – KaufmannFink, Otto – TanzlehrerBerendt, Ernst – KaufmannRöver, Kurt – KaufmannGürtler, Lothar – ArchitektMuff, Hermann – DrogistZurhorst, HeinrichLacroix, Hermann – KaufmannRerink, Bernhard – BankbeamterDiessel, Bernhard – KaufmannMühlhan, W. – KaufmannWiemann, Dr. Bernhard –

LandgerichtsratWaehlert, M. – Dr. Ing.

Vatthauer, Friedrich – KaufmannLacroix, Werner – ArchitektAhlburg, Werner – Dipl.-IngenieurMeyer, Carl – KaufmannKellersmann, Hermann – KaufmannEssen, Erich – KaufmannLeimbach, Carl – KaufmannKanzler, Kurt – KaufmannReydt, Dr. – Fabrik-DirektorWist, Erich – KaufmannKellersmann, E. – KaufmannSchulte, Carl – KaufmannStapelfeld, Franz – stud. r. p.Schierbaum, Fritz – KaufmannRode, Walter – KaufmannFeldmann, Carl – Turn- und

SportlehrerMussmann, Kurt – Reg.- u. BauratDütting, Wilhelm – KaufmannBrockmeyer, W. – KaufmannHomfeld, Hermann – KaufmannOstermeyer, Hartwig – KaufmannSinning, Max – Dipl.-Ingenieur

Unterstützende MitgliederDierks sen., Friedrich – FabrikantDierks, Wilhelm – FabrikantSchauenburg, Ernst – KaufmannPirmann, Richard – KaufmannKünsemüller, Hans – FabrikantKämmerer, Rudolf – FabrikantSchweppe, Wilhelm – KaufmannKellersmann, Ferdinand – KaufmannRawie, Franz – FabrikantOrdelheide, Carl – KaufmannKämmerer, Gustav – FabrikantBillmann, F.W. – Kaufmann

Mattern, Richard – DrogistLichtenberg, Rudolf – LichtbildnerLomnitz, Wilhelm – KaufmannBrickwedde, August – KaufmannBrickwedde, Albert – KaufmannKarmann, Wilhelm – FabrikantPrelle sen., Wilhelm – KaufmannZiegenhirt jun., Heinrich – KaufmannReifurth, Paul – KaufmannStemmer, Ernst – KaufmannSchoeller, Lothar – FabrikantLambrecht, Heinrich – Kaufmann

20 Von den Anfängen bis 1919

Stapelfeld, Anton – ProkuristFranck, Albert – Fabrik-DirektorPenon, Johann – BankdirektorBergmann, Josef – Geh.

OekonomieratKroeber, Caspar – FabrikantGösling, Carl – FabrikantProst, Dr. Albert – Bank-DirektorRühe, Julius – Kaufmannvon der Heyde, Heinrich – KaufmannWeymann, Alfred – FabrikantWeber, Heinrich – KaufmannKnake, Lothar – SyndikusPrenzler, Robert – KaufmannReinert, Wilhelm – KaufmannFinkenstaedt, Ernst – JustizratGerdsmeyer, Wilhelm – KaufmannSchoeller, Gerhard – FabrikantHoberg, Rudolf – AgentMeyer, Kurt – IngenieurZangenberg, Heinrich – FabrikantZangenberg, Christian – Fabrikantvon der Heyde – KaufmannDaphie, Ferdinand – KaufmannMeyerrose, W. – HotelbesitzerHelmholz, Paul – Ober-IngenieurManeke, Rolf – Justiz-ObersekretärHettlage, A. – KaufmannNienaber, Gottfried – KaufmannHenske, Erich – ArchitektWulf, Heinrich – Realgymn.-LehrerHartmann, Dr. Otto – Amtsgr.-RatSmits, Paul – KaufmannOrdas, Walter – IngenieurWeber, Alfred – KaufmannSchütze, Julius – ArchitektObel, August – Kaufmann

Bidder, GüntherMölling, Heinrich – IngenieurLundberg, Wilhelm – KaufmannGrothaus, Dr. Ernst – ArztStolzenberg, Wilhelm – KaufmannSchneider, Hermann – Ingenieurvon der Forst, Hermann – KaufmannNiebaum, Friedrich – KaufmannStahmer, Ernst – Dr. Ing. e.h.

Kommerz.König, Georg – Abtlg.-LeiterWächter, Willy – KaufmannLotze, Rudolf – ProkuristLotze, Berthold – IngenieurLöffler, Theodor – KaufmannLaue, Oskar – FabrikantWiemeyer, Heinrich –

SchlachtermeisterDieckmann, Albert – KaufmannMüller, Otto – GeschäftsführerSchmidt, August – KaufmannAring sen., Karl – KaufmannBues, August – IngenieurHeisig, Julius – Studienrat s. D.Thor, Paul – stud. arch.Kriege, Carl – ArchitektWintzer, Fritz – KaufmannHoffmann, Max – Ober-IngenieurMüller, Dr. Clemens – ZahnarztBeisner, William –

TiefbauunternehmerRenner, Richard – Sparkassen-

DirektorHampe – KaufmannMues, J. D. – UhrmacherWeichsler, Walter – KaufmannHamm, Wilhelm – Kaufmann

1914 – 1919 21