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8  b 2008  69 Verfahrenskosten   der Silagebereitung Bei der Planung der für den Be- trieb am besten geeigneten Silier- technik kommt es auf zahlreiche Gesichtspunkte an. Nicht nur der Arbeits-, der Bau- und der Tech- nikaufwand entscheiden, sondern auch Platzverhältnisse, Qualitäts- ansprüche und ein mögliches Ver- lustgeschehen. DR . ANDREA W AGNER , Marburg, und DR . JOHANNES THAYSEN, Osterrön- feld, zeigen anhand von Betrieben mit relativ geringer eigener Tech- nikausstattung, worauf geachtet werden sollte, wenn das Silierver- fahren auf dem Prüfstand steht. S eit langem schon wird die Vorzüg- lichkeit verschiedener Ernteverfahren in der Silagebereitung diskutiert. Die Entscheidung des Betriebsleiters zugunsten von Häcksler, Ladewagen oder Ballenpresse wird von vielen Einflüssen geprägt. Regional unterschiedliche klimatische Erntebedingungen und die Flächenstruk- tur entscheiden über die erforderliche Schlagkraft, damit das Futter in der zur Verfügung stehenden Zeit mit möglichst geringen Verlusten geerntet und eingelagert werden kann. Der Tierhalter muss zudem neben arbeits- wirtschaftlichen Kriterien auch die Ansprü- che der Tiere an eine bestimmte Futterqua- lität und -struktur berücksichtigen. Zunehmend wird bei der Auswahl der geeigneten Einlagerungsverfahren neben dem Fahrsilo und der Ballensilage auch die Folienschlauchsilierung in die Betrachtung miteinbezogen. Technik vom Lohnunternehmer Im Folgenden werden verschiedene Verfahren verglichen, wobei alle Abschnitte von der Mahd bis zum Trog einbezogen werden. Bezugsgrößen sind die Gesamtkosten, die pro Tonne Trockenmasse in den einzelnen Abschnitten der Verfahrenskette entstehen. Es soll die Frage beantwortet werden, welche Kosten für den gesamten Prozess zu veranschlagen sind, und wie sich die Kosten bei verschiedenen Verfahren der Futterbergung und -einlagerung unter- scheiden. Während für den Einsatz der Erntema- schinen durchschnittliche Lohnunterneh- mer-Preise herangezogen werden können, sind beim Flachsilo (Siloplatte, Fahrsilo mit schrägen Wänden) die Investitionen , Von der Mahd bis zum Trog Traunsteiner Silos mit geneigten Seitenwänden erlauben eine gute Siloverdichtung, so dass diese Anlagen unter den Fahrsilos im Schnitt die ge- ringsten Verluste aufweisen. Werkfotos

Von der Mahd bis zum Trog - Dr. Johannes Thaysenjohannes-thaysen.de/assets/files/files/le_thaysen_neu1.pdf · 8 b 2008 71 um einen maximalen Effekt zu gewähr leisten. Der überbetriebliche

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Verfahrenskosten  der SilagebereitungBei der Planung der für den Be-trieb am besten geeigneten Silier-technik kommt es auf zahlreiche Gesichtspunkte an. Nicht nur der Arbeits-, der Bau- und der Tech-nikaufwand entscheiden, sondern auch Platzverhältnisse, Qualitäts-ansprüche und ein mögliches Ver-lustgeschehen. Dr. AnDreA WAgner, Marburg, und Dr. JohAnnes ThAysen, Osterrön-feld, zeigen anhand von Betrieben mit relativ geringer eigener Tech-nikausstattung, worauf geachtet werden sollte, wenn das Silierver-fahren auf dem Prüfstand steht.

Seit langem schon wird die Vorzüg­lichkeit verschiedener Ernteverfahren in der Silagebereitung diskutiert. Die Entscheidung des Betriebsleiters

zugunsten von Häcksler, Ladewagen oder Ballenpresse wird von vielen Einflüssen geprägt. Regional unterschiedliche klimatische Erntebedingungen und die Flächenstruk­tur entscheiden über die erforderliche Schlagkraft, damit das Futter in der zur Verfügung stehenden Zeit mit möglichst geringen Verlusten geerntet und eingelagert werden kann.Der Tierhalter muss zudem neben arbeits­wirtschaftlichen Kriterien auch die Ansprü­che der Tiere an eine bestimmte Futterqua­lität und ­struktur berücksichtigen.Zunehmend wird bei der Auswahl der geeigneten Einlagerungsverfahren neben dem Fahrsilo und der Ballensilage auch die Folienschlauchsilierung in die Betrachtung miteinbezogen.

Technik vom Lohnunternehmer

Im Folgenden werden verschiedene Verfahren verglichen, wobei alle Abschnitte von der Mahd bis zum Trog einbezogen werden. Bezugsgrößen sind die Gesamtkosten, die pro Tonne Trockenmasse in den einzelnen Abschnitten der Verfahrenskette entstehen. Es soll die Frage beantwortet werden, welche Kosten für den gesamten Prozess zu veranschlagen sind, und wie sich die Kosten bei verschiedenen Verfahren der Futterbergung und ­einlagerung unter­scheiden. Während für den Einsatz der Erntema­schinen durchschnittliche Lohnunterneh­mer­Preise herangezogen werden können, sind beim Flachsilo (Siloplatte, Fahrsilo mit schrägen Wänden) die Investitionen ,

Von der Mahd bis zum Trog

Traunsteiner Silos mit geneigten Seitenwänden erlauben eine gute Siloverdichtung, so dass diese Anlagen unter den Fahrsilos im Schnitt die ge-ringsten Verluste aufweisen. Werkfotos

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Fütterung

in die baulichen Maßnahmen für die je­weiligen Tonnagen zu kalkulieren. Die Lohnunternehmer­Tarife unterscheiden sich zwar regional, sind in der Tendenz jedoch vergleichbar.Anhand einer Beispielkalkulation werden Milchviehbetriebe mit zwei verschiedenen Betriebsgrößen angenommen: 150 Groß­vieheinheiten (45 ha Gras und 20 ha Mais) bzw. 250 GV (75 ha Gras und 33 ha Mais). In der Summe plant der Betrieb mit 150 GV

die Ernte­ und Einlagerung von rund 2.000 t Frischmasse und der 250­GV­Betrieb rech­net mit rund 3.300 t Futterfrischmasse.Die Kosten der Futterwerbung (Mähen, Wenden, Schwaden) werden für alle Ver­fahren gleichgesetzt. Sie liegen bei ungefähr 3,50 €/t FM (Tabelle 1). Der Feldhäckslereinsatz kostet als Dienst­leistung durchschnittlich 10,00 €/t inklusive Transport, im Vergleich dazu liegt der Ladewagen bei etwa 8,50 €/t.

Das Rundballenverfahren inklusive Wickeln kostet in Dienstleistung durchschnittlich 28,00 €, etwas niedriger liegen im Vergleich dazu die Kosten für das Quaderballenver­fahren (26,00 €/t Frischmasse).

Konservierung im Folienschlauch

Eine Feldhäcksler­Kette bzw. der Ladewa­geneinsatz sind die Technik für Großsilos. Zur Wahl stehen dabei die Alternativen Folienschlauch, Siloplatte und Fahrsilo.Zur Lagerung im Folienschlauch wird das Material mit einer Schlauchpresse verarbeitet. Der Dienstleistungstarif liegt bei durchschnittlich 6,00 €/t ohne Diesel (Bedarf etwa 0,4 l/t).Für einen Betrieb mit 150 Großviehein­heiten wären bei den vorgegebenen Ton­nagen insgesamt etwa acht Schläuche mit einem Durchmesser von 2,70 m zu kalkulieren. Bei einem 250­GV­Betrieb könnte ein größerer Schlauchdurchmesser von 3 m gewählt werden, mit einer Füll­menge von etwa 4,5 t/laufenden Meter wäre auch hier ein hoher Vorschub zu erreichen (Tabelle 2). Ein größerer Schlauchdurchmesser redu­ziert den Flächenbedarf zur Ablage der Schläuche. Die Flächen sollten befahrbar sein, um eine sachgerechte Schlauchablage sowie die spätere Entnahme zu ermöglichen. Eine Befestigung der Ablagefläche (z. B. als Schotterfläche) hängt von den betrieblichen Gegebenheiten ab und ist nicht in jedem Fall erforderlich. Falls aber nötig, bieten sich hierfür verschiedene Möglichkeiten an. Grundsätzlich sollten befestigte Flächen für niederschlagsreichere Perioden und unbefestigte Flächen für trockenere Peri­oden eingeplant werden. Bei der Kalkulation des Flächenbedarfs ist zusätzlich zu berücksichtigen, dass über die Vegetationsperiode hinweg Ablageflächen für nachfolgend abreifende Substratmen­gen (Maissilage) frei werden. Hierdurch können im Beispiel etwa 10 % der Fläche eingespart werden. Im Durchschnitt entsteht ein Flächenbedarf von 1 m²/t. Sollte eine Flächenbefestigung erforderlich sein, liegen die Kosten dafür bei 2,00 bis 2,20 €/t Siliergut.

Verfahrenskosten Fahrsilo

Um die Kosten der Einlagerung im Fahrsilo bzw. auf der Siloplatte zu berechnen, wur­den die Investitionskosten zunächst über einen Zeitraum von 25 Jahren kalkuliert (Tabelle 3). In Neue Landwirtschaft 11/2007 (S. 28 ff.) sind diese Kosten im Einzelnen nachzulesen. Die veranschlagte Silohöhe basiert ebenfalls auf diesen Annahmen.Es wurde angenommen, dass das Siliergut pro Tonne 2,5 Minuten lang verdichtet wird,

Tabelle 2: Planungsdaten zur Einlagerung von Gras und Mais im Folienschlauch

Betriebsgröße 150 GV 250 GVSubstrat Gras Mais Summe Gras Mais SummeSchlauchdurchmesser (m) 2,7 3,0Schlauchlänge (m) 75 75Lagermengen (t/Schlauch) 244 257 301 317Füllmenge (t/lfd. m) 3,6 3,8 4,4 4,7Anzahl Schläuche 5,3 2,7 8 7,1 3,6 10,7theoret. Flächenbedarf (m²) 2.200 1.500 3.700 3.000 1.800 4.800effektiver Flächenbedarf (m²/t)1 1,2 1,0Flächenkosten (€/t) 2 2,20 2,00

1 5 % bereits vorhandene Flächen, 10 % für Gras und Mais, 2 bei 20 €/m² und 15 Jahren Nutzungsdauer (Befesti-gung eines Mineralgemischs nach 20 cm Bodenaushub und Vlieseinlage)

Tabelle 1: Kosten (€/t) der Futterwerbung und -bergung für verschiedene Ernteverfahren (Durchschnitts-werte nach ÜMV – Gesellschaft für Agrardienstleistungen)

Arbeitsvorgang Feldhäcksler Ladewagen Rundballen QuaderballenMähen 3,50 3,50 3,50 3,50Wenden 1,50 1,50 1,50 1,50Schwaden 1,50 1,50 1,50 1,50Bergung/Pressen 6,00 8,50Bergung/Pressen/Wickeln 20,00 18,00Transport 4,00 – 8,00 8,00Summe (€/t) 18,50 17,00 34,50 1 32,50 1

1 ohne Lagerkosten Quelle: LU- und MR-Verrechnungssätze 2008, Dieselkostenaufschläge nicht berücksichtigt

Tabelle 3: Verfahrenskosten bei der Einlagerung von Gras und Mais auf der Siloplatte und im Fahrsilo

Siloform Siloplatte Fahrsilo, schräge WändeGroßvieheinheiten 150 250 150 250Tonnage (t/a) 1.972 3.274 1.972 3.274Baukosten (€/m³) 1 40 29 54 42Volumen (m³) 3.034 5.037 2.465 4.093Investitionskosten (€) 121.354 146.071 133.110 171.885Abschreibungszeitraum 25 JahreAbschreibung (€/t) 2,46 1,78 2,70 2,10Zinsen (€/t) 2 1,85 1,34 2,03 1,58Verdichtung (€/t) 3 1,88 1,88 1,88 1,88Folie (€/t) 4 0,31 0,24 0,29 0,22Siloabdeckung, Arbeit (€/t) 0,22 0,17 0,21 0,16Anstrich, Instandhaltung (€/t) 0,18 0,11 0,18 0,11Summe (€/t) 6,90 5,50 7,30 6,00Abschreibungszeitraum 8 JahreSumme (€/t) 19,00 14,80 20,30 16,50

1 siehe Neue Landwirtschaft 11/2007; 2 6 % auf halbe Investitionssumme; 3 2,5 Minuten je Tonne bei 45 € je Stunde; 4 40 € je m2

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um einen maximalen Effekt zu gewähr­leisten. Der überbetriebliche Tarif für die Verdichtungsarbeit liegt bei 2,00 €/t. Zur Abdeckung des Fahrsilos wurden im Beispiel Silofolie und Unterziehfolie für zusammen 0,40 €/m² und ein Zeitaufwand von 1,4 AK min/m² kalkuliert. Die Kosten der Einlagerung für 150 GV liegen damit zwischen 6,90 und 7,30 €/t, für 250 GV liegen die Kosten zwischen 5,50 und 6,00 Euro/t Siliergut. Diese Ko­sten sind jedoch nur über einen Abschrei­bungszeitraum von 25 Jahren zu erreichen. Ein Planungshorizont von acht statt von 25 Jahren würde die Verfahrenskosten der Alternative Fahrsilo auf bis zu 20 €/t mehr als verdoppeln.

Auslagerung aus dem Silostock

Bei der Entnahme und Vorlage fallen Ar­beits­, Maschinen­ und Dieselkosten an. Es wurde ein einheitlicher Trockenmasse­gehalt von 35 %, ganzjährig (365 Tage) eine täglich zweifache Vorlage und eine einheitliche Dichte beider Silagearten unterstellt. Als Geräte wurden Frontlader mit Schneidzange bzw. Ballenzange bei den geringen Leistungen und Radlader mit den dazugehörigen Geräten bei hö­heren Leistungen unterstellt (Tabelle 4). Im Beispiel fallen für den 150­GV­Betrieb Entnahmekosten bei Siloplatte/Fahrsilo in

Höhe von 5 €/t (bei 250 GV sind es unter 4 €/t), bei Ballensilage über 3 €/t und bei der Schlauchsilage etwa 4 €/t an.

Gesamtkosten im Vergleich

In der Abbildung sind alle kalkulierten und erhobenen Teilkosten (Bergung, Ein­ und Auslagerung) der verschiedenen Verfahren und Lagerungsmöglichkeiten vergleichend

als Relativwerte zum Häckslerverfahren im Fahrsilo (=100) zusammengefasst. Bei den Ballenverfahren wurden die Maistonnagen als Häckslerernte gerechnet. Mit steigender Betriebsgröße von 150 auf 250 Großvieheinheiten sinkt das Kosten­niveau der Verfahren um durchschnittlich 4 €/t – außer bei der Schlauchsilierung.Während die Ballenverfahren im obersten Kostenniveau liegen, ist das Schlauchver­

Abbildung: Gesamtkosten (€/t) der verschiedenen Berge- und Einlagerungsverfahren inklusive Auslage-rungskosten bei zwei unterschiedlichen Betriebsgrößen

Die relativ investitionsarme Foliensilierung findet immer mehr Interessenten. Während Schläuche sich auch für größere Unternehmen eignen …

… ist die Ballensilierung eher auf kleinere Herden oder Spezialfuttermittel zu-geschnitten. Dafür verlangt die Lagerung auf dem Grünland keine extra Flächen.

%

150 GV, rel. 100 % = 42 €/t FM 250 GV

Hä Hä Hä La La R- Q- Hä Hä Hä La La R- Q- Fahrsilo Platte Schlauch Fahrsilo Platte Ballen Ballen Fahrsilo Platte Schlauch Fahrsilo Platte Ballen Ballen Auslagerung Einlagerung Bergung Hä=Häcksler, La=Ladewagen, R-Ballen=Rundballen, Q-Ballen=Quaderballen, GV=Großvieheinheiten

120 –

100 –

80 –

60 –

40 –

20 –

0 –

NL-Grafik

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Fütterungfahren aufgrund geringer Investionskosten­anteile für die Einlagerung im Vergleich am günstigsten. Zwischen Häcksler­ und Ladewagenein­satz sind die Unterschiede relativ gering, wobei die Siloplatte bei beiden Verfahren günstiger abschneidet.

Qualität und Verluste

Mit dem Anstieg der Kosten werden auch Trockenmasse­ bzw. Energieverluste in der ökonomischen Betrachtung wichtiger. Verluste an Trockenmasse und Energie entstehen bei der Grünfuttersilierung bereits auf dem Feld (Atmungs­ und Bröckelver­lust) sowie später – während der Gärung – bei zu langsamer pH­Wert Absenkung. Im Falle zu geringer Trockenmassegehalte (unter 30 %) entstehen außerdem Gärsaft­verluste. Vergleiche zum Fahrsilo geben schrägen Wänden (Traunsteiner Silosystem, Wandneigung 23 %) den Vorzug, da dort langfristig die höchste Silagequalität mit den geringsten Verlusten festgestellt wurde. Die Verluste im geschlossenen Schlauch können mithilfe von sogenannten Bilanz­netzen untersucht werden, die bei Ein­ und nach Auslagerung gewogen werden.Die Qualität der Folienschlauchsilage wurde vielfach untersucht und sehr positiv bewer­tet (Tabelle 5). Der Grund für die geringen Gärverluste liegt vor allem im schnellen und sicheren Sauerstoffabschluss bei der Einlagerung und während der Konservie­rung. Zusätzlich wird die Qualität durch den vergleichsweise hohen Vorschub gesichert. Die Berücksichtigung dieser niedrigen Verluste reduziert zusätzlich die Kosten im Vergleich zum Fahrsilo.

Die Verluste im Fahrsilo zeigen eine große Spannweite. Sie liegen je nach Substrat bei guter Bewirtschaftung bei durchschnittlich 10 %. Hier ist zu unterscheiden zwischen unvermeidbaren und vermeidbaren Ver­lusten, letztere entstehen durch Manage­mentfehler. Bei Kosten für Maissilage von beispiels­weise 35 €/t verursachen 1 % Verlust bereits einen finanziellen Schaden von 0,35 €/t. Geringere Verluste im Schlauch tragen somit zur ökonomischen Vorzüglichkeit des Verfahrens bei.

Fazit

Bei den Maschinenkosten wurden keine Kos­tendegression durch Eigenmechanisierung bzw. Auslastungsunterschiede berücksich­tigt, sondern einheitliche Maschinenring­

bzw. Lohnunternehmer­Sätze kalkuliert. Hintergrund für diese Entscheidung ist die zunehmende Arbeitserledigung durch Dienstleister auch in wachsenden Futter­baubetrieben. Unter anderen Bedingungen (eigene Technik) kann das Ergebnis also variieren.Bei der Kalkulation wurde ein einheitlicher Abschreibungszeitraum von insgesamt acht Jahren für alle baulichen Anlagen angenom­men. Das ist ein relativ kurzer Zeitraum, zeigt aber auch, dass Fahrsiloanlagen oft nach dieser Zeit renovierungsbedürftig sind, so dass weitere Kosten entstehen. Weitere Bewertungskriterien bei der Wahl der Berge­, Ein­ und Auslagerungsver­fahren sind die Auswirkung auf Verluste und Futterqualität, die Verfügbarkeit der Techniken und die Flexibilität bei der Investitionsentscheidung bzw. bei der be­trieblichen Ausrichtung. Interessanterweise zeigt sich unter diesen Gesichtspunkten, dass das Verfahren der Konservierung im Folienschlauch nicht das teuerste ist, wie oft behauptet. Die Gründe dafür sind:

der Lagerbedarf kann den Erntemengen ohne bauliche Maßnahmen angepasst werden,das Verfahren eignet sich für alle Futter­ arten (begünstigt hohe Auslastung) und eine Amortisierung des Verfahrens ist in kurzer Zeit zu erreichen.

Außerdem genügt das Verfahren durchaus auch den technischen Ansprüchen einer großbetrieblichen Futterproduktion. Bei einer Siloanlagenplanung kann es sich daher lohnen, das Folienschlauchverfah­ren als Alternative in die Betrachtung mit einzubeziehen. (le) NL

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Tabelle 4: Kosten (€/t) für Silageauslagerung und Vorlage bei verschiedenen Verfahren und Entnah-memengen pro Jahr

Entnahme-menge (t/a)

Fahrsilo/Siloplatte

Ballen-silage

Schlauch-silage

700 6,75 2,75 6,901.000 6,00 3,15 5,702.000 4,40 3,15 4,103.000 3,90 3,00 3,90

Quelle: KTBL, 2008

Tabelle 5: Gärverluste im Siloschlauch (nach Wagner et al., 2008)

Siliergut TM (%) TM-Verlust (%)Anwelksilage 31 4Silomais 33 5Feuchtgetreide 25 1Pressschnitzel 22 2