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werbewoche 05 | 11.03.2016 Vonn und das Hammer-Video: Social-Media-Risiken für Sportler und Sponsoren L indsey Vonn ist immer gut für eine Schlag- zeile. Am liebsten sieht sich die amerikani- sche Star-Skifahrerin dabei natürlich in der Pose der strahlenden Siegerin. Die letzte grosse Meldung betraf aber ihre Knieverletzung und das damit einhergehende vorzeitige Ende ihrer Skisaison. Ab und zu ist die Athletin auch für einen kleineren Skandal gut. Sie kennen die Geschichte: Nach ihrem Ausfall in einem Ren- nen Mitte Februar stellte sie noch am selben Tag ein Video auf ihr Facebook-Profil, in wel- chem sie mit einem Vorschlaghammer auf den Ski ihres Sponsors Head eindrosch. Der Skiher- steller war verärgert, nahm den Fauxpas aber einigermassen sportlich. Doch die Szene bleibt als peinliche Episode für Spon- sor und Sportlerin in Erinne- rung. Dass ausgerechnet Vonn ein solch dümmliches Miss- geschick passiert, erstaunt, agiert die mehrfa- che Weltmeisterin ansonsten überaus profes- sionell auf Social Media. Sie ist auf Twitter, Instagram oder auch Face- book präsent, wo sie über 1,2 Millionen Fans zählt. Die Chancen und Möglichkeiten, die solche Plattformen Sport- lerinnen wie ihr bieten, nutzt sie gekonnt. Fotos aus dem Training, dem Arztbesuch oder einem Fotoshooting suggerieren Vertrautheit mit den Fans und machen sie als Star-Athletin greifbar, sympathisch, glaub- würdig. Die so hergestellte Nähe nutzt sie ge- zielt, um ihre Sponsoren wie z. B. einen Sport- artikelhersteller in Szene zu setzen. Viele Sponsoringverträge enthalten heute schon fixe Angaben darüber, wie oft die Sportlerin eine Marke in Facebook- oder Twitter-Posts erwähnen muss, Cristiano Ronaldo verdient mit einem gesponserten Tweet gemäss der Sportzeitschrift AS ge- schätzte 230 000 Euro. Ganz so lukrativ dürften die Tweets von Vonn nicht sein, aber auch sie ist ein digitaler Sportstar aus dem Bilderbuch – wenn da nur diese Aussetzer ab und an nicht wären. Doch mit diesem Problem ist Vonn nicht allein. Auch andere bekannte Sportler ta- ten sich in der Vergangenheit schon schwer mit den Tücken von Social Media. Der Schweizer Fussballer Michel Morganella wurde z. B. 2012 aus dem Schweizer Olympiakader ausgeschlos- sen, weil er in einem Tweet Spieler der südkoreanischen Mannschaft als eine «Bande von geistig Behinderten» betitelte. Der American-Football-Spieler Rashard Mendenhall äusserte nach dem Tod von Osa- ma Bin Laden auf Twitter Sympathien für den Al-Qaida-Anführer. Der Sportler verlor innert Stunden seinen Sponsoringver- trag mit dem Sportkleidungs- hersteller Champion. Aktuell bleibt der Fall von Fussballer Serge Aurier (Paris St. Germain) in Erinnerung: Nachdem er sich in einem Video auf der Social- Media-Plattform Periscope über seinen Trai- ner Laurent Blanc und seine Teamkollegen ausgelassen hatte, wurde er für das anstehende Champions-League-Spiel gegen den FC Chel- sea suspendiert. Die Anekdoten zeigen: Längst nicht alle Sportlerinnen und Sportler haben begriffen, dass Social Media nicht nur spassig und nütz- lich ist, sondern auch gefährlich werden kann, wenn man zu leichtsinnig damit umgeht. Verschiedene Sportmarken haben ihre Kommunikationsstrategie bereits dem Social- Media-Risiko angepasst. Der australische Football-Klub Brisbane Lions z. B. hat dafür die Sportpsychologin Tracey Veivers in seinem Team. Bei ihrer Arbeit muss sie bisweilen auch zu rudimentären Mitteln greifen. So müssen die Lions-Spieler mehrere Stunden vor einem wichtigen Match ihre Handys abgeben und be- kommen sie erst einige Stunden nach Spielen- de wieder zurück. Dies, um impulsiven Hand- lungen wie bspw. einem beleidigen- den Tweet nach einer herben Nieder- lage zuvorzukommen. Das mag trivi- al erscheinen, doch bei Lindsey Vonn und ihrem Hammer-Vorfall hätte diese Taktik durchaus geholfen – und dem Sponsor Head wäre eine unangenehme Social-Media-Episode erspart geblieben. Manuel P. Nappo, Studienleiter CAS Social Media Management HWZ (Hochschule für Wirtschaft Zürich). www.fh-hwz.ch / smm 16 MARKETING & KOMMUNIKATION A uch die zweite Ausgabe der Dialog-Marketing-Messe bietet mit Produktpräsentationen, Keynote-Referaten und Workshops einen umfassenden Überblick über Neuheiten und Trends im Direct- und Onlinemarketing. Die Schweizerische Post engagiert sich er- neut als Hauptsponsorin. Sie stellt ihren Stand unter das Motto «Die Brücke zu Ihren Kunden. Physisch und digital zum Markter- folg». Denn wer Kunden gewinnen und Umsätze erhöhen will, kom- biniert beim Dialog-Marketing am besten Online- und Offlinemass- nahmen – zu einem Dreamteam mit optimaler Wirkung. Wirkungstest mit Augenkamera Worauf es dabei ankommt, erfahren die Besucherinnen und Besucher anhand von Studienergebnissen, Best-Practice-Cases oder beim Wirkungstest mit der Augenkamera. Zudem lernen sie die vielen physischen und digitalen Angebote kennen, mit denen sie die Post beim Direct Marketing unterstützt. Im Bereich E-Com- merce liegt der Fokus auf Themen wie Vermarktung, Logistik, Zah- lungslösungen und Debitorenmanagement. Zum Mailing-Check-up anmelden Wer den Erfolg seiner Werbebriefe steigern möchte, kann sie am Stand der Post von Mailing-Profis prüfen lassen und erhält wertvolle Tipps. Anmeldung: bis 31. März 2016 unter www.dialog-marketing-messe.ch/post Dialog-Marketing-Messe und Swiss eBusiness Expo 13. und 14. April 2016, 9.00 bis 17.30 Uhr Messe Zürich, Halle 2, Stand G.07 www.post.ch/dmm www.post.ch/e-commerce PUBLIREPORTAGE Wer im Marketing Online- und Offlinemassnahmen kombiniert, erzielt die grösste Wirkung. Das zeigt die Schweizerische Post an der Dialog-Marketing-Messe 2016 in Zürich. Und sie gibt den Besucherinnen und Besuchern konkrete Tipps, um ihr Direct Marketing zu optimieren. Ein Dreamteam mit mehr Schlagkraft Dialog-Marketing-Messe 2016 Briefe per Mausklick verschicken Mit dem neuen Angebot E-Post Print & Send der Schweizerischen Post lassen sich Briefe direkt vom Schreibtisch aus versenden. Es genügt, sich zu registrieren, den kostenlosen Druckertreiber herunterzuladen und dann die Briefe mit der gewohnten Software zu schreiben. Über die Druckfunktion lassen sich die Daten sicher an die Post übermitteln. Diese druckt, verpackt, frankiert und verschickt die Korrespondenz. So sparen Firmen viel Zeit und müssen nicht mehr darauf achten, wann die Postschalter geöffnet sind oder die öffentlichen Briefeinwürfe geleert werden. www.post.ch/printandsend In neun Schritten zum perfekten Werbebrief Alle wichtigen Infos und Tipps für ein erfolgreiches Mailing vermittelt der Mailing-Guide. Das kostenlose Onlineplanungstool der Schweizerischen Post führt die Nutzerinnen und Nutzer in neun Schritten durch den Mailingprozess. Es bietet Checklisten und Vorlagen, berechnet gleich die Versandkosten und sorgt dafür, dass nichts vergessen geht. www.post.ch/mailing-guide

Vonn und das Hammer-Video: Social-Media-Risiken für Sportler und Sponsoren

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Werbewoche | 11.03.2016

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werbewoche 05 | 11.03.2016

Vonn und das Hammer-Video: Social-Media-Risiken für Sportler und Sponsoren

L indsey Vonn ist immer gut für eine Schlag-zeile. Am liebsten sieht sich die amerikani-

sche Star-Skifahrerin dabei natürlich in der Pose der strahlenden Siegerin. Die letzte grosse Meldung betraf aber ihre Knieverletzung und das damit einhergehende vorzeitige Ende ihrer Skisaison. Ab und zu ist die Athletin auch für einen kleineren Skandal gut. Sie kennen die Geschichte: Nach ihrem Ausfall in einem Ren-nen Mitte Februar stellte sie noch am selben Tag ein Video auf ihr Facebook-Profil, in wel-chem sie mit einem Vorschlaghammer auf den Ski ihres Sponsors Head eindrosch. Der Skiher-steller war verärgert, nahm den Fauxpas aber einigermassen sportlich. Doch die Szene bleibt als peinliche Episode für Spon-sor und Sportlerin in Erinne-rung.

Dass ausgerechnet Vonn ein solch dümmliches Miss-

geschick passiert, erstaunt, agiert die mehrfa-che Weltmeisterin ansonsten überaus profes-sionell auf Social Media. Sie ist auf Twitter, Instagram oder auch Face-book präsent, wo sie über 1,2 Millionen Fans zählt. Die Chancen und Möglichkeiten, die solche Plattformen Sport-lerinnen wie ihr bieten, nutzt sie gekonnt. Fotos aus dem Training, dem Arztbesuch oder einem Fotoshooting suggerieren Vertrautheit mit den Fans und machen sie als Star-Athletin greifbar, sympathisch, glaub-würdig. Die so hergestellte Nähe nutzt sie ge-zielt, um ihre Sponsoren wie z. B. einen Sport-artikelhersteller in Szene zu setzen. Viele Sponsoringverträge enthalten heute schon fixe Angaben darüber, wie oft die Sportlerin eine Marke in Facebook- oder Twitter-Posts

erwähnen muss, Cristiano Ronaldo verdient mit einem gesponserten Tweet gemäss der Sportzeitschrift AS ge-schätzte 230 000 Euro. Ganz so lukrativ dürften die Tweets von Vonn nicht sein,

aber auch sie ist ein digitaler Sportstar aus dem Bilderbuch – wenn da nur diese Aussetzer ab und an nicht wären.

Doch mit diesem Problem ist Vonn nicht allein. Auch andere bekannte Sportler ta-ten sich in der Vergangenheit schon schwer mit den Tücken von Social Media.

Der Schweizer Fussballer Michel Morganella wurde z. B. 2012 aus dem Schweizer Olympiakader ausgeschlos-sen, weil er in einem Tweet

Spieler der südkoreanischen Mannschaft als eine «Bande von geistig Behinderten» betitelte.

Der American-Football-Spieler Rashard Mendenhall äusserte nach dem Tod von Osa-ma Bin Laden auf Twitter Sympathien für den Al-Qaida-Anführer. Der Sportler verlor innert Stunden seinen Sponsoringver-trag mit dem Sportkleidungs-hersteller Champion.

Aktuell bleibt der Fall von Fussballer Serge Aurier (Paris St. Germain) in Erinnerung: Nachdem er sich in einem Video auf der Social-Media-Plattform Periscope über seinen Trai-

ner Laurent Blanc und seine Teamkollegen ausgelassen hatte, wurde er für das anstehende Champions-League-Spiel gegen den FC Chel-sea suspendiert.

Die Anekdoten zeigen: Längst nicht alle Sportlerinnen und Sportler haben begriffen, dass Social Media nicht nur spassig und nütz-lich ist, sondern auch gefährlich werden kann, wenn man zu leichtsinnig damit umgeht.

Verschiedene Sportmarken haben ihre Kommunikationsstrategie bereits dem Social-Media-Risiko angepasst. Der australische Football-Klub Brisbane Lions z. B. hat dafür die Sportpsychologin Tracey Veivers in seinem Team. Bei ihrer Arbeit muss sie bisweilen auch zu rudimentären Mitteln greifen. So müssen die Lions-Spieler mehrere Stunden vor einem wichtigen Match ihre Handys abgeben und be-kommen sie erst einige Stunden nach Spielen-de wieder zurück. Dies, um impulsiven Hand-

lungen wie bspw. einem beleidigen-den Tweet nach einer herben Nieder-lage zuvorzukommen. Das mag trivi-al erscheinen, doch bei Lindsey Vonn und ihrem Hammer-Vorfall hätte diese Taktik durchaus geholfen – und

dem Sponsor Head wäre eine unangenehme Social-Media-Episode erspart geblieben.

Manuel P. Nappo, Studienleiter CAS Social Media Management HWZ (Hochschule für  Wirtschaft Zürich).www.fh-hwz.ch / smm

16 MARKETING & KOMMUNIKATION

Auch die zweite Ausgabe der Dialog-Marketing-Messe bietet mit Produktpräsentationen, Keynote-Referaten und Workshops

einen umfassenden Überblick über Neuheiten und Trends im Direct- und Onlinemarketing. Die Schweizerische Post engagiert sich er-neut als Hauptsponsorin. Sie stellt ihren Stand unter das Motto «Die Brücke zu Ihren Kunden. Physisch und digital zum Markter-folg». Denn wer Kunden gewinnen und Umsätze erhöhen will, kom-biniert beim Dialog-Marketing am besten Online- und Offlinemass-nahmen – zu einem Dreamteam mit optimaler Wirkung.

Wirkungstest mit AugenkameraWorauf es dabei ankommt, erfahren die Besucherinnen und

Besucher anhand von Studienergebnissen, Best-Practice-Cases oder beim Wirkungstest mit der Augenkamera. Zudem lernen sie die vielen physischen und digitalen Angebote kennen, mit denen

sie die Post beim Direct Marketing unterstützt. Im Bereich E-Com-merce liegt der Fokus auf Themen wie Vermarktung, Logistik, Zah-lungslösungen und Debitorenmanagement.

Zum Mailing-Check-up anmeldenWer den Erfolg seiner Werbebriefe steigern möchte, kann sie

am Stand der Post von Mailing-Profis prüfen lassen und erhält wertvolle Tipps. Anmeldung: bis 31. März 2016 unter www.dialog-marketing-messe.ch/post

Dialog-Marketing-Messe und Swiss eBusiness Expo13. und 14. April 2016, 9.00 bis 17.30 UhrMesse Zürich, Halle 2, Stand G.07www.post.ch/dmmwww.post.ch/e-commerce

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Wer im Marketing Online- und Offlinemassnahmen kombiniert, erzielt die grösste Wirkung. Das zeigt die Schweizerische Post an der Dialog-Marketing-Messe 2016 in Zürich. Und sie gibt den Besucherinnen und Besuchern konkrete Tipps, um ihr Direct Marketing zu optimieren.

Ein Dreamteam mit mehr Schlagkraft Dialog-Marketing-Messe 2016

Briefe per Mausklick verschickenMit dem neuen Angebot E-Post Print & Send der Schweizerischen Post lassen sich Briefe direkt vom Schreibtisch aus versenden. Es genügt, sich zu registrieren, den kostenlosen Druckertreiber herunterzuladen und dann die Briefe mit der gewohnten Software zu schreiben. Über die Druckfunktion lassen sich die Daten sicher an die Post übermitteln. Diese druckt, verpackt, frankiert und verschickt die Korrespondenz. So sparen Firmen viel Zeit und müssen nicht mehr darauf achten, wann die Postschalter geöffnet sind oder die öffentlichen Briefeinwürfe geleert werden. www.post.ch/printandsend

In neun Schritten zum perfekten WerbebriefAlle wichtigen Infos und Tipps für ein erfolgreiches Mailing vermittelt der Mailing-Guide. Das kostenlose Onlineplanungstool der Schweizerischen Post führt die Nutzerinnen und Nutzer in neun Schritten durch den Mailingprozess. Es bietet Checklisten und Vorlagen, berechnet gleich die Versandkosten und sorgt dafür, dass nichts vergessen geht.www.post.ch/mailing-guide