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Vorhofflimmern Frühe Diagnose und Therapie beugt Schlaganfall vor

Vorhofflimmern - Deutsche Seniorenliga e.V.deutsche-seniorenliga.de/pdf/vorhofflimmern.pdf · Auslöser des Herzschlags ist ein elektrischer Impuls. Er wird vom Sinusknoten ... werden

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V o r h o f f l i m m e r nFrühe Diagnose und Therapie

beugt Schlaganfall vor

| | Vorwort 3

| 1 | Herzrhythmus 4

|1.1| Herzrhythmusstörungen 6

| 2 | Vorhofflimmern 7

|2.1| UrsachenundRisikofaktoren 8

|2.2| Symptome 9

|2.3| RisikoSchlaganfall 9

| 3 | Vorhofflimmern früh erkennen 11

|3.1| HerzkurvenimEKG 12

|3.2| LangzeitüberwachungderHerzaktivität 13

|3.3| WeiterführendeDiagnostikzur EinleitungderTherapie 14

| 4 | Vorhofflimmern behandeln – Schlaganfall vorbeugen 16

|4.1| Gerinnungshemmer 17

•Vitamin-K-Antagonisten 18

•Thrombinhemmerund Faktor-Xa-Hemmer 21

|4.2| HerzgesundeLebensweise 23

•Ernährung 23

•Bewegung 24

•VerzichtaufZigarettenundAlkohol 24

| 5 | Anhang: Informationen und Links 26

Seite

| 2 | Vorhoff l immern

| Inhalt |

LiebeLeserin,lieberLeser,

VorhofflimmernistdiehäufigsteHerzrhythmusstörungimErwachsenenalter.Mehrals2MillionenBundesbürger,sodieaktuellenSchätzungen,leidendaran.EinTeilderBetroffenenhatzunächstkeinedeutlichspürbarenBeschwerden.AnderePa-tientenspürendas„Flimmern“alsHerzrasenoderHerzstolpern,manchmalauchalsEngegefühlinderBrust,leichtenSchwindelundSchwäche.AuchwenndieSymptomemitunterunangenehmundbelastendsind,erscheinensiedochmeistnichtalsbedroh-lich,sodassVorhofflimmernvielzuoftalskleineUnregelmä-ßigkeitdesHerzschlagsabgetanwird.EinfatalerFehler.DennVorhofflimmernistmiteinemdeutlicherhöhtenSchlaganfallrisi-koverbunden.

WiediesmiteinanderzusammenhängtundwiesichPatientenvoreinemSchlaganfallschützenkönnen,erklärenwirindieserBroschüre.DaVorhofflimmernnichtimmeroffensichtlichwahr-genommenwird,spieltbeigefährdetenPersonengruppendieDiagnostikeineentscheidendeRolle.DurchdasAufzeichnenderHerzkurvenimElektrokardiogramm(EKG)lassensichUnregel-mäßigkeitenbeimHerzschlagundFlimmerereignissenachwei-sen.UnterBerücksichtigungweitererindividuellerRisikofak-torenkannsofrühzeitigeineerforderlicheTherapieeingeleitetwerden.VerschiedeneMedikamenteundMaßnahmenhelfendabei,effektiveinemSchlaganfallvorzubeugen.

WirmöchtenIhnendeutlichmachen,dasseswichtigist,Vorhof-flimmernernstzunehmen.NutzenSiedieChancendermoder-nenDiagnostikundTherapie,umschwerwiegendeFolgeerkran-kungenwieSchlaganfallzuverhindern.

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| Vorwort |

| Prof. Dr. med. Thorsten Lewalter |

ChefarztderKlinikfürKardiologieundInternistischeIntensivmedizinam

PeterOsypkaHerzzentrumMünchen

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| Herzrhythmus |

| 1 | Herzrhythmus

UnserHerz,dieserfaustgroße,etwa300GrammschwereMuskel,wirdzuRechtgernemiteinemMotorverglichen.EinMotor,derrundumdieUhrundjahrelangzuHöchstleistungenfähigist.UmOrganeundZellenmitSauerstoffundNährstoffenzuversorgen,pumptdasHerzeinesErwachseneninjederMinutedurchschnittlichfünfLiterBlutdurchdenKörper–dassindimLaufeeineslangenLebensrund250MillionenLiterBlut.DafürmussdasHerzetwadreiMilliardenMalschlagen.

| Herzschlag |

AnderInnenseitedesHandgelenkssinddieHerzschlägedeutlichspürbar.HierlässtsichambestenderPulsmes-sen.ImruhigenZustandsolltederPulsbei60–80SchlägenproMinuteliegen.

AuslöserdesHerzschlagsisteinelektrischerImpuls.ErwirdvomSinusknoten,einemNervengeflechtiminnerenrechtenVorhofdesHerzens,erzeugt.DieserImpulsbewirkteinrhyth-mischesZusammenziehenundEntspannenderHerzmuskula-turundgibtdamitdenTaktfürdieHerzpumpevor.

DieGrafikaufdernebenstehendenSeiteerklärtdieFunkti-onsweisederHerzpumpeunddenBlutdurchflussindenAn-spannungs-undEntspannungsphasen.ImständigenWechselzwischenAnspannungundEntspannungmussdasHerzwiekeinandererMuskeldesKörpersunermüdlicharbeiten.Dabeikön-

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| Herzrhythmus |

Rechte HerzkammerPulmonalklappe

Linke Lungenarterie(zum linken Lungenflügel)

Rechte Lungenarterie(zum rechten Lungenflügel)

Linke Lungenvenen(vom linken Lungenflügel)

Rechter Vorhof

Linker Vorhof

Linke Herzkammer

Aortenklappe

Sinusknoten (Impulsgeber)

Atrioventrikularknoten, bündelt die elektrischen Reize aus den Vorhöfen

Rechte Lungenvenen(vom rechten

Lungenflügel)

Lungenvene (obere Hohlvene)

AortaKörperkreislauf

Mitralklappe

TrikuspidalklappeLungenvene

(untere Hohlvene)

Erregungsleitungssystem des Herzens mit sich verzweigenden Fasern

3

| Funktionsweise der Herzpumpe |

1.Muskelentspannung(Diastole):AusdenLungenvenenfließtsauer-stoffreichesBlutindenlinkenVorhof.Gleichzeitigfließtsauerstoff-armesBlutausderoberenundunterenHohlveneindenrechtenVorhof.VondenVorhöfengelangtdasBlutindieHerzkammern.

2.AnspannungderVorhöfe(Vorhofsystole):DerSinusknotengibtdenImpuls,sodasssichdieMuskulaturderVorhöfezusammenziehtundweiteresBlutindieKammerndrückt.ÜbersteigtderFüllungsdruckindenKammerndenDruckindenVorhöfen,schließensichdieSegelklap-pen.DieKlappenzumBlut-undLungenkreislaufsindnochgeschlossen.

3.AnspannungundAustreibung(Kammersystole):JetztspanntsichdieMuskulaturderHerzkammernan.DerDruckindenKammernsteigt.Isterhochgenug,öffnensichdieAorten-unddiePulmonalklappeunddasBlutwirdausdenKammernindenKörper-undLungenkreislaufgepresst.SinktderDruckindenKammern,schließensichAorten-undPulmonalklappe,sodasskeinBlutzurückfließenkann.

DirektimAnschlussandieKammersystoleerschlafftauchdieMuskula-tur,BlutströmtinVorhöfeundKammern.

DiePunkte bis markierendieAbfolgedesBlutdurchflusses.

Herzrhythmus und Blutdurchfluss des Herzens

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| Herzrhythmusstörungen |

nenUnregelmäßigkeitenauftreten,diedenPumpzyklusstören,dasHerzausdemTaktbringenundseineLeistungsfähigkeitbeeinträchtigen.

1.1 Herzrhythmusstörungen

Jederkenntes,dassAnstrengungen,Aufregungen,mitunterKrankheitenunddieWirkungvonMedikamentendennatür-lichenRhythmusdesHerzschlagsbeeinflussen.DasHerzschlägtzuschnell(Tachykardie),zulangsam(Bradykardie)odermitzusätzlichenSchlägen(Extrasystolen).AusgelöstwerdendieseAbweichungendurchVeränderungenundBeeinträchtigungenbeimSinusknotenoderStörungenbeiderReizweiterleitung.DaskommtdurchausauchbeiherzgesundenMenschenhinundwiedervor.Bedrohlichkanneswerden,wenndasHerzwieder-holtundüberlängereZeitsoausdemRhythmusgebrachtist,dassesnichtmehreffektivpumpenkann.Diesistbeispielswei-sebeimVorhofflimmernderFall,wenndasHerzsoheftigundschnellzuckt,dassdasBlutnichtinausreichendenMengenweitergepumptwird.

| Herz aus dem Takt |

GerätdasHerzbeiAn-strengungundAufregungmitunterausdemTakt,soistdieseinvorüber-gehenderEffektunddasHerzfindetanschließendzuseinemnatürlichenRhythmuszurück.

Lokale „Störfrequenzen“

Erregungsleitungssystemdes Herzens, vorgegeben durchden Sinusknoten

Vorhofflimmern stört den Herzrhythmus

AV-Knoten(bündelt Reize aus den Vorhöfen)

Sinusknoten (Impulsgeber)

BeimVorhofflimmernistdergeordneteAblaufgestört.ImBereich

derVorhöfehabensichzusätzlichekreisendeErre-gungengebildet,diedenImpulsdesSinusknotensüberlagern.Esentsteht

einelektrischesChaosanReizen.DieVorhöfeschlagendadurchnichtmehrrhythmisch.Sie„flimmern“.DiesesFlimmernüberträgtsich

aufdieHerzkammern.DerPulsschlagwirdunregel-

mäßig.DasBlutwirdnichtmehrrichtigweitergepumpt.

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| Vorhoff l immern |

| 2 | Vorhofflimmern

VorhofflimmernistdiehäufigsteFormderHerzrhythmusstö-rung.DieDunkelzifferisthochunddieZahlderBetroffenenlässtsichnurschätzen.Mangehtdavonaus,dass2bis3ProzentderGesamtbevölkerung,beidenüber70-Jährigensogarüber10Prozentdaranleiden.EntsprechendderBevöl-kerungsentwicklungwirddie2,5-Millionenmarkeschonbaldüberschrittensein.

Vorhofflimmernentsteht,wennsichindenHerzvorhöfenkreisende,sichständigveränderndeErregungswellenbilden.Dadurchkommteszueinerschnellen,unkontrolliertenAnspan-nungundEntspannungderMuskulaturindenVorhöfen.Mansagt,dieVorhöfe„flimmern“.DiesesFlimmernbeeinträchtigtdiePumpfunktiondesHerzensundbringtdengeregeltenDurch-flussdesBlutesinsStocken.

Vorhofflimmern

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2.1 Ursachen und Risikofaktoren

DochwiekommteszudenstörendenErregungswellen?DieUr-sachenkönnenganzunterschiedlichsein.MancheErkrankungendesHerzensunddesGefäßsystems(z.B.EntzündungendesHerzmuskelgewebesundderHerzklappen,schlechtschließendeHerzklappen,eineVerengungderHerzkranzarterien(koronareHerzkrankheit))wirkensichaufdiePumpleistungdesHerzensausoderführenzueinerVeränderungderGewebestruktur.DadurchkannanmanchenStellendienormaleErregungslei-tungblockiertseinodersichverzögern,sodassunerwünschteImpulseausgelöstwerden.

•Alterüber65Jahre•Bluthochdruck•Übergewicht•Rauchen•ÜbermäßigerAlkoholkonsum•Aufregung,Stress•Schlafmangel•Leistungssport•Zuckerkrankheit(Diabetes)•ÜberfunktionderSchilddrüse•Herzerkrankungen,z.B.Er-

krankungenderHerzklappen,EntzündungendesHerzmus-kels,Herzschwäche

Faktoren, die das Auftreten von Vorhofflimmern begünstigen

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| Vorhoff l immern |

2.2 Symptome

MituntertrittdasVorhofflimmernganzspontan,anfallsartigauf:DasHerzbeginntzurasenundzustolpern,vieleBetroffeneverspürenUnruheundAngstundfangenplötzlichan,starkzuschwitzen.AußerdemlässtdieLeistungsfähigkeitnachundmanfühltsichschnellererschöpftundmüde.EtwaeinDrittelderBetroffenenhatzunächstjedochkeinespürbarenBeschwerden.

HäufighörendieRhythmusstörungeninnerhalbeinesTagesvonselbstwiederauf.MansprichtindiesemFallvonderparoxysma-lenFormdesVorhofflimmerns.HäufensichdieEpisoden,kanneszueinemandauerndenVorhofflimmern,derpersistierendenForm,kommen.

2.3 Risiko Schlaganfall

DievordergründigspürbarenAuswirkungendesVorhofflim-mernsmitdeninderTabelle(s.o.)aufgeführtenBeschwer-densindinderRegelnichtlebensbedrohlich.Gefährlichwirdes,wennsichdurchdengestörtenBlutflussindenVorhöfendasBlutnichtmehrrichtigvermischtundesverklumpt.Dann

•Herzrasen•Brustschmerzen•Unruhe,Angst•Atemnot•Schwindel•NachlassendeLeistungsfähigkeit•Erschöpfung,Müdigkeit

Die häufigsten Beschwerden

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| Vorhoff l immern |

könnensichBlutgerinnselbilden.LösensichdieseGerinnsel,könnensiealskleinePfropfenmitdemBlutflussweiterindenBlutkreislauftransportiertwerden.JetztbestehtdieGefahr,dasseinsolcherPfropfeinBlutgefäßverstopft.GeschiehtdiesbeieinemgehirnversorgendenBlutgefäß,sindmöglicherweisebestimmteBereicheimGehirnnichtmehrausreichendmitBlutundSauerstoffversorgt.DerBetroffeneerleideteinenSchlagan-falloderHirninfarkt.MedizinersprechenauchvoneinerThrom-boembolie.

DieGefahr,infolgevonVorhofflimmerneinenSchlaganfallzuer-leiden,istgroß.Expertenschätzen,dass15ProzentallerSchlag-anfälleaufVorhofflimmernzurückgehen.Hinzukommt,dassSchlaganfälle,diedurchVorhofflimmernverursachtwerden,meistbesondersschwerverlaufenundhäufigerzumTodführen.

DasindividuelleSchlaganfallrisikobeiPatientenmitVorhofflim-mernkannderArztmitHilfeeinesPunktesystems(sogenannteScores)rechtgutabschätzen.DabeiwerdenbestimmteRisiko-faktorenwiedasAlterdesPatientensowievorliegendeGrund-erkrankungenmitPunktenbewertet(s.Tabelle).JehöherdererrechneteWert,destohöherdasRisikounddestodringlichereinevorbeugendeTherapie.

| Schlaganfall |

DurchdenGefäßverschlussistdieBlut-undSauerstoffversor-gungbestimmterRegionendesGehirnsschlagartigunterbro-chen.DieskannzuplötzlichenFunktionsverlustenindenbetrof-fenenHirnarealenführen.

Bereich,indemderBlutfluss

gestörtist

BlutgerinnselineinerGehirnarterie

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| Vorhoff l immern früh erkennen |

| 3 | Vorhofflimmern früh erkennen

FürIhreGesundheitistesvongroßerBedeutung,einVorhof-flimmernfrühzeitigzuerkennenundzubehandeln.DadurchkanneinvermehrtesAuftretenvonFlimmerepisodenverhin-dertunddasSchlaganfallrisikodeutlichverringertwerden.NehmenSiejedesAnzeichenfürVorhofflimmernernstundsuchenSierechtzeitigeinenArztauf.ErkanndurchsorgfältigeDiagnoseHerzrhythmusstörungenfeststellen:DasbeginntbeieinfachenMaßnahmenwiederMessungdesPulses,gehtüberKurz-undLangzeitaufzeichnungenderHerzkurve(EKG)bishinzurÜberwachungderHerzaktionmittelsimplantierbarerEreignisrekorder.

Herzschwäche(Herzinsuffizienz) 1

Bluthochdruck 1

Alter≥75Jahre 2

Diabetesmellitus 1

VorangegangenerSchlaganfalloderTIA* 2

VorliegendekoronareHerzkrankheitoderGefäßkrankheit

1

Alterzwischen65und74Jahre 1

WeiblichesGeschlecht(wennälterals65Jahre) 1

Score zur Risikoabschätzung eines Schlaganfalls bei Vorhofflimmern

0–1 Punkt=geringesRisiko2 Punkte=mittleresRisiko≥3 Punkte=hohesRisiko

*TIA=transitorischeischämischeAttacke(vorübergehendeDurchblutungs-störungdesGehirns)

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| Vorhoff l immern früh erkennen |

VielzuoftbleibtVorhofflimmernunbemerkt.GibtesbeiIhnenFaktoren,diedasAuftretenvonVorhofflimmernbegünstigen(s.TabelleS.8),istessinnvoll,dassSieIhrenArztimRahmenderVorsorgeuntersuchungdaraufansprechen.DaVorhofflim-mernbesondershäufigältereMenschenbetrifft,empfiehltdieEuropäischeGesellschaftfürKardiologie(ESC)inihrenaktuellenLeitlinien,beiallenPatientenüber65JahreeineVorsorgeunter-suchungzumVorhofflimmerndurchzuführen.DabeisolltenderPulsgemessenundeinRuhe-EKGaufgezeichnetwerden.

ImRahmenderHerzuntersuchungenwirdderArztaußerdemfeststellen,obdieHerzfunktiondurchGrunderkrankungenwiez.B.eineHerzerkrankung,DiabetesoderBluthochdruckbeeinträchtigtist.DieTherapiedieserErkrankungenisteinewesentlicheVoraussetzung,umlangfristigdasRisikofürwei-teresVorhofflimmernzusenkenunddamiteinemSchlaganfallvorzubeugen.

3.1 Herzkurven im EKG

DiezuverlässigeDiagnosedesVorhofflimmernskannnurineinemElektrokardiogramm,besserbekanntalsEKG,gestelltwerden.DasEKGregistriertdieelektrischeSpannung,diewährendderErregungsphasedesHerzmuskelsentsteht,undzeichnetdieseHerzstromkurveauf.DerVerlaufderKurvelässtdieStärkeundLängederErregungsphaseerkennen,sodassesmöglichist,UnregelmäßigkeitenbeimHerzschlagfestzustellen.

Gesunde Herzkurve im EKG

GesundeHerzkurveimEKG VorhofflimmernimEKG

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| Vorhoff l immern früh erkennen |

BeiVorhofflimmernistdienormalerweiseregelmäßigeAbfolgederErregungsphasengestört(s.GrafikS.12).

| Ablauf eines EKG |

AufArmen,BeinenunddemBrust-korbdesPatientenwerdenElektro-denaufgebracht,diedieelektri-schenImpulsedesHerzschlagsvonderKörperoberflächeableiten.DasEKG-GerätverstärktdieseImpulseundstelltdenErregungs-ablaufaufeinemMonitordaroderzeichnetihnübereinenSchreiberaufeinemPapierstreifenauf.

ÜblicherweisewirddieHerzkurvezunächstübermehrereMinutenerfasst,währendderPatientinRuheliegtodersitzt.DaherbezeichnetmandieseUntersuchungauchalsRuhe-EKG.BeidenmeistenPatiententrittVorhofflimmernsporadischineinzelnenEpisodenauf.LiegendieseEpisodennichtinnerhalbderAufzeichnungsphase,bleibtdasVorhofflimmernunerkannt.AusdiesemGrundwirdderArztbeiVerdachtaufVorhofflimmerneinLangzeit-EKGdurchführen.DabeiwirddieHerzstromkurvemittelseinestragbaren,batteriebetriebenenEKG-GerätsübereinenZeitraumvon24Stunden,mitunterauch72Stundenaufgezeichnet.AllerdingskannauchbeimLangzeit-EKGnichtausgeschlossenwerden,dasseinFlimmerereignisaußerhalbdesAufzeichnungszeitraumsfällt.

3.2 Langzeitüberwachung der Herzaktivität

FallserforderlichkönnenauchlangfristigereAufzeichnungendurchgeführtwerden,umselteneundsporadischauftre-tendeFlimmerereignissezuerfassen.Diesistz.B.miteinemsogenanntenexternenLoop-Rekorderoderimplantierbaren

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| Vorhoff l immern früh erkennen |

EKG-Systemenmöglich.WieeinLangzeit-EKGzeichnetauchderLoop-RekorderkontinuierlicheinEKGauf.AllerdingswerdendiemeistenDatennach30Sekundenwiedergelöscht.AutomatischgespeichertwerdennurdieEKG-Episoden,indenensichspezi-elleVeränderungenzeigen,diederArztzuvordefinierthat.Au-ßerdemkannderPatient,wennz.B.akuteBeschwerdenauftre-ten,diesePhasenperTastendruckzurSpeicherungmarkieren.ÜblicherweiseistderLoop-RekorderineinemBrustgurtunter-gebracht.EsgibtauchdieMöglichkeit,Miniatur-EKG-GerätemitDatenchipunterdieHautinHerznähezuimplantieren.DieserEingrifflässtsichmeistimRahmeneinerambulantenOperationdurchführen.EinimplantierterLoop-RekorderkannbiszudreiJahreimKörperverbleiben.DamitistdiepermanenteÜberwa-chungdesHerzrhythmusübereinenlangenZeitraummöglich.

3.3 Weiterführende Diagnostik zur Einleitung der Therapie

HatsichderVerdachtaufVorhofflimmernbestätigt,sindwei-tereUntersuchungennotwendig,umeineindividuelleTherapieeinleitenzukönnen.ZumeinenmussderArztnachdenUrsa-chendesVorhofflimmernssuchenundmöglicheGrunderkran-kungenabklären.ZumanderenkanneinaufHerzerkrankungenspezialisierterFacharzt(Kardiologe)überprüfen,obsichbereitsGerinnselindenVorhöfengebildethabenundsomiteinstarkerhöhtesSchlaganfallrisikovorliegt.

| Labordiagnostik |

VorderTherapiewirdeineumfangreicheBlutuntersu-chungdurchgeführt.U.a.werdenGerinnungsfaktoren,Blutzucker,Nieren-undLeberparametersowieEnt-zündungszeichenabgefragt.

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| Vorhoff l immern früh erkennen |

ZunächstwirdIhnenBlutabgenommen.DieBlutanalysegibtHinweiseaufmöglicheFunktionsstörungenundErkrankungenvonSchilddrüse,LeberundNieren.NachdemRuhe-EKGfolgtnuneinBelastungs-EKG.DabeiwerdendieHerzströmeauf-gezeichnet,währendSiesichkörperlichanstrengen,z.B.aufeinemFahrradergometerindiePedaletreten.AnderHerzkurvekannderArztbestimmteHerz-Kreislauf-Erkrankungen,u.a.HerzschwächeoderBluthochdruck,erkennen.DerKardiologewirdeineUltraschalluntersuchungdesHerzens(Echokardio-graphie)durchführen.AnhanddesUltraschallbildesistesmög-lich,HerzstrukturundHerzfunktionzubeurteilenundweitereHerzerkrankungenabzuklären.

| Ultraschalluntersuchung |

MiteinerUltraschalluntersu-chungdesHerzens–kurz:Herz-echo–erhältderArztwichtigeInformationenzurFunktions-fähigkeitdesHerzens.AuchmöglicheGerinnselsindaufdemUltraschallbildzuerkennen.

NebenderStandard-Echokardiographie,beiderdasUltraschall-gerätvonaußenüberdieBrustgeführtwird,gibtesweitereDiagnoseverfahren,diemanchmalzumEinsatzkommen.BeimsogenanntenSchluckecho,medizinischtransösophagealeEchokardiographie(TEE),erfolgtdieUltraschalluntersuchungübereinenSchallkopf,dermittelsSchlauchindieSpeiseröhregeführtwird.SolcheinSchluckechoerlaubteinenhochauf-lösendenBlickaufdieHerzklappenunddieVorhöfe,sodassselbstkleinereBlutgerinnselerkennbarsind.

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| Vorhoff l immern behandeln |

| 4 | Vorhofflimmern behandeln – Schlaganfall vorbeugen

AbhängigvomErgebnisderDiagnose,derHäufigkeitundDauerdesFlimmernssowieIhremindividuellenSchlaganfallrisikowirdIhrArztmitIhnendieweiterenMaßnahmenundTherapiemög-lichkeitenbesprechen.

SindbeiIhnenGrunderkrankungendiagnostiziertworden,diealsUrsachefürVorhofflimmerninfragekommen,wirdesimerstenSchrittdarumgehen,diesezubehandeln.Gegendieun-mittelbarenBeschwerdenwieHerzrasen,BrustschmerzenoderAtemnotkannIhrArztIhnenMedikamenteverordnen,diedenHerzschlagregulieren.DieseMedikamentegehörenzurGruppederAntiarrhythmika.SiebeeinflussenmitunterschiedlichenMechanismendieErregungdesHerzensundwirkendamitdenUnregelmäßigkeitendesHerzschlagsentgegen.

Behandlungsziele und -maßnahmen bei Vorhofflimmern

1. Behandlung möglicher Grund erkrankungen

2. Linderung der Symptome und Verbesserung der Lebensqualität•MedikamentezurKontrollederHerzfrequenz•MedikamentezurKontrolledesHerzrhythmus•Ggf.AblationstherapieoderRhythmuschirurgie

3. Vorbeugung von Schlaganfall •MedikamentezurGerinnungshemmung•HerzgesundeLebensweise,ReduzierungderRisikofak-

torenfürSchlaganfall

Vorhoff l immern | 17 |

| Schlaganfall vorbeugen |

DaswesentlicheZielderBehandlungistes,langfristigeinemGefäßverschlussvorzubeugenunddamitIhrSchlaganfallrisikozusenken.DieTherapiemaßnahmensollenverhindern,dassdasBlutverklumptundBlutgerinnseldieGefäßeverstopfenkönnen.NebeneinerherzgesundenLebensweisewirdIhnenIhrArztdahermöglicherweiseeineBehandlungmitgerinnungshem-mendenMedikamentenempfehlen.

4.1 Gerinnungshemmer

EsgibtverschiedeneWirkstoffe,diedieBlutgerinnunghem-menunddadurchdieGefahr,dasssichBlutgerinnselbilden,reduzieren.MedikamentemitdiesenWirkstoffenwerdenalsGerinnungshemmerbezeichnet.InderFachspracheheißensieAntikoagulanzien.

VorderzurSchlaganfallvorbeugungerforderlichenLangzeit-,meistsogardauerhaftenTherapiemitGerinnungshemmernwirdderArzteinigeVoruntersuchungendurchführen,umdasfürSiepassendeMedikamentauszuwählen.NebenihrerSchutzwir-kungvorSchlaganfallhabenGerinnungshemmerdennachtei-ligenEffekt,dasssiebeiregelmäßigerEinnahmedienatürlicheWundheilungbeeinträchtigen.DadurchkannesbeiVerlet-

| Unerlässlich: Schlaganfallvorbeugung |

Untersuchungenzeigen,dassPatientenmitVorhofflim-mernbiszu5-malhäufigereinenSchlaganfallerleidenalsvergleichbarePatientenohneVorhofflimmern.

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| Vorhoff l immern behandeln |

zungenderBlutgefäßezulängeranhaltendenBlutungenundBlutverlustkommen.IhrArztwirdSiegenaudarüberaufklären,wasSiebeiderEinnahmeIhrerMedikamentebeachtenmüssen.

UnabhängigvonderWahldesWirkstoffsistesganzwichtig,dassSiedieMedikamentezurSchlaganfallvorbeugunggenauso,wievomArztverordnet,regelmäßigeinnehmen.WeichenSienichtohneRücksprachevonderDosierungab,lassenSiekeineTabletteeinfachweg.KontaktierenSie,wennIhreTablet-tenzurNeigegehen,rechtzeitigIhrenArzt,damiterIhneneinneuesRezeptausstellenkann.

| Therapietreue |

PatientenmitVorhofflimmernundRisikofürSchlaganfallmüssenregelmäßigundmeistdauerhaftgerinnungshemmendeMedika-menteeinnehmen.Ganzwichtigist,dasssiesichandievorgege-benenDosierungenhalten.

ImFolgendengebenwirIhneneinenÜberblicküberdiegerin-nungshemmendenWirkstoffe,diederzeitzurSchlaganfallvor-beugungverordnetwerden:

• Vitamin-K-AntagonistenVitamin-K-AntagonistensindeineGruppevonMedika-menten,diediegerinnungsförderndeWirkungvonVita-minKhemmen.SiewerdenseitvielenJahrenerfolgreich

Vorhoff l immern | 19 |

| Schlaganfall vorbeugen |

zurVorbeugungvonSchlaganfälleneingesetzt.WichtigeVitamin-K-AntagonistensinddieWirkstoffePhenprocoumon(Marcumar®,Falithrom®)undWarfarin(Coumadin®).

DieDosierungvonVitamin-K-AntagonistenisteinBalan-ceakt.EinezuschwacheDosierungbietetkeinenausrei-chendenSchutzvorSchlaganfall,einezustarkeDosierungerhöhtdasRisikofürBlutungen.Dasbedeutet,derArztmussfürjedenPatientendieoptimaleDosierungfestlegen.ErwirdregelmäßigBluttestszurBestimmungderGerin-nungsfähigkeitdesBlutesdurchführenundggf.dieDosie-runganpassen.Außerdemmussbeachtetwerden,dassdieWirkungderVitamin-K-Antagonistenbeeinträchtigtseinkann,wenngleichzeitigandereArzneimitteleingenommenwerdenmüssen.SogarbestimmteNahrungsmittel,z.B.Vitamin-K-haltigesGemüse,habenEinflussaufdieWirk-samkeit.DieÜberwachungundKontrollederTherapieistdahersehrwichtig.

DieWirkungderMedikamentetrittinderRegelverzögert,d.h.2bis3TagenachBehandlungsbeginn,ein.UmgekehrthältnachAbsetzendesPräparatsdieWirkungnochbiszu1Wochean.Folglichdauertesauchsolange,bissichdieBlutgerinnungwiedernormalisierthat.Solltenwährend

| Einfluss auf Wirkung von Vitamin-K-Antagonisten |

VerschiedeneFaktorenbeein-flussendieWirkungderVitamin-K-Antagonisten.Dazugehörtu.a.derVerzehrVitamin-K-haltigerLebensmittelwiez.B.Spinat,Mangold,Kohl,Knob-lauch,Zwiebel,Lauch,Kräuter.

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| Vorhoff l immern behandeln |

derBehandlungBlutungenauftreten,reichtdaheru.U.dersofortigeTherapieabbruchnichtausundderArztmusseinGegenmittelverabreichen.

Therapievoraussetzungen und Therapiesicherheit bei Vitamin-K-Antagonisten

•VorderBehandlungüberprüftderArztdieBlutungs-neigungdesPatientenundwirdggf.beibestehendenBlutungen,bestimmtenErkrankungen,diemiterhöhtemBlutungsrisikoeinhergehen,oderBlutgerinnungsstö-rungeneineandereTherapiewählen.

•ImVerlaufderTherapiemisstderArztregelmäßigdieBlutgerinnungundpasstggf.dieDosierungan.

•AbhängigvoneventuellenVorerkrankungenüberprüftderArztregelmäßigdieOrganfunktionen(Leber,Niere).

•UmWechselwirkungenmitanderenArzneimittelnzuverhindern,müssenallebehandelndenÄrzteüberdieEinnahmederVitamin-K-Antagonisteninformiertwerden.

•DerPatientwirdübermöglicheWechselwirkungenmitbestimmtenLebensmittelnaufgeklärt.

•VoreinergeplantenOperationmüssendieMedikamenterechtzeitigabgesetztwerden.

•TretenBlutungenaufoderkommteszublutendenVerletzungen,mussschnellstmöglicheinArztaufgesuchtwerden,damitnotwendigeMaßnahmeneingeleitetwer-den,umdieBlutungzustillen.

•UmaufdieerhöhteBlutungsneigunghinzuweisen,er-haltendiePatienteneinenPatientenausweis,indemdieMedikamenteaufgeführtsind.

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| Schlaganfall vorbeugen |

• Thrombinhemmer und Faktor-Xa-HemmerIndenletztenJahrenwurdenneueGerinnungshemmerzurVorbeugungvonSchlaganfallbeiVorhofflimmernzugelas-sen:Faktor-Xa-Hemmer(Rivaroxaban(Xarelto®),Apixaban(Eliquis®))undThrombinhemmer(Dabigatran(Pradaxa®)).DieseWirkstoffehemmendirektdieBlutgerinnungsfaktorenThrombinbzw.FaktorXa,beidesEnzyme,diebeiderBlutge-rinnungeinezentraleRollespielen.

DadieneuenGerinnungshemmergezieltindenkomplexenVorgangderBlutgerinnungeingreifen,istihreWirkungkonstantundkaumSchwankungenunterworfen.Nahrungs-mittelhabenkeinenEinflussaufdieWirksamkeitderMedi-kamenteundauchWechselwirkungenmitanderenArznei-mittelntretensehrseltenauf.DiestabileWirkungerhöhtdieSicherheitderTherapie,vereinfachtdieHandhabungderMedikamenteunddieKontrolledesTherapieverlaufs.InderRegelsindwederroutinemäßigeBluttestszurBestim-mungderBlutgerinnungnochDosierungsanpassungenerforderlich.DasgleichbleibendeEinnahmeschema–eineoderzweiTablettenproTag–bedeutetfürvielePatienteneineEntlastungundträgtdazubei,dassdieTherapiezuver-lässigeingehaltenwird.

| Stabile Wirkung, einfache Dosierung |

DieDosierungderneuenGerinnungshemmerbleibtkonstant.Siemüssenentwedereinmal(Xarelto®)oderzweimal(Eliquis®,Pradaxa®)täglicheingenommenwerden,undzwarganzkonsequent.DieregelmäßigeEinnahmeistsehrwichtig.

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DieneuenGerinnungshemmerkönnen,wieauchdieVita-min-K-Antagonisten,dieBlutungsneigungbegünstigen.BeivergleichbaremSchlaganfallschutzzeichnensiesichjedochdurcheingeringeresBlutungsrisikoaus.Dasbelegen

Therapievoraussetzungen und Therapiesicherheit moderner Gerinnungshemmer

•DieMedikamentewerdenzumTeilüberdieNierenaus-geschieden.VorBeginnderBehandlungwirdderArztdieNierenfunktionüberprüfen.DieregelmäßigeKontrollederNierenfunktionwährendderTherapieistratsam.

•RoutinemäßigeTestsderBlutgerinnungsindnichterforderlich.

•DieWirkungdermodernenGerinnungshemmerunterliegtkaumSchwankungen.Essindkeinenennens-wertenWechselwirkungenmitanderenArzneimittelnbekanntundauchNahrungsmittelhabenkaumEinflussaufdieWirksamkeit.

•DiekonstanteDosierungerleichtertvielenPatientendieregelmäßigeEinnahme.

•DiemodernenGerinnungshemmerwirkenunmittelbar.NachAbsetzenderMedikamentelässtdieWirkungschnellnach.

•DieBlutungsneigungistgeringer,dennochsolltenPatienteneinenPatientenausweiserhalten,indemdieMedikamenteaufgeführtsindundaufdasBlutungsrisikohingewiesenwird.

•VoreinergeplantenOperationmüssendieMedikamenterechtzeitigabgesetztwerden.

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neuerewissenschaftlicheStudien.WeitereVorteilesindderschnellereWirkungseintrittbereits2bis4StundennachderEinnahmeundderschnellereAbbauderWirkstoffeimBlut.NachAbsetzendesPräparatslässtdieWirkungwenigeStun-denspäternach.Dasbedeutet,dasssichauchdieGerinnungrelativschnellwiedernormalisiert.Diesistz.B.imFallevonVerletzungenoderplötzlichnotwendigenoperativenEingrif-fenwichtig.

4.2 Herzgesunde Lebensweise

DiemedizinischenVoraussetzungen,dassSiemitVorhofflim-merneinnahezubeschwerdefreiesLebenführenkönnenunddenbestmöglichenSchutzvorSchlaganfallerhalten,sindgut.EsliegtjetztauchanIhnen,dieChancenzunutzen.AchtenSieinIhremAlltagaufIhreGesundheit.DurcheineherzgesundeLebensweisevermeidenSiezusätzlicheBelastungenfürIhrHerzunddasHerz-Kreislauf-System.

• ErnährungErnährenSiesichmöglichstausgewogen.EssenSiereichlichObstundGemüse,verschiedeneGetreideproduktesowieregelmäßigMilchprodukteundFisch.Fleisch,WurstundEiersolltenSieinMaßengenießen,FettundfettreicheLebens-

| Schlaganfall vorbeugen |

| Alltag mit Vorhofflimmern |

AusgewogeneErnährung,Bewe-gung,VermeidungvonStress–einegesundeLebensführungtutjedemgutundsteigertdieLebensqualität.FürPatientenmitVorhofflimmernistesbesonderswichtig,dasssieimAlltagaufihreGesundheitachten.

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mittelliebersparsamverwenden.EinespezielleDiätistnichterforderlich.SolltenSieübergewichtigsein,versuchenSie,IhrGewichtzureduzieren.BesprechenSiediesggf.mitIhremArzt.WennSieVitamin-K-AntagonistenzurSchlaganfallvor-beugungeinnehmen,müssenSieaufdenVitamin-K-GehaltderLebensmittelachten.FragenSiedazuIhrenArzt.

• BewegungKörperlicheBetätigungenundleichterAusdauersportsindgutfürdasHerz.Studienzeigen,dassbereits15bis30MinutenleichtebismittelschwereBewegungproTagdasSchlaganfallrisikodeutlichsenken.BesondersgeeignetsindSportartenwieSchwimmen,Wassergymnastik,NordicWal-king,WandernundFahrradfahren,durchdieSieIhreAusdau-ertrainieren.Wichtigist,dassSiesichnichtüberanstrengen.WennSiebislangwenigoderkeinenSportgetriebenhaben,empfiehltsicheinmoderatesTrainingunterAnleitungeinesSporttherapeuten.

• Verzicht auf Zigaretten und AlkoholRauchenisteinerderwichtigstenRisikofaktorenfürHerz-Kreislauf-Erkrankungen.EsbelastetdieBlutgefäße,führt

| Herzsport |

IneinerHerzsportgruppetrainierenHerzpatientenunterärztlicherKontrollenachAnlei-tungeinesSporttherapeuten.DieÜbungensinddemindivi-duellenGesundheitszustandundderBelastungsfähigkeitdesPatientenangepasst,sodasskeineGefahrderÜberfor-derungbesteht.

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| Schlaganfall vorbeugen |

zueinerVerengungderArterienundfördertArterienverkal-kung.ZudemverändertNikotindieZusammensetzungdesBlutes.Eswirdzähflüssiger,sodassesschnellerverklumptundsichGerinnselbilden.Alldiesführtdazu,dassbeiRaucherndasSchlaganfallrisikoumdaszwei-bisvierfacheerhöhtist!SindSieRaucher,dannsprechenSiemitIhremArztüberdieMöglichkeiteneinerRauchentwöhnung.

WasdenKonsumvonAlkoholbetrifft,soistgegeneingelegentlichesGläschenWeinoderBiermeistnichtseinzu-wenden.GrößereMengenAlkoholkönnendieWirkungderMedikamentebeeinträchtigenunddasBlutungsrisikoerhö-hen.ZudemkannAlkoholeineEpisodevonVorhofflimmernauslösen.

Herzgesunde Lebensweise

•ErnährenSiesichausgewogen.Die10RegelnderDeut-schenGesellschaftfürErnährungsindeineguteOrien-tierung.(www.dge.de)

•StrebenSieNormalgewichtan.

•BewegenSiesichregelmäßig.LeichterAusdauersportistideal.InformierenSiesichggf.überdieMöglichkeit,aneinerHerzsportgruppeteilzunehmen.

•TrinkenSienurwenigAlkohol.

•Rauchersolltenunbe-dingtmitdemRauchenaufhören.InformierenSiesichggf.überKursezurRauchentwöhnung.

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| Anhang |

| 5 | Anhang

WeitereInformationenzumThemaVorhofflimmernundSchlaganfallfindenSieunter:

Stiftung Deutsche Schlaganfall-HilfeCarl-Miele-Str.210,33311GüterslohTelefon:05241/97700,Telefax:05241/[email protected];www.schlaganfall-hilfe.de

Kompetenznetz [email protected];www.kompetenznetz-schlaganfall.de

Kompetenznetz [email protected];www.kompetenznetz-vorhofflimmern.de

Isar Herz [email protected];www.isarherzzentrum.de

Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e.V. Friedrich-Ebert-Ring38,56068KoblenzTelefon:0261/309231,Telefax:0261/[email protected];www.dgpr.dewww.dgpr.de/herzgruppen

www.rote-karte-dem-schlaganfall.de

www.dsl-vorhofflimmern.de

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Text:DoritHarms

Auflage 2016

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