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336 Church, vorlaujtge Notiz iiber eine neue, 0,2189 Grm. Subetrtnz gaben 0,6954 H,NCl. PtCl, u. 0,3070 Pt. 0,1020 Grm. Substanz gaben 0,0496 H,Q u. 0,1945 GQ,. 0,2654 Grm. Substanz gaben 0,1110 H,Q u. 0,5075 G0,. I. 11. berechnet gefunden 11. 1 7 cy- 63 36 52,18 52,OO 52,15 H, 3 4,30 5,40 4,64 8 16 23,17 - - N 14 20,29 19,89 - Diese feste Verbindung schmilzt bei 69O und siedet bei 4'700 und kann bei geringer Warme lange fliissig bleiben, nach und nach krystallisirt sie dann in sehr groben Tafeln aus. Sie ist loslich in Weingeist, Aether, englischer Schwefel- saure, starker Essigsaure und starkem Ammoniak. Mit Kali- lauge gekocht entwickelt sie Ammoniak. Ueber den Grund der Verschiedenheit der hier be- schriebenen gleich zusammengesetzten Cyanverbindungen hoffe ich spater einige Mittheilungen machen zu konnen. Gent, Laboratorium des Prof. K e k u 16. Vorlaufige Notiz uber eine neue, mit der Benzoe- saure homologe Saure ; von A. H. Church.*) Versuche sind angestellt worderi, die Oxydation des Benzols mittelst einer Mischung aus zweifach-chromsaurem Kali und Schwefelsaure zu bewirken; es fand sich jedoch, dals der Kohlenwasserstoff unangegrifferi blieb. Nicht so ver- halten sich die anderen Glieder derselben Reihe, da Toluol und Cumol Benzoesaure und Cymol eine Saure von ganr *) Quarterly Journal of the Chemical Society XIV, 52.

Vorläufige Notiz über eine neue, mit der Benzoësäure homologe Säure

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Page 1: Vorläufige Notiz über eine neue, mit der Benzoësäure homologe Säure

336 Church, vorlaujtge Notiz iiber eine neue,

0,2189 Grm. Subetrtnz gaben 0,6954 H,NCl. PtCl, u. 0,3070 Pt. 0,1020 Grm. Substanz gaben 0,0496 H,Q u. 0,1945 GQ,. 0,2654 Grm. Substanz gaben 0,1110 H,Q u. 0,5075 G0,.

I. 11.

berechnet gefunden 11. 1 7

cy-

6 3 36 52,18 52,OO 52,15

H, 3 4,30 5,40 4,64

8 16 23,17 - - N 14 20,29 19,89 -

Diese feste Verbindung schmilzt bei 69O und siedet bei 4'700 und kann bei geringer Warme lange fliissig bleiben, nach und nach krystallisirt sie dann in sehr groben Tafeln aus. Sie ist loslich in Weingeist, Aether, englischer Schwefel- saure, starker Essigsaure und starkem Ammoniak. Mit Kali- lauge gekocht entwickelt sie Ammoniak.

Ueber den Grund der Verschiedenheit der hier be- schriebenen gleich zusammengesetzten Cyanverbindungen hoffe ich spater einige Mittheilungen machen zu konnen.

Gent, Laboratorium des Prof. K e k u 16.

Vorlaufige Notiz uber eine neue, mit der Benzoe- saure homologe Saure ;

von A. H . Church.*)

Versuche sind angestellt worderi, die Oxydation des Benzols mittelst einer Mischung aus zweifach-chromsaurem Kali und Schwefelsaure zu bewirken; es fand sich jedoch, dals der Kohlenwasserstoff unangegrifferi blieb. Nicht so ver- halten sich die anderen Glieder derselben Reihe, da Toluol und Cumol Benzoesaure und Cymol eine Saure von ganr

*) Quarterly Journal of the Chemical Society XIV, 52.

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mit der Benzobaure h o l o g e &we. 337

anderen Eigenschaften und anderer Constitution liefern. Es ist mir gelungen, aus Benzol einen anscheinend neuen sauer- stoffhaltigen Harper hervorzubringen, welcher alle die Eigen- schaften zeigt, die filr eine der Benzoeslure homologe, 6 H S

weniger enthaltende Saure zu erwarten sind. Eine Unter- stiitzung dieser Vermufhung ergab das Resultat eines Ver- suchs, in welchem aus Nitrobenzol eine Saure erhalten wurde, die anscheinend zu der ersterwlhnten neuen Slure in der- selben Beziehung stdht, wie Nitrobenzol zu Benzol.

Folgendes war das fiir die Darstellung der neuen Sauren eingehaltene Verfahren. Reines Benzol wurde in schwach iiberschilssiger Nordhauser Schwefelsaure gel6st und die Mischung wahrend einiger Zeit auf iOOo erhitzl. Sie wurde dann mil etwa dem gleichen Volum Wasser vermischt und i n eirie Retorte gehracht. Kleine Stacke zweifach-chrorn- saures Kali wurden n u n der Fliissigkeit allnrllig zugesetzt, deren Temperatur langsam erhbht wurde. Die Saure fand sich theilweise ouf dem wasserigen Destillat schwirnmend, theilweise in demselleen gelost. Grofse Vorsicht murs an- geweridet werden, dafs fiicht die Oxydation allzu rasch vor sich und das Product verloren gehe. Die Saure ist ein weifser schmelzharer krystallinischer KBrper, verschieden durch grtifsere Liislichkeit in heihem Wasser von der Collinsllure *), welcher dieselbe Formel beigelegt worden Ist. Nach den Analysen kommt der Sdure die Formel GsH4Q2, den Salzen die Formel C6HsiM'le8 zu.

Die Thatsache, dafs durch trockene Destillation von sulfo- beneolsaurem Arnmoniak C-SHS. NH, . SO3 wieder Benzol in grofser Menge erhalten wird, liefs es mich als wahrscheinlich betrachten, dafs die SIure se'lbst bei Behandlung mit einem oxydirenden Agens die Producte liefern miige, welche als

*) Vgl. S . 342. D. R Annsl. d. Cliem. U. Ybum. CXX. Bd. 3. Heft. 22

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Oxydationsproducte des ursprunglichen Benzols zu erwarten waren.

Wenn Sulfotoluolsaure und Sulfocuniolslure in ahnlicher Weise hehandelt werden, so ist Benzoesaure das entsprechende Product; aus Sulfocymolsaure wird ein weifses Pulver er- halten, welches mit H o f m a n n’s Insolinsaure identisch zu sein scheint.

Nitrobenzol wird nur aukerst schwierig durcb die Mischung von saurem chromsaurern Kali und Schwefelsaure angegriffen. Bei Iangerem Kochen wird es indessen doch zuletzt zu einer weirsen Saure umgewandelt, die aus siedendem Wasser in grofsen perlmutterglanzenden Tafeln krystallisirt. Nach meinen Analysen kornmt dieser Saure die Forniel ~&(N&)&, ihren Salzen die Formel B & ( N e g ) M e e zu.

Nitrotoluol und Nitrocumol werden unter alinlichen Urn- stinden leichter oxydirt, unter reichiicher Bildung von Nitro- benzodsaure. Dieses ist auch der Fall niit Nitrosulfotoluol- saure €7H6(N09). H . SB3.

Die Saure aus Nitrobenzol erhielt ich im Juni 1860. In den Comples rendus vom 21. Januar 1861 kundigen C I o e z und G u i g n e t an, dafs sie durch Oxydation des Nitrobenzols mittelst ubermangansauren Kali’s oder einer Mischung von saurem chromsaurem Kali und Salpetersaure eine neue Siiure erhallen hahen, welcher sie die Formel €9€17[NQs)€%3 bei- legen. Aber es lafst sich nicht leicht einsshen, wie eine solche Verbindung aus dem nur €6 enthaltenden Nitrobenzol abzuleiten ware. In der That sind auch die eben genannten Cheniiker in keiner Weise gewifs, dafs das von ihnen ange- wendete Nitrobenzol rein war, und sie gehen selbst so weit, es als rnoglich zu betrachten, dafs die von ihnen beschriebene Saure sich aus einer Verunreiriigung des ktiuflichen Nitro- benzols , nrit welcheni sie arbeiteten, gebildet habe.