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Vorlagen zur Vorbereitung auf die
Zulassungsprüfungen in Musiktheorie
Inhalt I. Basics ......................................................................................................................................................... 1
1.Intervalle ............................................................................................................................................... 1
2. Dreiklänge ............................................................................................................................................ 3
3. Umkehrungen des Dur- und Moll-Dreiklangs .................................................................................. 3
3.1. Dur ................................................................................................................................................. 3
3.2. Moll ................................................................................................................................................ 4
3. Dominantseptakkord (Aufbau und Auflösung) ................................................................................ 6
5. Umkehrungen des Dominantseptakkords ......................................................................................... 7
II. Tonsatz .................................................................................................................................................... 9
1. Quintenzirkel ....................................................................................................................................... 9
2. Leitereigene Dreiklänge .................................................................................................................... 10
3. Kadenz ................................................................................................................................................ 11
4. Generalbass ........................................................................................................................................ 12
Gehörbildung ............................................................................................................................................. 14
1. Einstimmiges Diktat .......................................................................................................................... 14
2. Einstimmiges Diktat .......................................................................................................................... 14
3. Einstimmiges Diktat .......................................................................................................................... 14
4. Zweistimmiges Diktat ........................................................................................................................ 14
5. Rhythmusdiktat ................................................................................................................................. 15
Anhang ....................................................................................................................................................... 15
1 ©Vladimir Popov
I. Basics
1.Intervalle
Die Intervalle bestehen aus 2 Tönen, welche gleichzeitig oder nacheinander erklingen. Sie
unterscheiden sich nach ihrer Größe (Abstand zw. den beiden Tönen) und sind rein (Prime,
Quart, Quinte, Oktav), klein und groß (Sekunde, Terz, Sexte, Septe, None). Die Veränderung der
reinen Intervalle um einen Halbtonschritt macht diese vermindert oder übermäßig, was aber nur
nach Notation bestimmbar ist.
Bei der Prüfung sind folgende Intervalle zu kennen:
r1 k2 g2 k3 g3 r4 ü4
Intervall Qualität Abkürzung Umkehrung
Prime Rein r1 Oktave
Sekunde klein/groß k2/g2 Septime
Terz klein/groß k3/g3 Sexte
Quarte Rein r4 Quinte
Tritonus übermäßig/vermindert ü4/v5 Tritonus
Quinte Rein r5 Quarte
Sexte klein/groß k6/g6 Terz
Septime (Septe) klein/groß k7/g7 Sekunde
Oktave Rein r8 Prime
None klein/groß k9/g9
2 ©Vladimir Popov
v5 r5 k6 g6 k7 g7 r8
k9 g9
Jedes Intervall hat einen spezifischen Klangcharater, was beim Erkennen nach Gehör sehr
hilfreich sein kann. Z. B. hat die große Sekund einen spannungsreichen Klang und ist
Hauptintervall einfacher Melodik (Anfang mehrere Kinderlieder – „Bruder Jakob“, „Alle meine
Entchen“). Die kleine Terz hat eine melancholisch-traurige Wirkung (Moll) – in der Abfolge
abwärts „Kuckucksterz“ - entspricht dem Vogelruf. Die große Terz hat einen strahlenden Dur –
Charakter. Die Quarte (Feuerwehrsignal) und die große Sexte haben einen Signal – Charakter
und sind oft Liedbeginn. Die kleine Sexte ist eher melancholisch. Die Quinte ist als
Rahmenintervall des Dur- und Moll- Quintakkords erkennbar. Die kleine Septe ist
Rahmeninervall des Dominantseptakkords und der obere Ton hat eine starke Bestrebung einen
Halbtonschritt abwärts geführt (aufgelöst) zu werden. Die kleine Sekund, der Tritonus und die
große Septe sind sehr dissonant – im Zusamenklang sehr hart.
3 ©Vladimir Popov
2. Dreiklänge
Die Dreiklänge bestehen aus 3 Tönen (Grundton, Terzton und Quintton), welche gleichzeitig
oder nacheinander erklingen.
Art Bestandteil 1
Unteres Intervall
Bestandteil 2
Oberes Intervall
Summe
Rahmen-intervall
Dur große Terz (g3) kleine Terz (k3) reine Quinte
Moll kleine Terz (k3) große Terz (g3) reine Quinte
Vermindert kleine Terz (k3) kleine Terz (k3) verminderte Quinte
Übermäßig große Terz (g3) große Terz (g3) übermäßige Quinte
Dur Moll Vermindert Übermäßig
3. Umkehrungen des Dur- und Moll-Dreiklangs
3.1. Dur
Umkehrung Bezifferung
(Abkürzung)
Bestandteil 1
Unteres
Intervall
Bestandteil 2
Oberes Intervall
Summe
Rahmen-
intervall
Grundstellung
(Quintakkord)
5 große Terz (g3) kleine Terz (k3) reine Quinte
Sextakkord 6 kleine Terz reine Quart (r4) kleine Sexte
4 ©Vladimir Popov
(Terz im Bass) (k3)
Quartsextakkord
(Quinte im
Bass)
6
4
reine Quart (r4) große Terz (g3) große Sexte
3.2. Moll
Umkehrung Bezifferung
(Abkürzung)
Bestandteil 1
Unteres
Intervall
Bestandteil 2
Oberes Intervall
Summe
Rahmen-
intervall
Grundstellung
(Quintakkord)
5 kleine Terz
(k3)
große Terz (g3) reine Quinte
Sextakkord 6 große Terz (g3) reine Quart (r4) große Sexte
Quartsextakkord 6
4
reine Quart (r4) kleine Terz (k3) kleine Sexte
Dur 5 Dur 6 Dur ⁶₄ Moll 5 Moll 6 Moll ⁶₄
Alle Dreiklänge können vierstimmig gespielt werden, indem ein Ton verdoppelt wird.
Orientierungsmerkmal ist dann der Basston und der Klangcharakter des Akkordes.
WICHTIG! Basston ≠ Grundton. Der Basston ist der tiefste Ton des Akkordes. Im Bass kann
sowohl der Grundton als auch der Terz- oder Quintton des Dreiklangs liegen.
5 ©Vladimir Popov
Bei Grundstellung und Sextakkorden wird am häufigsten der Grundton verdoppelt. Beim
Quartsextakkord der Quintton.
1) Dur 5 2) Dur 5 3) Dur 6 4) Dur ⁶₄
1) Dur Grundstellung in enger Lage. Grundton im Bass. Verdoppelt ist der Grundton.
2) Dur Grundstellung in weiter Lage. Grundton im Bass. Verdoppelt ist der Grundton.
3) Dur Sextakkord in weiter Lage. Terzton im Bass. Verdoppelt ist der Grundton.
4) Dur Quartsextakkord in enger Lage. Quintton im Bass. Verdoppelt ist der Quintton.
Die Terz im Bass (Sextakkord) macht den Klangcharakter des Dreiklangs spannungsreicher.
Der Quartsext Akkord hat das Bedürfniss in einen anderen Akkord (Dominante) geführt zu
werden (Vorhalt).
Bei der mündlichen Prüfung werden die Dreiklänge Vierstimmig vorgespielt! Erkennung der
Stellung des Dreiklangs nur über den Basston, nicht über den Ton der Oberstimme.
6 ©Vladimir Popov
3. Dominantseptakkord (Aufbau und Auflösung)
Der Dominantseptakkord ist ein Vierklang. Er besteht aus 4 Tönen (Grundton, Terz, Quint und
Sept) und wird aufgebaut auf der 5ten Stufe der Dur/Moll Tonleiter, welche auch Dominante
heißt.
Struktur des Dominantseptakkords in der engen Lage:
Art Bestandteil 1
Unteres Intervall
Bestandteil 2
Mittleres Intervall
Zwischensumm
e
Bestandteil 3
Oberes Intervall
Summe
Rahmen-
intervall
Dur große Terz (g3) kleine Terz (k3) reine Quinte (r5) kleine Terz (k3) kleine Septe
I ii iii IV V vi vii i ii III iv V VI vii
T D t D
In Moll ist die siebte Stuffe der Tonleiter erhöht!
Der Dominantseptakkord kann sich in die Tonika als Quintakkord auf der ersten Stufe der
Tonleiter auflösen, was die häufigste Auflösung ist. Bei dieser Auflösung sind folgende
Stimmführungsregeln zu beachten:
Der Grundton geht in die erste Stufe der Tonleiter. Die Septe wird immer eine Sekunde abwärts
geführt (in den Terzton der Tonika). Der Leitton (die Terz) wird eine kleine Sekunde aufwärts
geführt, wobei sich ein unvollständiger Akkord (ohne Quintton) ergibt. Um einen vollständigen
Akkord zu bekommen, muss die Terz des Dominantseptakkordes (Leitton) in die Quint der
Tonika geführt werden (siehe 2. Takt des folgenden Beispiels). Wenn der Leitton nicht in den
Mittelstimmen liegt sondern in der Oberstimme, muss er aufwärts geführt werden.
7 ©Vladimir Popov
5. Umkehrungen des Dominantseptakkords
Umke
hrung
Bestandteil 1
Unteres
Intervall
Bestandteil 2
Mittleres Intervall
Zwischensumm
e
Bestandteil 3
Oberes
Intervall
Summe
Rahmen-
intervall
D7 große Terz
(g3)
kleine Terz (k3) reine Quinte (r5) kleine Terz
(k3)
kleine Septe
D⁶₅ kleine Terz
(k3)
kleine Terz (k3) verminderte
Quinte (r.4)
große Sekunde
(g2)
kleine Sexte
D⁴₃ kleine Terz
(k3)
große Sekunde
(g2)
reine Quart (r4) große Terz (g3) große Sexte
D2 große
Sekunde (g2)
große Terz (g3) übermäßige
Quart (ü4)
kleine Terz
(k3)
große Sexte
8 ©Vladimir Popov
D⁶₅ D⁴₃ D2
Darstellung des Dominantseptakkordes und seiner Umkehrungen mit Auflösung in die Tonika:
D7 D⁶₅ D⁴₃ D2
Die Umkehrungen des Dominantseptakkordes sind bei der mündlichen Prüfung nach Gehör zu
bestimmen. Die Bestimmung ist nur über den Basston möglich!
9 ©Vladimir Popov
II. Tonsatz
1. Quintenzirkel
Der Quintenzirkel zeigt wie viele Vorzeichen welche Tonart hat. Er ist in Quinten organisiert,
wobei C Dur in der Mitte steht. Aufwärts oder rechts von C Dur erhöht sich der Anzahl der
Kreuze, abwärts (links) von C – die Anzahl der b-Vorzeichen. Das neu dazukommende Kreuz ist
immer auf der siebten Stufe der neuen Tonleiter. Das neu dazukommende b liegt eine Quarte
über dem Grundton. Jede Dur-Tonart hat eine parallele Moll-Tonart, welche die gleichen
Vorzeichen hat und eine kleine Terz unter der Dur-Tonart liegt.
Abb. 1:
10 ©Vladimir Popov
2. Leitereigene Dreiklänge
Dur: Moll:
I ii iii IV V vi vii i ii III iv V VI vii
T S D t s D
Bei der Darstellung der Akkorde durch Symbole (nach der Stufentheorie mit römischen Ziffern
und nach der Funktionstheorie mit Buchstaben) werden die Zeichen für die Dur-Akkorde groß
und für die Moll-Akkorde klein geschrieben.
Die Hauptstufen in jeder Tonart sind die erste Stufe – Tonika, die vierte – Subdominante und die
fünfte – Dominante. Sie sind die Hauptmerkmale einer Kadenz! In Dur sind dies alles Dur-
Akkorde. In Moll sind die erste und die vierte Stufe Moll-Akkorde, aber die Dominante ist immer
ein Dur-Akkord.
11 ©Vladimir Popov
3. Kadenz
Eine Kadenz ist eine Akkordfolge von mindestens 3 Akkorden in bestimmter Reihenfolge –
Subdominante-Dominante-Tonika oder IV-V-I.
Quintlage Oktavlage Terzlage
T S D T
Abhängig vom Ton in der Oberstimme des Dreiklangs wird die Lage des Akkordes definiert:
Wenn der Grundton in der Oberstimme ist – Oktavlage, wenn die Terz – Terzlage und wenn die
Quint – Quintlage. Der Bass bestimmt aber trotzdem weiterhin die Umkehrung!
Eine erweiterte Kadenz besteht aus mehreren leitereigenen Akkorden. Zwischen den Hauptstufen
I-IV-V werden auch die Nebenstufen integriert. Wichtig ist die Richtung Subdominante-
Dominante-Tonika nicht rückwärts zu führen. Die Nebenstufen können immer nach der Tonika
kommen. Nach der Subdominante kann die Dominante, die sechste Stufe, die zweite Stufe oder
die Tonika kommen. Nach der Dominante kann die sechste Stufe als „Trugschluß“ erscheinen,
aber nicht als letzter Akkord der Kadenz. Nach der letzten Dominante in der Kadenz kommt
immer die Tonika. Der D7 kann als Vertreter der Dominante erscheinen oder gleich nach ihr.
I vi IV V V⁷ vi ii V⁶₄ V⁷ I
T S D D⁷ D⁷ T
12 ©Vladimir Popov
Wichtige Stimmführungsregel:
Keine oktav- und quintparallele Führung der Stimmen.
Gegenbewegung und Änderung der Lage um die Paralellen zu vermeiden.
Stimmführungsregeln der Auflösung des Dominantseptakkordes beachten.
Nach Möglichkeit gemeinsame Töne der Akkorde liegen lassen.
Keine große Sprünge in den inneren Stimmen.
4. Generalbass
Der Bass ist vorgegeben. Auszusetzen sind die anderen drei Stimmen. Bei dem Generalbass
gelten alle bis jetzt genannten Stimführungsregeln. Die Akkorde werden durch den Bass
bestimmt und wo keine extra Bezifferung steht, ist über dem Bass sein leitereigener Dreiklang
auszusetzen.
Generalbass:
6 6 ⁶₄ ⁵₃
(Lösung im Anhang)
13 ©Vladimir Popov
Die Bezifferung betrifft zusätzliche Vorzeichen, Umkehrungen der Dreiklänge, Vierklänge
insbesondere D7 und seine Umkehrungen, Vorhalte etc. Wenn ein Vorzeichen unter dem Basston
ohne Ziffer steht, bezieht sich dieses auf die Terz des Akkordes.
#
Jede Ziffer verlangt das Intervall vom Grundton weg aufwärts. Z.B. wenn unter dem Basston e
die Ziffer 4 steht, bedeutet das, dass in einer der restlichen drei Stimmen ein a erscheinen muss.
Quart Vorhalt
4 - 3#
6 bedeutet Sextakkord und 7 Septakkord.
Quart-sext Vorhalt
⁶₄ ⁵₃
14 ©Vladimir Popov
Gehörbildung
1. Einstimmiges Diktat
2. Einstimmiges Diktat
3. Einstimmiges Diktat
4. Zweistimmiges Diktat
15 ©Vladimir Popov
5. Rhythmusdiktat
Anhang
Generalbass – Lösung:
6 6 ⁶₄ ⁵₃
Abbildungsverzeichnis:
Abb. 1:
https://stimmungen.de/privates/musiklehre/der-quintenzirkel/
https://stimmungen.de/privates/musiklehre/der-quintenzirkel/