Über eine Generation, die den Traum von einer anderen Welt hatte

Herbst 2011

Christof Wackernagel, geboren am 27. 8. 1951, Spross einer alten Ba-seler Gelehrten- und Künstlerfamilie, arbeitete von 1967 bis 1977 als Schauspieler. 1977 bis 1987 wurde er wegen Mitgliedschaft in der RAF inhaftiert. Seit seiner Entlassung ist er wieder als Schauspieler und Autor tätig. Er lebt in Bamako und München. Wackernagel wirkt in zahlreichen Kino- und Fernsehproduk tionen mit und hat mehrere Bücher veröffentlicht. Im zu Klampen Verlag erschien von ihm die Reisenovelle »Gadhafi läßt bitten«.

Nach einer Schießerei mit Polizisten wurde Christof Wackernagel 1977 als Mitglied der RAF verhaftet und für zehn Jahre inhaftiert. In dieser Zeit söhnte er sich mit dem von ihm verletzten Polizisten aus und distanzierte sich in einem schmerzhaften Prozess vom bewaffneten Kampf. Wackernagel drohte irre zu werden an der Erkenntnis, dass die Gründe, die ihn hatten zur Waffe greifen lassen, fort existierten und das letzte Mittel, eben der bewaffnete Kampf im Untergrund, ihn genau zu dem machte, wogegen er kämpfte. Um sich nicht das Leben zu nehmen, wurde er zu einem »Terroristen« der Worte und schrieb die Geschichte seiner Generation.Nur in einer besonderen literarischen Form sah Wackernagel die Mög-lichkeit, die Widersprüche, die ihn zu zerreißen drohten, angemessen auszudrücken. Dieselben Geschehnisse werden in den drei verschiede-nen Aggregatzuständen des Traumes dargestellt: Traum, Halluzination und Tagtraum. Jeder ist in einer eigenen Spalte gesetzt, deren Absätze gleich lang sind und sich aufeinander beziehen.

Die erste Spalte, die Basis des ganzen Buches, bilden Wacker nagels Träume von 1979 bis 1994, die er schonungslos offen protokolliert hat. In der zweiten und dritten Spalte wird das Traummaterial in Hal-luzinationen und Tagträume verwandelt. Frei erfunden zwar, aber nach den Gesetzen des Traumes komponiert: verdichten, verschieben und vertauschen.

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Der erste Traum: Fidel Castro redet und redet, aber ich verstehe kein Wort, es scheint sinnloses Blabla, und je mehr ich es verstehen will, desto weniger begreife ich – bis ich mit Schrecken entdecke, dass er keinen Bart mehr hat.

Die dritte Spalte: Eine Entführerin geht mit dem Entführten ins Bett, sein Name: Max Horkheimer, sein Beruf: Chef der Vereinigten amerikanischen Auto-mobilindustrie. Die Gruppe der Entführer, »Rosas Erben«, kämpft gegen das Automo-bil als solches und für Trinkwasser als Menschenrecht Nummer eins. Sie arbeitet mit Betäubungsgasen, Verkleidung und illegalen TV-Sendern, hypnotisiert Politiker, verteilt Wahrheitsdrogen in der Bundesbahn und schleust übelriechende Substanzen in die Auto-mobilproduktion. Sie entführt einen Altnazi, vernichtet das Archiv der Bundeswehr und startet einen tödlichen Autoscooter auf Deutsch-lands Autobahnen, bei dem die Hälfte der Gruppe zu Tode kommt.»Rosas Erben« bringt die Extreme links wie rechts genauso zum Tan-zen wie Polizei, Justiz und Medien.

Der letzte Satz:Freiheit wird es erst dann geben, wenn keiner mehr Macht hat und will.

Alle Buchabbildungen © Thomas Krichel

Die jüngere Geschichte der Bundesrepublik Deutschland als Traum, Halluzination und Tagtraum.

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Christof WackernagelesTraumtrilogie

Erscheinungstermin 27. 8. 2011

603 S., Großformat 31 x 42 cm Gewicht 4,2 kgHardcover, handgelumbecktISBN 978-3-86674-140-9

Euro (D) 198,00 bei Vorbestellungen bis zum 26. 8. 2011

Euro (D) 248,00 bei Bestellungen ab dem 27. 8. 2011

Der Erstverkaufstag ist Christof Wackernagels 60. Geburtstag am 27. 8. 2011

Weitere Informationen (u. a. Filme, Interviews, Bilder) können Sie sich unter www.es.christofwackernagel.de ansehen oder als DVD vom Verlag schicken lassen.

Bitte bestellen Sie beim Verlag unter presse@zuklampen.del Lese-/Rezensionsexemplar (Schutzgebühr 50,– Euro)l kostenfreie Leseprobe (Inhaltsverzeichnis, Vorwort, erstes Kapitel, Personenverzeichnis)l das PDF vom Buch.

Pressekonferenz zum Erscheinen des Buches mit Christof Wackernagel am 24. 8. 2011 um 13 Uhr im Literaturhaus Berlin, Fasanenstr. 23, 10719 Berlin. Es lesen neben dem Autor Sabine Wackernagel und Katharina Wackernagel.