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Landeshauptstadt Dresden Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen Konzeption „Kita Kinderwelt(en)“, Spenerstraße 37

Vorstellung der Einrichtung - Dresden.de · „Partizipation braucht Erwachsene, die in der Lage sind, die konkreten Themen von Kindern zu erfassen die in der Lage sind, die Anforderungen

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Landeshauptstadt Dresden Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen

Konzeption

„Kita Kinderwelt(en)“, Spenerstraße 37

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Sehr geehrte Leser unserer Konzeption!

Wir erlauben uns, Sie in unserer Konzeption

auf die wichtigsten Rechte der Kinder im

Zusammenhang mit unserer Arbeit in der

Kita aufmerksam zu machen!!!

Gliederung

1. Die Kita Kinderwelt(en) – eine Vorstellung der Einrichtung ........................................................ 3

2. Unser Haus ............................................................................................................................... 4

3. Ein Tag in unserer Kita .............................................................................................................. 6

4. Die Rolle der pädagogischen Fachkräfte .................................................................................... 7

5. Spielen ist Lernen - unser Bildungsverständnis .......................................................................... 8

6. Partizipation und Beteiligungsmöglichkeiten ............................................................................. 9

6.1 Kinder gestalten mit ............................................................................................................ 9

6.2 Beschwerdemanagement .................................................................................................. 10

7. Zusammenarbeit von Eltern und pädagogischen Fachkräften ................................................... 11

8. Übergänge und Eingewöhnung ............................................................................................... 11

8.1 Eingewöhnung .................................................................................................................. 11

8.2 Übergang von Krippe zu Kindergarten ................................................................................ 12

8.3 Übergang Kindergarten zur Schule - Schulvorbereitung ...................................................... 12

9. Zusammenleben von Kindern mit und ohne Behinderung ........................................................ 13

10. Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit ..................................................................................... 14

11. Qualitätsentwicklung und Fortbildung ................................................................................... 14

12. Grundlagen ........................................................................................................................... 16

13. Allgemein Wissenswertes ..................................................................................................... 17

Schlusswort ................................................................................................................................ 18

Konzeptionelle Anhänge ............................................................................................................ 19

2

Unsere Kinder stehen im Mittelpunkt.

Jedes Kind ist für uns etwas Besonderes und in seiner

Persönlichkeit einzigartig.

In unserer pädagogischen Arbeit orientieren wir uns an den Eigenschaften und Interessen des Kindes.

Wir respektieren dessen Bedürfnisse und setzen uns dafür ein, dass sie sich glücklich und

unbeschwert entwickeln können. Im Zusammenspiel von frei wählbaren Inhalten und festen

Strukturen, Ritualen und Regeln hier im Haus ermöglichen wir den Jungen und Mädchen den

notwendigen Halt und die Sicherheit, sich dem Spiel als Hauptbeschäftigung zu widmen und durch

die daraus gewonnenen Erfahrungen zu lernen.

Unser pädagogischer Ansatz - Konstruktivismus

„Ein Kind ist kein Gefäß, das gefüllt, sondern ein Feuer, das entzündet werden will.“1

Konstruktivismus in der Pädagogik beruht auf einer Theorie des Entwicklungspsychologen Jean Piaget

(1896 – 1980). Die Theorie geht davon aus, dass sich Kinder von Geburt an mit all ihren Sinnen und

Kräften ein Bild von der Welt erschaffen. Das Kind ist dabei der Schöpfer seines Wissens, des

Erkennens seiner eigenen Persönlichkeit und Entwicklung. Es entdeckt seine Welt (rekonstruieren),

es erfindet die Welt (konstruieren) und es setzt sich kritisch mit der Welt auseinander

(dekonstruieren).

Wahrnehmungen und Ereignisse aus der Umwelt werden individuell verarbeitet. Das Kind lernt,

selbstbestimmt und aus eigenem Antrieb zu handeln. Dabei hat jedes Kind sein eigenes Tempo.

Wir sehen das Kind als soziales Wesen, fördern seine Bedürfnisse, stärken sein Vertrauen und seine

Aktivitäten und akzeptieren seine Einzigartigkeit.

1 Francois Rabelais

3

1. Die Kita Kinderwelt(en) – eine Vorstellung der Einrichtung

Wir begrüßen Sie in unserer Kita!

Unsere Einrichtung befindet sich in Trägerschaft des Eigenbetriebes

Kindertageseinrichtungen der Stadt Dresden.

Mit seiner zentralen Lage und Betreuungsvielfalt ist der Einzugsbereich

des Kinderhauses bei der Aufnahme von Kindern so groß und bunt wie

Dresden selbst.

Seit Februar 2015 hat unsere Kita ihren Platz zwischen Borsbergstraße und Fetscherstraße im

Stadtteil Striesen.

In unserem Haus begleiten wir Mädchen und Jungen von einem Jahr bis zum Schuleintritt in ihrer

Entwicklung unter Beachtung von individuellen Lebenswelten und Bedarfen. Unsere Arbeit zeichnet

sich aus durch Offenheit, Akzeptanz und eine hohe Motivation der Mitarbeiter. Wir respektieren die

unterschiedlichen Erziehungs- und Betreuungsvorstellungen der Eltern und entwicklen uns auch

durch kulturelle Vielfalt. Auf ihrem Weg der aktiven Auseinandersetzung mit der Welt begleiten

erfahrene pädagogische Fachkräfte und kooperative Partner ihre Kinder.

Ziel unserer Arbeit ist es, die Kinder in ihrem Bildungsprozess

spielerisch zu fördern und zu unterstützen, dass sie sich die Welt

selbst erschließen lernen. Dies gelingt durch thematische

Strukturierung von Räumen und die Bereitschaft, die Jungen und

Mädchen die Räume nach ihren Vorstellungen nutzen zu lassen.

Wir arbeiten konzeptionell offen, Treffzeiten in den Bezugsgruppen finden statt.

Zwischen Weihnachten und Neujahr ist unsere Einrichtung geschlossen, des Weiteren gibt es bis zu

drei variable Schließtage zu Teamfortbildungen. Diese werden jeweils zu Beginn des Jahres bekannt

gegeben. Für notwendige Betreuung sind Alternativen vorhanden.

Unsere Arbeit orientiert sich am Leitbild des Eigenbetriebs Kindertageseinrichtungen.

UN Kinderrecht

Art. 29 Recht auf

Entfaltung der eigenen

Persönlich-keit

UN Kinderrecht

Art. 16

Recht auf Privatsphäre

4

2. Unser Haus

Für die Jungen und Mädchen ist unsere Kita ein Lebensort, in dem sie spielen, essen, mit Freunden

zusammen sind oder sich einen Ort zum Alleinsein suchen, sich streiten und wieder vertragen.

Unsere Räume bilden für diese vielfältigen Aktivitäten die passende Umgebung. Den Kindern steht

die Nutzung aller Angebote und Räume auf dem jeweiligen Flügel selbstbestimmt zur Verfügung.

Sie können gemeinschaftlich spielen und haben Rückzugsmöglichkeiten für Einzelaktivitäten oder

Spiele in kleinen Gruppen.

Da Kinder ihre Umgebung nicht nur mit den Augen wahrnehmen, sondern mit allen Sinnen und durch

Bewegung, lassen wir die Kinder auch nach ihrem eigenen Rhythmus entdecken und verändern, auch

wenn es hier natürlich einiger Regeln bedarf.

Erdgeschoss

Krippe

Flügel lila

Gruppe 1 + 2: Betreuung von 30 Kindern bis drei Jahre in vier Gruppenräumen und einem Spielflur

Flügel orange

Gruppe 3: Betreuung von 15 Kindern bis drei Jahren in zwei Gruppenräumen und einem Spielflur

Gruppe 4: Betreuung von 15 Kindern bis drei Jahren in zwei Gruppenräumen und einem Spielflur

Weitere Räume

- Mehrzweckraum „Welt(en)raum“ für Bewegungsangebote, Frühdienstphase, gemeinsame

hausübergreifende Aktivitäten u. s. w.

- Beratungsraum mit Mitarbeiterbibliothek

- Holzwerkstatt / Hausmeister

- Büro Einrichtungsleiterin

+ Handlungskonzept „Aufwachsen in sozialer Verantwortung“

- Eingangsbereich (Foyer) mit Informationstafeln

- Küche

- Kinderwagenraum

5

Obergeschoss

Kindergarten

● Flügel gelb / blau: Sinnesraum ● Flügel rot / grün: Kreativraum

Experimentierraum Atelier / Musik

Rollenspiel /

Musik und Tanz Bauen / Konstruieren

Kreativraum Rollenspiel / Sinnesraum

In den zwei Kindergartenflügeln (je vier Gruppen) werden jeweils Kinder zwischen zwei und sieben

Jahren betreut.

Weitere Räume

- Kinderküche + Kinderrestaurant

- Kinderbibliothek

- Beratungsraum

- Therapieraum

- Büro stellv. Einrichtungsleitung

+ Bundesprogramm „Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“

Kinderrestaurant, Bibliothek, Holzwerkstatt, Kinderküche und Garten werden von allen Kindern

genutzt.

Die Nutzung des Kinderrestaurants erfolgt zur Mittagszeit in mehreren Durchgängen, wobei wir die

Zeit, wann ein Kind isst, in der Regel von dessen Schlaf- und Ruhebedürfnis abhängig machen.

Grundsätzlich erachten wir aus pädagogischer Sicht eine Ausruhphase der Kinder als wichtig für ihre

gesunde Entwicklung. Kindern mit weniger Bedarf wollen wir aber auch die Möglichkeit geben, diese

Zeiten zu verkürzen, durch eben späteres Essen, kürzere Ruhezeiten und situative Angebote.

Ruhebedürfnisse stellen die pädagogischen Fachkräfte anhand von Beobachtungen fest, diese

werden mit dem Kind, dem Team und den Eltern besprochen.

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3. Ein Tag in unserer Kita

Tagesablauf in der Kinderkrippe

06.00 Uhr – 07.30 Uhr Frühdienst Welt(en)raum

07.30 Uhr – 08.00 Uhr Frühstück Gruppenbereich

08.30 Uhr – 10.30 Uhr Spiel-, Angebots- und Gartenzeit

10.45 Uhr – 11.30 Uhr Mittagessen Gruppenbereich

12.00 Uhr – 14.00 Uhr Mittagsruhe

14.30 Uhr – 15.00 Uhr Vesper Gruppenbereich

15.00 Uhr – 17.30 Uhr Spielzeit Gruppenraum / Garten

Tagesablauf im Kindergarten

06.00 Uhr – 07.30 Uhr Frühdienst Welt(en)raum

07.30 Uhr – 08.30 Uhr Frühstückszeit Kinderrestaurant

07.45 Uhr – 09.15 Uhr Spiel- und Angebotszeit

09.15 Uhr – 10.45 Uhr Öffnung beider Flügel und der Themenräume

Situative Einordnung individueller Gruppenarbeit

(Gesprächskreise, Geburtstagsfeiern u. s. w.)

Freie Spielmöglichkeiten

Angebote für Kinder

Aufenthalte im Freien

10.45 Uhr – 13.00 Uhr Mittagessen Kinderrestaurant

12.00 Uhr – 14.00 Uhr Mittagsruhe

14.15 Uhr - 15.00 Uhr Vesper Kinderrestaurant

15.00 Uhr – 17.30 Uhr Spielzeit situativ auf den Flügeln

Garten

Im Haus findet der finale Spätdienst im Welt(en)raum statt.

In den Sommermonaten können Mahlzeiten, sowie das morgendliche Ankommen auch im Garten

stattfinden.

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4. Die Rolle der pädagogischen Fachkräfte

Unsere pädagogischen Fachkräfte sind innerhalb der Kita Wegbereiter für ein gemeinschaftliches

Miteinander von Mädchen, Jungen, deren Eltern und sich selbst. Wichtig ist uns ein respektvoller

Umgang miteinander, geprägt von Akzeptanz, gegenseitiger Achtung und einer dialogischen

Grundhaltung.

Im pädagogischen Alltag bedeutet dies für die pädagogischen Fachkräfte:

- in Bring- und Abholsituationen widmen sich die pädagogischen Fachkräfte emphatisch und

auf Augenhöhe dem Kind und der Übergabe von bzw. an den erwachsenen Begleiter und

tauschen ggf. Informationen aus

- nach der Verabschiedung wird eine angenehmen Atmosphäre für die Kinder gestaltet

- beim Frühstück (Essensituation) wird auf Tischkultur geachtet: geeignetes Geschirr, Besteck,

Sauberkeit, gemeinsamer Umgang

- gemeinsam wird geschaut, was es zu Essen gibt und einzelne Komponenten besprochen

(Was ist das? Wo kommt das her? usw.); die Kinder werden ggf. motiviert zu essen oder zu

probieren - wir zwingen niemanden zum Essen!

- im Spiel werden die Kinder begleitet, beobachtet, gemeinsam Ideen

weiterentwickelt, Materialien zur Verfügung gestellt, Wünsche

entgegengenommen und deren Umsetzung gemeinsam mit den

Kindern geprüft und gegebenenfalls realisiert

- Angebote und Projekte werden anhand der Interessen und

Entwicklungsstände der Kinder geplant und durchgeführt

- es werden mit den Kinder Regeln für das Zusammensein besprochen

- anhand von Beobachtungen werden Rückschlüsse auf Entwicklungsstände der Kinder

gezogen, diese bilden die Grundlage für Entwicklungsgespräche, sowie die Sicht auf das Kind

bezogen auf Eigenverantwortlichkeit, Selbstständigkeit und Verantwortung gegenüber

Anderen

- gemeinsam mit den Kindern werden die Portfolios gestaltet - um Lernfortschritte für Kinder

sichtbar zu machen

- es werden geeignete Absprachen getroffen, die sowohl die Aufsichtspflicht der

pädagogischen Fachkräfte berücksichtigen, als auch das Spielverhalten der Kinder einschl.

Rückzugsmöglichkeiten, Privatsphäre und Ideenentwicklung

- Aufbau vertrauensvoller Beziehungen zur Schaffung der Grundlage für eine optimale

Entwicklung und Identitätsbildung der Kinder und der Zusammenarbeit mit deren Eltern

UN Kinderrecht

Art. 28

Recht auf Bildung

8

Jedes Teammitglied bringt seine Stärken und Interessen in die tägliche Arbeit mit ein.

Diese bereichern unsere Arbeit, führen zu einem intensiven Austausch miteinander und begeistern

auf unterschiedliche Art die Kinder.

Wir sind uns gegenseitige Ansprechpartner, reflektieren, unterstützen uns, vertrauen einander und

schaffen dadurch eine Basis, um miteinander zu arbeiten.

Der sinnvolle Umgang mit unseren eigenen Kräften und das Stärken der eigenen Lebenswelt in einem

konstruktiven Miteinander ist uns ein besonderes Anliegen. Wohlfühlen, Vertrauen und Akzeptanz

prägen die Atmosphäre unserer Einrichtung und sind Ausdruck unserer Teamkultur.

5. Spielen ist Lernen - unser Bildungsverständnis

„Kinder brauchen eine Gemeinschaft, in der sie sich wohl fühlen, sie brauchen Vorbilder, an denen sie

sich orientieren können [...] und Kinder brauchen Aufgaben, an denen sie wachsen können."2

In Übereinstimmung mit dem Sächsischen Bildungsplan sehen wir Bildung als Selbstbildungsprozess,

in dem die Erzieher als Bezugspersonen und Begleiter eine tragende Rolle einnehmen. Die

Haupttätigkeit eines Kindes ist das Spiel, den Rahmen hierfür schafft die pädagogische Fachkraft.

Durch Beobachtung erkennt sie die Themen der Kinder. Im Dialog stimmen Kinder eigene Ideen mit

den Interessen anderer Kinder ab. Sie lernen dabei soziale Kompetenzen, z.B. Spielhandlungen zu

konkretisieren, Regeln auszuhandeln und einzuhalten. Dies geschieht unabhängig vom Alter.

Jedes Kind hat Zutritt zu nahezu allen Räumen in unserer Kita. Auf Grund der Größe der Einrichtung

arbeiten Teams der jeweiligen Flügel miteinander. Auf jedem Flügel finden sich Zweck- und

Funktionsräume. Zur Übersichtlichkeit, um ein vielfältiges Material vorzuhalten, um Reizüberflutung

zu vermeiden, um Exploration zu fördern, um Spielunterbrechungen zu vermindern und um

Ressourcen der Mitarbeiter bestens zu nutzen, haben wir unsere Räume thematisch eingerichtet.

2 Orban, Rainer. Wiegel, Gabi: Ein Pfirsich ist ein Apfel mit Teppich drauf. Systemisch arbeiten im Kindergarten.

Zweite Auflage. Heidelberg: Carl-Auer Verlag, 2013, S. 78

UN Kinderrecht Art. 31

Recht auf Spiel, Freizeit und

Erholung

9

6. Partizipation und Beteiligungsmöglichkeiten

Wir nehmen Kinder ernst. Dies verlangt von uns Pädagogen mit Kindern im Dialog zu sein, ihnen

zuzuhören und mit ihnen Aushandlungsprozesse zu führen und die Ergebnisse/ Vereinbarungen

beiderseits zu akzeptieren. Im Alltag entsteht Beteiligung aus der Beobachtung der Interessen der

Kinder. Mit dieser Anregung gehen die Pädagogen auf die Bedürfnisse ein und bringen Nähe,

Sicherheit und Zuneigung entgegen. Mit alters- und entwicklungsgerechten Strukturen können

Kinder sich frei äußern, ihre Gefühle, Bedürfnisse, Wünsche und Interessen mitteilen.

Diese Prozesse sind in den Tagesablauf integriert. Dadurch können wir die Kinder besser verstehen

und sie aktiv am Leben in der Gruppe teilhaben lassen.

„Partizipation braucht Erwachsene,

die in der Lage sind, die konkreten Themen von Kindern zu erfassen

die in der Lage sind, die Anforderungen so zu gestalten, dass sie den Lebenserfahrungen der Kinder

entsprechen

die bereit sind, Macht abzugeben

die bereit sind, sich auch auf offene Situationen einzulassen

die geduldig sind

die Fehler als wertvoll schätzen und

die jederzeit ihre Verantwortung behalten ...“3

6.1 Kinder gestalten mit

- Kinder bestimmen auf den Flügeln ihren Spielraum

und ihre Spielinhalte selbst

- Sie steuern Ideen für Aktivitäten während der festen Gruppenzeit bei

- Kinder wählen ihre Spiel- und Tischpartner selbständig aus

- Kinder können Wünsche über die Anschaffung von Spielmaterialien oder die Gestaltung der

Räume äußern

- Projekte entstehen aus Themen der Kinder, sie werden in Planung und Vorbereitung aktiv

einbezogen

- Kindergartenkinder übernehmen kleine Aufgaben im Kinderrestaurant

- Kinder bestimmen über Regeln zum gemeinsamen Leben mit u.v.m

3 Sächsisches Staatsministerium für Soziales: Der Sächsische Bildungsplan. Ein Leitfaden für pädagogische

Fachkräfte in Krippen, Kindergärten und Horten sowie für die Kindertagespflege. Dresden: SV Saxonia Verlag,

2007. S. 28

UN Kinderrecht

Art. 12, 13 und 17

Berücksichtigung des Kindeswillens;

Meinungs- und Informationsfreiheit;

Zugang zu Medien

10

6.2 Beschwerdemanagement

Unsere Haltung zu Bedürfnissen der Kinder und aktivem Kinderschutz im pädagogischen Alltag,

definiert sich in verschiedenen Beschwerde- und Mitwirkungsrechten und -möglichkeiten im Kita-

Alltag. Es entspricht unserem Verständnis, dass sich hinter jeder (wie auch immer geäußerten)

Beschwerde eines Kindes ein unerfülltes Bedürfnis verbirgt. Der konzeptionelle Umgang mit

Beschwerden sieht vor, dass Bedürfnisse als berechtigt angesehen und in geeigneter Weise erfüllt

werden. Dies kann eine unmittelbare Intervention sein, kann aber ebenso bedeuten, „... einen

Teamprozess zu initiieren, der Beschwerde als Entwicklungschance für die Kinder und die

pädagogischen Fachkräfte versteht und der es zugleich ermöglicht, die Regeln und Strukturen der

Kita immer neu an den Bedürfnissen der Kinder auszurichten...“4

Die Beschwerde eines Kindes

Bezüglich des Verhaltens über Spiele und Hinsichtlich der Regeln

anderer Kinder Angebote der Einrichtung

Der Erzieher ermutigt die Klären die Erzieher in Dienstberatungen be-

Kinder und unterstützt sie gemeinsam mit den sprechen die Erzieher

Bei der Findung geeigneter Kindern im jeweiligen mit der Leiterin die

Konfliktlösestrategien Gruppenbezug Thematik und es werden

geeignete Schlüsse gezogen

Beschwerden aus Sicht der Eltern werden von allen Erziehern entgegen und ernst genommen und

ggf. mit der Leiterin besprochen. Eine direkte Beschwerde bei der Leiterin der Einrichtung ist ebenso

jederzeit möglich, jedoch inhaltsabhängig. Im Rahmen einer guten Erziehungspartnerschaft sollte

eine Beschwerde zunächst unmittelbar an den Erzieher im Bereich erfolgen.

Grundsätzlich sehen wir eine berechtigte Beschwerde als

Qualitätsentwicklungschance.

4 kindergarten heute 3/2014. S. 4

11

7. Zusammenarbeit von Eltern und pädagogischen Fachkräften

Die gute, partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Eltern und den Fachkräften in der Kita ist die

Grundlage für gutes Gelingen unserer Tätigkeit.

Erziehungspartnerschaft bedeutet für uns, dass sich beide füreinander öffnen, ihre Erwartungen an

die Bildung, Erziehung und Betreuung des Kindes austauschen und zum Wohle des Kindes

miteinander kooperieren.

Wir erleben, dass sich Kinder sicher und geborgen fühlen, wenn Eltern und pädagogische Fachkräfte

in einem regelmäßigen Austausch stehen. Eine enge Zusammenarbeit ist ein Gewinn für alle und eine

Bereicherung unserer pädagogischen Arbeit. Kinder, pädagogische Fachkräfte, Eltern und Angehörige

sollen das Kinderhaus als Ort der Begegnung erleben und nutzen. Wir wollen den Eltern

Ansprechpartner in jeder Lebenssituation sein.

Arten der kontinuierlichen Zusammenarbeit mit Eltern sind:

- Vorgespräch vor Aufnahme in die Kita mit der Leiterin

- Gespräche mit der pädagogischen Fachkraft zur Eingewöhnung

- Zwischengespräche bei Übergängen

Beratungsangebote durch

- Dipl. Sozialpädagogin im Handlungskonzept „Aufwachsen in sozialer Verantwortung“

- Logopädin im Bundesprogramm „Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“

- Leiterin der Einrichtung

Entwicklungsgespräche, Tür- und Angelgespräche, Elternabende, Engagement im Elternrat,

Engagement bei Veranstaltungen, Festen, Ausflügen u. ä.

Eltern erhalten Informationen in Form von:

- persönlicher Ansprache durch pädagogische Fachkraft oder Leiterin

- Infowänden

- Infoschreiben, Welt(en)blatt

- Newsticker

8. Übergänge und Eingewöhnung

8.1 Eingewöhnung

Veränderungen sind Bestandteil der Kindheit. Um diese Veränderungen bewältigen zu können

brauchen Kinder Selbstvertrauen, Selbstsicherheit, Anpassungsvermögen an neue Situationen und

stabile Begleitung durch ihre vertraute Bezugsperson.

Wir legen viel Wert auf eine partnerschaftliche und akzeptierende Kooperation mit Müttern und

Vätern. In Zusammenarbeit mit den Eltern gestalten wir die Eingewöhnungsphase des Kindes, es

entsteht eine verlässliche Beziehung als Voraussetzung für Geborgenheit und Wohlbefinden. Wir

gewöhnen Kinder in ihrem individuellen Tempo nach unserem eigenen bewährten

Eingewöhnungskonzept (angelehnt an das sogenannte „Berliner Modell“) ein. Das

Eingewöhnungskonzept erhalten alle Eltern bei der Aufnahme des Kindes in unsere Kita.

12

8.2 Übergang von Krippe zu Kindergarten

Die Übergänge in der Kita Kinderwelt(en) werden mit den Pädagogen in der Eingewöhnung

vorbereitet und begleitet. Dies betrifft die Kinder,

- die zunächst im Krippenbereich betreut werden und

- Kinder die als Krippenkind direkt im Kindergarten in den Familiengruppen aufgenommen

werden

Es gibt viele Dinge zu Veränderungen und Entwicklungen des Kindes zu besprechen, auch und

besonders mit den Eltern. Hierfür haben wir eine standardisierte Übergangsstruktur erarbeitet,

welche allen Beteiligten Sicherheit für die Erwartungen im neuen Lebensabschnitt des Kindes gibt.

8.3 Übergang Kindergarten zur Schule - Schulvorbereitung

Die Vorbereitung auf die Schule beginnt für uns mit Aufnahme des Kindes in unsere Einrichtung und

ist Bestandteil des Alltages in der Kindertageseinrichtung. Die Fähigkeiten des Lernens hat das Kind

von Geburt an. Schulvorbereitung bedeutet, Kinder auf den Tag des Schuleintritts vorzubereiten. In

unserer Kindertageseinrichtung erfahren sie einen festen Tagesrhythmus außerhalb der Familie und

verinnerlichen soziale Kompetenzen.

Wir fördern:

Umgang mit Sprache und Kommunikation Kreativität Kognition

Freude an Gemeinsamkeit Neugier und Wissensdrang wecken

Spaß an Naturwissenschaft (zählen, messen, zuordnen)

Gefühl für Zeit entwickeln Gezielte Übungen zu Grob- und Feinmotorik

Werterhaltung, Ordnung, Gewissenhaftigkeit, Ausdauer, Selbstständigkeit

gesunde Körpereinstellung und Ernährung

Im letzten Kindergartenjahr treffen sich alle künftigen Schulkinder wöchentlich. Dabei liegen die

Schwerpunkte in:

- differenzierten Aufgabenstellungen im Rahmen der Gruppenarbeit

(Ziel: hören, verstehen,ausführen)

- Sozialverhalten (Ziel: zuhören können, selbst ausreden, andere ausreden lassen)

- Erweiterung des Weltwissens

- Projektarbeiten, Beobachtungsgänge, Ausflüge

- Übernahme von Verantwortung und erlernen von

Bewältigungsstrategien

- Resilienzförderung

- Kooperationen mit öffentlichen Einrichtungen und Institutionen

- Kennenlernen einer Grundschule und des Horts

Wichtig und notwendig ist uns während dieser Zeit, die konstruktive Zusammenarbeit mit Eltern, die

Vernetzung mit dem jeweiligen Lebensumfeld, sozialen Institutionen und den Schulen.

UN Kinderrecht

Art. 23

Recht auf Förderung

behinderter Kinder

13

9. Zusammenleben von Kindern mit und ohne Behinderung

Integration

Ein wesentliches Merkmal unserer Einrichtung ist, dass Kinder mit einem Anspruch auf

Eingliederungshilfe nach SGB XII in den Gruppen gemeinsam mit allen Kindern betreut und gefördert

werden können. Dafür wurden im Kita-Alltag räumliche und personelle Rahmenbedingungen

geschaffen. Die Begleitung erfolgt durch heilpädagogische Fachkräfte und zusätzliche Angebote. Das

Zusammenleben aller Kinder wird durch die pädagogischen Fachkräfte bewusst und sensibel zum

gegenseitigen Vorteil gestaltet. Im gemeinsamen Tun entwickeln sich Toleranz, Rücksichtnahme und

Selbstvertrauen. Das Ziel ist es, ein gleichberechtigtes Miteinander aller Kinder zu leben, im Spiel und

beim Lernen. Je nach den individuellen Möglichkeiten wird der Alltag gemeinsam realisiert und die

Kinder ganzheitlich gefördert.

In einer bestehenden Kindergruppe werden in der Regel drei bis vier Kinder integriert. Dieser Gruppe

steht zusätzlich eine heilpädagogische Fachkraft zur Verfügung. Neben der Beratung und Begleitung

der Kinder und ihrer Familien ist die heilpädagogische Fachkraft u. a. für die Erstellung der

individuellen Förderpläne und deren Umsetzung, die Beobachtung und Dokumentation, die

jährlichen Hilfeplangespräche und die Moderation zwischen allen Beteiligten verantwortlich.

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10. Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit

Zum Kennenlernen unserer schönen Stadt nutzen wir vielfältige Angebote. Wir arbeiten mit

verschiedenen Institutionen zusammen. Die Kontaktpflege und den Ressourcenaustausch sehen wir

als wichtigen Bestandteil unserer täglichen Arbeit.

Hierzu gehören u. a.:

Museen und Bibliotheken

Theater der jungen Generation (TjG)

Zoo und Großer Garten und seine Angebote

Gesundheitsamt, Jugendamt, Familienberatungsstellen

Kinder- und Jugendärztlicher Dienst

Frühförderstellen, Ergotherapie & Logopädie, Kinderärzten

Zahnarzt zur Prophylaxe / Zahnklinik

Stadtelternrat

ADAC, SG Dynamo Dresden, DVB

Kooperationen mit der 113. Grundschule und mit Tagesmüttern im Wohnumfeld, sowie regelmäßige

Leiterinnentreffen ermöglichen einen Erfahrungsaustausch mit den umliegenden

Kindertageseinrichtungen.

11. Qualitätsentwicklung und Fortbildung

Um den vielfältigen und hohen Ansprüchen und Bedürfnissen der Kinder und Ihrer Eltern zu

entsprechen, setzt sich das Team des Kinderhauses fortlaufend mit der Qualität der eigenen

pädagogischen Arbeit auseinander.

Unsere Arbeit orientiert sich grundsätzlich am „Sächsischen Bildungsplan”. Für die Qualitätssicherung

und -entwicklung unserer pädagogischen Arbeit nutzen wir den Nationalen Kriterienkatalog für

„Pädagogische Qualität in Tageseinrichtungen für Kinder“ (PädQuis) . Beide Instrumente vertiefen

vorhandenes Wissen und vermitteln neue Inhalte. Unsere Einrichtung hat sich in einem

eineinhalbjährigen Qualifizierungsprozess intensiv mit dem Thema sprachliche Bildung im Alltag

auseinandergesetzt und ist diesbezüglich auch zertifiziert. Das Thema „Alltagsintegrierte

Sprachförderung“ haben wir darauf aufbauend für unsere Einrichtung konzeptionell untersetzt.

Dieses Arbeitsinstrument ist Bestandteil unserer Konzeption (s. Anhang).

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In Fortbildungsveranstaltungen vertiefen einzelne Teammitglieder ihr fachliches Wissen und

informieren sich über aktuelle Entwicklungen in verschiedenen Themenbereichen unserer

pädagogischen Arbeit. Neue Erkenntnisse reflektieren wir miteinander und erweitern damit unser

Fachwissen und unsere pädagogische Kompetenz. Jeder pädagogischen Fachkraft stehen im Jahr fünf

Fortbildungstage zu, dem gesamten Team davon drei Tage, an denen die Einrichtung ggf. geschlossen

bleibt.

Regelmäßig finden Dienstberatungen, Fallberatungen, Fachberatungen und Arbeitskreise statt.

Die Einrichtungsleitung hat im gesamten Qualitätssicherungs- und Fortbildungs-prozess eine

steuernde Funktion.

UN Kinderrecht

Art. 18

Verantwortung für das Kindeswohl

16

12. Grundlagen

Träger der Einrichtung

Landeshauptstadt Dresden

Eigenbetrieb Kindertagseinrichtungen Dresden

Dr.-Külz-Ring 19

01169 Dresden

Gesetzliche Grundlagen

Grundgesetz (GG) der BRD - Grundrechtskatalog Art. 1 bis 19

(im Besonderen Art. 1-3 und 6)

Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)

§ 1626 BGB Abs.1 und 2 Elterliche Sorge, Grundsätze

Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII)

§ 1Recht auf Erziehung, Elternverantwortung, Jugendhilfe

§ 8 Beteiligung von Kindern und Jugendlichen

§ 8a der den Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung

§§ 22 - 25 Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen und in Tagespflege

§ 35a, § 36 Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche

§ 45, § 46 Betriebserlaubnis

§ 72 Fortbildung, Fachberatung

§§ 74 - 78 Förderung und Beteiligung der freien Jugendhilfe

§ 79, § 80 Jugendhilfeplanung

§ 81 Zusammenarbeit mit anderen Stellen und öffentlichen Einrichtungen

Grundlagen und Richtlinien

Sächsisches Gesetz zur Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen (SächsKitaG)

Sächsischer Bildungsplan

UN Kinderechtskonvention

UN Behindertenrechtskonvention

Sächsische Integrationsverordnung (SächsIntegrVO)

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13. Allgemein Wissenswertes

Anschrift: Kapazitäten:

Kita Kinderwelt(en) insgesamt: 202 Plätze

Spenerstraße 37 davon Krippenplätze: 74 Plätze bis drei Jahre

01309 Dresden Integrationsplätze: 4 Plätze

Ansprechpartner:

Leiterin Dipl. Soz.-Päd. Jana Seifarth

1. Stellvertreterin Kerstin Seidenglanz

2. Stellvertreterin Dipl. Soz.-Päd. Juliane Buchelt

Kontaktmöglichkeiten:

Büro: 0351 / 45 93 412

E - Mail: [email protected] und [email protected]

Fax: 0351 / 21 04 678

Öffnungszeiten:

Montag bis Freitag 6.00 Uhr bis 17.30 Uhr

Jährlich findet eine Abfrage zum Bedarf der Öffnungszeiten statt. Diese werden ggf. entsprechend

angepasst.

Besichtigungen der Einrichtung sind täglich 15.30 bis 16.15 Uhr oder nach vorheriger

Terminabsprache möglich.

Schließzeiten:

Über die genauen Zeiten und Verfahrensweisen informiert die Einrichtung rechtzeitig und öffentlich

am Elternaushang.

Verkehrsanbindung:

Bus: Linie 63 und 64

Straßenbahn: Linie 4 und 10

Haltestelle: Spenerstraße

Dienstleister:

Hausmeisterdienste RWS - Hausmeisterdienst

Essenversorgung - DLS

Reinigungsleistung - Piepenbrock

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Schlusswort

Die vorliegende Konzeption nebst konzeptioneller Anhänge sind das Ergebnis eines gemeinsamen

Erarbeitungsprozesses aller pädagogischen Mitarbeiter der Kita Kinderwelt(en) Spenerstraße.

Grundlage hierfür bildet unsere Wertschätzung und Haltung gegenüber dem Kind, unsere

Erfahrungen aus der Arbeit mit den Kindern sowie neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zu

kindlicher Entwicklung.

Wir sehen die Konzeption als veränderlich an. Wir bedanken uns für die Unterstützung der

Elternvertreter und der Fachberatung unseres Trägers.

Frau Jana Seifarth, Leiterin der Einrichtung

Spenerstraße 37, 01309 Dresden

Dresden, Juni 2016

Kinderhausleiterin: Elternvertretung:

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Konzeptionelle Anhänge

Alltagsintegriertes Sprachförderkonzept

Eingewöhnungskonzept

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Impressum:

Verantwortlich als Urheber und Herausgeber

Landeshauptstadt Dresden

- Der Oberbürgermeister -

Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen Dresden

„Kita Kinderwelt(en)“, Kindertageseinrichtung Spenerstraße 37

Betriebsleiterin: Sabine Bibas

Amtsgericht Dresden, HRA 6925

Telefon (03 51) 4 88 51 31

Telefax (03 51) 4 88 50 23

E-Mail [email protected]

Postfach 12 00 20

01001 Dresden

www.dresden.de

Zentraler Behördenruf 115 – Wir lieben Fragen

Redaktion und Fotografien: „Kita Kinderwelt(en)“, Kindertageseinrichtung Spenerstraße 37, September 2016

Die Landeshauptstadt Dresden ist eine Körperschaft des Öffentlichen Rechts.

Umsatzsteuer-Identifikationsnummer gemäß § 27a Umsatzsteuergesetz: DE 140135127