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Vorwort Sehr geehrte Damen und Herren, „Innovationen brauchen Partnerschaften“ ist eine zentrale Aussage unserer neu gestalteten AGV-Homepage. Ebenso ist es eine seit Jahrzehnten gelebte Erfahrung in der hervorragen- den Zusammenarbeit unseres Verbandes mit den Wirtschaftsjunioren und dem Wirtschafts- kreis Lüdenscheid. Wirtschaftsjunioren und Wirtschaftskreis haben am 11. November mit einem Galaabend ihr 60-jähriges Bestehen gefeiert. Der AGV gratuliert herzlich zu diesem Jubiläum und zu einem ganz besonderen Abend, den die Organisatoren ihren vielen anwe- senden Mitgliedern und Gästen bereitet haben. Mit freundlichen Grüßen Ihr Christian Lepping Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes der Metall- und Elektro-Industrie Lüdenscheid e. V. Ausgabe 2016 / 03 Die Themen: Aus der Region: • Landrat Gemke zur Rolle Südwestfalens • Messetalk und SWTAL Aus der Landespolitik: • Dr. Mallmann zur Lage NRWs Aus dem AGV: • Berufsparcours Kierspe • AGSW – Weiterbildungs- angebote in 2017 • Firmenjubiläen Aus der Region: Interview mit Landrat Gemke zur Rolle Südwestfalens Quo vadis Südwestfalen? Frage: Herr Gemke, Sie sind derzeit Aufsichtsratsvorsitzender der Südwestfalen Agentur. Welche Aufgaben und Themen stehen im Mittelpunkt der Südwestfalen-Kampagne während ihrer Amtszeit? Antwort: Der Wettbewerb der Regionen ist längst Realität. Nur wenn es uns gelingt, an einem Strang zu ziehen, ist Südwestfalen bestmöglich für die Zukunft aufgestellt. Diese Prämisse bestimmt das Handeln der Südwestfalen Agentur in allen Geschäftsbereichen. Im Regionalmarketing zum Beispiel ist es uns gelungen, die Anzahl der Mitglieder im Verein „Wirtschaft für Südwestfalen“ auf über 230 auszubauen. Das belegt eindrucksvoll den star- ken Rückhalt der südwestfälischen Wirtschaft. Ein Schwerpunkt der Arbeit war zudem die Entwicklung einer Zukunftsvision 2030. Drei Ziele stehen dabei im Mittelpunkt: Erstens: Südwestfalen sollte im Jahr 2030 bundesweit als Region des besonderen, koopera- tiven Miteinanders positioniert sein. Zweitens: Südwestfalen will stärkste Region des industriellen Mittelstandes in Deutschland sein. Drittens: Südwestfalen möchte als Inbegriff für attraktives Leben, Arbeiten und Erholen gelten. Hinterlegt werden diese Ziele mit einer ersten Aufstellung möglicher Maßnahmen zur Zieler- reichung. Klar definiert sind dabei die beiden Schwerpunktthemen: Digitale Agenda und ein gesteigertes Regionalbewusstsein für das „WIR in Südwestfalen“ Diese finden sich im Übrigen auch in der Bewerbung zur Regionale 2022 bzw. 2025 als Schwerpunkte wieder. Frage: Welchen konkreten Mehrwert bietet die „Marke Südwestfalen“ einem Unternehmen im Märkischen Kreis? Antwort: Die demographische Entwicklung zeigt einen deutlichen Trend; in den kommen- den Jahren müssen wir mit deutlichen Einwohnerrückgängen in allen Kreisen rechnen. Gerade die Bevölkerungsentwicklung macht aber deutlich, wie wichtig die Fortsetzung der im Rahmen der REGIONALE 2013 begonnenen Arbeit ist. Thomas Gemke Diplom-Verwaltungswirt (FH) und Diplom-Betriebswirt (FH) Seit 2009 Landrat des Märkischen Kreises.

Vorwort Die Themen - AGV · „Innovationen brauchen Partnerschaften“ ist eine zentrale Aussage unserer neu gestalteten AGV-Homepage. Ebenso ist es eine seit Jahrzehnten gelebte

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Page 1: Vorwort Die Themen - AGV · „Innovationen brauchen Partnerschaften“ ist eine zentrale Aussage unserer neu gestalteten AGV-Homepage. Ebenso ist es eine seit Jahrzehnten gelebte

VorwortSehr geehrte Damen und Herren,

„Innovationen brauchen Partnerschaften“ ist eine zentrale Aussage unserer neu gestalteten AGV-Homepage. Ebenso ist es eine seit Jahrzehnten gelebte Erfahrung in der hervorragen-den Zusammenarbeit unseres Verbandes mit den Wirtschaftsjunioren und dem Wirtschafts-kreis Lüdenscheid. Wirtschaftsjunioren und Wirtschaftskreis haben am 11. November mit einem Galaabend ihr 60-jähriges Bestehen gefeiert. Der AGV gratuliert herzlich zu diesem Jubiläum und zu einem ganz besonderen Abend, den die Organisatoren ihren vielen anwe-senden Mitgliedern und Gästen bereitet haben.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Christian LeppingGeschäftsführer des Arbeitgeberverbandesder Metall- und Elektro-Industrie Lüdenscheid e. V.

Ausgabe 2016 / 03

Die Themen:Aus der Region:

•LandratGemke zurRolleSüdwestfalens

•MessetalkundSWTAL

AusderLandespolitik:

•Dr.Mallmann zurLageNRWs

AusdemAGV:

•BerufsparcoursKierspe

•AGSW–Weiterbildungs- angebotein2017

•Firmenjubiläen

AusderRegion:InterviewmitLandratGemkezurRolleSüdwestfalens

QuovadisSüdwestfalen?Frage: Herr Gemke, Sie sind derzeit Aufsichtsratsvorsitzender der Südwestfalen Agentur. Welche Aufgaben und Themen stehen im Mittelpunkt der Südwestfalen-Kampagne während ihrer Amtszeit?

Antwort: Der Wettbewerb der Regionen ist längst Realität. Nur wenn es uns gelingt, an einem Strang zu ziehen, ist Südwestfalen bestmöglich für die Zukunft aufgestellt. Diese Prämisse bestimmt das Handeln der Südwestfalen Agentur in allen Geschäftsbereichen. Im Regionalmarketing zum Beispiel ist es uns gelungen, die Anzahl der Mitglieder im Verein „Wirtschaft für Südwestfalen“ auf über 230 auszubauen. Das belegt eindrucksvoll den star-ken Rückhalt der südwestfälischen Wirtschaft. Ein Schwerpunkt der Arbeit war zudem die Entwicklung einer Zukunftsvision 2030. Drei Ziele stehen dabei im Mittelpunkt:Erstens: Südwestfalen sollte im Jahr 2030 bundesweit als Region des besonderen, koopera-tiven Miteinanders positioniert sein. Zweitens: Südwestfalen will stärkste Region des industriellen Mittelstandes in Deutschland sein. Drittens: Südwestfalen möchte als Inbegriff für attraktives Leben, Arbeiten und Erholen gelten.Hinterlegt werden diese Ziele mit einer ersten Aufstellung möglicher Maßnahmen zur Zieler-reichung. Klar definiert sind dabei die beiden Schwerpunktthemen: Digitale Agenda und ein gesteigertes Regionalbewusstsein für das „WIR in Südwestfalen“ Diese finden sich im Übrigen auch in der Bewerbung zur Regionale 2022 bzw. 2025 als Schwerpunkte wieder.

Frage: Welchen konkreten Mehrwert bietet die „Marke Südwestfalen“ einem Unternehmen im Märkischen Kreis?

Antwort: Die demographische Entwicklung zeigt einen deutlichen Trend; in den kommen-den Jahren müssen wir mit deutlichen Einwohnerrückgängen in allen Kreisen rechnen. Gerade die Bevölkerungsentwicklung macht aber deutlich, wie wichtig die Fortsetzung der im Rahmen der REGIONALE 2013 begonnenen Arbeit ist.

ThomasGemkeDiplom-Verwaltungswirt (FH) und Diplom-Betriebswirt (FH)Seit 2009 Landrat des Märkischen Kreises.

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Wir müssen als Region weiter an uns arbei-ten, um Menschen eine attraktive Heimat zu bieten. Und das geht nur gemeinsam in Südwestfalen, Kirchturmdenken hilft –gerade in Zeiten knapper Kassen- nicht weiter. Für Unternehmen bietet das Regionalmarketing sehr konkrete Mehrwerte: Ein Set aus zahlrei-chen Maßnahmen und Angeboten, die die Unternehmen nutzen können, um sich als at-traktive Arbeitgeber in Südwestfalen zu positionieren. Beispielsweise gemeinsame Auftritte auf Karrieremessen, Material zum Standort, aber auch die kostenlose Teilnahme an Trainings und Veranstaltungen. Jedes Mitgliedsunternehmen unterstützt automatisch die gemeinsa-me Werbekampagne für die Region.

Frage: Ein Blick zurück: Welche Erfolge und Leistungen der Regionale 2013 wirken bis heute fort? Was hat sie der Region nachhaltig gebracht?

Antwort: Mit „Siegen – Zu neuen Ufern“ oder der Lennepromenade in Iserlohn-Letmathe sind zwei große Regionale-Projekte erst vor wenigen Monaten und unter großer Teilnah-me der Bevölkerung eröffnet worden. Aber nicht nur die großen, öffentlichkeitswirksamen, sondern alle Projekte, Maßnahmen und Ideen in Summe haben geholfen, die Menschen in ihren Orten, Vereinen, Initiativen voranzubringen. Allen Projekten lag ja die Idee zugrunde, Südwestfalen aktiv zu gestalten, das Image der Region zu verbessern und dabei Proble-me gemeinsam zu lösen. Manchmal wurden kleine Projekte entwickelt, bei anderen waren mehrere Kommunen beteiligt. Fast immer aber haben sich bei der Entwicklung der Projekte stabile Kooperationsstrukturen gebildet, mit denen die Region auch für die Zukunft gut aufgestellt ist. Zudem ist das Selbstbewusstsein der Region erheblich gewachsen. Mehr als 150 Weltmarktführer, die Industriestärke, die Naturschätze, die guten Wohnbedingungen – darauf können wir auch stolz sein!

Frage: Welche Perspektiven bietet eine Bewerbung für die Regionale 2022 bzw. 2025 für Südwestfalen?

Antwort: Die Bewerbung Südwestfalens um eine weitere Regionale erfolgt vor dem Hin-tergrund der großen Herausforderungen, vor denen die Region steht. Wir sind eine starke Region – aber wir wollen auch stark bleiben! Dafür müssen wir an unserer Attraktivität, gera-de für die jüngere Generation, arbeiten. Der fortschreitende demografische Wandel und der zunehmende Einfluss einer digitalisierten Gesellschaft und Wirtschaft machen einen echten Qualitätssprung notwendig. Genau dabei würde uns eine Regionale 2022 bzw. 2025 sehr unterstützen.

Eine Übersicht aller Mehrwertehat die Agentur unter www.jetzt-zusammenstehen.deerstellt.

AusderRegion:MessetalkundSWTAL

DieSWTALweiteraufErfolgskursDie Südwestfälische Technologie-Ausstellung (SWTAL) in Lüdenscheid war für mehr als 130 Aussteller, darunter zahlreiche Mitglieder des AGV, wieder ein wichtiger Termin im diesjährigen Messekalender. In der 16. Auflage hat sich die SWTAL von einer Automations-messe zu einer Regionalmesse für die Metall- und Kunststoffverarbeitung entwickelt.

Ein fester Bestandteil der SWTAL ist der Messetalk, zu dem eine Veranstaltergemeinschaft aus AGV, SIHK, Wirtschaftsjunioren und Wirtschaftskreis Lüdenscheid sowie Stadt Lüdenscheid in die Museen der Stadt einlädt. Der traditionelle Vortrag des Abends stand unter dem Titel „Vom Wickel zur Klemme – Ein Teil Lüdenscheider Wirtschaftsgeschichte“. Dr. Jens Heiden-reich, Geschäftsführer von Phoenix Feinbau in Lüdenscheid präsentierte die Geschichte des Unternehmens, das als Noelle & Berg einst in einer Garage seinen Anfang nahm – wie so viele der heutigen Weltmarktführer der Region. Heidenreich legte das Augenmerk auf die Veränderungen und Herausforderungen, denen sich Geschäftsführung und Mitarbeiter immer wieder gestellt haben, um am Markt zu bestehen und sich weiterzuentwickeln.

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Dr.JensHeidenreichGeschäftsführer von Phoenix Feinbau in Lüdenscheid

Der zweite Schwerpunkt seines Vortrags war ein Blick in die Zukunft. Wohin auch die Reise mit der fortschreitenden Digitalisierung letztendlich gehen werde, wichtig sei Folgendes: „Es kommt auf die Menschen an. Die Technik allein reicht nicht.“ Auch die intelligenteste Ma-schine hänge immer noch von denjenigen ab, die sie bedienen, programmieren und kont-rollieren. „Wir müssen den Menschen die Ängste nehmen, und sie qualifizieren und ausbil-den“, sagte er. „Die Anforderungen, um die Technik zu beherrschen, werden immer größer.“ Das sei neben dem Fachkräftemangel zurzeit die größte Herausforderung. An einigen Beispielen aus seinem Unternehmen zeigte er, in welchen Bereichen neue Möglichkeiten der Digitalisierung nach und nach eingeführt wurden und werden.

AusderLandespolitik:Dr.MallmannzurLageNRWs

Nordrhein-WestfalenvorderWahl:WoraufesjetztankommtNordrhein-Westfalen ist ein großartiges Land mit vielen Stärken. Dazu gehört seine zentrale Lage: Das bevölkerungsreichste Bundesland Deutschlands im Herzen Europas verfügt über direkte Verbindungen zu allen Märkten des Kontinents. Die Anbindung an nationale und internationale Verkehrsadern sowie die Nähe zu den drei großen Seehäfen Rotterdam, Ant-werpen und Hamburg bieten optimale Standort-Voraussetzungen. Einzigartig ist auch die industrielle Basis unserer Region: Von der Energiewirtschaft über die Grundstoff- und Zu-lieferindustrie bis zu den Endproduzenten besitzt NRW die gesamte Wertschöpfungskette. Um dieses Alleinstellungsmerkmal noch besser auszunutzen, bedarf es aber einer Fitnesskur für die nordrhein-westfälische Infrastruktur, die Voraussetzung für eine Unternehmen und Investitionen anlockende Top-Region ist.

Wenn NRW mittlerweile in den nationalen und internationalen Wachstums-Ranglisten auf hinteren Plätzen erscheint, dann hat dies auch damit zu tun, dass das Land in den letzten Jahren viel zu wenig in seine Daseinsvorsorge investiert hat. Anders ausgedrückt: Die Sicherung der Zukunftsfähigkeit als Wirtschafts- und Industriestandort hat zu selten auf den vorderen Plätzen der landespolitischen Agenda gestanden.

Deshalb fordern wir als unternehmer nrw von der Landespolitik eine Willkommenskultur für Unternehmen und eine Aufbruchstimmung für Investitionen in Arbeitsplätze. Dafür benötigt unser Land vor allem ein neues Grundempfinden für die Erfordernisse eines wettbewerbs-fähigen Wirtschaftsstandorts – übrigens auch unsere Bevölkerung. Die Politik wird den Bürgern dieses Landes erklären müssen, dass erhebliche Investitionen in der Infrastruktur bevorstehen, ohne die NRW von der Landkarte der Top-Standorte für Investitionen mittel-fristig verschwinden wird. Zwei Aspekte möchte ich hier besonders herausgreifen:Um langfristig das industrielle Herz Europas zu sein, braucht NRW eine funktionierende und belastbare, die enormen Verkehrsströme verkraftende Verkehrsinfrastruktur.

Dr.LuitwinMallmann,Hauptgeschäftsführer Landesvereinigung der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalen e.V. (unternehmer nrw)

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AusdemAGV:BerufsparcoursinKierspe

HochkonzentriertbeiderSacheMehr als 300 Schüler und Schülerinnen der 9. und 10. Klasse der Gesamtschule Kierspe nahmen am 1. Dezember am Berufspar-cours teil, den der AGV in Kooperation mit dem Technik-Zentrum Minden-Lübbecke durchführte. Die Schüler und Schülerinnen konnten durch praktische Arbeitsproben verschiedene Ausbildungsberufe und po-tenzielle Arbeitgeber aus der Metall- und Elektro-Industrie kennenlernen. Sie seien sehr gut auf diesen Tag vorbereitet gewe-sen, bescheinigte Karin Ressel vom Technik-Zentrum.

In der Vergangenheit führten der massive Investitionsstau sowie die Überbelastung von Straßen, Schiene und Wasserwegen zu einem spürbaren Hemmnis für Investitionen und Ar-beitsplätze in NRW. Die Folge: Unsere Verkehrsadern sind sanierungsbedürftiger als anders-wo. Deshalb braucht NRW eine Infrastrukturoffensive – in Straßen, Schienen, Brücken. NRW muss wieder das Land der schnellen Wege werden. Menschen und Waren sollten schnell und problemlos von A nach B kommen. Denn funktionierende Verkehrsadern sorgen für Wirtschaftskraft und Lebensqualität. Das von der Landespolitik angekündigte „Jahrzehnt der Baustellen“ kann hier ein guter Anfang sein.

Was für den Verkehr gilt, trifft auch auf die digitale Infrastruktur zu. NRW hat hier alle Voraus-setzungen: Die starke industrielle Basis stellt das Fundament, um Vorreiter bei der Digitali-sierung und bei Industrie 4.0 zu sein. Unsere Unternehmen wissen längst um die Bedeutung der Digitalisierung und stellen sich entsprechend auf – durch neue Geschäftsmodelle, durch Veränderungen in den Produktions- und Wertschöpfungsketten oder durch neue Wege bei der Arbeitsgestaltung und –organisation. Um aber im weltweiten Wettbewerb mithalten zu können, brauchen unsere Unternehmen das richtige Umfeld. Dazu muss die Landespolitik den erkennbaren Willen zeigen, die infrastrukturellen Rahmenbedingungen für das Gelingen von Industrie 4.0 bereitzustellen. Als erstes zählen dazu Investitionen in hochleistungsfähige, sichere und flächendeckend verfügbare digitale Infrastrukturen. Vor allem in Industrie- und Gewerbegebieten sowie im ländlichen Raum fehlen noch die leistungsfähigen Datenauto-bahnen. NRW braucht den Breitbandausbau, um die Voraussetzungen für künftige Investitio-nen und Arbeitsplätze zu schaffen. Aktuell hat nur jedes zehnte Gewerbegebiet das flächen-deckende 50 Mbit/s Ausbauziel der Bundes- und Landesregierung erreicht. Das ist zu wenig.

Die Digitalisierung gehört aber auch in die Köpfe der Menschen – vor allem in die der jun-gen. Deshalb müssen sie digitale Kompetenzen im Unterricht vermittelt bekommen. Grund-lage dafür wäre eine bessere Aus- und Fortbildung von Lehrern. Außerdem müssen Schulen modern und funktionsfähig digital ausgestattet werden. Ein wichtiger Motor der Digitali-sierung sind unsere Hochschulen. Eine Vernetzung von Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Unternehmen würde allen Seiten zu Gute kommen, beispiels-weise im Rahmen von Forschungsverbünden. Die Digitalisierung wird auch unsere Arbeits-welt verändern. Manche Tätigkeiten werden wegfallen, neue kommen hinzu. Arbeit 4.0 wird zeitlich flexibler und ortsungebundener. Das bedeutet: Auch die Beschäftigten werden von den neuen Möglichkeiten profitieren, etwa durch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dafür sind wiederum die richtigen Rahmenbedingungen notwendig, etwa im Arbeitszeitgesetz, das vor allem den betrieblichen Anforderungen gerecht werden muss.

Die Digitalisierung verändert unsere Gesellschaft, unsere Wirtschaft und Arbeitswelt. Unser Ziel muss es sein, dass die digitale und die Verkehrs-Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen Spitzenniveau erreicht. NRW hat die große Chance, auf Sieg zu spielen. Nur auf Platz zu setzen, wäre eindeutig zu wenig.

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QualifizierungsangebotefürFachkräftevorOrtArbeitgeber Südwestfalen (agsw) ist die gemeinsame Weiterbildungseinrichtung der Ar-beitgeberverbände aus Arnsberg, Dortmund, Iserlohn, Lüdenscheid und Siegen. „Der hohe Wettbewerbsdruck, aber auch der demografische Wandel und die Digitalisierung stellen fortlaufend neue Anforderungen an die fachlichen Fertigkeiten und persönlichen Fähigkei-ten. Daher bleibt die Qualifizierung von Fachkräften auch in 2017 ein wichtiges Thema. Sehr gerne setzen wir daher die bewährte Kooperation mit agsw auch im nächsten Jahr fort“, so AGV-Geschäftsführer Christian Lepping. „Kurze Wege, ein interessantes Preis-Leistungsver-hältnis und eine ausgeprägte Dienstleistungskultur sind gute Argumente“.

Veranstaltungsvorschau1.Quartal2017

AusdemAGV:BewährteZusammenarbeitmitagsw–Weiterbildungsangebotein

2017

Neun Mitgliedsfirmen des AGV aus Lüdenscheid, Herscheid, Halver, Schalksmühle und Meinerzhagen präsentierten sich: Vom Quiz rund ums Automobil über das Erkennen von Kunststoffen bis hin zu verschiedenen Aufgaben, um Teile zu montieren, Fehler zu erkennen oder Verbindungen zu löten, reichte das Feld. Im Fokus stand aber das gegenseitige Ken-nenlernen – nicht wenige Schüler verließen die Tische mit Kontaktadressen und Terminen für Gespräche über Praktika und mögliche Ausbildungsstellen.

12.01.2017 Grundlagen der Mitarbeiterführung 12.01.2017 Zeit- und Selbstmanagement für Führungskräfte 18.01.2017 Vom Kollegen zum Vorgesetzten 23.01.2017 Führen durch Fördern 23.01.2017 Englisch für Auszubildende - ausbildungsbegleitend & praxisnah 24.01.2017 Projektmanagement 25.01.2017 Neues bei der Lohnsteuer und Sozialversicherung 2017

02.02.2017 Erfolgreiche Pressearbeit 09.02.2017 Die Daten sprechen lassen. Statistische Prozesskontrolle (SPC) für das Management 13.02.2017 Resilienz - Aus Misserfolgen lernen 15.02.2017 Texte schreiben im Arbeitsalltag 15.02.2017 Arbeitnehmerüberlassung - Neues Recht 16.02.2017 Altersteilzeit und Renteneintritt 21.02.2017 Kommunikation - anders als gedacht! 21.02.2017 Mitarbeiter beurteilen und Mitarbeitergespräche führen 23.02.2017 Coaching in der Personalarbeit. Ein Bericht aus der Praxis 24.02.2017 Teams erfolgreich führen

J A N U A R

F E B R U A R

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TraditionsreicheFamilienunternehmeninunsererRegion

Die heimische Wirtschaft ist vor allem durch traditionsreiche Familienunternehmen geprägt. In den letzten Wochen haben zwei Mitgliedsun-ternehmen des AGV, die beispielhaft für diese Region und ihre Wirtschaftsstruktur stehen, be-sondere Jubiläen gefeiert:

Sozusagen an der „Wiege“ des Unternehmens feierte die SELVE GmbH & Co. KG im September 2016 ihre erfolgreiche Firmengeschichte. Genau dort, wo 1866 mit Hilfe der Wasserkraft Draht-waren produziert wurden, stand jetzt die große Jubiläumsgala zum 150-jährigen Bestehen an. In der heutigen Lagerhalle zeigte der Spezialist für Antriebs-, Steuerungs- und Rollladentech-nik eindrucksvoll, was er in all‘ den Jahrzehnten bewegt hat. In festlicher Atmosphäre mit großer Bühne, Live-Musik und einem unterhaltsamen Programm feierte das Lüdenscheider Unternehmen. Die nunmehr fünfte Familiengeneration gab der Firmengeschichte wortwört-lich ein aktuelles Gesicht. Mitgesellschafterin Federica Wiel Marin, Ur-Urenkelin des Firmen-gründers Ernst Selve, sowie die beiden SELVE-Geschäftsführer Ludger Stracke und Andreas Böck führten durch eine kurzweilige und gelungene Zeitreise.

02.03.2017 Insolvenz des Geschäftspartners - Wie handeln, wenn mein Kunde wackelt? 07.03.2017 Die elektronische Personalakte rechtssicher führen 13.03.2017 Konflikte und Konfliktgespräche 14.03.2017 Telefontraining 16.03.2017 Die häufigsten Fallen bei Beschäftigungen im Niedriglohnbereich 21.03.2017 Elternzeit, Teilzeit, Pflegezeit und Befristung - Überblick und praktische Anwendung 23.03.2017 Grundlagenschulung zur Einführung in LEAN / TPS

M Ä R Z

Weitere Infos: www.agsw.de e-Mail: [email protected] Phone: 02371/82915

AusdemAGV:ZweibesondereFirmenjubiläen

Jubiläum - 150 Jahre

1866 - Ernst Selvegründete die Fa. Selve in Lüdenscheid

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Peter Caspar Turck gründete in Lüdenscheid die Metallknopffabrik P.C. Turck – und zwar im Jahr 1791. Die Firma ist damit eine der traditionsreichsten Familienunternehmen in Süd-westfalen traditionsreichsten Familienunternehmen in Südwestfalen) und ist bis heute an ihrem historisch gewachsenen Standort im Herzen der Stadt Lüdenscheid tätig. Im Novem-ber 2016 feierte die Firma in den städtischen Museen mit zahlreichen Gästen und allen Mitarbeitern ihr 225-jähriges Firmenjubiläum. In fröhlicher und unterhaltsamer Atmosphäre spannten die Festredner einen Bogen über die großen politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen in der langjährigen Firmengeschichte, auf die sich das Un-ternehmen immer wieder aufs Neue erfolgreich eingestellt hat. Besonders dankte Dr. Peter Meinecke im Namen der Gesellschafter den Mitarbeitern. „Das in fast jedem Pkw, Lkw oder Omnibus Teile der Firma P.C. Turck sind, ist ihr Verdienst“.

Der AGV gratuliert der Selve GmbH & Co. KG und der P.C. Turck Produktions- und Verwal-tungsgesellschaft mbH herzlich zu ihren beiden Firmenjubiläen und freut sich auf die weite-re Zusammenarbeit.

1791 - Peter Caspar Turck gründete die Fa. P.C. Turckin Lüdenscheid

Jubiläum - 225 Jahre

Wir wünschen frohe Weihnachten,

schöne Feiertage und

für das Jahr 2017 alles Gute und viel Erfolg.H

ImpressumHerausgeber: Arbeitgeberverband der Metall- und Elektro-Industrie Lüdenscheid e. V.Staberger Straße 558511 LüdenscheidVerantwortlich für den Inhalt: RA Christian LeppingRedaktion: Bettina Görlitzer, RA Christian LeppingFotos: Märkischer Kreis,Südwestfalen Agentur, Bettina Görlitzer, unternehmer nrw, Selve GmbH & Co. KG, P.C. Turck Produktions- und Verwaltungsgesellschaft mbH Layout: PAGA Werbung