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1 Sinnvoll vorbeugen – sicher helfen. Vorwort Die statistischen Zahlen bis 2009 sprechen eine deutliche Sprache: über eine Million Kinder verunglücken pro Jahr in Deutschland zu Hause oder in der Freizeit, von diesen kamen »nur« 30.000 bei Verkehrsunfällen zu Schaden. In 2006 verunglückten 7.870 Kinder auf dem Weg zu Tageseinrichtungen und zur Grundschule, auf dem Weg zu weiterführenden oder berufs- bildenden Schulen waren es sogar 46.518. Viel häufiger geschehen Unfälle in den heimischen vier Wänden (ca. 2,7 Mio.), in der Schule (ca. 1,4 Mio.) und in der Freizeit (ca. 2,6 Mio.). Der in Deutschland organisierte Rettungsdienst benötigt, obwohl er zu den besten der Welt gehört, im Schnitt 10-15 Minuten bis zum Eintreffen am Notfallort. Umso wichtiger ist es, dass viele Menschen die Maßnahmen der Ersten Hilfe beherrschen, um in den oftmals entschei- denden ersten Minuten Gesundheit und Leben erhalten zu können. Noch größere Bedeutung hat die Erste Hilfe für alle, die Kinder betreuen. Diese Kinder haben ein ungleich erhöhtes Risiko gegenüber den anderen Altersgruppen. Gerade Lebendigkeit und Experimentierfreudigkeit von Kindern sorgen dafür, dass Sie im Umgang mit Kindern täg- lich auf alles gefasst sein müssen: von einer Bagatellverletzung beim Spielen bis hin zu akuten Erkrankungen. Denn auch akute Erkrankungen sind in der Regel zu Hause ein Problem. „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen“ ist eine Grundregel in der Medizin. Dies gilt nicht nur für ihr Denken, Fühlen und ihre körperliche Leistungsfähigkeit. Bei Kindern gibt es auch medizinische Besonderheiten: Krankheiten, die nur in diesem Alter auftreten, oder bestimmte Verletzungen, die gerade Kindern häufig pas- sieren. Aus diesen Gründen bieten die Johanniter seit vielen Jahren die spezielle Ausbildung »Erste Hilfe am Kind« für Eltern, Erzieher, Betreuer und andere Interessierte an. Es gibt Menschen, die vor der Ersten Hilfe zurückschrecken, weil sie Angst vor eigenem Versagen haben. Doch das ist völlig unbegrün- det. Die wichtigste Eigenschaft bringen Sie für die Erste Hilfe am Kind schon mit: Die Liebe zu Kindern. Geben Sie einem Kind im Notfall ganz natürlich Schutz und Geborgenheit, strahlen Sie die nötige Ruhe aus, und Sie haben mit dieser psychischen Betreuung den größten Teil der Ersten Hilfe geleistet. Die Ausbildung zur Ersten Hilfe sorgt dafür, dass Sie in der belastenden Situation des Notfalls die Ruhe bewahren können. Ihre erwor- bene Kompetenz gibt Ihnen die Sicherheit in Praxis und Theorie der Ersten Hilfe. Auch diese Broschüre leistet dazu einen Beitrag. Sie ergänzt die Ausbildung und bietet sich zum Nachschlagen und zur Erinnerung an das Erlernte an. Sie ersetzt jedoch nicht eine Aus- und Fortbildung. Deshalb empfehlen wir Ihnen, regelmäßig Ihr Wissen in der Ersten Hilfe durch entsprechende Lehrgänge aufzufrischen und zu erweitern. Vergessen Sie dabei aber bitte nicht, dass es Ihnen im Umgang mit Kindern auch möglich ist, Unfällen, Verletzungen und schweren Erkrankungen vorzubeugen. Oftmals genügt ein Blick aus der »Kinderperspektive«, um Gefahrenquellen für Kinder zu erkennen und ebenso oftmals nur ein kleiner Handgriff, um diese Gefahr abzustellen. Klären Sie Ihre Kinder über die Gefahren auf und machen Sie so zu Ihren Verbündeten bei der Vermeidung von Risiken und Unfällen – und nutzen Sie die Informationsangebote der Institutionen, die sich als Zusammenschluss von ausgewiesenen Fachleuten dem Thema Kindersicherheit widmen. Sinnvoll vorbeugen – sicher helfen.

Vorwort - johanniter.de · Unfällen, Verletzungen und schweren Erkrankungen vorzubeugen. Oftmals genügt ein Blick aus der »Kinderperspektive«, um Gefahrenquellen für Kinder zu

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Page 1: Vorwort - johanniter.de · Unfällen, Verletzungen und schweren Erkrankungen vorzubeugen. Oftmals genügt ein Blick aus der »Kinderperspektive«, um Gefahrenquellen für Kinder zu

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Sinnvoll vorbeugen – sicher helfen.

VorwortDie statistischen Zahlen bis 2009 sprechen

eine deutliche Sprache: über eine Million Kinder verunglücken pro Jahr in Deutschland zu Hause oder in der Freizeit, von diesen kamen »nur« 30.000 bei Verkehrsunfällen zu Schaden. In 2006 verunglückten 7.870 Kinder auf dem Weg zu Tageseinrichtungen und zur Grundschule, auf dem Weg zu weiterführenden oder berufs-bildenden Schulen waren es sogar 46.518. Viel häufiger geschehen Unfälle in den heimischen vier Wänden (ca. 2,7 Mio.), in der Schule (ca. 1,4 Mio.) und in der Freizeit (ca. 2,6 Mio.).

Der in Deutschland organisierte Rettungsdienst benötigt, obwohl er zu den besten der Welt gehört, im Schnitt 10-15 Minuten bis zum Eintreffen am Notfallort. Umso wichtiger ist es, dass viele Menschen die Maßnahmen der Ersten Hilfe beherrschen, um in den oftmals entschei-denden ersten Minuten Gesundheit und Leben erhalten zu können.

Noch größere Bedeutung hat die Erste Hilfe für alle, die Kinder betreuen. Diese Kinder haben ein ungleich erhöhtes Risiko gegenüber den anderen Altersgruppen. Gerade Lebendigkeit und Experimentierfreudigkeit von Kindern sorgen dafür, dass Sie im Umgang mit Kindern täg-lich auf alles gefasst sein müssen: von einer Bagatellverletzung beim Spielen bis hin zu akuten Erkrankungen. Denn auch akute Erkrankungen sind in der Regel zu Hause ein Problem.

„Kinder sind keine kleinen Erwachsenen“ ist eine Grundregel in der Medizin. Dies gilt nicht nur für ihr Denken, Fühlen und ihre körperliche Leistungsfähigkeit. Bei Kindern gibt es auch medizinische Besonderheiten: Krankheiten, die nur in diesem Alter auftreten, oder bestimmte Verletzungen, die gerade Kindern häufig pas-sieren.

Aus diesen Gründen bieten die Johanniter seit vielen Jahren die spezielle Ausbildung »Erste Hilfe am Kind« für Eltern, Erzieher, Betreuer und andere Interessierte an.

Es gibt Menschen, die vor der Ersten Hilfe zurückschrecken, weil sie Angst vor eigenem Versagen haben. Doch das ist völlig unbegrün-det. Die wichtigste Eigenschaft bringen Sie für die Erste Hilfe am Kind schon mit: Die Liebe zu Kindern. Geben Sie einem Kind im Notfall ganz natürlich Schutz und Geborgenheit, strahlen Sie die nötige Ruhe aus, und Sie haben mit dieser psychischen Betreuung den größten Teil der Ersten Hilfe geleistet.

Die Ausbildung zur Ersten Hilfe sorgt dafür, dass Sie in der belastenden Situation des Notfalls die Ruhe bewahren können. Ihre erwor-bene Kompetenz gibt Ihnen die Sicherheit in Praxis und Theorie der Ersten Hilfe. Auch diese Broschüre leistet dazu einen Beitrag. Sie ergänzt die Ausbildung und bietet sich zum Nachschlagen und zur Erinnerung an das Erlernte an. Sie ersetzt jedoch nicht eine Aus- und Fortbildung. Deshalb empfehlen wir Ihnen, regelmäßig Ihr Wissen in der Ersten Hilfe durch entsprechende Lehrgänge aufzufrischen und zu erweitern.

Vergessen Sie dabei aber bitte nicht, dass es Ihnen im Umgang mit Kindern auch möglich ist, Unfällen, Verletzungen und schweren Erkrankungen vorzubeugen. Oftmals genügt ein Blick aus der »Kinderperspektive«, um Gefahrenquellen für Kinder zu erkennen und ebenso oftmals nur ein kleiner Handgriff, um diese Gefahr abzustellen. Klären Sie Ihre Kinder über die Gefahren auf und machen Sie so zu Ihren Verbündeten bei der Vermeidung von Risiken und Unfällen – und nutzen Sie die Informationsangebote der Institutionen, die sich als Zusammenschluss von ausgewiesenen Fachleuten dem Thema Kindersicherheit widmen.

Sinnvoll vorbeugen – sicher helfen.

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Inhaltsverzeichnis Seite Erste Hilfe ist Silber, Vorbeugen ist Gold ...........................................................................................3

Was ist ein Notfall? ..................................................................................................................................5

Untersuchung des Kindes .......................................................................................................................8Basismaßnahmen: Das PAKET ............................................................................................................ 12Störungen des Bewusstseins .............................................................................................................. 13Störungen der Atmung ......................................................................................................................... 16Störungen des Herz-Kreislauf-Systems ........................................................................................... 22Verletzungen ............................................................................................................................................ 29Hitze- und Kälteschäden ..................................................................................................................... 36Vergiftungen und Verätzungen .......................................................................................................... 40Infektionskrankheiten im Kindesalter .............................................................................................. 42

Anhang: Stichwortverzeichnis ...................................................................................................... 46 Wichtige Telefonnummern und Informationszentren

für Vergiftungen in Deutschland ................................................................................48

Erläuterungen zur InformationsbroschüreDamit Sie in dieser Broschüre beim Nachschlagen das Gewünschte schnell finden, haben wir die

Notfälle übersichtlich in Gruppen zusammengefasst. Sie sind durch entsprechende Piktogramme kenntlich gemacht worden: zum Beispiel Gehirn für Störung des Bewusst seins; Lungen für Störung der Atmung.

Die Erläuterungen zu den Notfallbildern haben wir immer gleich gegliedert:

Piktogramm »i« Wissen: Hier können Sie Hintergrundinformationen zu Ursachen der Verletzungen und Erkrankungen, Vorkommen in bestimmtem Lebensalter und anderes nachlesen.

Piktogramm »Auge« Erkennen: Hier sind die Krankheits- oder Verletzungsan zeichen (Symptome) zusammengefasst.

Piktogramm »Hand« Handeln: Hier finden Sie die richtigen Maßnahmen.

Um im Notfall ein schnelles Nachlesen zu ermöglichen, haben wir die Information unter Erkennen und Handeln kurz und knapp gehalten.

Ausrufezeichen im Text bedeuten »besondere Vorsicht« oder »besondere Hinweise«.

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Sinnvoll vorbeugen – sicher helfen.

Erste Hilfe ist Silber, Vorbeugen ist Gold

Kinder wollen ihre eigene Welt entdecken. Bei aller Sorge, was vielleicht passieren könnte, müssen wir sie in diesem natürlichen Drang nach Selbständigkeit und neuen Erfahrungen unterstützen.

Vorbeugen heißt deshalb nicht jegli-che »Erkundungstour« des Kindes in einem »Sicherheitswahn« zu unterbinden und im »Keim zu ersticken«, sondern die Erlebenswelt des Kindes mit seinen Augen zu sehen und darüber die Gefahren und Möglichkeiten der Vorbeugung zu entdecken.

Das Trio Ihrer Vorbeugungs möglichkeiten

1. VorlebenIhre Vorbildfunktion ist besonders wichtig.

Kinder imitieren vieles, was sie sehen und hören. Auch vorgelebte Fehler und Sicherheitsrisiken!

2. Bewusst machen und üben

Sobald es von der Entwicklung des Kindes her möglich ist, sprechen Sie mit ihm über Gefahren und üben Sie – vorzugs-weise spielerisch – das richtige Verhalten.

3. Machen Sie die Umgebung sicher

Wenn Sie mit offenen Augen schauen, werden Sie in den eigenen vier Wänden manches finden, was für uns Erwachsene mit unserer Er fahrung unproblematisch ist, aber

für Kinder ein Sicherheitsrisiko darstellt. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt – Oft sind es ganz einfache Kniffe, um die Umgebung Ihres Kindes sicher zu machen.

Sinnvoll vorbeugen – einige beispielhafte Hinweise

In Haus und Garten-

stellen/sichern; Höchst belastbarkeit (Anzahl Kinder etc.) beachten

Blumen kübel vor Um -fallen (werden gerne »beklettert«) sichern

Teppichen und Läufern

sichern

vor Aufmachen bzw. Zu schlagen durch Wind-stoß sichern

(mit Anti rutsch decken sichern oder bei anwe-senden Kleinkindern vermeiden)

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Treppen, Stufen, im Kinder zimmer

oder Gittertür sichern

Vorsicht Strom

in Feuchträumen spritzwassergeschützte Dosen und Schalter

schalten sichern

Wohnung laufen lassen (Gefahr von »blanken« Drähten)

Auf zwei Beinen und Rädern

Reflektoren

in der »dunklen Jahres zeit« gut sichtbar durch ent-sprechende Kleidung und Reflektorenbänder etc.

Feuer und Flamme

Einschalten sichern (zusätz-liche Kindersicherung)

Sommer, Sonne, Sonnenstich – Hitze-schäden vorbeugen

-reichendem Sonnen schutzfaktor

Diese und weitere Tipps

zur sinnvollen Vorbeugung

vermitteln die Johanniter

in ihren »Erste Hilfe am

Kindplus«-Seminaren.

In diesen erhalten Sie auch

Checklisten, mit denen Sie

die Umgebung Ihres Kindes

kritisch auf Sicherheit unter-

suchen können.

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Sinnvoll vorbeugen – sicher helfen.

Was ist ein Notfall?Notfälle sind Verletzungen durch Un fälle,

Vergiftungen und akute Erkran kungen. Sie haben gemeinsam, dass sie einen plötzlichen Verlauf nehmen, bei dem eine oder mehrere der lebenswichtigen Funk tionen beeinträchtigt werden oder ausfallen. Die drei lebenswichtigen Funk tionen – Bewusstsein, Atmung und Herz -Kreislauf – stehen dabei in en gem Zusam men -hang. Sie beeinflussen sich gegenseitig. So hat zum Beispiel eine verschlechter te Atem funk tion

auch Aus wirkungen auf das Herz. Genauso wirkt Angst auf die Atmung und den Kreis lauf beschleunigend.

Die Erste Hilfe umfasst Maßnahmen, die eine Ver schlech terung der lebenswichtigen Funktionen oder deren Ausfall ver hindern. In extremen Fällen werden die Aufgaben einzelner lebenswichtiger Funk tionen zum Beispiel durch Beat men oder durch Herz-Lun gen-Wieder-belebung übernommen.

Zusammenhang der lebenswichtigen Funktionen:

Nur wenn alle drei Vitalfunktionen erhal-ten sind, ist eine Versorgung der Zellen des Körpers mit Sauerstoff (O2 ) gewährleistet.

In allen Notfallsituationen ist es wichtig…

…Ruhe und Übersicht zu bewahren.

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Richtiges Verhalten im Notfall

Überblick verschaffen

Im Notfall bewahren Sie erst einmal die Ruhe! Sammeln Sie sich, damit Sie Ihre Nervosität, Un sicher heit oder Angst nicht auf die betroffene Person übertragen.

Wichtig ist, dass Sie sich in Ruhe einen Über-blick verschaffen. Viele wertvolle Informationen erhalten Sie, wenn Sie die vorgefundene Situation genau betrachten.

Absichern/Eigensicherung

Sicherheit muss im Notfall großge schrieben werden. Wenn Sie sich einen Über blick ver-schafft haben, erkennen Sie auch Gefahren. Fließ ender Verkehr, Strom, Gefahr stoffe, Feuer und Ähnliches gefährden Betroffene, Helfende und gegebenenfalls unbeteiligte Personen.

Im Straßenverkehr muss deshalb der Ort des Geschehens durch Warndreiecke und Warn-blinkanlage abgesichert werden, um Folgeunfälle zu verhindern.

Sie müssen als Ersthelfer oder Ersthelferin auch Ihre Grenzen kennen. So ist bei Hoch -spannungsunfällen lediglich der Notruf durch-zuführen und auf professionelle technische Hilfe zu warten. Auch Unfälle mit Gas, wie zum Beispiel in Sickergru ben oder Silos, erfor-dern die technischen Voraus setzungen, z.B. der Feuerwehr, zur Ersten Hilfe.

Bereitschaft zur Ersten Hilfe darf nicht zu falschem Heldentum verleiten.

Die RettungsketteBei jedem Notfall erfolgen die Maß nah-

men in einer bestimmten Rei hen folge. Als Erinnerungsstütze für Sie dient die Ret tungs-kette. Sie umfasst alle Hilfeleistun gen, die im Rahmen eines Notfalles erforderlich sind. Mit der Ersten Hilfe stellen Sie sich den Aufgaben, die in den ersten drei Kettengliedern beschrie-ben sind. Das Bild der Kette macht deutlich, welche wichtige Rolle Sie für den Erfolg der Not fallversorgung spielen. »Jede Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied« - so ist der Rettungsdienst auf Ihre gute Vorarbeit ange-wiesen.

Auf den ersten Blick erkennen Sie zum Beispiel:

wirkung, Unfall;

färbung der Haut.

Maßnahmen zu Ihrer eige-nen Sicher heit sind zum Beispiel:

flüssigkeiten wie Blut: Einmalhand schuhe anziehen;

den Be troffenen nur mit Ein malhandschuhen anfassen und mit Hilfsmitteln beatmen.

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Die Rettungskette

Zu den einzelnen, für Sie wichtigen Kettengliedern zählen folgende Maßnahmen:

Lebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigensicherung Retten aus dem Gefahrenbereich Stillung lebensbedrohlicher Blutungen / Schock be kämpf ung (Schock lage)

Stabile Seitenlage bei Bewusstlosigkeit Beatmung bei Atemstillstand Herz-Lungen-Wiederbelebung bei Herz-Kreislauf-Stillstand

Notruf Die 5 W‘s des Notrufs:

Wo ist es passiert? Was ist passiert? Wie viele Verletzte/Erkrankte? Welche Verletzungen/Erkrankungen? Warten auf Rückfragen! plus: Altersangabe des Kindes

Weitere Maßnahmen der Ersten Hilfe

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Sinnvoll vorbeugen – sicher helfen.

Lebensrettende Sofortmaßnahmen

Notruf 112

weitere Erste-Hilfe-Maßnahmen

Rettungs- dienst Krankenhaus

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Untersuchung des KindesGleichgültig, welchen Notfall Sie vorfinden, einige Untersuchungen sind grundsätzlich wichtig und

richtig. Wir haben sie im Diagnostischen Block zusammengefasst.

Diagnostischer Block

Auf den ersten Blick:Überblick verschaffen.

Die vorgefundene Situation liefert Ihnen erste Hinweise und Verdachtsmomente, die Sie im Folgenden zu bestä tigen oder auszu schließen versuchen.

Kontrolle des Bewusstseins:Durch lautes Ansprechen und Körperkontakt durch vorsichtiges Anfassen

Ist das Kind nicht erweckbar, wird von Bewusstlosigkeit gespro-chen. In diesem Fall rufen Sie laut »Hilfe«, um Umstehende auf die Notfallsituation aufmerksam zu machen und den Notruf zu veranlassen.

Kontrolle der Atmung:Durch Sehen, Hören, Fühlen

Ist der Mund-Rachenraum verlegt? Wenn ja, zuerst freimachen. Überstrecken Sie leicht den Kopf der betrof fenen Person.

Ist an Ihrer Wange Atemluft zu spüren? Sind Atemge räusche zu hören? Hebt und senkt sich der Brustkorb?

Kontrolle des Herz-Kreislauf-Systems:Als Kreislaufzeichen gelten: Bewegungen, Husten, Atmung

Sind diese einzeln oder gemeinsam erkennbar, können Sie von einem vorhandenen Kreislauf ausgehen.

Nur wenn Sie die Pulskontrolle erlernt haben, können Sie diese zusätzlich durchführen.

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Sinnvoll vorbeugen – sicher helfen.

Bodycheck (Ganzkörperkontrolle)

Schließlich folgt der Bodycheck, bei dem systematisch am gesamten Körper durch Sehen, Hören und Fühlen Veränderungen gesucht wer-den, die auf eine Verletzung oder eine akute Erkrankung hindeuten. Schon die Kinder lernen in der Aus bildung »Ersthelfer von morgen« der

Johanniter, grundsätzlich am Kopf anzufangen

und erst an den Füßen zu enden. Ansonsten

passiert es schnell, dass Sie etwas übersehen

oder durch eine sofort sichtbare Verletzung

abgelenkt werden. Extremitäten werden dabei

immer im Seitenvergleich untersucht, da zum

Bei spiel die Verkürzung eines Beines auf einen

Knochenbruch hinweisen kann.

Stellen Sie Störungen der Vital funktionen fest, versuchen Sie zuerst durch lebens -rettende Maß nahmen (� s. S. 7 »Lebens-rettende Sofort maß nahmen«) gezielt ein-zugreifen.

»Resultierende Maßnahmen« nach dem Diagnostischen Block

Ausfall des Bewusstseins (Bewusst losigkeit mit Atem- und Kreis lauf funktion) � Stabile SeitenlageAusfall der Atemfunktion � BeatmungAusfall der Herz-Kreislauffunktion � Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW)

Bewusstsein

Atmung

Kreislauf

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Veränderungen

Lageveränderungen

1. Auf den ersten Blick

2. Lebenswichtige Funktionen kontrollieren

3. Bodycheck

Untersuchungsabschnitt beobachtet und untersucht wird

Untersuchungsablauf in der Übersicht mit diagnostis

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Sinnvoll vorbeugen – sicher helfen.

Glas perlen, kleine Spielsteine)

� Verlegung der Atemwege� Verletzung durch Stürze; Verlegung der Atem wege

� Verletzung durch Stürze� Stromunfall; Verbrennung; Vergiftung� Pseudokrupp u.a. akute Erkrankungen

� Bewusstlosigkeit, Atem- und/oder Herz-Kreislaufstillstand� Atemstörungen� Schmerzen im Bauchraum

� Sauerstoffmangel durch Atemnot oder Unterkühlung� Hitzeschäden, Infektionen (Fieber)

� Atemwegserkrankungen� Epilepsie (bei Zungenbiss)� Kontaktgifte

� Hitzschlag, sehr hohes Fieber� erhöhte Temperatur bis Fieber; ggf. Hitzeerschöpfung� Schock

� Bagatellverletzung� lebensbedrohliche Verletzung (Schock)

� Knochenbrüche, ausgeprägte Schwellungen infolge Gewalteinwirkung

� Gewalteinwirkungen auf den Kopf; Schock; Stoff wechselerkrankungen, Vergiftung

� Atemstörungen� Atemstillstand

� Schock; Herzkreislaufstillstand

Fehl stellungen, Schwellungen, Fremdkörper

Brustkorbs, Seitenunterschied)

� Verletzungen wie Wunden, Knochenbrüche, Prellungen

� Verlegung der Atemwege� Atmungserkrankungen; Verletzungen des Brustkorbs

� Verletzungen oder Erkrankungen des Bauchraumes

chem Block

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Basismaßnamen: Das PAKET

Welchem Notfall Sie auch immer begegnen, einige Maßnahmen sind immer richtig. Diese Basismaßnahmen nennen wir »Das PAKET« und haben sie im folgenden zusammengestellt:

Psychische Betreuung

Nicht umsonst ist die psychische Betreu-ung fester Bestandteil unseres PAKETs von Maßnahmen, die bei jedem Notfall richtig sind. Die Psyche hat starke Aus wirkungen auf die kör-perliche Verfassung und das Gesamtbefinden des Menschen. Dies wirkt sich in der Stresssituation eines Notfalls noch stärker aus. Umso wichtiger ist es, neben den medizinischen Maßnah men dem betroffenen Kind immer in seinen Ängsten beizustehen.

Die zentralen Regeln zur psychischen Betreu-ung lassen sich in 4 S-Regeln (nach Lasogga u. Gasch) zusammenfassen:

Sagen Sie, dass Sie da sind und dass etwas geschieht!

gelassen wird.

Schirmen Sie das verletzte Kind vor anderen ab!

trauensvolle, angenehme Normalität regel-recht an die Hand (Kuscheltier, -decke).

Suchen Sie vorsichtigen Körper kontakt!

bedacht werden.

Körperkontakt an Händen oder Schultern.

Sprechen Sie und hören Sie zu!

Singen ab.-

chen und mitsingen.

Maßnahmen des PAKETs

Ständige Kontrolle der lebens-wichtigen FunktionenEine einmalige Kontrolle am Anfang reicht nicht aus. Um Veränderungen feststellen zu können, wiederholen Sie diese zwischendurch immer wie-der, bis der Rettungsdienst eintrifft.

Zudecken ist nicht nur zum Erhalt der Eigenwärme wichtig, sondern hat auch eine beschützende und damit beruhigende Wirkung.

Trösten des Kindes ist eine der wich-tigsten Maßnahmen der Ersten Hilfe. Sie können dem Kind durch Ihre Ruhe, Ihre Zuneigung Angst nehmen.

Jede Verbesserung der psychischen Situation hat auch positive Aus wir-kungen auf die Gesamtsituation des Kindes. Auch bei einem bewusst-losen Kind sind körperliche Nähe und Zuspruch wichtig.

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Sinnvoll vorbeugen – sicher helfen.

Störungen des Bewusstseins

Bewusstseinstrübung und Bewusstlosigkeit

Störungen des Bewusstseins sind meistens ein Zeichen von Sauer-stoff mangel im Gehirn. Ursachen hierfür können Gewalteinwirkun gen

auf den Kopf (schwere Gehirnerschüt terung), Atemstörungen, Herz-Kreislauf störun gen wie Schock, Hitze- oder Kälte schäden u.a. sein.

Bei Bewusstseinstrübung ist das Kind noch ansprechbar. Allerdings zeigt es bereits Orientierungsstörungen (»Wo bin ich?«) oder reagiert nicht normal auf Fragen.

Ist das Kind bewusstlos, kann es weder durch Ansprechen noch durch Rütteln geweckt werden. Bei Bewusst losig keit erschlafft die

Musku la tur. Ferner gehen die Schutz-re flexe verloren. Dadurch kann bei einem liegenden, bewusst losen Kind Magen inhalt über den erschlafften Schließ muskel am M a g e n e i n g a n g und die Speise-röhre bis in den Mund-Rachen-raum laufen. Da der Kehl deckel-ver schluss reflex, einer der lebens-wichtigen Schutz-

reflexe, nicht mehr funktioniert, können Fremd -körper durch die Atmung in die unteren Atem-wege (Luftröhre, Bron chien) gelangen. Liegt das bewusstlose Kind auf dem Rücken, kann die erschlaffte Zunge in den Rachenraum zurück-fallen und so die oberen Atemwege blockieren. Diesen Gefahren müssen Sie mit Ihren Maß-nahmen entgegenwirken.

Säugling: stabile Bauchlage

Diagnostischer Block

Auf den ersten Blick? Hinweise auf eine der oben genannten Ursachen (Sturz, bekannte Vorerkrankungen etc.)

Bewusstsein? Bewusstseinstrübung bis Bewusstlosigkeit

Atmung? vorhanden

Herz-Kreislauf? vorhanden

Maßnahmen

-tigen Funktionen

WichtigDer Mund muss tiefster Punkt des Körpers

und offen sein. Der Kopf muss leicht überstreckt sein, damit der Zungengrund sich streckt und so die Zunge aus dem Rachenraum gehoben wird.

Kind: stabile Seitenlage

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Fieberkrampf

Eine plötzliche, ausgeprägte Reizung bestimmter Hirnregionen, wie zum Beispiel durch Wärmestau im Körper, kann zu Krampfanfällen führen. Jedes

20. Kind macht bis zum Erwachsenenalter einen Krampfanfall durch. Die anfängliche Sorge der betroffenen Eltern, dass ihr Kind an Epilepsie leiden könnte, ist in vielen Fällen unbegründet. Häufiger handelt es sich um einen Fiebe r krampf, der meist beim ersten Fieberanstieg im Rahmen eines akuten Infektes entsteht. Er kann in der Regel zwischen dem 6. Lebensmonat bis zum 5. Lebens jahr auftreten.

HinweiseUm den Arzt oder die Ärztin detail-

liert informieren zu können, beobachten Sie bitte den Anfallsablauf genau (Anzeichen? Muskelbewegungen seitengleich oder einseitig? Wohin schauten die Augen?) und notieren sich die Anfallsdauer.

Ist bei einem Kind bereits einmal ein Fieberkrampf aufgetreten, sollte bei nachfol-gend auftretenden Infekten hohes Fieber durch frühe Gabe von Fieber senkenden Medikamenten (zumeist Zäpfchen) und Wadenwickel vermie-den werden. Teilweise werden vom Arzt oder der Ärztin bei bekannter Fieberkrampfneigung Krampf lösende Medikamente verschrieben. Als Zäpfchen verabreichen Sie das Medika ment dem Kind bei länger anhaltenden Krämpfen über den After.

Diagnostischer Blockl

Auf den ersten Blick? Krämpfe am gesamten Körper; teils starr; teils zuckend; In einer Dauer von 5 bis 10 Minuten (evtl. bis 1 Stunde); dabei gege-benenfalls Blau färbung der Lippen

Bewusstsein? Bewusstseinseintrübung bis Bewusstlosigkeit

Atmung? unregelmäßig, oberflächlich

Herz-Kreislauf? Puls schnell, evtl. unre-gelmäßig

MaßnahmenVorbeugung: Maß nah men zur Fieber sen kung (Waden wickel; Auf-suchen des Arztes, der Fieber sen-kende Medika mente verschreibt).

Während des Krampfes: Halten Sie auf kei-nen Fall das Kind während eines Krampfes fest (Verletzungs gefahr für das Kind).

Sinnvoll ist es, Gegen stände, die zu einer Verletzung führen könnten, zu beseitigen und ins besondere den Kopf »abzupolstern«. Ver meidung von Stür zen, z.B. aus dem Bett.

Nach dem Krampf: Stabile Seiten lage

-tigen Funktionen

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Orientierungswerte bei der Temperaturmessung

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Sinnvoll vorbeugen – sicher helfen.

Hinweise zur Temperatur messung

Hierzu stehen Ihnen digitale oder Queck-silberthermometer zur Ver fügung.

Beim Gebrauch eines Queck silberther mo-meters ist jedoch zu beachten, dass bei einem Bruch Quecksilber auslaufen und Vergift ungen verursachen kann. Gefährlich sind vor allem die entstehenden Queck silber dämpfe. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, das bei Bruch ausgelaufene Quecksilber in einem verschließ-baren Gefäß über die Apo theke zu entsorgen.

Die Temperatur wird entweder unter der Achsel (axillar), im After (rektal) oder im Mund (oral) gemessen. Auch sind Ohrthermometer einsetzbar (siehe Bild).

axillar Quecksilberthermometer ca. 5 Min. digitales Thermometer ca. 1-2 Min.

rektalGleit fähigkeit vorher etwas eincremen

auf der Seite; bei Säuglingen während der Messung Beine selbst hochhalten

Quecksilberthermometer ca. 5 Min. digitales Thermometer ca. 1-2 Min.

axillarer Messung

oral

des Kindes platzieren

sinnvoll

Quecksilberthermometer ca. 5 Min. digitales Thermometer ca. 1-2 Min.

axillarer Messung

Untertemperatur Normaltemperatur erhöhte Temperatur Fieber

Temperaturmessung mit einem Ohrthermometer

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Störungen der Atmung

Krupp-Syndrom und Kehl deckel-entzündung (Epiglottitis)

Beim Krupp-Syndrom führt eine Virus infektion zu entzündlichen Schleim hautschwellungen im Kehlkopf- und oberen Luftröhren bereich. Zumeist

besteht diese Grundinfek tion schon zwei bis drei Tage vor Auftreten des Krupp-Syndroms. Begünstigt wird das Krupp-Syndrom durch hohe Reizstoffkonzen tra tionen in der Atem luft. Es tritt vor allem bei Kleinkindern zwischen dem 1. bis 3. Lebensjahr auf.

Ursache der Epiglottitis acuta ist eine bak-terielle Infektion im Kehlkopfeingang. Sie führt zu einer starken Schwellung des Kehldeckels. Dies kann innerhalb kurzer Zeit zum Tod durch Ersticken führen.

Anatomie: AtemwegeIm Vergleich zum Erwachsenen fallen beim

Kind folgende ana tomische Abweichun gen im Bereich der Atemwege auf:

Rachen-Raumes ausfüllt

(Epiglottis), der noch den weichen Gaumen berührt, sodass Säuglinge noch gleichzeitig atmen und trinken können.

Krupp Syndrom Kehldeckelentzündung (Epiglottitis)Bei beiden:

Brust korbes

allmählicher Verlauf bis akuter Verlauf sehr plötzlicher Verlauf

Kleinkind (1.-3. Lebensjahr) Kind (2.-7. Lebensjahr)

liegend vorgefunden sitzend, nach vorn übergebeugt, vor ge funden

mäßigen Krankheits zu standes schweren Krankheits zu standes

Heiserkeit, kaum klingende Sprache kloßige Sprache (»heiße Kartoffel im Mund«)

bellender Husten

geschlossener Mund (»Nasenflügel-Atmung«) offener Mund

mäßiges Fieber hohes

Schnupfen und Husten Speichelfluss

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Sinnvoll vorbeugen – sicher helfen.

Lagerung: Oberkörper hoch, atmungsun-terstützend; bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage

für Frischluft sorgen (zum Beispiel Fenster öffnen), Atemluft anfeuchten, zum Beispiel Kind in das Badezimmer bringen und Dusche anschalten (kaltes Wasser), alternativ feuch-te Tücher in Bettnähe aufhängen

Maß nahmen hindert, sollte das Kind von der vertrauten Person auf dem Arm gehal-ten werden.

-wichtigen Funktionen

Fall besonders wichtig)

Kind immer sofort ärztlich untersu-chen lassen.

Den Rachenraum keinesfalls mit einem Mundspatel, Teelöffel oder Ähnlichem inspi-zieren, da hierdurch Schwellungen verstärkt würden.

Halten Sie das Kind wegen der Gefahr einer Verbrühung nicht über Dämpfe kochenden Wassers (Teekessel, Kochtopf oder Ähnliches).

Kopfschnitte, von links nach rechts: Säugling, Kleinkind, Erwachsener

Wichtig

Maßnahmen

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Fremdkörper in den Atemwegen

Aus der Sicht der Erwachsenen sind es zumeist „Kleinigkeiten“, die zu einer Atemstörung bei Kindern führen. So sind es zum Beispiel Erdnüsse oder

Bonbons, die in die unteren Atem wege ein-geatmet werden können. Besonders in einem Alter, in dem Kinder alles in den Mund neh-men, können sehr kleine Spielzeugteile, wie Bausteinchen oder Murmeln, die Verursacher sein. Lernt das Kind gerade das Laufen, kann das Essen bei Bewegung zum Problem werden.

Sehr selten kommt es zum vollständigen lebensbedrohlichen Atemstillstand. Ist es ein kleines Teilchen, das eingeatmet wurde, reagiert das Kind erst einmal mit Husten/Würgereiz, bekommt aber noch gut Luft. Lassen Sie sich nicht von dem so genannten „stillen Intervall“

(symptomlose Zeit) täuschen, das danach folgen kann. Lassen Sie Ihr Kind direkt nach Aspiration ärztlich untersuchen, bevor durch Verletzung oder Restfremdkörper eine Entzündung der Atemwege entstehen kann.

Diagnostischer Block

Auf den ersten Blick? Typische nebenste-hend genannte Situationen

Bewusstsein? Bewusstseinseintrübung bis Bewusstlosigkeit

Atmung? Bei kompletter Verlegung:

und Nase) trotz heftiger Atem tätig keit

z.T. Erbrechen

flachen Hand zwischen die Schulterblätter schlagen.

Fenster öffnen)

tigen Funk tionen

Maßnahmen

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Sinnvoll vorbeugen – sicher helfen.

eine Kopftieflage. Legen Sie den Säugling rücklings auf Ihren Unterarm und halten Sie den Kopf des Säuglings mit einer Hand.

Legen Sie Ihren Arm mit dem Säugling auf Ihren Oberschenkel. Suchen Sie den Druckpunkt (siehe HDM) und drücken Sie fünfmal auf diese Stelle ruckartig alle 3 Sekunden.

beugen Sie seinen Oberkörper nach vorne und umfassen Sie ihn mit beiden Armen von

hinten. Legen Sie die Faust einer Hand in den Oberbauchbereich unterhalb des Brustbeins. Umfassen Sie mit der ande-ren Hand die Faust und drücken Sie bis zu fünfmal ruckartig nach hinten oben.

nicht zum Erfolg, versuchen Sie es erneut mit 5 Schlägen zwischen die Schulterblätter und dann wieder mit den Kompressionen.

Verlegung nicht behoben, müssen Sie mit der HLW beginnen.

des Heimlich-Handgriffes

Beispiel Fenster öffnen)

Maßnahmen bei ausbleibendem Erfolg

Da der Heimlich-Handgriff Verletzungs-gefahren birgt, darf er ausschließ lich nur bei akuter Erstickungs situation mit fehlender Restatmung eingesetzt werden!

Nach Durchführung des Heimlich-Hand-griffes sollte das Kind in jedem Fall auf evtl. Folgeschäden ärztlich untersucht werden.

Um Organverletzungen zu vermeiden, müssen die Hände bei den Oberbauch-kompressio nen (Heimlich-Handgriff) genau im Dreieck zwischen den beiden Rippen bögen unterhalb des Schwertfort-satzes plat ziert werden. Die Zug- bzw. Druck richtung ist schräg nach hinten in Richtung Brust raum.

Wichtig

Lassen Sie Kleinkinder keine Erdnüsse, Liebesperlen oder Ähnliches essen: Geben Sie ihnen – besonders in einem Alter, in dem

das Kind alles in den Mund steckt – nicht zu kleines Spielzeug oder in kleine Teile zerleg-bares Spielzeug in die Hand.

Hinweise zur Vorbeugung

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HinweisRachenraum keinesfalls mit einem

Mundspatel, Teelöffel oder Ähnlichem inspizieren.

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Insektenstich in Mund-Rachenraum

Wespen und Bienen teilen mit Kindern ihre Vorliebe für süße Leckereien.

Aus diesem Grund tritt das Notfallbild »Insekten stich im Mund-Rachenraum«

besonders im Sommer bei Verzehr von Eis und beim Genuss von süßen Getränken aus Dosen oder Flaschen auf. Durch den Insektenstich kommt es zu starken Schwel lungen im Mund-Rachenraum, die zu einer Blockie rung der obe-ren Atemwege führen können.

Hinweise zur VorbeugungLassen Sie Ihr Kind Getränke in der warmen

Jahreszeit nur aus Gläsern und mit einem Strohhalm trinken.

Asthma bronchiale

Bei ca. 3,5% aller Kinder bis zu einem Alter von 11 Jahren treten Hinweise für ein »Asthma bronchiale« auf. Erfreulicherweise wird jedes zweite dieser betroffenen Kinder im Jugend-

und Erwachsenenalter beschwerdefrei.

Die Symptome zeigen sich besonders witte-rungsabhängig oder treten häufig im Umfeld von Infekten auf.

Auslöser des Asthmaanfalls können bei Kindern zum Beispiel Allergie auslösende Stoffe (Allergene) sein, die eingeatmet werden, wie zum Beispiel Pollen oder Tier haare.

Neben allergischem und infektionsbedingtem Asthma ist auch das Anstrengungs asthma zu beobachten, bei dem plötzliche körperliche oder psychische Anstrengung die Ursache des Anfalles ist.

Drei Körperreaktionen sind zu beobachten: Zusammenziehen der Bronchialmuskulatur und damit Verkleinerung des Durchmessers der unteren Atemwege; Anschwellen der

Diagnostischer Block

Auf den ersten Blick? Typische oben genannte Situation

Bewusstsein? Im späteren Verlauf gegebenen falls Bewusstseinstrübung bis Bewusst losig keit

Atmung? Zunehmende Atemnot mit Blau färbung (besonders der Lippen)

Herz-Kreislauf? Ggfs. Schock zeichen

im Mund-Rachenraum

Maßnahmen

lutschen oder mit kaltem Wasser spülen/gurgeln lassen

Tüchern oder Eis (Eiskrawatte). Wickeln Sie den Kühlakku oder das Eis in ein Tuch ein, um lokale Erfrierungen zu verhin-dern.

immer einen Arzt oder eine Ärztin

Das PAKET

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Sinnvoll vorbeugen – sicher helfen.

Bronchialschleimhaut führt zu einer weiteren Verengung; Absonderung sehr zähen Schleimes, der eine enorme Be hinde rung in dem engen verbliebenen Raum darstellt. Besonders die Ausatmung gegen diese Bronchialenge fällt schwer.

Beinahe-Ertrinken

Droht das Kind beim Ertrinken Wasser ein-zuatmen, verkrampfen sich in der Regel die Stimmritzen und »dichten« so die unteren Atemwege ab. Dieser Stimmritzenkrampf kann längere Zeit andauern. Dadurch wird das Eindringen von Wasser in die Lungen verhindert. So kommt es durch den Stimm ritzenkrampf in vielen Fällen zum so genannten trockenen Ertrinken. Bei schneller Rettung bestehen für eine Wiederbelebung gute Chancen.

Auch wenn nach der Rettung keine Beatmung oder Herz-Lungen-Wiederbele bung nötig sein sollte, weil das Kind schon bald wieder die Augen aufschlägt, muss grundsätzlich zur Kontrolle und damit zur Sicherheit des Kindes das Krankenhaus aufgesucht werden. Es muss ausgeschlossen werden, dass in die unteren Atemwege Wasser gelangt ist und dies eine spätere Entzündung verursacht.

Hinweise zur Vorbeugung

oder Ähnliches.

Spiel an Gewässern und vor dem Begehen von zugefrorenen Seen.

lernen.

Diagnostischer Block

Auf den ersten Blick? Schon längere Zeit von Asthma betroffene Kinder werden meistens nach vorne überge-beugt sitzend vorgefunden.

Atmung?

Pfeifen und Giemen) bei der Ausatmung

(besonders der Lippen)

Maßnahmen

körper hoch)

(um Ausatemphase zu unterstützen)

Ausatmung mit gespitzten Lippen (Flötenatmung) an.

Do sier aerosol zur Hand ist, helfen Sie bei der Medikamenten ein nahme (Sprüh stoß in der Einatemphase). Evtl. für den Not fall verordnete Zäpfchen verabreichen.

PAKET

Weitere Informationen zum Thema Asthma bronchiale finden Sie in der BARMER-Broschüre „Asthma bronchiale. Informiert mit der Erkrankung umgehen“ oder in der BARMER-Broschüre „Ich habe Asthma“, die sich speziell an Kinder richtet.

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Diagnostischer Block

Auf den ersten Blick? Typische vor-stehend genannte Situation

Zeichen der Zentralisation

Bewusst losig keit

HinweisAuch bei Kindern kann die Störung

durch körpereigene Regulation kom-pensiert werden. Die Symptomatik ist dadurch überdeckt und geringer aus-geprägt. Wird die Störung bei Kindern nicht innerhalb kurzer Zeit behoben, kann sich rasch ein lebensbedrohlicher Zustand entwickeln.

22

Der Schock

Zirkuliert nicht mehr genug Blut, um den Bedarf des gesamten Körpers zu decken, sprechen wir vom Schock. Dieses Kreislaufversagen kann durch

Flüssigkeitsverluste verursacht werden: Blut-verlust bei Blutungen nach innen und außen; Blutplasmaverlust bei Verbrennungen, Verlust von Flüssigkeit mit Elektrolyten bei starkem Schwitzen oder Brechdurchfall. Besonders der Brechdurch fall darf nicht unterschätzt werden, da er bei Säuglingen innerhalb weniger Stunden zum Schock führen kann. Eine weitere Ursache sind starke allergische Reak tionen, bei denen Flüssigkeit aus dem Blut in das umliegende Gewebe »versackt« und dort zu zum Teil ausge-prägten Schwel lungen führen kann. Der Körper reagiert durch Zentralisation der verbliebenen Blutmenge auf den Körperkern, um die lebens-wichtigen Organe Herz, Lunge und Gehirn aus-reichend versorgen zu können.

Pulskontrolle bei SäuglingenAn der Armschlagader. Hierzu den Ober arm

beugen und nach außen drehen, anschließend mit den Fingerkuppen von Zeige- und Mittelfinger an der Innenseite des Oberarms tasten.

Pulskontrolle bei KindernAn der Halsschlagader (seitlich des Kehl kopf -

knorpels).

Maßnahmen

zum Beispiel Blutung stillen

lagern, Beine hochlagern oder den gesamten Körper in leichte Kopf tieflage bringen, Letzteres gilt besonders bei Säuglingen)

PAKET

tigen Funk tionen

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HinweisDie Zellen des Gehirns reagieren sehr

empfindlich auf Sauerstoff mangel, schon nach 5 Minuten ist mit einer Schädigung der Nerven zellen zu rech-nen. Aus diesem Grund sollte nach ein-getretenem Herz-Kreislauf-Still stand die Herz-Lungen-Wiederbelebung innerhalb von 5 Minuten einsetzen, damit kei ne Nervenschädigungen entstehen.

23

Sinnvoll vorbeugen – sicher helfen.

StillstandDer Plötzliche Kindstod, auch »Sudden

infant death syndrom« (SIDS) genannt, ist eine der häufigsten Todesursachen bei Säuglingen bis zum 1. Lebensjahr.

Während das Kind schläft, tritt plötzlich ein Herz-Kreislauf-Stillstand ein, der zum Tod führt. Die genaue Ursache des Plötzlichen Kindstodes ist noch nicht erforscht. Sicher ist aber, dass das Stillen, eine rauchfreie Umgebung sowie beim Schlaf die Rückenlage und eine Temperatur von

Im Kleinkind- und Kindesalter kann ein Herz-Kreislauf-Stillstand zum Beispiel auch durch Stromeinwirkung auftreten oder als Folge eines Atemstillstandes durch Ertrin ken, Vergiftung oder Ähnliches.

Diagnostischer Block

Auf den ersten Blick? Typische nebenstehend genannte Situationen

Bewusstsein? Atmung? Herz-Kreislauf? Alle lebenswichtigen Funktionen sind ausgefallen.

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HinweisDie Atemkontrolle erfolgt mit überstrecktem Kopf des Betroffenen. Vor dem Überstrecken des Kopfes

muss der Mundraum inspiziert und gegebenenfalls Fremd körper, wie z.B. Erbrochenes, entfernt wer-den. Erfolgt dies nicht, besteht die Gefahr, dass diese Fremdkörper in die Lunge eingeatmet werden.

Das HLW-Schema: So gehen Sie vor

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Diagnostischer Block

1. Auf den ersten Blick

aus der Situation

2. Ansprechen

3. AtemkontrolleSehen der Brust- und Bauch be weg ungenHören der Atemgeräusche aus Mund/NaseFühlen des Luftstroms mit der Wange

4. Wenn keine Atmung vorhanden: fünf initiale Beatmungen

beim Säugling: Mund zu Mund/Nase beim Kleinkind/Kind: Mund zu Nase

5. Prüfen der Kreislaufzeichen

6. Wenn keine Kreislaufzeichen feststellbar: Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW)

und Kindern:30 Herzdruckmassagen – 2 Beatmungen

- Rettungsdienst führt HLW fort- Kind atmet wieder normal

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Sinnvoll vorbeugen – sicher helfen.

Im Einzelnen:

Kontrolle des BewusstseinsLautes Ansprechen, vorsichtiges Anfassen

Überstrecken des Kopfes / HalsesDie Überstreckung wird wie folgt vorgenom-

men: Eine Hand setzt an der Stirn an, die andere mit zwei Fingern am Unterkiefer; der Unterkiefer wird mit leichtem Zug nach oben hinten gezo-gen. Hierdurch hebt sich der Zungengrund aus dem Rachenraum und gibt die oberen Atemwege frei.

Zu starkes Überstrecken kann durch die beson-dere Anatomie des Bereiches der Atemwege beim Säug ling zu einem »Ab knicken« und darüber hinaus zum Verschluss der Atemwege führen. Deshalb werden Kopf, Hals und Schulter lediglich in eine waagerechte Linie gebracht (Normal stellung des Kopfes). Eine weiter gehende Überstreckung ist

in der Regel nicht nötig und sollte nur bei aus-

bleibendem Erfolg bei der Beatmung (ausblei-

bende Bauch decken he bung bei der Beatmung als

Erfolgskon trolle) versucht werden.

Bei Kleinkindern und Kindern kann die Über -

streckung ausgeprägter sein. Hier wird mit einer

Hand an der Stirn-Haar grenze, mit der anderen

(komplett) am Kiefer angesetzt.

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BeatmungBei Säuglingen ist die Mund-zu-Mund/Nase-

Beatmung die Möglich keit der ersten Wahl. Sollte der Mund des Beatmenden zu klein sein, um den Mund/Nase-Bereich des Säuglings zu umfassen, empfiehlt sich die Mund-zu-Nase-Beatmung.

Bei Kleinkindern und Kindern wird Mund-zu-Nase beatmet. Sollte durch Schnupfen, Gesichtsverletzungen o.Ä. dieses nicht möglich sein, weichen Sie auf die Mund-zu-Mund-Beatmung aus. Bei beiden gilt: Die Brustkorb- und Bauchdeckenbe we gungen müssen als Erfolgskontrolle beobachtet werden.

Atemkontrolle durchSehen der Brust- und Bauchbewe gungenHören der Atemgeräusche aus Mund/NaseFühlen des Luftstroms mit der Wange.

Diese sollte nicht mehr als 10 Sekunden in Anspruch nehmen.

KreislaufkontrolleHierzu überprüfen Sie, ob das Kind Bewe-

gungen, Husten bzw. eigene Atmung zeigt.

Mund-zu-Nase-Beatmung eines Kindes

Erfolgskontrolle der korrekten Beatmung

Atemkontrolle durch Sehen, Hören und Fühlen

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HinweisSchon beim Feststellen der Be wusst losig keit sollte das Kind auf

eine harte Unter lage gebracht werden (z.B. Wickeltisch).

Ist kein Telefon für einen Notruf in greifbarer Nähe, geht die Herz-Lungen-Wieder belebung vor. Rufen Sie lediglich laut nach Hilfe, und starten Sie dann Ihre Maßnah men. Können Sie ein Telefon ohne Zeitver zug erreichen, setzen Sie nach dem Diagnos-tischen Block schnell den Notruf ab. Sind Sie zu zweit vor Ort, kann eine Person mit den Maßnahmen beginnen, während die andere den Notruf tätigt.

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Sinnvoll vorbeugen – sicher helfen.

Säugling (Alter < 1 Jahr) Kind (Alter > 1 Jahr)

Druckpunktauf das untere Drittel des Brust-beins des Säuglings

Hand auf das untere Drittel des Brustbein des Kindes

Drucktechnik

jeder Kompression vollständig, ohne dabei den Kontakt zwischen Ihren Fingern und dem Brustkorb des Säuglings aufzugeben

jeder Kompression vollständig, ohne dabei den Kontakt zwischen Ihrer Hand und dem Brustkorb des Kindes aufzugeben

Drucktiefe 1/3 der Brustkorbhöhe) 1/3 der Brustkorbhöhe)

HLW-Abfolge

HDM-Frequenz

Zur Technik der Herzdruckmassage (HDM)

Schützen Sie Ihr Kind durch Kindersiche-rungen an den Steckdosen und durch Spezial-sicherungen (FI-Schutzschalter) vor Strom-unfällen. Schließen Sie den Sicherungs kasten nie ab, und deponieren Sie eine Taschen lampe

in dessen Nähe. Zeigen Sie fremden Auf sichts-personen (Babysittern) den Sicherungs kasten.

Auf jeden Fall sollten Sie aber auch Ihr Kind frühzeitig mit den Gefahren vertraut machen.

Hinweise zur Vorbeugung von Stromunfällen

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HinweisDie Drucktiefe sollte 1/3 des Brustkorbdurchmessers (von Brustbein zu Wirbelsäule) entsprechen.

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Säugling

Beatmung

massage

Drucktiefe

Mund zu Mund-Nase Mund zu Nase

zwei Finger eine Hand

ca. 2 cm ca. 3 cm

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Sinnvoll vorbeugen – sicher helfen.

Verletzungen

Rund um Wunden

Kleinere Verletzungen, wie beispiels-weise Schürfwunden durch einen Sturz beim Spielen oder Schnittwunden beim Han tieren mit einem Küchenmesser,

kommen bei Kindern häufig vor.

Gefahren bei einer Wunde sind Blutverlust, Schmerz und Infektion. Aus diesem Grund ist es Ihre Hauptaufgabe als Ersthelfer oder Ersthelferin, eine Blutung so keimarm wie möglich abzudecken und zu stillen. Lebens-bedrohliche Blutungen zu stillen, zählt dabei zu den lebensrettenden Sofort maßnahmen, da nur so ein Schock vermieden oder in Grenzen gehalten werden kann. Die Stillung tropfender oder rinnender Blu tungen steht erst in der wei-terführenden Ersten Hilfe an.

Ferner müssen Sie weitere Schmerzen dadurch vermeiden, dass die sterile Wund auflage aus-reichend gepolstert ist, betroffene Körperteile ruhig gelagert werden und Fremdkörper in Wunden nicht entfernt, sondern zum Beispiel mit einem Polsterring fixiert (»ruhiggestellt«) werden.

Die Infektionsgefahr können Sie schon im Vorfeld einer Verletzung durch Impfungen gegen die Wundinfektion Tetanus verringern. Ihr Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin beraten Sie gerne.

Maßnahmen zur Wundversorgung

nach Gesamtbefinden sitzen oder liegen, während Sie eine Wunde versorgen.

Eigen sicherung, besonders bei der Ver-sorgung fremder Kinder.

salben oder Pflastersprays auftragen.

infektions mittel reagieren, sollten Sie besonders bei fremden Kindern sehr vor-sichtig sein. Lassen Sie sich von Fachleuten zur Ausstattung Ihrer Hausapotheke bera-ten und über die richtige Anwendung informieren. Bei Wunden, die ohnehin medizinisch begutachtet und endgültig versorgt werden müssen, tragen Sie grund-sätz lich keine Desinfektionsmittel auf.

unsauberen Wundrändern sollten Sie mit dem Kind nach der Erst ver sorgung inner-halb von sechs Stunden eine ärztliche Praxis aufsuchen. Hier können weitere Schritte der Versorgung eingeleitet wer-den.

mit dem Speichel eines tollwütigen Tieres (Fuchs, Reh, Kuh etc.) hatte, suchen Sie mit Ihrem Kind unverzüglich den Arzt oder die Ärztin auf.

Das PAKET

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Blutungen HinweiseTropfende Blutung

Rinnende Blutungband, Ver band päckchen oder Pflaster ver band (Kompresse mit Pflaster befestigen)

Lebensbedrohliche, stark spritzende oder fließende Blutung

An den Extremitäten:

Abbinden

An Kopf und am Rumpf:

frühzeitig Schocklage herstellen

Blutung aus der Nase -wickelten Kühlakku in den Nacken und auf die Stirn legen

Nicht tamponieren!

Blutung aus dem Ohrabdecken

Nicht tamponieren!

…und grundsätzlich: das PAKET

Wundversorgung und Stillung von Blutungen

HinweisBei Säuglingen und Kleinkindern durch

den Druckverband keinen zu starken Druck ausüben (Abschnürungsgefahr)!

Ein Beispiel einer typischen Unfallsituation

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Sinnvoll vorbeugen – sicher helfen.

Hochhalten bei Extremitäten

AbdrückenArm: Am Oberarm in der Muskelfurche zwi-schen Beuger und Strecker

Bein: In der Leistenbeuge

Druckverband

Kompresse, Druckpolster und Dreiecktuch

alternativ: Verbandpäckchen und Druckpolster (siebe neben stehende Abbildung)

Abbinden-

den, die Sie durch die ersten drei Maß nahmen nicht stillen können (starke Blutung durch einen Fremdkörper in der Wunde oder bei einem offenen Kno chen bruch).

-ten Hilfsmittel (Dreiecktuch o.Ä.) im oberen Drittel der jeweiligen Extremität ab

-wissern Sie sich regelmäßig, dass sich diese nicht lockert - bei einer Lockerung setzt die Blutung wieder ein

Vermerken Sie die Uhrzeit, zu der Sie abge-bunden haben!

Wichtig:Jede lebensbedrohliche Blutung muss nach

der Ersten Hilfe unverzüglich ärztlich versorgt werden.

Hinweise zur Stillung lebensbedrohlicher Blutungen

Hochhalten und Abdrücken

Druckverband am Unterarm / Fixiergang

Druckverband mit eingelegtem Druckpolster

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Weitere Informationen zum Thema Allergien finden Sie in der Rubrik „Gesundheit und Krankheit“ unter

www.barmer.de

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Insektenstiche

Bienen, Wespen, Hornissen

Viele Menschen leiden heutzuta-ge unter Allergien. Insektengifte, vor allem von Wespe, Biene, Hummel oder Hornisse, können auch Aller gien aus-

lösen. Wird eine Person mit einer bekannten Überempfindlichkeit gegen Insek tengifte gesto-chen, so kann dieses zu starken allergischen Reaktionen mit Rö tung, Schwellung und Schmerzen führen. Im Extremfall kann es zum allergischen Schock kommen.

Zeckenstich

Auf den Blättern niedrig wachsender Pflanzen warten Zecken teilweise bis zu mehreren Monaten, um an einen vorbei-ziehenden Wirt zu gelangen, bei dem sie

sich vollsaugen können. In unseren mitteleuropä-ischen Regionen übertragen sie z.T. Krankheiten wie Borreliose und seltener die Frühsommerliche Meningoenzephalitis (FSME, eine Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns).

Die Borreliose wird mit Antibiotika behandelt. Bei Jugendlichen und Erwachsenen kann man die FSME binnen der ersten vier Tage nach dem Stich durch eine passive Immunisierung (mit Immunglobulinen) abwenden. Bei Kindern nimmt man davon wegen beobachteter Nebenwirkungen Abstand. Dementsprechend werden lediglich die Symptome der Krankheit durch Medikamente gelindert.

Hinweise zur Vorbeugung

chemischen Mittels auf die Haut bzw. auf die Kleidung (von den Füßen bis zur Hüfte) abgeschreckt werden. Die Wirkung hält ca. vier Stunden an.

Diagnostischer Block

Schwellung einer großen Region

Im Extrem: Zeichen eines allergischen Schocks

lungen an anderen Körperregionen als der Einstichstelle

lisa tions zeichen

losig keit

Maßnahmen

(feucht-kalte Um schläge, Kühl-kompressen).

küh lende Wirkung, verringern die Schwel-lung und lindern den Juck reiz. Sie erset-zen allerdings nicht die physikalische Kühlung.

PAKET

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Offener Bruch

gebiete): aktive Immunisierung 4-6 Wochen vor dem Urlaub. Fragen Sie Ihren Kinderarzt, welche Gebiete gefährdet sind.

GelenkverletzungenHat das Kind das Laufen erlernt,

erhöht sich die Gefahr von Ve r-letzungen, zum Beispiel bei Stür zen. Diese verlaufen in der Regel harmlos.

Meistens kommen die Kinder aufgrund ihrer instinktiven Reak tion s schnel ligkeit und ihrer noch sehr elastischen Knochen mit Prellungen oder Schürf wun den davon.

Verstauchung

Prellung

Verrenkung

Geschlossener Bruch

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Sinnvoll vorbeugen – sicher helfen.

Diagnostischer Block

stark behaarten Körperregionen: Von der Zecke sind lediglich der rundliche, braune Hinterleib und direkt an der Ein stich stelle die acht Beine zu erken-nen.

bis vier Wochen nach dem Stich zeigt sich eine kreisförmige Rötung um die Stichstelle, die später wandert.

-zehn Tage nach dem Stich begin-nt eine erste Erkrankungsphase mit grippe ähnlichen Symptomen. Bei über zwei Drittel aller Erkrankten ist danach die Krank heit ausgestanden, bei den übri gen folgt die Ent zündung der Hirn häute und des Gehirns mit Aus fall erscheinungen (Lähmungen).

Maßnahmen

ohne sie zu quetschen.

etc. betäuben, da dann Speichel der Zecke mit Krankheitserregern in das Blut gelangen kann.

Ge samt befinden des Kindes beobachten.

sollte eine passive Immunisierung vor-genommen werden.

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Diagnostischer Block

Prellung, Verstauchung

Verrenkung von GelenkenSichere Zeichen:

Unsichere Zeichen: siehe Prellung, Ver stauch ung

KnochenbruchSichere Zeichen:

ge lenk freien Abschnitten (nicht provozieren!)

-splitter in einer Wunde

Unsichere Zeichen: siehe Prellung, Ver stauch ung

Maßnahmen

offenen Wunden!)

ruhig:

Polstern (zusammengerollte Decke, Zeitungen, Kissen, etc.)

PAKET

Ruhiggestelltes Bein nach Sturz

Kühlen einer Schwellung am Kopf

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Sinnvoll vorbeugen – sicher helfen.

erschütterungSchon bei der schnellen Fortbe-

wegung auf zwei Beinen besteht ein hohes Verletzungsrisiko für den Kopf: beim Fangen spielen, beim Spielen

auf Klettergerüsten etc. Es erhöht sich, wenn das Kind z.B. das Fortbewe gungs mittel Fahrrad benutzt. Besonders bei Verkehrsunfällen mit dem Fahrrad erleiden Kinder oft Kopfverletzun gen.

Hinweis zur Vorbeugung:Schützen Sie Ihr Kind beim Fahrrad fahren mit

einem geeigneten, geprüften Schutz helm.

Diagnostischer Block

Auf den ersten Blick? Hinweise auf eine der oben genannten Situa tionen

Bewusstsein?

Bewusst losig keit, evtl. nur sehr kurzfristig (Sekunden)

seins klarer Zeit erneutes Ein-trüben (2. Bewusstlosigkeit)

Maßnahmen

körper leicht erhöht lagern.

stabile Seitenlage herstellen.

PAKET

HinweisEine erneute Bewusstlosigkeit (in der

Regel 6-24 Stunden nach dem Unfall) nach vorübergehendem Aufklaren kann auf eine Blutung im Schädel hindeuten.

Da sich hinter jeder Kopfverletzung mit Bewusstseinseintrübung schwere Schädel -hirnverletzungen verbergen können, ist es immer wichtig, auch bei einer vermeint-lich leichten Gehirner schüt terung, das Kind ärztlich untersuchen und gegebenenfalls im Krankenhaus für ein bis zwei Tage über-wachen zu lassen.

So ist Ihr Kind geschützt

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KälteschädenBei Säuglingen befindet sich der

Temperatur- wie der Wasserhaus halt in einem empfindlichen Gleich gewicht. Viel früher als bei Erwach senen zeigen

thermische Einflüsse ihre Wir kung. Besonders problematisch ist das un gün stige Verhältnis zwischen der sehr großen Körperoberfläche

und dem kleinen Kör pervo lumen. Zu schnell geht deshalb zum Beispiel bei Kälteeinwir-kung wertvolle Körper wärme verloren. So zeigen Kinder beim Schwim men sehr schnell Unterküh-lungszei chen wie Gän se haut, Frieren und blaue Lippen.

VerbrennungVerbrühung Sonnenstich Hitzschlag Hitzeschock

Erfrierung Unterkühlung

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Sinnvoll vorbeugen – sicher helfen.

VerbrühungJe nach Schweregrad einer Ver-

brennung oder Verbrühung wird die Funktion der Haut gestört. Es entstehen Wunden, über die auch

Flüssigkeit verloren geht. Je nach Ausmaß kann ein Schock drohen. Schon ab acht Prozent verbrannter Körperober fläche entwickelt sich beim Kleinkind eine lebensbedrohliche Situation (Handfläche des Kindes entspricht ca. einem Prozent der Körper oberfläche).

Sonnenstich

Der Kopf von Säuglingen und Kleinkindern ist durch die nur wenig vorhandenen Haare kaum vor Sonnenstrahlen geschützt.

Die Einwirkung der Strahlung und die zuneh-mende Überwärmung der Schädel decke reizt die Hirn häute. Es kommt zur Schwellung, die sich auch auf das Gehirn auswirkt. Kopf schmer zen, Übelkeit bis zum Erbrechen sind die Folge. Oft kommen Kinder erst zu den Eltern, wenn die Kopf schmerzen schon sehr ausgeprägt sind, da Kinder beim Spiel vieles, wie auch beginnende Schmerzen, regelrecht vergessen. Es tritt ferner eine schmerzhafte Nacken steife auf. Sie ist der Grund, weshalb das Kind vermeidet, den Kopf zu beugen und zu drehen. Wird es von der Seite oder hinten angesprochen, dreht es sich deshalb meistens mit dem gesamten Schultergürtel.

Der Sonnenstich tritt nicht nur bei hohen Temperaturen auf. Gerade bei Wind oder am Wasser wird die Intensität der Sonnen-einwirkung viel zu oft unterschätzt.

Diagnostischer Block

I. Grad:Rötung, Schwellung, Schmerz

II. Grad:Blasenbildung, ggf. Schockzeichen

III. Grad:Gewebsuntergang (nicht blutende Wunden im Verbrennungsbereich, ggf. Schwarzfärbung)

Maßnahmen

mäßig kaltem Wasser (ca. 15-20º C; ca. 10 Minu ten; über den Punkt der Schmerzlinderung bzw. -losigkeit hinaus; am Rumpf vorsichtig mit feuchten Tüchern).

schließend steril mit einem Brand-wundenverbandtuch ab.

PAKET

HinweisZu extremes Kühlen, besonders am Körper-

rumpf, kann zur Unterkühlung führen.

Zur Wärmeerhaltung eignet sich beson-ders eine metalline Rettungsdecke, da sie sehr leicht ist und somit keine Schmerzen verursacht.

Wärmeerhaltung silberne Seite zum KörperWärmeabgabe silberne Seite nach außen

Verwenden Sie keine »alten Hausmittel«

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Diagnostischer BlockSonnenstich

Körpertemperatur

losigkeit

PAKET

Hitzschlag

losigkeit

innen kühlen (Wadenwickel, an Kopf und Handgelenken kühlen)

PAKET

Hitzeschock

losigkeit

(zum Beispiel kohlensäurearmes Mineralwasser)

PAKET

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Vorbeugung eines Sonnenstiches:Schützen Sie Ihr Kind durch eine Kopfbe deckung,

wie zum Beispiel eine Kappe oder einen Strohhut.

Hitzschlag

Kann der Körper sich nicht mehr ausreichend über die Haut nach außen abkühlen, kommt es zu einem Hitzestau: dem Hitz schlag.

Dies tritt zum Beispiel auf, wenn Kinder bei gro-ßer Hitze im Auto zurückgelassen oder unpas-send warm und luftundurchlässig gekleidet werden. Genauso droht ein Hitz schlag bei man-gelnder Schweißbildung, die zum Beispiel durch zu wenig Trinken verursacht werden kann.

die Schweißbildung ein. Dann ist dringend Abhilfe von außen durch Kühlung gefordert!

Hinweise zur Vorbeugung:Achten Sie auf der Witterung angepasste,

»atmende« Kleidung Ihres Kindes. Nehmen Sie bei hohen Außentempera turen die Durst-empfindungen Ihres Kindes besonders ernst. Durst ist ein Warnsignal des Körpers. Sinnvoll zum Flüssigkeitsaus gleich ist kohlensäurearmes und nicht zu kaltes Mineralwasser.

Achten Sie auf Kinder in überhitzten Autos. Wenn nötig, verständigen Sie die Polizei.

Hitzeschock

Durch übermäßiges Schwitzen ohne ausreichende, ausgleichende Flüssigkeitsaufnahme kommt es zur Hitzeerschöpfung oder auch

Hitzeschock genannt (Informa tionen zum Schock s. S. 22)

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HinweisAuch hier eignet sich die metalline

Rettungsdecke zur Wärmeerhaltung (silberne Seite zum Körper).

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Sinnvoll vorbeugen – sicher helfen.

Erfrierung

Am schnellsten sind alle Körper-teile betroffen, die am wenigsten bedeckt sind, dadurch stark Wind und Wetter ausgesetzt sind und/

oder im Vergleich zu ihrer Ober fläche wenig Volumen und Durchblutung haben. Daher sind Nase, Ohren, Finger und Zehen besonders betrof-fen. Feuchtig keit beschleunigt die Auskühlung.

Häufig geht die Erfrierung mit einer Unter küh-lung einher.

Unterkühlung

Besonders bei feuchter Witte-rung und Kleidung kühlt der Körper schnell aus. Wertvolle Wärme des Körperkerns geht über die Haut

verloren. Dabei müssen die Temperaturen nicht unter Null sinken. Ein Kind unterkühlt selbst im sommerlichen Freibad bei langem Schwimmen im kalten Wasser.

Diagnostischer Block

I. Grad:Rötung, Schwellung, Schmerz

II. Grad:Blasenbildung, (Frostbeulen mit Verzögerung)

III. Grad:Gewebsuntergang (entsprechende blauschwarze Verfärbungen)

Maßnahmen

Immer richtig: Durch nässte Kleidung ausziehen; in warme Decken hüllen

Solange bewusst seinsklar: Warme, gezuckerte Getränke geben

Beim I. Grad: Durchblutung anre -gen: »mit den Armen schlagen«, Zehen be wegen, Aufwärmen unter lauwarmem Wasser etc.

Ab dem II. Grad: nicht von außen auf-wärmen; steril abdecken

PAKET

Diagnostischer Block

I. Phase Frieren, Gänse haut, blaue LippenII. Phase SchläfrigkeitIII. Phase Bewusstlosigkeit

Maßnahmen

ausziehen; in warme Decken hüllen

bewegen

Ab der II. Phase: Nicht von außen aufwär-men; nicht in stark geheizte Räume bringen

wenig bewegen (Gefahr des »Bergungs todes«: Das kalte Blut in den Extremitäten fließt durch Bewe gen schwall artig in den noch relativ warmen Körper kern und kühlt diesen zusätzlich und plötzlich ab � Herz rhythmus stö-rungen bis Herzkreis laufstill stand)

PAKET

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Vergiftungen und Verätzungen

Farbige Verlockungen, wie bunte Pillen, auffällige Pflanzen und deren Früchte, interessant gefärbte Flaschen, haben magische Anzie hungskraft auf

Kinder. Da Kinder bei ihren Entdeckungstouren vieles in den Mund stecken, kann es auf die-sem Weg zu Vergiftungen kommen. Auch der Nachah mungswunsch, mit den gleichen Gegen-ständen, vom Geschirrspülmittel bis zum Nagel-lackentferner, zu hantieren wie die Eltern, schafft ein Vergiftungsrisiko. Dabei kann eine Zigarettenkippe, die das Kind in die Finger be kommt und isst, zur tödlichen Gefahr werden.

Besonders gefährlich sind:

aus dem Magen bis zum Mund-Rachenraum aufsteigend, zur Erstickung führen kann.

Geschirrspülma schinen) durch ihre ätzende Wirkung.

Manche Stoffe, wie Nagellack oder einige Körper cremes, haben kaum giftige Wirkung. Sollte Ihr Kind eine Substanz geschluckt haben und derzeit noch keine Vergiftungs symptome zeigen, können Sie sich zu Ihrer Sicherheit und Beruhigung an ein Informationszentrum für Vergiftungs fälle wenden. Hier erhalten Sie Auskunft über Gifte, die in Haus halts mitteln und anderen im Haushalt vorhandenen Substanzen enthalten sind. Die Adressen der Zentren sind im Anhang aufgeführt.

Diagnostischer Block

Auf den ersten Blick? Hinweise auf eine der oben genannten Ursachen Bewusstsein? Bewusstseinstrübung bis BewusstlosigkeitAtmung? VeränderungenHerz-Kreislauf? Veränderungen

veränderungen im betroffenen Bereich

Maßnahmen bei Vergiftungen

Notruf! Sofortige Alarmierung des Rettungs dienstes (Dieser leitet u.a. die angemessenen Maßnahmen der Gift-entfernung ein)

vor handenem Brechreiz: Mithilfe beim Erbrechen

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HinweisBei zunehmender Bewusstseinsein -

trübung des Kindes birgt das Erbrechen große Erstickungs gefahren.

Hinweise zur Vorbeugung:

und Medikamente, sicher verschließen, hoch-stellen.

umfüllen.

Garten keine giftigen Pflanzen vorhanden sind.

Kinder erreichbar liegen lassen.

41

Sinnvoll vorbeugen – sicher helfen.

Absichern und Eigensicherung

Beatmen bzw. Atemwege freimachen

Cirkulation sichern

Drogenreste, Erbrochenes usw. aufbewahren

Entfernen des Giftes

Fürsorge: »Das PAKET«

A

FEDCB

Maßnahmen bei Verätzungen

Substanz mit reichlich Wasser auf dem kürzesten Weg vom Körper weg

reichlich mit Wasser gurgeln lassen

Laugen: das Kind nicht zum Erbre-chen bringen!

mit zwei Fingern offen halten und vom inneren Augenwinkel nach außen spülen (Immer darauf achten, dass die Spülflüssigkeit nicht in das andere Auge läuft)

-der Substanzen: kein Wasser geben.

zur Identifizierung des Stoffes sicher!

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Dank der allgemein üblichen Impfungen im Säuglings- und Kindes-alter sind die beiden gefährlichen und folgenschweren Infek tions krankheiten

Diphtherie und Kinderläh mung heute selten geworden. Beide Impfungen müssen allerdings, ähnlich wie die Impfung gegen Wundstarrkrampf (Tetanus), regelmäßig aufgefrischt werden.

Infektionskrank heiten im Kindesalter

Krankheit ErkennenDrei-Tage-Fieber (viral)

selten; aufgrund des ho hen Fiebers evtl. Fieber krämpfe

ansteckend

lang

(39-40º C) ohne weitere Krank heits zei chen, dann (masern- oder) rötel n-ähnlicher Aus schlag auf Bauch- und Rückenseiten, selten Erbre chen und Durch fall.

Nach 3-4 Tagen Abfall des Fiebers.

sen kende Maß nahmen und Flüssigkeitszufuhr

Keuchhusten (bakteriell)

wie Mittelohrent zündung, Lungenentzündung.

Bei Säuglin gen Gefahr von Atemstill stand

ca. 40 Tage

mittleren Erwachsenenalter

Heiser keit; evtl. Fieber und Binde haut reizung

krampfartige Husten stöße, zum Teil mit Erbre chen; ziehende Geräu sche beim Ein atmen

Anfangs sta dium: Antibiotikagabe

Symptomatisch: Husten stil-lende Mittel, warme Um ge-bung mit hoher Luft feuchtig-keit; bei Säug lingen stationäre Über wachung empfohlen

hohem Fieber: Fieber sen-kende Maß nahmen

mehrere kleine, leichte Mahl-zeiten

Vorbeugung: Impfung

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Krankheit ErkennenMasern (viral)

erkrankungen wie Mittel ohr- und Gehirnhautent zündung, Krupp

vor und 7 Tage nach Auftreten des Aus schlages

Beginn: Fieber; Husten; Schnupfen; Bindehaut-entzündungVollbild: Nach ca. 4 Tagen hellroter Aus schlag, begin-nend hinter den Ohren, der sich von oben nach unten über den gesamten Körper ausbreitet

lüftung, abgedunkeltes Zimmer

hohem Fieber: Fieber sen kende Maß nahmenVorbeugung: Impfung (Kombination Masern - Mumps - Röteln)

Mumps (viral)

Bauchspeichel drüse, Hirn haut ent-zün dung oder Hoden ent zün dung als Folgeerkran kung

Ansteckungsfähigkeit: 7 Tage vor und 9 Tage nach Beginn der Drüsen schwellung

Ohrenschmerzen

Schwellung der Ohrspei-cheldrüse (ein- oder beid-seitig), meist linksseitig anfangend

halten,

Ohrspeicheldrüse;

sen kende Maß nahmen

(Kombination Masern - Mumps - Röteln)

Röteln (viral)

In der Schwangerschaft Gefahr der Schädigung des ungeborenen Kindes

und 5 Tage nach Auftreten des Aus schlages

Lymphknoten am Hals und am Nacken

Tagen linsengroßer hellro-ter Ausschlag, beginnend im Gesicht, der sich über den gesamten Körper aus-breitet

in der Regel nicht notwendig

kende Maß nahmen

(Kombination Masern - Mumps - Röteln)

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Sinnvoll vorbeugen – sicher helfen.

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Krankheit ErkennenScharlach (bakteriell)

un behandelt 1–3 Wochen

Folgeerkrankungen wie Rheumatisches Fieber, Herzmuskelentzündung, Nierenentzündung

Antibiotikagabe 2 Tage; unbe-handelt 1–3 Wochen

möglich

Kopfschmerzen, Hals-schmerzen mit Schwel lung und Rötung der Man deln; Schwellung der örtlichen Lymph knoten; schmetter-lingsartiger Aus schlag im Gesicht, breitet sich über den ganzen Körper aus; »Himbeerzunge«

k un gen mit leichtem Verlauf (der Aus schlag und die »Himbeer zunge« fehlen häufig ganz)

Schmerz stillende Medikamente, z.B. Lutsch-tabletten oder Spray

kende Maß nahmen

Hygienemaß nahmen;

Bei in ihrer Abwehr geschwächten Personen: frühzeitige Antibiotikagabe

Windpocken (viral)

maximal 4 Wochen

schwäche erneuter Aus bruch der Krankheit als Gürtel- bzw. Gesichtsrose (bei Kindern selten)

vor Auftreten des Ausschlages bis zum Abfallen der Borken, hochansteckend

Kopfschmer zen, Fieber

stark juckender Aus schlag am gesamten Körper, der sich in eine Schwellung mit kleinen, leicht plat-zenden Bläs chen verändert

nach und nach

mehreren Schüben auf, sodass sich ein buntes Bild des Ausschlages (Sternenhimmel) zeigt

Bläschen mit Juckreiz stillendem Puder oder Schüttelmixturen

kleidung reizt den Aus schlag nicht so stark

-meiden (Narbenbildung)

kende Maß nahmen

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Infektionskrank heiten im Kindesalter (Fortsetzung)

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Zeitraum(Alter in vollendeten Monaten

bzw. Jahren)

Impfungen Anmerkungen

2. Monat Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten,Haemophilus influenzae Typ b, Kinder-lähmung (Polio), Hepatitis B, Pneumokokken

1. Impfung

3. Monat Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Haemophilus influenzae Typ b, Kinder-lähmung (Polio), Hepatitis B, Pneumokokken

2. Impfung

4. Monat Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Haemophilus influenzae Typ b, Kinder-lähmung (Polio), Hepatitis B, Pneumokokken

3. Impfung

11.-14. Monat Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Haemophilus influenzae Typ b, Kinderlähmung (Polio), Hepatitis B, Pneumokokken

4. Impfung

Masern, Mumps, Röteln, Windpocken 1. Impfung

11.-23. Monat Meningokokken

15.-23. Monat Masern, Mumps, Röteln 2. Impfung

5-6 Jahre Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten Auffrischimpfung

9-17 Jahre Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung (Polio)

Auffrischimpfung

Hepatitis B sofern nicht schon früher gegen Hepatitis B geimpft wurde

Windpocken bisher Ungeimpfte ohne frühere Erkrankung

Mädchen und junge Frauen 12-17 Jahre

humane Papillomaviren (HPV) 3 Einzelimpfungen inner-halb von 6 Monaten

Um die Zahl der Injektionen möglichst gering zu halten, sollten vorzugsweise Kombi na tions impf-stoffe verwendet werden. Bei Verwendung von Kombinationsimpfstoffen sind die Angaben des Her-stellers zu den Impfabständen zu beachten.

Sinnvoll vorbeugen – sicher helfen.

Impfkalender für Säuglinge, Kinder und Jugendliche

(nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission, Stand 7/2008)

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Abbinden .................................. 31Abdrücken ................................ 31Allergische Reaktion .............20Asthma bronchiale .................20Atmung ....................................... 5Atemwege ................................17Atemkontrolle .................... 9, 26Atemstörung ............................18

Bauchlage .................................13Beatmung ..........................26, 28Beinahe-Ertrinken .................. 21Bewusstlosigkeit .....................13Bewusstsein ............................5,9Bewusstseinskontrolle ..... 9, 26Bewusstseinstrübung ............13Blutung .............................. 29-31Blutstillung ....................... 30-31Bodycheck .................................. 9

Diagnostischer Block ............... 8Drei-Tage-Fieber .....................42Druckpunkt ...............................27Druckverband .......................... 31

Epiglottitis .........................16-17Erfrierung .................................39Ertrinken (beinahe) ................ 21

Fieberkrampf ............................14Fremdkörper inden Atemwegen ..............18-19

Gehirnerschütterung .............35

Heimlich-Handgriff ...............19Herz-Druckmassage........27-28Herz-Kreislauf-Stillstand ...........................23-28Herz-Lungen-Wieder-belebung ............................23-28Hitzeschock .......................36, 38Hitzschlag ..........................36, 38

Impfungen ..............................45Infektionskrankheiten ....42-45Informationszentren ..............48 Insektenstiche .........................32Insektenstiche in Mund-Rachenraum 20

Kehldeckelentzündung(Epiglottitis) .....................16-17Keuchhusten ...........................42Kinderkrankheiten ...........42-45Knochenbruch ..................33-34Kopfüberstrecken ...................25Krampfanfälle ..........................14Kreislaufkontrolle .............. 9, 26 Krupp-Syndrom................16-17

Laugen-Verätzung ........... 40-41Lebenswichtige ...........................Funktionen ................................. 5

Masern ......................................43Mumps ......................................43

Notfall .....................................5-7Notruf .......................................... 7

Oberbauchkompression ........19

Das PAKET ................................12

Prellung ..............................33-34

Rettungskette ........................6-7

Röteln ........................................43

Säure-Verätzung.............. 40-41

Scharlach ..................................44

Schaumbildner ................. 40-41

Schock .......................................22

Sonnenstich ......................36, 37

Stabile Bauchlage ..................13

Stabile Seitenlage ..................13

Temperaturmessung ..............15

Unterkühlung ...................36, 39

Verätzung .......................... 40-41

Verbrühung .......................36, 37

Verbrennung .....................36, 37

Vergiftung ......................... 40-41

Verrenkung ........................33-34

Verstauchung....................33-34

Vitalfunktionen ......................... 5

Windpocken .............................44

Wunden .....................................29

Wundversorgung ............. 29-31

Zeckenstich .......................32-33

Stichwortverzeichnis

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Sinnvoll vorbeugen – sicher helfen.

Mit dieser Broschüre und der Erste Hilfe am Kind Ausbildung haben Sie uns Johanniter im Bereich der Breitenausbildung kennen gelernt. Hier haben wir Ihnen noch viel mehr zu bieten:

sierten steigen wir wesentlich tiefer in die Erste Hilfe ein. (12 Doppel stunden)

deshalb bieten wir Ihnen Wiederholungs möglichkeiten ohne Langeweile. (4 Doppelstunden)

und anderen zur Seite stehen können, beweisen wir in die-ser spielerischen Ausbildung für Kinder im Vor- und Grund-schulalter (Schirmherr: Liedermacher Rolf Zuckowski). (mindestens 3 Doppelstunden)

-len. Wege dazu zeigt Ihnen dieses erfrischend andere Seminar. (mindestens 4 Doppelstunden)

und, und, und.....

Aber auch außerhalb der Ausbildung stehen wir Johanniter Ihnen, Ihrer Familie und Menschen in der Not ein Leben lang zur Seite:

hilfe

Behindertentransport und Essen auf Rädern bis hin zum Hausnotruf

Dabei verbinden wir Werte wie Nächstenliebe aus der tausendjährigen Tradition des Johanniterordens mit der Professionali tät einer modernen Hilfsorganisation.

Fordern Sie uns!

Die Johanniter – immer für Sie da!

Eine moderne

christliche

Hilfsorganisation

stellt sich vor

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Wichtig: Bei einem Notfall hat die Alarmierung des Rettungsdienstes absolute Priorität! Der Anruf bei einem Giftinformationszentrum kann einen Notfall im Vorfeld verhindern.

Zentren mit durchgehendem 24-h-Dienst

Giftinformationszentralen (GIZ) in Deutschland

.......................................................................................

Arbeitsstelle Vater .......................................................................................

Notruf .......................................................................................

Feuerwehr .......................................................................................

Hausarz .......................................................................................

Kinderarz .......................................................................................

Sonstige .......................................................................................

Wichtige Telefonnummern(Bitte ausfüllen, ausschneiden und in der Nähe des Telefons deponieren!)

BerlinReanimationszentrum des

Universitätsklinikums

Tel.: 030 / 45053555

Fax: 030 / 45053915

Beratungsstelle für

Ver gift ungs erscheinungen

Tel.: 030 / 19240

Fax: 030 / 0686271

Bonn ErfurtInformationszentrale gegen

Vergiftungen

Tel.: 0228 / 287-3211

Fax: 0228 / 287-3214

Giftinformationszentrum Tel.: 0361 / 730730

Fax: 0361 / 7307317

Freiburg /Br. GöttingenInformationszentrale für

Vergiftungen

Tel.: 0761 / 19240

Fax: 0761 / 2704457

Giftinformationszentrum Tel.: 0551 / 19240

Fax: 0551 / 3881881

Homburg/Saar MainzKlinik für Kinder- und

Jugendmedizin

Tel.: 06841 / 19240

Fax: 06841 / 168314

Beratungsstelle bei

Vergiftungen

Tel.: 06131 / 19240

Fax: 06131 / 232468

München NürnbergGiftnotruf Tel.: 089 / 19240

Fax: 089 / 41402467

toxikologische Intensiv-

station

Tel.: 0911 / 3982451

Fax: 0911 / 3982205