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Westdeutscher Rundfunk Köln Appellhofplatz 1 50667 Köln Tel.: 0221 220-3682 Fax: 0221 220-8676 E-Mail: [email protected] www.quarks.de Script zur wdr-Sendereihe Quarks & Co Wie retten wir das Klima wirklich?

W ie retten w ir das K lim a w irklich?...Beispiel pr oduzier t jedes Mal zw ei Kilo C O 2. ãDas muss nicht seinÒ, findet K ai P aulssen, ãdenn die Sonne trocknet klimaneutr al.Ò

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Westdeutscher Rundfunk KölnAppellhofplatz 150667 Köln

Tel.: 0221 220-3682Fax: 0221 220-8676

E-Mail: [email protected]

www.quarks.de Script zur wdr-Sendereihe Quarks&Co

Wie retten wir das Klima wirklich?

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Herausgeber: Westdeutscher Rundfunk Köln; verantwortlich: Öffentlichkeits-arbeit; Text: Jakob Kneser, Claudia Ruby, Birgit Thater, Silvio Wenzel, Lars Westermann;Redaktion: Thomas Kamp/Lorenz Beckhardt; Copyright: wdr, Dezember 2007;Gestaltung: Designbureau Kremer & Mahler, Köln

Bildnachweis: alle Bilder Freeze wdr 2007 außer: S. 1 großes Bild. – Rechte: dpa,S.1 kleines Bild rechts – Rechte: mauritius

Exklusiv für Quarks & Co werden zwei deutsche Durchschnittsfamilien zu Klimawettkämpfern:Eine Woche versuchen sie, ihren CO2-Ausstoß um 40 Prozent zu reduzieren – entsprechend denZielen des nationalen Klimaschutzprogramms.

Energieberater unterstützen die Familien bei ihrer CO2-Diät und geben wertvolle Tipps: Wo imHaushalt finden sich Einsparmöglichkeiten in Sachen Stromverbrauch, Heizenergie undMobilität? Quarks & Co zeigt, welche Maßnahmen etwas bringen und welche weniger effektivsind.

Blockade im Hirn

Obwohl wir alle wissen, dass wir etwas tun müssen, um das Klima zu retten, setzen diewenigsten ihr Wissen um. Warum eigentlich nicht? Quarks & Co geht dieser Frage nach undzeigt, was die Klimadiskussion in unseren Köpfen anstellt. Außerdem berichtet Quarks & Co,warum Biokraftstoffe nicht gut fürs Klima sind, wann man guten Gewissens neuseeländischestatt deutscher Äpfel kaufen darf und stellt die verrücktesten wissenschaftlichen Ideen zurRettung des Klimas vor.

4 Der große Quarks-Klimawettbewerb

7 Der Apfel aus Neuseeland

10 Klimakiller Fliegen

13 Biosprit: Tödlich für das Klima

15 Verrückte Ideen für das Klima

17 Der Klimawandel und der Kopf

21 CO2-Tipps: Jeder kann sparen!

Weitere Informationen, Lesetipps und interessante Links finden Sie auf unseren Internetseiten. Klicken Sie uns an: www.quarks.de

InhaltInhalt KlimaWie retten wir

das Klima wirklich?

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Kaffeemaschine, Kühlschrank, Fernseher, Compu-ter, dazu noch Autofahren: Den ganzen Tag produ-zieren wir das klimaschädliche Treibhausgas CO2 –im Schnitt 30 Kilo pro Person und Tag. Das ist zuviel für das Klima. Wir haben deshalb zwei Fami-lien auf CO2-Diät gesetzt: minus 40 Prozent ineiner Woche, so lautet die Vorgabe.

Pro Jahr produziert jeder Bundesbürger zwischenzehn und zwölf Tonnen Kohlendioxid. Heizen,Autofahren, Stromverbrauch – all das belastet dasCO2-Konto und damit das Klima. Wenn die Auswir-kungen des Klimawandels beherrschbar bleibensollen, darf die globale Durchschnittstemperaturnur um maximal zwei Grad ansteigen, so dieBerechnungen von Klimaforschern. Um dieses Zielzu erreichen, muss der CO2-Ausstoß drastisch re-duziert werden, vor allem in den Industrieländern.Die Maßnahmen des Kyoto-Protokolls sind da nurein erster kleiner Schritt. Das Abkommen läuft2012 aus, die Planungen für die Zeit danach habenbereits begonnen. Für Deutschland bedeutet das:Bis zum Jahr 2020 müssen die CO2-Emissionen um40 Prozent sinken – so die Zusage der Bundes-kanzlerin Angela Merkel.

Stadt gegen Land: Wer spart am meisten?

Für unsere CO2-Diät nehmen wir an, dass die Re-duktion gleichmäßig in allen Bereichen erfolgt,dass also private Haushalte, Industrie und Verkehrjeweils um 40 Prozent ihren CO2-Ausstoß reduzie-ren müssen. Doch was bedeutet das? WelcheVeränderungen verbergen sich hinter den abstrak-ten Zahlen? Was muss eine Familie tun, um dieseVorgabe zu erreichen? Welche Maßnahmen brin-gen etwas, und welche sind wenig effektiv? Daswollen wir mit der Quarks-CO2-Diät herausfinden.Wir lassen zwei Familien gegeneinander antreten:die Annens aus Wenden im Sauerland und dieBeiers aus Köln, beides vierköpfige Familien. Dergroße Unterschied: die Annens leben auf demLand, die Beiers in der Großstadt.

Wo verstecken sich die CO2-Schleudern?

Zunächst dokumentieren wir den Ist-Zustand undgeben mit Hilfe des CO2-Beraters Kai PaulssenSpartipps: Er besucht beide Familien und führteine Bestandsaufnahme durch. Dabei geht es um

drei Bereiche: Stromverbrauch, Heizen und Mobi-lität. Beide Familien erfahren, wie sie ihre Klimabi-lanz verbessern können. Der Wäschetrockner zumBeispiel produziert jedes Mal zwei Kilo CO2. „Dasmuss nicht sein“, findet Kai Paulssen, „denn dieSonne trocknet klimaneutral.“ Computer, Stereo-Anlage und Fernseher können an eine schaltbareSteckdosenleiste angeschlossen werden. EinDruck aufs Knöpfchen trennt dann alle Geräte vomNetz. Das reduziert versteckten Stromverbrauchund Verluste durch überflüssigen Standby-Betrieb.Einige von Paulssens Maßnahmen können dieFamilien sofort umsetzen, andere brauchen Zeit:Die Heizungsanlage im Keller der Annens ist über20 Jahre alt – ein moderner Brenner würde bis zu25 Prozent CO2 einsparen. Beim Thema Auto istdie Sache klar: Wer den Wettbewerb gewinnenwill, sollte das Auto stehen lassen.

An einem Montagmorgen geht es dann los: EineWoche lang sollen beide Familien ihren CO2-Ausstoß so weit wie möglich reduzieren. Strom-verbrauch, Heizen und Autofahren – alles kommtauf den Prüfstand.

Der Wettbewerb beginnt

In Köln kommt die 20-jährige Tochter Jenny Beierjetzt morgens viel schneller aus dem Bad. Sie föntihre Haare nur kurz an und verzichtet auf dasstromfressende Glätteisen. In Wenden im Sauer-land schaltet der 14-jährige Gabriel Annen seinenComputer aus, wenn er nicht daran arbeitet. BeideFamilien haben die Heizung runter gedreht. VaterKlaus Beier lässt das Auto stehen und fährt mitdem Fahrrad zur Arbeit. Auch Gottfried Annen inWenden würde gerne auf den Wagen verzichten.Doch wenn er seinen Arbeitsplatz in Dortmund mitöffentlichen Verkehrsmitteln erreichen wollte, wäreer über drei Stunden unterwegs – für eine Strecke.„Nicht zumutbar“, findet Annen und hat sich eineAlternative ausgedacht. Er nimmt zwei Mitfahrermit nach Dortmund und reduziert damit seine per-sönliche CO2-Bilanz um zwei Drittel. Frau Annen imSauerland verzichtet auf ihr Auto, allerdings ist siemorgens jetzt immer im Stress. Um 9.10 Uhr fährtder Bus ins 15 Kilometer entfernte Kreuztal.Verpasst sie ihn, muss sie eine Stunde warten undkommt zu spät zur Arbeit. Mobil sein ohne Auto –auf dem Land ist das besonders schwer.

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Der große Quarks- KlimawettbewerbDer große Quarks-KlimawettbewerbFamilien wollen CO2-Bilanz verbessern

Steckdosenleisten: Mit Ausschalter sparen auch sie StromKlimasünde Auto: 100 Kilometer auf der Autobahn entlassen 20 Kilo CO2 in die Atmosphäre

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...KlimawettbewerbEine Woche später: die CO2-Bilanz

Nach sieben Tagen ziehen wir Bilanz: Kai Paulssenliest Strom-, Gas- und Kilometerzähler ab, ver-gleicht die Werte mit den Zahlen der Vorwoche undmit dem durchschnittlichen Verbrauch. Eine kom-plizierte Rechnerei, doch am Ende steht fest:Beide Familien konnten ihren CO2-Ausstoß redu-zieren. Beim Autofahren haben die Annens imSauerland 37,5 Prozent der Emissionen einge-spart. Bei der Heizenergie waren es fast dreißigund beim Strom acht Prozent. Insgesamt hat Fami-lie Annen ihre CO2-Emissionen um 26,5 Prozent re-duziert. Dem Klima haben die Annens damit knapp100 Kilo Treibhausgas erspart. „Das sind natürlichnur Näherungen“, betont Kai Paulssen, „wir muss-ten einige Werte abschätzen.“ Doch der Trend istklar: Die Sauerländer haben eindeutig CO2 einge-spart, doch das Ziel von 40 Prozent verfehlt.

Weiter CO2 einsparen

Und wie sieht es bei den Beiers aus? Die KölnerFamilie hat beide Autos in der ganzen Woche nichteinen Meter bewegt. Auch beim Heizen und beimStrom waren die Beiers radikal – und haben den

Wettbewerb gewonnen. Die CO2-Emissionen derFamilie sind sogar um 57,6 Prozent gesunken,mehr als gefordert. Und wie geht es weiter? Keh-ren die Familien zu ihrer CO2-intensiven Lebens-weise zurück? „Ich mache auf jeden Fall weiter“,sagt Klaus Beier. „Ich lasse das Auto stehen undfahre mit der Bahn.“ Etwas mehr heizen möchtenallerdings beide Familien, die Temperatur in denWohnungen wird wieder steigen. Doch Steckdo-senleisten und Energiesparlampen bleiben instal-liert. Die Annens wollen demnächst sogar ihre Hei-zung austauschen – um dauerhaft CO2 zu sparen.

Der aus Neuseeland importierte Apfel gilt vielenals ausgemachte Öko-Sauerei. Verschlinge er dochauf seinem Weg um die halbe Welt viel mehrEnergie als der einheimische Apfel. Doch stimmtdas immer? Ein Bonner Agrarwissenschaftler istdieser Frage nachgegangen. Und präsentiert einebenso überraschendes wie für die Klimadiskus-sion wichtiges Ergebnis.

Das ganze Jahr gibt es sie in jedem Supermarkt zukaufen: exotische Früchte aus aller Welt. Da liegenBananen aus Panama neben Melonen ausBrasilien, Nashi-Birnen aus China neben Äpfeln ausNeuseeland. Äpfel – ausgerechnet! DeutscheBauern ernten jedes Jahr eine Million Tonnen Äpfel– mehr als sechs Milliarden Stück. Und dennochimportiert Deutschland Äpfel auch aus Neusee-land – welchen ökologischen Sinn soll das haben?

Äpfel aus Übersee kommen im Frühling

Michael Blanke von der Universität Bonn hat deut-sche und neuseeländische Äpfel miteinander ver-glichen, vom Anbau bis zur Ladentheke. Aus denzahlreich gemessen Daten konnte er deren Ener-

giebilanzen errechnen und vergleichen. Und zwarfür das Frühjahr – die Saison, in der die frischenFrüchte aus Neuseeland bei uns verkauft werden.Deutsche Äpfel müssen nach der Ernte im Oktoberbis dahin gelagert werden, sollen sie den Bedarfdecken.

Auch Blanke ging zunächst davon aus, dass dieImportware bei der Klimabilanz sehr schlechtabschneiden würde: „Ich hatte erwartet, dass derneuseeländische Apfel zwei- bis dreimal so vielEnergie verschlingt. Und damit eben auch im glei-chen Verhältnis mehr CO2 erzeugt.“ Doch es kamanders.

Jedes kleinste Detail zählt

Zunächst berechnete der Bonner Agrarwissen-schaftler den Energieverbrauch der Anbauphase.Dabei galt es, möglichst viele Faktoren einzubezie-hen. Auch solche, die scheinbar nichts mit demCO2-Verbrauch der Importware zu tun haben. Sountersuchte er, wie viele Äpfel deutsche und neu-seeländische Bäume tragen, wie viele Bäume proHektar wachsen, wie viel Diesel der Traktor auf

Der Apfel aus NeuseelandDer Apfel aus NeuseelandKlima-Bilanz hängt vom Kunden ab

Links:Bleibt aus: der Trockner

Mitte:Gewonnen: Familie Beier aus Köln hat ihren CO2-Verbrauchum mehr als 57 Prozent gesenkt

Rechts:Ist der heimische Apfel wirklich überlegen?

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aus der Voreifel nicht mal 50. So ist auch hier wie-der für den neuseeländischen Apfel etwas mehrEnergie nötig als für den deutschen. Wegen ver-schiedener anderer Faktoren wie der Verpackungoder der unterschiedlichen Vertriebswege schlägtsich das in der Energiebilanz für beide Äpfel mitfast demselben Wert nieder – knapp ein Megajoulepro Kilogramm Äpfel.

Das Zünglein an der Waage

Am Ende stehen 6,35 Megajoule Energieverbrauchbei einem Kilo neuseeländischer Äpfel 4,74 Mega-joule der deutschen Ware gegenüber. Die einhei-mischen Früchte haben beim Vergleich derEnergiebilanzen gewonnen – doch bei weitemnicht so hoch, wie Michael Blanke und viele ande-re das erwartet hatten: „Es sind nicht einmal 30Prozent mehr Energie, die die Importäpfel verbrau-chen! Da war ich echt baff.“, so der Agrarwissen-schaftler. Darüber hinaus ist der Vorsprung desdeutschen Apfels nur auf den ersten Blick eindeu-tig. Schließlich muss das Obst auch noch aus demSupermarkt in die Küche. Letztlich entscheidet dieArt des Transports: Nach nur anderthalb Kilome-tern Fahrt mit dem Auto ist der Vorsprung in der

Klimabilanz dahin. Auf dieser kurzen Strecke pro-duziert ein Auto so viel CO2 wie der deutsche Apfelvorher gegenüber dem neuseeländischen einge-spart hat. Das bedeutet: Ob ein Apfel klimafreund-lich ist oder nicht entscheidet vor allem der Kundebei der Wahl seines Verkehrsmittels – selbst wennder Apfel vorher um die halbe Welt geschippert ist.

dem Feld verbraucht. Er berechnete, wie groß derEnergieaufwand für Pflanzenschutz- und Dünge-mittel ist und wie viel Strom die Apfel-Sortierma-schinen schlucken. Und hielt fest, welches Öl undwelche Schmierstoffe die eingesetzten Maschinenbenötigen. All diese Daten flossen in die Berech-nung der Klimabilanz ein. Das Ergebnis: Beim An-bau von einem Kilogramm deutscher Äpfel werden2,8 Megajoule (abgekürzt: MJ) Energie verbraucht.Der Wert für die Früchte aus Neuseeland: 2,1 MJpro Kilo, ein Viertel weniger. Das liegt vor allemdaran, dass die Apfelbäume in Neuseeland deut-lich mehr Früchte tragen. Und das wirkt sich posi-tiv auf deren Energiebilanz aus.

Megajoule

„Megajoule“ ist eine physikalische Einheit und entspricht einer Million

Joule. Die Einheit Kilojoule gilt zum Beispiel bei Nahrungsmitteln. Dort

gibt sie den Brennwert an. In der Physik dient das Joule als Einheit für

Energie und Arbeit. Aber was ist ein Joule? Das Lexikon verrät: „Ein

Joule ist gleich der Energie, die benötigt wird, um über die Strecke von

einem Meter die Kraft von einem Newton aufzuwenden oder für die

Dauer einer Sekunde die Leistung von einem Watt aufzubringen.“ In

den Alltag übersetzt heißt das: Ein Kilometer mit dem Auto verbraucht

ungefähr 0,2 Megajoule. Das sind 200 Kilojoule.

Weltreise versus Winterschlaf

In der zweiten Phase der Datenerhebung ging esum den weiten Weg, den die Äpfel aus Neuseelandzurücklegen. Auf riesigen Containerschiffen fahrensie um die halbe Welt, 23.000 Kilometer übersMeer – quer über den Pazifik, durch den Pana-makanal, über den Atlantik bis ins belgische Ant-werpen. 28 Tage dauert ihre Reise. Dabei werdenpro Kilogramm Apfel etwas mehr als drei Mega-joule Energie verbraucht. Für den deutschen Apfelist der Weg vom Baum ins Lager dagegen nur einKatzensprung. Oft sind es nur wenige hundertMeter von der Plantage bis in ihr Winterquartier.Dort verbringen sie ab Ende Oktober fünf Monate.Allerdings werden sie nicht nur einfach eingela-gert, sondern kommen in große Kühlhäuser miteiner Temperatur von einem Grad. Das ist zwarenergieaufwändig, kostet insgesamt aber nur einDrittel der Energie, die der weite Transport derneuseeländischen Äpfel verschlingt.

Das letzte Stück bis zur Ladentheke fahren dannalle Äpfel mit dem LKW. Für die neuseeländischenÄpfel sind es aus Antwerpen zum Beispiel bis insRheinland knapp 200 Kilometer, für die deutschen

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Der Apfel aus Neuseeland

Links:Unvorstellbar komplex: die Energiebilanzen für Anbau und Ernte

Mitte:Vor der Winterruhe: deutsche Lageräpfel

Rechts:Es bleibt dabei: Aller Vorsprung in Sachen Klima wird durch das Auto zunichte gemacht

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Rund 2,5 Prozent aller CO2-Emissionen stammenderzeit vom Luftverkehr. Ein kleiner Anteil, könnteman meinen. Jetzt schlagen WissenschaftlerAlarm: Der Effekt des Luftverkehrs auf unser Klimakönnte größer sein als bisher gedacht.

Der Tropenurlaub steht bei erholungssuchendenDeutschen ganz weit oben auf der Wunschliste –doch allein dreieinhalb Tonnen Kohlendioxid (CO2)pro Passagier pustet ein Flieger auf dem Weg vonDüsseldorf nach Bali und zurück in die Atmo-sphäre. Das ist so viel, wie ein Deutscher in dreiMonaten oder ein Inder in zweieinhalb Jahren pro-duziert. Hinzu kommen Stickoxide, Ruß undWasserdampf. Und eine entscheidende Beson-derheit: Der überwiegende Teil der Flugzeugab-gase wird in großer Höhe ausgestoßen, zwischen9.000 und 13.000 Metern.

Beim Kohlendioxid macht die Flughöhe keinenUnterschied. Seine langlebigen Moleküle verteilensich in der Atmosphäre, egal, ob sie am Bodenoder in der Luft produziert wurden. Anders ist esbei den Stickoxiden – sie tragen zur Bildung von

Ozon bei, und zwar in großer Höhe deutlich mehrals am Boden. Ozon aber ist in den Höhen desFlugverkehrs ein hochwirksames Treibhausgas.

Doch die größten Sorgen bereitet den Wissen-schaftlern noch etwas ganz anderes: Kondens-streifen. Ihre Auswirkungen auf das Klima könntendeutlich negativer sein als bisher angenommen.

Kondensstreifen – und was aus ihnen wird

Kondensstreifen sind künstliche Wolken. Sie bildensich, wenn der Wasserdampf, der bei der Verbren-nung von Kerosin in den Triebwerken entsteht, kon-densiert und zu Eis gefriert. Dazu muss die umge-bende Luft feucht und kalt genug sein: zwischen 35und 55 Grad minus. In trockener Luft lösen sich dieKondensstreifen schnell wieder auf: wenn es feuchtist, können sie sich über Stunden am Himmel halten.

Kondensstreifen bedecken über Europa im Jahres-mittel tagsüber etwa 0,7 und nachts etwa 0,23Prozent des Himmels. Das haben Wissenschaftler

am Institut für Physik der Atmosphäre desDeutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt(DLR) in Oberpfaffenhofen errechnet. Das scheintnicht viel. Doch die Wissenschaftler machten eineweitere Entdeckung: Unter bestimmten atmosphä-rischen Bedingungen, nämlich wenn es feuchtgenug ist und sich die Luftschichten aufwärtsbewegen, werden die Kondensstreifen zu streifen-förmigen Wolken – künstlichen Zirruswolken. DieFläche, die diese Wolken einnehmen, könnte,wenn die Berechnungen der Wissenschaftler stim-men, gut zehnmal so groß sein wie die der Kon-densstreifen.

Treibhaus aus Wolken

Wie andere Wolken greifen auch Zirrus-Wolken inden Wärmehaushalt der Erde ein – allerdings aufeine besondere Weise. Die meisten Wolken kühlendas Klimasystem ab. Sie reflektieren zwar dieWärmestrahlung der Erde, lassen aber gleichzeitigwenig Sonnenlicht durch. Zirruswolken sind dage-gen oft so dünn, dass das Sonnenlicht durch-

kommt. Andererseits aber auch so dicht, dass siedie Wärmestrahlung der Erde ebenso zurückzuhal-ten wie andere Wolken. Sie kühlen also nicht, son-dern wirken erwärmend – wie das Glas einesTreibhauses.

Die künstlichen Eiswolken, die als Folge derKondensstreifen entstehen, könnten so einen we-sentlich größeren Beitrag zur globalen Erwärmungleisten als die Kondensstreifen selbst. Ihre Klima-wirksamkeit könnte nach derzeitigem Stand derWissenschaft genauso groß oder sogar noch grö-ßer sein als die des vom Flugverkehr ausgestoße-nen Kohlendioxids!

Bis zu zehn Prozent Anteil am Klimawandel

Die tatsächliche Wirkung der künstlichen Zirrus-wolken ist extrem schwierig zu bestimmen: ImGegensatz zu den frischen Kondensstreifen sinddie älteren, zerfaserten Kondensstreifen kaummehr von natürlichen Zirren zu unterscheiden.

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Klimakiller Fliegen

Nicht folgenlos: Großraumjets fliegen etwa 20Prozent ihrer Flugzeit in so kalter und feuchter Luft,dass sie langlebige Kondensstreifen bilden

Hoch hinaus: 80 Prozent der Emissionen desFlugverkehrs werden oberhalb von 3.000 Meter in die Luft geblasen

Klimakiller Fliegen Kondensstreifen und der Treibhauseffekt

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Dass die Frage nach dem Anteil des Flugverkehrsam Treibhauseffekt zur Zeit eines der am heftig-sten diskutierten Themen der Klimaforschung ist,liegt nicht zuletzt an dieser Unsicherheit. 1,6Prozent trägt der Flugverkehr allein durch denCO2-Ausstoß zum Treibhauseffekt bei, da sind sichdie Wissenschaftler weitgehend einig. Zusammenmit den übrigen Effekten ist der Anteil des Flug-verkehrs am Treibhauseffekt drei- bis viermal sohoch. Selbst nach den eher vorsichtigen Schätzun-gen des DLR sind es mindestens 3,5 Prozent, nachMeinung anderer Wissenschaftler sogar bis zu 10Prozent. Definitive Aussagen zur Klimawirksam-keit des Fliegens sind erst möglich, wenn derEffekt der künstlichen Zirren zuverlässig bestimmtwerden kann.

Flugverkehr klimaschädlicher als weltweiter PKW-Verkehr

Der vielversprechendste Ansatz, Kondensstreifenzu vermeiden, ist zugleich ein relativ naheliegen-der: Die feuchten und übersättigten Luftschichten,in denen sich Kondensstreifen vorzugsweise zugroßen Zirren auswachsen, sind meist relativdünn. Tausend Meter höher oder tiefer zu fliegen

würde oft schon ausreichen, damit sich keine Kon-densstreifen bilden. Flexiblere Flugrouten wärendaher ein erster Schritt, um die Klimaschädlichkeitdes Fliegens zu verringern.

Ausreichen wird er allerdings nicht: Die Transport-leistung im weltweiten Luftverkehr wächst derzeitum 5,4 Prozent pro Jahr. Damit ist er der mit Ab-stand am schnellsten wachsende Verkehrszweig.Von 2010 an wird der Flugverkehr den weltweitenPKW-Verkehr in seiner Klimawirksamkeit übertref-fen, schätzt das Umweltbundesamt. 2050 könntebereits ein Sechstel des Klimawandels auf dasKonto des Flugverkehrs gehen. Auch wenn es nichtpopulär ist – am Ende gibt es nur einen wirklicheffizienten Weg, die Klimaschädlichkeit des Flie-gens zu verringern. Und der ist denkbar simpel:weniger fliegen.

Links:Blick von oben: Zirren sind Eiswolken, die sich inbesonders hohen und damit kalten und feuchtenLuftschichten bilden

Mitte:Alles andere als unschuldig: Der Anteil desFlugverkehrs am Treibhauseffekt wird neu berechnet

Rechts:Hält die Welt in Bewegung: Erdöl

Benzin und Diesel sind die Klimakiller schlechthin.„Klimaneutrale“ Biokraftstoffe dagegen gelten alsHoffnungsträger in Sachen Klimaschutz. EinIrrtum, wie sich zeigt.

Erdöl ist der Rohstoff fast aller heutigen Kraftstof-fe. Die Kraft des Erdöls kommt aus dem Kohlen-stoff, der in ihm steckt: Vor Jahrmillionen fixiertenihn winzige Meerespflanzen, das Plankton, mit Hil-fe der Sonnenenergie. Im Kohlenstoff schlummertquasi die Energie der Sonne. Werden nun Erdöl-produkte in Motoren verbrannt, wird diese Energieaus den Pflanzen wieder frei und kann Fahrzeugeantreiben. Leider wird dabei auch das Kohlendio-xid wieder frei, das den Treibhauseffekt mit verur-sacht und so die Erde aufheizt.

Kraftstoffe aus Pflanzen – ein Nullsummenspiel

Als die Idee mit dem Biosprit aufkam, hatten dieWissenschaftler eine einfache Rechnung vor Au-gen: Wenn es gelänge, Kraftstoffe nicht aus Erdöl,sondern aus „frischen“ Pflanzen herstellen, dannwürde bei der Verbrennung nur die Menge Kohlen-dioxid frei, die die Pflanzen jüngst zuvor aus der

Luft gefischt haben. Die nächste Pflanzengenera-tion würde sie wieder fixieren und so entstünde einKreislauf, der das Klima nicht belastet. So dieTheorie.

Schnell entstand ein wahrer Boom an Biokraft-stoffen: vom Biodiesel aus Raps bis hin zum Bio-ethanol aus Mais oder Zuckerrohr. Besondersschnell wachsende Ackerpflanzen wie Mais undWeizen weckten das Interesse der Forscher. Nochgeeigneter erschienen ihnen ölhaltige Pflanzenwie Raps oder Ölpalmen. Denn das Öl wäre bereitseine Vorstufe zum Kraftstoff.

Klimaforscher warnen vor falscher Rechnung

Mittlerweile ist aber auch klar: Die Fläche für denAnbau der Energiepflanzen ist weltweit viel zuklein, um den Bedarf zu decken. Auch sind inzwi-schen wegen des Platzbedarfs für die Energie-pflanzen die Lebensmittelpreise enorm gestiegen.In Mexiko gehen die Menschen schon auf dieStraße, weil das Maismehl teurer wurde – es giltdort als Grundnahrungsmittel, für die landestypi-schen Tortillas.

Tödlich für das KlimaBiosprit: Tödlich für das Klima Schlechtere Bilanz als fossile KraftstoffeKlimakiller Fliegen

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Verrückte IdeenIn Indonesien werden Urwälder abgebrannt, umauf der Fläche Ölpalmen anzubauen. Bei derBrandrodung wird so viel Kohlendioxid frei, dassder Spareffekt der Biokraftstoffe gänzlich zunichtegemacht wird.

Klimaforscher warnen: Der positive Effekt durchBiokraftstoffe sei minimal. Die Energie, die bei derHerstellung von Biosprit verbraucht wird, sei in derBilanz nur unzureichend berücksichtigt – etwa dieEnergie von Traktoren für Ernte und Transport,aber auch die von Maschinen, die bei der Herstel-lung von Pestiziden und Düngemittel eingesetztwerden.

Stickstoffdünger: ein Sargnagel für den Biosprit

Ende September 2007 kam dann die letzte Hiobs-botschaft für die Biospritproduzenten. Sie betrifftden Dünger, den die schnell wachsenden Biosprit-Pflanzen brauchen. Eine Forschergruppe um denChemie-Nobelpreisträger Paul Crutzen hat denEffekt der Stickstoffdüngung von Energiepflanzenberechnet – mit katastrophalem Ergebnis.

Stickstoff wird im Boden von Bakterien zu Lachgasumgebaut. Dieses Lachgas steigt in die Atmo-sphäre auf – doch Lachgas ist noch dreihundertmal klimaschädlicher als Kohlendioxid! So ergibtsich beispielsweise für Biodiesel aus Raps eine1,8-fach schlechtere Klimabilanz als für Diesel ausErdöl. Nach Ansicht der Forscher ist lediglich Bio-ethanol aus Zuckerrohr eine einigermaßen erträg-liche Alternative zu fossilen Kraftstoffen.

Weltweit tüfteln Forscher an Plänen, mit denen dasKlima zu retten wäre. Dabei kommen ziemlich selt-same Vorschläge heraus – die fünf skurrilstenhaben wir hier zusammengestellt.

Kauen fürs Klima

Rülpsende Nutztiere sind für 15 Prozent der weltweiten

Methanemission verantwortlich – und Methan ist zwanzigmal

schädlicher als CO2! Wilfried Dochner von der Universität

Stuttgart hat eine Kautablette entwickelt, welche die Entste-

hung von Methan im Magen der Wiederkäuer verhindern soll.

Das verhindert Rülpser – und hält die Umwelt methanfrei.

Ab in den Teppich

Wissenschaftler von der Uni Sidney wollen mit Nitrat und

Eisen die Ozeane düngen. So soll ein künstlicher Algen-

teppich entstehen, der das CO2 dauerhaft aus der Luft zieht–

so das Kalkül der Wissenschaftler. Was die Chemie im Wasser

jedoch noch alles anrichtet und ob’s die Fische überleben:

das weiß keiner.

Links:Indonesien: wertvoller Urwald wird fürPalmenplantagen abgebrannt

Mitte:Rohstoff für Biosprit: Ölpflanzen wie Raps weckendie Hoffnung, schnelles Geld zu verdienen

Verrückte Ideen für das Klima Was Wissenschaftler ausbrütenTödlich für das Klima

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Wie ein Vulkan

Vulkanausbrüche kühlen erwiesenermaßen die Atmosphäre

ab. Paul Crutzen, Nobelpreisträger vom Mainzer Max-Planck-

Institut, will diesen Effekt imitieren: mit einer künstlichen

Schwefelschicht in der Atmosphäre. Wie nach einem Vulkan-

ausbruch. Das könnte funktionieren. Doch der Schwefel wird

früher oder später auch wieder herab auf die Erde rieseln –

und hier unten ist er giftig.

Kunstbäume für gutes Klima

Bäume sind gut fürs Klima. Künstliche Bäume sind noch bes-

ser. Sie sollen der Atmosphäre wie Staubsauger das CO2 ent-

ziehen, so der Vorschlag des deutschen Wissenschaftlers

Paul Lackner aus den USA. Das Problem: die extrem hohen

Kosten und die berechtigten Zweifel daran, ob diese Idee

schon ausgereift ist.

Treibhaus-Abwehrraketen

Erdacht am National Laboratory in Kalifornien: Man schieße

eine Rakete ins All und parke dort Billionen kleiner Spiegel.

Die legen sich wie ein Klimaschild um die Erde. Das Sonnen-

licht wird reflektiert, die Atmosphäre kühlt sich ab. Prima

Klima? Leider nein – ein winziger Rechenfehler, und auf der

Erde bricht ungewollt die nächste Eiszeit aus.

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Der Klimawandel ist in vollem Gange. Und er kannfatale Folgen haben. Trotzdem passiert eigentlichnichts. Hirnforscher sagen: Das rationale Ver-stehen eines Problems reicht nicht aus, um dasVerhalten zu ändern. Denn der Mensch ist immerauf der Suche nach dem schnellen Kick.

Hirnforscher Gerhard Roth weiß, dass Menschenzwar viele Dinge verstehen, dass sie ihren Ein-sichten aber nicht immer Taten folgen lassen. „DerVerstand ist das schwächste Glied in der Kette derFaktoren, die uns antreiben“, sagt Roth. Mensch-liches Handeln, so der Hirnforscher, wird von dreiunterschiedlichen Zentren im Gehirn gesteuert:den unbewussten Emotionen, den bewusstenEmotionen und dem Verstand, der Ratio. Und dasrein rationale Erfassen eines Problems führt nochlange nicht zu einer Verhaltensänderung. „Dafürbedarf es starker Gefühle und einer unmittelbarbevorstehenden Gefahr“, sagt der Experte. Sichselbst zu ändern, weil es vernünftig erscheint, istseiner Ansicht nach praktisch unmöglich. Denn dieemotionalen Zentren in der Tiefe des Gehirns sind

immer auf der Suche nach der schnellen Beloh-nung. Und sie können sich allzu oft gegen denVerstand durchsetzen.

Das Quarks-Experiment

Quarks wollte es wissen und hat ein Experimentgewagt. Drei intelligente junge Männer, Sebastianund Oliver, beide Physikstudenten, und der Medi-zintechniker Christian haben sich dafür zur Ver-fügung gestellt. Alle drei sagen, dass es ihnenleicht fällt, Entscheidungen zu treffen. Und dasssie sich dabei eher nach ihrem Verstand richten alsnach dem Bauchgefühl.

Unser Experiment haben wir in einem Forschungs-zentrum gemacht, dem Life-and-Brain-Centre derUniversität Bonn. Dort müssen die drei Probandenüber den Erhalt einer Geldsumme entscheiden.Das ist verlockend. Doch sie bekommen dieBeträge nicht gleich. Versuchsleiter Bernd Weberbietet ihnen jeweils zwei unterschiedlich hohe

Der Klimawandel und...Der Klimawandel und der KopfWarum wir einfach nichts tunVerrückte Ideen

Ohne Wirkung? Das Polareis schmilzt vor denAugen der Weltöffentlichkeit. Keiner kannsagen, er hätte nichts davon gewusst

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Summen an: eine niedrigere, die sie schnell erhal-ten, und eine höhere, auf die sie länger wartenmüssen. Während die Teilnehmer sich entschei-den, liegen sie in einem Kernspintomograf, dasAufnahmen von der Aktivität ihres Gehirns machtund zeigen kann, welche Regionen bei der Ent-scheidung besonders aktiv sind.

Kernspintomograf

Die Kernspin-Untersuchung wird wissenschaftlich korrekt als

Magnetresonanztomografie (MRT) bezeichnet. Die MRT ist ein

modernes medizinisches Verfahren, mit dem Querschnittsbilder vom

Inneren des Körpers hergestellt werden können. Dabei kommt der

Patient in ein starkes, gleichmäßiges Magnetfeld – die berühmte

Röhre, in die man geschoben wird. Das Verfahren basiert auf der

Schwingung von Wasserstoffatomen im Körper. Es bildet die

Weichteile ab, nicht aber Knochen wie etwa ein Röntgenbild.

Kernspin-Untersuchungen kommen daher vor allem in der Hirn-

forschung zum Einsatz. Im Gegensatz zum Röntgen belasten sie den

Patienten nicht mit Strahlung.Um lokale Änderungen der Hirn-

aktivität bestimmen zu können, wird in der funktionellen Magnet-

resonanztomografie (fMRT) das so genannte BOLD-Verfahren (Blood

Oxygen Level Dependency) eingesetzt, mit dem sich Änderungen der

magnetischen Eigenschaften des Blutfarbstoffs Hämoglobin mit des-

sen Sauerstoffbeladung erfassen lassen.

Das schnelle Geld ist interessanter

Sind die Unterschiede zwischen den Geldbeträgengering, entscheiden sich alle drei Versuchsperso-nen dafür, das Geld möglichst früh zu bekommen.Erst bei einem Unterschied von 50 Prozent scheintdas Warten lohnenswert. Bei Beträgen dazwischenschwanken die drei mehr oder weniger stark.

Interessant sind aber vor allem die Bilder, die Ver-suchsleiter Weber nach der Auswertung desExperimentes vorlegt. Bei der Entscheidung fürdas schnelle Geld war bei den Teilnehmern eineRegion im Gehirn besonders aktiv, die auch alsBelohnungszentrum bezeichnet wird. Das bedeu-tet, dass Sebastian, Oliver und Christian mitguten Gefühlen auf ihre Entscheidung reagierthaben. Bei der Entscheidung, länger zu warten

waren überwiegend die Zentren für Vernunftaktiv. Das führt nicht zu einer subjektiv empfun-denen Belohnung.

Es fällt schwer, für die Zukunft vorzusorgen

„Die Studie zeigt“, so Bernd Weber, „dass kurz-fristige Belohnungen wesentlich attraktiver füruns sind als langfristige.“ Das ist auch der Grunddafür, warum Menschen sich oft unvernünftigverhalten. Das beste Beispiel dafür sei die Alters-vorsorge, die bei vielen unzureichend ist: Siegeben das Geld lieber jetzt aus – nach WebersAnsicht das selbe Phänomen wie beim ThemaKlimawandel. Die Leute wissen zwar, dass ihrVerhalten falsch ist. Aber die kurzfristigeBelohnung, die eintritt, wenn sie das Auto benut-zen, eine Flugreise machen oder ihren Wohlstandsteigern, ist attraktiv. Attraktiver jedenfalls alsdem Klimawandel vorzubeugen, der ja erst vielspäter akut wird.

Hirnforscher Roth ist überzeugt davon, dass essehr schwer ist, Menschen überhaupt zu ändern.Und dass dies nur mit ständigen Wiederholungenund Konfrontation machbar wäre: „Das gehteigentlich nur, wenn Leute täglich mit Bildern voneiner Bedrohung konfrontiert werden. Dann ent-steht in den unbewussten Zentren das Gefühl, dieBedrohung stehe unmittelbar bevor. Nur dannändern sich Menschen.“

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Der Klimawandel und der Kopf

Gläserne Menschen: Christian, Sebastian und Oliver lassen sich ins Gehirn schauen

Im Kernspintomografen: Er zeigt, welche Teiledes Gehirns besonders aktiv sind

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CO2-Tippsund Wärmedämmung kann aber auch bei Ein-familienhäusern ein gutes Ergebnis erzielt werden.Alte Häuser haben für gewöhnlich einen hohenHeizenergiebedarf und eine niedrigere Wärme-dämmung als Neubauten. Bautechnische Stan-dards, wie die Wärmedämmung, wurden seit den80er Jahren kontinuierlich verbessert und sorgenfür einen wesentlich geringeren Verbrauch anHeizenergie.

Heizsysteme sind in den letzten Jahren wesentlicheffektiver geworden. Der Austausch eines altenHeizkessels kann dabei bis zu 20 % bessere Um-satzraten bringen.

Thermostat runter, wenn Sie die Wohnung ganz-tägig verlassen! Das spart unnötige Heizkosten –und CO2.

Ein Grad weniger spart im Durchschnitt ca. 5-6 %Heizkosten für Ihre Wohnung ein. In den Wohnräu-men sollte die Temperatur um die 20 °C liegen.Eine mittlere bis niedrige Zimmertemperatur (ca.16 °C) im Schlafzimmer sorgt für einen gesundenSchlaf. In allen Räumen sollten die Heizkörper die

Wärme möglichst frei an die Umgebung abgebenkönnen. Möbel und schwere Vorhänge haben alsodirekt vor den Heizkörpern nichts zu suchen.

Heizsysteme wie Holzpellets oder Hackschnitzelsind nahezu CO2-neutral. Der Grund hierfür liegtdarin, dass sie auf Biomasse basieren. Sie gebenbei der Verbrennung das CO2 ab, das beispiels-weise ein Baum während seines Wachstums derLuft entnommen hat. Bei der Verwendung solchernachwachsender Heizstoffe entsteht somit einKreislauf, aber kein zusätzliches CO2.

Trotz immer besserer Heiztechnik und Wärmedäm-mung ist der Energieverbrauch pro Haushalt in denletzten zehn Jahren um 3,5 % gestiegen. Gründedafür sind: Die Menschen wohnen in größerenWohnungen und haben mehr Elektrogeräte imHaushalt.

Eine Energieberatung und nachträgliche Wärme-dämmung kann bei vielen älteren Häusern enormhelfen, Heizenergie zu sparen. Spezielle Aufnah-men mit Wärmebildkameras zeigen, wo Wärmeentweicht. Fachleute aus dem Bereich der Wärme-

Wir geben Ihnen interessante Hintergrundinfor-mationen und Tipps für einen umweltbewusstenAlltag, so dass Sie Ihre persönliche Bilanz verbes-sern können. In fünf Bereichen können Sie fest-stellen, wo Sie CO2 sparen können, um die Umwelt– und Ihren Geldbeutel! – zu entlasten.

Mobilität

In Deutschland werden durch den individuellenFahrverkehr pro Jahr 85-90 Millionen Tonnen CO2produziert. Verzichten Sie aufs Auto, wann immeres geht. Öffentliche Verkehrsmittel verbrauchenweitaus weniger CO2 als das Auto. Wer den Busbenutzt, reduziert seine CO2 -Emissionen um bis zu90 Prozent. Wenn es dennoch unvermeidbar ist:fahren Sie niedertourig und vorausschauend. Bil-den Sie Fahrgemeinschaften! Günstig auch: um-steigen auf einen Kleinstwagen mit minimalemSpritverbrauch oder auf ein Hybrid-Fahrzeug. Diesekombinieren Verbrennungs- und Elektromotor.

Selbst ein Kleinwagen produziert ca. 100 GrammCO2 pro gefahrenem Kilometer.

Ein Motorrad produziert pro gefahrenem Kilometernahezu genau so viel CO2, wie ein Kleinwagen.

Gleichmäßiges Fahrverhalten, der richtige Reifen-druck und eine regelmäßige Überprüfung desMotors halten nicht nur den Spritverbrauch nied-rig, sondern verringern auch den CO2-Ausstoß. Diemeisten Autohersteller geben übrigens auf ihrenWeb-Seiten und in ihren Autokatalogen an, wieviel das jeweilige Modell an CO2 ausstößt.

Heizung

Die eigenen vier Wände sollen natürlich vor allemim Winter warm und gemütlich sein. Doch dieDeutschen bringen es mit der Heizung im Haushaltauf den größten Teil ihrer CO2-Emissionen.

In der Regel haben Einfamilienhäuser eine schlech-tere CO2-Bilanz als Reihenhäuser. Die aufgewen-dete Heizenergie ist wesentlich höher als beiReihenhäusern oder Wohnungen. Grund sind dievielen Außenflächen über welche die Wärmeentweichen kann. Durch Isolationsmaßnahmen

CO2-Tipps: Jeder kann sparen!

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dämmung können solche Bilder in der kalten Jah-reszeit anfertigen und auswerten. Aber schon daseigene Abdichten von zugigen Fenstern und Türrit-zen hilft, die Heizkosten zu senken.

Bei Häusern mit dicken, massiven Wänden sollteunregelmäßiges Heizen und ein Auskühlen desMauerwerks vermieden werden. Wenn man nur fürein paar Stunden weg ist, lieber die Heizung einge-schaltet lassen und auf reduzierter Stufe weiterheizen. So vermeidet man ein Auskühlen der Wän-de und das anschließende energieintensive Auf-heizen.

Wenn die Heizung hörbar gluckert oder sich un-regelmäßig erwärmt, ist Luft in der Anlage. Dasbeeinträchtigt die Heizleistung enorm und verur-sacht Kosten – entlüften Sie Ihre Heizkörper, wennIhnen Geräusche auffallen!

Strom

Ohne Strom geht nichts. Doch jede Kilowattstun-de, die im Haushalt verbraucht wird, bedeutet,dass in einem Kraftwerk CO2 entsteht! Um die 366Millionen Tonnen CO2 werden jährlich durch dieErzeugung und Verteilung von Energie (Strom undGas) produziert.

Neue Elektrogeräte verbrauchen meistens wenigerStrom als alte – in den letzten zehn Jahren habendie Hersteller sich Mühe gegeben, die Energie-effizienz der Alltagsgeräte zu verbessern.

Wer einen gebrauchten Kühlschrank oder eine ge-brauchte Gefriertruhe günstig auf dem Trödel er-steht, spart zwar beim Kauf, aber die alten Geräteverbrauchen bis zu dreimal mehr Strom als Neu-geräte. Und selbst bei diesen gibt es große Unter-schiede. Üblich ist im Handel die Einteilung in ver-schiedene Energieeffizienz-Klassen, von G bis A.Geräte der A-Klasse verbrauchen nur wenig Ener-gie, die der Klasse G dagegen sehr viel.

Die beste Energieeffizienz weisen jedoch Geräteder Klasse A++ auf, diese verbrauchen noch einmal50 % weniger Strom, als ein Gerät der Klasse A.

Ihr Kühlschrank sollte außerdem nicht direktneben dem Herd- oder Backofen stehen. Auchdirekte Sonneinstrahlung sollte vermieden wer-den. Der Stromverbrauch des Kühlschranks hängtnämlich direkt von seiner Umgebungstemperaturab: 1 Grad weniger Umgebungstemperatur kannbis zu. 5 % weniger Stromverbrauch ausmachen.

Bei Tiefkühlern sind Truhen etwas effektiver alsSchränke, da beim Öffnen einer Truhe wenigerkalte Luft entweicht. Generell gilt für Tiefkühl-geräte, dass sie regelmäßig abgetaut werden soll-ten. Dicke Eisschichten isolieren, verringern dieKühlleistung und erhöhen so den Verbrauch.

Ernährung

Umweltbelastungen können auch in Bereichenauftauchen, wo man nicht mit ihnen rechnet. Hierkönnen Sie entdecken, wie Lebensmittel mit derCO2-Belastung verbunden sind.

MischkostEntspricht ca. 900 kg CO2-Äquivalenten pro Jahr

Erklärung: Bei der Herstellung von Fleisch, ent-steht nicht nur CO2, sondern auch Methan. EinMolekül Methan entspricht in seiner Wirkung 20-30 CO2-Molekülen.

FleischreduziertEntspricht ca. 580 kg CO2 pro Jahr

Erklärung: Das Fleisch entspricht hier noch einemAnteil von ca. 100 kg CO2-Äquivalenten. Bei derHerstellung von Fleisch, entsteht nicht nur CO2,sondern auch Methan.

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CO2-Tipps

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VegetarierEntspricht ca. 480 kg CO2 pro Jahr

Erklärung: Auch beim Anbau von Pflanzen, derenVerarbeitung und Transport werden CO2 und CO2-Äquivalente produziert. (Beispielsweise bei star-ker Düngung)

Tiefkühlkost und Fertiggerichte

Maschinell hergestellte Nahrung hat einen hohenEnergieaufwand. Sie wird oft vorgegart, aufwendigverpackt und bei Tiefkühlkost wird enorm vielStrom für die Aufrechterhaltung der Kühlkette ver-braucht, vom Werk über Transport-Laster, Super-marktkühlung bis zur heimischen Tiefkühltruhe.Frische Nahrung hat in der Regel einen niedrigerenEnergieaufwand, allerdings kommt es nicht nurdarauf an, was man isst, sondern auch, woher eskommt. Bei regionalen Lebensmitteln, vielleichtsogar vom heimischen Bauernmarkt, fallen nahe-zu keine CO2-Emissionen an. Mit steigender Ent-fernung nehmen die durch den Transport entste-henden CO2-Emissionen zu. Bei Obst und Gemüseaus globalem Anbau steigen die CO2-Emissionendarum stark an.

Lebensstil

Hotelübernachtungen

Übernachten Sie oft im Hotel? Dann steigt Ihr per-sönlicher Energieaufwand und die damit verbun-dene CO2-Emission. Ein Grund dafür sind zum Bei-spiel die täglichen Wäsche- und Handtuchwechsel.

Restaurantbesuche

Restaurants sind relativ energieintensiv, da hier inder Regel Gasträume ständig für Gäste bereitgehal-ten werden (Beleuchtung, durchgehend beheizt,etc.). Die Gerichte werden außerdem meist sehrindividuell und somit energieaufwendig zubereitet.

Duschen und Baden

Duschen ist im Durchschnitt sparsamer als Baden,sowohl bei dem Energie-, als auch beim Wasser-verbrauch. Allerdings sind die tatsächlichen Werteabhängig von der Duschdauer, der Stärke desWasserstrahls und von dem verwendeten Dusch-kopf. Mit einem speziellen Duschkopf lässt sichheißes Wasser beim Duschen einsparen, ohnedass Sie es merken.

Konsum

Auch bei der Herstellung von Produkten wird häu-fig viel Energie aufgewandt und CO2 produziert.Bei defekten Geräten sollte deshalb zunächstabgewogen werden, ob sich nicht doch eine Repa-ratur lohnen würde, etwa bei Uhren oder Spiel-zeug. Das ist häufig nicht nur energieeffizienter,sondern auch umweltfreundlicher. Wenig sinnvollist dagegen eine Reparatur, wenn es sich um einälteres Elektrogerät handelt. Die weisen nämlicheine wesentlich geringere Energieeffizienz auf, sokosten sie nicht nur mehr Strom sondern sind zu-weilen auch teuerer als ein neues Modell – sowohlfinanziell, wie ökologisch.

Spülen

Mit der Hand zu spülen ist effizient im Energie- undWasserverbrauch, allerdings nur, so lange mannicht nur wegen zwei bis drei Gläsern und zweiTellern damit beginnt. Auch das Laufenlassen vonheißem Wasser beim Abspülen ist verschwenderisch.Die Ausstattung deutscher Haushalte mit Spül-maschinen hat in den letzten zehn Jahren um mehrals 100% zugenommen. Geschirrspülmaschinensollten immer voll beladen genutzt werden (auchdie Sparprogramme beachten.) Vernünftig ge-

nutzte energieeffiziente Geräte können dann imVergleich sogar sparsamer sein, als wenn täglichdas verbrauchte Geschirr mit der Hand gespültwird.

Fast alle neueren Spülmaschinen verfügen überÖko/Eco/Bio-Programme. Bei niedriger Tempera-tur läuft das Programm etwas länger. Spülen bei50 statt 60 Grad – das spart mindestens 30Prozent CO2!

Wäschewaschen

Waschgänge mit 60 und 90 Grad strapazierennicht nur die Kleidung sondern kosten auch vielEnergie. Wenig verschmutzte Wäsche wird in derRegel auch bei 40 Grad vollständig sauber. DerGroßteil des Stroms wird beim Waschen zum Auf-heizen des Wassers benötigt, sinnvoll kann daherunter Umständen der Anschluss an eine Warm-wasserbereitung (nicht elektrisch) sein. Bei kaumverschmutzter Kleidung bieten sich Waschgängemit 30 Grad an, diese sind wesentlich energie-sparsamer und schonen die Kleidung. Auf denTrockner ganz verzichten, oder ihn zumindest beigutem Wetter auslassen. Einmal Trocknen er-zeugt 2 Kilo CO2 – das ist viel zu viel.

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des Teekessels. Immer nur so viel Wasser kochen,wie benötigt wird. Bei kleinen Mengen arbeitet derWasserkocher am effizientesten.

Garagenbeleuchtung

Außenbeleuchtungen an Garagen und Hofeinfahr-ten sind nützlich und hilfreich. Doch die besondersstarken Lampen leuchten meist länger als notwen-dig. Viele von den bewegungsgesteuerten Lichtstrah-lern leuchten 20, 30 oder mehr Minuten und verpul-vern so noch Energie, wenn der Bewohner bereitsschon lange im Haus ist. Mit einem auf ca. zehn Mi-nuten eingestellten Zeitschalter kann man auch hierEnergie sparen, ohne an der Sicherheit zu sparen.

Bildschirmschoner

Aufwendige Bildschirmschoner fordern zum TeilCPU- und Grafikkartenleistung und das, obwohl nie-mand an dem Rechner arbeitet. Der Stromverbrauchist dann unter Umständen höher als wenn jemandvor dem Rechner sitzt. Ein Rechner unter Volllastkann mehr als 0,4 Kilowatt pro Stunde verbrauchen.

Energiesparlampen

Gewöhnliche Glühbirnen sind in ihrer Energiebi-lanz eher schlecht. Der größte Teil ihrer elektri-schen Energie wird in Wärme statt in Licht umge-wandelt.

Energiesparlampen sparen dagegen bis zu 80 %Strom ein und halten bis zu 20 Mal länger als einenormale Glühbirne. Entsprechend niedrig ist auchder CO2-Ausstoß. Pro Jahr kann man so etwa 20bis 30 Euro pro Birne einsparen! Der etwas höhereKaufpreis ist da schnell wieder eingespart.

Elektrische Kleingeräte und Stand-By

Der Energieaufwand für das ständige Bereitstehenist besonders bei alten Geräten sehr hoch: Beieinem ca. 10 Jahre alten Videorekorder kann das 16bis 23 Euro pro Jahr ausmachen. Neue Gerätehaben zwar einen geringeren Standy-By-Ver-brauch, trotzdem schlagen die vielen Kleingeräteim deutschen Durchschnitt mit 75 Euro für Strom-kosten zu Buche. Steckerleisten mit Ausschalter

können helfen, diese kleinen Stromsauger auszu-schalten. Deutschlandweit könnten so jährlich 14Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.

Akkus

Achtung Akku! Solange der Stecker in der Dose ist,ziehen auch akkubetriebene Geräte kontinuierlichStrom. So lange schnurlose Telephone, elektrischeZahnbürsten und MP3-Player in ihren Docking-Stations liegen, gehören also auch sie zu den ver-stecken Stromsündern.

Kochen

Deckel drauf! Ohne Deckel entsteht beim Kochen200 Prozent mehr CO2. Und den Topf immer größerals die Platte wählen.

Wasserkocher oder Teekessel

Für eine Tasse Tee ist die Nutzung eines Wasser-kochers wesentlich effektiver, da hier das Wasserdirekt erhitzt wird und nicht zunächst die Wände

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