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Auslober / Organizer Stadt Bocholt Koordination / Coordination compar – strategien für architektur und städtebau – Sandra Trelle, Dortmund Wettbewerbsart /Type of Competition Nicht offener Wettbewerb gemäß RPW 2013 mit einem vorgeschalteten EU-weiten Bewerbungs- verfahren. Zulassungsbereich / Restriction of admissions Mitgliedsstaaten des EWR und des WTO- Dienstleistungsübereinkommens Teilnehmer / Participant freischaffende, angestellte und beamtete Archi- tekten Beteiligung / Participation 20 Arbeiten, davon 7 gesetzte Teilnehmer Termine / Schedule Bewerbungsschluss 16. 07. 2015 Abgabetermin Pläne 22. 10. 2015 Abgabetermin Modell 05. 11. 2015 Preisgerichtssitzung 30. 11. 2015 Preisrichter /Jury Prof. Dr. Franz Pesch, Dortmund (Vors.) Prof. Fritz Auer, München MR Klaus Austermann, MBWSV NRW Christoph Ellermann, Münster Prof. Robert Niess, Berlin Ulrich Paßlick, Stadtbaurat Stadt Bocholt Prof. Ursula Ringleben, Düsseldorf Uta Schneider, Velen Peter Nebelo, Bürgermeister Stadt Bocholt Daniel Nitsche, Stadtrat Bocholt Dr. Heinrich Rehker, Stadtrat Bocholt Ruth Rümping, Stadträtin Bocholt Johannes Bruns, Stadt Bocholt Vera Timotijevi ´ c, Stadträtin Bocholt Thomas Waschki, Erster Stadtrat Bocholt 1. Preis / 1st Prize (40.000,–) ARCHITEKTUR CONTOR MÜLLER SCHLÜTER, Wuppertal – Christian Schlüter Mitarbeit: Olaf Scheinpflug · Mac Schiek Hanna Revello 2. Preis/ 2nd Prize (24.000,–) Scheidt Kasprusch Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin Hermann Scheidt, Frank Kasprusch Mitarbeit: Sam Bassani · Ramona Gappa Bianca Klinger · Volker Tillar · Johannes Wagner Tragwerk: Ing.-Büro Schülke und Wiesmann 3. Preis/ 3rd Prize (12.500,–) Atelier Brückner GmbH, Stuttgart Prof. Uwe Brückner Mitarbeit: Prof. Eberhard Schlag Michel Casertano · Katerina Krommyda Luis Duarte · Jannis Renner 3. Preis/ 3rd Prize (12.500,–) Architekten Meyer & Partner, Bayreuth Gerhardt Meyer Mitarbeit: Petra Bittrich · Michaela Schmidek Marina Fischer · Beate Büchner Competition assignment The town of Bocholt is planning a centre for Encounter, Education and Culture in a former spinnery, as important cultural hub and trendset- ter. To encourage joint use of spaces, support and inspiration in the building, the ”LernWerk“ shall include: Groups of free artists, Bocholt learning workshop, Central education and cul- ture office, Town archive, Adult learning centre and Music school. The existing building com- prises around 5.200 m 2 . The 4-storey spinnery building – not yet listed – has a floor space of 1.300 m 2 and a grid of steel supports of 3,5 m. The west facade is classified as worth of maintaining. Otherwise the design can include annexes, extensions etc. to enable flexible use. Wettbewerbsaufgabe Die Stadt Bocholt plant im Rahmen des Gesamt- projektes KuBAaI (Kulturquartier Bocholter Aa und Industriestraße) das „LernWerk“ als Zen- trum für Begegnung, Bildung und Kultur in den Räumen des ehemaligen Spinnerei-Gebäudes der Firma Herding zu entwickeln. Zielsetzung ist es, verschiedene Akteure in einem Haus zusam- menzuführen. Durch die gemeinsame Nutzung von Flächen sollen sich die verschiedenen Nut- zergruppen gegenseitig fördern, unterstützen und inspirieren. Das „LernWerk“ soll zukünftig einen wichtigen kulturellen Schwerpunkt der Stadt Bocholt bil- den und als Impulsgeber für die Ansiedlung wei- terer Kunst- und Kulturschaffender dienen. Die Kommunikation zwischen den Akteuren soll durch ein offenes Haus mit gemeinsam genutz- ten Flächen angeregt und gefördert werden. Als Akteure sind derzeit geplant: - Gruppierungen freier Kunst- und Kulturschaf- fender - die Bocholter Lernwerkstatt - das zentrale Bildungs- und Kulturbüro - das Stadtarchiv - die Volkshochschule - die Musikschule Das Bestandsgebäude weist eine BGF von ca. 5.200 m 2 auf. Das für die Planungsmaßnahme vor- gesehen viergeschossigen ehemalige Spinnerei- gebäude hat eine Grundfläche von 1.300 m 2 , das statische System hat ein Stahlstützenraster von ca. 3,5 m. Das Gebäude steht derzeit nicht unter Denkmalschutz, die Westfassade ist als erhal- tenswert eingestuft. Der Umgang mit weiteren Gebäudeteilen wird freigestellt, es sind Anbau- ten, Umbauten und Aufstockungen bis hin zum Teilabriss und Neubau denkbar. Der Entwurf soll eine hochgradig flexible Nut- zung durch unterschiedliche Anspruchsgrup- pen ermöglichen. LernWerk Bocholt ”LernWerk“, Centre for Encounter, Education and Culture, Bocholt wa 3/2016 59 LernWerk Bocholt 5/0 3. Preis/ 3rd Prize Atelier Brückner GmbH, Stuttgart 3. Preis/ 3rd Prize Architekten Meyer & Partner, Bayreuth 1. Preis / 1st Prize ARCHITEKTUR CONTOR, Wuppertal 2. Preis/ 2nd Prize Scheidt Kasprusch GmbH, Berlin

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Auslober /OrganizerStadt Bocholt

Koordination/Coordination compar – strategien für architektur und städtebau – Sandra Trelle, Dortmund

Wettbewerbsart /Type of CompetitionNicht offener Wettbewerb gemäß RPW 2013 miteinem vorgeschalteten EU-weiten Bewerbungs-verfahren.

Zulassungsbereich /Restriction of admissionsMitgliedsstaaten des EWR und des WTO-Dienstleistungsübereinkommens

Teilnehmer /Participantfreischaffende, angestellte und beamtete Archi-tekten

Beteiligung /Participation20 Arbeiten, davon 7 gesetzte Teilnehmer

Termine /ScheduleBewerbungsschluss 16. 07. 2015Abgabetermin Pläne 22. 10. 2015Abgabetermin Modell 05. 11. 2015Preisgerichtssitzung 30. 11. 2015

Preisrichter /JuryProf. Dr. Franz Pesch, Dortmund (Vors.)Prof. Fritz Auer, MünchenMR Klaus Austermann, MBWSV NRWChristoph Ellermann, MünsterProf. Robert Niess, BerlinUlrich Paßlick, Stadtbaurat Stadt BocholtProf. Ursula Ringleben, DüsseldorfUta Schneider, VelenPeter Nebelo, Bürgermeister Stadt BocholtDaniel Nitsche, Stadtrat BocholtDr. Heinrich Rehker, Stadtrat BocholtRuth Rümping, Stadträtin BocholtJohannes Bruns, Stadt BocholtVera Timotijevic, Stadträtin BocholtThomas Waschki, Erster Stadtrat Bocholt

1. Preis /1st Prize (€ 40.000,–)ARCHITEKTUR CONTOR MÜLLER SCHLÜTER,Wuppertal – Christian SchlüterMitarbeit: Olaf Scheinpflug · Mac SchiekHanna Revello

2. Preis/2nd Prize (€ 24.000,–)Scheidt Kasprusch Gesellschaft von Architekten mbH, BerlinHermann Scheidt, Frank KaspruschMitarbeit: Sam Bassani · Ramona GappaBianca Klinger · Volker Tillar · Johannes WagnerTragwerk: Ing.-Büro Schülke und Wiesmann

3. Preis/3rd Prize (€ 12.500,–)Atelier Brückner GmbH, StuttgartProf. Uwe BrücknerMitarbeit: Prof. Eberhard SchlagMichel Casertano · Katerina KrommydaLuis Duarte · Jannis Renner

3. Preis/3rd Prize (€ 12.500,–)Architekten Meyer & Partner, BayreuthGerhardt MeyerMitarbeit: Petra Bittrich · Michaela SchmidekMarina Fischer · Beate Büchner

Competition assignmentThe town of Bocholt is planning a centre forEncounter, Education and Culture in a formerspinnery, as important cultural hub and trendset-ter. To encourage joint use of spaces, supportand inspiration in the building, the ”LernWerk“shall include: Groups of free artists, Bocholt learning workshop, Central education and cul-ture office, Town archive, Adult learning centreand Music school. The existing building com-prises around 5.200 m2. The 4-storey spinnerybuilding – not yet listed – has a floor space of1.300 m2 and a grid of steel supports of 3,5 m.The west facade is classified as worth of maintaining. Otherwise the design can includeannexes, extensions etc. to enable flexible use.

WettbewerbsaufgabeDie Stadt Bocholt plant im Rahmen des Gesamt-projektes KuBAaI (Kulturquartier Bocholter Aaund Industriestraße) das „LernWerk“ als Zen-trum für Begegnung, Bildung und Kultur in denRäumen des ehemaligen Spinnerei-Gebäudesder Firma Herding zu entwickeln. Zielsetzung istes, verschiedene Akteure in einem Haus zusam-menzuführen. Durch die gemeinsame Nutzungvon Flächen sollen sich die verschiedenen Nut-zergruppen gegenseitig fördern, unterstützenund inspirieren.Das „LernWerk“ soll zukünftig einen wichtigenkulturellen Schwerpunkt der Stadt Bocholt bil-den und als Impulsgeber für die Ansiedlung wei-terer Kunst- und Kulturschaffender dienen.Die Kommunikation zwischen den Akteuren solldurch ein offenes Haus mit gemeinsam genutz-ten Flächen angeregt und gefördert werden.Als Akteure sind derzeit geplant:- Gruppierungen freier Kunst- und Kulturschaf-

fender- die Bocholter Lernwerkstatt- das zentrale Bildungs- und Kulturbüro- das Stadtarchiv- die Volkshochschule- die MusikschuleDas Bestandsgebäude weist eine BGF von ca.5.200 m2 auf. Das für die Planungsmaßnahme vor-gesehen viergeschossigen ehemalige Spinnerei-gebäude hat eine Grundfläche von 1.300 m2, dasstatische System hat ein Stahlstützenraster vonca. 3,5 m. Das Gebäude steht derzeit nicht unterDenkmalschutz, die Westfassade ist als erhal-tenswert eingestuft. Der Umgang mit weiterenGebäudeteilen wird freigestellt, es sind Anbau-ten, Umbauten und Aufstockungen bis hin zumTeilabriss und Neubau denkbar.Der Entwurf soll eine hochgradig flexible Nut-zung durch unterschiedliche Anspruchsgrup-pen ermöglichen.

LernWerk Bocholt”LernWerk“, Centre for Encounter, Education and Culture, Bocholt

wa 3/2016 – 59 LernWerk Bocholt 5/0

3. Preis/3rd Prize Atelier Brückner GmbH, Stuttgart 3. Preis/3rd Prize Architekten Meyer & Partner, Bayreuth

1. Preis /1st Prize ARCHITEKTUR CONTOR, Wuppertal 2. Preis/2nd Prize Scheidt Kasprusch GmbH, Berlin

D Bocholt LernWerk B 03-2016_Z.D.-Standard (beschr.neu) 16.02.16 15:01 Seite 1

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1. Preis /1st prize ARCHITEKTUR CONTOR MÜLLER SCHLÜTER, Wuppertal

Auszug aus der PreisgerichtsbeurteilungDurch den Abriss der zweigeschossigen Anbautenwird das eigentliche Spinnereigebäude freigestellt. Diezentrale Idee der Verfasser: Die großen Räume in einemeigenen Kubus zusammenzufassen, der den Eingangdes Lernwerks betont und zugleich eine programma-tisch anmutende Durchdringung von Bestands- undNeubau inszeniert. Als Mittel der Verzahnung desBacksteinbaus wird ein der textilbespannter Kubus ent-wickelt, der über dem Haupteingang des Lernwerks zuschweben scheint. Fassaden- und dachumklammerndsetzt sich die Baumaßnahme im Inneren fort. Span-nungsreich kommen hier bestehende Elemente wie fili-grane Stahlstützen und massiv wirkender Kubus auf-einander. Das Preisgericht bespricht das massiveDurchtrennen und Überformung der Fassade zur Indu-striestraße kontrovers. Zum Freiraum im Norden öffnetsich das Gebäude mit einem zur Bocholter Aa orien-tierten Balkon, wirkt aber zum pointierten Hauptein-

gang im Süden nicht adäquat betont. Erschließungs-,Aufenthalts- und Funktionszonen durchziehen das offe-ne Haus in allen Bereichen erlebbar und ermöglichenKommunikation auf ideale Art. Der Luftraum teilt dasGebäude in zwei Zonen - das Hauptfoyer, Veranstal-tungssaal, Gymnastik- und Musikstudios und Räumefür freie Kulturschaffende sowie in die nördlich gelege-ne kleinteilige Unterrichtsund Büroeinheiten. In dieserräumlichen Abstufung wird diese Ausarbeitung positivbeurteilt. Die Gestaltung des Grundrisses ist funktionalund erfüllt die Aufgabenstellung. Das Archiv befindetsich im Erdgeschoß, leider sind im dargestellten Raumbestehende Stützen vorhanden. Der separate Zugangfür die freien Künstlerinnen und Künstler ist nicht opti-mal organisiert, wäre jedoch zu verbessern. Eben-falls fehlt, die im Programm geforderte Aufteilung desVeranstaltungsraumes in drei unterschiedlich großeRäume.

Der innere Ausbau ist einfach in Leichtbauweise gehal-ten. Für den Kubus wird ein aufwendiges Stahltragwerkmit textiler Bespannung vorgesehen. Für die Geschich-te des KuBAaI-Areals wichtiges textiles Thema wurdebei diesem Entwurf offensichtlich aufgegriffen. VomPreisgericht wurde diese verschleierte Optik kritischdiskutiert. Einblicke in den Innenraum würden der Auf-gabe des Hauses eher gerecht werden. Der einge-schobene Kubus wurde in der Zeichnung entgegen derAusführung im Modell mit Sheddach vorgesehen.Diese Dachform wäre zu überdenken. Die erhaltenswerte Bausubstanz im Süden wird durchden eingesetzten Kubus stark überformt. Der durchge-hende Luftraum erfordert brandschutzrechtliche Be -gleitung. Die Entwurfsverfasser haben dies durchausin ihre Überlegungen einbezogen. In Bezug auf die wirtschaftlichen Kenndaten liegt derEntwurf unterhalb des Mittelwertes.

5/0 LernWerk Bocholt 60 – 3/2016 wa

Lageplan M. 1:2.500

Erdgeschoss M. 1:1.000 1. Obergeschoss M. 1:1.000 2. Obergeschoss M. 1:1.000 Dachgeschoss M. 1:1.000

Längsschnitt M. 1:1.000 Ansicht Süd M. 1:1.000

Ansicht West M. 1:1.000 Ansicht Nord M. 1:1.000

D Bocholt LernWerk B 03-2016_Z.D.-Standard (beschr.neu) 16.02.16 15:01 Seite 2