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B Was bewegt die jungen Beschäftigten? Auf die Fragestellung des Projekts „Was bewegt junge Menschen unter 35 im Dienstleistungsbereich?“ kann es keine einfache Antwort geben. Dafür sind die jungen Menschen unter 35 im Dienstleistungsbereich zu unterschiedlich. Dass die jungen Beschäftigten in vielfältiger Weise gespalten sind und dass je nach sozialem Feld und sozialen Merkmalen unterschiedliche Antworten auf die Aus- gangsfrage gefunden werden müssen, wurde im Auswertungsprozess immer deutlicher. Ein generelles Generationsportrait verbietet sich deshalb. Diese Erkenntnis hat auch die Gliederung im vorliegenden Buch beein- flusst. Zu Beginn wird im Kapitel 1 der Frage nachgegangen, ob die 25- bis 35-Jährigen eine eigene Altersgruppe bilden, die sich von den Älteren und den Jüngeren unterscheidet. Schon hier wird deutlich, dass sie keine homogene Gruppe bilden, sondern verschiedene Differenzlinien in der Analyse beachtet werden müssen. In den darauf folgenden zwei Kapiteln 2 und 3 geht es um Lebensführung und solidarisches Handeln. Hier wird allgemein herausgearbeitet, welche Orien- tierungs- und Begründungsmuster junge Menschen im Dienstleistungsbereich entwickeln und wie sie auf dieser Grundlage ihr Leben zu gestalten versuchen. Es geht im vorliegenden Projekt nicht um die „alltägliche Lebensführung“, im Sinne von üblichen Tagesabläufen (vgl. Kudera & Voß, 2000a), sondern um die durch allgemeine Orientierungen geleiteten Formen der Lebensführung und ihre Begründungen. Dieser erweiterte Begriff von Lebensführung, der auch den Aspekt der Zukunftsperspektive und das solidarische Handeln einschließt, wurde im Teil A dargelegt, er liegt der Datenanalyse zu Grunde. In den Kapiteln 4 und 5 werden die nötigen sozialen Differenzierungen vor- genommen. Unterschieden werden Engagementfelder, Berufsgruppen, Regionen, Bildungs- und Herkunftsmilieus und die Besonderheit von Lebensführung, Orientierung und solidarischem Handeln junger Frauen. Im darauf folgenden Kapitel 6 wird in einer vertiefenden Analyse anhand von Interviews mit Psychotherapeuten/innen nach den Hintergründen von be- stimmten Formen der Lebensführung gesucht.

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2.4 Auswertung 49

B Was bewegt die jungen Beschäftigten? Auf die Fragestellung des Projekts „Was bewegt junge Menschen unter 35 im Dienstleistungsbereich?“ kann es keine einfache Antwort geben. Dafür sind die jungen Menschen unter 35 im Dienstleistungsbereich zu unterschiedlich. Dass die jungen Beschäftigten in vielfältiger Weise gespalten sind und dass je nach sozialem Feld und sozialen Merkmalen unterschiedliche Antworten auf die Aus-gangsfrage gefunden werden müssen, wurde im Auswertungsprozess immer deutlicher. Ein generelles Generationsportrait verbietet sich deshalb.

Diese Erkenntnis hat auch die Gliederung im vorliegenden Buch beein-flusst. Zu Beginn wird im Kapitel 1 der Frage nachgegangen, ob die 25- bis 35-Jährigen eine eigene Altersgruppe bilden, die sich von den Älteren und den Jüngeren unterscheidet. Schon hier wird deutlich, dass sie keine homogene Gruppe bilden, sondern verschiedene Differenzlinien in der Analyse beachtet werden müssen.

In den darauf folgenden zwei Kapiteln 2 und 3 geht es um Lebensführung und solidarisches Handeln. Hier wird allgemein herausgearbeitet, welche Orien-tierungs- und Begründungsmuster junge Menschen im Dienstleistungsbereich entwickeln und wie sie auf dieser Grundlage ihr Leben zu gestalten versuchen. Es geht im vorliegenden Projekt nicht um die „alltägliche Lebensführung“, im Sinne von üblichen Tagesabläufen (vgl. Kudera & Voß, 2000a), sondern um die durch allgemeine Orientierungen geleiteten Formen der Lebensführung und ihre Begründungen. Dieser erweiterte Begriff von Lebensführung, der auch den Aspekt der Zukunftsperspektive und das solidarische Handeln einschließt, wurde im Teil A dargelegt, er liegt der Datenanalyse zu Grunde.

In den Kapiteln 4 und 5 werden die nötigen sozialen Differenzierungen vor-genommen. Unterschieden werden Engagementfelder, Berufsgruppen, Regionen, Bildungs- und Herkunftsmilieus und die Besonderheit von Lebensführung, Orientierung und solidarischem Handeln junger Frauen.

Im darauf folgenden Kapitel 6 wird in einer vertiefenden Analyse anhand von Interviews mit Psychotherapeuten/innen nach den Hintergründen von be-stimmten Formen der Lebensführung gesucht.