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Wasserbezogene Anpassungsmaßnahmen an den Landschafts- und Klimawandel Bearbeitet von Uwe Grünewald, Oliver Bens, Holger Fischer, Reinhard F. J. Hüttl, Knut Kaiser, Andrea Knierim 1. Auflage 2012. Taschenbuch. VII, 299 S. Paperback ISBN 978 3 510 65274 7 Format (B x L): 17 x 24 cm Gewicht: 670 g Weitere Fachgebiete > Geologie, Geographie, Klima, Umwelt > Umweltwissenschaften > Wasserversorgung schnell und portofrei erhältlich bei Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft. Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, eBooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programm durch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr als 8 Millionen Produkte.

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  • Wasserbezogene Anpassungsmaßnahmen an den Landschafts- undKlimawandel

    Bearbeitet vonUwe Grünewald, Oliver Bens, Holger Fischer, Reinhard F. J. Hüttl, Knut Kaiser, Andrea Knierim

    1. Auflage 2012. Taschenbuch. VII, 299 S. PaperbackISBN 978 3 510 65274 7

    Format (B x L): 17 x 24 cmGewicht: 670 g

    Weitere Fachgebiete > Geologie, Geographie, Klima, Umwelt >Umweltwissenschaften > Wasserversorgung

    schnell und portofrei erhältlich bei

    Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft.Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, eBooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programmdurch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr

    als 8 Millionen Produkte.

    http://www.beck-shop.de/Gruenewald-Gruenewald-Bens-Wasserbezogene-Anpassungsmassnahmen-Landschafts-Klimawandel/productview.aspx?product=11211213&utm_source=pdf&utm_medium=clickthru_lp&utm_campaign=pdf_11211213&campaign=pdf/11211213http://www.beck-shop.de/Gruenewald-Gruenewald-Bens-Wasserbezogene-Anpassungsmassnahmen-Landschafts-Klimawandel/productview.aspx?product=11211213&utm_source=pdf&utm_medium=clickthru_lp&utm_campaign=pdf_11211213&campaign=pdf/11211213http://www.beck-shop.de/trefferliste.aspx?toc=8203http://www.beck-shop.de/trefferliste.aspx?toc=8203

  • Wasserbezogene Anpassungsmaßnahmenan den Landschafts- und Klimawandel

    U. Grünewald, O. Bens, H. Fischer, R.F. Hüttl, K. Kaiser, A. Knierim (Hrsg.)

    Schweizerbart�

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  • U. Grünewald, O. Bens, H. Fischer, R.F. Hüttl, K. Kaiser, A. Knierim (Hrsg.)

    WasserbezogeneAnpassungsmaßnahmenan den Landschafts- und Klimawandel

    Mit 103 Abbildungen und 29 Tabellen

    Schweizerbart Science Publishers ·Stuttgart · 2012

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  • Grünewald et al. (Hrsg.)Wasserbezogene Anpassungsmaßnahmen an den Landschafts- und Klimawandel

    Titelbild: Das entstehende Lausitzer Seenland aus der Luft, 2008 (Foto mit freundlicher Genehmigung der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH)Umschlagrückseite von links nach rechts Niedrigwasser in Dresden im Sommer 2003 im Bereich der Augustusbrücke nach dem Extremhochwasser 2002 (Foto: Simon, 2003)„In-Lake“-Behandlung des Lausitzer Tagebausees „Geierswalde“ zur Minderung der bergbaubedingten Versauerung (Foto: Gassert, BTU Cottbus, 2004)Flutung des Ilse-Sees, 2007 (Foto mit freundlicher Genehmigung der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH)

    ISBN 978-3-510-65274-7

    Information on this title: www.schweizerbart.de/9783510652747© 2012 E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart, GermanyDas Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt besonders für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

    Verlag: E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Johannesstr. 3A, 70176 Stuttgart, [email protected]

    © Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier nach ISO 9706-1994Satz: Satzpunkt Ursula Ewert GmbH, Bayreuth Printed in Germany by Gulde-Druck GmbH & Co. KG, Tübingen

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  • Wasserbezogene Anpassungsmaßnahmen an den Landschafts- und Klimawandel – eine Einführung

    Vorwort

    © 2012 E. Schweizerbart‘sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart, Germany www.schweizerbart.de

    Durch den Wandel von Landschaften infolge einer veränderten Landnutzung, der Errichtung von Sied-lungen, Verkehrsinfrastrukturen und Industrieanla-gen sowie infolge der Gewinnung von Rohstoffen werden hydrologische Prozesse ebenso beeinfl usst wie durch die Veränderung meteorologischer bzw. klimatischer Größen. Der Landschafts- und Kli-mawandel wirkt sich somit auf die regionalen und überregionalen Wasser- und Stofffl üsse aus; z. B. auf das Abfl ussregime, die Wasserverfügbarkeit und den Wärmehaushalt der Gewässer.

    Wesentliche Bereiche der Wasserwirtschaft (z. B. Wasserversorgung, Hochwasser- und Niedrigwasser-vorsorge, Erhaltung der ökologischen Funktion der Gewässer), aber auch verschiedene Nutzungen an den Gewässern (z. B. Wasserkraft, Wasserstraßen, Kühl-wasser, Brauchwasser, Bewässerung, Trinkwasser) sind davon betroffen.

    Zu dem Thema „wasserbezogene Anpassungs-maßnahmen“ fand vom 22. bis 24. Juni 2011 ein Fachsymposium in Großräschen mitten in der im Umbruch befi ndlichen Bergbaufolgelandschaft der Niederlausitz statt. Gemeinsame Veranstalter waren:• acatech – Deutsche Akademie der Technikwis-

    senschaften – Projektgruppe „Georessource Was-ser – Herausforderung Globaler Wandel“

    • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wis-senschaften (BBAW) – Projektgruppe „Globaler Wandel – Regionale Entwicklung“

    • Innovationsnetzwerk Klimaanpassung Bran-denburg Berlin (INKA BB) innerhalb des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsnetzwerks „Kli-mawandel in den Regionen zukunftsfähig gestal-ten“ (KLIMZUG).

    Ziel des Fachsymposiums war es, die spezifi schen Herausforderungen, Chancen und Risiken wasserbe-zogener Anpassungsmaßnahmen sowohl aus unter-schiedlichen Wissenschaftsbereichen (z. B. Natur-, Ingenieur-, Technik- und Sozialwissenschaften), als auch aus unterschiedlichen deutschen Regionen (z. B.

    Bayern, Nordostdeutschland, Lausitz) und Flussein-zugsgebieten (z. B. Elbe, Rhein) auszuloten. Daraus sollten Schlussfolgerungen für mögliche und erfor-derliche Anpassungsoptionen sowohl im Bereich von Wissenschaft und Wirtschaft als auch im Bereich von Politik und Verwaltung abgeleitet werden. An der Veranstaltung nahmen etwa 100 Vertreter aus ver-schiedenen Institutionen und Regionen vor allem aus Deutschland teil. In mehr als zwanzig Vorträgen und etwa dreißig Posterbeiträgen wurde die Thematik aus der Sicht unterschiedlicher Fachbereiche beleuchtet. Dabei kristallisierte sich neben vielfältigen problem- und regionenbezogenen Herausforderungen auch eine Vielzahl aktueller und zukünftiger wasserbezo-gener Anpassungsmöglichkeiten heraus.

    Wir hoffen, dass mit dem Symposium und der Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse in dem vorliegenden Band der Versuch einer aktuellen Standortbestimmung zu den wasserbezogenen An-passungsmöglichkeiten an den existierenden Land-schafts- und Klimawandel in Deutschland gelungen ist und Perspektiven für die Aufl ösung der komple-xen und in einigen Bereichen scheinbar konträren Sachverhalte aufgezeigt werden.

    Unser besonderer Dank gilt den Autoren für ihr Engagement und die wertvollen Beiträge im Rah-men des Symposiums und dieses Bandes. Außerdem danken wir den Kolleginnen und Kollegen, die bei der Ausrichtung des Symposiums und der Buchpro-duktion mitgewirkt haben.

    Wir hoffen und wünschen, dass dieser Band zur weiterhin notwendigen Netzwerkbildung und zur Verständigung über Fach-, Ressort- und räumliche Grenzen hinweg beiträgt.

    Mögen die Beiträge eine gute Aufnahme bei dem weiten Personenkreises fi nden, der an der anspruchs-vollen, vielfältigen und reizvollen Aufgabe der was-serbezogenen Anpassung an den Landschafts- und Klimawandel mitwirkt.

    Uwe Grünewald, Oliver Bens, Holger Fischer, Reinhard F. Hüttl, Knut Kaiser, Andrea Knierim

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  • Landscape change related to anthropogenicfactors including reformed land usage, housing con-struction, the development of transport infrastruc-ture and industrial facilities, and the extraction of raw materials, has an equally signifi cant impact on hydrological processes as do changes in meteoro-logical and climatic parameters. Landscape change and climate change affect not only regional and interregional water and material fl ows, but also in-fl uence aspects such as the discharge regime, water availability and the thermal load of water bodies.

    Key areas of water management (e.g. water sup-ply, fl ood and low water protection, ecological func-tion of water bodies) as well as the different appli-cation of water bodies (e.g. hydropower, waterways, cooling water, utility water, irrigation, drinking wa-ter) are affected.

    From 22 to 24 June 2011, a symposium on the topic of “water-related adaptation measures” was held in Großräschen, at the heart of the post-mining landscape of Lower Lusatia, which is undergoing major transition. The symposium was jointly orga-nised by:• German Academy of Science and Engineering

    (acatech) – project group “Geo-resource Water – The Challenge of Global Change”

    • Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW) – project group “Global Change – Regional Development”

    • Innovation Network for Climate Change Adap-tation Brandenburg Berlin (INKA BB) within the research network “Managing Climate Change in the Regions for the Future” (KLIMZUG), fun-ded by the Federal Ministry of Education and Research (BMBF).

    The aim of the symposium was to identify the specifi c challenges, opportunities and risks associated with water-related adaptation measures from different disciplines (e.g. natural sciences,

    Water-related adaptation measures to landscape and climate change

    Foreword

    engineering, technological sciences and social sciences) and from different regions of Germany (e.g. Bavaria, Northeast Germany, Lusatia) and river basins (e.g. Elbe, Rhine). The intention was to then draw conclusions from the fi ndings for potential and essential adaptation options not only in the domain of science and business, but also in the realm of politics and administration. The symposium was attended by approx. 100 representatives from many different institutions and regions, primarily in Germany. The topic was explored from very different specialist fi elds in more than twenty lectures and thirty poster contributions. This led to the emergence of a multitude of current and future water-related adaptation options in addition to a wide range of problem- and region-related challenges.

    We trust that the symposium and the summary of the key results in the present proceedings have led to a successful attempt at assessing the current si-tuation concerning water-related adaptation options with respect to the existent landscape and climate change in Germany. We also hope that prospects for resolving complex issues that appear to be contrary in some areas have been highlighted. We would par-ticularly like to thank the authors for their dedica-tion and for the valuable contributions they made to the symposium and these proceedings. We are also grateful to those colleagues who were involved in preparing this publication.

    We hope and wish that these proceedings will contribute to the continually important aspects of networking and understanding beyond subject and department boundaries.

    May the contributions enjoy a warm reception by those involved in the demanding, diverse and ex-citing task of water-related adaptation to landscape and climate change.

    Uwe Grünewald, Oliver Bens, Holger Fischer, Reinhard F. Hüttl, Knut Kaiser, Andrea Knierim

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  • Inhalt

    Uwe Grünewald, Oliver Bens, Holger Fischer, Reinhard F. Hüttl, Knut Kaiser, Andrea KnierimVorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III

    Kapitel 1 Einführung

    Uwe Grünewald Wasserbezogene Anpassungsmaßnahmen an den Landschafts- und Klimawandel in Deutschland – eine Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

    Kapitel 2 Landschaftswandel, globaler Wandel und regionale Anpassung: Perspektiven

    Hans von StorchGlobaler Wandel, Klimawandel und regionale Anpassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

    Gunnar LischeidGlobaler Wandel und Adaptation: Effekte, Wirkungen und Nebenwirkungen auf den Landschaftswasser- und Stoffhaushalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

    Klement Tockner, Jörn Gessner, Martin Pusch, Christian WolterDomestizierte Ökosysteme und neuartige Lebensgemeinschaften: Herausforderungen für das Gewässermanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

    Kapitel 3 Landschaftswandel und wasserbezogene Anpassungsmaßnahmen am Beispiel der Region Lausitz

    Uwe GrünewaldLandschaftswandel in der Lausitz: Bergbau(folgen) und Wasser – gestern, heute und morgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

    Rolf KuhnLandschaftswandel in der Lausitz: IBA Fürst-Pückler Land 2000–2010 . . . . . . . . . . . . . . . . 54

    Andrea Schapp, Jörg Walther, Petra Fleischhammel, Kai Mazur, Detlef BiemeltEin Ansatz zur Berücksichtigung der Auswirkungen von Klimawandel auf die Bewirtschaftung von Bergbaufolgeseen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62

    Kathleen LünichKliWES – Abschätzung der für Sachsen prognostizierten Klimaänderungen auf den Wasser- und Stoffhaushalt in den Einzugsgebieten sächsischer Gewässer, Wasserhaushalt – Methodik und erste Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73

    Anne Gädeke, Ina Pohle, Herwig Hölzel, Hagen Koch, Uwe GrünewaldAnalyse zum Einfl uss des Landschafts- und Klimawandels auf den Wasserhaushalt in einem Teileinzugsgebiet der Spree . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81

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  • VI Inhalt

    Kapitel 4 Wasserbezogene Anpassungsmaßnahmen in Regionen und Flusseinzugsgebieten

    Anne Schulte-Wülwer-Leidig, Hans Moser, Enno NilsonStand der Arbeiten zum Klimawandel in der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96

    Frank WechsungVeränderungen der Stadt-Land-Fluss Beziehung im Klimawandel – Ergebnisse einer Szenarienstudie für das deutsch-tschechische Flussgebiet der Elbe . . . . . . . . . . . . . . . 109

    Christian KorndörferAnpassung der Landeshauptstadt Dresden an eine Zukunft mit verändertem Klima und knappen Ressourcen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127

    Ottfried Dietrich, Ute Appel, Marcus Fahle, Gunnar Lischeid, Jörg SteidlGrundlagen für eine fl exible und ressourcenschonende Wasserbewirtschaftung in Niederungsgebieten zur verbesserten Anpassung an den Klimawandel . . . . . . . . . . . . . . . . . 138

    Knut Kaiser, Jörn Friedrich, Silke Oldorff, Sonja Germer, Rüdiger Mauersberger, Marco Natkhin, Michael Hupfer, Anke Pingel, Jörg Schönfelder, Volker Spicher, Peter Stüve, Franziska Vedder, Oliver Bens, Olaf Mietz, Reinhard F. HüttlAktuelle hydrologische Veränderungen von Seen in Nordostdeutschland: Wasserspiegeltrends, ökologische Konsequenzen, Handlungsmöglichkeiten . . . . . . . . . . . . 148

    Thomas HenschelChancen und Risiken wasserbezogener Anpassungsmaßnahmen in Bayern . . . . . . . . . . . . . 171

    Kapitel 5 Ansätze und Instrumente zur gesellschaftlichen Steuerung wasserbezogener Anpassungsmaßnahmen

    Ortwin RennÖffentlichkeitsbeteiligung – Aktueller Forschungsstand und Folgerungen für die praktische Umsetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 184

    Ann Kathrin BuchsDie Rolle der Ökonomie bei der nachhaltigen Bewirtschaftung von Gewässern – Herausforderungen und Grenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 194

    Timothy MossRegionale Wasserinfrastrukturen und globaler Wandel: Überlagerte Herausforderungen und entkoppelte Diskurse in der Region Berlin-Brandenburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202

    Andrea Knierim, Sonja SiartAnsätze und Instrumente zur gesellschaftlichen Steuerung von wasserbezogenen Anpassungsmaßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 210

    Heide Stephani-Pessel, Bettina Geiger, Uta SteinhardtVon kommunalen Anpassungsmaßnahmen zu einer regionalen Strategie eines adaptiven Wassermanagements . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220

    Heidi Kreibich, Florian Elmer, Andreas Gericke, Bruno MerzVeränderungen des Hochwasserrisikos und Konsequenzen für das Risikomanagement . . . . 228

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  • Inhalt VII

    Monika von HaarenDer Kulturlandschaftsverband – neue Wege zur Anpassung der Kulturlandschaft an den Klimawandel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238

    Kapitel 6 Technische, wirtschaftliche und infrastrukturelle Gestaltung des Wandels

    Rolf Gimbel, Stefan PanglischZukunftsperspektiven der Wasseraufbereitung unter den Bedingungen des globalen Wandels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 250

    Mike Ramelow, Steven Böttcher, Ralf Dannowski, Christoph Merz, Jörg Steidl, Björn ThomasBausteine eines transdisziplinären Konzeptes zur Stabilisierung der Abfl ussverhältnisse am Fredersdorfer Mühlenfl ieß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 258

    Julius Jacob, Thorsten Rocksch, Uwe SchmidtInnovatives Bewässerungsmanagement für gärtnerische Kulturen – angepasste Tropfbewässerung beim Spargelanbau in der Region Berlin/Brandenburg . . . . . . . . . . . . . . 266

    Petra Lasch, Felicitas Suckow, Martin Gutsch, Christopher ReyerWaldumbau in Brandenburg: Grundwasserneubildung unter Klimawandel . . . . . . . . . . . . . 272

    Jürgen MüllerAuswirkungen von waldstrukturellen Veränderungen auf die hydroökologischen Bedingungen in den Beständen im Zuge des Waldumbaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 280

    Jochen Stemplewski, Michael Becker, Ulrike RaaschEin Wasserwirtschaftsverband im Bundesland Nordrhein-Westfalen passt sich dem Landnutzungs- und Klimawandel an . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292

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  • Das Lausitzer Seenland aus der Luft, ein Landschaft entsteht. (Foto mit freundlicher Genehmigung der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH, 2009)

    Kapitel 1

    Einführung

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  • Wasserbezogene Anpassungsmaßnahmen an den Landschafts- und Klimawandel in Deutschland – eine EinführungUwe GrünewaldBrandenburgische Technische Universität Cottbus (BTU)[email protected]

    Zusammenfassung: Regional differenzierte wasserbezogene Anpassungsmaßnahmen z. B. an den klimati-schen, demographischen und wirtschaftlichen Wandel erfordern nicht nur einen Wandel in der Wasserbe-wirtschaftung, sondern auch einen Wandel in anderen Bereichen wie in der Landwirtschaft, der Raumpla-nung und der Energiewirtschaft. Letztlich gilt es, weg von der sektoralen Betrachtung hin zu integrativen Ansätzen zu gelangen. Integriertes Wasserressourcen-Management, die Europäische Wasserrahmen-Richtlinie sowie die Hochwasserrisiko-Management-Richtlinie liefern dafür auch für das föderale Deutschland eine gute (gesetzliche) Basis, die es zu nutzen gilt. Als notwendig erweist es sich, Prioritäten zu setzen sowie kosteneffi ziente Maßnahmen gemäß den differenzierten regionalen Bedingungen abzulei-ten. Weiterhin sollte das Risikomanagement in seinen Stufen Risikoanalyse, Risikobewertung und Risiko-umgang sowie die gesellschaftliche Kommunikation der Risiken verstärkt in die Prozesse der wasserbezo-genen Anpassung an den Globalen Wandel in Deutschland einbezogen werden.

    Schlüsselwörter: Anpassungsoptionen, Wasserdargebot, Wasserrahmenrichtlinie, Risikomanagement, Bür-gerbeteiligung.

    Abstract: Adapting water resources management to climatic, demographic, and economic change impacts requires change in water management practices, land use and technology development. The EU Water Framework Directive and the EU Flood Risk Management Directive call for an integrated and strategic planning approach. This provides the unique chance to include adaptation measures in integrated water resources management in the Federal German States, too. Successful adaptation strategies have to include priorities setting, risk management, participation, and economic instruments.

    Keywords: adaptation options, water supply, water framework directive, risk management, public participation.

    Wasserbezogene Anpassungsmaßnahmen an den Landschafts- und Klimawandel, 2–12Stuttgart, Juli 2012

    © 2012 E. Schweizerbart‘sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart, Germany www.schweizerbart.de2012/652747-0002 $ 2.75

    1 „Time to adapt“ – es ist Zeit, sich anzupassen

    Eine Anpassung der sich ändernden, räumlich und zeitlich differenzierten Wasserdargebots-bedingungen an die jeweiligen Wasserbedarfs-bedingungen stellte bisher in vielen Ländern der Welt, aber auch in Europa und in einigen Regionen Deutschlands eine große Herausfor-derung dar.

    Die Herausforderungen verschärfen sich deutlich, wenn großräumige und/oder tief-greifende (globale, regionale oder lokale) Än-derungen der Bedingungen, etwa durch einen abrupten Wandel der Land- und Wassernutzung oder/und des Klimas, zu berücksichtigen sind.

    Ausführlich hat sich unter deutscher EU-Ratspräsidentschaft die Konferenz „Time to Adapt – Climate Change and the European Water Dimension; Vulnerability – Impacts –

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  • Wasserbezogene Anpassungsmaßnahmen in Deutschland – eine Einführung 3

    Adaption“ vom 12. bis 14. Februar 2007 in Berlin (BMU 2007) mit den verschiedenen An-passungsoptionen vor allem in den Bereichen Wasserwirtschaft, Landwirtschaft, Energie, Transport und Tourismus auseinandergesetzt. Stark vereinfacht lässt sich danach „mitigati-on“ mit dem „Politikbereich Energie“ und „ad-aptation“ mit dem „Politikbereich Wasser (und Boden)“ verknüpft darstellen (siehe auch von Storch 2009a).

    Hervorzuheben ist darüber hinaus, dass „An-passung an den Klimawandel“ vor allem als regionale und lokale Herausforderung besteht. Demzufolge sind diesbezüglich in Deutschland besonders auch die Bundesländer, die Regio-nen sowie die Kommunen gefordert.

    Der projizierte Klimawandel beeinfl usst das mittlere („potenzielle“ und „stabile“) Wasser-dargebot mit großer Wahrscheinlichkeit ebenso wie die veränderte Ausprägung hydrologischer Extreme („Hoch- und Niedrigwasser“) sowie die Wasserbeschaffenheit in Raum und Zeit. Deshalb werden wasserbezogene Anpassungs-strategien insbesondere in Gebieten, die bereits heute durch Wasserverfügbarkeitskonfl ikte (nach Menge, Zeit, Beschaffenheit usw.) be-troffen sind besonders wichtig.

    Im Allgemeinen sind diese Strategien so fl e-xibel anzulegen, dass gegebenenfalls weitere notwendige Anpassungsmaßnahmen auf diesen aufbauen können („fl exible and no regret stra-tegies“). Sie müssen aber auch die anderen Pro-bleme des globalen Wandels (z. B. Welt-, EU-, Agrar-, Finanz- und Wirtschaftspolitik, inter-nationale und nationale Energiepolitik, demo-graphischer Wandel) berücksichtigen. Letztlich stellt der Klimawandel nur einen Teil des glo-balen Wandels dar. Insbesondere wegen der ge-genwärtig nur mit großer Unsicherheit abschätz-baren Folgen dieses Wandels sollten die Anpas-sungsmaßnahmen darüber hinaus so gestaltet werden, dass „win-win-Situationen“ z. B. für unterschiedliche Sektoren, Bereiche oder Ak-teure erreicht werden können (z. B. BMU 2009).

    Im Speziellen bedarf es zur Bewältigung der Unsicherheiten vielfältiger Anstrengun-gen sowohl im Bereich der Forschung und deren Praxisumsetzung als auch im technisch-technologischen, institutionellen, sozialen und politischen Bereich. Der Wissenschaft kommt

    insofern eine besondere Rolle zu, dass sie durch die Bereitstellung von Wissen um die komplexen natürlichen und gesellschaftlichen Zusammenhänge, durch die Aufhellung der Randbedingungen sowie der „möglichen Risi-ken und Nebenwirkungen“ Aufklärungs- und Beratungsfunktionen zu übernehmen hat (sie-he auch EEA (2007) und Beitrag von Storch in diesem Buch).

    Zur Herausarbeitung, Bewertung und Be-wältigung dieser regional außerordentlich dif-ferenzierten Herausforderungen wurden und werden im Bereich der Wasserbewirtschaftung vielfältige wissenschaftlich fundierte Verfah-ren und Methoden entwickelt (z. B. Loucks & van Beek 2005).

    2 Wasserbewirtschaftung im WandelDie „Wasserwirtschaft“ strebt von jeher einen Ausgleich zwischen dem räumlich und zeitlich sowie bezüglich Menge und Beschaffenheit au-ßerordentlich differenzierten natürlichen Was-serdargebot und den vielfältigen gesellschaft-lichen Ansprüchen und Einfl ussnahmen an. Aufgabe der „Wasserbewirtschaftung“ ist es, Methoden und Verfahren bereitzustellen, wel-che ausweisen, wie Veränderungen in wasser-wirtschaftlichen Systemen vorzunehmen sind, um mit den in diesen Systemen vorhandenen na-türlichen Wasserressourcen den gesellschaftlich gerechtfertigten Wasserbedarf der Nutzer ein-schließlich der wasserabhängigen Ökosysteme zu befriedigen und den erforderlichen Schutz vor Schädigungen durch Wasser unter minima-ler Inanspruchnahme gesellschaftlicher Mittel zu gewährleisten (siehe z. B. Grünewald 2001).

    Abbildung 1 vermittelt einen Eindruck von der Vielfalt der bei der Wasserbewirtschaftung in einem Einzugsgebiet zu bewältigenden He-rausforderungen. Letztlich geht es darum, sol-che Operationen (OP) auf Wasserdargebot (D) und -bedarf (B) auszuführen, dass eine mög-lichst optimale Übereinstimmung dieser beiden in ihren Elementen Wasserquantität und -quali-tät in Raum (Ort) und Zeit mit einer bestimm-ten Wahrscheinlichkeit zu realisieren ist. Dies hat unter sich ständig wechselnden natürlichen (hydrologischen, ökologischen, klimatologi-schen, …) und sozial-ökonomischen (ökono-

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  • Die zukünftige Anlegestelle an dem sich füllenden Ilsesee, Großräschen. (Foto: Kaiser, Deutsches GeoForschungsZentrum, 2010)

    Kapitel 2

    Landschaftswandel, globaler Wandel und regionale Anpassung: Perspektiven

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  • Globaler Wandel, Klimawandel und regionale AnpassungHans von StorchInstitut für Küstenforschung, Helmholtz-Zentrum Geesthacht und Klimacampus [email protected]

    Zusammenfassung: Die Welt ändert sich, und ein wesentlicher Treiber in diesem globalen Wandel ist der nicht-intendierte Klimawandel als Folge von vor allem der Freisetzung strahlungsaktiver Gase und Sub-stanzen in die Atmosphäre. Für den Laien nicht immer erkennbar ist, worauf die Feststellung, dass es in ungewöhnlichem Maße „wärmer“ werde, basiert, und warum dies auf den „menschengemachten Treib-hauseffekt“ zurückzuführen sei – dahinter stehen die Konzepte von „Detektion“ und „Attribution“.

    Der erfolgreiche statistische Detektion-Nachweis, wonach derzeit Veränderungen vonstatten gehen, die mit rein natürlichen Abläufen nicht vereinbar sind, und das Attribution-Plausibilitätsargument, das unser bisheriges Verständnis der Wirkung verschiedener Einfl ussfaktoren auf das Klima zwingend auf die ver-stärkte Gegenwart der Treibhausgase als wesentlichen Verursacher verweist, klären auf wissenschaftlich überzeugende Weise die Wirkungskette auf und motivieren eine „Klimaschutzpolitik“ der Verminderung der Emissionen, oder zumindest der Verminderung des Anwachsens dieser Emissionen. Auch unter sehr positiven Annahmen wird so eine Klimapolitik aber nicht weitere Klimaänderungen verhindern können, so dass das Thema der Anpassung unserer dringenden Aufmerksamkeit bedarf. Gerade regional und lokal werden sich diese Änderungen auf „das Leben“ auswirken. Um die Auswirkung abschätzen zu können, ist Wissen über die regionale Manifestation des menschengemachten Klimawandels erforderlich; es sind Re-aktionsoptionen zu entwickeln, um mit den regionalen und lokalen Herausforderungen umgehen zu kön-nen. Für diesen Zweck sind „Regionale Klimaservices“ zu entwickeln.

    Schlüsselwörter: Klimaänderungszenarien, Detektion, Attribution, CoastDat.

    Abstract: The world is changing, and a major driver of this global change is climate change, which uninten-dedly is caused by the release of radiatively active substances into the atmosphere. For laypeople it is not always clear what the basis of assertions is that the present warming is exceptional, and why this warming is causally related to the anthropogenic greenhouse-effect – the concepts of “detection” and “attribution” are often unknown.

    The successful statistical detection argument, which clarifi es that present changes are incompatible with purely natural dynamics, and the attribution plausibility argument, that our present knowledge cannot ex-plain this warming without a key contribution by greenhouse gases in the atmosphere, describes scientifi -cally convincingly the cause-and-effect. The arguments motivate a “climate protection policy” which aims at a reduction of the growth of these emissions. But even under optimistic assumptions, such a climate protection policy will be unable to stop the warming; for some time, some warming will prevail – which makes adaptation policies mandatory. In particular on local and regional scales, these changes will have an effect. Thus, knowledge needs to be generated about the regional manifestation of climate change; options for dealing with these changes are necessary. To do so, “regional climate services” are required.

    Keywords: climate change scenarios, detection, attribution, CoastDat.

    Wasserbezogene Anpassungsmaßnahmen in Deutschland – eine Einführung, 14–27Stuttgart, Juli 2012

    © 2012 E. Schweizerbart‘sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart, Germany www.schweizerbart.de2012/652747-0014 $ 3.50

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  • Globaler Wandel, Klimawandel und regionale Anpassung 15

    Detektion und Attribution

    Die Welt verändert sich – in vielerlei Hinsicht. So beschreiben Steffen et al. (2005) massive und zuletzt beschleunigte Veränderungen etwa bei der Kanalisation von Flüssen, der Verwendung von Kunstdünger und von Papier, dem Umfang der Telekommunikation, der Anzahl der Kraft-wagen, dem Umfang des internationalen Tou-rismus, der landwirtschaftlich genutzten Fläche bzw. dem Verlust an tropischem Regenwald, der Gesamtzahl der Bevölkerung oder auch bei der Anzahl von McDonald’s Restaurants. Gleichzei-tig steigt die Temperatur an – wie bei vielen der eben genannten Aspekte des menschlichen Le-bens und Wirkens – in den letzten Jahrzehnten beschleunigt (s. Abbildung 1).Im Falle etwa des Papierverbrauchs wissen wir, dass die derzeitige Entwicklung neuartig ist, einfach weil in früheren Jahrhunderten nur sehr wenig bis gar kein Papier verwendet wur-de. Wir wissen auch, was hinter dem erhöhten Papierverbrauch steht – nämlich die Nutzung durch den Menschen.

    Die gleiche Frage ist im Falle der Tempe-ratur nicht so einfach zu beantworten: Ist die

    Erwärmung jenseits des „Normalen“, und falls ja – wodurch wird diese „Anomalie“ bewirkt?

    „Normal“ mündet in die Frage: Liegen Veränderungen vor, die stärker sind als in his-torischen Zeiten der vielleicht letzten 2000 Jahre? Zur Feststellung dieses „jenseits des Normalen“ wird in der Regel ein statistischer Hypothesentest verwendet, der die Nullhypo-these hinterfragt, ob die Erwärmung der letz-ten Jahrzehnte keine Veränderung „jenseits des Normalen“ sei. Wenn wir aber fi nden, dass der jüngste Trend kaum einer Population historischer Trends entstammen kann, dann stellen wir fest, dass wir einen Klimawandel „detektiert“ haben, womit noch nichts über die Gründe gesagt ist, außer dass es einen Grund geben sollte, der in der Vergangenheit nicht wirksam war. Statt Detektion ist auch von Nachweis die Rede.

    Da die Ergebnisse von statistischen Tests in ihrem Gewicht asymmetrisch sind – eine Ablehnung der Nullhypothese (Akzeptanz der alternativen Hypothese) ist eine defi nitive Aussage, die mit einer wohldefi nierten Wahr-scheinlichkeit einer Falschaussage verbunden ist, während eine Nicht-Ablehnung durchaus

    1860 1880 1900 1920 1940 1960 1980 2000

    0.6

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    Tem

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    uf (°

    C) Jahrestrend

    5 Jahrestrend

    Globale Temperatur

    Abbildung 1. Entwicklung der global gemittelten Temperatur der Luft bis 2007 (Zorita, pers. Mitt.).

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  • Überleitung vom Tagebausee Koschen in den Tagebausee Sedlitz, 08.08.2010 (Foto mit freundlicher Genehmigung der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH)

    Kapitel 3

    Landschaftswandel und wasser-bezogene Anpassungsmaßnahmen am Beispiel der Region Lausitz

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  • Landschaftswandel in der Lausitz: Bergbau(folgen) und Wasser – gestern, heute und morgenUwe GrünewaldBrandenburgische Technische Universität (BTU) [email protected]

    Zusammenfassung: Eine über viele Jahrzehnte andauernde Braunkohlegewinnung in Tagebauen veränderte das nacheiszeitlich geprägte Landschaftsbild der Lausitz erheblich. Auch die Wasser- und Stofffl üsse wur-den durch die Vielzahl der Tagebaue und durch deren zum Großteil abrupte Stilllegung tiefgreifend beein-trächtigt. Vielfältige wasserwirtschaftliche und technisch-technologische Anpassungsmaßnahmen trugen und tragen zur Minderung der negativen Folgen des Braunkohlebergbaues bei. Auch zukünftig sind viel-fältige Herausforderungen z. B. bezüglich der Nachsorge in den Tagebauseen und in den Oberfl ächenge-wässersystemen sowie bezüglich der sich abzeichnenden Folgen des Grundwasserwiederanstieges und des Klimawandels zu bewältigen. Sie erfordern unterschiedlichste einzugsgebietsbezogene, aber auch institu-tionelle Anpassungsmaßnahmen.

    Schlüsselwörter: Braunkohlebergbau, Bergbaufolgelandschaft, Eisendisulfi dverwitterung, Grundwasser.

    Abstract: Long-term and deep surface or opencast lignite mining activities modifi ed the Lusatian landscape formed by the last ice age. The large scale and abrupt closure of a great number of large mines led and is still leading to regional and supra regional water quantity and water quality problems. In order to limit and cushion these effects, integrated water management for surface and groundwater and of water quality and quantity at the basin scale will continue to be needed.

    Keywords: lignite mining, post mining landscape, iron disulphide weathering, groundwater level series.

    Wasserbezogene Anpassungsmaßnahmen an den Landschafts- und Klimawandel, 44–53Stuttgart, Juli 2012

    © 2012 E. Schweizerbart‘sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart, Germany www.schweizerbart.de2012/652747-0044 $ 2.50

    1 Die (Nieder-)Lausitz als Sumpf- und Heidelandschaft

    Die Landschafts-Bezeichnung „Lausitz“ (vom sorbischen „Lužica“) bedeutet so viel wie „Sumpfl and“. Es gibt jedoch auch Hinweise darauf, dass die Benennung der Landschaft, die Teile der Flusseinzugsgebiete von Bober, Lausitzer Neiße, Spree und Schwarzer Elster umfasst und zwischen den heutigen Großstäd-ten Berlin und Dresden liegt, nach einem slawi-schen Stamm der „Lusizer“ erfolgte.

    Wie das gesamte Flachland Norddeutsch-lands verdankt die Landschaft der Niederlau-sitz ihre Oberfl ächengestalt und ihre geolo-

    gische, bodenkundliche, hydrologische usw. Ausprägung dem Inlandeis und den Schmelz-wasserausformungen des quartären Eiszeital-ters. Mehrmals stießen die Gletscher in diese Region vor und hinterließen bei ihrem Rück-gang die heute noch gut erkennbaren morpho-logischen Formen der glazialen Serien (Abbil-dung 1).

    Unter der Oberfl äche dieser eiszeitlichen Ablagerungen befi nden sich die bedeutsamen Sedimentfolgen des Tertiärs (Nowel et al. 1994), welche auf Grund der dort eingelager-ten Braunkohlefl öze (Abbildung 2) heute und in der jüngeren Vergangenheit von besonderem wirtschaftlichen Interesse waren und sind.

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  • Landschaftswandel in der Lausitz: Bergbau(folgen) und Wasser 45

    Nachdem die Betrachtungsregion vor etwa 12.000 bis 15.000 Jahren im Wesentlichen eis-frei wurde, entstanden die heute oberfl ächlich dominanten Urstromtäler (z. B. „Baruther und Lausitzer Urstromtal“), Höhenzüge (z. B. End-moränen in Form des „Niederlausitzer Grenz-walls“), Grundmoränen und Sander sowie Seen und Wälder in einer ausgedehnten Heide- und Sumpfl andschaft.

    Es gibt vielfältige Hinweise darauf, dass im Verlauf der Nacheiszeit sich wechselnde Peri-oden einstellten, in denen es wärmer und tro-ckener war als in der Gegenwart oder kühlere und feuchtere Witterung überwog (siehe z. B. Driescher 1999). Diese unterschiedlichen „Kli-maverhältnisse“ führten auch zu unterschied-lichen regionalen „Wasserverhältnissen“, was wiederum unterschiedliche Abfl ussmengen, unterschiedliche Ausprägungen der Fließge-wässersysteme bzw. der Gewässermorphologie zur Folge hatte. Es gibt darüber hinaus Hin-weise darauf, dass es im Zusammenhang mit dem im Verlauf der gesamten nacheiszeitlichen Entwicklung stetigen Wasserspiegelanstieg der Weltmeere und der damit verbundenen Erhö-hung der Erosionsbasis z. B. der in die Nordsee mündenden Flüsse auch für die Nebenfl üsse der Elbe zu Gefälleveränderungen, Abfl uss-behinderungen, Grundwasseranstieg und zur großräumigen Bildung von Niedermooren kam (Müller 1962). Diese und andere landschafts-gestaltenden Prozesse wurden durch eine stän-dig wechselnde klimatische Wasserbilanz be-gleitet.

    Dieser Wandel wurde über die ca. letzten acht Jahrhunderte hinweg durch anthropoge-ne Eingriffe (z. B. Entwässerungsmaßnahmen, Rodungen, Mühlstaue) unter wechselnden ge-sellschaftlichen und (macht-)politischen Ver-hältnissen bzw. unterschiedlichen Besiedlungs- und Bevölkerungsstrukturen erheblich modifi -ziert.

    Mitte des neunzehnten Jahrhunderts erleb-te das feudalgesellschaftliche System auch in diesem Teil der deutschen Länder in einen Umbruch. Zu den vielen „Jüngern eines neu-en Christentums“ (Jacob & Jochinke 2004, S. 14) und ähnlichen Reformern gehörte Her-mann Fürst von Pückler-Muskau (1785–1871). Gleich einem die toten Dinge beseelenden Künstlergott sah sich dieser in der „Branden-burgischen Sandwüste“ bzw. „märkischen und Lausitzer Wüste“ zum Wohle der Menschheit am Werk (ebenda, S. 16). Im Ergebnis ent-standen die beiden heute noch existierenden Landschaftsparks in Bad Muskau an der Neiße (Freistaat Sachsen) und in Branitz (bei) Cottbus (Land Brandenburg). Während sich des Fürsten Schöpferdrang in Muskau an der vorgefunde-nen „Wüstenei“ und ihrer in der Hauptsache wendischen „nicht eben auf einer ausgezeich-neten Stufe der Kultur stehenden Bevölkerung“ entzündete, so sollen es in Branitz „die elende Kottbuser Gegend und die noch elendere Ras-se Menschen, welche sie bewohnen“ gewesen sein (ebenda, S. 16). Dem alternden Hermann Fürst von Pückler-Muskau wird bezüglich des Wandels in Natur und Gesellschaft bzw. des

    Abbildung 1. Wichtigste morphologische Formen der glazialen Serie, wie sie in der Lausitz gut erkennbar sind (Nowel et al. 1994).

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  • Pumpspeicherwerk Goldisthal am Oberlauf der Schwarza (Thüringen). (Foto mit freundlicher Genehmigung der Vattenfall Europe Generation AG)

    Kapitel 4

    Wasserbezogene Anpassungs-maßnahmen in Regionen und Flusseinzugsgebieten

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  • Stand der Arbeiten zum Klimawandel in der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR)A nne Schulte-Wülwer-Leidig1, Hans Moser2, Enno Nilson2 1Internationale Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR), Koblenz2Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG), [email protected]

    Zusammenfassung: Die Internationale Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) hat in der Rheinminister-konferenz 2007 den Auftrag erhalten, den aktuellen Kenntnisstand über durch den Klimawandel bedingte Änderungen des Abfl ussgeschehens im Rheineinzugsgebiet zu erfassen. Sie hat nach einer umfassenden Auswertung abgeschlossener und laufender Forschungsarbeiten Mitte 2011 eine „Szenarienstudie für das Abfl ussregime des Rheins“ vorgelegt. Erstmals stehen damit international abgestimmte Abfl ussszenarien für die nahe Zukunft bis 2050 und die ferne Zukunft bis 2100 an repräsentativen Rhein- und Moselpegeln zur Verfügung, die für eine Anpassungsdiskussion adäquat aufbereitet sind. Die Resultate zeigen einer-seits erhebliche Bandbreiten, die aus den bestehenden Unsicherheiten der Projektionen zukünftiger Ände-rungen herrühren. Andererseits ergeben sich in Teileinzugsgebieten auch recht klare Tendenzen. Demnach sind bis zur Jahrhundertmitte im gesamten Rheineinzugsgebiet im Winter höhere mittlere Abfl üsse (bis zu 20%) zu erwarten. Unter der Annahme einer fortschreitenden Verstärkung des Klimawandels ergeben sich bis zum Ende des 21. Jahrhunderts Abfl ussabnahmen während des Sommers in ähnlicher Größenordnung. Die Studie basiert insbesondere auf den Ergebnissen des Projektes „Rheinblick 2050“ der Kommission für die Hydrologie des Rheins. Auf Grundlage der Abfl ussszenarien werden nun in der IKSR die Auswirkun-gen auf die wasserwirtschaftlichen Bereiche Hochwasserschutz, Niedrigwasser- und Grundwasserma-nagement, Gewässerqualität und ökologische Belange genauer analysiert und die künftig zu betrachtenden Wirkungsszenarien festgelegt. Anschließend werden international abgestimmte Anpassungsstrategien entwickelt, die u. a. in die künftigen Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme wasserbezogener EG-Richtlinien einzubinden sind. Zurzeit noch nicht zur Verfügung stehende Projektionen für die Ent-wicklung der Wassertemperaturen sind in Bearbeitung; diese werden voraussichtlich 2012 vorliegen.

    Schlüsselwörter: Abfl ussszenarien, Sensitivitätsanalyse, hydrologisches Modell, Rhein-Einzugsgebiet.

    Abstract: The Conference of Rhine Ministers 2007 had commissioned the International Commission for the Protection of the Rhine (ICPR) to inventory the present state of knowledge on changes of the runoff pattern in the Rhine catchment caused by climate change. Following an extensive evaluation of completed and ongoing research, the ICPR presented a “Study of Scenarios for the Discharge Regime of the Rhine” mid 2011. For the fi rst time, internationally coordinated discharge scenarios are thus available for the near fu-ture until 2050 and for the remote future until 2100 concerning representative gauging stations on the rivers Rhine and Moselle which have been suitably edited for adjustment discussions. On the one hand, the results present a considerable bandwidth caused by existing uncertainties of the projections of future changes. On the other hand, comparatively distinct tendencies appear for sub-basins. According to these tendencies, by the middle of the century, higher average winter discharges (up to 20 %) are to be expected in the entire Rhine catchment. Assuming that climate change will continue to increase, the same order of magnitude applies to reduced runoff in summer expected by the end of the 21st century. The study is in particular based

    Wasserbezogene Anpassungsmaßnahmen an den Landschafts- und Klimawandel, 96–108 Stuttgart, Juli 2012

    © 2012 E. Schweizerbart‘sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart, Germany www.schweizerbart.de2012/652747-0096 $ 3.25

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  • Stand der Arbeiten zum Klimawandel in der IKSR 97

    on the fi ndings of the project “Rheinblick 2050” of the Commission for the Hydrology of the Rhine. On the basis of these discharge projections the ICPR is now more closely analysing the impact on fi elds of water management such as fl ood protection, low fl ow as well as groundwater management and ecology and effect scenarios to consider in future are being determined. Subsequently, internationally coordinated adjustment strategies will be developed which will, among others, have to be included in future management plans and programmes of measures within EU directives relating to water issues. Projections for the development of water temperature are being drawn up and will presumably be available by 2012.

    Keywords: dischange scenarios, sensitivity analysis, hydrological model, Rhine catchment.

    einzubeziehen wie eventuelle Schäden durch Trockenperioden. Dafür ist ein gemeinsamer, integrierter Ansatz mit breiter Öffentlichkeits-beteiligung zu wählen, der den intensiven Aus-tausch zwischen den Staaten und allen betei-ligten Kreisen sowie der breiten Öffentlichkeit umfasst, alle wasserwirtschaftsrelevanten Sek-toren (zum Beispiel Landwirtschaft, Raumord-nung, Schifffahrt, Energie und Tourismus) ein-bezieht und durch Innovationen einen Beitrag zum Gewässerschutz leistet.

    Neben den Änderungen des Abfl ussgesche-hens hielten es die Rheinminister/innen auch für erforderlich, sich den zukünftigen Ände-rungen der Wassertemperaturen zu widmen und damit verbundene Auswirkungen auf das Ökosystem und seine Habitat- und Artenviel-falt zu berücksichtigen. Im Rahmen der IKSR soll daher die Wärmesituation im Rhein weiter verfolgt werden. Es sollen Möglichkeiten ge-prüft werden, die von Menschen verursachten Wärmeeinleitungen in den Rhein und seine Ne-benfl üsse weiter zu verringern (Kommuniqué der 14. Rhein-Ministerkonferenz 2007).

    Wichtigste Voraussetzung für die Ausar-beitung von Anpassungsstrategien an den Klimawandel sind wissenschaftlich fundierte Projektionen für den Wasserhaushalt im Rhein-einzugsgebiet wie auch für die Wassertempe-ratur. Auf diesen Prämissen und dem bereits vorgezeichneten Weg für das künftige Vorge-hen beruhte der Auftrag an die IKSR, zunächst eine Szenarienstudie für das Abfl ussregime des Rheins zu erstellen.

    Charakteristika des Rheineinzugs-gebietes Das Abfl ussregime beschreibt das Gesamtver-halten von Fließgewässerabfl üssen hinsichtlich

    AuftragIn der Rheinministerkonferenz 2007 in Bonn hat die IKSR den Auftrag erhalten, den ak-tuellen Kenntnisstand zu den durch die Kli-maänderung bedingten Änderungen des Ab-fl ussgeschehens im Rheineinzugsgebiet besser zu erfassen und aufzubereiten. Die Rheinmi-nister/innen hatten festgestellt, dass sich das Niederschlagsgeschehen in Zukunft ändern wird und in Nordwesteuropa mit veränderten Hochwasserereignissen, längeren Niedrigwas-serständen sowie mit höheren Temperaturen der Oberfl ächengewässer und mit einer Ver-änderung der Neubildung von Grundwasser, in regional unterschiedlichem Maß, gerechnet werden muss. Sie hatten bekräftigt, dass es neben den Maßnahmen zur Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen notwendig ist, in der Wasserwirtschaft Anpassungsstrategien zu entwickeln.

    Für die Entwicklung wasserbezogener Adap-tionsmaßnahmen sind die Regelungen auf EU-Ebene oder adäquate Maßnahmen in Nicht-EU-Staaten als solide und gute Ausgangsbasis zu nutzen, z. B. die EG-Wasserrahmenricht-linie (Richtlinie 2000/60/EG), die EG-Hoch-wasserrisikomanagementrichtlinie (Richtlinie 2007/60/EG) sowie die damals in Vorberei-tung befi ndliche EG-Meeresstrategierichtlinie (Richtlinie 2008/56/EG). Die Rheinminister/innen bekräftigten, dass der Aktionsplan Hoch-wasser der IKSR bis 2020 (IKSR 1998) im gesamten Einzugsgebiet in Zeiten des anste-henden Klimawandels und seiner möglichen Folgen möglichst rasch umzusetzen ist. In die Adaptationsdiskussion sind mögliche Maß-nahmen zur Minderung der Hochwasserschä-den (z. B. durch die Reaktivierung von Auen, Vermeidung von Versiegelungen etc.) ebenso

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  • U. Grünewald in engagierter Diskussion mit Teilnehmern der Regionalveranstaltung des Innovationsnetzwerks Klimaanpassung Brandenburg Berlin (INKA BB) im November 2009 in Großräschen. (Foto Fischer, INKA BB)

    Kapitel 5

    Ansätze und Instrumente zur gesellschaftlichen Steuerung wasser-bezogener Anpassungsmaßnahmen

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  • Öffentlichkeitsbeteiligung – Aktueller Forschungsstand und Folgerungen für die praktische UmsetzungOrtwin RennUniversität Stuttgart, Institut für Sozialwissenschaften, Abteilung für Technik- und [email protected]

    Zusammenfassung: Bürgerinnen und Bürger sind nicht mehr bereit, alle in den Gremien repräsentativer De-mokratie getroffenen Entscheidungen zu tragen. Unterschiedliche Risikowahrnehmungen in der Bevölke-rung und schwindendes Vertrauen in die Aussagekraft und Zuverlässigkeit von Expertenaussagen sind Gründe dafür, dass die Herbeiführung kollektiv bindender Entscheidungen durch die traditionellen politi-schen Verfahren an ihre Grenzen stößt. Bürgerbeteiligung in Form von analytisch-deliberativen Verfahren kann hier einen Beitrag leisten, um die Wissensbasis und die Legitimierung von Entscheidungen mit öf-fentlicher Relevanz zu verbessern und damit deren Umsetzungschancen zu vergrößern.

    Schlüsselwörter: Bürgerbeteiligung, partizipative Verfahren, Planungsrecht, Risikokommunikation.

    Abstract: Citizens are no longer willing to accept decisions by legitimate political bodies if they feel that their interests or values are negatively affected. The gap between citizens’ perceptions and political deci-sions are partly due to a lack of trust and confi dence in the independence and competence of political insti-tutions and partly due to the pluralism of knowledge claims (expertise) and value claims (common moral principles). The article describes and advocates a new structure of citizen involvement based on the model of analytic-deliberative procedures. This model has proved to produce more legitimacy for both the gen-eration of knowledge and the evaluation of decision options. By using these procedures the gap between policy makers and affected citizens might be bridged.

    Keywords: Citizen participation, stakeholder involvement, planning laws and regulations, risk communica-tion.

    Wasserbezogene Anpassungsmaßnahmen an den Landschafts- und Klimawandel, 184–193Stuttgart, Juli 2012

    © 2012 E. Schweizerbart‘sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart, Germany www.schweizerbart.de2012/652747-0184 $ 2.50

    Ausgangslage

    Politikverdrossenheit, St.-Florians-Prinzip, Wut-bürger, Protestkultur, Besitzstandswahrung, Anspruchsmentalität – diese Schlagworte kenn-zeichnen die aktuelle Debatte um die Rolle der Bürgerin und des Bürgers in unserer heutigen Gesellschaft. Allein die Tatsache, dass ein Be-schluss demokratisch zustande gekommen ist, reicht oft nicht mehr aus, um Akzeptanz bei den Betroffenen zu erreichen. Dies zeigt sich auch

    bei Konfl ikten um Landschaftsplanung oder beim Management von Flusseinzugsgebieten. Die Politiker fühlen sich als Prügelknaben der Öffentlichkeit, die Bürger als verschaukelte Marionetten im Kampf um Pfründe, Geld und Macht. Hinter dieser Rhetorik und den gegen-seitigen Schuldzuweisungen steht die Tatsache einer wachsenden Entfremdung zwischen Ver-tretern und Vertretenen, zwischen Politik und Bürgerschaft, zwischen Entscheidungsträgern und Entscheidungsbetroffenen. Taktisches Ge-

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  • Öffentlichkeitsbeteiligung – Forschungsstand und praktische Umsetzung 185

    – Der Protest gegen zentrale politische Pla-nung nährt sich auch aus der Erfahrung der Bedrohung der eigenen Lebenswelt. Immer mehr Bürger sehen sich in ihrem Alltagshan-deln durch professionelle Expertenurteile und institutionelle Eingriffe eingeengt. Was sich in ihrer Gemeinde abspielt, entzieht sich mehr und mehr ihrer Kontrolle und ih-rer Einfl ussnahme. Als Gegenreaktion ver-suchen sie, alles, was ihnen von außen auf-gezwungen erscheint, abzuwehren und ihre eigene kollektive Identität zu wahren.

    – Schließlich ist der Protest gegen Risikoan-lagen häufi g auch ein Protest gegen die Art, wie Beschlüsse in der politischen Arena zustande kommen. Der Prozess der Ent-scheidungsfi ndung ist mindestens ebenso bedeutend wie die Entscheidung selbst. Mit zunehmenden Bildungsstand und ökonomi-schen Wohlstand wächst der Wunsch nach Teilhabe an der Entscheidungsfi ndung, vor allem dann, wenn die persönliche Lebens-welt betroffen ist.

    Misstrauen gegenüber öffentlicher Planung ist durch viele Faktoren begründet und von daher auch nicht als ein vorübergehendes Phänomen zu sehen. Vertrauensverluste lassen sich nicht durch Information ausgleichen. Dementspre-chend laufen auch alle Vorschläge, die auf-tretenden Konfl ikte durch bessere Erziehung, Aufklärung oder Informationskampagnen zu bewältigen, ins Leere. Aktive Beteiligung der Bürger an öffentlichen Planungen setzt zweier-lei voraus: eine Legitimation durch Verfahren und eine offene Auseinandersetzung mit den betroffenen Bevölkerungsgruppen. Im ersten Fall geht es um einen transparenten und nach-vollziehbaren Prozess der Entscheidungsfi n-dung, in dem alle Interessen und Werte berück-sichtigt werden; im zweiten Fall um eine ange-messene Beteiligung der Menschen, die direkt oder indirekt von den Konsequenzen dieser Entscheidung betroffen sind. Beteiligung ist aber nicht nur notwendiges Übel in einer auf Mitsprache bedachten Gesellschaft, sondern eine funktionale Bereicherung des Entschei-dungsprozesses sowie eine auf der demokra-tischen Grundordnung basierende Verpfl ich-tung gegenüber den betroffenen Bürgern. Der

    schick und strategisches Argumentieren gewin-nen mehr und mehr Oberhand über die notwen-digen sach- und wertbezogenen Auseinander-setzungen in unserer Gesellschaft.

    Warum ist es zu dieser Legitimationskrise gekommen? Ohne diese Frage erschöpfend beantworten zu wollen, erscheinen folgende Faktoren von besonderer Bedeutung zu sein (Gabriel & Völkl 2004, Renn 2004, Kulinski & Oppermann 2010):– In einer zunehmend dichteren Besiedlung

    und Vernetzung sind Risiken und Nutzen von Planungsvorhaben nicht gleich ver-teilt. In der Regel fällt der Nutzen bei einer Menge meist anonymer Konsumenten oder Produzenten an, während überwiegend die Standortbevölkerung das Risiko trägt. Dies führt zu wahrgenommenen Verletzungen des Fairness-Prinzips. Warum soll ein Teil der Bürgerschaft Nachteile in Kauf nehmen, wenn überwiegend andere von dem Nutzen profi tieren?

    – Die Notwendigkeit der jeweiligen Planungs-ziele und -inhalte ist häufi g auch unter Fach-leuten umstritten (zumindest in dem Aus-maß, wie es viele Antragsteller wünschen). In der öffentlichen Auseinandersetzung um das Für und Wider bestimmter Planungsin-halte lässt sich daher jede mögliche Haltung durch Rückgriff auf irgendeinen Experten begründen. Das Expertendilemma führt dazu, dass Sachwissen als potentiell inte-grative Kraft für den Ausschluss von Be-hauptungen nicht mehr oder nur in geringem Maß zur Verfügung steht.

    – Es klafft häufi g eine Kluft zwischen den von den Fachleuten berechneten Konsequen-zen und Risiken der jeweiligen Vorhaben und den von der Bevölkerung wahrgenom-menen Folgeproblemen. Wie psychologi-sche Untersuchungen nachweisen, spielt bei der Beurteilung von Risiken neben der Wahrscheinlichkeit und des Ausmaßes des Risikos auch sogenannte qualitative Risi-komerkmale eine wichtige Rolle. So macht es einen wichtigen Unterschied, ob Risiken beispielsweise freiwillig auf sich genommen oder von dem Risikoträger aktiv kontrolliert werden können.

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  • Flutung des Ilse-Sees, 2007. (Foto mit freundlicher Genehmigung der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH)

    Kapitel 6

    Technische, wirtschaftliche und infra-strukturelle Gestaltung des Wandels

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  • Zukunftsperspektiven der Wasseraufbereitung unter den Bedingungen des Globalen WandelsRolf Gimbel1,2, Stefan Panglisch21Universität Duisburg-Essen, Institut für Energie- und Umweltverfahrenstechnik, Bereich Wassertechnik2IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung, Mülheim an der Ruhr, Bereich [email protected]

    Zusammenfassung: Die Aufbereitung von Wasser zur Nutzung für spezielle Zwecke (z. B. zur Trinkwasser-versorgung) wird unter dem Einfluss des globalen Wandels stark an Bedeutung gewinnen. Die heutige Technologie der Wasseraufbereitung verfügt über ein beachtliches Spektrum von technisch realisierten und bewährten Verfahren zur Elimination von Störstoffen. Durch geeignete Verfahrenskombinationen ist sie grundsätzlich in der Lage, Rohwässer unterschiedlichster Qualität für spezielle Nutzungszwecke so aufzubereiten, dass die geforderten Qualitätsziele erreicht werden. Ein relativ junges, sehr vielseitiges Verfahren ist die sog. Membranfiltration, die noch ein erhebliches Entwicklungspotenzial aufweist und im Vergleich zu konventionellen Prozessen teilweise aber auch deutlich bessere Aufbereitungsleistungen in wirtschaftlicher Weise erreichbar macht.

    Schlüsselwörter: Trinkwasser, Bevölkerungszunahme, Mikroverunreinigungen, Verfahrenskombination, Gewässerschutz.

    Abstract: The treatment of water for the usage of specific purposes (e.g. for drinking water supply) becomes more important due to the strong influence of global change. The present technologies for water treatment possess a remarkable spectrum of technically implemented and proven processes for the elimination of contaminants. By suitable combinations of different processes water treatment principially is able to treat raw waters of different quality for the use of specific purposes, so that the required quality targets are achieved. A relatively new varied process is the so called membrane filtration, which still offers consider-able potential for further development. In comparison to conventional processes membrane filtration part-ly achieves significantly improved treatment performances in an economical way.

    Keywords: drinking water, population growth, micropollutants, process combination, water protection.

    Wasserbezogene Anpassungsmaßnahmen an den Landschafts- und Klimawandel, 250–257Stuttgart, Juli 2012

    © 2012 E. Schweizerbart‘sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart, Germany www.schweizerbart.de2012/652747-0250 $ 2.00

    Herausforderungen an die zukünftige WasseraufbereitungDie Wasseraufbereitung, die in besonderer Weise zur Bereitstellung von Trinkwasser von stets einwandfreier Qualität eingesetzt wird, steht global betrachtet vor enormen Herausfor-derungen, die sowohl in der weiteren Zunahme der Weltbevölkerung als auch in deren stei-genden Anforderungen an Lebensqualität be-

    gründet sind. Daher ist sowohl in den Sektoren Landwirtschaft und Industrie als auch Haushalt in den nächsten Jahren (und Jahrzehnten) eine deutliche Zunahme des Bedarfs an sog. Süß-wasser zu erwarten, was auch mit einer zuneh-menden Abwasserbelastung der Oberflächen-gewässer einhergehen wird. Derartige Tenden-zen sind heute auch in etlichen europäischen Ländern schon klar erkennbar und wirken sich in ganz besonderer Weise in Ballungsräumen

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  • Zukunftsperspektiven der Wasseraufbereitung 251

    stoffe in den Rohwässern und letztlich auch im Trinkwasser finden, weil einerseits die in Um-lauf gebrachten Mengen an persistenten Stof-fen stetig zunehmen und andererseits die Ana-lytik für deren Nachweis immer empfindlicher wird (Haakh 2010). Außerdem werden täglich neuartige Stoffe produziert, die man zumindest teilweise im natürlichen Wasserkreislauf wie-derfindet (z. B. als organische Spurenstoffe, aber auch synthetische (engineered) Nanopar-tikel (Kümmerer et al. 2011, Baumann 2010, Fent 2010)).

    Potenzielle technische LösungsansätzeNeben den sicherlich voranzutreibenden bzw. neu zu entwickelnden Maßnahmen auf den Ge-bieten der Wasserbewirtschaftung (z. B. durch ein sog. Wasserbedarfsmanagement) und des Gewässerschutzes (z. B. durch Regulierung der Herstellung und Anwendung von Xenobiotika (naturfremde, anthropogene Stoffe) sowie wei-tergehender Abwasserreinigungsmaßnahmen bietet die Wasseraufbereitung zur Nutzung von Wässern für bestimmte Zwecke vielfälti-ge Möglichkeiten. Dies wird beispielhaft für die Trinkwasseraufbereitung durch Tabelle 1 verdeutlicht. Hierbei wird die Erreichung ver-schiedener Aufbereitungsziele durch alterna-tive Verfahrenskombinationen in Form einer Matrix wiedergegeben. Alternative Verfahren sind durch A bis F gekennzeichnet und die je-weils unterschiedlichen Verfahrenskombinatio-nen mit einer, die zeitliche Abfolge kennzeich-nenden Indizierung versehen (z. B. A1, A2, A3). So kann z. B. eine Enthärtung (softening) durch die Verfahrenskombination A1, A2, A3 (Zugabe von NaOH oder Ca (OH)2, Fällung, Schnellfilt-ration) oder B1, B2 (Ionenaustausch, Belüftung) oder C1, C2, C3 (Belüftung, Sedimentation, Schnellfiltration) oder durch D (Membranfilt-ration, hier speziell Niederdruck Umkehrosmo-se oder Nanofiltration (NF)) erreicht werden.

    Aus Tabelle 1 lässt sich eine moderne Trinkwasseraufbereitung mit konventionellen Prozessstufen (d. h. ohne Membranfiltration) zusammenstellen, wie sie z. B. nach dem sog. Multi-Barrieren-Prinzip zur Aufbereitung ei-nes Flusswassers, das der fließenden Welle ent-nommen wird, an mehreren Stellen in Deutsch-

    aus, die insbesondere in Küstennähe eine z. T. geradezu explosionsartige Bevölkerungszu-nahme erfahren. In vielen Fällen sind dort schon erhebliche Grundwasserabsenkungen zu verzeichnen, da mehr Wasser abgezogen wird als sich Grundwasser neu bildet.

    Ein weiteres Problem, das die Wasserauf-bereitung vor neue Herausforderungen stellt, sind die Auswirkungen des Klimawandels. Diese werden bzgl. Temperatur und Wasser-dargebot regional sehr unterschiedlich sein, man kann aber generell und im Speziellen auch für Deutschland davon ausgehen, dass stärker ausgeprägte Extremsituationen und im Mittel erhöhte Temperaturen auftreten werden. Dies wiederum wird zu folgenden Konsequenzen führen:– Wegen Mangel an hochwertigem Rohwas-

    ser werden verstärkt Wässer von minderer Qualität auch für die Trinkwassergewinnung zu nutzen sein.

    – Durch Hochwasserereignisse können in den Rohwässern verstärkt Störstoff-Belastungs-spitzen auftreten (z. B. Trübstoffe durch Abschwemmungen), und es ist zu erwar-ten, dass Trinkwasseraufbereitungsanlagen häufiger überflutet und massiv kontaminiert werden (z. B. mit Krankheitserregern).

    – In den Versorgungssystemen werden durch eine generelle Temperaturerhöhung ver-stärkt Beeinträchtigungen der Trinkwas-serqualität (auch aus hygienischer Sicht) in Transportleitungen und Verteilungsnetzen auftreten.

    Die Situation bzgl. der Qualität der Rohwässer wird sich weiter verschärfen, da die ohnehin schon vorhandene Vielfalt störender Wasserin-haltsstoffe, die bzgl. der Mengenanteile zudem auch noch über mehr als 10 Zehnerpotenzen variiert, weiter zunehmen wird. Dabei werden insbesondere die sog. Mikroverunreinigungen oder Spurenstoffe wie z. B. endokrin wirksame Substanzen, Arzneimittelrückstände, Pestizide und deren Metabolite, Methyltertbutylether (Benzinadditiv), Industriechemikalien wie Perfluorierte Tenside, Komplexbildner (bspw. Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA)) usw. zunehmend Probleme bereiten. Derzeit müssen wir feststellen, dass wir immer mehr Spuren-

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  • Wasserbezogene Anpassungsmaßnahmen an den Landschafts- und KlimawandelDer allgegenwärtige Landschafts- und Klimawandel hat vielfältige Auswirkungen auf unsere Umwelt. Wie beein� ussen “wasserbezogene Anpassungsmaß-nahmen“ in Regionen und Flusseinzugsgebieten Deutschlands diese Auswirkungen? Antworten und Lösungen werden in diesem Band präsentiert.Anhand praktischer Beispiele zeigen die Autoren, dass der Klimawandel real ist und wir auf Jahrzehnte hinaus mit diesem Problem konfrontiert sein wer-den. Weil die Klimaveränderung nicht beherrschbar ist, muss sich die Gesellschaft anpassen. Notwen-dige Anpassungsmaßnahmen zur Erhaltung der Ressource Wasser erweisen sich als regionale und lokale Herausforderung. Sie erfordern Handeln auf verschiedenen Ebenen: auf lokaler Ebene und im Bereich der Flüsse und Flusseinzugsgebiete; des-halb bedarf es der Abstimmung zwischen Bund, Land und Kommunen. Die Autoren stellen dar, welche Maßnahmen z.B. in der brandenburgischen Lausitz – durch Braunkohle-bergbau wasser- und stoffhaushaltlich nachhaltig be-einträchtigt – umgesetzt werden, und verdeutlichen, dass der Klimawandel weiteren Handlungsbedarf erforderlich macht.Notwendige und optionale Wassermanagement-Maßnahmen werden am Beispiel des Rheins und der Elbe aufgezeigt und anhand der gegenwärtigen und der künftigen Ziel-Situation – u.a. im „wasserrei-

    chen“ Freistaat Bayern und im „wasserarmen“ Nord-ostdeutschland – umfassend diskutiert.Die Autoren erörtern ausführlich neue Ansätze und Instrumente zur gesellschaftlichen Steuerung was-serbezogener Anpassungsmaßnahmen, z.B. in Form intensiver Öffentlichkeitsbeteiligung und einer angepassten Infrastruktur der regionalen Wasser-versorgung.Zahlreiche aktuelle Beispiele für die technische, wirtschaftliche und infrastrukturelle Gestaltung die-ses Wandels u. a. durch angepasste Verfahren in der Bewässerung, des ökologischen Waldbaus, der Wasseraufbereitung und -versorgung sowie des Hochwasserrisikomanagements vervollständigen die angestellten Überlegungen.Dieser Band richtet sich an Akteure und Entschei-dungsträger in Wissenschaft, Politik, Institutionen, Behörden, Verwaltungen und Verbänden sowie an die interessierte Öffentlichkeit.

    www.schweizerbart.de

    ISBN 978-3-510-65274-7

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  • Schweizerbart • StuttgartJohannesstr. 3A, 70176 Stuttgart, Germany., Tel. +49 (0)711 351456-0, Fax +49 (0)711 351456-99, [email protected], www.schweizerbart.de�

    Wasserbezogene Anpassungsmaßnahmenan den Landschafts- und Klimawandel

    U. Grünewald, O. Bens, H. Fischer, R.F. Hüttl, K. Kaiser, A. Knierim (Hrsg.)

    2012. VIII, 300 S., 103 Abb., zahlr. Tabellen, broschiert, 24 x 17 cmISBN 978-3-510-65274-7 € 39,90Bestellen Sie online: www.schweizerbart.de/9783510652747

    Der allgegenwärtige Landschafts- und Klimawandel hat vielfältige Auswirkungen auf unsere Umwelt. Wie beein� ussen „wasserbezogene Anpassungsmaß-nahmen“ in Regionen und Flusseinzugsgebieten Deutschlands diese Auswirkungen? Antworten und Lösungen werden in diesem Band präsentiert.

    Anhand praktischer Beispiele zeigen die Auto-ren, dass der Klimawandel real ist und wir auf Jahr-zehnte hinaus mit diesem Problem konfrontiert sein werden. Weil die Klimaveränderung nicht beherrsch-bar ist, muss sich die Gesellschaft anpassen. Not-wendige Anpassungsmaßnahmen zur Erhaltung der Ressource Wasser erweisen sich als regionale und lokale Herausforderung. Sie erfordern Handeln auf verschiedenen Ebenen: auf lokaler Ebene und im Bereich der Flüsse und Flusseinzugsgebiete; des-halb bedarf es der Abstimmung zwischen Bund, Län-dern und Kommunen.

    Die Autoren stellen dar, welche Maßnahmen z.B. in der brandenburgischen Lausitz – durch Braunkoh-lebergbau wasser- und stoffhaushaltlich nachhaltig beeinträchtigt – umgesetzt werden, und zeigen, dass der Klimawandel weiteren Hand-lungsbedarf erforderlich macht.

    Notwendige und optionale Was-sermanagement-Maßnahmen wer-den am Beispiel des Rheins und der Elbe aufgezeigt und anhand der

    gegenwärtigen und der künftigen Ziel-Situation – u.a. im „wasserreichen“ Freistaat Bayern und im „was-serarmen“ Nordostdeutschland – umfassend disku-tiert.

    Die Autoren erörtern ausführlich neue Ansätze und Instrumente zur gesellschaftlichen Steuerung wasserbezogener Anpassungsmaßnahmen, z.B. in Form intensiver Öffentlichkeitsbeteiligung und einer angepassten Infrastruktur der regionalen Wasserver-sorgung.

    Zahlreiche aktuelle Beispiele für die technische, wirtschaftliche und infrastrukturelle Gestaltung dieses Wandels u.a. durch angepasste Verfahren in der Bewässerung, des ökologischen Waldbaus, der Wasseraufbereitung und -versorgung sowie des Hochwasserrisikomanagements vervollständigen die angestellten Überlegungen.

    Dieser Band richtet sich an Akteure und Entschei-dungsträger in Wissenschaft, Politik, Institutionen, Behörden, Verwaltungen und Verbänden sowie an die interessierte Öffentlichkeit.

  • Grünewald et al. (Hrsg.): Wasserbezogene Anpassungsmaßnahmen an den Landschafts- und Klimawandel

    InhaltsverzeichnisUwe Grünewald, Oliver Bens, Holger Fischer, Reinhard F. Hüttl, Knut Kaiser, Andrea Knierim: Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IIIKapitel 1 EinführungUwe Grünewald: Wasserbezogene Anpassungsmaßnahmen an den Landschafts- und Klimawandel in Deutschland – eine Einführung . . . . . . 2Kapitel 2 Landschaftswandel, globaler Wandel und regi-onale Anpassung: PerspektivenHans von Storch: Globaler Wandel, Klimawandel und regionale Anpassung 14Gunnar Lischeid: Globaler Wandel und Adaptation: Effekte, Wirkungen und Nebenwirkungen auf den Landschaftswasser- und Stoffhaushalt . . . 28Klement Tockner, Jörn Gessner, Martin Pusch, Christian Wolter: Domesti-zierte Ökosysteme und neuartige Lebensgemeinschaften: Herausforde-rungen für das Gewässermanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33Kapitel 3 Landschaftswandel und wasserbezogene An-passungsmaßnahmen am Beispiel der Region LausitzUwe Grünewald: Landschaftswandel in der Lausitz: Bergbau(folgen) und Wasser – gestern, heute und morgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44Rolf Kuhn: Landschaftswandel in der Lausitz: IBA Fürst-Pückler Land 2000–2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54Andrea Schapp, Jörg Walther, Petra Fleischhammel, Kai Mazur, Detlef Bie-melt: Ein Ansatz zur Berücksichtigung der Auswirkungen von Klimawan-del auf die Bewirtschaftung von Bergbaufolgeseen . . . . . . . . . . . . . . . . . 62Kathleen Lünich: KliWES – Abschätzung der für Sachsen prognostizier-ten Klimaänderungen auf den Wasser- und Stoffhaushalt in den Ein-zugs-gebieten sächsischer Gewässer, Wasserhaushalt – Methodik und erste Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73Anne Gädeke, Ina Pohle, Herwig Hölzel, Hagen Koch, Uwe Grünewald: Ana-lyse zum Ein� uss des Landschafts- und Klimawandels auf den Wasser-haushalt in einem Teileinzugsgebiet der Spree . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81Kapitel 4 Wasserbezogene Anpassungsmaßnahmen in Regionen und FlusseinzugsgebietenAnne Schulte-Wülwer-Leidig, Hans Moser, Enno Nilson: Stand der Arbei-ten zum Klimawandel in der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96Frank Wechsung: Veränderungen der Stadt-Land-Fluss Beziehung im Klimawandel – Ergebnisse einer Szenarienstudie für das deutsch-tsche-chische Flussgebiet der Elbe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109Christian Korndörfer: Anpassung der Landeshauptstadt Dresden an eine Zukunft mit verändertem Klima und knappen Ressourcen . . . . . . . . . . . . 127Ottfried Dietrich, Ute Appel, Marcus Fahle, Gunnar Lischeid, Jörg Steidl: Grundlagen für eine � exible und ressourcenschonende Wasserbewirt-schaftung in Niederungsgebieten zur verbesserten Anpassung an den Klimawandel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138Knut Kaiser, Jörn Friedrich, Silke Oldorff, Sonja Germer, Rüdiger Mauersber-ger, Marco Natkhin, Michael Hupfer, Anke Pingel, Jörg Schönfelder, Volker Spicher, Peter Stüve, Franziska Vedder, Oliver Bens, Olaf Mietz, Reinhard F. Hüttl: Aktuelle hydrologische Veränderungen von Seen in Nordost-deutschland: Wasserspiegeltrends, ökologische Konsequenzen, Hand-lungsmöglichkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148

    Thomas Henschel: Chancen und Risiken wasserbezogener Anpassungs-maßnahmen in Bayern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171Kapitel 5 Ansätze und Instrumente zur gesellschaftlichen Steuerung wasserbezogener AnpassungsmaßnahmenOrtwin Renn: Öffentlichkeitsbeteiligung – Aktueller Forschungsstand und Folgerungen für die praktische Umsetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 184Ann Kathrin Buchs: Die Rolle der Ökonomie bei der nachhaltigen Bewirt-schaftung von Gewässern – Herausforderungen und Grenzen . . . . . . . 194 Timothy Moss: Regionale Wasserinfrastrukturen und globaler Wandel: Überlagerte Herausforderungen und entkoppelte Diskurse in der Re-gion Berlin-Brandenburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202Andrea Knierim, Sonja Siart: Ansätze und Instrumente zur gesellschaftli-chen Steuerung von wasserbezogenen Anpassungsmaßnahmen . . . . . 210Heide Stephani-Pessel, Bettina Geiger, Uta Steinhardt: Von kommunalen Anpassungsmaßnahmen zu einer regionalen Strategie eines adaptiven Wassermanagements . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220Heidi Kreibich, Florian Elmer, Andreas Gericke, Bruno Merz: Veränderungen des Hochwasserrisikos und Konsequenzen für das Risikomanagement 228Monika von Haaren: Der Kulturlandschaftsverband – neue Wege zur An-passung der Kulturlandschaft an den Klimawandel . . . . . . . . . . . . . . . . . 238Kapitel 6 Technische, wirtschaftliche und infrastruktu-relle Gestaltung des WandelsRolf Gimbel, Stefan Panglisch: Zukunftsperspektiven der Wasseraufberei-tung unter den Bedingungen des globalen Wandels . . . . . . . . . . . . . . . . . .250Mike Ramelow, Steven Böttcher, Ralf Dannowski, Christoph Merz, Jörg Steidl, Björn Thomas: Bausteine eines transdisziplinären Konzeptes zur Stabilisierung der Ab� ussverhältnisse am Fredersdorfer Mühlen� ieß . . 258Julius Jacob, Thorsten Rocksch, Uwe Schmidt: Innovatives Bewässerungs-management für gärtnerische Kulturen – angepasste Tropfbewässerung beim Spargelanbau in der Region Berlin/Brandenburg . . . . . . . . . . . . . . . 266Petra Lasch, Felicitas Suckow, Martin Gutsch, Christopher Reyer: Waldum-bau in Brandenburg: Grundwasserneubildung unter Klimawandel . . . . . 272Jürgen Müller: Auswirkungen von waldstrukturellen Veränderungen auf die hydroökologischen Bedingungen in den Beständen im Zuge des Waldumbaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 280Jochen Stemplewski, Michael Becker, Ulrike Raasch: Ein Wasserwirt-schaftsverband im Bundesland Nordrhein-Westfalen passt sich dem Landnutzungs- und Klimawandel an . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292

    BestellscheinIch (wir) bestelle(n) bei E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Johannesstr. 3A, 70176 StuttgartTel. +49 (0) 711/351456-0 Fax +49 (0) 711/351456-99 [email protected] www.schweizerbart.de

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