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360 Berieht: Spezielle analytisehe Methoden und noeh giftiger ist, ermittelt werden, und zwar durch Messung der Liehtabsorption der gelben L5sung yon IT bei 450 m# in einer w~l~rigen L5sung yon ~thylcellosolve (~ ~xthylenglykolmono~thyl~ther), NaNO 2 und Borsaure. -- Aus/fehrung. Man saugt die Luft durch 15 ml der Absorptionsl5sung (Wasser, welches 0,4 n an Essig- s~ure und Salzs~ure ist), gibt 0,5 ml 3%ige NatriumnitritlSsung hinzu, schiittelt, versetzt naeh etwa 90 sec mit 1 ml einer 10%igen L5sung von Amidosulfons~ure SO~OHNH2 und schiittelt wieder. Naeh 2 rain fiigt man 1 ml einer 0,1%igen, sehwaeh salzsauren (i ml konz. Salzs~ure in 50 ml) L5sung yon N-1-Naphthyl- ~thylendiamin hinzu und verdiinnt nach 5 rain auf 20 ml. Mit einer ebenso behan- delten Blindprobe der Absorptionsfiiissigkeit stellt man am Spektrophotometer die Durchlassigkeit 100% ein und mil~t dann die Probel5sung in einer 1 era- oder 5 cm- Zelle bei 550 m/~. Die StandardlSsung zur Aufstellung der Eichkurve erh~lt man durch Aufl5sen yon 200--255 rag I in 660 ml Eisessig und Verdiinnen mit Wasser zum Liter. Nach 15 min bringt man einen aliquoten Teil dieser L5sung mit 2,2 mg I in so viel 8,8 n Essigs~ure, dab die L5sung nach dem Verdiinnen zum Liter 0,6 n an Essigsaure ist. -- Beim Arbeiten mit dem Apparat fiir die Feldmethode wird die Farbe der entwickelten ProbelSsung mit StandardlSsungen yon I mit 0--1 ppm vergliehen. -- Zur Bestimmung yen II leitet man die Luft durch 25 ml der Ab- sorptionsl5sung (5 g IffaNOe q- 10 g Bors~ure + 200 ml H20 mit ~/xthylcellesolve zum Liter verdiinnt) und miler die Extinktien mit einer 2,5 cm-Zelle bei 450 m/z gegen eine Blindprobe der AbsorptionslSsung. Der erhaltene Wert entspricht der Summe yon I und II; dureh Bestimmen yon I durch Diazotieren und Kuppeln kann dann der Gehalt an 11 berechnet werden. G. :DENK Eine quantitative Bestimmungsmethode der fliiehtigen Aldehyde (Aeetaldehyd, Propionaldehyd, n-Butyraldehyd) in Gasen und D~imp~en die CH4, C2H~, C3Hs, C~H4, C~H~, C2H2, CO 2, CO, N 2, H 2und O~ enthalten kSnnen, beschreibt 1~. CIO•A 1. Mit Hflfe der Orsat-Appara~ur wird das Gasgemisch dureh eine Chromtrioxyd-Sehwefel- s~urelSsung geleitet, welche die Aldehyde selektiv absorbiert. Die Absorption ist bei 4- bis 5 maligem langsamem Durehleiten durch die LSsung quantitativ. Zur Herstel- lung der AbsorptionslSsung gibt man 15 g 98% ige Schwefels~ure in 220 ml einer bei 20 ~ C ges~ttigten LSsung yon Natriumsulfat und fiigt 46 g Chromtrioxyd hinzu. -- Die Testgemisehe enthielten bis zu 50 Vol-% Aeetaldehyd, bis zu 32 Vol-% Pro- pionaldehyd und bis zu 6 Vol-% n-Butyraldehyd. Die Fehler waren ~ ~- 0,1%. ]~vA NEu~us Wasseruntersuehung. A.I. SATE~STEIJN und J~. M. VARSAVSKIJ 2 haben ftir die Isotopenanalyse des Wassers nach dem Tropfenverfahren eine Tropfeapillare entwiekelt, die bei Vermeidung der Unzul~ngliehkeiten friiherer Konstruktionen Tropfen definierter Gr51~en (3,5/A) zu entnehmen gestattet (Abb. des Apparates im Original). In einer zweiten Mitteilung empfehlen A. I. SATE~TEIJZ~, JE. A. JAKOV- LEVA, JE. :N. GLADKOVA, S . F . SUZDALCEVA und N. P. A~*TIPOVA 3 das Diphenyl- methan als neue Fliissigkeit zur Durchfiihrung der Tropfenmethode. Diphenyl- methan schmilzt bei 26,5~ daher sind die Messungen der Fallzeiten der Tropfen bei 30 o C durchzufiihren. Die Fliissigkeit eignet sich zu Konzentrationsbestimmun- gen innerhalb 5 und 27 Atom-% des Deuteriumgehaltes. Die Mel~genauigkeit betri~gt 0,1 Atom-% bei Gehalten von 6--18 Atom-~ D, ~ 0,25 Atom-% im Bereieh 18--27% D; die relativen Fehler schwanken zwischen 0,5 und 1,3%, je naehdem in 1 Experientia (Basel) 13, 206 (1957). Inst. TecnolSgieo de Aerons S~o Jos@ dos Campos, S~o Paulo (Brasilien). 2 ~. anal. Chim. 11, 746--748 (1956) [Russisch]. Physiko-chem. Inst. L. Ja. Kar- pov, Moskau. a ~. anal. Chim. 12, 115--117 (1957) [Russisch]. (Mit engl. Zus.fass.)

Wasseruntersuchung

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Page 1: Wasseruntersuchung

360 Berieht: Spezielle analytisehe Methoden

und noeh giftiger ist, ermittelt werden, und zwar durch Messung der Liehtabsorption der gelben L5sung yon IT bei 450 m# in einer w~l~rigen L5sung yon ~thylcellosolve ( ~ ~xthylenglykolmono~thyl~ther), NaNO 2 und Borsaure. - - Aus/fehrung. Man saugt die Luft durch 15 ml der Absorptionsl5sung (Wasser, welches 0,4 n an Essig- s~ure und Salzs~ure ist), gibt 0,5 ml 3%ige NatriumnitritlSsung hinzu, schiittelt, versetzt naeh etwa 90 sec mit 1 ml einer 10%igen L5sung von Amidosulfons~ure SO~OHNH2 und schiittelt wieder. Naeh 2 rain fiigt man 1 ml einer 0,1%igen, sehwaeh salzsauren (i ml konz. Salzs~ure in 50 ml) L5sung yon N-1-Naphthyl- ~thylendiamin hinzu und verdiinnt nach 5 rain auf 20 ml. Mit einer ebenso behan- delten Blindprobe der Absorptionsfiiissigkeit stellt man am Spektrophotometer die Durchlassigkeit 100% ein und mil~t dann die Probel5sung in einer 1 era- oder 5 cm- Zelle bei 550 m/~. Die StandardlSsung zur Aufstellung der Eichkurve erh~lt man durch Aufl5sen yon 200--255 rag I in 660 ml Eisessig und Verdiinnen mit Wasser zum Liter. Nach 15 min bringt man einen aliquoten Teil dieser L5sung mit 2,2 mg I in so viel 8,8 n Essigs~ure, dab die L5sung nach dem Verdiinnen zum Liter 0,6 n an Essigsaure ist. - - Beim Arbeiten mit dem Apparat fiir die Feldmethode wird die Farbe der entwickelten ProbelSsung mit StandardlSsungen yon I mit 0--1 ppm vergliehen. - - Zur Bestimmung yen I I leitet man die Luft durch 25 ml der Ab- sorptionsl5sung (5 g IffaNOe q- 10 g Bors~ure + 200 ml H20 mit ~/xthylcellesolve zum Liter verdiinnt) und miler die Ext inkt ien mit einer 2,5 cm-Zelle bei 450 m/z gegen eine Blindprobe der AbsorptionslSsung. Der erhaltene Wert entspricht der Summe yon I und I I ; dureh Bestimmen yon I durch Diazotieren und Kuppeln kann dann der Gehalt an 11 berechnet werden. G. :DENK

Eine quantitative Bestimmungsmethode der fliiehtigen Aldehyde (Aeetaldehyd, Propionaldehyd, n-Butyraldehyd) in Gasen und D~imp~en die CH4, C2H~, C3Hs, C~H4, C~H~, C2H2, CO 2, CO, N 2, H 2 und O~ enthalten kSnnen, beschreibt 1~. CIO•A 1. Mit Hflfe der Orsat-Appara~ur wird das Gasgemisch dureh eine Chromtrioxyd-Sehwefel- s~urelSsung geleitet, welche die Aldehyde selektiv absorbiert. Die Absorption ist bei 4- bis 5 maligem langsamem Durehleiten durch die LSsung quantitativ. Zur Herstel- lung der AbsorptionslSsung gibt man 15 g 98% ige Schwefels~ure in 220 ml einer bei 20 ~ C ges~ttigten LSsung yon Natriumsulfat und fiigt 46 g Chromtrioxyd hinzu. - - Die Testgemisehe enthielten bis zu 50 Vol-% Aeetaldehyd, bis zu 32 Vol-% Pro- pionaldehyd und bis zu 6 Vol-% n-Butyraldehyd. Die Fehler waren ~ ~- 0,1%.

]~vA NEu~us

Wasseruntersuehung. A . I . SATE~STEIJN und J~. M. VARSAVSKIJ 2 haben ftir die Isotopenanalyse des Wassers nach dem Tropfenverfahren eine Tropfeapillare entwiekelt, die bei Vermeidung der Unzul~ngliehkeiten friiherer Konstruktionen Tropfen definierter Gr51~en (3,5/A) zu entnehmen gestattet (Abb. des Apparates im Original). In einer zweiten Mitteilung empfehlen A. I. SATE~TEIJZ~, JE. A. JAKOV- LEVA, JE. :N. GLADKOVA, S.F. SUZDALCEVA und N. P. A~*TIPOVA 3 das Diphenyl- methan als neue Fliissigkeit zur Durchfiihrung der Tropfenmethode. Diphenyl- methan schmilzt bei 26,5~ daher sind die Messungen der Fallzeiten der Tropfen bei 30 o C durchzufiihren. Die Fliissigkeit eignet sich zu Konzentrationsbestimmun- gen innerhalb 5 und 27 Atom-% des Deuteriumgehaltes. Die Mel~genauigkeit betri~gt 0,1 Atom-% bei Gehalten von 6--18 Atom-~ D, ~ 0,25 Atom-% im Bereieh 18--27% D; die relativen Fehler schwanken zwischen 0,5 und 1,3%, je naehdem in

1 Experientia (Basel) 13, 206 (1957). Inst. TecnolSgieo de Aerons S~o Jos@ dos Campos, S~o Paulo (Brasilien).

2 ~. anal. Chim. 11, 746--748 (1956) [Russisch]. Physiko-chem. Inst. L. Ja. Kar- pov, Moskau.

a ~. anal. Chim. 12, 115--117 (1957) [Russisch]. (Mit engl. Zus.fass.)

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2. Analyse yon Materialien der Industrie, des Handels und der Landwirtschaft 361

welchem Intervall der hyperbolischen Eichkurve gemessen wh'd. Die Eichkurve weist 5 Jahre lang Konstanz auf. Fiir den At0mbereich 20--100 Atoln-% D dient ein Gemisch von Diphenylmethan mit ~-Chlornaphthalin. In diesem Falle sind 10 oder Inehr Eichkurven (je naeh der erwiinschten Genauigkeit) anzufertigen. Im Bereich 18--27~ D ]iegt die Genauigkeit der Messung bei dieseln Gelnisch hSher als bei Diphenylamin allein und betr~gt im Mittel 0,5%. Die Fallzeit der Tropfen soll bei diesem Gelnisch 100--120 sec betragen, das entspricht einer Dichtedifferenz yon 0,005 Dichteeinheiten. Beiln Gehalt yon 7--50 Gewichtsprozenten an cr thalin steigt die Dichte des Gemisches yon 1,01 auf 1,09. Da das schwere Wasser sehr hygroskopisch ist, sind die Messungen mSgliehst raseh durchzufiihren, Man ent- nimmt 2 ml D20 zur Analyse; bei einer 5 fachen Entnahlne daraus mit der Capillare zeigen die Fallzeiten eine vSllige Konstanz, desgleichen bei 3tagiger Aufbewahrung in einem Gef~B Init eingeschliffeneln Stopfen. - - Beide Fliissigkeiten sind best~ndig. Vergleichslnessungen mit deln Pyknometer zeigten vSUige t~bereinstilnlnung. Messungen Init ]?roben yon 98--102 Atom-% (schwerer H und O) ergabenFallzeiten yon 172 bzw. 68 sec. A.v. ~u

Zur Bestimmung des Sauersto]/gehaltes von Kesselspeisewasser haben C~ JA~SSEN und G. ]3. S~IT 1 einige der wichtigsten Methoden einer eingehenden ]?riifung unterzogen und elnpfehlen als am besten brauchbar das jodometrische Verfahren mit Deadstop-Endpunktbestimlnung yon R. C. ULMEI~, J. M. REY~CAR und J. M. DECKEIr 2, das wiederuln eine Abiinderung der bekannten V~Tinklerschen Methode ist. Die als Reagens dienende jodidhaltige Lauge wird Init etwas Jod versetzt, dalnit sich alle Reaktionen Init eineln Jodiiberschu~ abspielen und etwa vorhandene reduzierende Substanzen oxydiert werden. Die Korrektur fiir die reduzierenden Substanzen erfolgt in einem entsprechend ausgefiihrten Blind- versuch. Das Verfahren ist schnell durehzufiihren und besitzt grS~te Mel~genauig- keit und Empfindlichkeit. - - Arbeitsweise. Die ]?robe wird nacheinander Init 2 ml KOtI/KJ/J2-LSsung (man l~l~t das Reagens vor Gebrauch einige Tage stehen) und 2 Inl MnSO4-LSsung versetzt (die KOH/KJ/J2-L5sung soll Init einer SpeziaL pipette, die innerhalb 0,001 m] geeicht ist, genau abgelnessen werden). Man schwenkt uln, l ~ t das Reaktionsgelnisch 15 Inin stehen und gibt anschlieBend noch 2 Inl Schwefels~ure zu..Nach AuflSsen des Manganniederschlages wird die LSsung in eine Titrierzelle gebracht und Init 1 ml 0,005n Na~S~Oa-LSsung versetzt (auch diese Reagenslnenge soll sehr genau abgelnessen werden). Man schaltet das Mei3ger~t ein. Es soll eine Spannung yon 100--150 InV anzeigen. Ist dies nieht der Fall, so wird nochlnals 1 Inl 0,005 n N%S2Oa-LSsung zugegeben. Anschliei3end wird Init 0,005 n KJOs-LSsung bei konstanter Riihrgeschwindigkeit titriert. Die N~herung des Um- schlagpunktes kiindigt sich meistens durch einen kleinen Spannungsanstieg yon etwa 5 InV an. Sobald die Spannung zuriickgeht, ist die Titration beendet. Der Blindversuch wird ebenso wie der Hauptversuch durchgeftthrt, doch versetzt man nach Zugabe der KOH/KJ/J2-LSsung zuerst mit Sehwefels~ure und danach erst mit der MnSO4-L5sung. Fiir den Sauerstoffgehalt der Reagentien wh'd die yon ADAMS U. Mitarb. 8 vorgeschlagene Korrektur in Anwendung gebracht. Kupfer, Flydrazin und Sulfit stSren nicht. Eisen(II), Eisen(III) und Nitrit st5ren und Iniissen

1 Anal. chiln. Aeta (Amsterdam) 16, 276--284 (1957). ~N. V. tot Keuring van Electroteehnische Materialien, Arnhem (Niederlande).

2 ]?roc. Alner. Soc. Testing Mater., ]?reprint, 43, 1258 (1943). 3 ADAMS, R. C., R. ~n. ]3ARSTETT und D. E. KELLER: ]?roc. Alner. Soc. Testing

Mater., Preprint 43, 1240 (1943); J. F. SEB.~LD: ]?roc. Alner. Soe. Testing Mater., ]?reprint, 48, (1947). - - Power 88, 74, 186, 360, 428, 444, 492 (1944); 91, 298, 360, 444 (1947).

Page 3: Wasseruntersuchung

362 Bericht: SpezMle analytische Methoden

vorher aus dem Wasser entfernt werden. Dazu wird in die Probeleitung ein Filter eingesehaltet, das mit einer Mischung yon H- und 0H-Ionenaustausehern gefiillt ist. Die Austauseher beeinflussen die Sauerstoffbestimmung nieht. Die Genauigkeit der Methode ist mit 0,4 #g Sauerstoff/1 Kesselspeisewasser angegeben.

K. MAC~E~

Zur lau/enden Sauersto//bestimmunff in flieflendem Abwasser verwenden R. BamGs, F. S. DAvIns; G. V. DYKE und G. KNOWLES 1 eine grol3flgchige Quecksilbertropfelek- trode, die gegen eine Zinkanode nach E. Fou 2 geschaltet wird. Entsprechend

\d/asfr///e (dq)

o_flfelektrode

"a, ev~r~ r - - Abb. 1. Elektro4en zur Sauerstoffbestimmung

nach ]~RIGGS ll. l~Iitarb.

Abb. 1 h~ndelt es sich um eine 0,8 ram weite Capillare, die aufrecht und um 45 ~ geneigt verwendet und aus einem Reservoir so versorgt wird, dub 6 ml Hg je Stunde m i t t = 2,5 see flieBen. Die Zinkanode besteht aus einem Zinkstab, der in 0,2 n Natriumacetat- 15sung taucht, die mit I n Salzsgure auf p~ 5,5 eingeste]lt und dutch eine Glasfritte gegen die ProbelSsung ab- geschlossen ist. Sie besitzt ein Poten- tial y o n - - l , 0 V gegen die gesgttigte Kalomelelektrode. Die Tropfkathode wird auf um 0,5 V negativeres Poten- tial gelegt, so dab der Diffusionsstrom der 2. Sauerstoffstufe zur Messung ge- langt. An 115 Testproben wurden im Vergleich zur chemischen Analyse als Fehler ermittelt: bei 47% der Pro- ben ~ 0,02 ppm, bei 64% ~ 0,04 ppm und bei 94~ __< 0,10 ppm. Als grS~ter Fehler t rat eine Abweichung yon

0,15 ppm auL Der Sauerstoffgehalt lag zwisehen 3,2 und 7,05 ppm, die Temperutur zwisehen 11,6 und 19~ K. CRVSE

Im AnscMug an friihere Mitteilungen a werden vom Joint A . B . C . M . - S . A . C . Committee 4 ausfiihrliehe Arbeitsvorschriften zur Bestimmung yon Calcium und Magnesium sowie tier Gesamthiirte in gewerbliehen Abwgssern ver5ffentlicht. Es kommen fast durchwegs bekannte magunMytisehe Methoden zur Anwendung. Calcium und Magnesium werden naeh ZerstSren der organisehen Substanz in ~blieher Weise komplexometriseh titriert. (StSrende Metallverunreinigungen warden dureh Zusatz yon KMiumcyanid getarnt ; Blei wird vorher als Sulfat abge- schieden.) Zur Bestimmung der Gesamthgrte werden zwei Verfahren angegeben- 1. Man bestimmt die Gesamtkationenkonzentration der Abwasserprobe durch Ionenaustauseh unter Verwendung yon Zeo-Carb 225 in der H+-Form. Im Eluat wird die den Kationen gquivalente Ss mit 0,02 n Natronlauge titriert. AnsehlieBend ermittelt man den Geha]t an Alkalimetallen naeh einer der iibliehen Methoden (z. B. flammenphotometriseh oder gravimetriseh Ms Alkalisulfat). Der Untersehied zwisehen dan Ergebnissen der beiden Bestimmungen entsprieht der

Chem. and Ind. 1957, 223--224. Water Pollution Res. Lab., Stevenage, Herts. 2 Fiskeridir. Skr. Havunders~k 11, Nr. 3 (1955). a Analyst 81, 176, 492, 607, 721 (1956); vgl. diese Z. 15~, 50 (1957); 157, 292

(1957); 158, 51 (1957). Analyst $2, 197---200 (1957).

Page 4: Wasseruntersuchung

2. Analyse yon Materialien der Industrie, des Handels und der Landwirtschaft 363

Gesamth/~rte. 2. Man bestimmt den Verbraueh an eingestellter Na2COa-NaOH- L6sung, der zur F~llung aller Kationen auger den Alkalien erforderlieh ist. Dieses Verfahren ist dann angebracht, wenn h6chste Genauigkei~ nicht, gefordert wird. --- Die Durchffihrung aller Bestimmungen is~ im Original ausffihrlich beschrieben.

Das A.J~.C.M.-S.A.C.-Joint Committee on Method~" /or the Analysis o/ Trade E/- fluents ~ beschreibt ferner Methoden zur Bestimmung nicht/liichtiger Substanzen, die mit Leichtpetroleum extrahierbar sind (z. B. 01e und Fette), sowie fliiehtiger Petroleum- verbindungen (z. B. Benzin, Kerosin und Brennspiri~us) in gewerblichenAbw~ssern. -- Arbeitsweise. Zur Bestimmung der nichtfliiehtigen Kohlenwassersto//e in gewerbliehen Abwiissern wird die Probe mit 5 ml MgSOt-L/Ssung versetz~ (1 gMgSO~. 7I-I~O in 100 ml Wasser). (Schwimmt auf der Probe eine 01- oder Fettsehieht, so wird diese Schieht vorher in einem Scheidetrichter abgetrennt.) Unter st~ndigem Rfihren (Glasstab) gibt man tropfenweise eine CaO-Aufschl~mmung hinzu (2 g CaO, mit dest. Wasser angerfihr~, auf 100 ml verdiinnt), bis Niederschlagsbildung eintritt. [Kommt es zu keiner Niederschlagsbildung, so wird an Stelle der CaO-Suspension die eine oder andere der vier nachstehend genannten ReagenslSsungen verwendet: 1% ige Al2(SO4)a-LSsung , die auf einen geeigneten p~-Wer~ eingestellt wird; l~ ige Eisen(III)-ehloridl5sung ~- Ammoniak; Gemisch aus 10%iger ZinkacetatlSsung und 5%iger Kt[Fe(C~N)6J-LSsung; Gemisch aus 10%iger Zinkaeetatl6sung und 5%iger 2\~a2CO3-LSsung (in Vorversuchen wird das geeignete F~llungsreagens er- mittelt.)] Man riihrt das Reaktionsgemisch noeh 2 rain, l~Bt den Niederschlag ab- sitzen und spiilt das am Glasstab haftende Fet t oder 01 mit Leichtpetroleum (Siede- bereich unter 40 ~ C) in den Seheidetrichter ab. Die fiber dem Niedersehlag stehende klare Fliissigkeit wird vorsich~ig abgehebert. Man 15st den Niederschlag in Salzs~ure (1 : 3), spiilt die LSsung in den Scheidetrichter fiber, w~seht die Probeflasche mit 50 ml Leichtpetroleum nach und schfittelt den Trichter 1 rain nicht ~llzu kriiftig. Die w~Brige Schicht wird in einen zweiten Scheidetrichter abgelassen, noch einmal mit 50 ml LeichtpetroIeum extrahiert und anschliel~end verworfen. Die vereinigten Extrakte werden mit 2 g wasserfreiem 2~atriumsulfat m i t Unterbrechungen etwa 30 rain gesehiittelt,: danach filtriert (Whatman Nr. 30). Das Filter wird 2 mal mit je 20 ml Leichtpetroleum gewasehen. Anschliel3end wird das L5sungsmittel verdampft und der Rfiekstand gewogen. Die nichtfliichtigen, mit Leich~petroleum extrahier- baren Kohlenwasserstoffe werden in mg/1 Abwasser angegeben. - - Die J~estimmung yon/liichtigen (Jlen in gewerblichen Abwiissern geschieht im wesentliehen nach dem yon J. G. SJSEI~RATT 2 beschriebenen Verfahren. K. )[.XCn~CER

Die spektrophotometrisclte Bestimmung yon A lkylbenzolsul/onatreinigung~mitteln in Ober/li~;chenwasser und Abwasser, die J. D. FAItCI~G und F. R. S~ORT 3 besehreiben, beruht auf der Extraktion des Alkylbenzolsulfonats (vorwiegend DodeeylbenzoL sulfonat) in Form seines l-Methylheptylaminsalzes eimnal durch Chloroform bei pu 7,5 und nach dessen Abdampfen dnrch Hexan bei pH 4,8. Diese doppelte Extrak- tion ist erforderlich, um eine vollst~ndige Abtrennung yon allen st5renden Begleit- stoffen zu erzielen. Die isolier~e Substanz wird dann nach Abdampfen des Hex~ns nach einer ver~nderten 5iethylenblaumethode unter Verwendung yon mit einem was serabstol3enden Mittel (Desicote [MethylehlorsilanlSsung], Beckman Instruments, Inc.) iiberzogenen Glasger~ten (urn Adsorption desAlkylbenzolsu]fonatmethylenblau- Komplexes an der Glasoberfli~che zu vermeiden) und 0,05%iger Schwefels~ure zum

Analyst 82, 123--126 (1957). 2 AnaJyst 81,518 (1956); vg]. diese Z. ]57, 294 (1957). 3 Analyt.' Chemistry 28, 1827--1834 (1956). Monsanto Chem. Co., Dayton 7,

Ohio (USA).

Page 5: Wasseruntersuchung

364 Berieht: Spezielle analytisehe Methoden

Waschen des Chloroformextraktes des Komplexes spektrophotometrisch mit Hilfe einer Eiehkurve bestimmt. Die F~rbung ist bei normalem Licht 2 Std und im Dun- keln mindestens 100 Std haltbar. Die Blindprobe so!l h5chstens 8/~g Substanz ent- spreehen. Die ffir sine Analyse giinstigste Menge betr/~gt 100 #g Alkylbenzolsulfonat. Fiir 40- -110#g davon betr~gt die Genauigkeit • d .h . bei Abwasser • 22 ppb (Teile ]e Milliarde) und bei Oberfi~chenwasser ~ 0,4 ppb. Die Durch- fiihrung der Methode erfordert einige ~bung. - - Arbeitsweise. Chloro/ormextraktion: ~Ian versetzt die 50--100 #g Alkylbenzolsulfonat enthaltende Wasserprobe, d .h . h5ehstens 150 ml Abwasser oder bis zu 10 1 oder mehr Oberfl/~ehenwasser, das man naeh Zusatz yon Natronlauge (p~ 9) auf Gin kleines Volumen (50--200 ml) ein- gedampft und sp/~ter wieder neutralisiert hat, mit 5 ml -4- weiterem je 1 ml/100 ml L5sung PuffGrgemisch Yon pH 7,5 (27,2 g KH2PO 4 im Liter, mit 25%iger Natron- lauge auf pE 7,5 eingestellt), 25 ml frisch berGiteter 0,1--0,15 vol-%iger LSsung yon 1-Methylheptylamin in reinem Chloroform + 25 ml Chloroform, falls die w/il~- rige Sehieht mehr als 250 ml betr~gt. Man schiittelt 2 min und filtriert die Chloro- formschicht durch ein mit Chloroform befeuchtetes Baumwollfilter, spiilt 2real mit 15--20 ml-Anteilen Chloroform naeh und wiederholt die Extrakt ion der w~Brigen Phase noch 3real. Dann versetzt man die vereinigten Chloroformextrakte mit. 35 ml Wasser, 3 Tr. PuffGrlSsung yon PH 7,5 und Glasperlen und verkocht den grSl~ten Teil des Chloroforms bei angesehlossenem kurzem Luftkiihler. Naeh Spiilett des KiihlGrs mit 10--15 ml Wasser und Zugabe yon 5 Tr. 25~ Natronlauge kocht man auf 15--20 ml ein, versetzt zwecks Hydrolyse mit 5 ml Salzs~ure und erhitzt 1 Std am Riickflul~kiihler. Nach dem Abkiihlen spiilt man den Kiihler mit 15 ml 1% iger Natronlauge aus. - - Hexanextraktion. Man versetzt tropfenwGise mi~ 25%iger Natronlauge bis zum Umschlag mit Phenolphthalein, kiihlt, si~uert mi t 10%iger Schwefels~ure an und macht mit l%ige r Natronlauge gerade eben alka- liseh. Dann verdiinnt man in einem Schiitteltriehter auf 60--75 ml mit Wasser, stellt mit l%ige r Schwefels~ure auf pH 4--6 Gin, versetzt mit 2 ml PufferlSsung p~ 4,8 (105 g krist. Citronens~ure + 15 g NaOt t im Liter, mit 25~oiger Natronlauge auf pn 4,8 eingestellt) und extrahiert 2 rain mit 25 ml einer 0,1--0,15 vol-~ L5sung yon 1-Methylheptylamin in n-Hexan. Nach Abtrennung des Hexans und 2maligem Nachwasehen mit 10--15 ml Hexan extrahiert man die wggrige Phase noehmals mit 25 ml tIexan. Diese Extrakt ion wiederholt man noch 2mal mit je 25 ml Amin-HexanlSsung ftir die erste und 25 ml Hexan fiir die zwGiSe Extraktion. Dann schiittelt man die Extrakte einraal in jedem Schiitteltrichter mit 15 ml ammoniakalischer MethanollSsung (1% konz. NH a in Methanol), um die W/~nde zu benetzen und spiilt den Trichter jeweils mit 10 ml der MGthanollSsung und 15 ml Wasser aus. Man verkocht anschliegend das Hexan auf einem Dampfbad und dampft bis auf 20--30 ml ein, nach Zugabe yon 20--30 ml Wasser nochmals auf 25--40 ml. Methylenblaubestimmung. Nach dem Abkiihlen versetzt man in einem Schtitteltriehter mit 2 m110%iger Schwefelsiiure, fiillt auf 85 ml mit Wasser auf, schwenkt mit 1 ml MethylenblaulSsung (0,25 g 1V[ethylenblau in 100 ml Wasser, nach 30 rain Erhitzen auf dem Dampfbad auf 250 ml mit Wasser auffiillen und in eine braune Flasche filtrieren) und extrahiert 1 rain mit 15 ml Chloroform. Nach 1 rain Stehen sehwenkt man urn, liiBt weitere 2 min stehen, entfernt die Chloroformsehicht, w/~scht mit 5 ml Chloroform nach und wiederholt die Extrakt ion noch 2 weitere Male. Dann versetzt man mit 55 ml 0,05~/oiger Schwefels~ure, schiittelt 1 rain, l~$t 1 rain stehen, schwenkt um und li~l~t weitere 2 min stehen. Dann filtriert man durch mit Chloroform befeuchtete Baumwolle in sine 100 ml-Flasche, ebenso das Waseh- chloroform der w~13rigen Schicht (5 ml) und das zum Ausspiilen der Gef~ge und zum Waschen des Filters benutzte Chloroform. Man ftillt schlieglich auf 100 ml mit Chloroform auf und migt nach 5--20 rain die Absorption der LSsung bei 650 m/x

Page 6: Wasseruntersuchung

2. Analyse yon Materialien der Industrie, des Handels und der Landwirtschaft 365

gegen Chloroform. Im Dunkeln ist die Fi~rbung in geschlossenen Gef~l]en min- destens 2 Std haltbar. Nach Beriicksichtigung eines Blindwertes wertet man mit Hilfe einer Eichkurve fiir 0--300/~g Substanz aus. HILDEGARD PLUSKAL

Eine Methode zur volumetrischen Bestimmung yon Sulfaten in Biiden und W~issern wird yon A. G. AS~GAX, M. A. Q~YYU~ und G.M. RAN~ ~ beschrieben. Man fi~llt das Sulfat mit BaCl~ und ti tr iert das tiberschiissige Barium einschliel~- ]ich der, ,Gesamth~rte" (Ca + Mg) komplexometrisch zuriick. In einer Parallelprobe wird die Gesamtharte durch direkte Titration mit ADTA-L5sung festgestellt. Die Differenz ergibt den Sulfatgehalt. - - Arbeitsweise. Zur Bestimmung der Gesamth~rte t i tr iert man 10 ml Bodenextrakt oder 10 ml des zu untersuchenden Wassers wie iiblich mit 0,02 m J~DTA-LSsung unter Verwendung yon Eriochromschwarz T als Indicator. Einen weiteren 10 ml-Anteil der Probe versetzt man zur Sulfatbestim- mung mit 5 ml 0,025 m BaCl~-LSsung, 20 Tropfen PufferlSsung (67,5 g NH4C1 + 570 ml konz. RTH3/1 ) and Indicator, der einige Tropfen 0,01 n KCR'-LSsung enth~lt, und titriert mit 0,02 m )[DTA-LSsung bis zum Umsch]ag nach Blau. Von diesem Verbrauch subtrahiert man den bei der 1. Titration erhaltenen Wert. Der Sulfat- gehalt wird aus einer Kurve abgelesen, auf der der ADTA-Verbraueh gegen den Sulfatgehalt aufgetragen ist. Zur Herstellung der Kurve verwendet man bekannte LSsungen mit 0,5--10 mAquiv. Sulfat/l. HILDEGARD PLUSKAL

Eine schnelle colorimetrische Bestimmungsmethode yon Bodenmagnesium mit ,,Brfllantgelb ~'' unter Ausschaltung des ,,Kalkfehlers" mit einem einzigen Re~gens erreichen S. N. EDSO~ und R. H. MILLS 8, indem sie neun Teile Kalkwasser mit einem Tell einer 0,01%igen LSsung yon Brillantgelb in einer 1:1 Methanol-Wasser- misehung vermengen nnd dadurch ein Magnesiumreagens gewinnen, in welchem der Einflul] des Calciums bereits kompensiert ist. Nach einer Extrakt ion des Bodens mit NatriumacetatlSsung nach J. B. HESTER 4 (ExtraktionslSsung: 5 g Natrium- hydroxyd in 500 ml Wasser und i 1 ml Eisessig auf 1 Liter mit Wasser aufgefiillt) werden 1,5 ml des Bodenextraktes mit dem Magnesiumreagens auf 5 ml aufgefiillt und die Gelbfarbung nach 4 min bei 560 m/~ gemessen. Die Eichkurve ist im Bereich yon 2--30 ppm Mg eine Gerade. W. G~iiTz

Das Humusbestimmungsverfahren von I .V. TJURI~ 5 wird yon V. N. SI~A- KOV ~ dadurch verbessert, dal~ der Redoxindicator Diphenylamin durch Phenyl. anthranilsiiure ersetzt wird. Man spart hierbei an dest. Wasser und ein Zusatz yon Phosphors~ure zwecks Komplexbildung mit Fe3+-Ionen ist nicht erforderlich. Der Farbiibergang yon Violett nach Smaragdgriin bei der Titration mit Mohrschem Salz erfolgt seharfi - - Aus]i~hrung. 0,1--0,5 g Boden werden nach TJv~IN mit i0 ml 0,4 n Chroms~uregemiseh (CrO 3 oder K2Cr207 ~ H2S04) unter Zusatz einer Messer- spitze AgeSO 4 durch behutsames Sieden (5 rain) nab verbrannt. Das Verbrennungs- kSlbchen wird mit einem kleinen Trichter oder kleinem Riickflul]kiih]er versehen. Man sptilt das Trichterchen mit einigen Tropfen Wasser in den Ko]ben ab, setzt 3- -5 Tropfen 0,2%ige Phenylanthranils~urelSsung (0,2g Phenylanthranilsi~ure

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