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Formel dee Wussers. - Wasserzersetzttng. 271 11) Die Genauigkeit der Methode zeigt folgender Versuch : Durch Elektrolyse von Schwefelslure ozoni- sirte Luft 5 Liter. Ozon gefunden durch Restimmung des Kalis = 0,00940 Gr. Differenz = 0,00001 Fr. n n das elirninirte Jod =0,00939 ,, (Annal. de Chim. et de Phys. Avril 1863.) Dr. Reich. IJcber die Formel des Wassers, Odling behandelt die Frage, ob die Formel des Wassers = HO sei, wo 0 8 Gewth. entspricht, oder = H20, wo 0 fur 16 Theile stcht? Er entscheidet sich fur das Letztere, da der Wasserstoff des Wassers experimentell theilbar, d. h. durch andere Elemente stufenweise xu sub- stituiren sei. Wenn Natrium auf Wasser wirkt, so treibt . Natrium 1 Aeq. Wasserstoff aus und es bildet aber geschniolzenes Natronhydrat in Itotbgluhhitze mit Natrium zusammenkommt, 60 treibt ejn zweites Aequi- valent yon diesam ein xweites Aequivalent Wasserstofi? aus und es entsteht Natriumoxyd. Uer Wasserstoff wird demnach in zwei Halften stufenweise durch das Natrium ersetzt. Wie man sich nun veranlasst gesehen, im Sumpf- gase 4 Aeq., im Ammoniak 3 Aeq. Wasserstoff anzuneh- men, weil der Wasserstoff in jenem stufenweise nach Vierteln durch Chlor, in dicsein nach Dritteln durch Aethyl oder Methyl ersetxt werden kann, so wird man nach Obigem keinen Anstand nehmen durfen, im Wasser 2 Aeq. Wasserstoff anzunchmen. Die Aequivalentzahl des Sauerstoffs im Wasser ist aber nicht zu verdoppeln, weil sich derselbe experimentell nicht spalten lasst. (l'harm. Journ. and Transact. Vol. V. No. 4. Octbr. 1863. p. 176 8.) sich Al atronhydrat, weiter geht die Wirkung nicht. Wenn WP. Wasserzcrsetzang nach H. Sainte - Claire - Deville. ___- Wenn man 1-2 Kilogrm. geschmolzenes Platin in Wasser schiittet, so entwickelt sich ein explosives Gas aus Wasserstoff und Sauerstoff gemengt, mit einer bestimm- ten Menge Stickstoff. Es ist dieses eine Wiederholung des Versuches von G r o v e im Grossen, der Wasser zer- setzte durch Contact mit etwas unter seinem Schmelzpuncte erhitztem Platin. Wenn man eine Porcellanrohre von 5-6 Centim.

Wasserzersetzung nach II. Sainte - Claire - Deville

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Formel dee Wussers. - Wasserzersetzttng. 271

11) Die Genauigkeit der Methode zeigt folgender Versuch : Durch Elektrolyse von Schwefelslure ozoni- sirte Luft 5 Liter. Ozon gefunden durch Restimmung des Kalis = 0,00940 Gr.

Differenz = 0,00001 Fr. n n das elirninirte Jod =0,00939 ,,

(Annal. de Chim. et de Phys. Avril 1863.) Dr. Reich.

IJcber die Formel des Wassers, O d l i n g behandelt die Frage, ob die Formel des

Wassers = HO sei, wo 0 8 Gewth. entspricht, oder = H20, wo 0 fur 16 Theile stcht? Er entscheidet sich fur das Letztere, da der Wasserstoff des Wassers experimentell theilbar, d. h. durch andere Elemente stufenweise xu sub- stituiren sei. Wenn Natrium auf Wasser wirkt, so treibt

. Natrium 1 Aeq. Wasserstoff aus und es bildet

aber geschniolzenes Natronhydrat in Itotbgluhhitze mit Natrium zusammenkommt, 60 treibt ejn zweites Aequi- valent yon diesam ein xweites Aequivalent Wasserstofi? aus und es entsteht Natriumoxyd. Uer Wasserstoff wird demnach in zwei Halften stufenweise durch das Natrium ersetzt. Wie man sich nun veranlasst gesehen, im Sumpf- gase 4 Aeq., im Ammoniak 3 Aeq. Wasserstoff anzuneh- men, weil der Wasserstoff in jenem stufenweise nach Vierteln durch Chlor, in dicsein nach Dritteln durch Aethyl oder Methyl ersetxt werden kann, so wird man nach Obigem keinen Anstand nehmen durfen, im Wasser 2 Aeq. Wasserstoff anzunchmen. Die Aequivalentzahl des Sauerstoffs im Wasser ist aber nicht zu verdoppeln, weil sich derselbe experimentell nicht spalten lasst. (l'harm. Journ. and Transact. Vol. V. No. 4 . Octbr. 1863. p . 176 8.)

sich Al atronhydrat, weiter geht die Wirkung nicht. Wenn

WP. Wasserzcrsetzang nach H. Sainte - Claire - Deville.

___-

Wenn man 1-2 Kilogrm. geschmolzenes Platin in Wasser schiittet, so entwickelt sich ein explosives Gas aus Wasserstoff und Sauerstoff gemengt, mit einer bestimm- ten Menge Stickstoff. Es ist dieses eine Wiederholung des Versuches von G r o v e im Grossen, der Wasser zer- setzte durch Contact mit etwas unter seinem Schmelzpuncte erhitztem Platin.

Wenn man eine Porcellanrohre von 5-6 Centim.

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Durchmesser mit gut ausgegluhten Porcellanstiicken fullt, diese Rohre stark erhitzt und einen schnellen Strom von Kohlensaure durchgehen lasst, die ein Gefass mit Wasser von 90-950 passirte, so zerlegt eich eine kleine Menge Wasser in seine Elemente. Das Gas wurde uber Kali- huge aafgefangen; nach 2 Stunden hatte man 25 - 30 Cubik-Centim. reines, heftig explodirendes Gas, erhalten von der Zusammensetzung:

0 46,l 46,8 H 35,4 31,9 CO 12,0 10,7 N 6,5 10,6

Wirkung des Wassers bei Gegenwart organ. Stoffe.

100,o 100,o.

Das explosive Gas vcreinigt sich beim Erkalten nicht zu Wasser, weil es in einer grossen Menge Koh- lensaure- und Stickgas vertheilt ist.

Geschmolzenes Platin in Contact mit Wasser ver- wandelt um sich her eine kleine Menge davon in Dampf, der sich durcli die starke Hitze theilweise zersetzt, und zwar im Verhiiltniss der Spannung und der Temperatur des geschmolzenen Platins. Die Gase nehmen ein be- trachtlichcs Volnmen ein und erkalten sehr schnell, da sie zur Oberflache des Wassers emporsteigen und das Platin schnell zu Boden fiillt. Die Haschheit des Erkal- tens macht, class ein Theil der aase der Wiedervereini- gung entgeht. Der doppelte Einfluss des schnellen Er- kaltens und die Gegenwart eines verdiinnenden unwirk- samen Gases verhindcrn dio Wiedervereinigung. Des- halb konnte reines Wasser in Dampfform rasch durch eine heftig gluhendc Platinrijhre geleitet, nicht zersetzt werden, weil die erwahnten beiden Agentien dabei fehl- ten. (Journ. cle Pliam. d'dnuers. Mai 1863. pug. 211.)

Dr. IZeich. --

Wirkwng des Wassers bei Gegenwart organischer Stoffe auf Glrs,

B e r t h e l o t arbeitete mit verschlossenen, zu :I4 an: gefullten Rohren von grunem Glase, die lange Zeit be1

Darauf wurde der behalt der Fltissigkeit an Alkali oder SBure durch zweck- miissig verdunnte Normalfliissigkeiten bestimmt.

leicher Temperstur erhalten wurden.