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Festschrift 75 Jahre Schützenverein Günztal-Eldern 1924 - 1999

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Festschrift

75 JahreSchützenvereinGünztal-Eldern

1924 - 1999

62. Gauschießen vom

23.04. bis 12.05.1999

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Impressum

Schützenverein»Günztal Eldern« e.V.

Verantwortlich: Schützenverein Günztal Eldern e.V.

Text und Beiträge: Pater Aegidius Kolb OSB »Wallfahrtsgeschichte von Eldern«

Hans Bronnenmaier »Historischer Rückblick auf das Schützenwesen im Ottobeurer Raum« (Manuskript von 1926)

Richard Heinz, 1. Schützenmeister Schützenverein Günztal Eldern e. V.

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Der Schützenverein »Günztal« Eldern dankt herzlich

allen Freunden und Gönnern für die große Unterstützung anläßlich ihrer Jubiläumsfeierlich-keiten, verbunden mit dem Gauschießen 1999 des Sportschützengaues Ottobeuren.

Großherzige Spenden und die Übernahme von Inseraten ermöglichen uns die Durchführung dieser Festveranstaltungen.

Wir bitten unsere Mitglieder und Freunde, unsere Gönner und Inserenten entsprechend zu berücksichtigen.

Unser Dank gilt an dieser Stelle auch allen unseren Vereinsmitgliedern, den Mitgliedern der anderen Vereine, sowie den Bürgern von Ottobeuren und Umgebung.

Schützenverein “Günztal“ Eldern – Vorstandschaft:

Richard Heinz Andreas Schneider 1. Schützenmeister 2. Schützenmeister

Peter Specht Marianne Ettmüller Kassier Schriftführerin

Armin Kummer Franz Hitzlberger Peter Reith Sportleiter Jugendleiter Bogensportleiter

Einladung zu unseren Veranstaltungen im Jubiläumsjahr 1999

23.04. - 09.05.1999 Gauschießen 1999 (siehe gesondertes Programm): 23.04.99 Eröffnung - um 18.00 Uhr 12.05.99 Finalschießen - ab 18.30 Uhr 16.05.99 Kirchenzugaufstellung - um 8.15 Uhr

am Friedhofsparkplatz zum Festgottesdienst - um 9.00 Uhr

in Eldern, mit anschI. musikalischem Frühschoppen

16.05.99 Preisverteilung - ab 13.00 Uhr 24.07./25.07.1999 1. Internationales Jagdturnier der Bogenschützen

in der Schelmenheide mit Rahmenprogramm im Schützenheim in Eldern

(Näheres wird noch in der Presse bekanntgegeben)

11.09.1999 20.00 Uhr Festabend zum 75. Geburtstag des Vereins im Schützenheim in Eldern

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Abb. Landrat Dr. Hermann Haisch

Grußwort

Der Schützenverein Günztal Eldern e.V. richtet anläßlich seines 75jährigen Gründungsjubiläums das Gauschießen des Sportschützengaus Ottobeuren in der Zeit vom 23. April bis 16. Mai 1999 aus. Mit diesem Fest stehen dem Markt Ottobeuren frohe und ereignisreiche Tage bevor. Als Schirmherr begrüße ich alle Schützinnen und Schützen sowie alle Gäste aus nah und fern aufs Herzlichste.

Der Schützenverein Günztal Eldern e.V. kann auf eine große und stolze Tradition zurückblicken und hat es sich nicht nehmen lassen, zum 75jährigen Gründungsjubiläum dieses Gauschießen durchzuführen. Dies nur ein Jahr nach der Einweihung des neuen Schützenheims, auf das der Verein mit recht Stolz ist; damit hat er sich ein gemütliches und sportliches Zuhause geschaffen, das den Vereinsmitgliedern zwar viel Arbeit und der Kasse enorme Summen abverlangt hat, aber eine Zukunftsinvestition ist, die nicht zuletzt eine bedeutende Förderung, vor allem für die jungen Schützinnen und Schützen im Verein, darstellt.

Ich beglückwünsche den Schützenverein zu seinem Jubiläum und zu der ihm zuteilgewordenen Auszeichnung, das Gauschießen veranstalten zu dürfen. Sie ist ein sichtbares Zeichen der Anerkennung, die sich der rührige Verein verdient hat.

Dem Gauschießen wünsche ich einen schönen harmonischen Verlauf. Dabei soll nach altem Brauch der Schützen auch die Freude und Geselligkeit nicht fehlen. Lassen Sie bei diesem Fest echten Schützengeist lebendig werden!

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Abb.Bernd Schäfer

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75 Jahre Schützenverein Günztal Eldern

In Ottobeuren und seinen Altgemeinden hat der Schießsport eine lange Tradition und trägt aktiv zur Gestaltung des gesell-schaftlichen Lebens unserer Region bei. Mit 75 Jahren ist der Elderner Verein eher ein Jüngling unter den Schießsport-Clubs. Doch entsprechend seiner Jugend auch einer der aktivsten. Mit einem vorbildlichen Gemeinschaftsgeist hat man viele Krisen, die in der Vergangenheit durch Schwierigkeiten mit den Eigentümern der Vereinsräumlichkeiten entstanden waren, gemeistert und letztendlich durch den Bau der eigenen, wohl gelungenen

Vereinsschießstätten diese Probleme für die Zukunft ausgeschlossen.

Bei diesem beispielhaften Gemeinschaftswerk haben die Mitglieder des Elderner Vereins gezeigt, daß nicht nur der Sport einen sehr hohen Stellenwert im Vereinsleben genießt, sondern auch soziale und gesellschaftliche Aktivitäten eine hohe Wertschätzung genießen. Auch der mittelmäßige oder reine Freizeitschütze hat in Eldern einen angesehenen Platz im Verein. Darüber hinaus pflegen die Elderner intensiven Kontakt mit den Nachbarvereinen und gestalten gemeinsame Veranstaltungen mit diesen. Der Jubiläumsverein ist ein Paradebeispiel dafür, wie ein Verein das soziale und gesellschaftliche Umfeld mitgestaltet und durch diese Aktivitäten nicht nur die Gemeinde profitiert, sondern auch der Verein selbst bestens gedeiht.

Seit 1924 haben die Günztal Elderner eine wechselvolle und letztendlich doch sehr erfolgreiche Vergangenheit erlebt. Heute integriert der Verein neben den üblichen Schießsportveranstaltungen auch eine äußerst erfolgreiche Bogengruppe und zeigt damit, daß er auch mit 75 Jahren offen und entwicklungsfähig ist. Ich danke allen, die sich über ihre Vereinsmitgliedschaft hinaus in verantwortlichen Positionen des Vereins engagierten und heute noch ehrenamtlich engagieren. Sie sind Hauptgaranten für einen erfolgreichen und lebendigen Schützenverein Günztal Eldern. Ich wünsche eine glanzvolle Zukunft und einen schönen Verlauf der Jubiläumsfeierlichkeiten.

Bernd Schäfer Bürgermeister

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Abb.Josef Armbacher

Grußwort

Zu seinem 75. Gründungsjubiläum entbiete ich dem Schüt-zenverein Günztal Eldern e.V. meinen herzliche Gratulation und die besten Glückwünsche.

Nach 75 Jahren harmonischen Bestehens und erfolgreichen Wirkens darf sich eine Gemeinschaft mit Recht zugute halten, daß sie sich bewährt hat. Dies kann auch der rege Schützenverein

Günztal für sich in Anspruch nehmen und als Lohn für jahrzehntenlange Einsatzbereitschaft, Gemeinschaftsgeist und Kreativität verbuchen sowie zugleich als Berechtigung werten, Leistung und Erfolg mit wohlbegründetem Stolz zu feiern.

Um dem Jubiläumsjahr einen würdigen und eindrucksvollen Rahmen zu geben, sind einige wichtige Veranstaltungen vorgesehen. Hierzu zählen neben der eigentlichen Festveranstaltung ganz besonders das Gauschießen des Sportschützengaus Ottobeuren im neuerbauten Schützenheim sowie ein internationales Jagdschießen der Bogenschützen, welches die junge, aber bereits sehr aktive Bogenabteilung organisiert.

Zu diesem Vorhaben wünsche ich allen Beteiligten gutes Gelingen, Erfolg und namentlich dem Jubelverein weitere reiche Motivation zur erfolgreichen Fortsetzung seines guten und bewährten Weges.

(Unterschrift)

Josef Armbacher 1. Landesschützenmeister

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Abb.Hans Spatz

Abb.Alexander Sirch

Grußwort

Der Schützenverein Günztal Eldern e. V. begeht 1999 sein 75jähriges Gründungsjubiläum festlich und richtet aus diesem Anlaß das Gauschießen des Gaues Ottobeuren aus. Es freut mich immer wieder, wenn unsere Schützenvereine in Schwaben in ihre Jubiläumsfeiern auch den Schießsport aktiv mit verbinden, denn Gauschießen sind gelebte Traditionen unseres Schützenwesens und das beispielhafteste Breitensportereignis überhaupt. Dem Schützenverein Günztal Eldern seinen Akteuren und Mitgliedern, allen voran dem Ersten Schützenmeister, Herrn

Richard Heinz, gelten deshalb meinen besondere Anerkennung. Wir alle wissen, daß Gauschießen gewaltiger Anstrengung bedürfen, denn heute sind die Bedingungen schwieriger als noch vor wenigen Jahren.

Zum 75jährigen Gründungsjubiläum gratuliere ich den Günztalschützen Eldern herzlich. Für das Gauschießen wünsche ich viele Teilnehmer, einen vollen Erfolg und allen Schützen

„Gut Schuß“

Hans Spatz (Unterschrift)1. Bezirksschützenmeister

Grußwort

Dem Schützenverein Günztal Eldern, der sein 75. Gründungsju-biläum feiert, wurde die Durchführung des 62. Gauschießens vom Sportschützengau Ottobeuren übertragen.

Im Jahr 1994 richtete der Verein bereits schon das 57. Gau-schießen aus. Im vergangenen Jahr konnten sie ihr in Eigenlei-stung erbautes Schützenheim einweihen. Nun feiert der Verein das 75jährige Gründungsjubiläum im Rahmen eines Gau-schießens, das wieder den Einsatz aller Schützen fordert. Dafür

möchte ich dem Verein meine besondere Anerkennung aussprechen.

Ich bin überzeugt, daß der Schützenverein Günztal Eldern mit seinem erfahrenen Schützenmeister Richard Heinz den gestellten Aufgaben voll gerecht wird und es die bedeutendste Veranstaltung des Jahres wird.

Es ist Schützenbrauch, daß neben den schießsportlichen Leistungen an diesen Tagen in Eldern auch die Kameradschaft und die Geselligkeit ihren gebührenden Platz einnimmt. Dem Veranstalter wünsche ich viel Erfolg und den Schützen "Gut Schuß"

Alexander Sirch1. Gauschützenmeister

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Grußwort des Vereins

Der Schützenverein Günztal Eldern feiert an der Schwelle zur Jahrtausendwende sein 75jähriges Gründungsjubiläum. Als 1924 in Zeiten großer wirtschaftlicher Not der Verein von 16 Herren in der Elderngastätte gegründet wurde, konnten sie nicht ahnen, daß 75 Jahre später der Verein sich zu einem der mitgliederstärksten Vereine im Sportschützengau Ottobeuren entwickelt hat.

Diese Tatsache beweist, daß trotz kriegs-und nachkriegsbedingten Unterbrechungen es immer wieder eine verantwortungsbewußte Vereinsführung gab, die den Verein auch nach Krisenzeiten wieder zu einem blühenden Vereinsleben verhalf.

Wir sind stolz, daß wir als Nachfolger unserer Gründungsväter unseren Verein in guter Verfassung präsentieren können, nicht zuletzt auch deshalb, weil wir nach vielen Jahren der Ungewißheit und einiger Umzüge und Umbaumaßnahmen durch den Bau einer eigenen, modernen Schießanlage nun eine hoffentlich dauerhafte Bleibe gefunden haben. So können wir dann auch frohen Mutes und voller Zuversicht in das nächste Jahrtausend gehen. Wir werden auch weiterhin bemüht sein, im Sinne der Vereinsgründer, im Interesse unserer Nachkommen und des Schießsports allgemein, den Verein zu führen.

Wir danken dem Gau Ottobeuren, daß er uns aus Anlaß dieses Jubiläums das Gau-schießen 1999 übertragen hat. Damit haben wir auch Gelegenheit allen Schützen des Gaues Ottobeuren zum ersten Mal in offiziellem Rahmen unsere Schießanlage vorzustellen, insoweit kann dieses Gauschießen auch als Eröffnungsschießen an-gesehen werden.

Als Veranstalter freuen wir uns über eine hohe Beteiligung der Schützen am Gau-schießen, durch einen reichhaltigen und wertvollen Gabentisch haben wir versucht den Schützen eine attraktive Sportveranstaltung zu bieten. Allen teilnehmenden Schützen wünschen wir gesellige, ereignisreiche und erfolgreiche Stunden und "Gut Schuß" am Schießstand.

Richard Heinz Marianne Ettmüller Peter Specht Peter Reith

1.Schützenmeister Schriftführerin Kassier Bogensportleiter

Andreas Schneider Armin Kummer Franz Hitzlberger

2. Schützenmeister Sportleiter Jugendsportleiter

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(Grafik: zwei übereinandergelegte Kreuze)

In dieser Stunde der Besinnung

gedenken wirin Ehrfurcht und

Treue unserer gefallenen, vermißten und verstorbenen Schützenkameraden

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Historischer Rückblick

auf das Schützenwesen im Ottobeurer Raum

Auszüge aus einem Manuskript von Herrn Hans Bronnenmaier, anläßlich der Einweihung der Schießstätte der FeuerschützengesellschaftOttobeuren 1926

Die heutigen Schützengesellschaften datieren vielfach zurück bis ins 12. Jahrhundert und bilden den letzten Rest jener ehemals jedem deutschen Bürger zustehenden all-gemeinen Waffenfähigkeit.

Ihre Gründung war notwendiges Gebot jener Zeit. Im Mittelalter standen bekanntlich Kaiser und Fürsten, Städte und Klöster in ständiger Kampfbereitschaft. Der Ritter trug Waffen und Rüstung, der Bürger war Armbrustschütze. Die erfolgreiche Führung der Armbrust setzte aber eine durch lange Übung zu gewinnende Fertigkeit voraus.

Zur Ausbildung geübter Schützen, die im Ernstfalle auch Krieger sein mußten, erstan-den alsbald Schützenvereinigungen in der damals üblichen Form von Gilden. Als deren Schutzheiliger galt gewöhnlich der durch Pfeilschüsse gemarterte St. Sebastian, dessen Bildnis heut noch auf mancher Schützenfahne zu finden ist.

Die Mitglieder erbauten aus eigenen Mitteln Schützenhäuser und Schießstätten und übten für den sogenannten Ernstfall.

Die Gilden kamen in hohes Ansehen.

Allenthalben wurden Schützenfeste abgehalten, um Zeugnis von der gewonnenen Schießfertigkeit abzulegen. Diese Feste waren den Bürgern dasselbe, was den Rittern die Turniere.

Als Schußwaffe führte man hierbei die Armbrust, trotz Erfindung des Schießpulvers, bis tief in die 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Erst allmählich kamen die Feuergewehre in Form von Wallbüchse und Standrohr zur Geltung.

Mit besonderem Glanze wurden die Schützenfeste im 15., 16. und 17. Jahrhundert ge-feiert. Es sind noch manche Chroniken vorhanden, welche hiervon ausführlich be-richten.

Um die Pfingstzeit und zur Kirchweih zogen die Schützen in geordnetem Zuge hinaus auf den Anger, um dort unter allerlei Lustbarkeiten ihre Schießkunst zu erproben. Selbstverständlich spielten dabei ein gutes Essen und ein kräftiger Trunk mit eine Hauptrolle. Dem besten Schützen verlieh man in der Regel auf ein Jahr die Königs-würde. Die ganze Gilde mußte ihm huldigen. Man reichte ihm die goldene Königskette und den Königspokal und führte ihn im Triumphzuge heim.

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Die Zeiten änderten sich, insbesondere unter den Folgen des 3D-jährigen Krieges. Die Bürger vernachlässigten die Schützengilden mehr und mehr. Der Wunsch, daß jeder ehrenwerte Bürger Mitglied der Gilde sei, ging zusehends zurück.

Erst die Mitte des 19. Jahrhunderts weckte wieder neues Leben. Neben den neu auf-blühenden Feuerschützengilden entstanden nun auch als Brudervereine die Zimmer- stutzengesellschaften.

Mit dem nationalen Aufschwung erhoben sich die Schützenvereine zu höherer patrio-tischer Bedeutung.

Die Geschichte lehrte, daß auch schon die alten Schützen ihre Kunst und Kraft jeder-zeit in Stunden der Not in den Dienst des Vaterlandes stellten. Als leuchtende Vorbilder deutscher Schützenhelden wurde der sagenumwobene Wilhelm Tell, der als Arm-brustschütze seine Volksbrüder vom Tyrannenjoch befreite, desgleichen unsere Stammesnachbarn, die Tiroler Bürgerschützen, die vor mehr als 100 Jahren unter Andreas Hofer ihr Heimatland gegen die napoleonische Knechtschaft verteidigten, verehrt.

Die ersten vaterländischen Schützenfeste neuerer Zeit feierten die Schweizer und die Österreicher. Der hohen Aufgabe des Schießsportes bewußt, veranstalteten auch die Schützen des engeren deutschen Vaterlandes ein erstes großes deutsches Schützen-fest 1860.

Bei diesem Schützenfest erfolgte die Gründung eines

Deutschen Schützenbundes

In dreijährigen Zwischenpausen hielt der Bund jeweils seine Bundesschießen ab.

Das Schützenwesen in Ottobeuren

Ottobeuren wird bereits 1080 schon "Markt" genannt.

Seine Geschichte ist eng verknüpft mit der Geschichte des Klosters. Die Klosterherren der früheren Zeiten hatten mitunter schwer zu kämpfen gegen den benachbarten Adel. Es sei erinnert an die Ermordung des letzten adeligen Abtes Eggo 1416. Des weiteren hatte das Reichsstift viel durchzumachen im Bauernkrieg.

Wir wissen, aus Baumanns Geschichte des Allgäus und aus der Ottobeurer Chronik von Pater Maurus Feyerabend recht gut, wie es damals in unserer Gegend aussah.

Sicherlich waren die damaligen Äbte Ihrer Zeit gewachsen und gut gerüstet, um sich gegen feindliche Angriffe verteidigen zu können. Die Not zwang zur Ausbildung einer

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lokalen Macht, die Bauerninsignien allein genügten wohl nicht zum Kampfe gegen Feinde.

Die alte Waffe für Kampf und Jagd war, wie wir bereits wissen, die Armbrust. Überall in größeren Orten Schwabens und Bayerns entstanden zur Schützenausbildung sehr frühzeitig Armbrust-Schützengilden. Es seien erwähnt Memmingen, Mindelheim, Augsburg, Lauingen a.D., München, u.a.

Zum Münchener Schützenfest 1467 wurden nicht weniger als 300 Schützenvereine eingeladen. Vielleicht war auch eine Gilde Ottobeuren vertreten.

In dem kleinen Städtchen Lauingen fanden, urkundlich nachgewiesen, schon anno 1413 - 1467 und später 1606 glänzende Schützenfeste statt.

Wenn damals verhältnismäßig kleine Plätze blühende Schützengilden besaßen, warum soll dann Ottobeuren, der alte Markt, der Sitz eines Reichsstiftes, keine solche Einrichtung gehabt haben? Wir haben allen Grund trotz Fehlens von Annalen anzu-nehmen, daß die Gründung einer Schützengilde in Ottobeuren bis ins Mittelalter zurückdatiert. Das heute noch im Verein sich befindliche Aktenmaterial reicht leider nur zurück auf das Jahr 1805. Nach traditioneller Überlieferung sind die früheren Schriftstücke der alten Schützengilde bei einem Brande des Schützenhauses verloren gegangen.

Nachstehend soll aus den alten Vereinsakten, soweit vorhanden, berichtet werden:

Lassen wir die geschichtlich markantesten Jahre vorüberziehen:

1805: Ein Übergabeprotokoll von 1853 weist im Inventarbestand eine Schützenord nung von 1805 auf.

1810: Am 30. September 1810 erwirbt die Schützengesellschaft Haus und Platz an der Guggenberger Straße

1831: Das Einschreibbuch der Herren Jungschützen verzeichnet: Schützenmeister: Martin Steininger und Christian Jakobi Schützenschreiber: Sebastian Brakenhofer sowie verschiedene Schützen

Mit einem Schmunzeln liest man, wie die damaligen Jung- und Altschützen bis etwa 1840 nicht unter ihrem Namen schossen, sondern jeder einzelne unter einer be-stimmten Devise.

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Solche oft originellen Leitsätze waren:

Aller Anfang ist schwer. Alles später. Auf Lisl. Alte, der Pelz brennt. Es ist erschröcklich. Fahr hin Elias. Fortuna sei mir günstig. Gottswillaschütz. Hilf Samuöl. Hansale, halt fest. Mach mir den Schimmel nicht scheu. Morgen! Wir wie dir. Oh, Karoline. Oh, Rautshäuser. Pfulladorf zu. Schlecht wie immer. Thu mir das Ding weg. Übung macht den Meister. Wenn nur das Ding nicht wär. Wo ist mein Hut?

Ein Verzeichnis der Altschützen aus den dreißiger Jahren ist leider nicht vorhanden. Es werden nur die Schützenmeister Ganghofer, Trieb und Walchner erwähnt.

Aus den Belegen der sehr sauber und sorgsam geführten Schützenrechnungen des Jahres 1831 geht hervor, daß bei den Festschießen die Bachusspiele der Schützen-kasse den größten Ertrag brachten, nämlich 30 fl 53 er.

1837: Die Schützengesellschaft verkauft das Schießhaus mit Garten und Wiese an Albert Maurus, Zimmermann um 700 fl. In den Kaufvertrag wird die Bestimmung aufgenommen, 200 fl zur Schuldentilgung und 400 fl zum An- kauf eines neuen Schießhauses zu verwenden. Dem Käufer gegenüber hält sich die Schützengesellschaft zum freien ungehinderten Gebrauch vor:

1. Den Schießplatz sowohl vor dem Hause als gegen die Straße

2. Den Platz rechts der Straße zum Aufstellen der Gestelle, der Schaukel, des Bachus, der Krämerstände u.s.w.,

3. Im Haus selbst das vordere Eckzimmer gegen die Schießstätte und einen Verschlag

4. Der Käufer übernimmt aus Liebe zu der Gesellschaft die Aufsicht über die Schießstätte und die Requisiten und erhält dafür das Schenkrecht im Schießhause zur Zeit des Schießens.

Gezeichnet wurde der Vertrag von den Schützenmeistern Martin Steininger, Christian Jakobi und dem Käufer.

In diesem Jahre fand auch ein sogenanntes Königsschießen statt. Die Königs scheibe ist noch vorhanden.

1844: Die Verwaltung des Schützenvermögens aus dem Verkauf von 1837 wirbelt in den nachfolgenden Jahren viel Staub auf, bis in einer am 16. März 1844 beim Hirschwirt stattgefundenen Schützenversammlung die Streitsache beigelegt wird.

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1846: bis anfangs der fünfziger Jahre: Finden alljährlich große Kirchweihfestschießen mit Geld- und Fahnenpreisen (8fl und 2 Fahnen) statt.

Dazu kamen Schützen aus der nahen und fernen Umgegend, von Memmingen, Mindelheim, Ettringen, Babenhausen, IIlereichen, Weiler, Obergünzburg, Vorderburg, Kempten und aus dem Württembergischen. Ein Kaplan aus Obergünzburg fehlte bei keinem dieser Feste.

Wenn man bedenkt, daß es damals in der Ottobeurer Gegend und im südlichen Mit-telschwaben noch keine Eisenbahn gab, so muß man den Eifer der Alten doppelt hoch anrechnen. Nationale Begeisterung und glühende Liebe zum Schießsport waren die Triebfedern jener Schützengeneration. Daher kam es auch, daß ein paar alte Ottobeurer den Weg bis nach der Kaiserstadt Wien fanden, um dort das Schützenfest mitzufeiern.

1853: Bei der 1805 erwähnten Inventarübergabe des bisherigen Schützenmeisters Herr von Geuder an die neuerwählten Schützenmeister Klotz und Durocher werden verzeichnet: 1 große Schützenfahne mit dem bayerischen Wappen und dem Namen der Schützengesellschaft, 6 kleine Fahnen, 4 Böller von Eisenguß, 1 Bachus von Holz mit 12 Kugeln, usw.

Die Hauptschießen in den fünfziger Jahren pflegen insbesondere das Pisto lenschießen. Von der Mitte der fünfziger Jahre flaut das Schützenwesen in Ottobeuren etwas ab, um nach dem Krieg 1870/1871 erneut aufzublühen.

1877: In einer am 13. Juli 1877 abends in der Post abgehaltenen Versammlung wird die Neubildung einer Jugendschützengesellschaft beschlossen.

Als Schützenmeister werden gewählt: Schützenmeister - Max Wittwer Schützenmeister - Alfons Raith

1878: Die alte Schießhalle wird abgebrochen. Für den Abbruch zahlt man 20 Mark. Vom März 1978 liegt ein Plan über die Erbauung einer neuen Schützenhalle in den Akten. Derselbe ist unterzeichnet vom Vertreter der Schützengesellschaft Max Wittwer und vom Maurermeister Ludwig Madlener. Das Kassabuch, von Herrn A. Raith musterhaft geführt, schließt im Jahr 1878 mit M 964.46 Einnahmen M 895.16 Ausgaben M 69.30 Kassenrest

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Eine Einladung der Schützengesellschaft vom September 1978 macht die Jungschüt-zen auf die vielen aus alter Zeit herstammenden Schießscheiben aufmerksam, die Be-weise seien, in welch gutem Einvernehmen die Schützen mit ihren Schützenfreunden lebten, gleichzeitig wird um Geldbeiträge gebeten, damit den jungen Mitgliedern bei deren Hochzeit eine gemalte Ehrenscheibe gespendet werden könne.

In den nun folgenden Jahrzehnten bewegt sich das Schützenwesen in den Bahnen ru-higen Wettbewerbs.

Der Verein nimmt zur Unterscheidung von anderen Schützenvereinigungen den Na-men Feuerschützengesellschaft an. Er hält alljährlich ein Haupt- und Festschießen. Auswärtige Schützen von nah und fern beehren die Feuerschützenge-sellschaft mit ihrem Besuch.

Festliche Stimmung lagerte jedesmal über dem Flecken, wenn an Sommersonntagen in der alten Schießstätte die Stutzen um die Wette knallten. Freilich mußte man den Glanz der alten Feste, die zugleich Volksfeste waren, in den Jahrzehnten missen.

Die Ottobeurer Schützen beteiligten sich aber auch an auswärtigen Schießen des na-hen und weiten Umlandes und stellten zu manchem deutschen Bundesschützenfest ihre Mannen.

1914/1918: Der erste Weltkrieg ruft die Mehrzahl der Feuerschützen zu den Waffen.

1919: Der Feuerschützenverein Otto-beuren stellt im Mai 1919 eine Kompanie Schützen zur Befreiung der Landeshauptstadt München während der Spartakistenunruhen.

1920: Am 15. Mai 1920 verkauft die Schützengesellschaft ihren letzten Besitz, die alte Schießstätte an der Guggenberger Straße, an Herrn Benedikt Prell.

Die Inflation sorgt dafür, daß die Verwaltung des Vermögens diesesmal keine Schwierigkeiten mit sich bringt.

1921: Die alte Schießstätte wird abgebro-chen und der Schießplatz als Baugelände verwendet. Mit dem Nie-dergang der alten Schießstätte an der Guggenberger Straße geht eine

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mehr als hundertjährige Geschichte des Ottobeurer Vereins zu Ende.

Die Geschichte des Feuerschützenvereins Ottobeuren läßt nur allzu deutlich ein ge-treues Spiegelbild der Geschichte unseres Vaterlandes erkennen:

Befreiungskriege - Deutschland ringt um seine Selbständigkeit * Die Schützen erwerben 1810 Schützenhaus und Schießstätte

Nationale Bewegung um 1848 * Die Schützen feiern in vaterländischem Geiste glänzende Feste

Gründung des neuen deutschen Reiches 1871 * Neugründung einer Jungschützengesellschaft 1877, Erbauung der neuen Schießhalle 1878

Wirtschaftliche Entwicklung in den Jahrzehnten um 1900 * Das Schützenwesen entwickelt sich in friedlichem Wettbewerb

Niedergang des Vaterlandes während und nach dem I. Weltkrieg * Kriegs- und Inflationszeit nehmen den Schützen Schießstätte und Vermögen

Allmählicher Aufstieg Deutschlands in den letzten Jahren * 1926 -Inangriffnahme eines Schießstättebaues und Neugründung einer Jungschützengesellschaft

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(Bilderseite)

(Bild 1: im Kaisersaal)

Fähnrich Reinhard Hölzle mit FahnenbegleitungHelmut Gehring (links) und Johann Schwank (rechts)

(Bild 2: Gruppenbild im Kaisersaal)

Der Verein im Jubeljahr 1999

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Vereinschronik des SchützenvereinsGünztal Eldern e.V.

Vermutlich beruhte die Gründung des Vereins am 11.09.1924, in der Elderner Gast-stätte, auf der Tatsache, daß das Selbstbewußtsein und das Bestreben nach Selbständigkeit der Bürger rund um Ottobeuren auch im sportlichen Bereich nach der Zeit der Inflation und der Krisenzeiten nach dem 2. Weltkrieg stark zunahm.

Als Gründungsmitglieder des Zimmerstutzenvereins sind im ersten Protokolleintrag des Vereins folgende Herren festgehalten:

Josef PetrichJosef Wagner Xaver Bosch Gottlieb Schalk Josef Benz Ulrich Hölzle Martin Albrecht Theo Albrecht Johann Leuchtle Stefan Immerz Georg Petrich Josef Geiger Andreas Kutter Xaver Kutter Franz Schmalholz Anton Zettler

Zum ersten Schützenmeister wurde Josef Petrich gewählt.

Bei der ersten Generalversammlung im Oktober 1924 hatte der Verein bereits 28 Mit-glieder. Die erste große Anschaffung war ein Zimmerstutzen, der dem Verein bereits im ersten Jahr einen Schuldenstand in Höhe von 170,00 RM bescherte.

Mit einem gewissen Schmunzeln kann man schon 1925 aus dem Protokollbuch Kla-gen über undisziplinierte Schützen entnehmen: "Wer unbefugt den Schützen- oder Zielerstand betritt, bezahlt 0,20 Mark Strafe!"

Bereits im Februar 1926 führte der Verein ein außerhalb der normalen Schießtage lie- gendes Preisschießen mit 36 Schützen durch.

Freundschaftliche Bande wurden bei Freundschaftsschießen schon 1926 mit den Schützenvereinen Hopferbach, Böhen und Stephansried geknüpft. 1927 wurden die Preisschießen in Karlins, Ollarzried, Frechenrieden, Memmingen und Obergünzburg besucht.

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Der Verein lud im Januar 1928 die Nachbarvereine Ottobeuren, Karlins, Guggenberg, Wolferts und Stephansried zu einem Preisschießen ein. Die Mitgliederzahl erhöhte sich laufend und betrug im Oktober 1928 bereits 46.

Eine bleibende Erinnerung war für alle damaligen Mitglieder das erste von unserem Verein durchgeführte Gauschießen im Juli 1929 mit 209 Schützen und einem "satten" Gewinn in Höhe von 650,00 RM.

Ulrich Maier konnte bei dem erstmals im Jahre 1931 durchgeführten Königsschießen 1. Schützenkönig des Vereins werden, allerdings noch ohne Schützenkette.

Das Protokoll über die Generalversammlung am 15.11.1931 beweist, wie gravierend die wirtschaftliche Not in dieser Zeit war: "Das vergangene Schießjahr ist zum Teil auch hervorgerufen durch die Not der Zeit in sehr ruhiger Weise verlaufen." Bei dieser Generalversammlung wurde auch dem ersten Schützenkönig des Vereins, die erst jetzt fertiggestellte Schützenkette, überreicht.

Auch die am 21.12.1932 abgehaltene Generalversammlung wurde geprägt von der wirtschaftlichen Not. Auch hier ein Auszug aus dem Protokoll und ein Stück Zeitge-schichte "Das vergangene Schießjahr 1931/1932 lag unter dem Druck der wirtschaftli-chen Verhältnisse und ließ keine größeren Unternehmungen zu. Trotzdem hatte die Kasse immer noch ein Vermögen in Höhe von 350,00 RM.

Ulrich Maier gelang es auch 1932 die Schützenkönigswürde zu erringen. Beim Gau-schießen in Ottobeuren errang der Verein eine Meistbeteiligungsprämie, eine Aus-zeichnung, die sich bei jedem Gauschießen wiederholen sollte.

Die Machtübernahme 1933 durch die Nationalsozialisten ging auch beim Schützen-verein Günztal Eldern nicht spurlos vorüber, so wurde auch die erste Generalver-sammlung nach der Machtübernahme von der Gleichschaltung überschattet und mit einem "dreifachen Sieg-Heil" beendet.

Der seit 1926 amtierende 1. Schützenmeister Ulrich Hölzle wurde von Josef Benz 1933 abgelöst.

Daß die Schützen aus Eldern stets auch zu feiern wußten, beweist die Tatsache, daß am 10.01.1934 mit 10 Pferdeschlitten und 40 Vereinsmitgliedern beim ehemaligen 2. Schützenmeister Gottlieb Schalk, in Gottenau, ein Besuch abgestattet wurde. Ein Aus-zug aus dem Ottobeurer Boten dokumentiert, wie schön feiern im Verein sein kann:

"Die Stunden des Beisammenseins enteilten wie im Fluge. Wenn man nicht etwas früher aufbrach, so trugen ältere Semester die Schuld. Wohlbehalten kehrte die Korona in vorgerückter Stunde heim." Der Chronist stellt sich hier die Frage, wie die Pferde diesen Tag überstanden haben?

Mit dem Preis- und Königsschießen im Januar 1935 wurde das 10-jährige Grün-dungsjubiläum gefeiert.

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Obwohl der Verein in den Jahren 1933 - 1936, aus nicht genannten Gründen, einige Mitglieder verlor, ging das Vereinsleben auch 1935 weiter. So nahm der Verein an den Schützenumzügen in Memmingen und Kempten teil, auch beim Gauschießen in Gün-zegg beteiligte sich der Verein. Höhepunkt für alle Beteiligten war aber die Teilnahme am Oktoberfestschützenumzug in München, nach den Unterlagen bisher die einzige Teilnahme in der Geschichte des Vereins.

Durch die Gleichschaltung im NS-Staat taucht bei der Generalversammlung im Jahre 1936 zum ersten Mal im Protokollbuch der Begriff des Vereinsführers auf. Nach Josef Benz wurde Ernst Horlacher zum neuen "Vereinsführer" gewählt.

Interessant ist das Protokoll von der Generalversammlung 1937 zu lesen, wo es bei Wünsche und Anträge heißt: "Der Schützenmeister stellt den Antrag einen neuen Zimmerstutzen zu beschaffen. Herr Theodor Albrecht erklärt sich bereit, einen solchen zu stiften, wenn sich 5 neue Mitglieder aufnehmen lassen!" Eine Mitgliederwerbung, die auch heute noch Beifall verdient und zur Nachahmung empfohlen werden kann. Bereits am 03.03.1938 war diese Bedingung erfüllt und dem Kauf und der Spende des Zimmerstutzens stand nichts mehr im Wege.

Die Generalversammlung am 01.11.1939 stand natürlich ganz im Zeichen des Kriegs-beginns und vermutlich, wie in ganz Deutschland auch, in der ersten Euphorie über die Blitzkriegserfolge.

Bei dieser Generalversammlung ging auch die Ära von Josef Petrich zu Ende. Josef Petrich hatte sich zunächst für die Dauer von 2 Jahren in der Gründungszeit als Schüt-zenmeister einen Namen gemacht und führt dann von 1926 - 1939 vorbildlich die Kasse und das Protokollbuch.

Schon am 28.05.1940 trauerte der Verein um seinen ersten Gefallenen, Josef Rottach aus Hessen, dem aber in diesem unmenschlichen Krieg viele folgen sollten.

Vermutlich durch die Kriegsmisere wurde im Jahr 1940 kein Königsschießen durch-geführt, so daß der 1939 gekürte Schützenkönig Xaver Kutter auch für 1940 diese Würde inne hatte.

Warum der bisherige Vereinsführer Horlacher bei der Generalversammlung 1940 zurücktrat, ist nicht mehr bekannt, doch lassen einige Passagen im Protokollbuch er-kennen, daß ziemlich heftig diskutiert, vermutlich aber heftig gestritten wurde und deshalb der Rücktritt erfolgte.

Zum neuen Vereinsführer in dieser unruhigen Zeit wurde Xaver Kutter aus Geislins und zum 2. Vereinsführer Hans Ströbele aus Eldern gewählt. Vielleicht ist der Schluß-satz im Protokoll auch heute noch aktuell: "Da bekanntlich die Zeit alle Wunden heilt, hoffen auch wir, daß diese Wunde vernarbt und wir würden uns ehrlich freuen, wenn Horlacher sich das nächste Jahr wieder bei uns einfinden würde."

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1941 fand dann wieder ein Königsschießen statt, bei der Hans Hofbauer Schützenkö-nig wurde. Dieses Kunststück gelang ihm auch 1942.

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Allgemein muß gesagt werden, daß durch den Krieg und der dadurch bedingten Ab-wesenheit, insbesondere der jungen Vereinsmitglieder, der Schießbetrieb sehr einge-schränkt werden mußte, es spricht für die damalige Führung des Vereins, daß bis Fe-bruar 1945 das Vereinsleben noch einigermaßen funktionierte, allerdings ohne 1. Ver-einsführer, Xaver Kutter, der kurzfristig zum Kriegsdienst mußte.

Selbstverständlich mußten auch die Elderner Schützen durch Dekret der Besatzungs-mächte alle Waffen abgeben und auf relativ lange Zeit auf jegliches Vereinsleben ver-zichten.

Die Amerikaner als Besatzungsmacht liberalisierten nach und nach wieder die Ge-setze und so wurde das Aufleben der Schützenvereine wieder erlaubt. Und so nah-men auch die Elderner Schützen am 01.12.1951 den Schießbetrieb wieder auf.

An der ersten Versammlung nahmen 30 Schützen teil. Bei den Neuwahlen wurde, der schon während des Krieges amtierende Xaver Kutter, als 1. Schützenmeister wieder gewählt. Karl Hölzle löste Hans Ströbele als 2. Schützenmeister ab und Michael Kenn-erknecht übernahm von dem langjährigen Kassier und Schriftführer Ulrich Maier des-sen Amt.

Der frühere Schützenmeister des Vereins und Schützenmeister des Gaues Ulrich Hölzle wurde an diesem Abend zum Ehrenschützenmeister ernannt.

Nach dem Krieg wurde Eduard Schwank aus Eldern am 05.04.52 1. Schützenkönig. Bei diesem Königsschießen nahmen schon wieder 35 Schützen teil.

1953 begannen die über Jahrzehnte hinweg beliebten und anspruchsvollen Fa-schingsbälle beim Schützenverein in Eldern.

Als erste Großveranstaltung nach dem Krieg fand am 15.03.1953 ein Kranzschießen in Eldern mit den Vereinen aus Ottobeuren, Guggenberg, Karlins, Wolferts, Ollarzried und Böhen statt, bei dem 124 Schützen teilnahmen. Wer die damalige Standkapazität in Eldern kannte, weiß welches Organisationstalent dazu gehörte, diese Veranstaltung durchzuführen.

Zu erwähnen ist, daß im Jahre 1953 Alexander Petrich aus Reuthen mit einem "O-Tei-ler" Schützenkönig wurde und daß der Verein beim Schützenumzug in Memmingen, anläßlich des Schwäbisch-Bayer. Bundesschießens mit einem Pferdegespann teil-nahm.

Bei den Wahlen im Jahr 1954 wurde die bisherige Vorstandschaft mit Ausnahme des 2. Schützenmeisters bestätigt. 2. Schützenmeister wurde anstelle von Karl Hölzle nun Bertl Hiesinger.

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Auch 1956 hielt der Aufwärtstrend des Vereines an, so konnte bei der Generalversammlung am 13.10.1956 Schützenmeister Kutter schon einen Mitgliederstand von 51 Schützen bekanntgeben.

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Bild: Vereinsfoto von der Fahnenweihe 1961 (vor der Eldern-Kapelle)

Das Jahr 1959 begann für den Verein sehr schmerzlich, denn der 1. Schützenmeister Xaver Kutter, der wesentlichen Anteil am Wiederaufleben des Vereins hatte, starb am 26.03.1959.

Aus dem Nachruf der Memminger-Zeitung folgender Auszug: "Der 2: Schützenmeister Engelbert Hiesinger nahm bewegt Abschied von dem ver-dienten Schützenmeister, der seit Gründung des Vereins im Jahre 1924 als eifriger, aktiver Schütze und zweifacher Schützenkönig tätig war. Das Gründungsmitglied über-nahm im Jahre 1941 bis zu seinem Tode die Geschicke des Vereines und lenkte sie wirklich als ein Vater der Schützenfamilie."

Bertl Hiesinger als 1. Schützenmeister und Karl Weiß als 2. Schützenmeister leiteten nun die Geschicke des Vereins, wobei Bertl Hiesinger dieses Amt bis zum Jahr 1985, also 26 Jahre, ausübte. Keiner der bisherigen Schützenmeister brachte es auf eine solch lange Amtsperiode.

Das 2. Gauschießen, das der Verein ausrichtete, wurde in der Schießstätte Ottobeuren 1960, mit einer Rekordbeteiligung von 452 Schützen, abgehalten, bei 577 Mitgliedern des Sportschützengaues wahrlich eine stolze Bilanz.

Konrad Dolpp aus Niederdorf, der sich später große Verdienste als Vereinsmitglied in Eldern erwarb, wurde Gauschützenkönig.

Ein einmaliger Höhepunkt im Vereinsleben war 1961 der erstmalige Erwerb einer Vereinsfahne mit der Fahnenweihe und einem großen Schützenumzug in Ottobeuren.

Breiten Raum nimmt in der Chronik das Schwäbisch-Bayerische Bundesschießen ein, das anläßlich der 1.200 Jahrfeier der Benediktinerabtei im Jahre 1964 stattfand und von der Schützengilde Ottobeuren mit wesentlicher Beteiligung der Elderner Schützen durchgeführt wurde.

Die Memminger Zeitung war voll des Lobes über die gelungene Veranstaltung und brachte es in der Überschrift zum Audruck: "Ottobeurer Bundesschießen brach alle Rekorde. Ca. 3.000 Schützen aus ganz Schwaben kamen an den Stand und lobten die hervorragende Organisation unter Leitung von Ehrenschützenmeister Ulrich Hölzle, Michael Kennerknecht und Bertl

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Hiesinger, sowie Karl Weiß. Dichte Menschentrauben, man schätzt etwa 15.000 Besu-cher, säumten die Straßen von Ottobeuren beim einstündigen Festzug der Schützen, und der Festgottesdienst bleibt schon allein deshalb unvergessen, weil in der über-füllten Basilika weit über 100 Fahnen den Kreuzaltar umstanden und so eine farben-

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(Bild mit Beschriftung):

50 Jahrfeier: Ehrung durch Gauschützenmeister Karl Erdle an Ulrich Hölzle und Georg Patrich

prächtige Kulisse boten."

Nachdem Michael Kennerknecht seit über 13 Jahren Kassier und Schriftführer war und er sich für eine erneute Wahl nicht zur Verfügung stellte, wurde Alexander Schlö-gel bei der Generalversammlung 1964 in dieses Amt gewählt.

Zum ersten Mal in der Geschichte des Vereins wurde 1966 ein Sportwart berufen, ein Zeichen der Zeit auch für unseren Verein, da doch das sportliche Schießen mehr und mehr in den Vordergrund rückte. Für diesen Posten stellte sich Michael Kennerknecht zur Verfügung.

Bei den anstehenden Wahlen 1967 löste Karl Weiß Ulrich Kutter als 2. Schützenmei-ster ab.

Wegen Arbeitsüberlastung durch die Doppelfunktion als Schriftführer und Kassier wurden diese Ämter bei den Wahlen 1970 getrennt. Alexander Schlögel behielt das Amt als Kassier und Konrad Dolpp wurde Schriftführer. 2. Schützenmeister wurde, nach dem Verzicht von Karl Weiß, Andreas Bartenschlager.

Im Jahre 1974 wurde die Hauptschützengesellschaft Ottobeuren gegründet, die ihre Arbeit darin sah, eine moderne Schießstätte für Ottobeuren zu bauen. Auch unser Verein war Mitglied neben den anderen Vereinen. Das Projekt konnte jedoch nie ver-wirklicht werden, weil doch die Eigeninteressen und vermutlich auch die Angst um den Verlust der Selbständigkeit, die Vereine abhielt, letztlich dem Projekt näher zu treten.

Ein interner Festtag mit viel Prominenz zum 50-jährigen Bestehen des Vereins wurde am 22.09.74 in Eldern abgehalten. Nach dem Festgottesdienst in der Heimatkapelle der Elderner Schützen ging es in einem kleinen Festzug zum Domizil der Schützen in die Elderner Gaststätte.

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Ein besonders schwerer Verlust traf die Elderner Schützen in diesem Jahr: Durch einen tragischen Verkehrsunfall starb das Mitglied Johann Jakob, 1. Bürgermeister des Marktes Ottobeuren.

(Text der Bildbeschriftung; Bild vor dem Eingang der Eldern-Kapelle):Bilder vom 50jährigen Gründungsjubiläum 1974

(Gruppenbild vor dem „Gasthof Eldern“)

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(Bild mit Beschriftung):

50 Jahrfeier: Ehrung durch Gauschützenmeister Karl Erdle an Ulrich Hölzle und Georg Patrich

Nach nunmehr 25-jährigem blühendem Vereinsleben nach dem Krieg erscheinen am Horizont die ersten dunklen Wolken. Die Inhaber der Elderner Gaststätte, bei der der Verein seit über 50 Jahren sein Domizil hatte, plante ein Tanzcafe, das sich nach dem Umbau nicht mehr als Schießlokal eignen würde. Als Alternative sollte der Verein überwiegend in Eigenleistung einen Anbau mit Keller erstellen, in dem dann der Schießbetrieb stattfinden könnte. Dieser Vorschlag wurde aber einhellig abgelehnt.So kam es dann, wie es kommen mußte. Die Elderner Gaststätte schloß sogar ganz und wir mußten uns beeilen, ein geeignetes Schießlokal zu finden. In einer wahren Rekordzeit war in der Gaststätte "Sonne" schnell ein Saal gefunden, den wir nach einem rasanten Umbau durch unsere "Rentner" über einen längeren Zeitraum als sehr geeignet empfunden haben.

So konnte die Generalversammlung am 23.10.76 zum ersten Mal im neuen Vereins-heim abgehalten werden. Aus den turnusmäßigen Wahlen ging Konrad Dolpp als 2. Schützenmeister für Andreas Bartenschlager und Richard Heinz als Schriftführer für Konrad Dolpp heraus.

Daß der Umbau seine Bewährung bestanden hat, ging aus der Tatsache hervor, daß sich die Mitgliederzahl auf 85 erhöhte.

Der Verein blühte, wenn auch nur kurzfristig, wieder auf.

Leider beschädigte ein Schwelbrand in der Silvesternacht 1977/1978 das Vereinsheim in erheblichem Umfange, doch bereits am 20.01.78 war alles soweit wieder in Ordnung, daß der Schützenball abgehalten werden konnte.

Im Alter von 87 Jahren verstarb Ehrenschützenmeister Ulrich Hölzle im Jahre 1978.

Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte wurde im Jahre 1978 ein Jugendsportleiter, nämlich Josef Krotil jun., berufen, nachdem die Zahl der Schüler und Jugendlichen ständig zunahm.

Aber bereits im Jahre 1980 war durch indiskutablen Pächterwechsel wieder eine Situation erreicht, die auf Dauer zur Existenzgefährdung des Vereins geführt hätte.

So beschäftigte sich der Verein wieder mit dem Gedanken nach Eldern zurückzukeh-

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ren, wobei allen klar war, daß durch die jetzige Mitgliederzahl von ca. 90 Schützen, ohne Umbau und Vergrößerung der früheren Schießanlage eine Vereinstätigkeit nicht möglich ist.

Obwohl noch keine Lösung des Raumproblems erkennbar war, fiel aufgrund der mi-serablen Gastronomie, die im Laufe der letzten Schießsaison Formen angenommen hat, die man einfach nicht mehr länger hinnehmen konnte, der Auszug aus der Sonne leicht.

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In der Generalversammlung am 25.10.1980 in Gasthaus Mohren kam es zu heftigen Diskussionen bezüglich einem evtl. Anbau bzw. Umbau der Elderner Gaststätte, die jetzt wieder von der Wirtin angeboten wurde. Da die Vorstandschaft doch massiv an-gegriffen wurde, sah diese die notwendige Vertrauensbasis als nicht mehr gegeben an.

In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde die Vertrauensfrage gestellt. Diese Versammlung war wieder geprägt von einer sachlichen Atmosphäre und die gesamte Vorstandschaft wurde einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.

Durch diese Geschlossenheit konnte nun die Unterstützung erreicht werden, die für die großen zukünftigen Aufgaben erforderlich waren. Man einigte sich schließlich darauf, keinen Anbau an die Gaststätte zu errichten, sondern nur die bestehenden Räumlichkeiten zu vergrößern. Bereits in der Schießsaison 1981/1982 konnten die Schützen auf 7 Ständen auf der neuen Schießanlage schießen.

Es entwickelte sich nun wieder ein ruhiges und blühendes Vereinsleben in der ange-stammten Heimat.

1981 wurde mit dem zwischenzeitlich traditionellen, regelmäßigen Kranzschießen mit dem befreundeten Schützenverein Kuttern begonnen.

Zwischenzeitlich wurde der Verein 1982 in das Vereinsregister eingetragen.

Anläßlich des 60-jährigen Jubiläums wurde 1984 wieder ein Gauschießen mit großem Erfolg und einer Rekordbeteiligung in Eldern gefeiert. Zum ersten Mal in Bayern wurde dabei eine Ringwertungsmaschine mit Zehntel-Ringmessung eingesetzt.

Bedeutungsvolle Veränderungen in der Vorstandschaft brachten die Wahlen bei der Generalversammlung 1985 mit sich. Es vollzog sich ein Generationswechsel. Nach 26-jähriger Tätigkeit als erster und vorher schon 5 Jahre als zweiter Schützenmeister legte Bertl Hiesinger sein Amt nieder. Auch Michael Kennerknecht, der von 1951 -1964 als Kassier und Schriftführer und von 1966 bis 1985 als Sportleiter amtierte, kan-didierte nicht mehr.

Der bisherige Schriftführer Richard Heinz wurde 1. Schützenmeister. Zum 2. Schüt-

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zenmeister wurde Andreas Schneider gewählt. Marianne Menhild als Schriftführerin, Xaver Schlögel als Kassier, Konrad Dolpp als Sportleiter und Josef Krotil jun. als Ju-gendsportleiter rundeten die neue Vorstandschaft ab.

Beim Kameradschaftsabend wurden für ihre Verdienste um den Verein sowohl Bertl Hiesinger als auch Michael Kennerknecht zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Einen Beweis Ihrer Verbundenheit zur Kapelle in Eldern, zeigten die Elderner Schützen 1987 durch die tatkräftige Mithilfe beim Kapellenanbau, der Rohbau wurde

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Bildbeschriftung:Galaabend mit Angela Wiedl und der Original Ochsenfurter Blasmusik

Das Bild zeigt oben links die Tafel „Herzlich Willkommen, 70 Jahre 1924 – 1994, Gauschießen Eldern – Ottobeuren, darunter Angela Wiedl und Richard Heinz

Bildbeschriftung:

Ehre wem Ehre gebührt. Königskrönung 95König Josef Jakubeck, 2. Gisela Boxler,3. Armin Kummer

von den Schützen in Eigenleistung erstellt.

Die Umrüstung der Schießanlage auf eine elektrische Scheibenzuganlage erfolgte 1989. Damit hielt auch bei uns der technische Fortschritt Einzug.

Da immer mehr Schüler und Jugendliche trotz eingeschränkter Trainingsmöglichkeiten zum Verein stießen und auch immer mehr Pistolenschützen am Stand Ihr Können unter Beweis stellten, wurde auch hier den Erfordernissen Rechnung getragen und eine Jugendschützenkönigs- und Pistolenschützenkönigskette neu angeschafft.

Erster Jugendschützenkönig wurde Stefan Wilhelm.

Durch die stetige Aufwärtsentwicklung des Vereins, mittlerweile über 100 Mitglieder, durch fehlende Trainingsmöglichkeiten und einer gewissen Unregelmäßigkeit des Schießbetriebes, bedingt durch andere Veranstaltungen, sowie durch zusätzliche Arbeiten bei jedem Schießbetrieb, kam schon bald wieder eine Diskussion über die viel zu kleine Schießanlage in Gange. Viele Vorschläge über einen Anbau, Umbau oder gar Neubau wurden vorgestellt und auch wieder wegen auftretender Probleme bei Standortfragen, fallengelassen.

Wegen des geplanten Gauschießens und des damit verbundenen Arbeitsaufwandes wurden dann aber alle Pläne zunächst auf Eis gelegt, ohne sie aber zu vergessen.

Das 70-jährige Vereinsjubiläum wurde 1994 mit einem großen Gauschießen und mit einem umfangrei-

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chen Rahmenprogramm gefeiert. Unvergessen bleibt die Eröffnung mit einer Regie-rungsdelegation aus Mozambique, die zusammen mit dem Schirmherrn, Herrn Landrat Dr. Haisch und Bürgermeister Peter Heil, die ersten Schüsse im Festzeit abgaben.

Auch dieses Gauschießen endete mit einer Rekordbeteiligung. Unvergessen dann auch der Festabend mit der Original Ochsenfurter Blasmusik, An-gela Wiedl und dem Humoristen Frank Raymund. Die ca. 700 Besucher brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen.

Ein totales Neuland betrat der

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Bildbeschriftung:

Ehre wem Ehre gebührt. Königskrönung 95König Josef Jakubeck, 2. Gisela Boxler,3. Armin Kummer

Bild vom Bau des Schützenheimes

Bildbeschriftung:„Wer arbeitet muß auch feiern können.“

Schützenverein Günztal Eldern durch die Gründung der Bogenschützenabteilung im Jahr 1996. Durch die Initiative von Peter Reith, unserem BogensportIeiter, hat sich die Bogenabteilung bereits nach wenigen Jahren zum Aushängeschild unseres Vereins entwickelt.

Schwäbische-, Bayerische- und Deutsche Meisterschaften wurden erfolgreich mit Titeln und hervorragenden Plazierungen abgeschlossen. Die äußerst rührige Abteilung besuchte aber auch nationale und internationale Turniere mit vielen sportlichen Titeln.

Peter Reith konnte sogar im Jahre 1997 bei den Europameisterschaften in Schweden den Titel in der Altersklasse erringen.

Nicht unerwähnt soll bleiben, daß beim Gauschießen in Engetried 1997 Albert Schwank Gauschützenkönig werden konnte. Mit Festkutsche zog der neue König in Ottobeuren ein.

Die größte Herausforderung in der Geschichte des Vereins kam jetzt aber immer deut-licher auf uns zu.

Während die Planungen für eine Verbesserung des Schießsports und der Schießan-lage in unserem Verein, vor dem Gauschießen, über die Anfangsphase nicht hinaus kam, mußten jetzt "Nägel mit Köpfen" gemacht werden, da wegen Eigentumswechsel der bisherigen Schießlage der Verein erneut in eine gefährliche Situation geriet.

Durch das Entgegenkommen der bisherigen Wirtin und des neuen Besitzers der Gast-stätte konnte wenigstens noch die Schießsaison 1996/1997 auf der alten Anlage durchgeführt werden.

Auf der anderen Seite mußte aber jetzt die Planung zügig in Angriff genommen wer-

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den, damit spätestens im Okto-ber/November 1997 wieder der Schießbetrieb begonnen werden konnte.

Relativ schnell und in seltener Ein-mütigkeit entschied man sich für einen Neubau, um ein für allemal Hindernisse auszuräumen. Nachdem der Markt Ottobeuren nicht nur ein sehr schönes Grundstück an der Günz zur Verfügung, sondern auch einen ansehnlichen Zu-schuß in Aussicht stellte, konnte die Planung mit Unterstützung des Landratsamtes und des BSSB, na-mentlich durch den Zuschußreferenten Heinz Scholz, begonnen und schon im

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Bildbeschriftung:„Wer arbeitet muß auch feiern können.“

Bildbeschriftung:Landrat Dr. Hermann HaischBgm. Bernd SchäferSilvia Sperber

Bildbeschriftung:Prominente pflanzeneinen Baum zur Erinnerung

Zu sehen sind (v. links)Bgm. Bernd Schäfer, ? , MdL Dr. Ingrid Fickler, Alois Berger (?), MdL Josef Miller, ?, Landrat Dr. Hermann Haisch

Februar 1997 abgeschlossen werden.

Mit dem Spatenstich durch den Baureferenten und Gauehrenschützenmeister Karl Erdle wurde mit dem Bau begonnen.

Festzuhalten ist, daß die gesamte Anlage in Eigenleistung mit ca. 9.000 Arbeitsstunden der Vereinsmitglieder gebaut wurde. Ein unschätzbarer Vorteil war die Tatsache, daß alle benötigten Facharbeiter Vereinsmitglieder waren und im Grundsatz keine Arbeitslöhne angefallen sind.

Nach einer Bauzeit von ca. 7 Monaten konnte der Schießbetrieb tatsächlich wie geplant schon im November 1997 aufgenommen werden. Dieses Bauwerk ist ein

Beweis dafür, was durch Gemeinschaftssinn und Kameradschaft erreicht werden kann.

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So konnte der Verein mit vollem berechtigtem Stolz nach Fertigstellung der Außenanlagen im Juni 1998 das Schützenheim mit viel kirchlicher, politischer und sportlicher Prominenz ein-weihen.

Der Bau der Schießanlage hat sich voll bewährt, das beweist nicht nur die Tatsache, daß der Verein jetzt fast 160 Mitglieder, davon über 50 Jungschützen, zählt, sondern auch durch die Steigerung der Schießleistungen. Durch die Trainingsmöglichkeiten ist es bereits jetzt gelungen, die sportlichen Leistungen vor allem bei Schülern und Jugendlichen enorm zu steigern.

Durch den Neuzugang unseres Meisterschützen Franz Hitzlberger ist unser Verein jetzt auch im sportlichen Bereich bei den Schützen im Gau eine Größe, nicht umsonst konnte der Verein bei den Rundenwettkämpfen im Durchmarsch von der C-Klasse in die A-Klasse aufsteigen.

Den Eintragungen in der Ver-

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einschronik ist zu entnehmen, daß neben den sportlichen Veranstaltungen auch das gesellige Vereinsleben nicht zu kurz kam, ja sogar sehr oft an erster Stelle stand.

Mit dem Gauschießen 1999 des Schützengaues Ottobeuren, unter der Schirmherr-schaft von Landrat Dr. Hermann Haisch, dem Internationalen Jagdturnier am 24./25.07.99 der Bogenschützen in der Schelmenheide und einem Festabend am 11.0.99 in Eldern wird die 75-jährige Vereinsgeschichte gebührend gefeiert und abge-schlossen.

Wir alle vom Schützenverein Günztal Eldern hoffen, daß auch in Zukunft unser Verein blühen und gedeihen möge und wir auch im nächsten Jahrtausend den Zielen unserer Gründungsväter treu bleiben, nämlich Kameradschaft, Gemeinschaftsgeist, Hei-matverbundenheit, Tradition aber auch sportlich faire Wettkämpfe der Schützen un-tereinander.

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Schützenkönige – nach Anfertigung der Schützenkette 1931

Jugendkönige – nach Anfertigung der Schützenkette

Pistolenkönige – nach Anfertigung der Schützenkette

1931/1932 Ulrich Maier1933 Ulrich Hölzle1934 Josef Benz1935 Josef Dopfer1936 Theodor Keidle1937 Ulrich Kutter1938 Theodor Albrecht1939/1940 Xaver Kutter1941/1942 Hans Hofbauer1943 Franz Zeberle1944 Xaver Kutter1952 Eduard Schwank1953 Alexander Petrich1954 Ulrich Kutter1955 Michael Albrecht1956 A. Bartenschlager1957 Xaver Kutter1958 Alexander Schlögel1959 Karl Weiß

1960/1961 Alexander Petrich1962 W. Endres1963 Ulrich Kutter1964 Albert Schwank1965 Alexander Schlögel1966 Alois Hölzle1967 Bertl Hiesinger1968 Alexander Schlögel1969 Seb. Rothärmel1970 Ulrich Kutter 1971 Josef Zettler 1972 Hans Schwank1973 Lorenz Stock1974 Albert Schwank 1975 Josef Zettler1976 Ulrich Kutter 1977 Josef Krotil jun.1978 Konrad Dolpp 1979 Bertl Hiesinger

1980 Lorenz Stock1981 Theodor Petrich1982 Christine Weingärtner1983 Max Höchenberger1984 Josef Krotil jun.1985 Claudia Dolpp1986 Albert Schwank 1987 Josef Kummer 1988 Josef Zettler 1989 Gabi Karger 1990 Werner Fickert1991 Siegfried Wilhelm1992 Marianne Menhild1993 Wolfgang Menhild1994 Armin Kummer 1995 Josef Jakubek 1996 Gisela Boxler 1997 Franz Hitzlberger1998 Josef Jakubek

1992/1993 Stefan Wilhelm 1994 André Jakubek1995 Andreas Käfferlein1996 Stefan Bartenschlager1997 Uwe Schmid 1998 Oliver Friedel

Schützenmeister des Vereins1924 - 1926 Josef Petrich1926 - 1933 Ulrich Hölzle 1933 - 1936 Josef Benz1940 - 1940 Ernst Horlacher1959 - 1959 Bertl Hiesinger1985 – b.a.w. Richard Heinz

1992 Bernd Müller1993 Andreas Schneider1994 André Jakubek1995 Klaus Mendler1996 Dietmar Friedel1997 Bernd Müller1998 Richard Heinz

Gauschützenmeister1997 Albert Schwank

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Jahresspiegel der Schützen

Preisend mit viel schönen Reden,Manchem ging der Atem aus, Saßen viele deutsche Schützen Einst vergnügt im Schützenhaus.

Einer sagt, er könnt nicht schießen, Weil er keine Zeit hat mehr, Denn er sei in sechs Vereinen Und das Kommen wird ihm schwer.

Wieder einer klagt sein Leiden, Seine Frau, Sie führt das Wort, Weil er abends spät nach Hause ließ sie ihn jetzt nicht mehr fort.

Einer sagte ganz verärgert, Er käm‘ nicht, weil er betrübt Und beim letzten SchützenfesteWieder ohne Preise blieb.

Weiter gings so durch die Reihen, Jeder hat ‘nen anderen Grund, Einer saß im stummen Schweigen, Und er hielt noch seinen Mund.

Plötzlich sprang er hoch vom Sitze, Rief, daß jeder deutlich hört: »Kann euch alle nicht verstehen, Seid vernagelt und betört.

Was scher‘n mich die sechs Vereine, Was der Frau ihr böser Mund;Bin ein Schütz‘ und wird‘ es bleiben, treu dem bayrischen Schützenbund!«

Herrscht erst langes tiefes Schweigen, Riefen all‘, so laut man kann: »Ja Kam‘rad, du traftst das Rechte: Wir bleib‘n Schützen Mann für Mann!«

Mit frischem Mut im JanuarBegrüßt der Schütz' das Neue Jahr Und voll schützenfroher Dinge, Erwartet Blattl er und Meisterringe.

Im Februar es leicht passiert, Daß der Schütze geht maskiert; Gott Amor kommt dann gern gezogen Uns schießt dafür mit Pfeil und Bogen

Schnee im März die Saaten düngt, Der Schütze fühlt sich stark verjüngt Und träumt bei warmem Sonnenschein Vom Schützenfest in seinem Verein.

Launenhaft wie der April Treibt Fortuna gern ihr Spiel, Pfeift auf edle Schützenkunst Und schenkt blindlings ihre Gunst.

Kommt der wunderschöne Maien, Schießt der Schütze schon im Freien, Freut sich, wenn die Sonne lacht

Im Juli müssen dann die SchützenIn Hochdruck drauß‘ doppelt schwitzen, Die Sonne sticht mit ganzer Kraft Und die Landesmeisterschaft ...

Doch mit ungetrübter Lust, Wird auch geschossen im August; Dazwischen noch der Urlaub fällt, Soweit noch reicht das liebe Geld.

Im September dann Oktoberfest, München ruft die Schützengäst‘ Zum Stelldichein Theresienwiesen Mit dem großen Landesschießen.

Im Oktober dann die Tradition, Die Kirchweihgans als Schützenlohn Und wenn versagt die Melodie, Kauft er sich selbst das Federvieh.

Im November die Gedanken Sich um Kameraden ranken, Die von uns schon mußten gehen

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Schnee im März die Saaten düngt, Der Schütze fühlt sich stark verjüngt Und träumt bei warmem Sonnenschein Vom Schützenfest in seinem Verein.

Launenhaft wie der April Treibt Fortuna gern ihr Spiel, Pfeift auf edle Schützenkunst Und schenkt blindlings ihre Gunst.

Kommt der wunderschöne Maien, Schießt der Schütze schon im Freien, Freut sich, wenn die Sonne lacht

Im Juli müssen dann die SchützenIn Hochdruck drauß‘ doppelt schwitzen, Die Sonne sticht mit ganzer Kraft Und die Landesmeisterschaft ...

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Im Oktober dann die Tradition, Die Kirchweihgans als Schützenlohn Und wenn versagt die Melodie, Kauft er sich selbst das Federvieh.

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Peter Specht 87724 Eldern/Ottobeuren Tel. 08332/8375

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Geschichte der Wallfahrt von Eldern„Unsere Liebe Frau von Eldern“ und

des Wallfahrtsortes Eldern

In dem kleinen Weiler Eldern, südlich von Ottobeuren, in dem unser Verein seit 75 Jahren sein Domizil hat, empfängt uns eine Kapelle als ein äußeres Zeichen einer über 500 Jahre alten Geschichte und Tradition und zu der unser Verein ein besonderes Verhältnis hat.

Dies wird besonders dadurch unterstrichen, daß unsere Vereinsfahne für uns das ver-pflichtende Symbol der Kapelle und der Gottesmutter enthält.

Nachdem unser Verein in seiner, im Verhältnis jungen 75-jährigen Geschichte sehr wesentlich von dieser Kapelle und der damit zusammenhängenden besonderen Symbolik des Ortes geprägt ist, soll in unserer Festschrift ein historischer Rückblick erfolgen.

Als Quelle dieses Beitrages dienen dabei Auszüge aus der von Pater Aegidius Kolb OSB-Ottobeuren geschriebene Wallfahrtsgeschichte von Eldern, herausgegeben in einem Sonderdruck von der bayerischen Benediktinerakademie.

Wie die Wallfahrt entstand

Wallfahrtsorte entstehen meist durch ein außergewöhnliches Ereignis oder Erlebnis einer Einzelperson und werden dadurch rasch ins Blickfeld der Allgemeinheit gerückt.

So geschah es auch mit dem Beginn der Wallfahrt zu "Unserer Lieben Frau von Eldern". Wir erfahren aus mehrfacher, doch übereinstimmender Überlieferung: Eine ungenannte Frau, die in schwerer unheilbarer Krankheit immer wieder ihre Zuflucht zum Gebet nahm, bekam in einer Art Traumgesicht die Weisung, sie würde in einem Eldernwald an der Günz, zwischen Ottobeuren und dem südlich gelegenen Weiler

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Reuthen, ein Muttergottesbild finden. Hier solle sie vertrauensvoll um Hilfe beten. Als diese Frau sich mit letzter Kraft an die bezeichnete Stelle schleppte, fand sie das Bild-nis - und nach inbrünstigem Gebet Heilung. Sie konnte mit wiedergewonnener Kraft und Gesundheit heimgehen.

Dieses Geschehnis konnte nicht unbekannt bleiben. Neugierige und Hilfesuchende kamen vom Flecken Ottobeuren und den Weilern ringsum ins Erlenwäldchen.

Als unter den Neugierigen auch einer, der als "der große Schuster" bekannt war, sich über dieses so plötzliche Interesse des Volkes an einem bisher unbekannten Mutter-gottesbild lustig machte, ja noch einen Pfeil auf das Bild schoß - und tot zu Boden fiel, war für das Volk das "Gottesurteil" gefällt und das Bildnis zum Gnadenbild geworden. Immer mehr Menschen suchten und fanden Erhörung in ihren Anliegen.

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Da trat der Bauer Jodok Mayer vom nahen Weiler Reuthen auf den Plan und errichtete über dem Gnadenbild eine hölzerne Kapelle. Diese Tat brachte ihm den ehrenvollen Beinamen "Kapeller" ein, der schon wenig später in Urkunden für seine Nachfahren belegbar ist. Damit war der Grundstock gelegt für die Wallfahrt zu "Unserer Lieben Frau von Eldern". Noch heute kennt der Volksmund die Bezeichnung Eldern für den Erlenbaum, vom althochdeutschen "elira" abgeleitet.

Diese Eldernwallfahrt war rasch nicht mehr von nur lokaler Bedeutung für die Pfarrei Ottobeuren selbst. Deshalb mußte sich der Landesvater des Ottobeurer Herrschafts-gebietes und Patronatsherr der Pfarreien, Reichsabt Wilhelm von Lustenau mit dem neuentstandenen Wallfahrtsort im Eldernwald, eine Meile südlich von Ottobeuren, an der Günz gelegen, befassen.

Bald ließ er über der hölzernen Anfangskapelle ein Kirchlein aufführen, das dann sein Nachfolger Abt Nikolaus Röslin zu einer geräumigen Kirche ausbauen ließ.

Unter Abt Nikolaus Röslin wurde die offizielle Wallfahrt zu "Unserer Lieben Frau" be-gründet.

Zur Ausstattung der Wallfahrt mit Einkünften aus Grund und Boden treten ab 1501 die ersten Stifter auf: Hans Mayr von Reuthen vermacht "Unser Lieben Frauen Kapellen" in Eldern eine Wiese in Reuthen. Am 27. Mai 1506 wird von der Gemeinde Ottobeuren der "Briel", das Grundstück um die Kapelle, der Wallfahrtsstiftung geschenkt.

Da erfolgt am 14. August desselben Jahres 1506 durch Abt Matthäus Ackermann und den Konvent von Ottobeuren gemeinsam mit der Gemeinde und Pfarrei die Stiftung einer ständigen Kaplanstelle zu Eldern.

Ab 1533 hatte der Kaplan von Eldern auch die Filialen Niederdorf und Wolfertschwen-den seelsorglich zu betreuen. Mit der Errichtung dieser Kaplanei war die Seelsorge an den Pilgern in Eldern gesichert.

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Als das Herrschaftsgebiet der Reichsabtei Ottobeuren alle politischen Wirren dieser Zeit bestanden und Spaltungen vermieden hatte, beschlossen Abt Leonhard Wiede-mann und sein Konvent im Jahre 1530 alljährlich am Mittwoch nach Pfingsten eine eucharistische Dankprozession zu "Unserer Lieben Frau" nach Eldern, an der mit dem Konvent alle Pfarrherren des Reichsstiftes teilzunehmen hatten.

Mehr und mehr erhielt die Wallfahrtskirche unter Abt Alexander Sauter eine reichere Ausstattung. Zwei neue Altäre zu Ehren der heiligen Maria Magdalena und der heiligen Mutter Anna wurden errichtet und vom Augsburger Weihbischof Sebastian Breuning konsekriert.

Als im 30-jährigen Krieg für das Reichsstift und sein Territorium schwere Zeiten kamen und Ottobeuren 1630 -1635 von den Schweden besetzt war, finden wir in Eldern keinen Kaplan mehr. Seuchen und Not, Pest und Hunger hatten die Menschen hin-

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weggerafft und großen Priestermangel mit sich gebracht. Da versorgte der "getreue Ekkehard" Abt Gregor Reubi von Ottobeuren auch die Wallfahrt in Eldern. Er hatte sich schon längst als seelsorglicher Betreuer der weiten Umgebung bewährt.

Während der Amtszeit von Abt Andreas Vogt ereignet sich ein schwerer Einbruch und Diebstahl in der Wallfahrtskirche zu Eldern. Viele Weihe- und Opfergaben von Pilgern waren inzwischen Zeugen der reichen Beschenkung des Gnadenbildes. Diese wert-vollen Pretiosen lockten am Pfingstdienstag 1630 den Ottobeurer Stoffel Mayr, der "Tetschebub" genannt, während des Tages in die Kirche in Eldern, wo er sich versteckt hielt und am selbigen Abend mit den Wertstücken des Gnadenbildes verschwand. Er wurde bald darauf ergriffen, gestand reumütig sein Vergehen und erzählte willig, was er dem Gnadenbild geraubt habe.

Der "Räuber" verkauft auch gleich einen Teil seines Diebesgutes dem Bader von Dickenreishausen, einem Bierwirt von Krumbach und dem Wassermeister von Kell-münz.

Nachdem das Schlimmste in den furchtbaren Zeiten des Schwedenkrieges überwun-den war und einige Kapläne zu Eldern durch die Pest hinweggerafft waren, versah wiederum P. Jermias Mayer, nachdem er von 1641 bis 1644 in Salzburg das Ordens-konvikt geleitet hatte, nach seiner Rückkehr die Wallfahrtsseelsorge in Eldern.

Nach ihm übernahm nun die Abtei selbst durch ihre Mönche die Betreuung der Wall-fahrt. Damit war der Anstoß zu einer neuen, noch wesentlich bedeutenderen Entwick-lung der Wallfahrt zu "Unserer Lieben Frau" in den Eldern gegeben.

Mit dem allgemein erstarkenden religiösen Leben und der aufbrechenden Glaubens-freudigkeit nach den Wirren der Glaubensspaltung und den Schicksalen des 30-jähri-gen Krieges, erfuhr die Eldernwallfahrt unter dem tatkräftigen Abt Petrus Kimmicher neuen Zustrom gläubiger Pilger. Fortlaufend wird von Wunderheilungen bei der

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"Göttlichen Jungfrau in Eldern" berichtet.

Von weit her ziehen ununterbrochen die Wallfahrer. So entrichtet 1669 der katholische Teil der alten Reichsstadt Kaufbeuren "zum Dank für die Rettung der Religion ihrer Vä-ter", den feierlichen Bittgang zum marianischen Wallfahrtsort Eldern.

Mit der Glaubensfreudigkeit der beginnenden Hochblüte des Barock im katholisch-süddeutschen Raum erfuhr auch die Eldernwallfahrt neuen Aufschwung.

Abt Benedikt Hornstein erbat am 4. Juni 1678 vom Augsburger Bischof Johann Chri-stoph von Freiberg (1665 - 1690) die Erlaubnis, in der Wallfahrtskirche zu Eldern das Allerheiligste aufbewahren zu dürfen, da "bisher öfters die Wallfahrer nach abgelegter Beichte ohne heilige Kommunion nach Hause zurückkehren mußten". Auf seine Initiative erfolgte zugleich die Errichtung der Bruderschaft des Allerheiligsten Altarsa-kramentes. Damit hatte die Wallfahrtskirche den "schönsten Glanz" des Jahrhunderts erhalten und für ihre nun beginnende Blütezeit war der Grund zur weiten Verbreitung gelegt.

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Infolge der vielen Besucher aus nah und fern, hatte Abt Benedikt Hornstein beim Bi-schof von Augsburg um Genehmigung ersucht, neben der Kirche in Eldern ein Wall-fahrtskloster neu zu errichten, indem einige Konventherren beständig wohnen und die Seelsorge an der Wallfahrtskirche versehen könnten. Dazu erhielt er am 13. April 1682 vom Generalvikar Franz Ziegler die Genehmigung.

Als im Jahre 1685 das alte Gebäude, von Abt Leonhard Wiedemann 1537 für die aus Memmingen vertriebenen "Grauen Schwestern" errichtet, nun nach mehr als hundert Jahren baufällig war und abgebrochen wurde, erfolgte am 10. April des gleichen Jahres die Grundsteinlegung des neuen Wallfahrtsklosters, dessen Bau P. Karl Schult-heis leitete.

Mit Maurermeister Michael Weißenbach hatte Abt Benedikt am 20. Februar 1685 den Vertrag geschlossen und schon nach wenigen Jahren stand der Neubau des Klosters vollendet da.

Abt Benedikt Hornstein bezog nach seiner Abdankung am 30. September 1688 als er-ster das neue Kloster und verbrachte den Rest seines Lebens in stiller Zurückgezo-genheit zu Eldern.

1689 baute Abt Gordian Scherrich in Eldern als Verbindung zwischen dem neuen "Collegium" und der Wallfahrtskirche eine dem heiligen Josef geweihte Kapelle. Der Klostergarten und die neuen Gebäude wurden 1690 mit einer Mauer umgeben. 1695 wird ein neues Mesnerhaus gebaut, das Martin Riepp, der Vater des großen Orgel-bauers Karl Joseph Riepp bewohnte.

Abt Gordian konstituierte das Superiorat in Eldern am 30. Dezember 1695. Am 10. Ja-nuar 1696 zogen die ersten Patres ins neue Kloster: P. Bonifaz Catan, zuvor Stiftsprior in Ottobeuren, nun zum ersten Superior von Eldern ernannt und P. Placidus Kuen. Am 16. März 1696 übergab Abt Gordian dem Superior P. Bonifaz die zum Superiorate

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gehörigen Urkunden. Das neue Kloster war inzwischen vom Reichsstift mit dem Hof in Böglins, mit Weingütern in Kippenhausen am Bodensee und anderen Grundstücken beschenkt worden.

Die Quellen berichten erneut von einem sprunghaften Anwachsen der Wallfahrt zu einer der bedeutendsten im Allgäu und in Schwaben.

Alljährlich kamen nun an festgelegten Tagen Wallfahrtsprozessionen und einzelne Pil-ger aus dem weiten Schwabenland bis hinein nach Württemberg, um sich der Fürbitte "Unserer Lieben Frau" von Eldern zu empfehlen. Die Mindelheimer Pfarrei wurde 1693 des Wallfahrtsganges überdrüssig und unterließ ihn. Zur selben Stunde, als sie zu Eldern sein sollten, brannte der Widdumhof nieder, worauf sie in den folgenden Jahren wieder gerne nach Eldern zogen.

Eine solche Menge von Pilgern konnte die mehr als 200 Jahre alte Wallfahrtskirche, die inzwischen baufällig geworden war, nicht mehr fassen. Da entschloß sich Abt

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Gordian eine ganz neue geräumige Wallfahrtskirche zu bauen. Mit Planung und Bau-leitung beauftragte er den bewährten und erfahrenen Hausarchitekten P. Christoph Vogt. Am 8. Mai 1702 wurde von Abt Gordian und dem in Eldern lebenden Abt Benedikt Hornstein der Grundstein gelegt zur neuen Wallfahrtskirche in Anwesenheit des ganzen Konventes.

Ein Jahr nach der Grundsteinlegung ereignete sich am 8. September 1703, infolge fortdauernder Kriegswirren, daß Franzosen und Bayern Eldern überfielen, in der Ab-sicht den Herrn Reichsprälaten, unter dem Vorwand rückständiger Kontributionen, gefangen zu nehmen. Jedoch dieser Anschlag mißlang. Abt Gordian befand sich zwar zur Feier seiner goldenen Profeß in Eldern, konnte sich aber rechtzeitig unter dem Dach der Josefskapelle auf einem Querbalken versteckt halten, wo er unter Schirm und Schutz "Unserer Lieben Frau« von Eldern, dieser Gefahr glücklich entkommen ist. Da die Franzosen den Herrn Prälaten nicht finden konnten, lockten sie den Fest-prediger aus der Kirche, nahmen ihn als Geisel mit und hielten ihn in Ulm gefangen. Allein gegen bare 16 000 Gulden wurde er entlassen und kehrte am Abend des 14. September in sein Kloster zurück.

Der Bau der neuen Kirche erhob sich inzwischen schon aus den Fundamenten, als zum letzten Mal am 7. April 1706 in der alten Kirche der Gottesdienst gefeiert, die Altäre entblößt und dann mit dem Abbruch des Kirchenschiffes begonnen wurde.

Die Arbeiten an der neuen Kirche gingen rasch voran, so daß schon im November desselben Jahres der Rohbau vollendet war. Den kommenden Winter arbeitete man an den Gewölben im Innern. Ein Unfall ereignete sich, als am 20. Mai 1707 ein Gewölbe einstürzte und zwei Maurer unter sich bedeckte. Der gerade gegenwärtige Mesner Martin Riepp rettete beiden das Leben.

Am 9. Mai 1710, dem Tag nach der Wahl des Sitftsökonoms P. Rupert Neß zum neuen

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Abt, konnte der Augsburger Weihbischof Kasimir Röls die Konsekration der neuen Kirche in Eldern vornehmen.

Ein prächtiger Tempel mit sechs Altären war zu Ehren "Unserer Lieben Frau" von Eldern errichtet worden.

Zur viel besuchten Wallfahrtskirche nach Eldern ließ der umsichtige Prälat 1710 für die Prozessionen eine schöne breite Straße, den "Herrenweg" anlegen. Er wurde vom Kloster bis hinauf nach Eldern mit einer jungen Baumallee bepflanzt und dazwischen fünf Stationen des Leidens Jesu aufgestellt.

Unter dem Superiorate von P. Lambert Catan erhielt die Wallfahrtskirche eine neue Orgel und drei neue Glocken, die am Feste Christi Himmelfahrt, den 30. Mai 1715 von Abt Rupert feierlich geweiht wurden.

Nach dem Tode von P. Lambert Catan, der 20 Jahre von 1699 bis 1719 die Wallfahrt zu "Unserer Lieben Frau" in Eldern betreute, ernannte Abt Rupert Neß am 20. März 1719 P. Theodor Schilz zum Dritten Superior.

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P. Theodor Schilz war nicht nur ein unermüdlicher Seelsorger an der Wallfahrtskirche, von ihm stammen auch die wichtigsten Berichte über Ursprung und Entwicklung der Gnadenstätte von Eldern.

Nach 16-jährigerTätigkeit holte ihn Abt Rupert als Stiftsprior nach Ottobeuren zurück.

Zum nachfolgenden Superior ernannte der Reichsprälat am 14. Oktober 1735 P. Bene-dikt Schmier, der zuvor 22 Jahre als Professor zu Salzburg gelehrt hatte. Er renovierte im folgenden Jahr das Superioratsgebäude mit neuen Fenstern und Malereien am Gebäude. In der Wallfahrtskirche errichtete er einen neuen Choraltar, ebenso einen neuen Altar in der Josefskapelle, so daß die Kirche nun acht Altäre hatte. Beide Altäre weihte am 24. Juli 1738 der Augsburger Weihbischof Johann Jakob von Mayer.

Während Abt Rupert den gewaltigen Bau seines Klosters der Vollendung entgegen-führte und die Grundsteinlegung der neuen Klosterkirche in unmittelbare Nähe gerückt war, galt seine Zuneigung uneingeschränkt auch "Unserer Lieben Frau" von Eldern. Kurz vor seinem Tod lesen wir in einem Bericht aus dem Jahre 1740, daß die Wallfahrtskirche in Eldern aufs "Herrlichste und Prächtigste ausgeschmückt" sei. Am 20. Oktober 1740 beschloß Reichsprälat Rupert Neß, nicht ganz 70 Jahre alt, sein ver-dienstvolles Leben.

Als Superior von Eldern verstarb am 28. Juni 1744 P. Benedikt Schmier.

Nach ihm folgte als fünfter Superior P. Beda Braunmüller (1744 - 1745). Nach seinen Aufzeichnungen empfingen im Jahre 1744 in der Wallfahrtskirche 19 752 Personen die hl. Kommunion. P. Konstantin Storff übernahm von 1745 für drei Jahre als Wallfahrtspriester das Superiorat Eldern. Sein Eintrag in der Wallfahrtsgeschichte von Eldern bringt von nun an "Unsere Liebe Frau" mit ihrem göttlichen Kind prächtig gewandet und gekrönt,

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dargestellt als Klebebildchen in der Art einer Wallfahrtsmedaille. Er berichtet ferner, daß Abt Anselm 1746, zum Hauptfest Maria Heimsuchung am 2. Juli, dem "Gnaden-reichen Muttergottesbild ein extra schön reichs Kleid mit Silber gestickt" verehrt und zum Fest Maria Himmelfahrt das Gnadenbild "mit Geschmeide, Granat und Böhmischem Diamant" geschmückt habe, "dazu ein kostbares Mäntelein". In diesem Ornat findet man die Eldernmuttergottes mit ihrem Kind im rechten Arm von jetzt an abgebildet.

Auf P. Konstantin folgte von 1748 -1756 P. Rupert Kolbinger.

Nach seinem Tod tritt P. Alexander Scheffler am 15. November 1756 die Nachfolge als Superior in Eldern an. Er war zuvor Professor der Philosophie in Freising

(1739 -1741), dann lehrte er von 1748 -1751 an der Universität Salzburg.

P. Alexander Scheffler erlebte noch die Feier des 300-jährigen Bestehens der Wall-fahrt. Sie wurde am Hauptfest in Eldern, dem Tag Heimsuchung, am 2. Juli 1766 be-gangen. P. Alexander Scheffler stirbt am 17. Mai 1767. Einen neuen Höhepunkt unter Abt Honorat Goehl erlebte die Wallfahrtskirche zu

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"Unserer Lieben Frau" in Eldern, als am 3. Januar 1780 der Augsburger Weihbischof Johannes Nep. Augustus Freiherr von Ungelter am "Eldernschen Gnadenalter" das heilige Opfer feierte und das Sakrament der Firmung spendete. Eine große Zahl von Gläubigen strömte herbei, um die "Gnadenmutter des Schwabenlandes" in Eldern anzurufen.

Als Papst Pius VI. auf seiner Reise von Wien kommend nach München und Augsburg gelangte und seine "Papstfahrt durch Schwaben" antrat, finden wir am 6. Mai 1782 zu Füssen mit Fürstabt Honorius von Kempten auch unseren Reichsprälaten Honorat Goehl beim Empfang des hohen Gastes. Diese Begegnung mit dem Stellvertreter Christi war ihm ein tiefes und unvergeßliches Erlebnis. Kaum ein Jahr später, am 11. April 1783 verleiht derselbe Papst Pius VI. den Besuchern der Frauenkirche in Eldern an bestimmten Tagen einen Ablaß.

Das Eldernreis war in drei Jahrhunderten ein mächtiger Baum geworden, dem nur noch kurze Jahrzehnte pulsierenden Lebens unter Abt Honorat gegönnt waren. 1796 setzte Abt Honorat den Stiftsprior P. Gallus Dingler als letzten Superior in Eldern ein.

Als der neue Bayerische Staat schon voll "Aufklärungseifer" daranging, die Klöster aufzuheben und sich deren Besitz anzueignen, mußte sich in Ottobeuren der Konvent versammeln um für den am 17. Juli 1802 im 70. Lebensjahr, nach mehr als 35-jähriger Regierungszeit verstorbenen Abt Honorat Goehl einen Nachfolger zu wählen.

Der bisherige Prior P. Paulus Alt wurde schon am 23. Juli zum Abt erwählt und zwei Tage später, am 25. Juli durch Fürstbischof Clemens Wenzeslaus in der Pfarrkirche zu Markt Oberdorf geweiht. Abt Paulus übertrug am 20. August dem bisherigen Schul-präfekten P. Maurus Feyerabend seine Nachfolge im Priorat. In seinem Tagebuch ver-merkt der Abt am 28. Oktober, dem Fest der hl. Apostel Simon und Judas, die Prozes-

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sion des Marktes Ottobeuren nach Eldern, wobei er selbst das Hochamt bei der Gnadenmutter hielt.

Die schwarzen Wolken am Himmel verfinsterten sich zusehends, bis am 1. Dezember 1802, einem der traurigsten Tage in der 1038-jährigen Geschichte der Abtei, durch das "Churfürstlich-baierische Besitznahmedekret" das unmittelbare, freie und exemte Reichsstift Ottobeuren des Benediktinerordens in Schwaben zu bestehen aufgehört hatte.

Mit der Aufhebung der Reichsabtei wurde die Axt auch an den Eldernbaum gelegt. Am 12. Dezember 1803 erschien im Auftrag der Landesdirektion Ulm der hiesige Kanzleirat Johann Ev. Brunner in Eldern und erklärte dem Superior P. Gallus Dingler und den drei Wallfahrtspriestern das augenblickliche Verbot der Wallfahrt, sowie Schließung und Beschlagnahme des Eldernheiligtums. Die Patres mußten innerhalb von drei Tagen ihr Haus verlassen und hatten sich zu den übrigen Mitbrüdern ins Klo-ster zu begeben. Die Wallfahrtskirche wurde geschlossen. Das Gnadenbild mußte ent-fernt werden. Es kam zunächst in die Hände des Pfarrers P. Theodor Klarer und durfte dann in der Krankenkapelle der Abtei verwahrt werden.

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Abt Paulus Alt schreibt in seinem Tagebuch über diesen schweren Tag der Besitz-nahme von Eldern: "12. Dezember 1803. Heute früh wurde vom königlichen Kommis-sar von SchießI der hiesige Kanzleirat Brunner abgeordnet um ihnen in Eldern die Ein-ziehung der Wallfahrt und in drei Tagen befohlene Rückkehr in das Kloster anzukün-digen. Erstmals wurden an jenem Morgen alle Kirchengefäße von Silber ohne Aus-nahme, samt dem Tischsilber der Herren abverlangt und weggenommen. Da das Ciborium mit Hostien ganz gefüllt war, mußte ein Ciborium samt ein Kelch aus der Klostersakristei entlehnt werden ... Das Eldernciborium mit Monstranz und allen Kel-chen mußte ausgeliefert werden, ebenso alle Paramente, die noch anwesenden Per-sonen aus der Kirche hinweggeschafft, alle Kirchentüren verschlossen und den Patres nur noch erlaubt, die nachfolgenden Tage ganz in der Stille und ohne Geläut bei ver-schlossenen Türen bis zu ihrem Abzug die Messe zu lesen. Am Nachmittag kam Herr Kanzleirat Brunner mit dem gesamten Silber und den Paramenten von Eldern in das Kloster zurück".

"Das Silber wurde zugleich mit dem Ottobeurischen verpackt und des anderen Tags nach Memmingen, von da mit dem Postwagen nach Ulm geschickt. So wurde dieser für alle Einwohner Ottobeurens trauervolle Tag beschlossen".

Abt Paulus erstattet gleich am 20. Dezember an den Genaralvikar in Augsburg einen Bericht über die Aufhebung der Wallfahrt in Eldern. Die gläubige Bevölkerung des Marktes Ottobeuren und der ganzen Umgebung wurde durch die gewaltsame Aufhe-bung der Wallfahrt mit großem Schmerze erfüllt. Ein Schrei der Entrüstung ging durch das ganze Schwabenland.

Nachdem die Wallfahrtskirche geschlossen war, wurden die restlichen Kirchengeräte und Bilder öffentlich versteigert. Die Wallfahrtskirche und das Eldernkloster verfielen am 28. April 1806 der Versteigerung und dem Abbruch, der Erlös von 4618 Gulden floß

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in die Staatskasse.

Das Tagebuch von P. Basil Miller gibt einen anschaulichen und genauen Bericht über die grausame Zeit des Abbruchs in Eldern:

"1. April (1806): Es sind auf Befehl des Rentmeisters die vier Glocken vom Turm der Eldernkirche herabgenommen worden".

"3.Mai: Seit mehreren Tagen arbeiten Maurer an der Abbrechung der 5, etwa 20 Schuh hohen Stationenkapellen am sog. "Herrenweg" nach Eldern, auf Befehl des Rentmeisters, der die Steine, Dachplatten wie auch die Malereien zum Verkauf be-stimmt hat".

"29.Mai: ... die Eldernkirche und das anstoßende Klösterlein sind zum 2. Male öffentlich versteigert worden. Die eldernschen Gebäude wurden um 2900 Gulden, auf Abbruch den folgenden Bürgern Ottobeurens verkauft: Martin Zugschwert, Josef Lerner, Alois Tausch, ehem. Hofschneider, Alexander Petrich, Maurermeister, Willibald Hörberger, Michael Hörberger, Sales Riegg, Bernard Weinalt".

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"13. Oktober: In Eldern sind die Altäre, Stationen und andere Gerätschaften dieser schönen Kirche in öffentlicher Versteigerung verkauft worden".

"20. Oktober: An dem heutigen Tage hat man leider endlich angefangen, die herrliche Wallfahrtskirche zur hl. Maria in Eldern abzubrechen. Der Turm wurde zuerst abgetra-gen. Folgende wackere Bürger des Fleckens waren es, deren Eigennutz, Gewinnsucht und unheilige Denkungsart jene aller einheimischen und auswärtigen übertraf und sich nicht scheuten Hand an den ehrwürdigen Tempel unserer frommen Voreltern legen zu lassen, um ihn nach der vorgewiesenen Bedingnisse der Versteigerung - auf Abbruch - verschwinden zu machen. Welch ein Schandfleck für Ottobeuren!!! Martin Zugschwert, Kaufmann, Sales Riegg, Kramer, Alois Tausch (ehemal. Hofschneider), Michael Hörberger, Jos. Lerner, Weinwirth. Dieser letztere, da er von dem Vorhaben unterrichtet war, trennte sich von den übrigen, so wie Herr Natterer (Kramer). Zu den Käufern Elderns gehört noch der Maurermeister Alexander Petrich und Willibald Hör-berger; alle von hier, wie auch Bernard Weinalt, ebenfalls von hier".

"1. Dezember: Der Rentmeister läßt die zwei Orgeln aus der Eldern- und Pfarr-kirche ... versteigern. Die Eldernorgel kaufte der hiesige Untermüller Sebastian Stiefenhofer für den Pfarrer P. Josef Kugler in Ummendorf".

"29. Dezember: Die Arbeiten zur Einreißung des eldernschen Tempels gehen unaus-gesetzt fort".

Am 5. April 1807 kaufte Pfarrer Stephan Riegg für seine Kirche in Böhen bei der Ver-steigerung der Eldernkirche den Hochaltar, der sich heute noch in der Pfarrkirche in Böhen befindet.

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Am 1. Juni 1807 vermerkt der Chronist P. Basil Miller den Abbruch "des Langhauses des ehrwürdigen Eldern-Tempels" durch die hiesigen Bürger. Unter dem 15. Septem-ber berichtet er, daß während des Sommers durch Ottobeurer Bürger auch die unge-fähr 10 Schuh hohe Ringmauer um Eldern abgebrochen wurde. So wurde das vielbesuchte Heiligtum "Unserer Lieben Frau" von Eldern dem Erdboden gleich gemacht, daß auch nicht ein Stein mehr auf dem anderen blieb. Inmitten dieses schmerzlichen und traurigen Geschehens verstarb plötzlich Abt Paulus Alt, infolge eines Schlaganfalles am 2. Oktober 1807, als er bei seinem Bruder, dem Pfarrer von Maria Thann bei Wangen, kurz zu Besuch weilte. Die Säkularisation hatte dem erst 47-jährigen Abt das "Herz abgedrückt".

Abt Paulus Alt hatte P. Maurus Feyerabend zu seinem Prior ernannt. Nach dessen Tod wurde er vom Generalvikariat zu Augsburg zum Oberhaupt der verwaisten, im Kloster verbliebenen Mönche ernannt.

Im Jahre 1812 wurde plötzlich das Gerücht laut, Pfarrer Stephan Riegg aus Böhen wolle das Gnadenbild für seine Kirche erwerben. Nun richteten dieselben Ottobeurer Bürger, die vor 6 Jahren Eldern ersteigert und abgebrochen hatten, ein Gesuch an die Regierung, "der Ort sei seit Aufhören der Wallfahrt ohnehin ohne Erwerb - das Gna-denbild solle bleiben", was genau das Gegenteil erreichte.

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Am 15. Juni 1812 eröffnet Landrichter Anton Kolb von Ottobeuren dem Pfarrer P. Theodor Klarer, daß nach "allerhöchster Entschließung vom 16. Mai das hölzerne Marienbild aus der demolierten Wallfahrtskirche zu Eldern weder in der Pfarrkirche zu Ottobeuren, noch in einer anderen je wieder zur öffentlichen Verehrung ausgestellt werden dürfe". Daraufhin verfügte er, daß die Mönche, die in einem Teil des Klosters tapfer und treu verblieben waren, das Gnadenbild einem seiner Gendarmen zu übergeben hätten. Dieser überbrachte es dem Dekan Josef Schedel in Pleß. Jener mußte es an das Ordinariat in Augsburg abliefern, was schweren Herzens geschah.

Dort kam es in die Obhut des Generalvikars und nachmaligen Domdekanes Ignaz von Lumpert. Nach dem Tode dieses eifrigen Marienverehrers am 9. Juni 1826 verblieb das Gnadenbild im bischöflichen Ordinariate beim Domdekan und späteren Bischof lgnaz Albert von Riegg.

Doch war die Wallfahrt im Herzen des Volkes verwurzelt. So berichtet der letzte Prior des alten Reichsstiftes P. Maurus Feyerabend als letzen Eintrag in der Eldernchronik unter dem 11. Mai 1816: Vom Bauern Michael Riegg, seiner Frau Theresia und den Kindern Joseph Anton und Maximilian, der jetzt Eigentümer des Grundstückes der abgebrochenen Wallfahrtskirche ist, sei an der Stelle, wo der Gnadenaltar gestanden, zum Gedenken ein Eldernbaum gepflanzt worden.

Nach langem Warten fand die Treue ihren Lohn. Laut königlichen Dekretes vom 16. Dezember 1834, entschloß sich König Ludwig I. von Bayern, auf der Grundlage der Abtei in Ottobeuren in St. Stephan zu Augsburg eine Benediktinerabtei zu errichten und Ottobeuren der neuen Abtei als Priorat einzugliedern.

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Zur Wiedererrichtung des Ordens in Deutschland berief er den einstigen Mönch von Ottobeuren, P. Barnabas Huber, zum ersten Abt.

Am 11. August 1834 wird P. Barnabas Huber von Bischof Ignaz Albert von Riegg zum Abt ernannt. Am 11. Dezember 1834 wurde er von König Ludwig I. zu grundlegenden Besprechungen empfangen und am 20. April 1835 in HI. Kreuz in Augsburg unter großer Teilnahme des gläubigen Volkes zum Abt geweiht.

Seine vielseitige und schwere Tätigkeit um die im Aufbau stehende Abtei St. Stephan und das von St. Stephan als abhängige Priorat errichtete Kloster Ottobeuren, findet schon einige Jahre später einen ersten Höhepunkt, als es ihm, dem einstigen Mönch von Ottobeuren gelingt, das Gnadenbild "Unserer Lieben Frau" von Eldern, um dessen Rückkehr er sich längst bemüht hatte, von Bischof Ignaz Albert von Riegg zu erhalten. Am 10. Oktober 1841 brachte es Abt Barnabas selber nach Ottobeuren zurück" und stellte es innerhalb einer festlichen Stunde, in die Nische des Alexanderaltares im östlichen Seitenschiff auf den neuen Gnadenthron. Seitdem heißt dieser Altar nur mehr Eldernaltar.

Vom 14. bis 16. Oktober 1866 gedachten Pfarrei und Kloster drei Tage lang in feier-cher Weise der 400-jährigen Wallfahrt zu "Unserer Lieben Frau von Eldern" und der

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25-jährigen Rückkehr des Gnadenbildes durch Abt Barnabas Huber in die Pfarr- und Klosterkirche nach Ottobeuren. Abt Raphael Mertel (1859 - 1889) hielt die feierlichen Hochämter und Predigten.

Von nun an beginnt die Wallfahrt wieder aufzuleben, größere und kleinere Pilger-gruppen kommen zu "Unserer Lieben Frau", Weihegaben für auffallende Gebetser-hörungen werden geschenkt.

Bei einer Restaurierung erhielt das Gnadenbild, das nun in seinem ursprünglichen Zustand wieder erstrahlte, eine neue Rückwand, die sich an das Vorbild des alten Eldernthrones anlehnte. Sehr beachtenswert ist dabei die Anbringung eines Eldern-baumes, unter dem nun "Unsere Liebe Frau" mit ihrem Kinde sitzt.

Am 9. April 1918, kommt das Gnadenbild nach der Renovierung, wie wir es heute ken-nen, aus München nach Ottobeuren zurück und wird am 5. Mai durch Abt Placidus Glogger feierlich an seinen Platz im Altar der Kirchenpatrone Alexander und Theodor aufgestellt. Dem mütterlichen Schutz "Unserer Lieben Frau" von Eldern unterstellten sich an diesem Festtag "nebst ihrer Habe von neuem Kloster und Pfarrei Ottobeuren".

Die Verehrung "Unserer Lieben Frau" von Eldern und ihr Ehrenplatz in der Ottobeurer Kirche waren der Anlaß, der Papst Pius XI. bewogen, dieses Gotteshaus am 25. Januar 1926 zur Basilica Minor zu erheben.

Wiederaufbau in Eldern

Schon in der Mitte der zwanziger Jahre bestand bei zahlreichen Ottobeurer Gläubigen der Wunsch, an jener Stelle, wo 1816 ein Eldernbaum zum Gedenken an die blühende

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Wallfahrt und ihre gewaltsame Zerstörung gepflanzt wurde, eine neue Kapelle zu er-bauen.

In schwerer Zeit begannen 1931 die wenigen Einwohner von Eldern, Gläubige der Pfarrei Ottobeuren und Verehrer des Gnadenbildes, aus Traditionsbewußtsein und Opferbereitschaft an der Stelle der einstigen Gnadenstätte eine Gedenkkapelle zu er-richten und somit "das Andenken an die Gnadenquelle von Eldern, die niemals versiegt ist, neu zu beleben".

Den Grund stifteten die Landwirte Meinrad Wölfle und Johann Schwank. Den Plan fertigte der Ottobeurer Hans Mayer, damals noch Student der Architektur in München. Am 11. Dezember 1931 wurde der Eldernbaum gefällt und im selben Monat mit den Bauarbeiten begonnen. Mitte Januar 1932 stand schon der Rohbau der Kapelle. Im April wurden die Bauarbeiten wieder aufgenommen, während die Ottobeurer Handwerksmeister in ihren Werkstätten die Inneneinrichtung fertigten und den Bau tatkräftig unterstützten. Die Kapelle bekam einen zwiebelförmigen Dachreiter für die Glocke, deren feierliche Weihe am 4. Mai 1932 Pfarrer P. Maurus Zech vollzog. Sie trägt die Namen der Stifter: Johannes und Theresia Neher von Ottobeuren, die Jahreszahl 1932 und die Inschrift "Königin des Friedens, bitte für uns".

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Über der schmucken Eingangstür wurde in einer Nische jene Muttergottesstatue auf-gestellt, die bisher den Eldernbildstock beim Erlenbaum zierte, gefertigt von Bildhauer Josef Bareth. Eine Gedächtnistafel mit folgender Inschrift wurde über dem Portal angebracht: "Gnadenort Maria Eldern. Gegründet 1466 durch Auffindung des Gna-denbildes. Zerstört 1806 infolge der Säkularisation. Marienliebe und Opfersinn eines gläubigen Volkes errichteten diese Kapelle im Jahre der Not 1932". Der neue Altar im Inneren der Kapelle wurde nach Entwurf der Kunstmaler Gebrüder Haugg gefertigt. Das Altarbild stifteten Maria Scherer und ihre Tochter Johanna. Es stammte von ihrem Verwandten P. Honorat Hapt O. Cist aus Salem, der 1774 in Ottobeuren geboren war und nach der Aufhebung seines Klosters als Pfarrer von Salem 1855 verstarb.

Die feierliche Einweihung der Kapelle vollzog am Pfingstmontag, den 15. Mai 1932, mit Pontifikalamt der Hochwürdigste Herr Abt Dr. Joseph Maria Einsiedler. Die Festpredigt hielt Pfarrer, P. Maurus Zech OSB, der unermüdliche "Motor" des ganzen Vorhabens.

Durch Opfersinn, Opferbereitschaft und Opfergaben konnte der Wunsch erfüllt werden, an der ursprünglichen Stelle der Wallfahrt eine würdige Gedenkstätte zu errichten.

Seitdem wird alljährlich am Pfingstmontag das Eldernfest gefeiert. In großer Prozes-sion wird das Gnadenbild zum Gottesdienst nach Eldern getragen. Den ganzen Tag wird an der einstigen Stätte die Gottesmutter verehrt und am Abend mit feierlicher Lichterprozession zurückgeleitet.

Zum 500-jährigen Jubiläum der Wallfahrt 1966 wurde eine festliche Wallfahrtswoche vom. 29. Mai bis 5. Juni abgehalten. Täglich kamen mit Sonderzügen und Omnibussen die Gläubigen der näheren und weiteren Umgebung zu "Unserer Lieben Frau von Eldern" nach Ottobeuren.

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Heute zeigt sich die Eldernkapelle mit einem sehr gut geglückten Anbau an der Ost-seite aus den Jahren 1986/87, der zur Erweiterung des Gottesdienstraumes und zur Unterbringung einer kleinen Sakristei dient.

Wie beim Neubau 1932 waren auch diesmal wieder freiwillige Helfer, ehrenamtliche Förderer und hochherzige Spender, die sich der Aufgabe annahmen.

Besondere Erwähnung verdienen Planung und Leitung durch Dipl.-Ing. Hans Kraft und Dipl.-Ing. Gerhard Tillinger, sowie der umsichtige und unermüdliche Einsatz von Michael Kennerknecht und unter maßgeblicher Beteiligung des Schützenvereins Günztal Eldern, unter 1. Schützenmeister Richard Heinz.

Der "marianische Eldernbaum" von Ottobeuren hat nun ein halbes Jahrtausend überstanden. "Unsere Liebe Frau von Eldern" stand am Anfang dieser Wallfahrt zu-gleich an der Schwelle der Neuzeit.

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Seit 150 Jahren thront das Gnadenbild im Eldernaltar der Basilika von Ottobeuren und erfreut sich der innigsten Verehrung vertrauensvoller Wallfahrer.

(Bild der heutigen Eldern-Kapelle von Osten)

Die Eldernkapelle mit dem Anbau von 1986 der unter maßgeblicher Mithilfe des Schützenvereins Günztal Eldern entstand.

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