Web viewGeorg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 2. Die Landstreitkräfte 1–5. 2

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1. SS-Panzer-Division

"Leibstandarte SS Adolf Hitler"

Feldpostnummern:

Divisionsstab

21825A

Kartenstelle

21825A

Musikzug

48548

1. Geschichte der Division

Die 1. SS-Panzer-Division "Leibstandarte SS Adolf Hitler" wurde am 22. Oktober 1943 aus derSS-Panzergrenadier-Division "Leibstandarte Adolf Hitler"aufgestellt. Bis zum 3. November 1943 erfolgte die Verlegung der Division aus Oberitalien an die Ostfront und dort in den Raum Kiew. Am 10. November 1943 trat die Division aus dem Raum sdwestlich von Fastow (etwa 65 km sdwestlich Kiew) zum Gegensto in nrdliche Richtung an. Es gelang in schweren Kmpfen, die aus dem Raum Kiew vorgestoenen feindlichen Panzerverbnde zu vernichten. Nach Beginn der russischen Winteroffensive Ende Dezember 1943 wurde die Division auf den Raum Berditschew zurckgedrngt. Nach schweren Kmpfen im Raum sdlich von Berditschew folgte nach der Kesselbildung bei Tscherkassy Ende Januar 1944 der Verlegungsbefehl zum III. Panzerkorps hinter den Ostflgel der 1. Panzerarmee in den Raum nrdlich von Uman. Bis zum 15. Februar 1944 versuchten deutsche Truppen, den Kessel von Tscherkassy zu entsetzen, scheiterten jedoch im russischen Abwehrfeuer. Bis Ende Februar 1944 bezog die Division am Tikitsch Stellungen und trat dabei am 16. Februar 1944 auf Lisjanka zum Entsatz der dort eingeschlossenen Verbnde an. Am 17. Februar 1944 konnten rund 34.000 Mann die deutschen Linien erreichen. Nach diesem Einsatz wurde die Division wieder dem XXXXVIII. Panzerkorps bei der 4. Panzerarmee zugefhrt und in den Raum Tarnopol verlegt. In schweren Angriffskmpfen konnte Mitte Mrz 1944 die Lage am rechten Flgel der 4. Panzerarmee zwischen Tarnopol und Proskurow stabilisiert werden. Nach dem russischen Angriff in der Nahtstelle zwischen der 4. und 1. Panzerarmee ab dem 20. Mrz 1944 wurde die 1. SS-Panzer-Division mit Teilen der 4. Panzer-Armee zur "Divisionsgruppe Mauss" zusammengefat und an der Durchbruchstelle am Zbrucz eingesetzt. Am 24. Mrz 1944 befahl die Heeresgruppe Sd der eingeschlossenen 1. Panzerarmee, sich zur 4. Panzerarmee in Richtung Nordwesten durchzukmpfen. Am 1. April 1944 konnte bei Lisowce, etwa 30 km westlich von Skala ein Brckenkopf ber die Sereth gebildet werden. Bis zum 6. April 1944 konnten dann die eigenen Linien erreicht werden. Die Reste der 1. SS-Panzer-Division wurden Mitte April 1944 aus dem Einsatz gezogen und in den Raum Lemberg verlegt. Von hier aus wurden die Reste der Division ab dem 18. April auf die Bahn verladen und nach Belgien verlegt, wo sie im Raum Turnhout aufgefrischt wurde. Nach der alliierten Landung in der Normandie am 6. Juni 1944 wurde die nur teilweise aufgefrischte Division zur Abwehr einer erwarteten zweiten Invasion in den Raum Brgge - Gent verlegt. Am 28. Juni 1944 wurde dann das SS-Panzergrenadier-Regiment 1 "LSSAH" zum I. SS-Panzerkorps an die Invasionsfront verlegt. Am 6. Juli 1944 folgte dann auch der Rest der Division und bezog ihren Bereitstellungsraum um Bretteville-sur-Laize, etwa 12 km sdlich von Caen. Am 11. Juli bernahm die Division einen Frontabschnitt zwischen Maltot und Caen. Am 15. Juli folgte die Verlegung in die Linie St.-Andr-sur-Orne und Frnouville, etwa 3 km sdlich von Caen. Nach dem alliierten Durchbruch bei Avranches wurde die 1. SS-Panzer-Division aus der Stellungsfront herausgezogen und fr das Unternehmen "Lttich", die Rckeroberung von Avranches bereit gestellt. Dabei stie sie bis in den Raum Mesnil-Adele vor, bevor der deutsche Angriff im feindlichen Abwehrfeuer liegen blieb. Anschlieend wurde die schwer angeschlagene Division im Kessel von Falaise eingeschlossen. Nur Reste der Division konnten sich bei Rouen hinter die Seine retten. ber Charleroy zogen sich einzelne Kampfgruppen in Richtung Burg Reuland zurck. Gleichzeitig wurden erste Divisionsteile Anfang September 1944 zur Auffrischung in den Raum Siegburg verlegt. Nrdlich von Prm wurde in Stadtkyll aus den Resten der beiden Panzergrenadier-Regimenter und sonstigen Einheiten eine regimentsstarke Kampfgruppe gebildet und am 10. Oktober 1944 der 12. Volksgrenadier-Division unterstellt. Mitte Oktober 1944 hatte sich die Masse der Division im Raum Lbbecke zur Auffrischung versammelt. Bei den Kmpfen von Juli bis Oktober 1944 hatte die Division 3.601 Mann verloren. Bis zum 4. November 1944 hatte die Division bereits wieder eine Strke von 20.965 Mann erreicht und damit rund 1.500 Mann ber dem Soll. Mitte November 1944 folgte die Verlegung der Division in den Raum Jlich - Mechernich - Dren. Nach etwa sieben Wochen Ruhe und Auffrischung wurde die Division am 13. Dezember 1944 fr die bevorstehende Ardennen-Offensive in den Raum Blankenheim verlegt. Ab dem 16. Dezember begannen die Kmpfe, bei denen die Division in Kampfgruppen aufgeteilt teilnahm. Bis zum Abend des 16. Dezember erreichte die Kampfgruppe Hansen den Ort Recht und die Kampfgruppe Peiper Stavelot. Am 17. Dezember 1944, dem zweiten Tag der Ardennenoffensive, traf die schnell vorgehende Panzertruppe Peiper etwa 4 km sdstlich von Malmdy an der Straenkreuzung von Baugnez auf einen LKW-Konvoi der Battery B des 285th Field Artillery Observation Battalion der Amerikaner. Sofort wurde der Konvoi beschossen und die amerikanischen Soldaten gefangen genommen. Die Angriffsspitze der Kampfgruppe Peiper kmmerte sich nicht um die Amerikaner und fuhr weiter. Nachfolgende SS-Angehrige der Kampfgruppe stellten die etwas ber 100 Gefangenen auf einer Wiese nahe der Straenkreuzung auf. Der nachfolgende Tathergang ist bis heute nicht eindeutig geklrt. Fakt ist, dass dass die SS-Mnner gegen Mittag des 17. Dezembers mit Maschinenpistolen und den Bordwaffen ihrer Fahrzeuge das Feuer auf die gefangenen Amerikaner erffneten unter denen sich auch Verwundete befanden. Es gibt verschiedene Anstze, den Auslser fr das Massaker zu erklren. Im Wesentlichen lassen sich zwei Versionen unterscheiden:1.) Entsprechend den tatschlich gegebenen oder blo eingebildeten Befehlen wollten die Deutschen die Amerikaner weder laufen lassen, noch Ressourcen vergeuden, um sie in ein rckwrtiges Kriegsgefangenenlager zu bringen.2.) Ein Fluchtversuch eines oder einzelner Amerikaner wurde von den deutschen Bewachern durch Waffengewalt zu verhindern versucht. Als Reaktion darauf kam es zu Panikreaktionen unter den verbliebenen Gefangenen, die wiederum ebenfalls als Fluchtversuche angesehen wurden. Nach diesem Erklrungsansatz htte also die Flucht Einzelner eine angespannte Situation zum Eskalieren gebracht.Ungefhr 40 amerikanische Soldaten berlebten, ohne von den SS-Truppen bemerkt zu werden. Nachdem die deutschen Truppen abgerckt waren, flohen die berlebenden.Am frhen Nachmittag des 19. Dezember 1944 erreichte die Kampfgruppe Peiper den Raum La Gleize - Stoumont, wo der Angriff endgltig liegen blieb. Nachdem die Kampfgruppe schlielich bei Stoumont - La Gleize von den Amerikanern eingeschlossen worden war, kmpften sich die Reste am 24. Dezember 1944 zu den Stellungen des SS-Panzergrenadier-Regiments 1 "LSSAH" in den Raum Wanne zurck. Am 29. Dezember 1944 wurde das SS-Panzergrenadier-Regiment 2 "LSSAH" in den Raum sdwestlich von Bastogne und griff aus dem Raum nordwestlich Harlange in nordwestlicher Richtung an. In Zusammenwirkung mit Teilen der 3. Panzergrenadier-Division sollten die amerikanischen Truppen in Bastogne eingeschlossen werden. Bei diesen Kmpfen erlitt die Division schwere Verluste und wurde nach dem Abbruch der deutschen Offensive ab dem 10. Januar 1945 aus der HKL gezogen und in den Raum stlich von St. Vith verlegt. Anschlieend folgte die Verlegung in den Raum Kln. Bis zum 12. Februar 1945 wurde die Division wieder auf eine Strke von 19.055 Mann aufgefrischt. Mitte Februar 1945 folgte die Verlegung in den Raum Ungarn. Hier wurde die Division im Raum Farnd verlegt (26 km stlich von Neuhusel), um von hier aus den russischen Gran-Brckenkopf anzugreifen. Von hier aus griff die Division ab dem 17. Februar 1945 zunchst in Richtung Gywa an und erreichte nach schweren Kmpfen Murzsla und den Gran. Anschlieend drehte die Division nach Norden ein und zerschlug bis zum 24. Februar 1945 den russischen Brckenkopf. Am 25. Februar wurde die Division in den Raum westlich von Veszprm - Vr Palota verlegt und bezog bis zum 6. Mrz 1945 die Ausgangsstellungen fr das Unternehmen "Frhlingserwachen" im Raum 6 km westlich von Kloz, etwa 30 km sdlich von Stuhlweienburg. Bei den folgenden Kmpfen konnten Kloz und Dg erobert und am 12. Mrz 1945 der Si-Kanal bei Simontornya berschritten werden. Nach dem Beginn der russischen Gegenoffensive am 15. Mrz 1945 wurde die Division hinter die Linie Stuhlweienburg - Plattensee zurckgedrngt. Ohne die Mglichkeit, eine feste HKL aufzubauen, mute sich die Division unter hohen Verlusten zunchst auf Veszprm zurckziehen. Am 24. Mrz wurde sie dann auf den Raum Kis - Ld zurckgedrngt. Nach berqueren der Raab erreichten die Reste der Division ber Kszeg - Oberpullendorf am 1. April 1945 das Gebiet bei Wiener Neustadt. Der weitere Rckzug brachte die Reste der Division in den Raum Berndorf und in den Raum Rohr. Am 2. Mai 1945 folgte ber Annaberg der Marsch in den Raum Scheibbs. Hier geriet sie bei Kriegsende in Gefangenschaft.

1943

Datum

Armeekorps

Armee

Heeresgruppe

Ort

Oktober

II. SS

B

Oberitalien

November

XXXXVIII

4. Panzerarmee

Sd

Winniza

1944

Datum

Armeekorps

Armee

Heeresgruppe

Ort

Januar

XXXXVIII

4. Panzerarmee

Sd

Winniza

Februar

zur Verfgung

1. Panzerarmee

Sd

Tscherkassy

Mrz

zur Verfgung

8. Armee

A

Tscherkassy

April

XXIV

1. Panzerarmee

Nordukraine

Tarnopol

Mai

zur Verfgung

OKW

Belgien

Juni

Auffrischung

15. Armee

B