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1 webdance HKIT ® no28 Herausgegeben von G.F. Dancing Dialogue ® in Zusammenarbeit mit dem Institut HKIT ® und der Tanzheimat Inzmühlen. Ausgabe Winter 2010. Die webdance informiert über den aktuellen Stand der HKIT ® Forschung und Entwicklung. Redaktion Gabriele Fischer Gestaltung und Versand Elke Wagner Fotos M.M. Pastian: Friedenstanz Nov. 2010 Dancing Dialogue ® Compagnie Auf Wunsch verschickt das Institut HKIT ® die webdance auch mit der Post gegen eine Kos- tenbeteiligung von 10 Euro im Jahr. Die nächste webdance erscheint im Frühjahr 2011 Liebe Leserinnen und Leser, dieses Tanzjahr hielt viele magische Momente für mich bereit, dazu gehören immer wieder die Tänze, die ich alleine und in Gemeinschaft mit anderen HKIT ® lerinnen geschenkt bekom- me, so auch bei unserem letzten Dancing Dialogue ® Ausbildungstreffen im November, bei dem ich mir folgende Notizen machte: Warten können. Schauen, was passiert jetzt. Wissen, wann ich stehen bleiben muss, damit die andere sich bewegen kann. Friedenstanz 2010. Es sind oft diese kleinen Sätze meiner Mittänzerinnen, die mich tief berühren und bewegen und die mir deutlich machen, was wir da eigentlich bewegen, wenn wir tanzen. Da geht es um Arme, Beine, Bauch, Po und Brust, um uns als Menschen in Bewegung, es geht um Gemein- schaft, Gemeinschaft, die wir mitbewegen und um Mutter Erde, ohne die gar nichts geht. Große Aufgaben, die sich in Sätzen wie Warten können widerspiegeln und die für mich die künstlerische Dimension meiner Arbeit aufzeigen, Kunst als soziale Skulptur, wie es Joseph Beuys nannte, heilsame Kunst. Daran möchte ich auch gerne im neuen Jahr weiter arbeiten, an dieser Verbindung von Kunst und heilsamen Wegen, die wir Menschen brauchen. Dazu ein magischer Moment, von dem mir Malgorzata Pastian berichtet: Malgorzata Pastian, Filmemacherin und Fotografin, Tanztherapeutin HKIT ® und Dancing Dialogue ® Tänzerin schreibt mir: Liebe Gabriele, das erste Mal ist es mir bewusst passiert, als wir diesen Sommer mit der Fähre nach Norwegen gefahren sind: Wir mussten mit unseren Autos lange in der Schlange stehen, bevor nach Anweisung von Mitarbeitern die Fähre befahren werden durfte. Die Menschen stiegen nach und nach aus ihren Autos, zogen sich Sachen an, Sachen aus, reckten und streckten sich, schenkten sich aus ihren Thermoskannen Kaffee ein, manche spielten mit ihren kleinen Kindern und so weiter und so fort.

webdance HKIT no28 - heilende-kraefte-im-tanz.de · 2 Ich sage es Dir, ein Schauspiel ohne Ende. Und da sah ich es, sie machten nichts anderes als tanzen. Ich sah, wie jeder von ihnen

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webdance HKIT® no28Herausgegeben von G.F. Dancing Dialogue® in Zusammenarbeit mit dem Institut HKIT® und der Tanzheimat Inzmühlen. Ausgabe Winter 2010. Die webdance informiert über den aktuellen Stand der HKIT® Forschung und Entwicklung.

Redaktion Gabriele FischerGestaltung und Versand Elke WagnerFotos M.M. Pastian: Friedenstanz Nov. 2010 Dancing Dialogue® CompagnieAuf Wunsch verschickt das Institut HKIT® die webdance auch mit der Post gegen eine Kos-tenbeteiligung von 10 Euro im Jahr. Die nächste webdance erscheint im Frühjahr 2011

Liebe Leserinnen und Leser,

dieses Tanzjahr hielt viele magische Momente für mich bereit, dazu gehören immer wieder die Tänze, die ich alleine und in Gemeinschaft mit anderen HKIT®lerinnen geschenkt bekom-me, so auch bei unserem letzten Dancing Dialogue® Ausbildungstreffen im November, bei dem ich mir folgende Notizen machte: Warten können. Schauen, was passiert jetzt. Wissen, wann ich stehen bleiben muss, damit die andere sich bewegen kann. Friedenstanz 2010.

Es sind oft diese kleinen Sätze meiner Mittänzerinnen, die mich tief berühren und bewegen und die mir deutlich machen, was wir da eigentlich bewegen, wenn wir tanzen. Da geht es um Arme, Beine, Bauch, Po und Brust, um uns als Menschen in Bewegung, es geht um Gemein-schaft, Gemeinschaft, die wir mitbewegen und um Mutter Erde, ohne die gar nichts geht.

Große Aufgaben, die sich in Sätzen wie Warten können widerspiegeln und die für mich die künstlerische Dimension meiner Arbeit aufzeigen, Kunst als soziale Skulptur, wie es Joseph Beuys nannte, heilsame Kunst. Daran möchte ich auch gerne im neuen Jahr weiter arbeiten, an dieser Verbindung von Kunst und heilsamen Wegen, die wir Menschen brauchen. Dazu ein magischer Moment, von dem mir Malgorzata Pastian berichtet:

Malgorzata Pastian, Filmemacherin und Fotografin, Tanztherapeutin HKIT® und Dancing Dialogue® Tänzerin schreibt mir:

Liebe Gabriele,das erste Mal ist es mir bewusst passiert, als wir diesen Sommer mit der Fähre nachNorwegen gefahren sind: Wir mussten mit unseren Autos lange in der Schlange stehen, bevor nach Anweisung von Mitarbeitern die Fähre befahren werden durfte. Die Menschen stiegen nach und nach aus ihren Autos, zogen sich Sachen an, Sachen aus, reckten und streckten sich, schenkten sich aus ihren Thermoskannen Kaffee ein, manche spielten mit ihren kleinen Kindern und so weiter und so fort.

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Ich sage es Dir, ein Schauspiel ohne Ende. Und da sah ich es, sie machten nichts anderes als tanzen. Ich sah, wie jeder von ihnen tanzte und es war großartig es zu sehen. Plötzlich war es eine große Bühne, auf der ein Tanz des Lebens stattfand und ich war sehr tief berührt, bewegt und eine Zuschauerin, von der die Menschen nichts mitbekommen.

Immer habe ich den Gedanken, darüber einen Film zu machen. Ich sehe unsere Tänzerinnen, jede bei ihrer täglichen Arbeit, wie sie auf ihren Bühnen tanzen. Ich sehe Eva-Maria, Helga, Brigitte und alle anderen...

Filme von Malgorzata Pastian über die HKIT®, die im Institutsbüro erhältlich sind, einfach telefonisch unter 05198-9811104 oder online www.heilende-kraefte-im-tanz.de bestellen:AATINI Film von Malgorzata Maria PastianAATINI live miterleben. Die Filmemacherin begleitete mehrere Monate die Tanzcompagnie Dancing Dialogue® und G.F. bei der AATINI Arbeit. Daraus ist ein bewegender Film mit beeindruckenden Bildern entstanden, der ein tiefes Verstehen der AATINI Arbeit ermöglicht. Filmmusik von Stefka Weiland. DVD, 51 Minuten, 30 Euro, ISBN 3-934449-14-X

DVD ringsherumPerformanceprojekt Dancing Dialogue®, Leitung G.F. Es geht um den Dialog von Innen- und Außenräumen, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in einer Handbewegung, einer Hüft-drehung, einem Trommelschlag, einem Flötenton.Tanzbuch 2007, DVD, 45 min, 30 Euro, ISBN 3-93449-13-1

Da sind sie, diese magischen Momente, die wir als Tänzerin erleben, sie ereignen sich auf der großen Bühne des Lebens und wollen nur eines: Gesehen werden. Dazu arbeiten wir in den Tanzklassen der HKIT®, das Leben mit neuen Augen zu sehen, den Tanz zu erkennen, die Musik zu hören und einzutauchen in die vielfältigen Bewegungen des Lebens, die unser Leben so liebenswert und lebenswert machen. Dazu noch ein Buchtipp, der mich schmun-zeln lässt, besonders geeignet für graue Wintertage und für alle die HKIT®lerinnen, die am 30. Januar 2011 nicht mit uns mitkommen können, wenn wir zum Fest von Yemanjá nach Bahia fliegen.

Trópico, Geschichten von Hitze und Regen, suhrkamp taschenbuch 3606, Hg. Santa CruzSehr amüsant zu lesen, vor allem die Geschichte, wie Luiz Cuiuba Urlauberinnen vernaschte. Beim Lesen der Geschichte war ich plötzlich mitten drin im Denken und Leben der Brasil-ianer Bahias. Für mich ein wichtiges Buch, auch zur Geschichte Brasiliens und seinem bunten Völkergemisch. Viele kurze Erzählungen mit Tiefgang.

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AATINI World - Nirwana AATINI

Das DELTA Projekt - Eine Einladung

FRIEDENSTANZ 2010 - dancing dialogue® on stage

HKIT® SPEcIALS - HKIT® Forum, Freundeskreis HKIT® u.v.m.

... and a Happy New Year - Festtagsgrüße

INHALT

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AATINI World Nirwana AATINISeptember 2010, Dancing Dialogue® TÄ-Klasse, alle warten darauf, dass wir endlich wieder zu einer AATINI-Runde zusammenfinden. Wir sitzen im Kreis und schwatzen, dieses Thema und jenes Thema kommt auf, bis Brigitte ungeduldig in die Runde ruft: Hört auf zu reden, ich möchte jetzt dieses Nirwana AATINI betreten und somit nahm das Nirwana AATINI von uns Tänzerinnen Besitz.

Brigitte konnte gerade noch ihre enge blaue Jeans ausziehen und wir tauchten über die Sitz-höcker in die Räume des kleinen Beckens ein, genossen im Kippen, Wiegen und Kreisen die Knochen um unseren Beckenboden, vibrierten und berührten uns und wurden berührt, ließen uns auf Kamelen durch Wüsten tragen oder galoppierten auf leichtfüßigen Pferden durch weite Steppen. Unsere Atmung intensivierte sich, die Lungen wurden belebt, die Stimme, die Stimmbänder, die Kehle.

Wir wurden Weite und Tiefe zugleich und fühlten tiefe Befreiung auf den unterschiedlich-sten Ebenen unseres Seins in unserer Gemeinschaft. Über die Stimme, den Klang entstanden Verbindungen untereinander und über uns hinaus, die einem echten AATINI Nirwana alle Ehre machten. G.F.

Hier ein Bericht von Meral Drewes aus dem AATINI Nirwana

Wirbelsäule hin und her, ich nehme ganz sanft Kontakt zu meinen Lendenwirbeln auf.Meine Aufmerksamkeit ist auf einzelne Wirbel gerichtet, unglaublich, wo ich doch sonst im Lendenwirbelbereich die einzelnen Wirbel nie wahrgenommen habe. Jetzt habe ich eine Ahnung von meinen Wirbeln, vorsichtig nähere ich mich ihnen mit meiner Bewegung. Ganz vorsichtig muss ich sein, schemenhaft fühle ich Verletzungen und Zartheit. Achtsam mit mir nehme ich die Gruppe deutlicher wahr.

Die Stimmen um mich werden lauter, ich würde auch gerne tönen, aber es ist mir nicht möglich, ich schaue um mich rum und muss schmunzeln, weil ich die Töne, die mir entgegen kommen, lustig finde.

Meine Hände, mein Herz, langsam zieht es mich runter zur Erde hin Die Stimmen in der Gruppe werden leiser, ich fühle Müdigkeit. Im Kontakt mit der Erde kommen Töne, Gedan-ken, die mir sagen, ich soll jetzt auch ruhig sein, schließlich sind die Anderen in der Gruppe fertig.

Gewaltig wird dieser Gedanke bei Seite geschoben, sie nimmt sich Raum meine Nana: „Meine Ana Erdmutter, meine Ana Schutzmutter“! Sie ist da, erzählt, tröstet nimmt Kontakt auf. Ich bekomme Antworten aus der Gruppe. Was für ein Glück, Erleichterung und Freude. Meine alte weise Mutter, sie erzählt, tröstet, tröstende Worte, Geschichten. Anbinden mit mir, mit der Gruppe. Sie schiebt die Tür beiseite, die Angsttür die mich behindert, die Tür zu meiner verletzten kleinen Meral. Geduldig erzählt sie und gibt Sicherheit, Vertrauen. Die Ge-fahr und die Ängste scheucht sie beiseite, holt die Kleine zu sich. Sie singt, tröstet, streichelt, liebt und gibt Geborgenheit.

Ich fühle mich geborgen und sicher.

Direkt ins AATINI Nirwana führt auch das AATINI Hör+Tanzbuch, einfach bestellen: www.heilende-kraefte-im-tanz.de

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Das DELTAprojekt - Eine Einladung Mit unserer Brasilientanzreise 2011 startet das große Deltaprojekt der Dancing Dialogue® Tänzerinnen. Bevor wir an der Elbe und an der Weichsel tanzen werden, zieht es uns ins körperwarme Wasser von Bahia, an die Traumstrände Tinhares und Boipepas. Von meiner Vorbereitungsreise im Herbst 2010 bringe ich allen HKIT®Tänzerinnen zwei Texte mit, die ich unter Bananenblättern am Deltastrand von Gamboa zusammen mit Joilson Silva Nasci-mento bei Temperaturen um die 30 Grad übersetzt habe.

Hier der Yemanjà Text. Am Ende der webdance der Exú Text in Verbindung mit den Weih-nachts- und Neujahrsgrüßen HKIT®. Wir werden im Februar 2011 dieses Delta in Brasilien auf einer Yemanjátanzreise besuchen und dort, wo Salz- und Süßwasser aufeinander treffen, Yemanjá im körperwarmen Wasser begegnen und Yemanjá in ihrer ganzen Schönheit an den Stränden Bahias begegnen um mit ihr zu tanzen. Hier also eine der vielen Geschichten über sie als Reiseandenken für Euch ganz persönlich:

YemanjáAus dem Buch Yemanjá von Carolina CunhaIn diesem Buch erzählt Cici für Kinder die Mythen der Orixas. Cici ist eine altehrwürdige Filia dos Santos, eine Candomblétänzerin aus Salvador, die wir auf unserer ersten Brasilien-tanzreise 2009 besuchten. Die Geschichte ist in brasilianisch geschrieben und ich habe sie im November 2010 zusammen mit Joilson Silva Nascimento in Gamboa übersetzt. Es gibt sie demnächst auch als deutsch/brasilianisches Hördokument im Institut HKIT® zu kaufen.

Yemanjá - In ihren Bewegungen war das Lachen des Tanzens.Alles fing damit an, dass der Himmel Olorums herunter kam auf die Erde und sich die Risse und Löcher, die damals die Erde bedeckten, mit Wasser füllten. Olokum, das wilde Meer, brauchte lange, bis es sich davon beruhigte. Die Tochter von Olokum war wie er, nur ein biss-chen weniger wild, dafür war sie sehr, sehr schön. Sie hieß Yemanjá.

Olorum wollte, dass Yemanjá Oxalá, den König von Ifé heiratete und die beiden gründeten eine Familie. Niemand weiß mehr so recht, wann es anfing, dass die Sonne, der Sohn Yeman-jás, seine Mutter nicht mehr liebte. Sie war darüber so betrübt, dass sie wegrannte, ohne sich nach hinten umzuschauen. Da verlor sie das Gleichgewicht und stürzte, so dass ihr danach der Bauch schrecklich weh tat und ihre Gebärmutter sich öffnete und Tag und Nacht zum Vorschein kam. Kein Blut war zu sehen und so kamen dann die Orixas zur Welt.

Exú und Ogum waren die ersten. Die Brüder waren sich so ähnlich, dass es sie selbst verwirr-te. Sie öffneten den Weg für die anderen Kinder: Oxossi, Dadá, Xango, Ajê, Xaluga, Ajaká, Jansã, Ossain, Obá, Oxum, Oloxé, Omolu, Orisha Okô e Oké. Schließlich floss Salz- und Süß-wasser aus den Brüsten Yemanjás. Seit dieser Zeit lebt Yemanjá am Abend auf der Erde. Die Orixas aber gingen in die Natur und wurden zu den 16 Himmelsrichtungen.

Jyaiadê AssabáWächterin der KroneLogos, Benin, Ifé

Iyá ala ô, Iyáladê kolê ala ô ijênia Iyá Assabá lôre ijêniaAla ô, Iyáladê kolê, a ijênia Iyá Assabá lôre ê Ala ô,Iyáladê kolê Ala ô ijênia, Iyá Assabá omi orixá

Mutter Assabá, Wächterin der Krone, bist Du bereit? Mutter der Orixas, achtest Du auf die Krone des Königs?

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Es gibt ein Märchen von Ifá, das erzählt, wie Yemanjá zum ersten Mal aus dem Wasser an Land kam, um Orumila zu heiraten, den Meister, der die Geschicke lenkt.

Yemanjá lebte in Afin, einem wunderschönen Palast, dort, wo die See am tiefsten ist. Sie kam nur in den Vollmondnächten an die Wasseroberfläche, um neue Sterne vom Himmel zu pflücken und sich damit zu schmücken. Auf der Erde verwandelte sich die Göttin in eine wunderschöne Frau. Wenn sie ihre Augen schloss, war sie bezaubernd schön. Auf ihrem Kopf trug sie ein Tuch aus Wasserpflanzen und an ihren Fußgelenken raschelten bei jedem Schritt Muschelketten, das machte ihren Gang mit jedem Schritt aufregender... chuá, chuá ...

Wo immer sie ihren Fuß aufsetzte, entsprang eine Quelle aus dem Boden. In ihren Händen hielt sie das Abebé, einen glänzenden silbernen Spiegel, den sie wie einen Fächer nie aus den Händen legte, reich verziert und glänzend. Sie war eine atemberaubende Erscheinung und nur wenige Menschen wagten es, sie anzusehen, so schön war sie.

Orumila war der bedeutenste Wahrsager, der Babalao. Er war der Vater aller Geheimnisse. Orumila hatte bei der Entstehung der Welt genau zugesehen. Er gab den Dingen, nachdem sie erschaffen worden waren, ihre Ordnung. Er trug die Verantwortung, den Menschen ihr Schicksal zu geben. Orumila hatte verschiedene Länder Arabiens und Afrikas bereist und sich schließlich in der heiligsten aller Städte, Ilé Ifé niedergelassen.

Er war ein Eingeweihter in jeden Augenblick. Seine Wahrsagungen konnte niemand ignori-eren. Orumila heilte wie ein Doktor. Er hatte die Gabe, Dinge zu wissen, bevor sie geschahen und er konnte die weißen Dendeésamen beeinflussen, wenn sie auf den Wahrsagetisch aus Holz, dem Opon Ifá, geworfen worden waren, um das Orakel zu befragen. Er konnte selbst noch die rätselhaftesten Nachrichten entschlüsseln.

Niemand konnte Orumila ganz verstehen, aber er konnte alles verstehen. Er war ein kleiner und dünner Mann mit einem reservierten Temperament, Linkshänder und es schien, als ob es in seinem Körper keine Knochen gäbe. Er war sehr freundlich und ruhig. Er saß gewöhnlich auf seiner Matte aus Palmblättern im Schatten einer großen alten Palme.

Yemanjá war sehr aufmerksam und wollte von allem, was Orumila tat, wissen, warum und wie er es tat. Sie war immer zur Stelle und die Menschen fühlten sich beschützt in ihrer Ge-genwart. Es schien ihre wirkliche Bestimmung zu sein, für andere Menschen da zu sein. Sie ging in den Wald, um Blätter, Rinden und Wurzeln zu sammeln, Dinge, die ihr Mann sie ge-beten hatte zu besorgen. Ihr freundliches Wesen führte dazu, dass die Menschen in ihrer Nähe gute Kontakte untereinander pflegten. Ihre Großzügigkeit machte sie besonders liebenswert.

Yemanjá trug sehr außergewöhnliche Kleidung und wirkte überaus elegant. Sie bevor-zugte Bergkristalle und blaue Bänder und Perlen als Schmuck. Sie liebte es, ihre Augen zu schminken und hatte kraftvolle Wimpern und schwarze Pupillen, die die Form des Mondes widerspiegelten. In ihren Bewegungen war das Lachen des Tanzens. Jede Situation be-herrschte sie mit ihrer markanten Ausstrahlung. Orumila schenkte ihr seine ganze Aufmerk-samkeit.

Nach der Tradition öffnete der Babalao den Tag mit dem Ifá, dem Orakel der Joruba. Es sagt das Schicksal der Menschen voraus. Orumila Ifá ist die höchste Autorität unter den Wahrsagern. Die Babalao benutzen 16 Samen der Dendeé Palme zum Wahrsagen, diese Samen heißen Ikin. Orumila warf das Ifá jeden Morgen im ersten Licht des Tages. An diesem Morgen ereignete es sich, dass das Orakel ihm auftrug, eine Reise zu unternehmen.

Bevor er losging sagte er seiner Frau, dass die Tore des Afim geschlossen bleiben müssten, bis er wieder zurück gekommen sei. Niemand, auch Yemanjá nicht, wusste wohin er ging. „Wann

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kommst Du zurück?“ fragte ihn Yemanjá. Er antwortete: „Ein langer Weg ist es nach Iyaba, es kann einige Tage dauern.“ Iyaba oder Ayabá ist die alte Mutter oder die Königin. „Achte auf Deine Sachen,“ sagte Orumila, „gehe wohin Du willst, ruhe Dich aus, wie es Dir Spaß macht, aber Finger weg von meinen Sachen, hörst Du mich? Suche nicht nach Dingen, die Dich nichts angehen, egal, was passiert.“

Schon ein paar Minuten nachdem er gegangen war, kam ein alter Freund des Paares in großer Eile. Er klatschte aufgeregt in die Hände und rief den Namen des Babalaô. „Es ist eine Schande, er ist nicht da mein Freund,“ antwortete ihm Yemanja hinter dem Tor. „Es ist wichtig, mein Gott, kannst Du helfen?“ fragte der Mann.„Mein Mann ist auf eine lange Reise gegangen heute morgen,“ sagte Yemanja, „sage mir, was macht dir solche Probleme?“ Er sagte unter Tränen: „Yemanjá, mein Sohn ist erkrankt, er wird sterben und niemand hilft ihm.“ Niemand konnte den armen Mann beruhigen. Er weinte ohne Unterlass und litt so sehr, dass es Yemanjá das Herz brach.„Ich bin nicht auf dieser Welt um den kleinen Jungen sterben zu lassen,“ sagte Yemanjá, “wenn ich sehe wie dieser Mann leidet, dann ist es meine Pflicht, ihm zu helfen.“

Die mitfühlende Yemanjá hatte alles vergessen, was ihr aufgetragen worden war, sie öffnete die Tore des Palastes und ging hinaus, auch wenn sie damit gegen ihr eigenes Glück handelte, sie konnte nicht anders.„Bitte, komme für eine Weile herein mein Freund, sagte sie und ging zusammen mit dem Mann ernst und konzentriert zum Platz des Babalao. Yemanjá streute etwas Iyersun, das ist das Pulver, das zum Wahrsagen benötigt wird, auf den Orakeltisch Opon-Ifá und begann dann mit der Zeremonie. Sie sagte die heiligen Worte des AXÉ. Sie warf die Opelé und begann aufzuschreiben, was sie in der Konstellation der Ikin sah.

Sie las die Zeichen Ifás so gut wie ihr Mann Orumilá. Sie sagte, welche Ebo, welche Opfers-peisen gebracht werden mussten und arrangierte den Weg, den Odu, mit den Dendeésamen so, dass er den Jungen aus der schweren Krankheit herausführte. Als sie sah, dass alles zu ihrer Zufriedenheit gelaufen war, schaute sie auf und sagte dem Vater, dass er jetzt entspannt nach Hause gehen könne, sein Sohn sei geheilt.

Tag um Tag verging und immer mehr Leute kamen und Yemanjá half allen. Sie schickte niemanden weg und die Leute bezahlten sie für ihre Konsultationen. Wo keine Frage gestellt wird, gibt es auch keine Antwort. Ihre Arbeit war so erfolgreich, dass die Leute sie mit Oru-milá verglichen und sagten, sie sei ebenso kompetent wie er.

Auf dem Heimweg hörte Orumila Frauen die vom Einkauf kamen, von Yemanjás Heilungsge-schäften erzählen. Eine seiner Augenbrauen hob sich bedenklich, aber er achtete nicht weiter auf das Gerede der Leute, doch als er immer mehr Geschichten über die großartige Frau hörte, die wahre Wunder vollbrachte, hörte er genauer hin und wunderte sich, wie es sein konnte, dass seine Frau mit dem Opolé arbeitete, obwohl es ihr Olofi nicht erlaubt hatte? Olofi oder Olofin-Odudua ist der Gott, der die Welt anstelle von Oxala erschuf, denn mitten drin im Er-schaffen der Welt war Oxala eingeschlafen und hatte seine Aufgabe an Olofi übertragen.

Als Orumila in die Stadt Ifé kam, traf er den Freund und seinen Sohn. Orumila fragte im Vorübergehen, wie es den beiden geht und der Vater sagte: „Aburu aboyé abochidchi! Er machte Orumila höfliche Komplimente und gab seine Ehrerbietungen für Yemanjá, die seinem Sohn das Leben zurück gegeben hatte. Orumila, der nur ein bisschen langsamer gegangen war, um die beiden zu grüßen, hielt inne als er das hörte. Er schaute sehr interessiert auf die Lippen seines Freundes und hörte genau hin, was er sagte und wollte mehr und mehr von ihm wissen.

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„Der Kleine wäre wirklich an einer sehr ernsten Krankheit gestorben,“ sagte der Vater, „und nun sieht er aus wie das blühende Leben. Schau her,“ und er zeigte Orumila seinen kernge-sunden Sohn. Was er zu Orumila sagte war richtig, aber es war der falsche Zeitpunkt. Orumila wollte nur weitergehen und nichts mehr denken.

Da kam er zum Palast und ging durch das Tor, ohne dass ihn jemand bemerkte, denn er be-nutzte seine magischen Kräfte und verwandelte sich in einen Affen. Er sprang hinein ins Licht des Terreros, dort wo Yemanjá sehr beschäftigt mit dem Orakel saß und er wurde sehr sehr ärgerlich. Er schlug einen Salto auf sie zu und kam ihr gefährlich nahe, dabei stieß er einen Schrei aus und löschte das Feuer. Yemanjá konnte nichts mehr sehen und begriff schlagartig die Situation. Sie entschuldigte sich völlig erschrocken bei den Besuchern und bat sie ein andermal wieder zu kommen.

Der letzte der Besucher der den Palast verließ, muss noch den Wutausbruch des Wahrsagers mitbekommen haben, denn der Babalao wartete nicht, bis alle gegangen waren. Er erhob sich voll Wut gegen Yemanjá, die völlig erschrocken in die Küche gegangen war und weinte. Ihr Ehemann schrie: „Es ist ungehörig, dich als Frau an meinem Wahrsagetisch sitzen zu sehen. Hier habe ich gearbeitet um die Geschicke vorauszusagen. All das hatte ich Dir verboten.“

„Du bist mein Mann,“ schrie Yemanjá, „aber ich konnte mich nicht zurückhalten, den Men-schen zu helfen, die so dringend Hilfe brauchten. Ich bin wie ich bin.“ Er fragte: „Willst Du mehr wissen als ich, Orumila? Das genügt nicht. Wir werden nicht darüber diskutieren. Olofi muss mir antworten und unsere Ehe für ungültig erklären. Gehe deiner Wege,“ sagte Orumila.

Yemanjás Schweigen sagte alles. Sie blieb gefasst, war sich aber sicher, dass sie keine Minute länger bleiben würde. Sie atmete tief durch. Mit aufrechter Haltung, wie eine echte Dame, verließ sie den Ort des Geschehens ohne den Blick zu senken aber in höchster Erregung. Als sie an der Türe vorbei kam, konnte man einen scharfen Wind um die Ecken pfeifen hören. Sie ging voll Ärger über die Undankbarkeit ihres Mannes.

Zu klug um Angst zu haben, blieb sie noch für eine Weile in der Stadt. Sie verzauberte sich in eine Händlerin und verkaufte Pasteten auf dem Markt. Doch eines Tages ging sie in den Dschungel und kam nicht wieder zurück.

Sie saß ganz versunken auf einer Brücke, die Augen voller Tränen, als sie ein sehr kluger Elefantenjäger dort fand. Erinlé kam sehr sehr langsam und leise auf sie zu. Er wollte sie nicht stören und grüßte sie vorsichtig:„Guten Tag schöne Frau. Ich lebe im Fluss,“ sagte er und nach ein paar Minuten fragte er: „Und woher kommst du? Wir könnten doch hier zusammen leben, mein Afin ist groß genug und ein sehr schöner Platz unter dem Wald. Yemanjá, die Tochter der Fische fühlte sich willkommen. Sie akzeptierte das Angebot und ging mit Erinlé in den Fluss.

Sie liebte ihn sehr und blieb lange Zeit bei ihm und eine große Freundschaft entstand zwisch-en den beiden. Erinlé hatte ein sehr gutes Benehmen und Yemanjá fühlte sich in seiner Gegen-wart sehr wohl. Sie war eine schöne und attraktive Frau und erinnerte sich nicht mehr daran,

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dass das Leben einmal schwer und unangenehm gewesen war.

Eines Tages kam der Jäger zu ihr und sagte: „Ich liebe dich, willst du mich heiraten?“ Yeman-já sagte Ja, nachdem sie ihm einige Bedingungen gestellt hatte: “Du wirst niemals die Größe meiner Brüste kritisieren,“ sagte sie, denn manchmal wurden ihr Brüste sehr groß. Er wusste, dass er diese Verbindung niemals aufs Spiel setzen würde und den Respekt vor Yemanjá ni-emals verlieren würde.

Doch als es am schönsten war zwischen den beiden, da passierte es. Erinlé trank eines Nachts zuviel. Er kam betrunken nach Hause und als Yemanjá das sah, ging sie zu ihm um mit ihm zu reden. Sie sagte ihm lauter Wahrheiten und konnte nicht aufhören damit. Zum ersten Mal war sie ärgerlich weil er getrunken hatte. Soviel Aggression konnte Erinlé nicht aushalten und er nahm den Mund sehr, sehr voll und sagte sehr, sehr dumme Dinge zu ihr: „Diese langen Brüste von Dir, die immer hin und her wackeln sind wie ein Pendel, warum gehst Du nicht weg von mir.“

Yemanjá warnte ihn: „Wie kämpfst Du denn gegen mich?“ Erinlé hörte nicht auf sie, er machte einfach weiter schlechte Witze über ihre Brüste. Am Fluss hallte diese nicht aufhören-wollende Aggression in vielen Echos wider. Das war das Gelächter des Alkohols. Palmwein ist das mystische Getränk von Oxalá. Verletzt und bereit zum Äußersten zu gehen, knallte Yemanjá die Türe endgültig zu. Sie stellte sich vor Erinlé in ihrer vollen Macht auf, nahm ein Schwert und schlug zu, nur einmal, sehr hart und sehr tief.

Dann schnitt sie seine Zunge heraus, damit niemand seine Stimme mehr hören konnte. Der Ärger von Yemanjá spiegelte sich in der Oberfläche des Weges, der wie ein Dschungel war und in der Oberfläche des Wassers, das aufgewühlt war vor Erregung. Sie ging und nahm alles mit sich. Gefährliche Wellen kamen dem entgegen, der versuchte sie aufzuhalten.

Die Rache von Yemanjá zerbrach Brücken und riss Steine aus den Gebäuden am Ufer. Sie verschluckte ganze Dörfer. Unter großem Schäumen und Getöse erschuf sie den Ozean. Sie ging dahin, ruhig und überlegen, eine große Königin, Wächterin des großen Ala, der mys-tischen Krone Oxalás, die sich als Turban in gesegneten weißen Tüchern um ihren Kopf wand.

Sie, die Herrin aller Wasser und das ist sie bis heute geblieben. Das sagt ihr Name Yemanjá.

Yèyé omo ejà ... Mutter deren Söhne Fische sind.Odô Izá, Yemanjá Ataramagbá,Ajejê lodô, ajejê nilê!

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HKIT® Specials - Events Termine und mehr Freundeskreistreffen am 1. AdventWie in jedem Jahr trafen sich Freundinnen und Freunde der HKIT® am 1. Advent und feierten gemeinsam das zu Ende gehende HKIT® Jahr. Dieses Jahr wurden allerseits sehr wohlwollend die neuen Isolierglasfenster im Essraum des Gästehauses bewundert, die Stefka Weiland in einer Blitzaktion zwischen zwei Workshops von örtlichen Handwerkern einbauen ließ. Ein kuscheliges und warmes Gefühl hinterlässt diese Neuerung. Wir sprachen aber auch über unsere Enttäuschung, dass im Jahr 2010 keine einzige neue Anmeldung im Freundeskreis zu verzeichnen war und unsere kleine Schar an Freunden und Freundinnen hat sich nun ent-schlossen: Bis zum nächsten Treffen will jede eine neue Freundin oder einen neuen Freund mitbringen, denn, wie formulierte es Erika Werda? Es geht doch darum, die eigene Dank-barkeit den HKIT® gegenüber zum Ausdruck zu bringen. Die HKIT® haben soviel bei jeder von uns bewirkt. Da ist es doch selbstverständlich, Mitglied im Freundeskreis zu sein. Leider denken nicht sehr viele HKIT®lerinnen wie Erika Werda. Besonders unverständlich sei es, dass Frauen, die mit den HKIT® arbeiten und daran verdienen, nicht im Freundeskreis seien. Wir hoffen auf viele neue Freunde und Freundinnen im Jahr 2011. Das Singen der ersten Ad-vents- und Weihnachtslieder bereitete uns miteinander große Freunde. Elke Wagner begleitete uns auf der Gitarre und Stefka Weiland beglückte uns mit ihrem Solo O Tannebaum auf platt-deutsch, nach all den Jahren Freundeskreistreffen a must.

Friedenstanz Performance in Berlin Adventszeit, es ist lausig kalt, wir Tänzerinnen sind unterwegs nach Berlin, um für dieses Jahr zum letzten Mal unseren Friedenstanz zu performen. Nach der überaus gelungenen Performance zur Kalenderpräsentation von Gisela Notz im November in Inzmühlen werden wir auch dieses Mal zu einem Vortrag von Gisela Notz im Beginen Wohnprojekt in Berlin, Erkelenzdamm, tanzen. Dieses Mal mit einem Revival der Josephine Baker Performance in Kombination mit dem Friedenstanz 2010. Alle sind aufgeregt, wie wird es werden?

Unsere Berliner Fans sind begeistert uns endlich einmal live zu erleben und für unsere Tanz-compagnie sind diese Ausflüge immer wieder eine Bereicherung, vor allem und besonders was unser Gruppenfeeling anbetrifft. Es ist schön, sich im Außen als gewachsene Gemein-schaft zu erleben, was in Inzi so selbstverständlich ist, das Tragen und Getragenwerden durch die Gruppe, hier bekommt es eine neue Qualität.

Das konnten wir in unseren Performances in Santa Fe, in Bedburg-Hau, in Galatina oder in Hamburg genau so erleben, wie jetzt in Berlin. Es lohnt sich, eine etwas längere Zeit gemein-sam tänzerisch Tuchfühlung zu haben, eine ungeahnte Nähe und Verbundenheit ist das Ge-schenk. Nähe zu sich selbst und zu den anderen, im Fluss sein mit sich und mit der Gruppe, Zufriedenheit.

So war auch unsere Performance mit der Musik von Stefka Weiland in Berlin ein großer Er-folg. Dazu der Vortrag von Gisela Notz, eine gelungene Begegnung von Theorie und Praxis, von Wort und Bewegung. Nun suchen wir neue und größere Aufgaben, an denen wir weiter wachsen können. Vielleicht das Polenprojekt, das wir 2012 endlich in den Tanz umsetzen wol-len.

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Dancing Dialogue® im Raum Frankfurt und Einzelarbeit bei G.F.Im Tagungszentrum Weitblick von Susanne Wüst-Bauer biete ich 2011 eine fortlaufende Dancing Dialogue® Gruppe und Einzelarbeit an. Zur Freude aller Südfrauen und dank Su-sannes unermüdlichen Bemühungen, konnte diese Idee realisiert werden, hier die Termine:

12. - 15. April 20115. - 8. Juli 20116. - 9. Sepember 2011

Die Gruppe trifft sich jeweils Di. von 17 Uhr bis Fr. um 13 Uhr.Anmeldungen, auch für die Einzelarbeit, bitte über das Institutsbüro HKIT®

VorankündigungSamstag 2. April 2011, 17 Uhr Vortrag von Brundhilde clauterHEILENDE KRäFTE IM TANZ® in der Integrierten Grundschule Ein lebendiger und ergreifender Vortrag, wie Schule auch sein kann.

Ich freue mich, diesen Vortrag von Brundhilde Clauter ankündigen zu können und ich hoffe, viele HKIT®lerinnen finden den Weg in die Tanzheimat um live miterleben zu können, wie die Fachkompetenz und Lebensfreude von Brunhilde Clauter ungeahnte Bewegungs- und Begeg-nungsräume öffnet, die jedes Kinderherz höher schlagen lassen und Eltern und Erziehern die Angst vor der Kreativität ihrer Kinder nehmen.

Brunhilde Clauter zu ihrem Vortrag:Im Grunde genommen war es gar nicht meine Absicht mit Kindern therapeutisch-tanzend zu arbeiten. Wenn ich aber nun zurückblicke, hat sich dieses wie von selber entwickelt, immer am “roten Faden” entlang, als sollte dies so sein.

Von Beruf bin ich Erzieherin und habe eigentlich immer am liebsten mit Bewegung und Rol-lenspielen gearbeitet, wobei mir die “besonders schwierigen” Kinder am meisten am Herzen lagen. Auch konnte ich durch meine über 3-jährige Betreuung von Kindern in bedürftigen Familien, über das Jugendamt, erfahren, was Kindern wichtig ist und was sie an Unterstüt-zung brauchen. Insgesamt wurden meine Erfahrungen noch ergänzt durch meine fast 10-jäh-rige ehrenamtliche Tätigkeit in meiner Kirchengemeinde, in der ich Kinder und Jugendgrup-pen betreute.

Wie kommt nun aber HKIT® in die Schule?Ursprünglich hatte ich mich beworben mit dem Angebot einer Bauchtanz AG für Mädchen,eben an dieser integrativen Schule an der ich nun arbeite. Bauchtanz fand die Schulleitung nicht besonders interessant, dagegen aber ein Angebot mit Bewegung und Entspannung für Kinder. Also schrieb ich dafür ein Konzept und arbeitete damit tanzend mit der gesamten er-sten Klasse. Daraus hatte sich dann im Jahr darauf ein Angebot entwickelt, Tanz und Bewe-gungstherapie, das 1x in der Woche vormittags in die Unterrichtszeit mit eingeflochten wird.

Die Lehrkräfte von allen vier Grundstufen haben zu Beginn des Schuljahres aus ihren jeweili-gen Klassen eine kleine Gruppe von Kindern zusammengestellt, die ihrer Ansichtnach dieses Angebot besonderes brauchen. (Kinder mit ADHS, ADS, Entwicklungsver-zögerung, Dissoziales Verhalten und Kinder mir depressiver Verstimmung und Ängsten.)

Zu Beginn dieser ergänzenden therapeutischen Arbeit hatte ich einen Vortrag im Kollegium darüber gehalten, wie man die genannten Störungen durch Tanzen und Bewegung positiv

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beeinflussen könnte. Es ist nun ganz spannend bei meiner Arbeit zu sehen, wie sich das Tanzen mit den HKIT® heilend bei Kindern auswirkt. Da geht es um das aufmerksame Zuhören und Hinschauen, das wir in der Ausbildung gelernt haben, dass die Kinder genügend Freiraum bekommen um sich entfalten zu können und gemachte Erfahrungen erfolgreich verarbeiten zu können.

Ich bin gespannt, was sich daraus noch für die Zukunft alles so weiterspinnt, immer am “ro-ten Faden “ entlang.

Reisebüro HKIT®

Dank der großen Nachfrage nach brasilianischen Reisemöglichkeiten mit oder ohne Familie haben wir uns entschlossen, ein HKIT® Reisebüro zu eröffnen. Stefka Weiland wird Euch in allen HKIT®-Reisen nach Brasilien fachkundig beraten und mit Euch Euere Traumreise zusammenstellen. Flüge, Unterkünfte, Transfer, Guide, Ausflüge, Aktivitäten, Strandvergnü-gen, Tanzvergnügen, Candomblé. Ich freue mich, wenn möglichst viele HKIT®lerinnen das Land des Candomblé life kennen und lieben lernen, sind doch die Orixa ein wesentlicher Teil unserer HKIT® Arbeit und solche Studien von großer Bedeutung für unsere Verbundenheit. G.F.

Das neue Jahresprogramm HKIT®

Das neue Programm wird Mitte Januar 2011 erscheinen und an alle TänzerInnen der HEILENDEN KRÄFTE IM TANZ® mit der Post verschickt. Die neuen Ausbildungsgrup-pen beginnen im Frühjahr 2011, die Termine stehen natürlich schon fest und können als PDF auf unserer Homepage www.heilende-kraefte-im-tanz.de heruntergeladen werden. Wie schon in 2010 nehmen wir für alle Kurse, Workshops und Ausbildungen Bildungsgutscheine und Qualifizierungsschecks an. Bei Interesse einfach Elke Wagner anrufen, 05198-9811104.

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... and a Happy New Year - Festtagsgrüße aus dem winterlich verschneiten Inzmühlen, im Advent 2010

Mit friedlichen Weihnachtsgrüßen und den allerbesten Wünschen zum neuen Jahr an alle HKIT®lerinnen, ihre Familien, Freunde und Bekannte von dem gesamten HKIT® Team! Wir bedanken uns für die gemeinsamen Tänze im vergangen Jahr und wünschen für 2011 rundherum viel Bewegung, Wohlsein, Happyness and Success und nicht vergessen: Tanz - kanns. G.F.

Und nun noch wie bereits angekündigt, ein ganz besonderes Weihnachtsschmankerl; als ich diesen Text über Exú zusammen mit Joilson Silva Nascimento übersetzt habe, kam mir der Gedanken, wie wäre es eigentlich, wenn wir Christi Geburt einmal auf diese Art und Weise ankündigen würden? Ein ganz neues Bild vom Christkindl könnte da wachsen zur Weihnacht-szeit. Jedenfalls ist dieser Song von der CD, die Malgorzata Pastian aus Polen mitbrachte, Pure Brasil 2, der Renner bei allen Tanzveranstaltungen in unserem Hause, hier nun endlich die Erklärung dafür, die Übersetzung des Textes bringt es an den Tag, was uns fehlt ist die männliche Kraft, die sexuelle Triebfeder allen Seins, dieses sage ich mit einem Schmunzeln auf den Lippen und natürlich mit dem Blick auf das absolut männliche Jesuskind, denn was würde sich ändern, wäre das Kind in der Krippe ein Mädchen? Also, jetzt aber genug gedacht, hinein ins Vergnügen mit Ejigbô alias Exú.

Uma História de Ifá; Ele é Ejigbô alias ExúEine Geschichte der Ifá: Er ist EjigbôMargareth MenezesTrack 08CD Dance of the OrixásBrazilian songs blessed by mother africaPure brazil’ (2)

übersetzt von Joilson Silva Nascimento und G.F.

Er, er, er ist Ejigbô, er ist Ejigbô ...Blühende Stadt: er EjigbôLeuchtende Stadt: er EjigbôEr Ejigbô, verzauberte Stadt.Er Ejigbô Du bist die wirkliche Majestät.

Araketo, das Ritual des Candomblé, Ehrerbietung den Städten Gueto und Sapé

Ein Mann in seiner vollen sexuellen Kraft ist gekommenHier ist er in seiner vollen Potenz.

Jahre sind vergangen und alles was lebt hat sehr gelittenDie Vögel waren ohne Frieden, Fauna und Flora konnten nicht mehr wachsen und gedeihen.Die Frauen waren nicht mehr fruchtbar. Die Blüte ihrer Sexualität konnte sich nicht mehr entfalten.

Er, er, er ist Ejigbô, er ist Ejigbô ...Blühende Stadt: er EjigbôLeuchtende Stadt: er Ejigbô

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Er Ejigbô, verzauberte Stadt.Er Ejigbô Du bist die wirkliche Majestät.

Die Krieger kämpften gegeneinander mit Holzstöcken.So war das Ritual.Während vieler Stunden kämpfte das Gute gegen das Böse.Dann gingen die Krieger zurück mit dem König in den Heiligen Wald und aßen einen Brei aus Jams, der köstlich war.Alle von ihnen haben davon gegessen.

Schwarze Männer in Verbundenheit mit Gott.

Doch nicht nur Weihnachten steht vor der Tür sondern auch Silvester. Eine Zeit, sich Gedan-ken zu machen, was im alten Jahr alles angefangen hat und im neuen Jahr aufgegriffen und fortgesetzt werden will. Denn spätestens seit Siegmund Freud wissen wir, dass unsere sex-uelle Energie die Triebfeder all unseres Handelns und Tuns ist und wir gut daran tun, unsere Triebe, die sich in Form von Gefühlen äußern, zu kultivieren und wie oben so schön besun-gen, in unserer Umwelt fruchtbar werden zu lassen. Da sind wir wieder bei diesen magischen Momenten, von denen ich Eingangs schreibe, dort wo sich Yin und Yang treffen und CHI entsteht. Die Lebensenergie gebündelt und kraftvoll in ihrer Wirkung 2011.

Magische Momente HKIT® 2011 in Inzmühlen15. - 17. Juli 2011 - Große 25 Jahrfeier HKIT® eine festliche Würdigung und ein Dankeschön an die HEILENDEN KRÄFTE IM TANZ® und alle Tänzerinnen, die zu dieser Tanztherapie beigetragen haben12. - 14. August 2011 - HKIT® Forum HKIT®lerinnen halten fachliche Vorträge über ihre Erfahrungen mit den HKIT®. Wie immer spannend, aktuell und mit homeland Garantie

Die Schallmauer des Moments überschritten hat bereits HKIT® Brasilien. 2011 wird ein Jahr des genauen Hinsehens sein, des Weiterforschens am Thema Orixás und Candomblé. Ich werde weitere Terreiros besuchen und auch die Geschichte der Indianischen Kulturen Brasiliens erforschen, die keinen unerheblichen Beitrag zum Candomblé, wie er heute ex-istiert, geleistet haben. Die Tanzreise im Februar zu Yemanjá ist eine Einladung an alle HKIT®lerinnen, bei diesen HKIT® Forschungen mit dabei zu sein. Wir planen in Inzmühlen eine Sambaschule, um die Bewegungen der Orixa, die die Wurzeln des Sambas sind, leicht und spielerisch immer wieder üben zu können, bis sie zu einem Lebensgefühl geworden sind. 5 HKIT® Kokosnusspalmen gibt es bereits in Brasilien und wir werden, wie ich hoffe bald, einen HKIT® Tanzplatz dort eröffnen können.

Ich freue mich auch auf unsere Deltaforschungsarbeiten in Brasilien und anschließend an der Elbe, also dem Dreaming Land der Tanzheimat und auch auf die Forschungen in der WHKIT®, der Wasserarbeitsausbildungsgruppe. Hier sind wir neuen und vertiefenden Erken-ntnissen zum Thema heilsame Bewegungen im Wasser auf der Spur.

Nicht zu vergessen die vielen magischen Momente, die sich in den HKIT®-Ausbildungs-gruppen ereignen und von denen bestimmt jede Tänzerin eine Menge berichten könnte. Wir planen 2011 wieder einen Friedenstanz im Nicolai Mahnmal in Hamburg, denn es ist uns ein großes Anliegen geworden, den Frieden zu bewegen und unsere Friedenstänze haben an Kraft und Ausstrahlung gewonnen über die Jahre an denen wir an ihnen arbeiten. 2012 liebäugeln wir nun doch endlich nach Polen zu fahren und dort zu performen, nachdem uns Fördergelder in nicht unerheblicher Menge für diesen Event zugesagt worden sind.

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Ein weiterer magischer Moment wird der Beginn einer gemischten Ausbildungsgruppe sein, neben den bestehenden Gruppen, die ausschließlich für Frauen sind, wollen wir 2012 eine gemischte Ausbildungsgruppe für Männer und Frauen anbieten. Dazu laden wir mit Schnup-per- und Kennenlernangeboten bereits 2011 herzlichst ein.

Magische Momente, wie Perlen auf eine Schnur gefädelt, verbunden mit der Perlenkette des Rückgrats ein geerdeter Schatz, Bodenschatz, als Grundlage für alle Bewegungsmomente 2011, meine tänzerische Vision für das neue Jahr. Schauen wir mal, wie sich das bewegt. G.F.

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Aufnahmeantrag

Hiermit beantrage/n ich/wir die Aufnahme in den Freundeskreis HKiT®

An die Gemeinschaftsstiftung HKiT®

21256 Inzmühlen

Meinen Mitgliedsausweis erhalte ich nach Zahlung des ersten Beitrages auf das das Konto 6080824 bei der Sparkasse Harburg-Buxtehude, BLZ 207 500 00 bzw. umgehend bei Teil-nahme am Lastschriftverfahren.

Förderbeiträge zur Zeit:Privatperson/en Förderbeitrag: ab 150 Euro pro Jahr und PaarUnternehmen Förderstufen: ab 750/1500/3000 Euro pro JahrJungeR FreundIn (Alter bis 18 Jahre) Förderbeitrag 1 Euro pro Lebensjahr

Spenden und Förderbeiträge sind steuerlich absetzbar.

Name und Vorname ........................................................ geb. am ........................ ggf. Vorname des Ehepartners ......................................... geb. am ........................Beruf .............................................................................Straße ............................................................................PLZ und Ort ..................................................................E-Mail ...........................................................................Telefon ..........................................................................geworben durch ............................................................. Unterschrift .................................................................... Datum ............................

Hiermit ermächtige(n) ich/wir Sie widerruflich, den von mir/uns zu entrichtenden Mitglieds-beitrag bei Fälligkeit zu Lasten meines/unseres nachfolgend aufgeführten Kontos mittels Lastschrift einzuziehen.

Einzug zu Lasten Konto-Nr. Kontoführendes Kreditinstitut Bankleitzahl

Wenn mein/unser Konto die erforderliche Deckung nicht aufweist, besteht seitens des kontoführenden Kreditinstitutes keine Verpflichtung zur Einlösung.

Unterschrift ...................................................................... Datum .............................