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34 Natürlich | 11-2004 K alte und trübe Herbst- und Wintertage schlagen selbst Frohnaturen aufs Gemüt: Man hat schlechte Laune, kommt morgens nur schwer aus dem Bett, ist tagsüber müde, lustlos und gereizt. Auch Süssigkeiten erscheinen jetzt besonders verlockend. Die Ursachen hierfür sind vor allem der Mangel an natürlichem Tages- und Sonnenlicht sowie die verminderte Licht- intensität im Herbst und Winter. Exper- ten vermuten, dass hierdurch die Pro- duktion des Nervenbotenstoffes Seroto- nin im Gehirn sinkt. Gleichzeitig produ- ziert der Körper weiter das Schlafhormon Melatonin, das der Körper nicht schnell genug abbaut. Wege aus dem Die Tage werden kürzer und die Stimmung trüber. Doch nicht nur Anti- depressiva führen aus dem Stimmungstief. Meist bedarf es nämlich wenig, um trotz der frühen Dunkelheit ein sonniges Gemüt zu bewahren. Text: Stella Cornelius-Koch

Wege aus dem - Natuerlich Online · und den Sehnerv die Ausschüttung von Serotonin ausgelöst wird. Daher kommt auch eine Therapie in Solarien wegen der hohen UV-Strahlung nicht

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Page 1: Wege aus dem - Natuerlich Online · und den Sehnerv die Ausschüttung von Serotonin ausgelöst wird. Daher kommt auch eine Therapie in Solarien wegen der hohen UV-Strahlung nicht

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Kalte und trübe Herbst- undWintertage schlagen selbstFrohnaturen aufs Gemüt: Manhat schlechte Laune, kommt

morgens nur schwer aus dem Bett, isttagsüber müde, lustlos und gereizt. Auch

Süssigkeiten erscheinen jetzt besondersverlockend.

Die Ursachen hierfür sind vor allemder Mangel an natürlichem Tages- undSonnenlicht sowie die verminderte Licht-intensität im Herbst und Winter. Exper-

ten vermuten, dass hierdurch die Pro-duktion des Nervenbotenstoffes Seroto-nin im Gehirn sinkt. Gleichzeitig produ-ziert der Körper weiter das SchlafhormonMelatonin, das der Körper nicht schnellgenug abbaut.

Wege aus demDie Tage werden kürzer und die Stimmung trüber. Doch nicht nur Anti-

depressiva führen aus dem Stimmungstief. Meist bedarf es nämlich wenig,

um trotz der frühen Dunkelheit ein sonniges Gemüt zu bewahren.

Text: SStteellllaa CCoorrnneelliiuuss--KKoocchh

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Naturheilkunde GESUNDHEIT

Basler am anfälligstenSo unangenehm diese Begleiterscheinun-gen des Herbstes auch sind: Ein Grundzur Sorge sind sie im Allgemeinen nicht.Allerdings gibt es auch Menschen, die inder dunklen Jahreszeit richtig krank wer-den. Eine im letzten Jahr veröffentlichterepräsentative Umfrage mit 980 Teilneh-mern hat ergeben, dass in der Schweiz2,2 Prozent unter einer saisonal abhängi-gen Depression (Seasonal Affective Dis-order, SAD) und 8,9 Prozent unter einermilderen Form, der subsyndromalensaisonal abhängigen Depression (S-SAD)leiden. Die Einwohner von Basel schei-

nen demnach besonders anfällig für eineHerbst-Winter-Depression zu sein.

Aus früheren Untersuchungen weissman, dass Frauen etwa viermal so häufigbetroffen sind wie Männer. Die genauenGründe sind noch unklar. Eine möglicheRolle spielen genetische Faktoren. So hatAlexander Neumeister von der SAD-Am-bulanz am Allgemeinen Krankenhaus inWien herausgefunden, das winterdepres-sive Patienten auf Serotoninschwankun-gen im Gehirn sensibler reagieren alsMenschen, die nicht an SAD leiden.Hierzu untersuchte der österreichischeMediziner den Tryptophan-Gehalt im

Blut. Dabei handelt es sich um eine unteranderem in Milch, Milchprodukten,Fisch und Huhn enthaltene Aminosäure,die vom Körper zu Serotonin umgewan-delt wird. Ergebnis: Patienten, bei denender Tryptophan-Spiegel künstlich abge-senkt wurde, waren vermehrt depressiv,während gesunde Personen keinerleiStimmungsschwankungen aufwiesen.

Unterschiede zur normalen DepressionWichtig ist es, die saisonale Depressionvon anderen Depressionsformen deutlich

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Naturheilkunde GESUNDHEIT

abzugrenzen. Wichtigstes Unterschei-dungsmerkmal: Die Symptome einer SADtreten nur in den Herbst- und Winter-monaten auf und sind in der Regel nachzwei bis drei Monaten wieder vollständigverschwunden. Zwar können auch andereDepressionsformen in ihrer Intensitätschwanken, verschwinden jedoch nieganz. Weiteres Kennzeichen ist eine Zu-nahme des Appetits, insbesondere aufKohlenhydrate, während Betroffene einersaisonal unabhängigen Depression unterAppetitmangel leiden. Durch den ver-mehrten Heisshunger auf Süsses kommtes häufig zu einer Gewichtszunahme. Aus-serdem schlafen SAD-Betroffene viel, sindjedoch aufgrund der geringen Schlaftiefeam Tage müde – im Gegensatz zu anderendepressiven Patienten, die zumeist unterEin- und Durchschlafstörungen leiden.

Wie eine normale Depression wird auchdie SAD oftmals nicht ernst genommenoder für eine «harmlose Stimmungs-schwankung» gehalten. «Dabei gibt eskaum eine andere Krankheit, die Menschenso ihre Lebensqualität und ihren Lebens-mut rauben kann, wie eine Depression»,berichtet Ulrich Hegerl von der Psychia-trischen Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität München und Sprecher desGrossforschungsprojektes KompetenznetzDepression. Deshalb erhalten nur zehn Pro-zent der Betroffenen eine adäquate Thera-pie, die dem aktuellen Stand der Forschungentspricht. Nach Angaben des Experten istbei schweren Formen einer saisonalen De-pression eine Behandlung mit Medikamen-

ten wichtig. Hierbei kommen Antidepres-siva zum Einsatz, die auch bei anderenDepressionsformen verordnet werden.

Relativ neu bei der Behandlung derHerbst-Winter-Depression ist die trans-kranielle Magnetstimulation (TMS). Hier-bei werden mit Hilfe einer magnetischenSpule bestimmte Hirnbereiche gezielt an-geregt. Das Verfahren, das unter andereman der Medizinischen Fakultät der Berli-ner Charité erprobt wird, kommt vor al-lem für Patienten in Betracht, die aufMedikamente nicht ansprechen.

Innere Uhr synchronisierenIn vielen Fällen hilft auch eine natürli-chere Form der Behandlung – die Licht-therapie. Die Wirkung einer solchenTherapie erforscht die ChronobiologinAnna Wirz-Justice von der Psychiatri-schen Universitätsklinik in Basel. DerExpertin zufolge ist die Lichttherapie beieiner saisonalen Depression sogar dasMittel der Wahl, weil sie die «innere Uhrwieder synchronisiert». Zudem gibt esHinweise darauf, dass das Licht die Sero-toninproduktion positiv beeinflusst. Fürdie Behandlung setzt sich der Betroffeneetwa zwei Wochen täglich bis zu zweiStunden vor ein starkes Lichtgerät mitmindestens 2500 Lux. In den meistenFällen kommt es schon nach wenigenTagen zu einer deutlichen Stimmungsauf-hellung. Wichtig: Der Patient muss im-mer wieder in die Lichtquelle sehen, da-mit über die Netzhaut des Auges (Retina)und den Sehnerv die Ausschüttung vonSerotonin ausgelöst wird. Daher kommtauch eine Therapie in Solarien wegen derhohen UV-Strahlung nicht in Frage. DieLichttherapie ist bei Herbst-Winter-De-pressionen (SAD) von den Krankenkassenim Rahmen der Grundversicherung aner-kannt und kann in Kliniken, ärztlichenPraxen oder zu Hause erfolgen. Die Kran-kenkasse beteiligt sich mit 800 Franken.Lichttherapiegeräte kann man über Sani-tätshäuser oder das Internet beziehen.

Kalte und trübe Herbst- und Wintertage schlagen selbst Frohnaturen aufs Gemüt. Nicht immer steckt dahinter eine ausgewachsene Depression.

Im Winter herrscht trotz Sonnenschein eine geringere Lichtintensität.

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NaturheilkundeGESUNDHEIT

Auslöser von Depressionen Wenn der Verdacht auf eine Depressionbesteht, sollte man sich in jedem Fall aus-führlich ärztlich untersuchen und bera-ten lassen. Das ist auch schon deshalbwichtig, um andere Ursachen auszu-schliessen. Hier einige weitere Faktoren,die eine Depression auslösen können:• Schilddrüsenfunktionsstörungen • Virus-Infektionen, zum Beispiel Grippe,

Gelbsucht, Lungenentzündung• Stoffwechselerkrankungen, zum Bei-

spiel Nierenschwäche, Natrium-, Ka-lium- oder Vitamin B12-Mangel, nied-rige Cholesterin-Werte, Diabetes

• Herz-Kreislauf- und Demenzerkran-kungen

• Einnahme von Cortison-Präparaten,der Antibabypille oder Antiallergika

Natürliche Heilmittel für die SeeleViele Fälle von depressiven Verstimmun-gen und leichten bis mittelschweren De-pressionen lassen sich entweder gut al-leine oder begleitend mit naturheilkund-lichen Massnahmen behandeln:

Heilkräuter: Johanniskraut (Hyperi-cum perforatum) ist ein bewährtes undanerkanntes Mittel gegen leichte bis mit-telschwere Depressionen, auch im Falleeiner Herbst-Winter-Depression: Wieeine Studie am Wiener Universitätsklini-kum für Psychiatrie zeigt, wird durchEinnahme von Johanniskraut die Wirk-samkeit einer Lichttherapie deutlich ver-bessert. Klinischen Studien zufolge solldie Tagesdosis bei 900 Milligramm Ge-samtextrakt liegen. Bei leichteren depres-siven Verstimmungen sind 300 bis 600Milligramm Extrakt ausreichend. Da derstimmungsaufhellende Effekt erst nacheinigen Wochen eintritt, keinen soforti-gen Erfolg erwarten und rechtzeitig mitder Einnahme beginnen.

Gut gegen schlechte Laune: Je 2gehäufte Teelöffel Johannis- und Melis-senkraut mit 1 Viertel Liter siedendemWasser übergiessen und zugedeckt 10Minuten ziehen lassen. Über den Tag ver-teilt 2 bis 3 Tassen Tee trinken.

Wasseranwendungen: Wechsel-warme Fussbäder, Vollbäder (zum Bei-spiel mit Rosmarin oder Fichtennadeln)oder Kneippsche Güsse wirken aufsanfte, aber effektive Weise belebend auf

Zehn Wohlfühltipps für die dunkle JahreszeitGGuuttee LLaauunnee ttrriinnkkeenn:: Bessert Ihre Stimmung

und macht satt: 1 Banane pürieren und mit

200 Milliliter Milch und 1 Esslöffel Weizen-

keimen oder Haferflocken vermischen. Auf

Wunsch mit etwas Honig süssen.

SScchhnnuuppppeerrnn SSiiee mmaall:: Zahlreiche Düfte helfen

Ihnen jetzt: Orange verbessert die Laune,

Geranium und Bergamotte muntern auf,

Zitrone erfrischt, Lavendel beruhigt gereizte

Nerven, Rosmarin regt den Kreislauf an und

Vanille dämpft den Heisshunger.

KKnnaabbbbeerrnn aauuff ddiiee lleeiicchhttee AArrtt:: Schokolade,

Kartoffel-Chips und Erdnüsse stillen zwar kurz-

fristig den Heisshunger, sorgen aber für den

Frust auf der Waage. Besser sind fettfreie

Snacks wie Popcorn, Gummibärchen oder

Reiscracker. Oft ist es nämlich nur unser Knab-

berbedürfnis, das befriedigt werden will.

SSttrreettcchhiinngg llöösstt DDeennkkbblloocckkaaddeenn:: Wer bei

miesem Wetter unkonzentriert ist, sollte sich

recken und strecken. Wie Joseph Signorile,

Professor für Sportphysiologie an der Uni-

versität von Miami (Florida), herausgefunden

hat, steigert Stretching Energie und Denk-

vermögen.

LLaauuffeenn SSiiee:: Walken oder Joggen ist ideal ge-

gen den Herbstblues: So schüttet der Körper

beim Ausdauertraining Noradrenalin (Anti-

Stress-Hormon), Dopamin (Stimmungshor-

mon), Serotonin (macht antidepressiv) und

Endorphine (macht glücklich) aus. Wenn das

Wetter zu schlecht ist, oder Sie lange arbei-

ten müssen: auf dem Heimtrainer strampeln.

TTaannkkeenn SSiiee TTaaggeesslliicchhtt:: Wer weniger sportlich

ist, sollte jetzt zumindest regelmässig im

Hellen spazieren gehen. Selbst bei bedeck-

tem Himmel nehmen Sie noch etwa 1500 Lux

auf. 30 Minuten täglich genügen.

EEnnttssppaannnnuunngg ffüürr ddiiee SSeeeellee:: Bauen Sie Pflege-

Rituale in Ihren Alltag ein: Ein Aromabad,

eine entspannende Massage oder ein Termin

bei der Kosmetikerin lassen Sie im Nu den

trüben Tag vergessen.

BBiittttee llääcchheellnn:: Wenn Sie schlechter Stimmung

sind: Lächeln Sie, was das Zeug hält.

Forscher haben herausgefunden, dass allein

durch das Hochziehen der Mundwinkel sich

unsere Stimmung bessert – auch dann, wenn

uns gar nicht danach zumute ist.

DDiiee gguutteenn SSeeiitteenn sseehheenn:: Im Herbst können

Sie Dinge tun, die erst jetzt wieder so richtig

Spass machen: Einen Kinofilm mit dem

Partner ansehen, mit Freunden Karten

spielen, mit dem Füssen im Laub rascheln

oder Kartoffeln im Kamin braten.

AAlllleess hhaatt eeiinn EEnnddee:: Machen Sie sich bewusst,

dass die dunklen Tage zum natürlichen Lauf

der Jahreszeiten gehören. Wem dies kein

Trost ist: Im Januar werden die Tage bereits

wieder länger.

Betroffene der saisonalen Depression schlafen zwar viel, sind aber wegen dergeringen Schlaftiefe am Tag meist müde.

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Körper und Seele. Regelmässig angewen-det können sie depressive Verstimmun-gen in der dunklen Jahreszeit vorbeugen.

Tipp: Wechselwarme Duschen amMorgen lassen sich besonders einfach indas tägliche Körperpflegeprogrammintegrieren und stärken zusätzlich Kreis-lauf und Immunsystem. So geht es:Zunächst 1 bis 3 Minuten warm duschen,dann mit lauwarmen bis kaltem Wasseram rechten Bein beginnend abduschen:erst die Aussen-, dann die Innenseite. Amlinken Bein und beiden Armen wieder-holen. Anschliessend Brust, Bauch,Nacken abduschen und das Gesicht kurzabschrecken. Eine sinnvolle Ergänzungzu den Wasseranwendungen sind regel-mässige Saunagänge und Trockenbürs-tungen.

Körperliche Bewegung: Sport ist beiDepressionen oft wirksamer als die Ein-nahme von Medikamenten. So konntenFernando Dimeo und Kollegen von derSportmedizinischen Abteilung der FreienUniversität Berlin nachweisen, dassdurch Übungen an der frischen Luftkrankhafte Gemütsschwankungenschneller gelindert werden können alsdurch Einnahme von Antidepressiva. Zueinem ähnlichen Ergebnis gelangten For-scher von der Amerikanischen Psycholo-gischen Gesellschaft: Danach sind Sport-arten, wie zum Beispiel ein Muskeltrai-

ning, bei Depressionen ebenso erfolg-reich wie ein Herz-Kreislauf-Training.Auch mit weniger anstrengenden Sport-arten, wie Walking, konnten noch nach-weisbare Behandlungserfolge erzielt wer-den. Auch alle, die in der dunklen Jahres-zeit lediglich unter schlechter Launeleiden, sollten regelmässig – am besten 3-bis 5-mal pro Woche 30 bis 45 Minuten –Sport treiben. Körperliche Aktivität regtdie Ausschüttung von Glückshormonen

und – botenstoffen an, wodurch sich dieStimmung spürbar aufhellt.

Nährstoffe: Auch ein Mangel an be-stimmten Nährstoffen kann das Auftretendepressiver Verstimmungen begünstigen.Wer zu Depressionen neigt, sollte seineWerte einmal vom Arzt oder Heilprakti-ker untersuchen lassen.

Allgemein seelisch stabilisierend wir-ken Magnesium (300 bis 600 Milli-gramm), die Vitamine B1, B6 und B12 (ambesten als Vitamin-Komplex), Vitamin C(1 bis 2 Gramm), Niacin, Pantothensäureund Phenylanalin.

Bei einer leichten wiederkehrendenDepression (Dysthymnie) kann Folsäurehelfen, wie US-Wissenschaftler von derTufts Universität in Boston herausfanden.Ebenso kann laut Studien Chrom leichtebis mittelschwere Gemütserkrankungenbessern. Wichtig: Chrom-Präparate soll-ten nur nach ärztlicher Absprache einge-nommen werden, da hohe Dosen Chrom-Picolinat zu Nierenproblemen oder gene-tischen Veränderungen führen können. ■

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Naturheilkunde GESUNDHEIT

SelbsttestUmfangreiche Informationen zum Thema

finden Interessierte unter www.depres-

sion.ch und www.kompetenznetz-depres-

sion.de. Hier kann man anonym auch

durch einen Selbsttest herausfinden, ob

Anzeichen für eine behandlungsbedürftige

Depression vorliegen.

Tageslicht tanken: Wer wenig Sport betreibt, sollte zumindest regelmässig im Hellen spazieren gehen. Auch wenn der Himmel bedeckt ist, hat es genügend Licht um wenigstens die Stimmung aufzuhellen.

Sport ist gesund. Das weiss inzwischen jedes Kind. Bei Depressionen ist sportliche Betätigung oft sogar wirksamer als Medikamente.