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Landsmannschaft Schlesien Nieder- und Oberschlesien Landesfrauenreferat Bayern 4. Rundschreiben 2018 Weihnachten © Anneliese Woschke

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Landsmannschaft Schlesien Nieder- und Oberschlesien

Landesfrauenreferat Bayern

4. Rundschreiben 2018 Weihnachten

© Anneliese Woschke

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Landsmannschaft Schlesien Landesfrauenreferat Bayern

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Grüß Gott, liebe Mitstreiterinnen in den Frauengruppen und Freunde Schlesiens! Nun erreicht Sie das letzte Rundschreiben für 2018.

Im Advent und zu Weihnachten, alle Kerzen strahlen - Stille und Hoffnung, Anstand, Respekt und Liebe, sind das wichtigste auf der Welt. Und trotzdem werden diese bedeutungsvollen und wertvollen Attribute oftmals mit Füßen getreten.

Vergessen wird die Botschaft: „Ein Kind ist euch geboren, Christus der Herr!“ Weihnachten ist das Fest der Geburt Jesu Christi.

Glauben wir doch daran und vergessen den Kommerz der heutigen Zeit.

Weihnachten - die schöne Zeit - Glocken klingen weit und breit, Kerzenlicht in jedem Heim - Frieden soll auf Erden sein!

Menschen auf der ganzen Welt glauben an Weihnachten an die Geburt Christi und feiern diese, wenn auch in unterschiedlicher Form. In Deutschland bereiten wir uns im Advent bereits auf dieses Ereignis vor, denn Weihnachten beginnt mit dem Heiligabend. Der Tannenbaum wird mit Kerzen, Äpfeln, Ku-geln und Sternen geschmückt. Immergrüne Zweige der Nadelbäume erinnern an das Leben und der Baumschmuck an die Geschenke der Heiligen drei Könige. Im Gottesdienst erklingt das Transeamus usque Bethlehem, ein schlesisches weihnachtliches Chorwerk eines unbekannten Komponisten. Der Text basiert auf der biblischen Weihnachtsgeschichte und erzählt den Entschluss der Hirten, nach Bethlehem zu gehen.

Liebe Landsleute, finden sie das Jesuskind und ge-hen wir im Herzen wie die Hirten nach Bethlehem. Der Weg dorthin ist steinig und von Mühsal und Entbehrungen übersät. Diesen Weg sind Sie schon einmal gegangen. Er führte vom damaligen Hei-matort bis hier her. Die Anstrengungen waren im-mens und der Schmerz an die verlorene Heimat wird nie ganz vergehen.

Ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute, Kraft und Mut, Gesundheit, Glück sowie Gottes reichen Se-gen für das neue Jahr.

So grüße ich Sie mit unserem aufmunternden „Schlesien Glück auf!“ und sage herzlich DANKE, Ihre Landesfrauenreferentin

Anneliese Woschke

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11.11.2018 - 28.04.2019 Ausstellung: „Zwischen Revolution und Ruhr-besetzung – Die Folgen des Ersten Weltkrieges für Schlesien“ in Haus Schlesien

So. 31.03.2019 Sommersingen an Lätare

Fr. – So. 05.-07.04.2019 Landesdelegiertentagung

Fr. - So. 14.-16.06.2019 Deutschlandtreffen der Schlesier in Hannover

Mi. - So. 17.-21.07.2019 56. Europeade in Frankenberg (Eder) vom

Do. - Sa. 17.-19.10.2019 Bundesfrauenseminar in Haus Schlesien „Erbe erhalten – Zukunft gestalten - Die religiöse Vielfalt in Schlesien“

Fr.-So. 25.-27.10.2019 Bundeskulturseminar in Haus Schlesien

Sa. 16.11.2019 Landesfrauenseminar im HdH in Nürnberg „Erbe erhalten – Zukunft gestalten“

Weitere Informationen folgen! Bitte notieren Sie sich sämtliche Termine be-reits heute in Ihrem Kalender! Danke.

Das Haus des deutschen Ostens bietet sehr empfehlenswerte Veranstaltun-gen an und informiert in seinen Faltblättern über Kurse, Tagesfahrten, Son-derausstellungen, Vorträge, Filme und vieles mehr. Das Angebot ist vielseitig. bei Interesse Wenden Sie sich bitte direkt an das HDO in München, Am Li-lienberg 5, � 089-449993-0, Mail-Adresse: [email protected]

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Deutsche Minderheit in Polen Professor Dr. Bernd Fabritius besucht die deutsche Minderheit in Polen

vom 8. bis 12. Dezember 2018 besuchte der Beauftrag-te der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und natio-nale Minderheiten, Professor Dr. Bernd Fabritius; Po-len. Ziel seines Besuchs war es, die deutsche Minder-

heit in Polen kennenzulernen. Seine Reise beinhaltete Besuche der deut-schen Minderheitenorganisationen in Liegnitz, Breslau, Oppeln, Kandrzin-Cosel, Ratibor und Lubowitz.

Seine Reise nach Polen begann Prof. Dr. Bernd Fabritius mit den Besuchen der deutschen Minderheitenverbände in Liegnitz und Waldenburg. Während des Treffens wurde über die aktuelle Situation der Deutschen in Niederschle-sien diskutiert. Es wurde auch über das Nachkriegsschicksal der Stadt be-richtet, was das Interesse des Gastes weckte. Am Nachmittag besuchte Herr Fabritius die Kirchen in Jauer und Schweidnitz. Diese evangelisch-lutheri-schen Kirchen sind ein beeindruckendes Zeugnis der schlesischen Kultur und der Geschichte der Region - schreibt Prof. Dr. Bernd Fabritius.

Mehr über diesen und andere Besuche erfahren Sie im Internet unter: http://www.vdg.pl/de/portal/aktuelles/vdg/item/4824-professor-dr-bernd-fabritius-besucht-die-deutsche-minderheit-in-polen

12. Dezember 2018, geschrieben von Patryk Lisek, Publiziert in VdG

Neuer Generalkonsul in Breslau Seit September 2018 wird das Deutsche Generalkonsulat in Breslau von Herrn Hans Jörg Neumann geleitet. Seine Vorgängerin Ulrike Knotz wurde als Botschafterin nach Algerien abberufen. Neumann war vor seinem Amts-antritt in Breslau als Generalkonsul in Los Angeles (USA) tätig.

Zusammen mit der Außenstelle Oppeln ist das Generalkonsulat eines der größten deutschen Generalkonsulate weltweit. Der Amtsbezirk umfasst fünf der westlichen und südwestlichen Woiwodschaften Polens.

Er bestätigt, dass die sozial-kulturellen Gesellschaften für den Zusammenhalt der deutschen Minderheit eine bedeutende Rolle spielen. Das hohe ehren-amtliche Engagement der Minderheitenvertreter ist beeindruckend.

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Bundesseminar - Kulturelle Tagung für Frauen- und Kulturreferentinnen

vom 16. bis 18. Oktober 2018 im Haus Schlesien. Hier, wie angekündigt, ein kurzer Bericht.

Bundesvorsitzender Stephan Rauhut und Bun-desgeschäftsführer Damian Spielvogel ließen es sich nicht nehmen, den anwesenden Damen für ihr Kommen zu danken. Großes Lob und Dank zollten sie für das rege und stete Engagement in den Vereinigungen.

Frau Dr. Maria Werthan, Sozialwissenschaftlerin, Präsidentin des Frauen-bundes im BdV berichtete in ihrem Referat „Wir und unsere Großeltern“ über das Generationen übergreifende Zusammenleben in den Familien. Noch heu-te erinnern Allgemeinbildung, Lieder und Sprüche, Gebete und gute Ratsch-läge, das Essen und kleine Überraschungen, Gewohnheiten und sogar Gerü-che an das Eltern- und Großelternhaus.

Frau Christiane Webert, Vorstandsmitglied und Schatzmeisterin im Landes-verband Bayern, referierte zu „Weihnachtsbrauchtum in Schlesien“. Ein sehr umfassender und informativer Bericht, begonnen in der Vorweihnachtszeit mit Martini am 11. November, dem letzten Tanzvergnügen zu Kathrein, am 4. Dezember, dem St. Barbaratag, Patrozinium der Bergleute. Nicht zu verges-sen das Fest des Hl. Nikolaus am 06. Dezember, wobei der Weihnachtsfest-kreis mit Maria Lichtmess am 2. Februar endet.

Frau Silke Findeisen vom Dokumentations- und Informationszentrum für schlesische Landeskunde führte durch die Ausstellung „Schwerpunkt Flucht und Vertreibung - Heimatverlust“. Sehr ausführlich und anschaulich infor-mierte sie über die schwierige Zeit während und nach dem Krieg.

Jugendliche aus Schlesien waren zum Zeitzeugengespräch eingeladen. Es kristallisierte sich heraus, dass die meisten Studierenden „schlesische Wur-zeln“ haben und z.T. die deutsche Sprache sehr gut beherrschten. Positiv ist das Engagement der jungen Leute, Deutsch zu lernen und sich mit den Tradi-tionen und Bräuchen auseinander zu setzen.

Mit Herrn Joachim Karwoczik war der Abend heiter und fröhlich gestaltet, wir sangen Volks- und Heimatlieder. Dies lockerte den anstrengenden Tag auf.

Frau Monika Taubitz, deutsche Lyrikerin und Verfasserin von Prosa, sprach über „Schicksalhafte Kindertage in Schlesien“. Sie erzählte über ihre Kindheit in Schlesien und die damit verbundene große Armut. Als Kind wurde sie 1946 mit ihrer Mutter und ihrer Tante vertrieben.

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Es gab buchstäblich nichts, womit sie als Kind hätte spielen können. Trotz-dem - ihre kurze wunderschöne Kindheit fing sie ein im Gedichtzyklus „Kind-heit an der Biele“. Daraus las sie einige Verse vor.

Ein ganz besonderer Dank gilt der Geschäftsstelle der Bundeslandsmann-schaft Schlesien für die Organisation und allen Beteiligten, die zum Gelingen dieses Seminars beitrugen. Die Tagung wurde gefördert durch die Beauftrage der Bundesregierung für Kultur und Medien.

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Seminar „Schlesien in seiner Vielfalt“ Schlesien in Vergangenheit und Gegenwart

am 10. November 2018 im „Haus der Heimat“ in Nürnbe rg

In der Reihe „Schlesien in seiner Vielfalt“ fand am 10. November 2018 das achte Ta-gesseminar in Nürnberg statt. Fördermittel wurden über das Haus des deutschen Os-tens in München genehmigt.

Einen herzlichen Dank sagen wir dem Bay-erischen Staatsministerium für Arbeit und

Sozialordnung, Familie und Frauen für die finanzielle Unterstützung.

Der 1. Weltkrieg und seine Folgen für Oberschlesien

Dr. Gotthard Schneider begann sein Referat mit der Auslösung dieses Krie-ges durch das Attentat in Sarajewo und die internationalen Spannungen im Vorfeld. Nach einem kurzen Kriegsbe-richt, der den Ablauf und die Opferzah-len schilderte, erklärte Dr. Schneider die gewaltigen Auflagen, die von den Sie-

germächten an Deutschland gestellt wurden: 70.000 qkm Fläche gingen ver-loren und 7 Millionen Deutsche waren plötzlich neuen Staaten zugeteilt, z.B. die Deutschen aus dem Posener Land oder dem Memelland, die zu Polen oder Litauen kamen sowie die Sudetendeutschen, die der neu entstandenen Tschechoslowakei unterstanden. Die dadurch ausgelösten Spannungen be-schrieb der Referent an geeigneten Beispielen.

Weihnachtsbasteln

Eine gute Idee, etwas Günstiges zu basteln hatte Sabine Weilbacher - eine tolle Anregung für Tisch-schmuck oder als kleines Präsent bei Kran-kenbesuchen. Für die bevorstehenden Advent- und Weihnachtsfeiern eignet sich der Servietten-ständer hervorragend, er benötigt wenig Platz und ist relativ schnell hergestellt.

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Autorenlesung - „Der 1. Weltkrieg - Gesellschaft un d Alltag in Forch-heim, Ebermannstadt und in der Fränkischen Schweiz“

Dr. Manfred Franze stellte sein neuestes Buch „Der 1. Weltkrieg - Gesell-schaft und Alltag in Forchheim, Ebermannstadt und in der Fränkischen Schweiz vor.

In erster Linie widmete er dieses Buch seinen Großeltern Berta und Rudolf Franze. Sie mussten zwei Kriege er-leiden, haben ihre beiden Söhne im Zweiten Weltkrieg verloren, wurden in zwei Inflationen aller ihrer Erspar-nisse beraubt und 1945 aus ihrem selbst gebauten Häu-schen im Riesengebirge vertrieben: „Meine Großeltern stehen für eine Generation, die wie keine andere in der deutschen Geschichte außerordentliche und schwere Not erfahren hat“.

Für uns Deutsche mag besonders der Erste Weltkrieg weit weg erscheinen, doch im französischen Bewusstsein

ist er stärker verankert als der Zweite Weltkrieg. Man spricht dort immer noch von "la grande guerre", dem großen Krieg.

„Schlesisches Volksgut" - Wir sprechen Mundart

Ursula Leuchtmann las die Geschichte „Das Jesuskind kehrt heim“ von Pfar-rer Rudolf Irmler (deutscher evangelischer Theologe und Buchautor; * 11.08.1907 in Lüben, Schlesien, + 8.01.1999 in Marktheidenfeld), vor. Erna Braun, eine großartige Mundartsprecherin, gab in glänzendem schlesischem Dialekt ihr Bestes. Man hätte ihr stundenlang zuhören können. Es war ein Genuss.

„Schlesisches Volksgut" - Wir singen

Das eigens für das Seminar zusammengestellte Liederheftchen „Wir sind fröhlich und singen“ war ein Renner. Ein „Wunschkonzert“ besonderer Art er-gab sich, denn Eberhard Hofmann, Akkordeonspieler im Fränkische Schweiz Verein, wusste fast zu jedem Lied eine Episode. Mit Begeisterung und Freu-de sangen die Anwesenden mit.

Diskussion, Seminarkritik

In der Abschlussdiskussion wurde deutlich, dass das Landesfrauenreferat weiterhin kulturelle Seminare durchführen muss. Seminartage in dieser Art sind von großer Bedeutung und unerlässlich.

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Es wird betont, dass für die Durchführung von Seminaren eine Förderung durch das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Fami-lie und Frauen über das Haus des Deutschen Ostens Voraussetzung ist. Die Förderung des Seminars durch das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen, verleiht der landsmannschaftlichen Kulturarbeit Anerkennung und Beachtung.

Das durchgeführte Projekt wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales ausgewählt und durch den Freistaat Bayern mit Haushaltsmitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales gefördert. Wir sind dem Bayerischen Staatsministerium außerordentlich dankbar für die wohlwollende finanzielle Unterstützung. Ohne diese Unter-stützung könnten wir diese bedeutenden und wichtigen Seminare nicht be-werkstelligen!

Vielleicht haben diese Seminarberichte Ihre Neugierde geweckt und sie nehmen an einem der nächsten Seminare teil.

Ich würde mich riesig freuen!

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Reaktionen auf das Novemberrundschreiben:

16.11.2018: Liebe Frau Woschke, vielen Dank für Ihre Rundschreiben, das ich immer mit großem Interesse lese und der Schwiegermutter meiner Toch-ter weiterleite. Mein Schwiegersohn stammt aus Schlesien. Gerne können Sie mir Ihre Mitteilungen an meine Email-Adresse senden.

Ihnen und Ihrer Familie und Landsleuten wünsche ich eine besinnliche Ad-ventszeit, ein gesegnetes Weihnachtsfest und für 2019 alles Gute.

Mit herzlichen Grüßen - Kreisvorsitzende der Sudetendeutsche Landsmann-schaft Augburg-Stadt

16.11.2018: Guten Morgen Anneliese, das ist echt ein Wahnsinn, was du an Zeit und Kraft für Schlesien aufbringst. Echt toll, wie dein Rundschreiben auf-gebaut ist und Mitglieder informiert werden. Glückwunsch! Natürlich lese ich gerne weiterhin diese Rundschreiben.

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende - auch an Walter Beate

Anruf von Anneliese Hein aus Weiden: Du hast Dir wieder unendliche Mühe mit dem Rundschreiben gemacht. Nach dem Lesen gebe ich das Exemplar weiter und im Büro des Altenheimes warten sie, genauso wie ich, auf die schönen Gedichte usw.. Ich wünsche Dir alles Gute und viele Grüße an Dei-nen Mann, der alles mit Dir trägt. (Frau Hein ist Jahrgang 1924)

Liebe Frau Woschke, ich habe Ihnen versprochen, paar Bilder von unseren Aktivitäten zu senden. Ich habe sie aus der Präsentation ausgewählt.

Ich hoffe, Sie sind gut zu Hause angekommen.

Viele Grüsse aus Tost

Dorota Matheja

14.12.2018: Anruf von Frau Leitermann, liebe Frau Woschke, ich möchte mich bedanken, dass Sie mir immer noch ihr Blättl zuschicken. Ich sagte, dass ich dies doch von Herzen gerne tu. Sie: Aber eigentlich habe ich mir das von Ihnen auch nicht anders vorgestellt.

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Den BayLFR gibt es seit nunmehr 45 Jahren!

Seit 15. Juni 1994 ist die Landsmannschaft Schlesien in Bayern neben 48 Verbänden Mitglied im BayLfr.

Wir begleiten seit nunmehr 45 Jahren die Frauen in Bayern auf ihrem Weg zu Chancengleichheit und vollständiger Gleichberechtigung. 45 Jahre BayLFR, das sind unter anderem:

95 Vollversammlungen, unzählige Sitzungen, massenhaft Stellungnahmen, zahl-lose politische Spitzengespräche, Pressemitteilungen und Resolutionen.

Trotz aller Erfolge muss man sagen: Schade, dass es uns noch gibt!

Besser wäre es, wenn die tatsächliche Gleichberechtigung von Frauen und Männern auf allen Gebieten Realität wäre.

Wir haben noch viel zu tun!

Das Ziel, die Verwirklichung der Gleichberechtigung und Chancengleichheit, werden wir weiterhin professionell, kontinuierlich und mit Nachdruck weiterver-folgen.

Hoffentlich dauert unsere Arbeit nicht noch weitere 45 Jahre!

Infos und Handzettel erhalten Sie vom BayLFR, E-Mail: [email protected], Winzererstraße 9, 80797 München, � 089-1261-2218.

Herr Peter Seumel teilt folgendes mit: Meine Mutter war Damenschneider-meisterin und hat, ihrem Interesse geboten, für sich eine schlesische Tracht (ca. 44/46) genäht. Diese ist nun übrig. Gibt es eine Interessenslage an so etwas und durch wen eventuell? Gruß Peter Seumel � 09281/76403.

Eine weitere Tracht in Größe 40/42 ist abzugeben: Näheres dazu erfahren Sie unter � 09131-34186.

Eine komplette Tracht, Schürze und Schultertuch in schlesischer Weißsticke-rei, wurde mir vom Sohn einer damals Mundart sprechenden Groß-Rosenerin am Sonntag übergeben. Vor 20 Jahren wurde in Ebermannstadt das Weiß-zeug in Handarbeit sehr sorgfältig und mit Liebe hergestellt. Wer hat Interes-se? Näheres erfahren Sie bei mir unter � 09191-80048.

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„Schlesisches Schaufenster in Bayern - Museum und Dokumentation“

Unser "Schlesisches Schaufenster" ist jeweils mittwochs und sonntags von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Es befindet sich in 94315 Straubing im Herzogschloss, Schlossplatz 2 b.

Wünschen Sie außerhalb dieser Öffnungszeiten eine Führung und haben Lust, einen Blick in das „Schlesische Schaufenster“ zu werfen, wenden Sie sich bitte an unsere nette Museumsaufsicht Frau Maria Stalker aus Mitterfels, (� 09961-6841).

Weitere Fragen beantwortet Ihnen gerne der Stiftungsvorstand:

Stiftungsvorsitzender Christian Kuznik (� 06022-8795), Christiane Webert (� 09132–63120 für Trachten usw.) Dr. Gotthard Schneider (� 089-6099580) Paul Hansel (� 08106-32995) Jürgen Tanne (� 09422-4032518)

Trotz aller Bemühungen sind wir immer noch auch auf Ihre finanzielle Unter-stützung angewiesen. Deshalb hier nochmals unsere Bankverbindungen:

Stiftung Schlesien.Bayern -MMIX- Sparkasse Erlangen, IBAN: DE19 7635 0000 0060 0180 18; BIC: BYLADEM1ERH

Förderverein: IBAN: DE78 7539 0000 0001 0878 51, BIC: GENODEF1WEV

Landsmannschaft Schlesien - LV Bayern: Sparkasse Erlangen, IBAN DE25 7635 0000 0006 0089 89; BIC BYLADEM1ERH

Herzlichen Dank und „Vergelts Gott“ für Ihre Unters tützung!

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Quelle: Das Straubinger Tagblatt vom 04.12.2018

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Aus den GruAus den GruAus den GruAus den Grupppppen pen pen pen -------- für die Gruppen für die Gruppen für die Gruppen für die Gruppen

Besinnlicher Einstieg in den Advent der Straubinger Schlesier

Nun ist sie wieder da, die Vorweihnachtszeit 2018. Am 1. Adventsonntag folg-ten die Mitglieder der Einladung des Orts- und Kreisverbandes Straubing zur Weihnachtsfeier und zum Jahresabschluss. Familie Tremmel stimmte mit weihnachtlichen Klängen das Fest ein und führte musikalisch durch den Nachmittag. Der 1. Vorsitzende Jürgen Tanne begrüßte die zahlreich er-schienenen Mitglieder, Gäste, Ehrengäste und den befreundeten Trachten-verein Immergrün.

Die Grußwortredner Pannermayr, Laumer, Rainer und Zellmeier berichteten über die Flucht und Vertreibung 1945, wie mitgeholfen wurde, Straubing, aber auch den Landkreis wieder aufzubauen, in dem viele Vertriebene wohnten.

Auch die Spätaussiedler aus Oberschlesien in den 70er und 80er Jahren er-wähnen sie. Viele wurden nicht vertrieben, denn man brauchte sie noch lange in den Bergwerken. So ist es nicht selbstverständlich, dass wir bereits über 70 Jahre hier in Frieden leben. H.H. Pfarrer Gresik betonte in seiner Weih-nachtsansprache „den Frieden in der Welt“; insbesondere den inneren Frie-den eines jeden Menschen, den uns jedes Jahr Jesus Christus durch seine Geburt an Weihnachten als Mensch und Erlöser bringt. Die Menschen in der heutigen Zeit leben zu sehr in Angst. Wenn wir Jesus aufnehmen und uns von ihm als Begleiter das Leben hindurch führen lassen, ist Angst unnötig.

Bezirksvorsitzender Hans J. Kupke hielt eine Laudatio zur Verleihung der Sil-bernen Ehrennadel an Marianne Snaga, Mitglied des Orts- und Kreisverban-des Straubing, ehemalige Vorsitzende und amtierende kommissarische Schriftführerin. Sie erfüllt ihr Amt als Vorsitzende mit großer Freude, Einsatz-bereitschaft, Schaffenskraft und Anerkennung bei den Schlesiern. Sie tritt bei Veranstaltungen in Schlesischer Tracht auf und gestaltet die Gottesdienste vor der Jahreshauptversammlung maßgeblich. Auftritte als Nikolaus, Hl. Hedwig, Hl. Barbara und Rübezahl bringt sie mit aufwendig guten Texten zum Ausdruck.

Voller Spannung wartete man auf den Nikolaus. Zuerst beschenkte er die Kinder, dann lobte er die ehrenamtliche Tätigkeit einiger Mitglieder, die mit unermüdlichem Fleiß und Eifer für den Verein tätig sind und überreichte je-dem von ihnen ein Präsent.

Jürgen Tanne übermittelte Weihnachtsgrüße. Er wünschte allen Mitgliedern, Angehörigen, Freunden und Bekannten, sowie den Gästen und Ehrengästen ein frohes und erholsames Weihnachtsfest und alles Gute im Jahr 2019. Bei einem gemütlichen Beisammensein ließ man die Weihnachtsfeier ausklingen.

Marianne Snaga / Maria Stalker

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Von links: Landrat Josef Laumer, Ehrenvorsitzender Erwin Sommer, H. H. Bischöflicher Geistlicher Rat Josef Gresik, MdB Alois Rainer, Bezirksvorsitzender Hans J.Kupke, 1. Vorsitzender Jürgen Tanne, komm. Schriftführerin Marianne Snaga, Oberbürgermeister Markus Pannermayr, Bürger-meister Hans Lohmeier und Staatssekretär a D. Josef Zellmeier.

Es ist Zeit für Liebe und Gefühl,

nur draußen bleibt es richtig kühl.

Kerzenschein und Apfelduft,

ja - es liegt Weihnachten in der Luft.

Wir wünschen viele schöne Stunden

in vertrauten Familienrunden. "Sandinsel Breslau" von Markus von Gosen

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Liebe Landsleute, sicherlich haben Sie bereits der Presse entnommen, dass unser langjähriger Landesvorsitzender und Ehrenlandesvorsitzender Helmut Riedel verstorben ist.

Christian Kuznik, Riedels Nachfolger im Amt des Landesvorsitzenden, zitierte in seinem Nachruf unter anderem wie folgt:

„Alle, die Herrn Riedel kannten, erlebten ihn als äußerst freundlich, humorvoll, als treuen Schlesier und gläubigen Christen. Herr Riedel hat zwar schon vor vielen Jahren seine schlesische Heimat verloren, dafür jedoch jetzt im Him-mel eine ewige Heimat gefunden, aus der ihn niemand mehr vertreiben kann.

Sein Name wird mit dem BdV, Schlesien und der Landsmannschaft Schlesien auf allen Verbandsebenen, besonders im Landesverband Bayern, unauflös-lich verbunden bleiben. Wir behalten Herrn Riedel stets in ehrender und dankbarer Erinnerung und gedenken seiner im Gebet.

Lieber Helmut: Ruhe in Frieden!

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Unsere Reise zum Kulturfestival der Deutschen Minderheit in Breslau, von Joachim Lukas sehr gut vorbereitet, führte uns nach Tost. Leider konnte Joa-chim Lukas krankheitsbedingt diese Fahrt nicht leiten. Hier in der Toster Burganlage, der ehemaligen Eichendorff-Burg, bekamen wir ein leckeres Es-sen serviert.

In Tost befand sich ein NKWD-Straflager. Binnen weniger Monate starben dort mehr als 3000 Häftlinge an Typhus, Ruhr und Mangelernährung. Noch heute kämpfen die Hinterbliebenen, dass das Massengrab der Toten endlich gefunden wird.

Der DFK in Tost mit seiner Vorsitzenden Dorothea Matheja an der Spitze, kümmert sich um das Ehrenmal der Opfer am Rande der Stadt. Und was noch wichtiger ist: Matheja ist es, die die Suche nach dem bislang unauffind-baren Massengrab vorantreibt: „Bis heute weiß man nicht genau, wo sich das Massengrab befindet“, sagt Matheja. „Allerdings vermuten wir es in einer ehemaligen Kiesgrube.“

Ein Ohrenschmaus besonderer Art wurde uns in der Friedhofskapelle zuteil. Mit „Engelsstimmen“ lauschten wir andächtig den Sängerinnen.

Sehr lobenswert, was Dorothea Matheja mit ihren Schützlingen auf die Beine stellt.

Liebe Dorothea und Michael – vielen herzlichen Dank und - macht weiter so!

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Beim Vortrag über „Schlesische Maler in Italien“, gehalten von Dr. Ulrich Schmilewski im Haus der Heimat in Nürnberg am 15.11.2018, bot er schlesi-sche Grußkarten zu Weihnachten (z.B. Agnetendorf, Kirche Wang usw.) so-wie Blumengrüsse mit Motiven schlesischer Künstler (z.B. „weiße Amaryllis“, „Sonnenblumen“, „Frühlingsstrauß mit roten Tulpen“ usw.) zum Kauf an. Falls Sie Interesse an derartigen Kunstkarten haben, wenden Sie sich bitte an die Stiftung Kulturwerk Schlesien, Kardinal-Döpfner-Platz 1, 97070 Würzburg, � 0931/5 36 96, Fax: 0931/5 36 49, www.kulturwerk-schlesien.de

Selbstvertrauen ist der Schlüssel, der fast jede Tür öffnet.

Sinnspruch

Ein Steckenpferd zu unterhalten kostet oft mehr, als ein Reitpferd.

Sprichwort

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Die Heilige Nacht

So ward der Herr Jesus geboren im Stall bei der kalten Nacht. Die Armen, die haben gefroren, den Reichen war's warm gemacht.

Sein Vater ist Schreiner gewesen, die Mutter war eine Magd. Sie haben kein Geld nicht besessen, sie haben sich wohl geplagt.

Kein Wirt hat ins Haus sie genommen; sie waren von Herzen froh, dass sie noch in Stall sind gekommen. Sie legten das Kind auf Stroh.

Die Engel, die haben gesungen, dass wohl ein Wunder geschehn. Da kamen die Hirten gesprungen und haben es angesehn.

Die Hirten, die will es erbarmen, wie elend das Kindlein sei. Es ist eine G'schicht''für die Armen, kein Reicher war nicht dabei.

Ludwig Thoma (1867-1921), bayerischer Schriftsteller

O Heilige Nacht

O Heilige Nacht, du hast gebracht, den Menschen einst ein Zeichen. O Heilige Nacht, nicht unbedacht, soll's uns zum Jubel reichen.

Ein Kind so klein, ein Kind so rein, soll alles Elend wenden. Es wird der Welt ihr Retter sein, mit ach, so kleinen Händen.

So strahlend und so hoffnungsvoll, in armseligem Bette, zeigt es des Lebens Sein und Soll, auf dieser Erdenstätte.

O Heilige Nacht, lass uns so sein, ein Leben lang auf Erden, strahlend, hoffnungsvoll und klein, dann kann nur gut es werden.

Erhard Gertler

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Gelebtes schlesisches Weihnachtsbrauchtum

Der Heilige Abend, dieser Tag vor Weihnachten, ist wie kein anderer so an-gefüllt mit Bräuchen, die oft eine Verschmelzung von heidnischen und christ-lichen Bräuchen darstellt. Kultische Handlungen aus heidnischer Zeit wurden nicht ausgerottet, sondern bekamen neue Inhalte. Gerade um Weihnachten spüren wir dies ganz deutlich, wo Wintersonnenwende und Geburt Christi aufeinandertreffen.

Wenn wir in der Heiligen Nacht die Kerzen am Tannenbaum entzünden, dann wandert unser Heimweh zurück in die Kindheit, in das Glück seliger Weih-nacht, und viele von uns, die das große Unglück heimatlos gemacht hat, sen-den ihre Gedanken über die Grenzen nach Hause, dorthin, wo sie jahrzehnte-lang ihr Leben lebten. Und aus Worten entstehen Bilder, die von damals er-zählen … ein Bilderbogen des Heimwehs in der Heiligen Nacht.

In vielen Bauerndörfern bekamen die Tiere im Stall reichhaltiges Futter, ver-mengt mit einer Schnitte Brot und Salz. Dies geschah auch vor der Einbe-scherung der Kinder im Haus.

Man wünschte den Tieren einen guten Heiligen Abend, da man glaubte, dass Tiere es waren, die der Geburt unseres Erlösers beiwohnten. Ihnen wurde auch in dieser Nacht eine besondere Gabe zuteil, so dass sie der Sprache mächtig wurden. Im Kreis Frankenstein lagen vor 150 Jahren noch die Pfer-deknechte auf der Lauer, um ihre Tiere sprechen zu hören. Dies ist auch be-kannt aus Zadel, Grochwitz, Grochau, Protzan und Münsterberg.

Aus Tarnau bei Frankenstein ist bekannt, dass man nach den Bienen horch-te. Vernahm man ein Summen in den Stöcken, deutete man es als ein Preis-lied auf den in der Nacht Neugeborenen und ein gutes Bienenjahr.

In verschiedenen Gegenden Schlesiens waren die Bienenstöcke reine Kunst-werke! Sie waren reich geschnitzt, stellten lebensgroße, hölzerne Figuren dar, die man heute noch in Museen in Schlesien besichtigen kann.

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In Niklasdorf band man vor dem Abendläuten Strohseile um die Obstbäume, mit denen die Bäume geschüttelt wurden. Die Ursache des Schüttelns lag wohl darin, dass durch das Schütteln die Weibchen des Blütenspanners he-runterfallen sollten.

In Grochwitz legte man Nussschalen und Brot unter die Bäume, wobei man den Wunsch aussprach, dass der Baum im neuen Jahr wieder gute Frucht tragen sollte.

Die Zeit vor der Einbescherung ist in unserer Heimat angefüllt mit Brauchtum. So war es um die Jahrhundertwende auf dem Lande üblich, dass der Vater Haus, Hof und Feld mit Weihwasser besprengte. Die Mutter ging in der Zwi-schenzeit zum Friedhof und stellte auf den Gräbern ihrer Lieben, besonders aber bei ihren verstorbenen Kindern, kerzenbesteckte Christbäumchen auf. Auch selbstgebastelte Rosen wurden in Ermangelung von echten Blumen auf den Kirchhof getragen. Die Mutter oder Großmutter bastelten hierzu aus Krepppapier kunstvolle Rosen, die in weißes geschmolzenes Wachs ge-taucht, auch Nässe und Schnee überstanden.

Der Pfefferkuchen hatte in Schlesien seine eigene, spezielle Note. Der Wall-fahrtsort Wartha war eine typische Pfefferkuchenstadt. Wartha stand bis zur Vertreibung sogar an der Spitze der schlesischen Honigbäckerei. Warthaer Pussele, Warthaer Lebkuchen, Warthaer Pflastersteine gab es nicht nur Weihnachten, sondern ganzjährig für die Wallfahrer. Es gab aber auch aus anderen Orten berühmte Weihnachtsbäckereien, so die Patschkauer Dohlen, Neißer Konfekt, Jauersche Bienenkörbe und die Liegnitzer Bomben. Alle die-se Lebkuchenerzeugnisse wurden aus Butter und Honig zubereitet. Wen wundert es, wenn man am Heiligen Abend auch den Bienen Aufmerksamkeit schenkte.

Diesem Gebäck liegt ein christlicher Gedanke zu Grunde, heißt es doch bei Jesaias 7,15: „Butter und Honig wird er essen, dass er wisse, Böses zu verwerfen und Gutes zu erwählen“.

Die Pfefferkuchenbäckerei ist seit 1464 in Wartha und Frankenstein belegt. In Neisse stand die erste Kuchenbank schon 1459.

Früher war es z. B. in Ullersdorf bei Bunzlau üblich, dass der Weihnachts-baum nach den Feiertagen abgeschmückt und auf den Dachboden verbracht wurde. Dort blieb er bis zum nächsten Weihnachtsfest liegen und sollte Haus und Bewohner vor Blitzschlag schützen. Bevor dann zum nächsten Weih-nachtsfest der neue Tannenbaum ins Haus geholt wurde, holte man den al-ten, natürlich abgerieselten Tannenbaum vom Speicher. Von der Tannenspit-ze mit der ersten Gabelung oben wurde ein Quirl für die Küche geschnitzt.

Eine sehr umfassende Zusammenstellung überließ mir Frau Christiane Webert.

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Traditionen aus der Heimat Schlesien werden an Weih nachten gepflegt.

Weihnachten beginnt bereits am Barbaratag, dem 4. Dezember. An diesem Tag werden Zweige aus dem Kirschbaum geschnitten und in die Vase ge-stellt. Blühen die Zweige dann an Weihnachten, bedeutete das Glück für das nächste Jahr.

Die Weihnachtsfeste in Kriegszeiten und danach waren Feiertage ohne gro-ßen Luxus. Am Heiligabend aß man Schlesische Weißwürste, traditionell mit Sauerkraut und Kartoffelpüree (Wompakitt) Die Weißwürste wurden aus Kalbfleisch hergestellt und danach vorsichtig in Butter gebraten.

Seit jeher essen wir diese Würstchen an Heiligabend und erinnern uns dann an unsere Kinderzeit, die nicht leicht und doch immer sehr stimmungsvoll war.

Sauerkraut, Sauerkraut und nochmals Sauerkraut. Es erhält, am heiligen Abend gegessen, die Gesundheit!

Und zu Weihnachten bäckt man schlesischen Mohnkuchen. Für die Familie wird das Haus festlich geschmückt. Und langsam zieht der Duft des schlesi-schen Mohnkuchens aus der Küche.

Da Hering aber nicht jedermanns Sache war und ist, bürgerte sich der Karp-fen als „Ersatz“ ein. Die Hausfrau hatte immer vorgesorgt und hielt Grünkohl bereit, dazu Mohnklöße, die Leib- und Magenspeise der schlesischen Gebirg-ler.

In manchen Gegenden Schlesiens gab es üblicher Weise die erfrischende und belebende Semmelmilch. Sie musste, weil sie die Familiengemeinschaft für die Zukunft bewahren und festigen sollte, von allen aus einer Schüssel gegessen werden. Die Schüssel mit Semmelmilch kreiste um den Tisch. Je-der nahm einen Löffel voll, der Hausherr zuerst, dann die Hausfrau und so weiter bis alle gekostet hatten und die Runde von vorn begann. Die Neige blieb dem Hausherrn vorbehalten. Er nahm den letzten Schluck. Und wer noch Hunger hatte, musste sich mit Brot und Salz begnügen. Sie waren selbstverständlich immer auf dem Tisch, sorgsam in ein Tuch eingewickelt, denn sie hielten Not vom Haus fern und mussten in fester Obhut bleiben, damit der Segen des Himmels nicht entfloh.

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Unseren TrauerUnseren TrauerUnseren TrauerUnseren Trauernnnnden zum Trostden zum Trostden zum Trostden zum Trost

Allen, die um Verstorbene trauern, gilt unser aufrichtiges Mitgefühl. Alles Liebe möge Sie begleiten und alle Hoffnung Ihnen Kraft geben.

Die Trauer ist die Fortsetzung der Liebe nach dem Tod.

„Wir sind vom gleichen Stoff, aus dem die Träume sind und unser kurzes Leben ist eingebettet in einen langen Schlaf.“

William Shakespeare

Alle Wege haben ein Ende, ein frühes oder ein spätes Ziel. Drum falt im tiefsten Schmerz die Hände und sprich in Demut: Wie Gott will.

… eine Straße muss ich gehen, die noch keiner ging zurück.

Unsere Gedanken begleiten die Familien in ihrer Trauer.

allen Patienten ……allen Patienten ……allen Patienten ……allen Patienten ……

wünschen wir von Herzen und mit Gottes Hilfe rasche, völlige Genesung und Heilung sowie alles erdenklich Gute!

Tränen sind kein Zeichen von Schwäche. Sie sind ein Zeichen dafür, dass man zu lange versucht hat, stark zu sein.

Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann, so ist es der Glaube an die eigene Kraft. Marie von Ebner-Eschenbach,

Es ist unglaublich,

wie viel Kraft die Seele dem Körper zu verleihen mag. Wilhelm von Humboldt, dt. Gelehrter und Staatsmann, 1767 – 1835

Mitgefühl und Zuwendung sind meist die besten Heilmittel.

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Wir gratulieren zum GWir gratulieren zum GWir gratulieren zum GWir gratulieren zum Geeeeburtstag burtstag burtstag burtstag ----

mit einem liebe n Gruß Ihnen allen, die Sie mit ganzem Herzen für Schl esien sind.

Wer morgens nüchtern dreimal schmunzelt, wenn es regnet nicht die Stirne runzelt und abends lacht, so dass es schallt, wird 120 Jahre alt.

Solange man jung ist, gehören alle Gedanken der Liebe, später gehört alle Liebe den Gedanken. Albert Einstein

Wir wünschen Gottes Segen, Gesundheit, Glück und Kraft. Alles Gute!

Zum HochzeitstagZum HochzeitstagZum HochzeitstagZum Hochzeitstag

Die Ehe ist keine Einfahrt in einen ruhigen Hafen, sondern eine gemeinsame Ausfahrt aufs offene Meer.

„Ich liebe dich” zu sagen, dauert nur Sekunden. Es zu zeigen, geht in Stunden, aber es zu beweisen, dauert ein Leben lang.

Vielen Dank für Ihre Mitarbeit und HeVielen Dank für Ihre Mitarbeit und HeVielen Dank für Ihre Mitarbeit und HeVielen Dank für Ihre Mitarbeit und Heiiiimamamamatttttreue!treue!treue!treue!

Im Licht der Weihnacht – Zeit finden für Ruhe und Besinnung – Zeit finden, um in Dankbarkeit das vergangene Jahr zu verabschieden – Zeit finden, um Kraft für das kommende Jahr zu schöpfen.

Das wünsche ich Ihnen und auch der gesamte Vorstand des Landesverban-des der Landsmannschaft Schlesien in Bayern sowie der Stiftung Schle-sien.Bayern -MMIX- von ganzem Herzen!

Ihre Anneliese Woschke

Reuther Straße 45 91301 Forchheim � 09191-80048 E-Mail: [email protected]