13
2,50 E WEIHNACHTLICHE TROMPETENGALA GáBOR BOLDOCZKI · AM 05.12.2008 PRESTO · SINFONIE FüR STREICHER UND BASSO CONTINUO G-DUR RV 146 JOHANN BAPTIST GEORG NERUDA ANTONIO VIVALDI · LéOš JANáCEK JEAN-PHILIPPE RAMEAU · GIUSEPPE TORELLI · EDWARD ELGAR · ELEGIE OP. 58 · SO KLINGT NUR DORTMUND. ˇ

Weihnachtliche trompetengala 05.12 - konzerthaus · PDF fileVielfalt der »invenzioni« – der musikalischen erfindungen ... barocke Werke für Trompete und Orgel von Bach, Händel,

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Weihnachtliche trompetengala 05.12 - konzerthaus · PDF fileVielfalt der »invenzioni« – der musikalischen erfindungen ... barocke Werke für Trompete und Orgel von Bach, Händel,

2,50 E

Weihnachtliche trompetengalagábor boldoczki · am 05.12.2008presto · sinfonie für streicher und basso continuo g-dur rV 146Johann baptist georg neruda antonio ViValdi · léoš JanácekJean-philippe rameau · giuseppe torelli · edWard elgar · elegie op. 58 · so klingt nur dortmund.

ˇ

Page 2: Weihnachtliche trompetengala 05.12 - konzerthaus · PDF fileVielfalt der »invenzioni« – der musikalischen erfindungen ... barocke Werke für Trompete und Orgel von Bach, Händel,

Dauer: ca. 2 Stunden inklusive Pause

Sinfonia VarSoVia

Gábor bolDoczki TromPeTe

Wir bitten um Verständnis, dass bild- und Tonaufnahmen während der Vorstellung nicht gestattet sind.

konzerTHaUS DorTmUnD · freiTaG, 05.12.2008 · 20.00

Page 3: Weihnachtliche trompetengala 05.12 - konzerthaus · PDF fileVielfalt der »invenzioni« – der musikalischen erfindungen ... barocke Werke für Trompete und Orgel von Bach, Händel,

4i5

Page 4: Weihnachtliche trompetengala 05.12 - konzerthaus · PDF fileVielfalt der »invenzioni« – der musikalischen erfindungen ... barocke Werke für Trompete und Orgel von Bach, Händel,

ProGramm6i7

anTonio ViValDi (1678 – 1741)Sinfonie für Streicher und basso continuo G-Dur rV 146

allegroandantePresto

konzert für Violine, Streicher und basso continuo a-moll rV 356(fassung für Trompete und orchester)

allegrolargoPresto

Jean-PHiliPPe rameaU (1683 – 1764)konzert für Streicher und basso continuo nr. 6 »la Poule«

la Poule menuett i et ii l’enharmonique l’Égyptienne

JoHann baPTiST GeorG nerUDa (1707 – 1780)konzert für Trompete, Streicher und basso continuo es-Dur

allegrolargoVivace

– Pause –

lÉoš Janácek (1854 – 1928)Suite für Streichorchester

moderatoadagioandante con motoPrestoadagioandante

eDWarD elGar (1857 – 1934)elegie op. 58

GiUSePPe Torelli (1658 – 1709)konzert für Trompete, Streicher und basso continuo D-Dur

allegroadagio – Presto – adagioallegro

ˇ

Page 5: Weihnachtliche trompetengala 05.12 - konzerthaus · PDF fileVielfalt der »invenzioni« – der musikalischen erfindungen ... barocke Werke für Trompete und Orgel von Bach, Händel,

8i9

Page 6: Weihnachtliche trompetengala 05.12 - konzerthaus · PDF fileVielfalt der »invenzioni« – der musikalischen erfindungen ... barocke Werke für Trompete und Orgel von Bach, Händel,

Werke

feSTlicHe klänGe WeiHnacHTlicHe TromPeTenGala

kurz vor Weihnachten, wenn die abende länger werden, schlägt die Stunde der barockmusik. Diese klingt ganz besonders feierlich und festlich, wenn das instrument in den Vordergrund rückt, das – neben der Violine – im frühen 18. Jahrhundert sich besonderer beliebtheit und bedeutung erfreute: die Trompete.

War sie zuvor wegen ihres klaren, schmetternden klanges vor allem als militärisches Signal-instrument eingesetzt worden, so wurde es nun nach allerlei technischen Verfeinerungen auch möglich, weiche, lyrische klänge zu erzeugen und damit einem der barocken ideale, wonach ein musikinstrument die menschliche Stimme in all ihren facetten nachempfinden sollte, sehr nahe zu kommen.

konzerTieren aUf VenezianiScH anTonio ViValDi Sinfonie für STreicHer UnD baSSo conTinUo G-DUr rV 146 UnD konzerT für Violine, STreicHer UnD baSSo conTinUo a-moll rV 356

in der musikgeschichte bezeichnet man in der regel die Jahrzehnte zwischen 1600 und 1750 – das Todesjahr Johann Sebastian bachs – als das zeitalter des barock. Seine wesent-lichen einflüsse empfing dieses aus italien, von wo es sich bald schon über ganz europa aus-breitete. eines der wichtigsten musikalischen zentren war – neben der Vatikanstadt rom – die Handelsmetropole Venedig mit ihrem ganz eigenen politischen und wirtschaftlichen Status. als hier 1678 mit antonio Vivaldi einer der wichtigsten komponisten seiner zeit zur Welt kam, konnte die lagunenstadt bereits auf eine bedeutende musikalische Vergangenheit zurückblicken: 1637 war das erste öffentliche opernhaus eröffnet worden, komponisten wie claudio monte-verdi, adrian Willaert, andrea und Giovanni Gabrieli hatten in Venedig gewirkt und ottavio Petrucci, der erfinder des notendrucks mit beweglichen lettern, hatte die »Serenissima« zum interna-tionalen zentrum der musikverleger gemacht.

künstlerische attraktionen waren auch die konzerte der »ospedali«, ursprünglich Waisenhäu-ser, die sich seit anfang des 17. Jahrhunderts der musikalischen ausbildung junger mädchen widmeten. an solch einer einrichtung, dem »ospedale della Pietà«, ließ sich Vivaldi, nachdem er die Priesterweihe empfangen hatte, 1703 als »maestro di violino« anstellen und 1709 zum »maestro de’ concerti« befördern. Viele seiner kompositionen entstanden für das dortige mäd-chenorchester – darunter über 500 Solokonzerte sowie zahlreiche Sonaten und Sinfonien, mit

8i9

denen Vivaldi nicht nur die bedürfnisse eines musikliebenden Publikums nach immer neuen Werken befriedigte. Der blick in sein gewaltiges Œuvre gleicht vielmehr einer exkursion in eine art labor. im Dienste der forderungen der barocken affektenlehre und in der regel in dem streng vorgegebenen rahmen der von ihm zur norm erhobenen dreisätzigen konzertform mit zwei schnellen rahmensätzen und einem langsamen mittelteil, der auch die Sinfonia rV 146 sowie das concerto rV 356 verpflichtet sind, schien es Vivaldi um nichts weniger zu gehen, als um die konsequente erforschung der musikalischen ausdrucksmöglichkeiten, mit dem ziel, den Hörer in »ohrenberaubende« Spannung zu versetzen, seine »Seele zu bewegen«, und die fülle und Vielfalt der »invenzioni« – der musikalischen erfindungen – zur Summe der einzelheiten und damit zum kunstwerk zu steigern.

es zählt zu den merkwürdigkeiten der musikgeschichte, dass Vivaldi trotz seiner großen erfolge noch zu lebzeiten fast vergessen wurde und schließlich – ähnlich wie mozart – 1741 nur mehr ein armenbegräbnis auf dem Spittaler Gottesacker in Wien erhielt. als 1926 ein verarmtes kloster im monferrato seine musikaliensammlung verkaufen musste, entdeckte man darunter 400 manuskriptseiten Vivaldis mit instrumentalwerken, aber auch kantaten, Serenaden, opern und fast 50 geistlichen Vokal-kompositionen – ein durch die musikalische Praxis lange noch nicht geborgener barocker Schatz. Dass zugleich seine Werke immer wieder aber auch für andere instrumente bearbeitet wurden, gehörte zur barocken musikalischen aufführungspraxis. ebenso schenkt dieser Umstand heute musikern die möglichkeit, ihr teilweise überschaubares reper-toire zu erweitern und – die bekanntheit des Publikums mit der originalkomposition natürlich vorausgesetzt, was bei Vivaldis im original für Violine konzipiertem berühmten a-moll-konzert der fall sein dürfte – auf einer virtuellen ebene mit dem originalinstrument auch in einen Wett-streit zu treten.

HüHnerGeGacker à la françaiSe Jean-PHiliPPe rameaU konzerT für STreicHer UnD baSSo conTinUo nr. 6 »la PoUle«

eine solche bearbeitung – in diesem falle für Streichorchester – ist auch das concert nr. 6 aus den »Six concerts en sextour«, das der franzose Jean-Philippe rameau 1768 ursprünglich als klaviermusik gedacht und in seinen »nouvelles Suites de pièces de clavecin« publiziert hatte – eine komposition, die uns direkt hineinführt in frankreichs Dix-Huitième. Sein bizarres, leben-diges, Unvorhersagbares, das doch in eins geht mit dem rational Disziplinierten der »clarté«; seine diskrete Poesie, die ebenso arrogant wie aufsässig sein kann; seine liebe zur arabeske,

Page 7: Weihnachtliche trompetengala 05.12 - konzerthaus · PDF fileVielfalt der »invenzioni« – der musikalischen erfindungen ... barocke Werke für Trompete und Orgel von Bach, Händel,

zum Schnörkel, zur Verzierung und zu einer kunst, die artifiziell und doch immer auch nach-ahmung von natur sein will, voll praller Sinnlichkeit und doch die balance und contenance nie verlierend – dies alles lebt in der musik des 1683 in Dijon geborenen rameau. als Theoretiker hatte er entscheidenden einfluss auf die kompositionspraxis, als komponist schrieb er vor allem für die musiktheaterbühne seiner zeit und stand mit seinem Schaffen doch auf einem einsamen Hochplateau, von dem er aufs barock zurückschaute und zugleich voraus in die kommende moderne, auf Gluck, mozart, beethoven und berlioz.

Seine ersten großen erfolge feierte rameau erst im fortgeschrittenen alter von 50 Jahren: als 1711 »le roi Soleil« ludwig XiV. starb und die von ihm so sehr vergötterte form des Höfisch-zeremoniellen immer mehr an interesse verlor, öffnete sich für rameau der Weg zu seiner neu-artigen bühnenkunst – jenen tönenden bilderbögen, nummernrevuen, Spektakel, montiert aus vielfältigsten attraktionen, in denen zahlreiche instrumental- und Tanzstücke ins Drama einge-wirkt sind. Vom Publikum ebenso umjubelt wie verdammt löste sie eine der größten Streitig-keiten der musikgeschichte aus: Die über 20 Jahre andauernde »querelle« der anhänger des alten lully-Stils gegen die freunde rameaus, der wir noch heute einen reichen Schatz an Pam-phleten, Traktaten und humorvollen Parodien verdanken. Was die zeitgenossen an rameaus »nouveauté« so sehr bestürzte, lässt sich heute nur noch erahnen.

überraschend bleiben die ungeheure mannigfaltigkeit der formen und die besondere freude an einem geradezu verschwenderischen einsatz aller verfügbaren Schattierungen der musika-lischen ausdruckspalette. für jede Stimmungslage fand rameau stets eine äußerst sprechende Darstellung, so dass ihm fast jedes Stück – und sei es noch so winzig – zu einer musikalischen Preziose geriet. eine solche ist auch das concert nr. 6, in dem rameau ein außermusikalisches ereignis – das Gegacker und hektische flügelschlagen eines aufgescheuchten Huhnes – auf unwiderstehliche Weise einfing.

böHmiScHe GalanTerien JoHann baPTiST GeorG nerUDa konzerT für Trom-PeTe, STreicHer UnD baSSo conTinUo eS-DUr

auch Johann baptist Georg nerudas konzert in es-Dur entstand ursprünglich nicht für die Trom-pete, sondern für ein corno da caccia, wird heute aber wegen seiner für das Horn extrem hohen lage gerne von Trompetern gespielt. über neruda ist sehr wenig bekannt. er gehörte einer böhmischen musikerfamilie an, die über Generationen komponisten und instrumentalisten her-vorbrachte. nicht eindeutig bestimmbar sind seine lebensdaten: nach moritz fürstenau, chronist

Werke12i13

der Dresdner Hofkapelle, wurde neruda 1710 in Prag geboren, das lexikon von Gottfried Johann Dlabacz behauptet dagegen, der komponist sei um 1780 im alter von 74 Jahren gestorben, was wiederum auf ca. 1707 als Geburtsdatum schließen lässt. Gesichert ist lediglich nerudas enga-gement als konzertmeister der Dresdner Hofkapelle im Jahre 1750. er komponierte 18 Sinfonien, 14 Solokonzerte, Sonaten, ein »Salve regina« und die oper »les Troqueurs«.

Das konzert in es-Dur folgt der von Vivaldi etablierten dreiteiligen form mit zwei schnellen außensätzen und einem langsamen mittelsatz. es trägt die charakteristischen züge des soge-nannten »Galanten Stils«, der seine besondere Transparenz durch die Homophonie einer häufigen Unisono-führung der Violinen und dem »col-basso«-Spiel der bratschen erhält. Wahrscheinlich entstand das konzert für das kloster ossegg, damals ein wichtiges musikalisches zentrum zwi-schen Sachsen und böhmen, das nicht nur ein ausgezeichnetes orchester besaß, sondern in seinen inventarlisten auch zwei Waldhörner verzeichnete.

mäHriScHe STimmUnGSbilDer lÉoš Janácek SUiTe für STreicHorcHeS-Ter

als musikalische Stimmungsbilder von äußerst unterschiedlichem charakter legte der 1854 im mährischen Hukvaldy geborene léoš Janácek eine seiner ersten kompositionen an: die am 15. Juli 1877 uraufgeführte »Suite für Streichorchester«.

Die sechs Sätze von eher kurzer ausdehnung kennen eine äußerst innige lyrik ebenso wie eigensinnige exaltationen, eine feinsinnige arbeit mit solistischen Stimmen und einen verblüf-fenden reichtum in der melodiebildung wie – vor allem im finalen andante – einen ungewöhn-lichen Verlauf der harmonischen entwicklung.

zugleich unternahm Janácek aber auch eine art ausflug in das repertoire der romantik, sodass dieses Jugendwerk als Hommage an seine wichtigsten Vorbilder gelesen werden kann: Sein landsmann antonín Dvorák stand ihm mit seiner »Serenade für Streicher« dabei ebenso Pate wie robert Schumann, Johannes brahms und richard Wagner. im Unterricht bei seinem Prager lehrer frantisek Skuhersky hatte Janácek vor allem den raffinierten Tonsatz des »lohengrin«-Vorspiels eingehend studiert. Dass die Wirkung dieser so außergewöhnlichen, durch die hohe lage und vielfache Teilung der Violinen bis an den rand der immaterialität getriebenen musik in ihrer ätherischen Unstofflichkeit so unwiderstehlich war, dass sie auf den jungen komponisten abfärben musste, verrät die atmosphäre des adagio-Satzes der Suite.

ˇ

ˇ

ˇ

ˇ

ˇ

Page 8: Weihnachtliche trompetengala 05.12 - konzerthaus · PDF fileVielfalt der »invenzioni« – der musikalischen erfindungen ... barocke Werke für Trompete und Orgel von Bach, Händel,

Werke

HERAUSRAGENDE CD-NEUHEITEN VON SONY MUSIC Da Capo!

GÁBOR BOLDOCZKI GLORIADie neue CD mit der Organistin Hedwig Bilgram: barocke Werke für Trompete und Orgel von Bach, Händel, Purcell, Albinoni und Stanley.

Instrumentalist des Jahres (ECHO Klassik 2008) Auch als Hybrid Super Audio CD erhältlich 88697403832

SOL GABETTA CANTABILEMit der Carmen-Arie und vielen weiteren bekannten Opernarien und Liedern.

„Große Oper, feinsinnig aufs Cello übertragen und klangrein inszeniert.“ (Audio – Klangtipp: Musik & Klang: )www.solgabetta.de

MARTIN STADTFELDDIE NEUE BACH-CDDer ECHO-Preisträger 2008 mit Bachs Meisterwerk (limitierte Erstauflage)

„Stadtfeld spielt das Wohltemperierte Klavier frech, spritzig, technisch virtuos.“ (Welt am Sonntag)www.martinstadtfeld.de

www.sonymusic.de

88697352342

88697312792

88697375732

GÁBOR SIGNIERT NACH DEM KONZERT SEINE CDs

��

Sony Anz Gabor Dortmund 25.11.2008 12:06 Uhr Seite 1

Dem anDenken eineS freUnDeS eDWarD elGar eleGie oP. 58

als eine Hommage der anderen art – nämlich aus gegebenem anlass – stellt sich edward elgars elegie op. 58 dar. Der britische Spätromantiker komponierte sie 1909 im walisischen Plas Gwyn im Gedenken an seinen im alter von 49 Jahren an Tuberkulose verstorbenen freund und wich-tigen förderer august Jaeger, um sie dann jedoch dem ebenfalls gerade verstorbenen reverend Haddon – einem funktionär der Worshipful company of musicians, welche die Uraufführung der komposition am 13. Juli 1909 im londoner mansion House organisiert hatte – zu widmen.

über kräftigen akkorden in den bässen entfaltet sich ein warmer Streicherklang mit fallenden Seufzerfiguren in der melodiebildungen und chromatisch angeschärfter, drängender Harmonik. immer mehr fächert sich der Streichersatz in einem weit gespannten bogen auf, um schließlich langsam wieder in die atmosphäre des beginns zurückzufallen und in traurigem c-moll zu ver-klingen – eine vierminütige klage von betörend schlichter melancholie.

iTalieniScHe feSTlicHkeiT GiUSePPe Torelli konzerT für TromPeTe, STrei-cHer UnD baSSo conTinUo D-DUr

zurück ins barocke italien führt uns der abschluss des konzerts mit Giuseppe Torellis konzert für Trompete, Streicher und basso continuo D-Dur. Der 1658, also fast eine Generation früher als Vivaldi geborene komponist stammte aus Verona, wo er auch erste musikalische Studien betrieb, um sich schließlich bei ercole Gaibara in bologna zu einem der führenden Violinvirtuosen seiner zeit ausbilden zu lassen. Seit 1686 war er mitglied des orchesters an der bologneser basilica San Petronio, gab die festanstellung bald aber wieder auf, um seinen vielfältigen aufträgen als komponist und reiseverpflichtungen als Virtuose nachzukommen. im bereich des Solokonzerts gab Torelli der Herausbildung der für Vivaldi so wichtigen dreiteiligen formanlage wesentliche impulse.

Die beiden ecksätze seines D-Dur-Trompetenkonzerts sind durch das für die barockmusik ty-pische »concertare« – den Wettstreit des Solisten mit dem orchester – geprägt und geben dem Trompeter aufs schönste die Gelegenheit, die seinem instrument zur Verfügung stehende schmet-ternde festlichkeit und brillante Virtuosität präsentieren zu können. Von besonderer raffinesse ist dagegen der mittelsatz, in dem die Trompete über einem schmerzvoll-schönen adagio-Satz der Streicher ihren weiten atem entfaltet – allerdings unerwartet abrupt unterbrochen von einer flir-renden Presto-Passage.

Page 9: Weihnachtliche trompetengala 05.12 - konzerthaus · PDF fileVielfalt der »invenzioni« – der musikalischen erfindungen ... barocke Werke für Trompete und Orgel von Bach, Händel,

16 i 17

Page 10: Weihnachtliche trompetengala 05.12 - konzerthaus · PDF fileVielfalt der »invenzioni« – der musikalischen erfindungen ... barocke Werke für Trompete und Orgel von Bach, Händel,

bioGrafien18 i 19

Sinfonia VarSoVia

im april 1984 spielte Yehudi menuhin auf einladung des Polish chamber orchestra in Polen. Das orchester wurde für dieses Programm durch hervorragende musiker aus dem in- und ausland ver-stärkt. nach gefeierten konzerten äußerte menuhin den Wunsch, auch weiterhin mit dem neu for-mierten ensemble zu arbeiten. Yehudi menuhin wurde so erster Gastdirigent der Sinfonia Varsovia.

Das ensemble erhielt bald einladungen aus den USa, kanada, europa und in den letzten Jahren auch aus Südamerika und asien. Die Sinfonia Varsovia gastierte in den berühmtesten konzert-häusern der Welt wie der carnegie Hall new York, dem Theatre de champs elysées in Paris, dem barbican centre in london, dem Wiener musikverein sowie der Suntory Hall in Tokio. Sie arbeitete dabei mit Dirigenten wie claudio abbado, krzysztof Penderecki, mstislaw rostropowitsch oder bruno Weil. Seit Juni 2008 ist der bekannte französische Dirigent marc minkowski musikalischer leiter des ensembles.

Das orchester nimmt regelmäßig an namhaften festivals teil, unter anderem in Salzburg, Gstaad, aix-en-Provence und Schleswig-Holstein.

Das repertoire des ensembles ist praktisch unbegrenzt und beinhaltet Werke vom 18. Jahr-hundert bis zur Gegenwart, darunter Uraufführungen von komponisten wie krzysztof Penderecki, Witold lutosławski oder John adams, dessen jüngstes Streichquartett im märz im konzerTHaUS DorTmUnD als deutsche erstaufführung erklingen wird. bei seinen zahlreichen konzerten beglei-tete das orchester so bekannte Solisten wie maurice andré, martha argerich, Yuri bashmet, rafał blechacz, alfred brendel, José carreras, Sarah chang, Placido Domingo, nigel kennedy, Gidon kremer, albrecht mayer, mischa maisky, Yehudi menuhin, anne-Sophie mutter, mstislaw rostro-powitsch, Heinrich Schiff, Henryk Szeryng, maxim Vengerov, christian zacharias, frank Peter zimmermann oder Tabea zimmermann. Talentierte polnische künstler der jungen Generation zu begleiten ist ein weiteres wichtiges feld der aktivitäten des orchesters.

Die Sinfonia Varsovia wirkte bei einer reihe von cD-, radio- und TV-aufnahmen mit. Viele dieser Produktionen wurden mit Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem »Diapason d’or«, dem »Grand Prix du Disque« und dem »fryderyk«, dem wichtigsten polnischen musikpreis.

ein besonderes Projekt des ensembles ist das festival »Sinfonia Varsovia to their city«. Jedes Jahr im Spätsommer tritt das orchester an verschiedenen Plätzen in Warschau vor einem breiten Publikum auf – in kleineren konzertsälen, kirchen und bei kostenlosen open-air-konzerten. Das festival wird vom orchester und der Stiftung der Sinfonia Varsovia organisiert. Die Sinfonia Var-sovia foundation initiiert und unterstützt künstlerische Projekte des orchesters, besonders in bezug auf die förderung von polnischen komponisten und jungen Talenten.

Gábor bolDoczki

Der 1976 im ungarischen Szeged geborene und in kiskörös aufgewachsene Gábor boldoczki ist mit seinem Trompetenspiel die ausnahmeerscheinung seiner Generation. bereits mit 14 Jahren erhielt der junge Trompeter beim »nationalen Trompetenwettbewerb« in zalaegerszeg den 1. Preis und begann nach den Studien am leo-Weiner-konservatorium, an der franz-liszt-musikhoch-schule in budapest und in der meisterklasse von Professor reinhold friedrich seine internationale Solokarriere.

Der endgültige Durchbruch gelang ihm als Gewinner des bedeutenden »internationalen musik-wettbewerbs der arD münchen« und als 1. Preisträger des »3. internationalen maurice-andré-Wettbewerbs«, dem »Grand Prix de la Ville de Paris«. im oktober 2002 folgte der international renommierte »Prix Young artist of the Year«. nach der auszeichnung als »nachwuchskünstler des Jahres« durch die Deutsche Phono-akademie im oktober 2003 erhielt Gábor boldoczki im okto-ber 2008 erneut den »ecHo klassik« in der Sparte »instrumentalist des Jahres«.

im rahmen seiner Tourneen gastiert er zusammen mit namhaften orchestern und kammer-orchestern (u. a. Sinfonieorchester des bayerischen rundfunks, Deutsche kammerphilharmonie bremen, konzerthausorchester berlin, Sinfonieorchester luzern, Prager Sinfoniker, Tschechische Philharmonie, camerata Salzburg, bach collegium münchen, mozarteum orchester Salzburg, Württembergisches kammerorchester Heilbronn, bachorchester des Gewandhauses zu leipzig) sowie bei Gala-konzerten mit edita Gruberová. als erster Trompetensolist weltweit interpretierte Gábor boldoczki bei den »Salzburger festspielen« die Trompetenkonzerte von michael Haydn. regelmäßig gastiert er in den bedeutenden musikmetropolen europas und folgt einladungen zu konzerttourneen nach Südamerika und china. als Solistenpreisträger wird Gábor boldoczki bei den »festspielen mecklenburg-Vorpommern« im Sommer 2010 als artist in residence gastie-ren. Seit geraumer zeit ist Gábor boldoczki gefragter Solist für zeitgenössische musik und deren Uraufführungen.

bei SonybmG erschienen aufnahmen mit dem züricher kammerorchester, dem franz liszt kammerorchester, dem kammerorchester »i musici di roma« sowie der Sinfonia Varsovia.

zur aktuellen Tournee erscheint eine neue cD, die Sonaten für Trompete und orgel sowie Trompete, cello und cembalo enthält. begleitet wird er von Hedwig bilgram und lászló fenyö. boldoczkis Schostakowitsch-einspielung für klavier, Trompete und orchester mit dem Gulbenkian orchester unter der leitung von lawrence foster und der Pianistin lise de la Salle wurde vom fachmagazin Grammophone zur »cD des monats« im april 2008 gewählt.

Gábor boldoczki spielt auf b&S instrumenten.

Page 11: Weihnachtliche trompetengala 05.12 - konzerthaus · PDF fileVielfalt der »invenzioni« – der musikalischen erfindungen ... barocke Werke für Trompete und Orgel von Bach, Händel,

WeiTerHörenäher

Kommen Sie doch näher ran!

Wenn Sie der muSiK und den KünStlern noch näher Kommen

möchten, treten Sie dem FörderKreiS deS handWerKS e.V. bei!

und noch etWaS näher! Jetzt erhalten Sie 10% Kartenrabattbei den eigenVeranStaltungen,Werden zum JahreSempFang, zu hauSFührungen und probenbe-Suchen eingeladen. alle inFoSunter t 0231-22 696 261 oder WWW.KonzerthauS-dortmund.de

Förderkreis des Handwerks e.V.zugunsten KONZERTHAUS DORTMUND

mUSikaliScHe zUckerSTücke

mUSik UnD Tanzin der beliebten Johann Strauß konzert-Gala präsentieren die k&k Philharmoniker und das öster-reichische k&k ballett eine komposition aus bekannten und weniger bekannten melodien des

»familienunternehmens« Strauß.

So 18.01.09 · 18.00

WelT Der ScHönen TöneDie amerikanerin nicole cabell lebt die rollen, die sie auf der bühne singt und gestaltet so leben-dige, sinnliche arienabende. mit dem münchner rundfunkorchester unter laurent campellone

gestaltet sie einen abend mit französischen und italienischen arien.

fr 06.02.09 · 20.00

enTrückTeS enTzückenDas Haydn-Jahr 2009 schickt seine Vorboten aus: Unter dem Titel »Himmel und erde« stellen rundfunkchor und Sinfonieorchester des WDr köln Haydns »Pauken-messe« neben neoklassizis-

tische Werke – Strawinskys »Psalmensinfonie« und das concerto in D.

Sa 21.03.09 · 20.00

Page 12: Weihnachtliche trompetengala 05.12 - konzerthaus · PDF fileVielfalt der »invenzioni« – der musikalischen erfindungen ... barocke Werke für Trompete und Orgel von Bach, Händel,

Wir danken dem orchesterzentrum i nrW für die bereitstellung des cembalos.

imPreSSUm

TeXTe anne do Paço

foTonacHWeiSe Titel © lászló emmer S. 4 i 5 © lászló emmerS. 8 i 9 © lászló emmerS. 16 © lászló emmer

HeraUSGeber konzerTHaUS DorTmUnD

GeScHäfTSfüHrer UnD inTenDanT benedikt Stampa

reDakTion Dr. Jan boecker · marion Schröder

konzePTion kristina erdmann

anzeiGen anne-katrin röhm · T 0231-22 696 161

DrUck Hitzegrad Print medien & Service GmbH

Wir danken den beteiligten künstleragenturen und fotografen für die freundliche Unterstützung.

es war nicht in allen fällen möglich, die bildquellen ausfindig zu machen. rechteinhaber bitte melden.

Druckfehler und änderungen von Programm und mitwirkenden vorbehalten!

Page 13: Weihnachtliche trompetengala 05.12 - konzerthaus · PDF fileVielfalt der »invenzioni« – der musikalischen erfindungen ... barocke Werke für Trompete und Orgel von Bach, Händel,

konzerthaus dortmundphilharmonie für westfalen

brückstrasse 21 i 44135 dortmundt 0231-22 696 200 i f 0231-22 696 [email protected]