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Hast und Leistungsdenken abzuschütteln ist gar nicht so einfach. Auszeiten an Lungauer Bergseen helfen uns dabei. Ein Selbstversuch aus den südlichen Schladminger Tauern. Von Uwe Grinzinger (Text & Bilder) Weil e stat t Eile EIN PLATZ ZUM VERWEILEN Morgenstimmung am Gralatisee LUNGAUER TAUERNSEEN

Weile statt Eile - Bergwerk...auf einem saftig-grünen Talboden zusammen – wie die al-pine Version von Wickies Flake. Doch die Heidi-Idylle trügt. Die Lungauer Berge können auch

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Page 1: Weile statt Eile - Bergwerk...auf einem saftig-grünen Talboden zusammen – wie die al-pine Version von Wickies Flake. Doch die Heidi-Idylle trügt. Die Lungauer Berge können auch

Hast und Leistungsdenken abzuschütteln ist gar nicht so einfach. Auszeiten an Lungauer Bergseen helfen uns dabei.

Ein Selbstversuch aus den südlichen Schladminger Tauern.Von Uwe Grinzinger (Text & Bilder)

Weile statt Eile

EIN PLATZ ZUM VERWEILENMorgenstimmung am Gralatisee

LUNGAUERTAUERNSEEN

Page 2: Weile statt Eile - Bergwerk...auf einem saftig-grünen Talboden zusammen – wie die al-pine Version von Wickies Flake. Doch die Heidi-Idylle trügt. Die Lungauer Berge können auch

Hinter jeder Kuppe tauchen zwei neue auf; und zwar seit Stunden. Mit jedem Schritt verwünsche ich diesen Tauerngrat intensiver. Nun endlich schwingt

sich sein letzter Gipfel vor mir in den hitzeflirrenden Lun-gauer Himmel. Zumindest schemenhaft, denn in meinen Augen sind Schweiß und Sonnencreme eine ätzende Alli-anz eingegangen. Was soll’s? Durchbeißen, da muss ich noch hinauf! … Äh, warum eigentlich? Wenn’s eh schon keinen Spaß mehr macht? Wer schafft mir das eigentlich an? – Vermutlich mein größter Sklaventreiber: ich selbst.

EIN SELBSTVERSUCH

„Entspannen Sie sich. Das ist wahrscheinlich das Beste, was Sie zur Rettung der Welt beitragen können.“

FRED LUKS, Ökonom & Nachhaltigkeitsexperte

Im Job wird vielen von uns mehr zugemutet, als uns gut tut. Das Paradoxe: Statt einen Gang rauszunehmen be-legen wir Zeitmanagement-Kurse, um noch mehr in unse-ren Arbeitstag reinpressen zu können. 25 Stunden be-kommt er deswegen aber auch nicht. Noch paradoxer: In unserer kostbaren Freizeit funktionieren wir Bergbegeis-terte ganz ähnlich. Ich zum Beispiel neige dazu, mir dann viel zu viele Aktivitäten vorzunehmen. Womit ich genau

jenes Leistungsdenken in die Natur importiere, vor dem ich eigentlich fliehen wollte.

Hier auf diesem Grat wird mir bewusst: Die Gleichung „viel unternehmen = viel Erlebnis“ geht immer seltener auf. Daher werde ich mich ab sofort wehren. Gegen meine Rast-losigkeit, gegen meinen Ehrgeiz. Auch wenn ich mich manchmal regelrecht dazu zwingen muss, kürzer zu treten. Auf meiner Almhütte zum Beispiel. Sie habe ich gepachtet, um auszuspannen, um wenige Dinge ganz bewusst zu tun: Wasser holen, einheizen, kochen, essen, den Almkräutern beim Wachsen zusehen. Dennoch ertappe ich mich, dass ich dort vorwiegend bei schlechtem Wetter die Füße bau-meln lasse. Sobald es schön ist, renne ich, ganz nach Mu-sungu-Art, erst recht wieder irgendwo oben herum.

Meine künftigen Vorsätze: Ich will mir Zeit nehmen, mich treiben lassen, auch einmal nichts tun und ab und zu mein Hirn ausschalten. Auf Gipfel verzichten, es bewusst auch einmal irgendwo auf halber Höhe gut sein lassen. Trö-deln statt Weiterhasten, bleiben statt gehen. An einem See zum Beispiel. Von denen gibt’s rund um meine Hütte, im Lungauer Anteil der Schladminger Tauern, mehr als genug. Hingestreut wie Edelsteine funkeln sie in den Karen hoch über Lessach-, Göriach-, Lignitz- und Weißpriachtal. Um mich von der Hast zu kurieren, habe ich mir in jedem die-ser vier Täler eine beschauliche Seenwanderung vorgenom-men – ein therapeutischer Selbstversuch in vier Stationen.

GRALATISEE: Zeit nehmen

„ Reichtum ist, wenn man über seine Zeit herrscht.“PETER HØEG, dänischer Schriftsteller

Ein flüssiges Highlight: Verträumt und schattig liegt das windstille Wasser des Gralatisees (1.816 m) in seiner grünen Almsenke. Es stellt den massigen Hochgolling, den höchsten Berg der Niederen Tauern, dekorativ auf den Kopf. Die Seeoberfläche wird so zur Seh-Oberfläche. Hinter ei-nem flauschigen Wollgrassaum dösen Kühe im taunassen Gras. So weit, so bekannt. Nur dass mir beim letzten Be-such im hintersten Lessachtal die Muße fehlte. Der Gralati-see war damals nur ein Zwischenziel, von dem ich aufs Steinkarlegg weitergehastet bin. Ganz anders heute: Ich habe nichts Bestimmtes mehr vor – und verfüge plötzlich über eine ziemlich bedrohte Ressource: Eigenzeit. Ich kann

„ In Zentralafrika habe ich gelernt,was ein Musungu ist:So wird ein Weißer bezeichnet, der verrückt und offensichtlich sinnlosständig durch die Gegend rennt, während die einheimische Bevölkerungruhig im Schatten sitzt und sich wundert.“

OSWALD OELZ, Arzt & Bergsteiger

es mir leisten, einfach nur zuzusehen, wie die Sonnen-strahlen Zentimeter für Zentimeter den See erobern.

An stillen Tauernseen wie diesem lernt man zu sinnie-ren: Eigentlich erstaunlich, wie ein und dasselbe Wasser-molekül ganz unterschiedliche Saiten in uns zum Klingen bringt – je nachdem, in welchem Energiezustand wir es wahrnehmen: Da war der spritzig-belebende Wasserfall auf der Hinteralm, am Zustieg zum Gralatisee. Am moorigen Gollinganger dann Kontraste: wieder gischtende Wasserfäl-le, aber auch behäbige Mäander. Und nun der verschwiege-ne Spiegel des Gralatisees: eine wässrige Beruhigungspille, einfach „zum Runterkommen“.

Irgendwann im Laufe des Tages werde ich dann wieder absteigen – ohne Gipfel im Gepäck, aber mit der Erkenntnis, dass es nur ein Gegenmittel gibt, um das Leiden der Zeitnot zu kurieren: sich Zeit zu nehmen. Ein unspektakulärer Tag? Vielleicht. Ein verlorener Tag? Sicher nicht.

Ich will mir Zeit nehmen, mich treiben lassen, auch einmal nichts tun und ab und zu

mein Hirn ausschalten.

DURCHBLICKim Göriacher Hüttendorf.

NEBELTREIBENam Weg zum Scharnock, einem lohnenden Abstecher von den Landawirseen.

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LIGNITZSEE: nichts tun

„ Der ist kein freier Mensch, der sich nicht auch einmal dem Nichtstun

hingeben kann.“MARCUS TULLIUS CICERO, römischer Politiker, Schriftsteller & Philosoph, 106-43 v. Chr.

Das Lignitztal hat einen Nachteil: Es zieht sich etwas. An und für sich wäre es eine ideale Mountainbike-Strecke – stünde da nicht eine Fahrverbotstafel am Beginn der Alm-straße. Auch der Tälerbus fährt, so wie’s derzeit aussieht, 2014 wieder nicht ins Lignitztal. Sehen wir’s positiv: So bleibt es weiterhin das stillste der vier Täler auf der Lun-gauer Südseite der Schladminger Tauern.

Durch saftige Almwiesen und lichte Lärchenwälder, herrliche Lignitzer Kulturlandschaft, bin ich gerade herein-geschlendert. Hier versteht man, warum der Lungau und die Kärntner Nockberge seit 2012 Österreichs jüngsten und größten „Biosphärenpark“ bilden. Es ist das sanfte mensch-liche Wirtschaften im Einklang mit der Natur, das beide Landstriche prägt. Als Kontrapunkt folgten dann verstreute Felsblöcke – stumme Zeugen des infernalischen Bergstur-zes von 1768 am benachbarten Hundstein. Er will so gar nicht in diese heitere Almlandschaft passen. Nun räkle ich mich am Ufer des Lignitzsees, im rosafarbenen Almrausch-Meer, und verfolge belustigt, wie sich ein übereifriges Mur-meltier mit zuckenden Schultern über mich empört.

Die größte Herausforderung heute: den Rest des Tages nichts zu tun. Und das muss man erst einmal aushalten. Natürlich, die Italiener, die haben den Bogen raus – wie so oft, wenn es um Genüsse geht! Bei ihnen ist das „Dolce far niente“ seit jeher integraler Bestandteil der Kultur. Aber schon etwas weiter im Norden, jenseits des Brenners, herrscht ein „tüchtigerer“, weniger sinnlicher Geist. Hier zählt Leistung. Die Kunst des zweckfreien Müßiggangs ha-ben wir Österreicher schon gründlich verlernt.

Mit einer Ausnahme: Jugendliche! Sie schlafen bis elf (sofern man sie lässt), chillen dann rum, langweilen sich anschließend (wann, lieber erwachsener Leser, ist Ihnen das zuletzt passiert?) und überlegen schließlich, was man heute denn so tun könnte – bis sie wieder schlafen gehen. Wenn das kein entspannter Zugang zur Zeit ist! Hirnfor-scher und Sporttrainer sagen uns ja schon seit längerem, wie wichtig Phasen des Nichtstuns sind. Sie bringen Kraft (zurück). In den Pausen wird im Kopf aufgeräumt. Den-noch hadern wir Erwachsene, ob Faulenzen gewonnene oder verlorene Zeit ist. Bloß: Was bringt so eine Einnah-men-Ausgaben-Rechnung? Ist sie nicht bereits Teil des Pro-blems? Einem Teenager wäre der Saldo in erster Linie ei-nes: ziemlich egal. Also folgt heute der große Praxistest: Den lieben langen Tag lümmle ich hier am Lignitzsee und tue vorsätzlich nichts. Effizient bin ich erst wieder ab Mon-tag, neun Uhr. Ein „unproduktiver“ Tag? Nach außen hin möglicherweise. Ein zweckloser? Bestimmt nicht.

LANDAWIRSEEN: sich treiben lassen

„ Die schönste Freude erlebt man immer da, wo man sie am wenigsten erwartet hat.“

ANTOINE DE SAINT-EXUPÉRY, französischer Schriftsteller & Pilot, 1900-1944

Die Holz gewordene Almidylle hat einen Namen: Göria-cher Hüttendorf. Mehr als ein Dutzend putzige Hütten und Stadel der Göriacher Bauern ducken sich im hintersten Tal auf einem saftig-grünen Talboden zusammen – wie die al-pine Version von Wickies Flake.

Doch die Heidi-Idylle trügt. Die Lungauer Berge können auch ganz anders. Das weiß man spätestens, seit sie sich Anfang August 2012 schlagartig in Bewegung gesetzt ha-ben. Damals lösten sintflutartige Gewitterregen allein im Göriachtal etwa fünfzehn Murenabgänge aus – an die 50 Personen mussten aus dem Hüttendorf evakuiert werden.

Wer aufmerksam ist, sieht im Tal noch immer die Spuren der Verwüstung. Im Hüttendorf ist’s dennoch so idyllisch wie eh und je – was mich spontan dazu bewegt, auf mein restliches Tagesprogramm zu pfeifen und hier zu bleiben. Wandern muss doch auch ohne klar definier-tes Ziel, dem ich hinterherhechle, funktionieren! Oder zu-mindest mit einem Ziel, das sich erst beim Gehen ergibt, je nach Lust und Laune. Kinder können das noch: sich seelenruhig und (scheinbar) ziellos treiben zu lassen, ganz im Jetzt aufzugehen. Der Erwachsene ersetzt diese Kunst, den Tag zu „vertrödeln“, dann durch ein schlech-tes Gewissen.

Die beiden Landawirseen (1.975 m bzw. 2.047 m), herb-schöne Tauernseen par excellence, Wasserfälle, Murmeltie-re: Das alles versäume ich durch meine geänderten Pläne. Und natürlich den legendären Heidelbeer-Schmarren auf der Landawirseehütte. Egal, schließlich sind diese Dinge beim nächsten Besuch auch noch da! Jetzt wärme ich mir erst einmal den Rücken an der sonnenwarmen Holzwand der Neumannhütte und lasse mir ein „Rahmkoch“ (vulgo: Lungauer „Almmarzipan“) auftischen: Ein sündhaft kalori-enreiches Vergnügen, zugeschnitten auf den Energiebedarf von Holzfällern, nicht von zarten Büropflänzchen. Genuss-voll kauend und mit der gelassenen Entspanntheit des Mü-ßiggängers lächle ich in die zielstrebigen Gesichter all jener, die vorbeihetzen, um dem Hochgolling aufs Haupt zu stei-gen.

Ein verplemperter Tag? Man wird sehen. Ein verlorener Tag? Keinesfalls.

WOLKENSPIEL Im Lignitzsee spiegelt sich der Himmel.

SPRITZIGER AUFTAKT Am Weg zum Wirpitschsee kommt man

am Weißpriachbach vorbei.

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WIRPITSCHSEE & SCHÖNALMSEEN:Hirn ausschalten

„ Wenn uns klar wäre, dass Meditation schlicht bedeutet, ins Leere zu starren,

dann wäre sie sehr viel mehr Leuten zugänglich. Meditieren ist leicht. […]

Der … entscheidende Punkt ist, die Gelegenheit zu ergreifen.“

TOM HODGKINSON, britischer Autor & Müßiggang-Experte

Eine Hummel klatscht mir dröhnend ins Gesicht und reißt mich aus meinen Träumen. Äh, wo bin ich eigentlich? … Ah ja, stimmt: Oberer Schönalmsee, Weißpriachtal! Ich muss wohl kurz eingenickt sein. Und habe damit das heutige Ziel erfüllt: Das Hirn auszuschalten. Denk-Diät statt Multi-Tas-king, Loslassen statt Analysieren – darum soll es heute gehen.

1 Gralatisee (1.816 m)

Ausgangspunkt: Parkplatz Laßhoferalm, 1.270 mAnreise: Von Lessach ca. 6,5 km ins Lessachtal (Maut-straße)

Gehzeit/Höhenunterschied: ca. 2 ¼ Std. (ca. 550 Hm) Aufstieg, ca. 1 ½ Std. Abstieg

Anforderungen: Schotterstraße & Wanderwege, durch-gehend markiert. Ab Gollinganger Trittsicherheit nötig

Einkehr:Am Ausgangspunkt: Laßhoferalm, 1.270 m, privat, bewirtsch. ca. Ende Juni bis Ende Sept., keine Übernach-tung, 0676/935 29 06 od. 06484/267Ca. 1,2 km talauswärts: Lenznalm, 1.253 m, privat, bewirtsch. ca. Mitte Mai bis Okt., keine Übernachtung, 0664/133 54 87 od. 06484/356

Wegverlauf:Laßhoferalm – Forststraße zu den Hinteralmhütten (1.434 m) – Wanderweg zum Gollinganger (ca. 1.620 m)

– steil & steinig zum Gralatisee. Abstieg wie Aufstieg.

2 Unterer (ca. 1.975 m) & Oberer (2.047 m) Landawirsee Ausgangspunkt: Parkplatz Hüttendorf, ca. 1.400 mAnreise: Von Hintergöriach ca. 6,5 km ins Göriachtal

Gehzeit/Höhenunterschied: ca. 2 Std. (ca. 600 Hm) Aufstieg zum Unt. Landawirsee, ca. 20 min (70 Hm) zusätzlich zum Oberen. Von dort ca. 2 Std. Abstieg

Anforderungen: Schotterstraße & einfacher Wander-weg, durchgehend markiert

Einkehr:Im Hüttendorf: Hansalhütte, privat, bewirtsch. ca. Juni bis Anfang Okt., keine Übernachtung, 0664/113 00 80, www.hansalgut.comNeumannhütte, privat, bewirtsch. ca. Juni bis Anfang Okt. (i. d. R. nur Do-So), keine ÜbernachtungLandawirseehütte, 1.985 m, OeAV, bewirtsch. ca. Mitte Juni bis Anfang Okt., Übernachtungsmöglichkeit, 0676/778 53 75, www.landawirseehuette.at

Wegverlauf:Parkplatz – Hüttendorf (ca. 1.420 m) – Straße zur Vord. Zugriegelalm (ca. 1.600 m), in den Göriachwinkel & zur Landawirseehütte (1.985 m) – Wanderweg zum Unt. & zum Ob. Landawirsee. Abstieg wie Aufstieg

Gipfeloptionen: Scharnock (2.498 m; über NO-Kar & SO-Flanke; markier-ter Steig; Trittsicherheit & Schwindelfreiheit; ca. 1 ½ Std. Aufstieg bzw. ca. 450 Hm zusätzl. vom oberen See)Pietrach (2.396 m; über Trockenbrotscharte & NO-Rü-cken; markierter Steig; ca. 1 ½ Std. Aufstieg bzw. 410 Hm

zusätzl. von der Landawirseehütte)Samspitze (2.381 m; über die SO-

Flanke; markierter Steig; Trittsicherheit; ca. 1 ¼ Std. Aufstieg bzw. 400 Hm zusätzl. von der Landawirseehütte)

3 Lignitzsee (1.965 m)

Ausgangspunkt: Parkplatz am Eingang des Lignitztales, ca. 1.380 mAnreise: Von Mariapfarr über Zankwarn, Grabendorf & Kraischaberg zum Parkplatz

Gehzeit/Höhenunterschied: ca. 2 ½ Std. (ca. 590 Hm) Aufstieg, ca. 2 Std. Abstieg

Anforderungen: Schotterstraße & einfacher Wander-weg, durchgehend markiert

Einkehr:Unterwegs keineKnapp 2 km vom Ausgangspkt. talauswärts: Jausen-station Wielandhof, ca. 1.340 m, privat, Übernach-tungsmöglichkeit, 06473 / 7162, www.wielandhof.at

Wegverlauf:Parkplatz – Schotterstraße zur Hint. Lignitzalm (1.560 m) & weiter taleinwärts – dann Wanderweg zum Lignitz-see. Abstieg wie Aufstieg

Gipfeloptionen:Graunock (2.477 m; über SSO-Grat od. SSW-Grat; unmar-kiert & weglos (jeweils bis I; Trittsicherheit); ca. 1 3/4 Std. Aufstieg bzw. ca. 510 Hm zusätzl. vom See)

4 Wirpitschsee (1.699 m), Unterer Schönalmsee (1.893 m) & Oberer Schönalmsee (2.115 m)

Ausgangspunkt: Parkplatz an der Gabelung Weiß-priach-/Znachtal, ca. 1.280 mAnreise: Von Mariapfarr über Weißpriach ins Weißpri-achtal zur Diktlerhütte (Mautautomat) – von hier noch 3 km zum Parkplatz

Gehzeit/Höhenunterschied: ca. 3 Std. (ca. 840 Hm) Aufstieg bis zum Ob. Schönalmsee, ca. 2 ¼ Std. Abstieg

Anforderungen: Schotterstraßen & einfache Wander-wege, durchgehend markiert

Einkehr:Granglerhütte, ca. 1.290 m, privat, bewirtsch. ca. Ende Mai bis Ende Okt., Übernachtungsmöglichkeit, 0664 / 635 37 15 od. 06473 / 7310; www.hausbergmann.at Toni-Mörtl-Hütte, 1.700 m, privat, bewirtsch. ca. Mitte Juni bis Mitte Sept., keine Übernachtung, 0664/926 09 75 od. 06473/8583; www.tonimoertlhof.at/alm.htmAm Beginn der Mautstraße: Jausenstation Diktlerhütte, ca. 1.150 m, privat, keine Übernachtung, 06473/7061

Wegverlauf:Parkplatz – Schotterstraße ins Weißpriachtal zur Grang-lerhütte & zur Unt. Ulnhütte (1.323 m) – Wanderweg od. Schotterstraße zur Toni-Mörtl-Hütte und zum Wirtpitsch-see – Wanderweg zum Unt. & Ob. Schönalmsee. Abstieg wie Aufstieg

Gipfeloptionen: Gollitschspitze (2.247 m; über O-Flanke & SO-Rücken; unmarkierter Steig; ca. ½ Std. Aufstieg bzw. ca. 130 Hm zusätzl. vom Ob. Schönalmsee)Gr. Gurpitscheck (2.526 m; über NW-Rücken; markierter Steig; Trittsicherheit; ca. 1 ¼ Std. Aufstieg bzw. ca. 410 Hm zusätzl. vom Ob. Schönalmsee)

Touren Lungauer Tauernseen

TourenbeschreibungenH. Mayer: Wanderführer Lungau, Bergverlag Rother, 2012, ISBN 978-3763343416Almsommer-Broschüre 2014 (inkl. Seenwanderungen): www.lungau.at/sommer/wandern/bergseen.html

Lungau-Infos www.lungau.at, www.biosphaerenpark.eu, www.taelerbus.at

Landkarten ÖK 1:25.000V Nr. 3224-West (Touren 1-3) bzw. Nr. 3223-Ost (Tour 4)

AUSSICHTSREICH Der Untere Schönalmsee mit der

Lungauer Kalkspitze (Mitte)

FAST WIE IN KANADA Der Untere Schönalmsee

Interessanterweise kommen einem die besten Er-kenntnisse oft genau dann, wenn man (vermeintlich) an gar nichts denkt. Lange Autobahnfahrten etwa fördern bei mir einen halbmeditativen Zustand. Mein Hirn drif-tet dann ab, bis wie aus dem Nichts das Wesentliche aus all dem mentalen Treibgut herausfunkelt, das es sonst überdeckt.

Herumzusitzen und „ins Narrenkastl zu schauen“ kann also durchaus eine fruchtbare Tätigkeit sein. Wer für solche Alltagsmeditationen Wasser zum Hineinstarren braucht, ist bei den Seefestspielen im hintersten Weißpri-achtal gut aufgehoben: den Wirpitschsee und die beiden Schönalmseen verbindet eine wunderschöne Wanderung. Zusätzlich lassen sich Tiefenbachsee und Twenger Alm-

see auf kleinen Abstechern erreichen. Jedoch birgt das „Seensammeln“ die Gefahr, wieder in alte, ungesunde Leistungsmuster zu verfallen – ver-schieben wir die beiden letzten Seen also besser auf nächstes Mal!

Ein verträumter Tag? Ganz genau. Ein vergeudeter? Beileibe nicht. Denn nach meinem entspannt-meditativen Selbstversuch an den Lungauer Tau-ernseen kann ich mit gutem Gewissen behaupten: Ich glaube nicht, dass wir rosten, wenn wir rasten. Viel eher rei-fen wir dabei. n

Band

Kriech-passage

lange Leiter

Schl

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