Weiterbildung genial digital. #blasmusikdigital · 2020. 9. 8. · Es gibt Schlagzeuger (z.B. Jojo Mayer) die zu Recht behaupten den Rebound zu ermöglichen und zu kontrollieren sei

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EVERYSTICKCONTROL SEPTEMBER2020

1 BLASMUSIK-DIGITALARNOPFUNDER

Every Stick Control - Die Texte

DereinfacheNiederschlag Bei lockerem Schlagen geht es zuerst einmal darum, den Schlegel oder die Hand mit wenig Kraftaufwand locker und senkrecht zum Instrument zu führen. Wichtig ist nicht gleich über Details der Bewegung nachzudenken! Wie bei einem alltäglichen Griff zu einer Türklinke oder einem Gegenstand, nimmst du dir die Bewegung vor, schaust dein Ziel an und dein Bewegungsapparat weiß genau was zu tun ist. Das gleiche gilt fürs Anschlagen einer Trommel mit Schlegel oder Hand. Bevor wir dafür über Muskelgruppen und Kraftaufwand nachdenken wird im ersten Schritt das vorhandene Gewicht des Armes locker fallengelassen! Ohne Druck und ohne Muskeleinsatz. Allein durch die Erdanziehung fällt die Hand/der Schlegel locker nach unten. Denken, genaues Beobachten und die Analyse kommen erst später wenn die Hand locker fällt und es darum geht bestimmte Anforderungen umzusetzen.

Die5StufenderArmbewegung Von groß nach klein:

1. Schulter 2. Oberarm 3. Unterarm / Ellenbogen 4. Handgelenk 5. Finger

Mit diesen fünf Gelenken/Körperteilen kreieren wir die Schlagbewegungen an unseren Instrumenten. Sie sind für verschiedene Aufgaben besser oder schlechter geeignet aber alle fünf von großer Bedeutung für erfolgreiches und kontrolliertes Spielen. Ich vergleiche die unterschiedlichen Bewegungsmuster gern mit unterschiedlichen Schuhen. Es gibt keine guten oder schlechten Schuhe in dem Sinne, sondern nur gut geeignete - oder eben nicht geeignete Schuhe. Vom Gummistiefel über den Wanderschuh, vom Sportschuh bis zu Flip-Flops. Genauso verhält es sich auch mit den Schlagbewegungen. Die richtige Kombination und ein harmonisches Zusammenspiel der Bewegungen bringen den gewünschten Erfolg!

Schlagtechniken Es gibt drei grundsätzliche Bewegungsmuster für die Schlagbewegungen: Formale Technik - Handgelenkkontrolle (Free Stroke) German – oder American Grip Haltung locker, hauptsächlich zw. Daumen und Zeigefinger

Informale Technik - Schlagbewegung mit Arm und Handgelenk (Moeller Technik)

Je nach Größe der Bewegung (horizontal oder vertikal) von Schulter bis Handgelenk. Haltung locker vom Mittel- zum kleinen Finger; der Haltepunkt (die Drehachse) ist eher zwischen Daumen und Mittelfinger, der Zeigefinger liegt locker am Stock an.



Finger-Kontrolle - Kontrolle der Schlagbewegung ausschließlich mit den Fingern

German- American- oder French Grip – Wobei der French Grip u.U. die Bewegung aus den Fingern begünstigt. Lockere Haltung, alle! Finger sind am Stock; die Drehachse ist zwischen dem flachen Teil des Daumens und dem ersten Zeigefingergelenk.

Beim „ einfachen Niederschlag“ geht es darum den Schlegel zum Instrument zu führen. Der „Rebound“ oder Rückprall bringt den Schlegel wieder zurück in seine Ausgangsposition bzw. in die als nächstes benötigte Position. Es gibt Schlagzeuger (z.B. Jojo Mayer) die zu Recht behaupten den Rebound zu ermöglichen und zu kontrollieren sei die größte technische Herausforderung. Es gilt die Physik hinter dem Trommeln zu verstehen und zu nutzen! Lockeres und schnelles Spielen ist nur möglich, wenn wir den natürlichen Rebound des Stockes zulassen und so mit dem Stock "zusammenarbeiten". Die „Qualität des Rebound“ hat großen Anteil an der Entscheidung welche Schlagtechnik am ehesten verwendet wird. Bei Instrumenten mit gutem Rebound kann viel mit den Fingern kontrolliert werden. Wenn die Oberfläche nicht gut „federt“ muss man sich anders zu helfen wissen. Es ist gut wenn du alle Möglichkeiten der Stock-Kontrolle zur Verfügung hast und je nach Dynamik, Tempo, Klangvorstellung bzw.- anforderung und Instrument auf das richtige Werkzeug zugreifen kannst. Grundsätzliches zur Schlegelhaltung:

Alle Abbildungen aus „It’s Your Move“ von D. Famularo

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ÜbungfürdenFreeStroke

→ Die Handflächen zeigen nach unten, die Ellenbogen hängen locker herunter. → Sitzt unbedingt auf den Sitzhöckern und aufrecht! Das ist die beste Voraussetzung für

entspanntes und lockeres Spielen. Stellt die Füße flach auf den Boden.

→ Stellt euch vor (noch besser legt ihr einen hin!) ihr habt einen Ball auf dem Schoß liegen um den herum ihr spielen müsst. (Chapin, Famularo und Co. sprechen von "Around the Barrel")

→ Die Unterarme bilden eine gerade Linie mit dem Handgelenk. Nicht abknicken ! → Alle Finger sind am Stock.

Von oben gesehen bilden Stöcke und Arme die Vorderansicht eines Hauses (Bild links). Der Stock liegt locker zwischen Daumen und dem ersten Zeigefingergelenk (Bild rechts).

Die folgende Übung habe ich 2001 von Dom Famularo gelernt: Von Zwei bis Fünfzig Eine Einheit sind je 4 Schläge mit einer Hand. Beginne mit zwei Einheiten (2 x 4 Schläge) jeweils Rechts, dann Links. Danach dann vier Einheiten Rechts/Links, dann Sechs usw.

→ Beginne langsam - 60 bis 80 Bpm. → Sei konzentriert! → Zähle genau die Anzahl der Einheiten mit. → Bleibe locker und entspannt. → Der Schlag geht von der Startposition direkt abwärts! Kein vorheriges Ausholen. → Überprüfe dich mit einem Spiegel. → Verwende ein Metronom und spiele die Schläge genau zwischen die Beats des Metronoms ! Die

Schläge sind auf den Zählzeiten, das Metronom auf der "Und". Wenn Du diese Übung spielst wirst du feststellen dass auch Konzentration und Timing trainiert werden. Ich finde es hat auch etwas meditatives sich allein auf den Körper, die Bewegung und das Metronom zu konzentrieren. Wenn Du dir nicht die Zeit für einen ganzen Ablauf bis 50 mal 4 Schläge pro Hand nehmen kannst, etabliere eine tägliche Übung mit je 20 Einheiten.



Sehr hilfreiche Tipps zusammengefasst von D. Famularo in "It's Your Move":

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Außerdem schreibt Dom Famularo in seinem Buch:



In meiner Ausbildung hatte ich das Glück von vielen großartigen Schlagzeugern zu lernen, die im Stammbaum des Trommeln und des Drumsets sozusagen in direkter Nachfolge von Drummern stehen die als Pioniere auf diesem Gebiet gelten. Oder selbst zu denjenigen gehören, die das Trommeln mit ihrer „Feldforschung“ weitergebracht haben. Meine Lehrer waren in den letzten 40 Jahren z.B. Hiram Mutschler (studierte bei Ed Thigpen in Kopenhagen), Rolf Kilchling (hat mich mit dem Material von Gerry Chaffee vertraut gemacht) Billie Brooks, Udo Dahmen (über ihn habe ich Jim Chapin, Dom Famularo und Claus Hessler kennen gelernt), Danny Gottlieb (einer der besten Schüler von Jo Morello der seinerseits der Meisterschüler von George L. Stone war) Jojo Mayer (seines Zeichens selbst Forscher in Sachen Rebound und Bassdrum Technik), Dom Famularo (ein weiterer Schüler von Jo Morello und Jim Chapin), Claus Hessler bei dem viele der gezogenen Fäden zusammenlaufen und Robert Brenner. Da mein Wissen auf diesem Unterricht und den Erfahrungen daraus basiert , ist es wunderbar möglich und dringend angeraten mit den Büchern, Videos und Workshops dieser edlen Auswahl an Schlagzeugern und Drum-Educators tiefer in die Materie einzusteigen.



Every Stick Control - Die Noten

Ein Onl ine Seminar von Arno Pfunder

Single Stroke Training Dir ist sicher schon einmal aufgefallen, dass Single Strokes mit einer Hand im Vergleich zum Hand-zu-Hand Spiel viel besser zu kontrollieren sind. Um deine Single Strokes zu verbessern musst du in erster Linie dein Gehirn trainieren! Die Koordination beider Hände, deren Schläge wie bei einen Reißverschluss ineinander gefügt werden, muss erarbeitet werden. Bei den unten stehenden Übungen werden zuerst die Hände einzeln gespielt und danach zusammengefügt. Die Bewegungen werden nicht schneller im dritten Takt!!!

→ Konzentriere dich darauf, dass die Bewegungen der Hände locker und bewusst bleiben. → Du kannst innerhalb einer Übung das Tempo steigern oder → du kannst mit der gleichen Schlaggeschwindigkeit von Übung 1 bis 6 durchgehen.



Spielen auf zwei Dynamik-Ebenen - Two Level Playing Beim Spielen von Flams (Vorschläge) und Akzenten brauchen wir bestimmtes Handwerkszeug. Um auch bei schnelleren Tempi eine tadellose Wiedergabe zu erreichen muss der Wechsel zwischen den „Lautstärke-Ebenen“ (Two-Level-Playing) sauber ausgeführt werden.

WirunterscheidenvierSchlagarten: der Tap Stroke ! T = kurze Schlagbewegung deutsch: Tipschlag kurze Ausholbewegung " Stop unten ! T oder als Symbol: ! der Up Stroke ! H = kurze Schlagbewegung deutsch: Hochschlag lange Ausholbewegung " Stop oben ! U oder als Symbol: " der Down Stroke ! B = lange Schlagbewegung - Betonung deutsch: Bremsschlag kurze Ausholbewegung " Stop unten ! D oder als Symbol: # der Full Stroke ! V = lange Schlagbewegung - Betonung " deutsch: Vollschlag lange Ausholbewegung " Stop oben ! F oder als Symbol: #

Betonungen (Akzente) Akzente sind das Salz in der Suppe! Sei es eine Hihat Figur beim Groove, die Interpretation einer Snaredrum Etüde oder ein Drumsolo. Der gekonnte Umgang mit verschiedenen Dynamikstufen macht den Unterschied. Die Grundlagen müssen immer mit einem Bezug zum Grundpuls geübt werden. Das kann sein:

→ ein Metronom → eine durchgespielte Hihat oder Bassdrum Figur → klopfen mit dem Fuß → gehen auf der Stelle

Hier noch einmal die Symbole für die vier Bewegungsabläufe: " = Up Stroke - Aufwärtsschlag ! = Tap - Tipschlag

" # = Down Stroke - Abwärtsschlag # = Full Stroke - ganzer Schlag



Die folgenden Übungen werden zunächst mit einer Hand ausgeführt. Spiele mit Metronom und beginne bei Tempo 60 - 70 Achtel p.M.. Nur dann kannst Du dich auf den korrekten Bewegungsablauf konzentrieren.

Übung1

# Spiele die Übung zunächst mit deiner "Lieblingshand", danach auch mit der "weaker hand".

# Beginne langsam ! 60 Achtel pro Minute :o)=

# Überprüfe dich in einem Spiegel.

# Wenn die Bewegungen mit einer Hand stabil laufen kannst du mit leisen Tap Strokes der

anderen Hand zu 16teln auffüllen. Setze hierbei mit der zweiten Hand immer wieder für

einen Moment aus und steige dann wieder ein.

# Überprüfen immer, dass die Schlägelpositionen stimmen!



Übung2 Moving Accents oder „Die Betonung wandert“ Bei der folgenden Übung wandert der Akzent pro Zeile jeweils ein 16tel weiter. Dabei spielt eine Hand immer Down Stroke - Up Stroke im Wechsel, die andere Hand spielt Taps. Der Bezug zum Grundpuls ist hier ganz entscheidend. Also immer : mitzählen, mit dem Fuß klopfen, eine Bd/Hihat Figur spielen, ein Metronom einsetzen oder zu Musik spielen. So festigen sich die vier Grundpositionen der 16tel im Bezug zum Grundpuls.

1. Spiele die Übungen 1 bis 4 einzeln und langsam. Achte auf die richtigen Bewegungsabläufe der Hände.

2. Spiele die Übungen 1 bis 4 im Zusammenhang ohne Wiederholungen.



ÜbungenmitungeradenGroupings Bei ungeraden Abständen ergibt sich von selbst, dass die Hände abwechselnd die Betonungen spielen. In den folgenden Übungen werden 3er-, 5er- und 7er Gruppen in einer 16tel Subdivision trainiert. Bei den 5er- und 7er Gruppen ist jeweils das erste Beispiel ungeteilt, die weiteren Beispiele in 2er und 3er unterteilt.

3erGruppen

5erGruppen

DerBewegungsablaufderführendenHand:



7erGruppen

DerBewegungsablaufderführendenHand:

ZweitaktigeÜbungen: Beim Taktwechsel wechselt auch die führende Hand!



Übung3

→ Spiele langsam! Am Anfang ca. 60 Achtel pro Minute. → Achte genau auf die Up Strokes "

Die Genauigkeit der Bewegungen bringt den schnellen Erfolg! Nicht das schnelle Probieren.

Formale und informale Schläge im Wechsel Spiele die erste Übung zuerst mit Rechts, dann mit Links und dann mit beiden Händen gleichzeitig.

Eine Hand spielt die Übung, die andere spielt 4tel Noten durch:



Two-Level-Playing mit Flams bzw. Vorschlägen

Auf 1 wird ein Righthand Flam ausgeführt, auf 2 mit links ausgeholt

Auf 3 wird ein Lefthand Flam ausgeführt, auf 4 mit rechts ausgeholt

1.

→ Am Anfang langsam spielen.

→ Wichtig ist die Bewegungen der Hände genau zu führen und zu überprüfen.

2.

2b.

NocheinmalzurErinnerung: der Tap Stroke ! T = kurze Schlagbewegung deutsch: Tippschlag kurze Ausholbewegung " Stop unten ! T oder als Symbol: ! der Up Stroke ! H = kurze Schlagbewegung deutsch: Hochschlag lange Ausholbewegung " Stop oben ! U oder als Symbol: " der Down Stroke ! B = lange Schlagbewegung - Betonung deutsch: Bremsschlag kurze Ausholbewegung " Stop unten ! D oder als Symbol: # der Full Stroke ! V = lange Schlagbewegung - Betonung " deutsch: Vollschlag lange Ausholbewegung " Stop oben ! F oder als Symbol: #



Üben mit Rhythmus-Matrizen Die folgenden Übe-Matrizen können auf vielfältige Art und Weise gespielt werden. Auch die Instrumenten-Auswahl ist ganz offen. Hier einige Beispiele:

• Spiele die Noten wie notiert. Verwende den „klassischen Handsatz“. • Spiele die Übung „von Hand zu Hand“ " mit abwechselnden Schlägen RLRL oder LRLR. • Spiele eine Noteneinheit (z.B. die 16tel oder die Viertel) als Buzz-Roll (Press-Wirbel) • Spiele die 16tel als Paradiddle. • Spiele immer das erste 16tel (oder Triolen-8tel) auf ein Tom Tom • Begleite dich mit einer Bassdrum-Hihat Figur.

Dies sind nur einige Beispiele. Diese Übungen können auch an Pauken, Congas und als Tonleiterübungen an den Mallets gespielt werden.

Übe-Matrize 1



Übe-Matrize 2

Übe-Matrize 3



Materialien: Um erfolgreich üben zu können und dich fit für das Instrument zu machen brauchst Du: Ein Metronom (z.B. Tama Rhythm Watch) oder eine gute Metronom-App. Ein Practice-Pad (evtl. eines dass wahlweise auf ein extra Stativ geschraubt oder auf die Snare gelegt werden kann (z.B. von Meinl)). Weiche Glockenspiel/Xylophon-Schlegel (z.B. Yamaha – orange) zum üben Harte Schlegel (z.B. Yamaha- schwarz) fürs Konzert Schlegel die nur an der Snare benutzt werden z.B. Vic Firth – Bolero oder Rohema „Concert 5, Black Hornwood“ Für’s Drumset z.B. Vic Firth 5a (oder ein 5a Model eines anderen Herstellers) Ein Paar Paukenschlegel z.B. Gewa Timpani Mallets Concert 35 mm Außerdem kannst Du dir anschaffen: ein Paar Besen z.B. Regal Tip – BR-583R Rohema Rod s professionel Bamboo

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