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Weiterbildungscurriculum zum Arzt für Radiologie

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Weiterbildungscurriculum zum Arzt für Radiologie in der Abteilung für Radiologie / Neuroradiologie des St. Marienhospitals Hamm und der St. Barbara-Klinik Hamm-Heessen

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Page 1: Weiterbildungscurriculum zum Arzt für Radiologie

Weiterbildungscurriculum

zum

Arzt für Radiologie

in der

Abteilung für Radiologie / Neuroradiologie

des St. Marienhospitals Hamm

und der

St. Barbara-Klinik Hamm-Heessen

Page 2: Weiterbildungscurriculum zum Arzt für Radiologie

Präambel

Die Katholischen Krankenhäuser St. Marienhospital Hamm sowie St. Barbara-Klinik

in Hamm-Heessen haben in einem Kooperationsvertrag im Jahre 2003 eine enge

medizinische und wirtschaftliche Zusammenarbeit vereinbart. Für die einzelnen

Fachabteilungen der Krankenhäuser wurden konkrete Kooperationsziele formuliert.

Die radiologischen Abteilungen beider Krankenhäuser sind seit dem 01. 01. 2007 in

einer gemeinsamen Abteilung zusammengefasst, mit der gemeinsamen Abteilungs-

leitung wurde Herr Priv.- Doz. Dr. med. Werner Wiesmann beauftragt.

Page 3: Weiterbildungscurriculum zum Arzt für Radiologie

1. Allgemeine Anmerkungen 1.1. Weiterbildungsziel

Das Gebiet Radiologie umfasst die Erkennung von Krankheiten mit Hilfe

ionisierender Strahlen, kernphysikalischer und sonographischer Verfahren und die

Anwendung interventioneller, minimal-invasiver radiologischer Verfahren. Ziel der

Weiterbildung im Gebiet Radiologie ist die Erlangung der Facharztkompetenz nach

Ableistung der vorgeschriebenen Weiterbildungszeit und Weiterbildungsinhalte.

1.2 Weiterbildungsverantwortlicher

Priv.-Doz. Dr. med. Werner Wiesmann

1.3 Weiterbildungsdauer

60 Monate bei einem Weiterbildungsbefugten an einer Weiterbildungsstelle gemäß

§ 5 Abs. 1 Satz 1, davon können bis zu

• 12 Monate in den Gebieten der unmittelbaren Patientenversorgung

angerechnet werden,

• 12 Monate in der Schwerpunktweiterbildung des Gebietes abgeleistet werden.

1.4 Mitarbeitergespräche Mit den Weiterbildungsassistentinnen und -assistenten wird gemäß der

Weiterbildungsordnung und gemäß den Richtlinien der beteiligten Krankenhäuser

jährlich ein strukturiertes Mitarbeitergespräch geführt, in welchem der Stand der

Weiterbildung von beiden beurteilt wird. In diesem strukturierten Mitarbeitergespräch

werden die Ziele für die nächsten Weiterbildungsabschnitte definiert und Defizite

Page 4: Weiterbildungscurriculum zum Arzt für Radiologie

aufgezeigt. Der Inhalt des Gespräches wird dokumentiert und wird dem Antrag zur

Zulassung zur Facharztprüfung beigefügt.

1.5 Vertragslaufzeiten

In der Regel erfolgt die Anstellung befristet für eine Laufzeit der Weiterbildungsdauer,

also im Gebiet Radiologie für eine Laufzeit von 5 Jahren. In den ersten 6 Monaten

der Vertragslaufzeit können beide Vertragspartner ohne Angabe von Gründen den

Vertrag mit einer Kündigungsfrist von 4 Wochen kündigen. Darüber hinausgehende

Absprachen mit den Kliniken für persönliche Anliegen, z. B. vorübergehende

Stundenreduzierung, sind möglich. Über die Inhalte dieser Zusatzvereinbarungen

wird die Ärztekammer Westfalen-Lippe informiert.

2. Fachspezifische Weiterbildung

2.1 Vorbemerkung Die Abteilung für Radiologie/Neuroradiologie des St. Marienhospitals und der St.

Barbara-Klinik Hamm-Heessen bietet durch die Breite der verfügbaren medizinischen

Disziplinen und der Spezialisierung der Radiologie den Vorteil, neben einer

umfassenden Grundausbildung auch eine weiterführende Spezialisierung zu

erfahren.

Die umfassende Geräteausstattung (4 Multislice-CT, 2 MRT, PET-CT sowie die neu

ausgestatteten Angiographieanlagen mit voller neuroradiologischer Zusatzausstat-

tung) bietet die Möglichkeit einer qualifizierten radiologischen Weiterbildung und die

Erfüllung der in der Weiterbildungsordnung vorgesehenen Anforderungen in der

Regelweiterbildungszeit von 5 Jahren. Eine regelmäßige, auch klinikübergreifende

Rotation in alle Bereich der Radiologie - incl. der Abteilung für Neuroradiologie - im

Rahmen der praktischen Weiterbildung ist gewährleistet und wird in einem

Curriculum festgelegt. Neben der praktischen Weiterbildung an den einzelnen

Arbeitsplätzen unter Anleitung des Weiterbildungsleiters und des jeweilig

Page 5: Weiterbildungscurriculum zum Arzt für Radiologie

zuständigen Oberarztes erfolgt die theoretische Weiterbildung in regelmäßig

wiederkehrenden strukturierten Veranstaltungen. Zusätzlich wird die Teilnahme an

Weiter- und Fortbildungsveranstaltungen der Klinik gefordert und gefördert und ist

Bestandteil der Weiterbildung zum Facharzt für Radiologie.

2.2 Weiterbildungsinhalt nach Weiterbildungsordnung der Ärztekammer Westfalen-Lippe

Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten in

• der Indikation der mit ionisierenden Strahlen und kernphysikalischen

Verfahren zu untersuchenden Erkrankungen

• den radiologischen Untersuchungsverfahren mit ionisierenden Strahlen

einschließlich ihrer Befundung

• der Magnetresonanzverfahren und Spektroskopie einschließlich ihrer

Befundung

• der Sonographie einschließlich ihrer Befundung

• den interventionell-radiologischen Verfahren auch in interdisziplinärer

Zusammenarbeit

• Analgesierungs- und Sedierungsmaßnahmen einschließlich der Behandlung

akuter Schmerzzustände

• der Erkennung und Behandlung akuter Notfälle einschließlich lebensrettender

Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen und Wiederbelebung

• den Grundlagen der Strahlenbiologie und Strahlenphysik bei Anwendung

ionisierender Strahlen am Menschen

• den physikalischen Grundlagen der Magnetresonanzverfahren und Biophysik

einschließlich den Grundlagen der Patientenüberwachung sowie der

Sicherheitsmaßnahmen für Patienten und Personal

• den Grundlagen des Strahlenschutzes beim Patienten und Personal

einschließlich der Personalüberwachung sowie des baulichen und apparativen

Strahlenschutzes

• der Gerätekunde

Page 6: Weiterbildungscurriculum zum Arzt für Radiologie

Definierte Untersuchungs- und Behandlungsverfahren:

• Ultraschalluntersuchungen einschließlich Doppler-/Duplex-Untersuchungen,

an allen Organen und Organsystemen

• radiologische Diagnostik einschließlich Computertomographie, z. B. an

• Skelett und Gelenken

• Schädel einschließlich Spezialaufnahmen, Rückenmark und NervenThorax

und Thoraxorganen 123

• Abdomen und Abdominalorganen

• Urogenitaltrakt

• der Mamma

• Gefäßen (Arterio-, Phlebo- und Lymphographien)

Magnetresonanztomographien,

z. B. an Hirn, Rückenmark, Nerven, Skelett, Gelenken, Weichteilen einschließlich

der Mamma, Thorax, Abdomen, Becken, Gefäßen

Interventionelle und minimal-invasive radiologische Verfahren, davon

• Gefäßpunktionen, -zugänge und -katheterisierungen

• rekanalisierende Verfahren, z. B. PTA, Lyse, Fragmentation, Stent

• perkutane Einbringung von Implantaten

• gefäßverschließende Verfahren, z. B. Embolisation, Sklerosierung

• Punktionsverfahren zur Gewinnung von Gewebe und Flüssigkeiten sowie

Drainagen von pathologischen Flüssigkeitsansammlungen

• perkutane Therapie bei Schmerzzuständen und Tumoren sowie ablative und

gewebestabilisierende Verfahren

Page 7: Weiterbildungscurriculum zum Arzt für Radiologie

2.3 Theoretische Weiterbildung

2.3.1 Regelmäßige Veranstaltung der Klinik.

• Frühkonferenz Neurologie / Strahlentherapie

täglich von 7.3o h bis 8.15 h mit Teilnahme aller Mitarbeiter der Radiologie /

Neuroradiologie (Neuaufnahmen, Akutfälle stroke unit).

• klinische Demonstrationen Gesamtzahl: 48 pro Woche.

• Fort- und Weiterbildung zur ausgewählten Themen abteilungsintern

mittwochs und donnerstags von 8.15 h bis 9.oo h.

• Wöchentliche Tumorkonferenz

Brusttumor, Darmtumor, allgemeine Onkologie

dienstags von 16.3o h bis 19.oo h (siehe Weiterbildungsprogramm, zertifiziert

von der Ärztekammer Westfalen-Lippe).

• Wöchentliche Gefäßchirurgische Konferenz

freitags von 15.oo h bis 16.3o h, (siehe Weiterbildungsprogramm, zertifiziert

von der Ärztekammer Westfalen-Lippe).

• Jährliche Veranstaltung der Radiologie/Neuroradiologie in Zusammenarbeit

mit der Akademie für Ärztliche Weiterbildung im März,

wechselnde Themen; siehe Ankündigungen im Westfälischen Ärzteblatt.

• Jährliches Symposium des Brustzentrums Hamm im Frühjahr,

wechselnde Themen; siehe Ankündigung im Westfälischen Ärzteblatt,

2.3.2 Internationale und nationale Kurse und Kongresse

Der Anspruch auf Weiterbildungsurlaub beträgt 5 Arbeitstage pro Kalenderjahr. Die

Teilnahme an fachspezifischen, nationalen und internationalen Kursen und

Kongressen wird ausdrücklich erwünscht, angeregt wird auch eine aktive Teilnahme

mit eigenem Beitrag. Insbesondere spezielle Veranstaltungen werden gefördert,

welche eine CME-Akkreditierung besitzen. Die Weiterbildungsanträge werden mit

einem Beitrag von 500,-- € jährlich von den Kliniken unterstützt.

Page 8: Weiterbildungscurriculum zum Arzt für Radiologie

Wichtige fachspezifische radiologische Weiter-/ Fortbildungen sind der

• Deutsche Röntgenkongress incl. Refresher-Kurse und speziellem

Weiterbildungsprogramm für Ausbildungsassistenten (Jahrestagung der

Deutschen Gesellschaft für Radiologie).

• European Congress of Radiology incl. Refresher-Kurse (Jahrestagung der

European Society of Radiology).

• Congress of the Radiology Society of North America (RSNA) incl. Refresher-

Kurse (Jahrestagung der RSNA).

• Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR).

• Neusser Fortbildungskurse.

• Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für interventionelle Radiologie

(DGIR).

• Strahlenschutzkurse.

Das Ausbildungscurriculum sieht den Besuch des Grundkurses im

Strahlenschutz (24 Stunden) sowie des Spezialkurses bei der Untersuchung

mit Röntgenstrahlen (24 Stunden), Computertomographie (4 Stunden) und

Interventionsradiologie (4 Stunden) vor. Grund- und Spezialkurs sind innerhalb

der ersten beiden Ausbildungsjahre zu besuchen, diese Kurse werden

finanziell von den Kliniken unterstützt.

Voraussetzung für die Meldung zur Facharztprüfung ist ferner die Teilnahme am so

genannten Technikkurs, welche in Zusammenarbeit mit der Deutschen

Röntgengesellschaft im Wechsel in Erlangen und Hamburg stattfinden.

Page 9: Weiterbildungscurriculum zum Arzt für Radiologie

3. Praktische Weiterbildung gemäß der Weiterbildungsordnung der

Ärztekammer-Westfalen-Lippe

3.1 Vorbemerkung

Die praktische Ausbildung während der vorgeschriebenen 5 fachspezifischen

Weiterbildungsjahre erfolgt in Rotation mit einem Rotationsintervall von 6 Monaten, in

Ausnahmefällen von 3 Monaten. Die Arbeitsplatzzuteilungen werden in einem

Rotationsplan festgehalten, dieser Rotationsplan wird frühzeitig mit den

Weiterbildungsassistenten besprochen. Grundsätzlich wird zwischen einer

Basisausbildung und einer fortgeschrittenen Ausbildung differenziert.

3.2 Fachspezifische Rotation

Ziel der Basisausbildung ist, einen Überblick über die Arbeitsmethoden der

diagnostischen Radiologie zu erhalten und die Fähigkeit zu einer eigenständigen

Befundung im Rahmen des Spät- und Nachtdienstes bzw. Wochenenddienstes zu

gewährleisten.

3.2.1 Basisausbildung

Über einen Zeitraum von 2 Jahren erfolgt die Basisausbildung an den Arbeitsplätzen

• Computertomographie,

• Konventionelle Röntgendiagnostik,

• Sonographie,

• durchleuchtungsgestützte Kontrastmitteluntersuchungen excl. Angiographie.

Page 10: Weiterbildungscurriculum zum Arzt für Radiologie

3.2.2. Weiterführende Ausbildung

In einem zweiten Weiterbildungsabschnitt sind eine Vertiefung der Kenntnisse und

eine Rotation an den so genannten Spezialarbeitsplätzen vorgesehen.

• Kernspintomographie

Kopf, Wirbelsäule, Gelenke, Abdomen, Mamma.

• Röntgen Mammographie und spezielle Mamma-Diagnostik einschließlich

Vakuumsaugbiospie, Mammamarkierung, Präparatemammographie

• Angiographie und Interventionen

Grundlagen und Spezialuntersuchungen einschließlich Interventionen mit

Stentapplikationen.

• Interventionelle Radiologie außerhalb der Angiographie (Punktionen und

Drainagen).

• Neuroradiologie, einschließlich selektiver intrazerebraler Angiographie,

Carotisstent, Lyseverfahren

4. Klinische Demonstrationen

Die klinischen Demonstrationen nehmen einen großen Stellenwert im klinischen

Alltag ein und unterstreichen die Kompetenz und Präsenz der Radiologie und sind

ein wichtiges Kommunikationsforum. Die klinischen Demonstrationen sind unterteilt

in die täglich stattfindenden Röntgendemonstrationen mit den bettenführenden

Abteilungen, in wöchentlich und monatlich stattfindende spezielle

Demonstrationen, z. B. Gefäßzentrum, Brustzentrum, Darmzentrum. Diese

Demonstrationen werden von radiologischer Seite durch den leitenden Arzt bzw.

durch Fach- und Oberärzte oder Assistenzärzte im letzten Weiterbildungsjahr

übernommen. Im Anschluss an die wöchentliche Tumorkonferenz findet zusätzlich

eine Mortalitäts- und Morbiditätskonferenz statt.

Page 11: Weiterbildungscurriculum zum Arzt für Radiologie

5. Dienstbereitschaft

Die regelmäßige Teilnahme an den Spät- und Nacht- bzw. Wochenenddiensten ist

integraler Bestandteil der Weiterbildung. Die Einteilung erfolgt entsprechend der

Weiterbildungsstufe. Weiterbildungsassistenten haben in der Regel die

Computertomographie sowie die konventionelle Diagnostik durchlaufen, bevor sie in

die Dienste eingeteilt werden. Die Einteilung in Nacht-, Wochenend- und Spätdienste

erfolgt in Absprache zwischen den Weiterbildungsassistenten und dem leitenden

Oberarzt.

6. Wissenschaftliche Tätigkeit

Die Bearbeitung von Fallberichten, Kongresszusammenfassungen, Postern etc. wird

von der Abteilungsleitung nachdrücklich unterstützt. Es besteht die Möglichkeit zur

Anfertigung einer Dissertationsarbeit.

7. Fortbildungsmaterialien 7.1. Journale Es besteht ein regelmäßiger Bezug allgemeiner radiologischer Fachjournale

• RöFo

• Der Radiologie

• RadioGraphics

• Radiology

• AJR

• AJNR

• Magnetic Resonance

• Zusätzlich werden für Spezialgebiete weitere Fachzeitschriften vorgehalten.

• Die Fachjournale werden jährlich gebunden und in einer abteilungseigenen

Bibliothek zur Verfügung gestellt

• Zukünftig wird eine Online-Verfügbarkeit der Literatur für alle Mitarbeiter am

Arbeitsplatz eingerichtet.

Page 12: Weiterbildungscurriculum zum Arzt für Radiologie

7.2. Fachbibliothek Die radiologischen Standardwerke sind an den Arbeitsplätzen vorhanden, es wird

zusätzlich auf Vorschlag jährlich weitere aktuelle Literatur beschafft.

7.3. Lehrarchiv Es besteht eine umfangreiche filmbasierte Fallsammlung. Diese Fallsammlung

beinhaltet einige tausend gut dokumentierte Fälle. Es wird den

Weiterbildungsassistenten und -innen empfohlen, vor der Absolvierung der

Facharztprüfung diese Fallsammlung durchzuarbeiten.

Zurzeit wird eine EDV-gestützte, strukturierte Fallsammlung aufgebaut. Die

Datenbankstruktur dieser an das RIS / PACS – System angelehnten Fallsammlung

wurde im Rahmen eines von der Fa. Siemens geförderten Forschungsprojektes im

St. Marien-Hospital Hamm erstellt.

7.4. Literaturempfehlungen Es werden Literaturempfehlungen gemäß dem aktuellen Weiterbildungsstand und

der aktuellen Literatur gegeben.

8. Ansprechpartner Verantwortliche Weiterbildung: Priv.-Doz. Dr. med. Werner Wiesmann

Weiterbildung St. Marien-Hospital: Ltd. OÄ Frau Dr. med. Regina Thomas

Weiterbildung St. Barbara-Klinik: Ltd. OÄ Frau Dr. med. Anja Seegert.

Priv.-Doz. Dr. Werner Wiesmann Hamm, 27.02.2011