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g. 32, Hei~ 1:~]14 Kurze wissensehaftliche Mitteilungen. 327 1. April 1954 In Tabelle 1 sind vergteichsweise die Werte angegeben, die wit mit der 0riginalmethode yon NOg~BEgSKL STVBBSund WEsT: erhielten and die, die wir mit der yon nns modifizierten Mcthode gefunden haben. Es sind jcweils Doppelbestimmun- gen aufgefiihrt, um die Schwankungsbreite beider Methoden zu zeigen. Einzelheiten der Methode sowie weitere Unter- suchungsergebnisse ffir den physiologischen und pathologischen Bereich werden an anderer Stelle bekanntgegeben. Unser besonderer Dank gilt Herrn E. KE~ ftir seine eifrige and interessierte Mitarbeit. Der Ciba AG. danken wir nochma] fiir die freundliche Uberlassung der Corticosteroide. Literatur. z Co~E, C.L., X. BOYSEN and S. McC~gB: Brit. Med. J. 1951, 762. -- ~ COgCO~AN,A. C., and I. H. PAGE: J. Labor. a. Clin. Med. 33, 1326 (1948). -- 8 DAUGHADAY, W. H., H. ZAFFE and lg. H. W~LLZA~S: J. Clin. Endocrin. 8, 166 (1948). -- a F~ESE~, L. F., M. FIELDS and S. LIEBEn~_N: J. of Biol. Chem. 156, 191 (1944). -~ ~ HEARD, R. D. H., and H. SOBEL: J. of Biol. Chem. 165, 687 (1946). -- t:IE~D, R. D. H., H. SOBE~ and E. H. VE~NZ~o: J. of Biol. Chem. 165, 699 (1946). -- ~ LOWENSTEr~, B. E., A. C. Co~co~ and L H. P~GE: Endocrinology (Springfield, IlL) 39, 82 (1946).- V NO~BE~SKL J.K.: Nature (Lend.) ]70, 1074 (1952). -- NORYMBERSKI, J. I~., I4. D. STUBBS and H. F. WEST: Lancet 1953I, 1276. -- s PxNcus, G., and K. V. Tm-~,~: The Hor- mones. New York 1948. -- " S£~Ecm~E~, M.: Acta endo- crinol. (Copcnh.) 4, 205 (1950). --~0 STAVI)r~GEg, Hz., n. M. SC~E~ssEn: Z. phys. Chem. 283, 54 (1948). --- Biochem. Z, 321, 83 (1950). -- STAVDr~GE~, HJ., u. L. WE~SSBECKE~: Arch. exper. Path. u. Pharmakot. 214, 165 (1952). --~1 TAL- bOT, N. B., and I. V. EITII~GON: J. of Biol. Chem. 154, 605 (1944). -- TALBOT, ~N ~. B., A. H. SALTZ~IAN, P~.. L. W~xo~ and J. K. WOLFE : J. of Biol. Chem. 160, 535 (1945). -- ~ VENNIh~G, E. H., V. K~z~I~N and J. C. BELL: Endocrinology (Springfield, Ill.) 38, 79 (1946). -- ~ ZAFFA~ONL A., R. B. BUnTON and E. H. KEUT)~AN: J. of Biol. Chem. 177, 109 (1949). -- Science (Lancaster, Pa.) 111, 6, 1950. -- z~ Zn~[-~En~ANN, W. : Z. phys. Chem. 245, 45 (1936). -- Z~E~NN, ANTON, PONT~VS: Hoppe-Seyler/Thierfelder, S.261, 1953. DER EINFLUS8 YON DIGITOXIN AUF DIE NEBENNIERE DES MEERSCHWEINCHENS IM SCHWIMMVERSUCH. Von E. Mos~o~ and H. SA~E. Aus der h~edizinischen Poliklinik der Universit~tt Freiburg i. Br. (Direktor: £rof. Dr. J~. S~,RI~E). (Eingegangen am 9. tZebruar 1954.) Bei Meersch~dnehen wurde im Schwimmversuch (Was- sertemperatur 35 o C) unter Digitoxineinflu~ (0,00025 rag/100 g KSrpergewicht) eine charakteristische Leistungssteigerung beobachtetL Nach etwa 6wSchiger Versuehsdauer ~anden sich bei mit Digitoxin behandelten Schwlmmtieren (D) ~ebennieren mit einem Gewicht yon 0,065 g entsprechend einer Abnahme um 47,6% gegeniiber unbehandelten Seh~4mmkontroll- tieren (Seh.) (signifikante Differenz). Die Herzgewichte der D-Gruppe wiesen demgegeniiber kaum eine Abnahme relativ zu den Sch.-Kontrollen auf. Dies ist bei der starken Leistungs- zunahme der D-Gruppe gegeniiber der Sch.-Kontrolle~ eine bemerkenswert geringe Hypertrophic. Die Sch.-Gruppe da- gegen wies gegenfiber den unbehandelten Ruhekontrollen (R) eine Nebennierengewichtszunahme yon 65,5 % auf. Die Herz- gewichte waren wahrend der ¥~rsuchsdauer in keiner Versuehs- gruppe fiber 10% angestiegen (s. Abbfldung and TabeUe). Tabelle 1. Signifika.nz lterz- Neben- ![i gegentiber nieren- } Bchwimm- gewicht gewich~ Ruhe- kontrollen Ruhekontrollen . . . 0,382 0,058 [ Unbehandelte ] Schwimmtiere . . . 0,409 0,096 3,2 Digitoxin- Schwimmer 0,404 0,065 0,8 3,0 Histologisch zeigten die Nebennieren der D-Tiere eh~e aus- gepritgte ,,progressive Transformation" (To~vTT~), bzw. das ,,Stadium der Resistenz" des A]lgemeiaen Adaptationssyn- dromes (SELYE). Eine Zona glomerulosa war kaum noch naeh- weisbar. Bei der Sudanf~rbung fanden sich reiehlich sudano- phfle Substanzen fiber alle Rindenzonen verteflt, eine zonale Gliederung der Riade war nicht erkennbar. Die Sch.-Tiere zeigten histologiseh eine deutliche Zona glomerulosa sowie eine deuttiehe Schiehtung der Rinde bei starker Anreicherung sudanophiler Substanzen besonders im Bereich dot Zona fasciculata (also nur ttyperplasie ohne progressive Transfor- mation). Damit miissen die progressive Transformation und die annahernde Nebennierengewiehtskonstanz der D-Tiere wohl auf die Digitoxingaben zurfickgefiihrt werden. Digitoxin vermag also bei langdauernder starker Be- lastung einem Gewichtsanstieg der Nebenniere entgegen- zuwirken. Dabei kommt es aber zu einem Umbau der Neben- nierenrinde, der nach allgemeiner Ansicht (Literatur bei u) and insbesondere nach den Untersuchungen yon To~vTTI s sons~ % 1 ? / 7 /4el,z- g/ebenn/eren- n~'~irh÷p r~mm/e~¢~ ~'h D ~P Sch D Abb. 1. Prozen~uale 2[nderungen tier Herz- und ~ebennierengewichte bezogen auf 0rgangewichte der unbehandel~en B~uhetiere ~ 100%. R unbehandelte :guhekontrotlen; ~//zl Sch unbehaudelte Schwimmkontrollen; ~ D Digitoxin-Schwimmtiere. nur Ms Folge yon ACTH-Einwirkung gefunden wird. Die Be- funde bei den Digitoxintieren weiehen aber yon denen bei ACTH-EinfluB insofern ab, als wir keine starke Nebennieren- hyperplasie gehmden haben -- sic sind datum wohl doeh als ein besonderer Effekt anzusehen. Denn unter ACTtt-EinfluB ist wegen der erhShten Hormonbildung and -abgabe eine Stapehmg der Vorratsstoffe fiir die Hormonproduktion nich~ mehr mSglich; d.h. die Nebennierenrinde zeigt dabei nut geringe Fettspeieherung (vgl. LIEBEGOTT ~, Abb. 22). Im Gegensatz dazu ianden wir reichlich Pert. Auch nimmt der ACTH-Gehalt des Blares bei Hypertonien, die durch Behand- lung (wohl mit Digitalis ?) wieder kompensiert werden, auf Normalwerte ab ~. Der starke Lipoidgehalt der Nebennieren und deren geringes Gewicht bei den Digitoxintieren spricht zudem wohl gegen einen iiberm~igen Bedarf an Lipoid- substanzen. Keinesfatls ist das geringe Nebennierengewicht bei den D-Tieren als Zeichen eincr beginnenden Involution bzw. Nebenniereninsuffizienz zu deuten, wogegen neben dem Lipoidreiehtum and der progressiven Transformation aueh die gesteigerte Schwimmleistnng spricht. Die leistungssteigernde Wirkung des Digitoxin steht also in Beziehung zu einer besonderen Form der Aktivierung der Nebenniere. Weitere Untersuchungen dieser Zusammenh~nge sind in Arbeit (erscheint im Arch. exper. Path.). Literatur. 1 MOSKO:PF, E., 11. I-I. SABRE: Verh. dtsch. Ges. Kreislaufforsch. 19, 283 (1953). -- 2 Ausffihrliche Literatur siehe: Verh. Dtsch. Ges. Path..~6. Tgg. l~eL yon LI~BEGOTT, sowie yon TO~UTTI. -- 3 PersSnliche Mitteilung. IKlin. Wschr. 1949, 569. -- a LI:EBEGOTT, G.: siehe 2, S. 46, Abb. 22 au~ S. 44. -- ~ BOR~STErX, J.: Zit. nach LIEBEGOTT, siehe ~. WEITERE BEOBACHTUNGEN BEI DEI~ F~RBUNG, INSBE SONDERE KALTF~RBUNG VON TUBERKELBAKTERIEN. ~7On KONI~AD HUMMEL. k~s dem ]~ygiene-Ins~itut der Universit~ Freibwrg/Br. (Direktor: Prof. Dr. H. DO:hD). (Eingegangen am 9. Februar 195g.) Vor einiger Zeit konnte an dieser Stelle I fiber Kaltf~rbun- gea yon Tuberkelbakterien unter Verwendung yon 1Ketz-

Weitere Beobachtungen bei der Färbung, insbesondere Kaltfärbung von Tuberkelbakterien

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g. 32, Hei~ 1:~]14 Kurze wissensehaftliche Mitteilungen. 327 1. April 1954

In Tabelle 1 sind vergteichsweise die Werte angegeben, die wit mit der 0riginalmethode yon NOg~BEgSKL STVBBS und WEsT: erhielten and die, die wir mit der yon nns modifizierten Mcthode gefunden haben. Es sind jcweils Doppelbestimmun- gen aufgefiihrt, um die Schwankungsbreite beider Methoden zu zeigen. Einzelheiten der Methode sowie weitere Unter- suchungsergebnisse ffir den physiologischen und pathologischen Bereich werden an anderer Stelle bekanntgegeben.

Unser besonderer Dank gilt Herrn E. K E ~ ftir seine eifrige and interessierte Mitarbeit.

Der Ciba AG. danken wir nochma] fiir die freundliche Uberlassung der Corticosteroide.

Literatur. z Co~E, C.L., X. BOYSEN and S. McC~gB: Brit. Med. J. 1951, 762. - - ~ COgCO~AN, A. C., and I. H. PAGE: J . Labor. a. Clin. Med. 33, 1326 (1948). - - 8 DAUGHADAY, W. H., H. ZAFFE and lg. H. W~LLZA~S: J . Clin. Endocrin. 8, 166 (1948). - - a F~ESE~, L. F., M. FIELDS and S. LIEBEn~_N: J . of Biol. Chem. 156, 191 (1944). -~ ~ HEARD, R. D. H., and H. SOBEL: J. of Biol. Chem. 165, 687 (1946). - - t :IE~D, R. D. H., H. SOBE~ and E. H. VE~NZ~o: J. of Biol. Chem. 165, 699 (1946). - - ~ LOWENSTEr~, B. E., A. C. C o ~ c o ~ and L H. P~GE: Endocrinology (Springfield, IlL) 39, 82 ( 1 9 4 6 ) . - V N O ~ B E ~ S K L J . K . : Nature (Lend.) ]70, 1074 (1952). - - NORYMBERSKI, J . I~., I4. D. STUBBS and H. F. WEST: Lancet 1953I, 1276. - - s PxNcus, G., and K. V. T m - ~ , ~ : The Hor- mones. New York 1948. - - " S£~Ecm~E~, M.: Acta endo- crinol. (Copcnh.) 4, 205 (1950). - - ~ 0 STAVI)r~GEg, Hz., n. M. SC~E~ssEn: Z. phys. Chem. 283, 54 (1948). --- Biochem. Z, 321, 83 (1950). - - STAVDr~GE~, HJ., u. L. WE~SSBECKE~: Arch. exper. Path. u. Pharmakot. 214, 165 (1952). - -~1 TAL- bOT, N. B., and I. V. EITII~GON: J. of Biol. Chem. 154, 605 (1944). - - TALBOT, ~N ~. B., A. H . SALTZ~IAN, P~.. L. W~xo~ and J . K. WOLFE : J . of Biol. Chem. 160, 535 (1945). - - ~ VENNIh~G, E. H., V. K~z~I~N and J . C. BELL: Endocrinology (Springfield, Ill.) 38, 79 (1946). - - ~ ZAFFA~ONL A., R. B. BUnTON and E. H. KEUT)~AN: J . of Biol. Chem. 177, 109 (1949). - - Science (Lancaster, Pa.) 111, 6, 1950. - - z~ Zn~[-~En~ANN, W. : Z. phys. Chem. 245, 45 (1936). - - Z ~ E ~ N N , ANTON, PONT~VS: Hoppe-Seyler/Thierfelder, S.261, 1953.

DER EINFLUS8 YON DIGITOXIN AUF DIE NEBENNIERE DES MEERSCHWEINCHENS IM SCHWIMMVERSUCH.

Von E. M o s ~ o ~ and H. SA~E.

Aus der h~edizinischen Poliklinik der Universit~tt Freiburg i. Br. (Direktor: £rof. Dr. J~. S~,RI~E).

(Eingegangen am 9. tZebruar 1954.)

Bei Meersch~dnehen wurde im Schwimmversuch (Was- sertemperatur 35 o C) unter Digitoxineinflu~ (0,00025 rag/100 g KSrpergewicht) eine charakteristische Leistungssteigerung beobachtetL Nach etwa 6wSchiger Versuehsdauer ~anden sich bei mit Digitoxin behandelten Schwlmmtieren (D) ~ebennieren mit einem Gewicht yon 0,065 g entsprechend einer Abnahme um 47,6% gegeniiber unbehandelten Seh~4mmkontroll- tieren (Seh.) (signifikante Differenz). Die Herzgewichte der D-Gruppe wiesen demgegeniiber kaum eine Abnahme relativ zu den Sch.-Kontrollen auf. Dies ist bei der starken Leistungs- zunahme der D-Gruppe gegeniiber der Sch.-Kontrolle~ eine bemerkenswert geringe Hypertrophic. Die Sch.-Gruppe da- gegen wies gegenfiber den unbehandelten Ruhekontrollen (R) eine Nebennierengewichtszunahme yon 65,5 % auf. Die Herz- gewichte waren wahrend der ¥~rsuchsdauer in keiner Versuehs- gruppe fiber 10% angestiegen (s. Abbfldung and TabeUe).

Tabelle 1.

Signifika.nz lterz- Neben- ![i gegentiber

nieren- } Bchwimm- gewicht gewich~ Ruhe-

kontrollen

Ruhekontrollen . . . 0,382 0,058 [ Unbehandelte ] Schwimmtiere . . . 0,409 0,096 3,2 Digitoxin- Schwimmer 0,404 0,065 0,8 3,0

Histologisch zeigten die Nebennieren der D-Tiere eh~e aus- gepritgte ,,progressive Transformation" (To~vTT~), bzw. das

,,Stadium der Resistenz" des A]lgemeiaen Adaptationssyn- dromes (SELYE). Eine Zona glomerulosa war kaum noch naeh- weisbar. Bei der Sudanf~rbung fanden sich reiehlich sudano- phfle Substanzen fiber alle Rindenzonen verteflt, eine zonale Gliederung der Riade war nicht erkennbar. Die Sch.-Tiere zeigten histologiseh eine deutliche Zona glomerulosa sowie eine deuttiehe Schiehtung der Rinde bei starker Anreicherung sudanophiler Substanzen besonders im Bereich dot Zona fasciculata (also nur ttyperplasie ohne progressive Transfor- mation). Damit miissen die progressive Transformation und die annahernde Nebennierengewiehtskonstanz der D-Tiere wohl auf die Digitoxingaben zurfickgefiihrt werden.

Digitoxin vermag also bei langdauernder starker Be- lastung einem Gewichtsanstieg der Nebenniere entgegen- zuwirken. Dabei kommt es aber zu einem Umbau der Neben- nierenrinde, der nach allgemeiner Ansicht (Literatur bei u) and insbesondere nach den Untersuchungen yon To~vTTI s sons~

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~'h D ~P Sch D Abb. 1. Prozen~uale 2[nderungen tier Herz- und ~ebennierengewichte bezogen auf 0rgangewichte der unbehandel~en B~uhetiere ~ 100%.

R unbehandelte :guhekontrotlen; ~ / / z l Sch unbehaudelte Schwimmkontrollen; ~ D Digitoxin-Schwimmtiere.

nur Ms Folge yon ACTH-Einwirkung gefunden wird. Die Be- funde bei den Digitoxintieren weiehen aber yon denen bei ACTH-EinfluB insofern ab, als wir keine starke Nebennieren- hyperplasie gehmden haben - - sic sind datum wohl doeh als ein besonderer Effekt anzusehen. Denn unter ACTtt-EinfluB ist wegen der erhShten Hormonbildung and -abgabe eine Stapehmg der Vorratsstoffe fiir die Hormonproduktion nich~ mehr mSglich; d .h . die Nebennierenrinde zeigt dabei nut geringe Fettspeieherung (vgl. LIEBEGOTT ~, Abb. 22). Im Gegensatz dazu ianden wir reichlich Pert. Auch nimmt der ACTH-Gehalt des Blares bei Hypertonien, die durch Behand- lung (wohl mit Digitalis ?) wieder kompensiert werden, auf Normalwerte ab ~. Der starke Lipoidgehalt der Nebennieren und deren geringes Gewicht bei den Digitoxintieren spricht zudem wohl gegen einen i iberm~igen Bedarf an Lipoid- substanzen. Keinesfatls ist das geringe Nebennierengewicht bei den D-Tieren als Zeichen eincr beginnenden Involution bzw. Nebenniereninsuffizienz zu deuten, wogegen neben dem Lipoidreiehtum and der progressiven Transformation aueh die gesteigerte Schwimmleistnng spricht.

Die leistungssteigernde Wirkung des Digitoxin steht also in Beziehung zu einer besonderen Form der Aktivierung der Nebenniere. Weitere Untersuchungen dieser Zusammenh~nge sind in Arbeit (erscheint im Arch. exper. Path.).

Literatur. 1 MOSKO:PF, E. , 11. I-I. SABRE: Verh. dtsch. Ges. Kreislaufforsch. 19, 283 (1953). - - 2 Ausffihrliche Literatur siehe: Verh. Dtsch. Ges. Path..~6. Tgg. l~eL yon LI~BEGOTT, sowie yon TO~UTTI. - - 3 PersSnliche Mitteilung. IKlin. Wschr. 1949, 569. - - a LI:EBEGOTT, G.: siehe 2, S. 46, Abb. 22 au~ S. 44. - - ~ BOR~STErX, J . : Zit. nach LIEBEGOTT, siehe ~.

WEITERE BEOBACHTUNGEN BEI DEI~ F~RBUNG, INSBE SONDERE KALTF~RBUNG

VON TUBERKELBAKTERIEN. ~7On

KONI~AD HUMMEL. k~s dem ]~ygiene-Ins~itut der Universit~ Freibwrg/Br.

(Direktor: Prof. Dr. H. DO:hD).

(Eingegangen am 9. Februar 195g.)

Vor einiger Zeit konnte an dieser Stelle I fiber Kaltf~rbun- gea yon Tuberkelbakterien unter Verwendung yon 1Ketz-

328 Kurze wissensehaftliche Mitteilungen. Klinischc Wochenschr i f t

mitfeh berichtet werden. Danaeh war die Ausbeute an posi- ~iven lgesulta~en im l~ou~inebetrieb bet AEwendung der Kalt- fgrbung mit Cremophor AP 8290 (BASF) etwa gleich gu~ wie mit der HeiBfirbung nach ZIm4-L-NEELSES. Es wurde in diesem Zusammenhang erwihnt, dab es mfihsam und schwte- rig set, mit statistischer Sicherheit das bessere yon 2 einander fast gleichwertigen Firbeverfahren heraEsznfinden.

Sehon wenige s~atistisohe ReehnEngen Iiel~en offenbar werden, dal3 die Wege der VergMehsreihen und der Aus- zihlung gefarbter Bakt~rien kaum zero Ziele fiihren.

Erste Voraussetzung fiir Bakterienauszghlungen is~ eine grfindliehe Dis~ersio~ der XeJme. ]3ei Tuberkelbakterien batten wir gute Erfotge, wenn wit die Bakteriensuspensionen etwa 4 Std lang mittels eines l%tihrapparates riihrten. Sehwie- rigkeiten bereitete dann die Bedeckung gleichgsofler Ob]ekt- triiger/liiche~ mit gleichgroflen Menffen Keimsuspension; wir marlderten genau abgemessene Felder auf dem Objekttr~ger mi~ dem Diaman~ und ~ropften darauf die Keimsuspensionen aus ether tIg-Mikrobfirette (NoniEs-Prinzip). Die Trocknung der entspreehend ausgebreiteten Bakterienfilme erfo]gte in der Xlimakammer in waagrechter Lage (unter Benutzung ether Libel]e). Zur Fixierung erhitzten wir-die Pr~parate g]eieh- m~gig 10 min lang im tIeiBlnftschrank bet 1200 C. Die F/&- bungen selbst warden mit temperierten Farbreagen~ien in entst?reehend einreguliergen Thermos~aten bet stets gleieher Temperatur vorgenommen.

Trotz Beaehtung all dieser Umstgnde waren die Bakterien- zahten in den einzelnen ausgezghlten Felderu sehr untersehied- ]ieh. I~eehneriseh ergab sieh, dal~ wit bet diesen Ergebnissen flit jede F/~rbung einige Millionen Keime h~tten ausz~hlen mfissen, Em einigermal~en fiber die 3fache Fehlerbreite hinaus- z l l k o m m e n .

Wenn bet Keimanszihlungen, die ja unter einiger- maBen gleiehmgl~igen Bedingungen vorgenommen werden kSnnen, derar~ige Sehwankungen zu beobaehten sind, um wieviel grSBer mfissen die Schwankungen bet Vergleiehsun~er- suehungen mit Natty- und Anreieherungspripaxa~en seth. Unseres Erachtens hat man solehe Vergleichsreihen vielfach zu hoeh bewertet.

Wegen der Unsicherhei~ End Mfihsamkeit der Bakterien- ausz~htung und der Vergleiehsreihen versuchten wit auf andere Weise, zu eindeutigen Ergebnissen zu kommen, und zwar beurteitten wit die Firbekraf~ der versehiedenen Fgrbe- verfahren nach der Resistenz der gefgrbten Bakterien ~egenf~ber ether intensive~ Ent/iirbung. Die gef~rbten Objekttr~ger wurden hlerzu unter einheifliehen Bedingungen 10--30 rain lang einer 50--600 C heiBen t0%igen Na-sulfitl6sung aus- gesetzt.

Im Ver]aEf solcher Entf&rbnngsversuehe ergab sieh zu- n~ehst, dab die Fixierungstemperatur urd -zeit einen deutliehen Einflug auf die Intensit~t der Anfgrbung der Tuberkel- bakterien haben, ttierfiir seien 2 Beispiele angeffihrt:

1. Fixiemng: 5 mill bet 100, 120, 140 nnd 160 s C. Fiirbung: Cremophorkattfirbung. Ent/iirbung: 10%iges Na-sulfit (stets friseh bereitet) bet 53°C; 12 rain. Ergebnis: 100 ~ + + + , 1200 + + + , 140 o + + , 16000.

2. Fixierung: 2, 4, 7 und 10 mm bet 1600 C*. Fiirbung: CremophorkMtfa, rbung. Ent/dirbung: 10%iges Na-sulfit bet 530 C; 6 min. Ergebnis: 2 rain + + + + , 4 rain + + + , 7 min + + , I0 minO.

Naeh diesen Ergebnissen sind kurzdauernde Erhitzungen der Tnberke]bakterien bei etwa 1200 (zur Fixierung) ftir ihre Farbbarkeit Yon keinem oder her geringem sehadigendem Ein- flug. l-IShere Fixierungstemperaturen, insbesondere bei langen Erhitzungszeiten, reduzieren die F~rbbarkeit der Keime er- heblieh.

Als weiteres wiehtiges Ergebnis der Entfiirbungsversuehe wurde fesggestettt, dal~ die verschisdenen Stiimme humaner und boviner Tuberkelbakterien bet Kaltfiirbunge~ mit Tween 80 (AvBE~aT ~) und Cremophor die Farbe un~erschiedlich starl~ anna hmen; in der I-Ieil~f~rbung nach ZiElZl,-N]s]sLs]s~ waren die Untersehiede im f/~rberisehen Verhalten geringer. Manehe kaltgefgrbten Tuberkelbakterien wurden also dureh die heiBe Na=snlfiglSsung raseher entf~rbt als heiitgefirbte, manehe gteiehsehnell, tIierffir einige Beispiele (Tabelle 1).

Naeh diesen Resu]taten dfirfte die HeiBf~rbung naeh ZI~I~L-N~EI~s~N bet Tuberkelbakterien verlgl~lieher sein als die XMtfgrbungen mit Tween 80 und Cremophor; Y~ltf~rbun- gen (z. B. such die naeh XI~YOV~ s, welehe mit verst~rkten

* N a c h 10 rain E rh i t zung bet 1600 C zcig~en die P r ipa ra~e makroskopiseh eben eine leiehte gelbliche :F/irbung.

Tabelle 1.

Farbeverfahre~l En~f i rbungsze i t u n d - t e m p e r a t m ' (10 % Na-sulf i t)

20ra in 15ra in I 20ra in 53 o 60 ~ I 53 0

30 rain 53 ~

Stimme veto Ty-pus hEm~mls I II llI IV

Z ~ - N ~ s ~ . . } + + + + + I + + + + + + Cremophor- ! Kaltfirbung . . Tween-Kaltfirbung ~ t - -+++ + + + (+)

Stimme yore Typus bovinus I II III IV

ZIEItL-NEELSEN.. { @ -J- d- @ q- @ + q- -~ q- +-4- q- Cremophor- ] +~q?

Xaltf~rbung . . + + q + + + -[- Tween-Kaltfirbung + + + + I +

Fuchsin-, Atkohol- und Phenoldosen arbeiteQ haben aber den Vorteil eines angenehmeren Arbeitens wegen des Fortfalles der Erhitzung.

Literatur. i HUmmeL, K.: K]Jn. Wsehr. 19~8, 862. - - ~AIJBEI~T, E.: Canad. J. Publ. Health 41, 31 (1950). --- s KIl~¥ov~r, J. J.: Amer. J. Publ. Health ~, 867 (1915).

{~BER DIE AUSF~HRUNG DER THROMBELASTOGRAPHIE BEI KLINISCHEN UNTERSUCHUNGEN.

Von I-L P~Tm~s~, K. BI~DDIN und K. l~6~Gm~.

Aus der Medizinischen K l i n i k der S~idt . K r a n k e n a n s t a l t e n Aachen (Le i te r : Prof . Dr . ]3. W~ICKER).

(Eingegangen am 20. Februar 1954.)

Die Antikoagulantientherapie mit ihren gfinstigen Ergeb- nissen bei der Prophylaxe und Behandlung yon Thrombosen und Infarkten erfordert geeignete Ubei~vachungsmethoden der Gerinnangsverhaltnisse. Neben den Prothrombinbesfimmun- gen mit der Ein- nnd Zweiph~senmethode ste]l~ die Thromb- elastographie (TEG) nach I-IAt~Tmvr ein besonders wertvo]les Verfahren dar *.

Mi~ diesem Verfahren lassen sich bet konstant gehaltener Temperatur au/]er der GerilmEngszeit der Gerinnsetaufbau, die mechanische Beanspruehbarkeit und die WiederauflSsung des Gerinnsels erfassen.

Von HAI~:rmvr wurde die Aufzeichnung des Gerflmungs- abtaufes mit Vollblut nach kurzer Zeit vertassen, weft ihm diese Metbode zur rou~inemal3igen Durehffihrung infolge der notwendigen Blutentnahmen unmittelbar am feststehenden, nicht transportablen TEG-Apparat zu umstindtich ersehien. HA~TEI~ End andere verwenden daher meistens Citratblut. Bet der Citratblutmethode bestehen folgende Nachteile und FehlermSglichkeiten:

1. Es wird nicht die eigentliche Gerinnungszeit, sondern die ,,Recalcifizierungszei¢' gemessen und somit nur ein Teil des komplexen Gerinnungsvorganges. Im Citratblut wird die Prothrombinumwandlung infolge des Fehlens der Calcium- ionen verhindert. Die t~eaktionen, ffir deren Zus~andekommen Caleiumionen nicht erforderlieh sind, dfirften schon abgelaufen seth. Die Gerinnungszeit yon Citratblut nach der Recaleifi- zierung ist daher gegeniiber Vollblut deutliffh verkfirzt.

2. Die Gerinnungszeit ist bekanntlieh weitgehend ab- hi~ngig yon der Oberfliehenbeschaffenhei~ der GefiBe, mi~ denen das Blur in Berfihrung kommt. Bei der Citratblut- methode wird das Blur in GefgBen aufgefangen, mug um- gesehfittelt, umgeffill* bzw. umpipettiert werden End es lassen sieh trotz guter Teehnik unter AnwendEng sitikonierter GefiiBe stSrende Oberflaohenbedihrungen niciit vermeidea.

3. Alle Zusi*ze beeinflussen die physiologischen Verhi~lt- nisse der Blutbestandteile zueinander.

Zusammenfassend lil3t sieh sagen, dab es mit der Citrat- blutmethode aueh bei grSgter Sorgfalt auBerordentlich schwer ist, selbst bei gleiehzeitiger 3facher Aufzeichnung vSl]ig identische Kurven und fibereinstimmende Ergebnisse des Gerinnungsablaufes zu erzielen. Bei der VolIblutmethode werden alle diese angefiihrten Fehlerm6glichkeiten vermieden,

* ;gerstel ler des Thrombelas tographen : Fa . Iclellige, F r e i b a r g t. Br .