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Weiterhin viele Zuweisungen nach Bielefeld Bis Ende letzter Woche sind der Stadt Bielefeld 1.060 Personen zugewiesen worden. Die Zahl der wöchentlich neu zugewiesenen Menschen hat sich in den letzten Wochen von durchschnittlich 30 auf 50 erhöht. Damit ist das Vorjahresniveau von insgesamt 637 Menschen schon weit überschritten. 56 Prozent der im Jahr 2015 der Stadt zugewiesenen Personen sind männlich – ihr Anteil nimmt in den letzten Monaten zu. Weiterhin sind es weniger Einzelpersonen als Haushalte mit mehreren Familienmitgliedern.

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Weiterhin viele Zuweisungen nach Bielefeld

Bis Ende letzter Woche sind der Stadt Bielefeld 1.060 Personen zugewiesen worden.

Die Zahl der wöchentlich neu zugewiesenen Menschen hat sich in den letzten

Wochen von durchschnittlich 30 auf 50 erhöht. Damit ist das Vorjahresniveau von

insgesamt 637 Menschen schon weit überschritten.

56 Prozent der im Jahr 2015 der Stadt zugewiesenen Personen sind männlich – ihr

Anteil nimmt in den letzten Monaten zu. Weiterhin sind es weniger Einzelpersonen

als Haushalte mit mehreren Familienmitgliedern.

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Zuweisungen nach Geschlecht Zuweisungen nach Haushalt

Fast ein Fünftel der Personen

kommt aus Albanien, gefolgt von

Syrien und dem Kosovo. Die

Chancen, in Deutschland zu

bleiben, sind sehr unterschiedlich.

Flüchtlinge z. B. aus Syrien, Irak

und Eritrea haben eine gute

Bleibeperspektive. Bei

Flüchtlingen aus Eritrea werden

bundesweit knapp 75% der

Anträge positiv entschieden, bei

Flüchtlingen aus Syrien und dem

Irak sind es sogar nahezu 90%.

Hingegen liegt die Schutzquote

bei Flüchtlingen aus den

sogenannten Westbalkanstaaten

bei deutlich unter 1%. Bezogen

auf alle Herkunftsländer liegt die Schutzquote in diesem Jahr bislang bei 36,1%,

Tendenz steigend.

56,0%

44,0%

männlich

weiblich

43,5%

13,3%

43,2%

Einzelpersonen

Haushaltsvorstände

Personen in Familien

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Weitere Entwicklung bei den Zuweisungen

Im August wird die Aufnahmekapazität der Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) um 200

Plätze erhöht und die Zentrale Unterbringungseinrichtung des Landes (ZUE) im

„Oldentruper Hof“ mit 500 Plätzen eröffnet. EAE und ZUE sind die ersten Stationen

für Flüchtlinge, bevor sie auf die Kommunen verteilt („zugewiesen“) werden.

Diese neuen Plätze werden der Stadt Bielefeld auf die Zuweisungen angerechnet.

Deshalb kann es sein, dass in den nächsten Wochen der Stadt weniger Menschen

zugewiesen werden. Das könnte der Stadt etwas Zeit verschaffen, für weitere

zugewiesene Flüchtlinge Unterbringungsmöglichkeiten zu suchen bzw. zu schaffen.

Allerdings ist das nur eine Verschnaufpause, keine dauerhafte Entspannung.

Aktuelle Unterbringungssituation

Die Planungen und Umbauten bei den vier neuen Unterkünften gehen voran und

liegen im Plan. Die aktuelle Situation stellt sich wie folgt dar:

• In der Kita Schröttinghausen sind die Umbauarbeiten beendet und die

Ausstattung der Räume erfolgte in der letzten Woche. In diesen Tagen werden

die fünf Wohnungen bezogen.

• Die ehemalige Kita in der Friedhofstraße in Senne ist bereits bezogen. Aktuell

wohnen dort 19 Personen.

• Die ehemalige Pestalozzischule in der Otto-Brenner-Straße besteht aus zwei

Gebäudeteilen. Die Umbauarbeiten des ersten Teils werden voraussichtlich Mitte

August beendet sein, sodass dann mit dem Bezug begonnen werden kann. Die

Umbauarbeiten für den zweiten Gebäudeteil sind voraussichtlich in der zweiten

Septemberhälfte abgeschlossen.

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• Die ehemalige Tieplatzschule in Heepen besteht ebenfalls aus zwei

Gebäudeteilen. Für das Gebäude an der Altenhagener Straße liegt die

Baugenehmigung bereits vor und mit den Bauarbeiten wurde begonnen. Dieses

Gebäude wird somit voraussichtlich Anfang Oktober bezogen werden können.

Für das Gebäude am Tieplatz wird die Baugenehmigung Ende diesen Monats

erwartet, sodass dann auch dort mit dem Bau begonnen werden kann. Die

Fertigstellung dieses Gebäudeteils wird Anfang bis Mitte November erfolgen.

Weiterhin benötigt die Stadt Bielefeld zur Unterbringung der geflüchteten Menschen

leere Wohnungen (Kontakt: Sozialamt, Alfred Korwes, [email protected],

Tel. 51-6171). Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt prüfen die angebotenen

Objekte auf Eignung als Flüchtlingsunterkunft.

Koordination Ehrenamt: www.bielefeld-

integriert.de an den Start gegangen

Die Berichte über die steigenden Flüchtlingszahlen haben auch in Bielefeld eine

große Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Viele Bielefelderinnen und Bielefelder

möchten ihre Kompetenzen und Talente in der Flüchtlingsbetreuung einbringen, sie

wollen manchmal ganz spontan und sofort helfen und suchen nach Möglichkeiten,

dies zu verwirklichen.

Um hier die notwendige Unterstützung zu geben und das Angebot und die Nachfrage

zu koordinieren, wurde unter dem Dach der Freiwilligenagentur Bielefeld ein

Arbeitsschwerpunkt auf das „Engagement für Geflüchtete“ gelegt.

Seit einigen Wochen hat die Freiwilligenagentur eine zusätzliche halbe Stelle für

diese Aufgabe zur Verfügung und Anfang 2016 soll es eine weitere Aufstockung im

selben Umfang geben – finanziert durch die Stadt.

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Außerdem gibt es seit Juli eine webbasierte Plattform zur Unterstützung des

freiwilligen Engagements der Bielefelder Bürgerinnen und Bürger in der

Flüchtlingsbetreuung.

Die Konzeption wurde in der Fachgruppe 4 („Bürgerschaftliches Engagement“) des

Arbeitsprozesses „Bielefeld integriert“ entwickelt – unter der Leitung von Rolf

Potschies und Gisela Krutwage.

Am 17. Juli stellten Sozialdezernent Ingo Nürnberger und der Vorsitzende des AWO-

Kreisverbands und der Freiwilligenagentur Rolf Potschies die gemeinsamen

Aktivitäten vor.

Das Informations- und Vermittlungsportal ist in den Internetauftritt der

Freiwilligenagentur eingebunden. Zum einen können sich Personen, die sich

engagieren wollen, über die Bedarfe informieren (auch in Bezug auf Sachspenden),

und zum anderen können sie auch anmelden und beschreiben, in welchen Bereichen

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sie sich engagieren wollen. Die Beschäftigten der Freiwilligenagentur übernehmen

dann die Vermittlung.

Möglich ist auch eine Spende für den

„Bielefelder Flüchtlingsfonds“, einer

Kooperation der Stadt Bielefeld und

der Stiftung Solidarität.

Nach Veröffentlichung der

Zugangsdaten haben in den ersten

Tagen bereits über 40 Bürgerinnen

und Bürger den Weg über die neue

Website genutzt und ihre

Bereitschaft zu helfen angezeigt.

Film „Echte Flüchtlinge lesen echte Tweets“

Im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz hat die Katholische Medienhaus GmbH

für eine Willkommenskampagne der Kirche in einem Bielefelder Flüchtlingsheim

gedreht. „Echte“ Flüchtlinge lesen „echte“ – leider teilweise diffamierende – Tweets.

Unter dem folgenden Link finden Sie den Film:

https://www.youtube.com/embed/oimtQdeKDT4?rel=0

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Schaffung von neuem Wohnraum:

Förderprogramm des Landes aufgelegt

Das Land Nordrhein-Westfalen intensiviert seine Unterstützung für Flüchtlinge und

Asylbewerber: Das Bauministerium hat ein Förderprogramm aufgelegt, das die

Wohnungswirtschaft und Privatinvestoren gezielt bei der Schaffung von Wohnraum

für Flüchtlinge unterstützt.

Gefördert werden nachhaltig nutzbare Wohnungen, die anschließend als „normale“

öffentlich geförderte Mietwohnungen genutzt werden können. Das Bauministerium

fördert unter anderem den Neubau von Wohnungen und Umbauten im Bestand,

beispielsweise wenn Bürogebäude zu Wohnraum umfunktioniert werden sollen.

Zur Abdeckung der Mehrkosten, die aus einer möglichen erhöhten Fluktuationsrate

resultieren, kann ein Zuschlag zur Bewilligungsmiete zugelassen werden. Auch

Möblierungszuschläge und weitere Nebenleistungen (z.B. für Sicherheitsdienst,

Betreuung) sind möglich.

Alle Informationen und die Antragsunterlagen finden Sie auf den Internetseiten der

Stadt Bielefeld: https://www.bielefeld.de/de/pbw/muw/muwo/

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Impressum:

Stadt Bielefeld

Der Oberbürgermeister

Sozialdezernat

Verantwortlich für den Inhalt: Ingo Nürnberger

Redaktion: Kerstin Beckmann-Schönwälder

Grafiken: Stadt Bielefeld