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2 Mittwoch, 15. September 2021
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Fortsetzung von Seite 1bv Lüchow. Der bei den Fans und Band-Kollegen überaus beliebte Schlagzeuger der Rolling Stones war „plötzlich, aber vielleicht nicht unbe-dingt überraschend verstor-ben“, meint Schröder: „Er war immerhin schon 80 Jahre alt und schwer erkrankt, hatte aber gute Ärzte, die sich um ihn kümmerten.“ Die Stones hatten für die laufende Tour-nee in den USA bereits Ersatz für ihren Schlagzeuger ge-sucht, damit Watts sich in Ruhe auskurieren kann. Was bleibt, sind eine Reihe von tollen Erinnerungen für Ulli Schröder, der Watts weit über 200 Mal live erlebt hat – sehr oft mit den Stones, aber eben auch mit seinen Solo-projekten. „Charlie wäre zu uns nach Lüchow mit seinem Jazz-Pro-jekt „From one Charlie“ ge-kommen, das war fest verab-redet, für die Zeit nach der Stones-Tournee“, berichtet Schröder. Frage: Wie kam das zustande? „Ich hatte immer ein gutes Verhältnis zum Ma-nagement von Charlie Watts. Axel Zwingenberger hat da die Weichen gestellt, ich durf-te mich im Backstagebereich
aufhalten, weil ich nicht nerv-te. Das klingt komisch, ist aber ein wichtiges Kriterium. Ich war zurückhaltend, und das schätzte Watts, er mochte mich.“ Die beeindruckensten Kon-zerterlebnisse waren für Schröder die intimen Auftritte im kleinen Rahmen, die im-mer streng geheim gehalten wurden. Watts spielte aus Freude, nicht für Geld, das hatte er schon lange nicht mehr nötig. „Steinreich“ war er als Gründungsmitglied der Stones sowieso.„Einmal war ich in London bei Bill Wyman, dem langjäh-rigen Stones-Bassisten, in des-sen Restaurant Sticky Fingers zu Besuch, zum Essen. Plötz-lich kam Georgie Fame rein, ein Musiker von Wyman, den ich kenne. Wir kamen ins Ge-spräch. Er berichtete, dass sein Sohn heute Abend zu ei-nem Geheimkonzert in einen winzigen Pub, dem „Bulls Head“, ginge. Da passen nur 100 Leute rein. Fame schaffte es, mir noch ein Ticket zu be-sorgen, mit einem Trick. Der Wirt stellte für mich noch ei-nen Stuhl auf die Bühne, wo ich mit einem Niederländer und einem Belgier saß, wir
waren die Ehrengäste. Ich saß anderthalb Meter vom Schlagzeug von Charlie Watts entfernt.“ Charlie spielte auch gern in dem Boogie-Woogie-Projekt mit Axel Zwingenberger und Ben Waters, beides Weltstars. „Da ich Zwingenberger gut kenne, bat ich ihn, doch den Druck auf Watts sanft zu er-höhen. Denn Charlie hatte mir nach einem Konzert mal zugesagt, nach Lüchow zu kommen, aber eher als freundliche Absichtserklä-rung. Zwingenberger hatte es dann konkret gemacht, ge-meinsam mit Ben Waters“, er-innert sich Schröder: „Wir ha-ben ihn zu dritt in die Zange genommen.“ Watts trat den Stones 1963 als Schlagzeuger sowie als Designer der Plattenhüllen und Tourneebühnen bei. Ne-ben der Arbeit mit der Band ging er mit seiner eigenen Gruppe, dem Charlie Watts Quintet, auf Tournee und trat mit dem Charlie Watts Tentet auf. Mit der Formation ABC&D of Boogie Woogie – mit Axel Zwingenberger, Ben Waters und Dave Green – trat er 2008 auch im St. Pauli The-ater Hamburg auf.
Ulli Schröder mit handsignierten Erinnerungen an den verstorbenen Stones-Schlagzeuger Charlie Watts. Er kannte ihn persönlich. Aufn.: B. Vogt
„Charlie hatte zugesagt“Ulli Schröder trauert um Stones-Schlagzeuger
Frauen im Widerstand
lk Platenlaase. „Frauen im Gor-leben-Widerstand – Ihre Be-deutung und Wirkung“: Im Kontext der Frauenort-Initiati-ve, die das vielfältige Wirken von Marianne Fritzen gewür-digt hat, soll bei dieser Veran-staltung am 17. September ab 19 Uhr in Platenlaase die be-sondere Bedeutung und Wir-kung von weiblichem politi-schen Engagement sichtbar ge-macht werden. Kreativität und Fantasie der von Frauen, be-sonders den Gorleben-Frauen, organisierten und durchgeführ-ten Aktionen waren wirkungs-voller und prägender Teil des Gorleben-Widerstandes. Schon 2009 waren drei Frauen der Gruppe „Miss Marples Schwestern“, einer bundeswei-ten Frauenorganisation, die Frauenspuren sichert, vom Wi-derstand der Gorleben-Frauen beeindruckt. Unter dem Motto kreativ, autonom, frech und aufmüpfig begannen Gabriele Wohlauf, Marion Tichomirowa und Kathrin Offen-Klöckner mithilfe von mündlichen Inter-views den weiblichen Anteil der Aktivitäten gegen die Atom-anlagen in Gorleben zu doku-mentieren und für nachfolgen-de Generationen im Gorleben-archiv zu sichern. Auf vier dieser Interviews mit Gorle-ben-Frauen stützt sich die Un-tersuchung der Frage nach dem Selbstverständnis von Frauen im Widerstand, die die Studentin Imke Horstmanns-hoff in ihrer Masterarbeit inte-ressiert hat. Sie und die Grup-pe „Miss Marples Schwestern“ werden bei der Veranstaltung ihre Einschätzungen vortragen. Junge Aktivistinnen sind einge-laden, um über ihr Engagement in aktuellen und auf die Zu-kunft gerichteten Aktionen und Visionen zu berichten. Vorbe-reitet wurde diese Veranstal-tung von den Gorleben-Frauen Margarete Albers, Margie Kube und Irmela Turmann. Mit der Initiative „Frauenorte“ hält der Niedersächsische Frauenrat die Erinnerung an bedeutende Frauen wach. Seit Kurzem er-innert ein „Frauenort“ in Schreyahn an Marianne Frit-zen.
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Telefon 05841 – 5840 | www.sport-art.de
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Gültig vom 15.09. bis 18.09.2021
