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Wie weit messen zwei verschiedene Wie weit messen zwei verschiedene neurologische Messverfahren die neurologische Messverfahren die gleiche Hirnaktivität beim Lesen?gleiche Hirnaktivität beim Lesen?
14.12.2004, 17h
Deborah Vitacco ([email protected])
ATWI 03 (SR03) - WS 2004/05
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LiteraturLiteratur
Zeitschriftenartikel zum Vortrag
Correspondence of Event-Related Potential Tomography and Functional Magnetic Resonance Imaging During Language Processing (Vitacco D, Brandeis D, Pascual-Marqui R & Martin E, Human Brain Mapping, 17:4-12, 2002)
Redaktioneller Kommentar zum Zeitschriftenartikel
How Can EEG/MEG and fMRI/PET Data Be Combined? (Horwitz B & Poeppel D, Human Brain Mapping, 17:1-3, 2002)
Dokumente können als PDF heruntergeladen werden via http://homepage.swissonline.ch/vitacco/ATWI03.html
Kurze Einführung in die Messverfahren (in English)Evozierte PotentialeFunktionelle Magnetresonanz
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z.B. Wie lernt unser Gehirn? => Erkenntnisse über optimale Lernprozesse
Neu Gelernt Neu
Verb generieren (nach Raichle et al., Cerebral Cortex 4: 8–26, 1994)
Bleistift
„schreiben“
Relevanz / Anwendungsgebiete der Hirnforschung für die PädagogikRelevanz / Anwendungsgebiete der Hirnforschung für die Pädagogik
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Relevanz / Anwendungsgebiete der Hirnforschung für die PädagogikRelevanz / Anwendungsgebiete der Hirnforschung für die Pädagogik
z.B. Lernstörungen => Modelle / Therapie für die Sonderpädagogik
nach Temple E, Proceedings of the National Academy of Sciences, 100(5): 2860–2865, 2003 (siehe Literaturangaben)
Phonologisches Training
28 Tage - 1.6 Std/Tag
Haus
„Maus“
Bessere Leseleistung
Dyslexiker (N=20)
Kinder ohne Lesestörung (N=12)
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Problem: Statische Aktivierungsmuster gemittelt über einen längeren Zeitraum
Um kognitive Vorgänge wie Denk- oder Lernprozesse besser verstehen zu können, müssen wir mehr über die einzelnen seriell und parallel ablaufenden Informationsverarbeitungsschritte dieser Prozesse wissen (z.B. visuelle, phonologische, semantische und syntaktische Prozesse beim Lesen), und zwar mit möglichst hoher zeitlicher (wann?) und räumlicher (wo?) Auflösung („real time Verarbeitung“)
AusgangslageAusgangslage
130 ms 260 ms 390 ms 520 ms
Zeit
Haus
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Problem: Es gibt jedoch keine Messmethode mit gleichzeitiger hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung.
Daher bietet sich eine Kombination der Daten zweier (oder mehrere) Messmethoden an, zum Beispiel eine Kombination der Messdaten von der funktionellen Magnetresonanz (fMRI; Messung von lokalem Sauerstoffgehalt im Blut; hohe räumliche, schlechte zeitliche Auflösung) und elektrische Hirnströme (ERP; Messung von summierte Aktivität von grossen Nervenzell-Verbänden, schlechte räumliche, hohe zeitliche Auflösung).
Voraussetzung für eine Kombination beider Messmethoden ist, dass sie die gleichen kognitiven bzw. neurologischen Prozesse messen.
AusgangslageAusgangslage
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Zeitliche AuflösungZeitliche Auflösung
fMRI
ERP
ERP: Hirnelektrische Antwort auf Stimulus im Millisekundenbereich
fMRI: Hemodynamische Antwort auf Stimulus im Sekundenbereich
Sek
Sek
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Räumliche AuflösungRäumliche Auflösung
ERP: Hirnelektrische Antwort auf Stimulus im Zentimeterbereich
fMRI: Hemodynamische Antwort auf Stimulus im Millimeterbereich
fMRIERP
9
Messen beide Messverfahren (fMRI & ERP) die gleichen kognitiven bzw. neurologischen Prozesse?
FragestellungFragestellung
Methoden sind kombinierbar => Messdaten mit hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung
Kombination der Messdaten beider Methoden nicht sinnvoll
JAJA
NEINNEIN
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OperationalisierungOperationalisierung
Statistische Korrespondenz der Aktivitätsmuster beider Messverfahren im gleichen Messvolumen (räumliche Angleichung beider Messdaten) und über die gleiche Zeit (zeitliche Angleichung beider Messdaten)
Aufgabe: Semantische Verarbeitung von WörternMessverfahren: ERP & fMRI in 10 Versuchspersonen
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MessmethodenMessmethoden
Funktionelle Magnetresonanz Evozierte Potentiale
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METHODE:METHODE: Versuchspersonen Versuchspersonen
Versuchsperson Alter Händigkeit Geschlecht Reihenfolge
1 27 r M MRI-EEG
2 23 r M EEG - MRI
3 25 r W MRI-EEG
4 27 r M EEG - MRI
5 41 r W MRI-EEG
6 21 r M EEG - MRI
7 22 r M MRI-EEG
8 27 r M EEG - MRI
9 27 l M MRI-EEG
10 28 r M MRI-EEG
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METHODE:METHODE: Stimuli Stimuli
Hauptaufgabe: Stilles Lesen von Wörtern
Nebenaufgabe: Drücken der Maustaste bei Nahrungsmittel (semantische Verarbeitung von Wörtern)
Stimulusliste:61 schweizerdeutsche Wörter (36% sind Nahrungsmittel). Wörter wurde randomiziert präsentiert.
Wichtig! Verhaltensdaten erfassen um zu kontrollieren ob die Versuchsperson die Aufgabe wirklich löst (und z.B. nicht einfach im MR-Gerät döst)
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RESULTATE:RESULTATE: Verhaltensdaten Verhaltensdaten
Der Anteil der korrekten Antworten waren für beide Versuchspersonen über 90% (Kontrolle, dass die Aufgabe von allen Versuchspersonen gemacht wurde)
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RESULTATE:RESULTATE: ERP (gemittelt über alle Versuchspersonen) ERP (gemittelt über alle Versuchspersonen)
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RESULTATE:RESULTATE: fMRI (gemittelt über alle Versuchspersonen) fMRI (gemittelt über alle Versuchspersonen)
4646
66
99
1010
88
46464545
77
3939
22222121
+ 13+ 13
1818
4040
2424
1818
77
1717
LR
linksrechtsbeidseitig
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RESULTATE:RESULTATE: Statistische Korrespondenz beider Messmethoden Statistische Korrespondenz beider Messmethoden
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RESULTATE:RESULTATE: Statistische Korrespondenz beider Messmethoden Statistische Korrespondenz beider Messmethoden
Bootstrapping Methode (siehe Zeitschriftenartikel)
P < .048
Beide Messverfahren (fMRI & ERP) messen die gleichen kognitiven bzw.neurologischen Prozesse. Die Kombination beider Messverfahren ist sinnvoll.
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Nächster SchrittNächster Schritt
Entwicklung eines Analyseverfahrens um beide Methoden sinnvoll zu kombinieren