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Wiener Gehörlosen Sportclub 1901 & Kulturverein Ältester Behindertensportverein Österreichs ? Vereinsgeschichte 1901 bis 2013 1898 Der Wiener GSC 1901 ist eigentlich der älteste geschlossene Gehörlosen Sportverein Österreichs, war Wegbereiter für weitere Gehörlosensportvereine und fungierte auch oft als Funktionärschmiede für den später gegründeten Österreichischen Gehörlosen-Sportverband (ÖGSV). Als Vorläufer unseres Vereins können wir die Gründung des Wiener Taubstummen Turnerklubs sowie des Radfahrerklubs „Fulgur“ im Jahre 1898 ansehen. Regelmäßiger Turn- und Trainingsbetrieb war damals in einem großen Turnsaal im 9. Wiener Gemeindebezirk, der sehr gut besucht wurde. Man bedenke, dass zu dieser Zeit noch eine neun- bis elfstündige Arbeitszeit und kein freier Samstag die Regel war. Sogar mit Veranstaltungen, wie Taubstummentheater, Bällen, Gartenfesten und Ausflügen eroberte sich dieser Taubstummen-Turnverein eine beachtlich große Anhängerschaft. 1899 Der im Jahre 1899 aufstrebende, viel gelästerte und belächelte Fußballsport fand auch bei der gehörlosen Jugend Anhänger. Es gab zu dieser Zeit die Städtischen Schulabteilungen für taubstumme Kinder im 9. Bezirk, Canisiusgasse, Ecke Nußdorfer Straße sowie im 15. Bezirk, Zinkgasse, deren Schüler alle Externisten waren und daher in ihrer Freizeit sich viel auf den seinerzeit noch unbebauten Flächen der Stadtrandgebiete tummelten und dort auch vom Fußballfieber angesteckt wurden. Auch aus der Fortbildungsschule für taubstumme Lehrlinge kamen nach dem damaligen obligaten Sonntagvormittagsunterricht Interessierte.

Wiener Gehörlosen Sportclub 1901 & Kulturverein · 1901 Was den späteren Mitbegründer unseres WGSC 1901, Rudolf Glaser veranlasste, eine Fußballmannschaft Gehörloser im Alter

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Wiener Gehörlosen Sportclub 1901 & Kulturverein

Ältester Behindertensportverein Österreichs ? Vereinsgeschichte 1901 bis 2013

1898 Der Wiener GSC 1901 ist eigentlich der älteste geschlossene Gehörlosen –

Sportverein Österreichs, war Wegbereiter für weitere Gehörlosensportvereine und fungierte auch oft als Funktionärschmiede für den später gegründeten Österreichischen Gehörlosen-Sportverband (ÖGSV). Als Vorläufer unseres Vereins können wir die Gründung des Wiener Taubstummen Turnerklubs sowie des Radfahrerklubs „Fulgur“ im Jahre 1898 ansehen. Regelmäßiger Turn- und Trainingsbetrieb war damals in einem großen Turnsaal im 9. Wiener Gemeindebezirk, der sehr gut besucht wurde. Man bedenke, dass zu dieser Zeit noch eine neun- bis elfstündige Arbeitszeit und kein freier Samstag die Regel war. Sogar mit Veranstaltungen, wie Taubstummentheater, Bällen, Gartenfesten und Ausflügen eroberte sich dieser Taubstummen-Turnverein eine beachtlich große Anhängerschaft.

1899 Der im Jahre 1899 aufstrebende, viel gelästerte und belächelte Fußballsport fand

auch bei der gehörlosen Jugend Anhänger. Es gab zu dieser Zeit die Städtischen Schulabteilungen für taubstumme Kinder im 9. Bezirk, Canisiusgasse, Ecke Nußdorfer Straße sowie im 15. Bezirk, Zinkgasse, deren Schüler alle Externisten waren und daher in ihrer Freizeit sich viel auf den seinerzeit noch unbebauten Flächen der Stadtrandgebiete tummelten und dort auch vom Fußballfieber angesteckt wurden. Auch aus der Fortbildungsschule für taubstumme Lehrlinge kamen nach dem damaligen obligaten Sonntagvormittagsunterricht Interessierte.

1901 Was den späteren Mitbegründer unseres WGSC 1901, Rudolf Glaser veranlasste, eine

Fußballmannschaft Gehörloser im Alter von 12 bis 21 Jahren zu bilden. Schwer war die Frage des Spielplatzes zu lösen. So wurde abwechselnd auf dem Schmelz, auf dem Exerzierplatz der Franz-Josefs-Kaserne an der Ringstraße (heute stehen dort die Postsparkassen und die Prunkpaläste), auf der Jesuitenwiese, im Überschwemmungsgebiet in Kaisermühlen und auf anderen Plätzen an Sonntagnachmittagen eifrig geübt. Es war dies besonders schwierig, da damals die Polizei scharf hinter den Fußballern her war und sich jeder die nötigen Schuhe selber kaufen musste, für Schüler und Lehrlinge fast unmöglich. Als fortschrittlich denkender Mann war nun Schicksalsgenosse Rudolf Glaser – der eigentliche Vater des Fußballgedankens des WGSC – unter den Gehörlosen bestrebt, auch im Turnerklub diesen Sport einzuführen. Doch stieß er dort auf heftigsten Widerstand. Kurz entschlossen machte er sich mit Gleichgesinnten an die Arbeit, die jungen gehörlosen Fußballspieler in Wien zu sammeln. Mit der Zeit gewann der Gedanke einer Vereinsgründung festere Form. Im Frühjahr 1901 wurde der Wiener Taubstummen Fußball- und Turnverein gegründet. Neben dem Gründer Rudolf Glaser waren viele andere Schicksalsgenossen zusammen mit den Jugendlichen maßgeblich am Aufbau unseres Vereines mitbeteiligt. Die Mitglieder dieses Vereines hielten eisern zusammen, hatten ihren Vereinssitz im Gasthaus Hummel in der Schiffmühlenstraße 81 in Kaisermühlen. Dort hatten sie ein eigenes Zimmer, welches sowohl als Vereinssitz als auch als Garderobe zum Umkleiden der Spieler diente. Auf dem eigentlichen Spielplatz war dazu keine Gelegenheit vorhanden. Und draußen im Gasthausgarten lagen die aus sechs Teilen bestehenden Torstangen samt den zwei Tornetzen. Dieselben mussten vom Gasthaus über den Kaisermühlendamm zum zirka zehn Minuten entfernten Platz im Überschwemmungsgebiet getragen werden. Dann mussten die Bodenmarkierungen mit Kreidepulver aufgebracht werden. Aber bevor es überhaupt so weit kam, musste erst das Gemeindeamt die Bewilligung zur Platzbenützung nach Erfüllung diverser Auflagen (Platzbegrünung usw.) erteilen. Nach Ende des Spieles musste alles gereinigt und die Torteile ins Gasthaus zurückgetragen werden. Trotz dieser Widrigkeiten waren alle mit Begeisterung dabei. Bereits 1901 konnten sich die Gehörlosen bei Meisterschaftsspielen in der zweiten Klasse, Abteilung B sehr gut platzieren. Auch der Spielerverkehr mit der Provinz begann. Zusätzlich begannen Fahrten nach Ödenburg (Sopron) und Pilsen, später auch nach Prag, Budapest, München, Nürnberg, Berlin, Leipzig u.a., überall dorthin, wo es Gehörlosen-Fussballvereine gab.

1922 An Stelle des heutigen „Goethehofs“ in Kaisermühlen konnte 1922 ein schöner und

idealer Sportplatz gebaut werden.

1929 Leider fiel dieser Platz 1929 den Neubauten der Gemeinde Wien zum Opfer.

Dem Zuge der Zeit folgend, schloss man noch vor dem zweiten Weltkrieg nach Fußball und Turnen weitere Sportzweige wie Leichtathletik, Skisport, Tischtennis, Sportkegeln, Schwimmen und Wandern dem Sportclub an. Auch hierbei errang der Taubstummensportklub bei internationaler Beteiligung bei hörendem Sportverein ehrenvolle Siege, nicht nur bei Männern, sondern auch bei Frauen.

1930 Als es dann zu einer Gehörlosen-Olympiade kam, stellte der inzwischen zum

„ Wiener Taubstummen Sportklub 1901 “ umbenannte Verein stets den Großteil der Spieler für die Nationalmannschaft und konnte 1931 in Nürnberg sogar Zweiter werden. Nach dem ersten Weltkrieg wurde von der Gemeinde Wien dem Gehörlosensport tatkräftig geholfen.

1931 Unser Verein ist an den Österreichischer Gehörlosen Sportverband angeschlossen.

1933 Übersiedlung zum Wiener öffentliche Küche (WÖK) in der Laurenzgasse im 5. Bezirk

Der Klub konnte sich damals internationalem Ansehen erfreuen. Die Zeit 1938 bis 1945 unter der Ägide Hitlers brachte schwere Rückschläge für den Verein, der beinahe aufgelöst wurde.

1945 Nach Ende des zweiten Weltkrieges entstand der Taubstummen- Sportverein unter

dem Namen „ Wiener Gehörlosen Sportclub 1901 “ - WGSC 1901 – neu. Übersiedlung zum Pfarrheim und begonnen wurde September 1945 im Lokal des WITAF, in der Arbeitergasse 26 im 5. Bezirk mit Tischtennis-Spielen.

1946 Die offizielle Gründung der Sektion Tischtennis erfolgte im März 1946 durch Herrn

Willi Mikulasek und Frau Hermine Gubi (Sie starb am 5.9.2010 im 99. Lebensjahr !) Unter dem ÖGSV-Präsidenten H. Prochazka wurde Willi Mikulasek erster ÖGSV- Tischtennis-Fachwart. Unmittelbar nach Kriegsende gingen viele Gehörlose in einer Art loser Sektion daran, wieder gemeinsam Schi zu fahren. Große „Internationale Bewerbe“ kamen dann in Gemeinschaft mit dem ÖGSV (Österreichischer Gehörlosen Sportverband) und dem ICSD (früher CISS-Gehörlosensport-Weltverband) zustande.

1947 WGSC 1901 - Obmann Franz Hofer (1939 -1940 und 1947 -1949 ) berichtete

im Jahr 1947 in der Österreichischen Gehörlosen-Zeitung

Die Jugend und der Wiener Sportklub Wißt ihr Jungen, was „Wiener Gehörlosen-Sportklub“ ( gegr.1901 ) bedeutet? Eine Fülle von Arbeit, Zeit und Geld einer ganzen Generation. Und doch, was wurde geleistet? Im Vergleich zu hörenden Sportvereinen, z.B. dem bekannten Sportklub „Rapid“, welcher nur einige Jahre früher gegründet wurde, ist es verschwindend wenig. Woran liegt es? Am guten Willen aller gewesenen Führer hat es bestimmt nicht gefehlt. Heute will ich einmal dreißig Jahre zurückblicken. Ich war um 1915 auch dabei. Wir Gehörlose haben damals vom Krieg nicht viel gespürt. In Kaisermühlen war das Stammgasthaus, im Überschwemmungsgebiet der Donau der Sportplatz. Jeden Sonntag nachmittags wurden dort Wettspiele ausgetragen. Meist gab es Niederlagen, bei der ersten sowie auch bei der zweiten Mannschaft; hin und wieder gab es Siege. Die wurden dann ganz besonders gefeiert. Der Stiefel mit Freibier, von einem besonders begüterten Mäzen gespendet, kreiste herum. Vom Obmann bis zum letzten Ausschußmitglied wurden Reden gehalten über den Werdegang jedes einzelnen Sportlers als Beispiel für uns Jungen. Manchmal, wenn die Kasse leer war, wurde ein Fest veranstaltet, das wieder Einnahmen brachte. Im Cafe Haberstroh im 9. Bezirk war jeden Samstag Klubabend; ein bisschen einfach, so wie heute bei einem Sparverein. In der Büroarbeit haben wir es weiter gebracht als beim Sport; ja, leider! In der Nachkriegszeit wurde endlich der Traum vom eigenen Sportplatz verwirklicht. Der Platz neben dem heutigen Goethe-Hof wurde von der Gemeinde Wien gepachtet. Wir müssten Bäume roden, den Platz einebnen, Holzplankenerrichten und ein Umkleidehaus aus Holz bauen. Alles, was zu einem Sportplatz gehört, wurde von den Mitgliedern in ihrer Freizeit geschaffen. Dann begann die Glanzzeit des damaligen Fußball- und Turnvereines. Der Verein konnte sich hörende Spieler leisten. Es wurden mehr Siege errungen. Alle Wiener Gehörlosen, ob jung oder alt, pilgerten nach Kaisermühlen. Viele weniger der Fußballspiele wegen, als wegen der Geselligkeit mit den anderen. Aber Anhänger waren da und Geld brachten sie auch. Hier wurden die ersten internationalen Wettspiele ausgetragen. So auch gegen die Franzosen, die, von Budapest kommend, bei uns gastierten. Das Rückspiel steht zwar noch heute aus, aber interessant war es doch. Hier wurde auch der Grundstein für die Leichtathleten von mir gelegt. Anfangs nur ein kleines Häuschen, später aber unter Führung Stolzenbergers der Kern des Wiener Sportklubs, welcher gleich den Fußballern viele internationale Kämpfe austrug. Dann kam die Kündigung von der Gemeinde. Wegen Neubau musste der Sportplatz geräumt werden. Obwohl wir von der Gemeinde Wien einen vollwertigen Ersatz in Kagran bekamen, einen richtigen Sportplatz mit 400 Meter Laufbahn, wurde es uns doch schwer, uns von Kaisermühlen zu trennen. Dort waren wir eigene Hausherren, in Kagran dagegen mussten wir mit vier Vereinen teilen. Aber auch hier, unter Führung des Obmannes Weigl, war eine Blütezeit im Wiener Gehörlosen-Sport. Dort da an ging es dann langsam bergab. Da war die Gründung der „Senioren“; dem Namen nach ein Verein alter Fußballspieler, aber, so Ironie der Zeit, wie beim heutigen Jugendverband vierzigjährige Mitglieder werden können, so konnten damals auch Fünfzehnjährige bei den Senioren Mitglieder werden. Daß die Senioren später in „Vienna“ umgetauft wurden, beweist nur den Zweck der Sache. Ein neuer Verein muß auch einen neuen Sportplatz haben; also wurde der Schafberg-Platz geschaffen. Wieder mussten alle Arbeiten von den Mitgliedern und Anhängern selbst geleistet werden. Und wo ist der Sportplatz heute? – In weiter, weiter Ferne. In der Nazizeit ging es mit dem Sport anfangs gut voran – besonders in den Bundesländern – doch setzte bald eine rücklaufende Bewegung ein, die schließlich zum gänzlichen Stillstand führte.

Jetzt muß der Sportklub von Grund auf neu aufgebaut werden. Als Obmann möchte ich dazu folgendes berichten; Wir haben derzeit einen Mitgliederstand von nahezu 150. Leider sehr wenig Jugendliche, für die doch der Sport in erster Linie da wäre. Obwohl Vereinsvermögen, Sportgeräte und geschulte Mitarbeiter vorhanden sind, ist der Sportbetrieb sehr flau. Und woran liegt das – Kalorienmangel ? Kein Interesse am Sport? Oder ist der Sport bei den Gehörlosen aus der Mode gekommen? Ich bin der Meinung, alles zusammen ist daran Schuld! Doch wir Gehörlose wollen und müssen diese Schwierigkeiten überwinden und die Jugend wird dabei in vorderster Linie stehen. Darum richte ich heute an alle Burschen und Mädels von Wien und Umgebung die Aufforderung: „Kommt zum Turnen, Wandern, Schifahren, zu den Wettkämpfen im Fußball, Faustball, Korbball, in Leichtathletik und Tischtennis, zum

„Wiener Gehörlosen-Sportklub“ ! ===============================

Stählt euch im Sport! Er bringt Kraft und Gesundheit. Er gibt euch Gelegenheit, im friedlichen Wettkampf eure Kräfte zu messen, auch mit Gehörlosen fremder Länder. Wer will im Jahre 1949 nicht mit nach Kopenhagen fahren? Also hinein in den Sportklub und zeigt, dass die jungen österreichischen Gehörlosen beim Wiederaufbau des Taubstummen-Sportes in Europa nicht die letzten sind, sondern getreu ihrer 46 jährigen Tradition an der Spitze marschieren!

1948 WGSC 1901 - Vorstand berichtete im Jahr 1948 in der Österr. Gehörlosen-Zeitung

Rudolf Glasers 80. Geburtstag Am 20.jänner 1948 wird Herr Rudolf Glaser seinen 80. Geburtstag begehen. Wer ist Rudolf Glaser? In Wien kennt ihn jeder gehörlose Sportler, fast auch alle Schicksalsgenossen der ältesten Jahrgänge kennen ihn. In den Bundesländern ist sein Name nicht so bekannt. Rudolf Glaser ist der Gründer der Österreichischen Sportbewegung unter den Gehörlosen. Schon im Jahre 1894 wurde der Wiener Taubstummen-Turnerklub gegründet, von den Gründern leben heute nur noch Glaser und Pavlek. Der erste Turnsaal der erwachsenen Taubstummen befand sich in der Sonnenuhrgasse. Da die Turngeräte aber nur für Schulkinder geeignet waren, kauften sich die Mitglieder Turngeräte um 300,-- Gulden. Diese Turngeräte befinden sich noch heute im Besitzen des Wiener Gehörlosen-Sportvereines. Aus den jüngeren Mitgliedern des Taubstummen-Turnklubs wurde im Jahre 1899 versuchsweise eine komplette Fußballmannschaft zusammengestellt, die ersten Fußballspiele fanden auf der Schmelz statt, dem damaligen Truppenparadeplatz. Aus dem Turnerklub entstand 1901 der Erste Wiener Taubstummen-Fußball- und Turnverein, von den Gründern leben nur noch fünf Kameraden: Glaser, Donat, Barbunk und Razek. Der Sportplatz des neuen Vereines befand sich weit draußen von Wien im Überschwemmungsgebiet der Donau in Kaisermühlen, dort steht heute noch das Gasthaus Hummel, das den Umkleideraum enthielt und Stammlokal der Fußballer war. Sonntag für Sonntag pilgerten die Anhänger der Sportler hinaus nach Kaisermühlen, um den Wettkämpfen beizuwohnen und nachher beim Hummel feuchtfröhliche Stunden zu erleben. Sonntag für Sonntag, Sommer und Winter war der Saal bumsvoll. Diese Gründung Glasers brachte dem Sportklub zahlreiche Anhänger, aber er war damals auch starken Anfeindungen ausgesetzt. Die alten Vereine, die im Sporte eine Gefahr für die Jugend erblickten, schrien Zeter und Mordio. Sogar Eingaben an die Polizei und Behörden wurden gemacht, um dem aufwärtsstrebenden neuen Sportverein das Lebenslicht aufzublasen. Es hat aber nicht genützt. Der Gedanke für den Sport, für die Leibesübungen, den Glaser jeden Freitag abends im Stammkaffeehaus “Haberstroh“ am Alsergrund den Jungen einpflanzte, erweckte in den jungen gehörlosen Menschen Begeisterung und völlige Hingabe für die Arbeiten des Sportes. Mit verbissenem Trotz und Ausdauer schuf Glaser die Grundlagen eines leistungsfähigen Vereines. In Gustav Hofer, dem damaligen Redakteur des „Taubstummen-Kurier“ fand er seinen schreibgewandten besten Mitarbeiter. Mit ihm zusammen schuf er sich einen guten Mitarbeiterstab.—Das größte Verdienst Rudolf Glasers aber besteht darin, daß die Gehörlosen durch die sportlichen Wettkämpfe in der breiten Öffentlichkeit erst recht bekannt geworden sind, denn durch das Lesen der Sportberichte in der Tageszeitungen sind die hunderttausende Wiener auf die Existenz der Gehörlosen-Gemeinschaft aufmerksam gemacht worden. Die Anerkennung der sportlichen Leistungen brachte in der Folge den Gemeinschaften Beachtung und Erfolge; denn die Sportler waren und sind die Pioniere einer gehörlosen kulturellen Bewegung, die jetzt alle Gehörlosen-

Schichten in ganz Österreich erfaßt hat. Darum verdient die Tat Glasers – durch die Gründung des ersten

Wiener Taubstummen-Fußball- und Turnvereines als ein Markstein in der Geschichte der

Taubstummenbewegung als kulturfördernder Faktor, bemerkt zu werden. Diesem schlichten und

aufrechten Manne gebührt der Dank aller Gehörlosen Österreichs.

An seinem 80. Geburtstage kann Rudolf Glaser mit Freuden feststellen, daß aus dem kleinen Pflänzchen,

daß er vor 40 Jahren in die Herzen junger Menschen pflanzte, heute ein starker Baum geworden ist, der

manche starker Stürme überstanden hat und noch weiter gedeihen wird, zum Nutzen der gesamten

Schicksalsgemeinschaft von Österreich.

1949 ÖGSV - Präsident Heinrich Prochazka (1931-1957 ) berichtete im Jahr 1949

in der Österreichischen Gehörlosen-Zeitung

Rudolf Glaser † Rudolf Glaser, der Begründer der österreichischen Gehörlosen-Sportbewegung, ist am Donnerstag, den 16. November 1948, plötzlich gestorben. Am Samstag, den 13. November war der 81 jährige Sportvater noch im Heim bei seinen jungen Sportkameraden. Er zeigte wie immer regstes Interesse an allem, was mit Sport zusammenhängt. Auch beider letzten großen Aktionskomitee-Sitzung am 30. Oktober 1948 war Rudolf Glaser anwesend und drückte seine Freude aus, dass sein Wirken vor 50 Jahren für den Gehörlosen-Sport jetzt so schöne Erfolge bringe. Niemand sah dem noch so lebhaften Greise an, dass es mit ihm bald zu Ende geben würde. Nun ist Rudolf Glaser nicht mehr. An seiner Bahre trauern nicht nur seine zwei Söhne und Schwiegertöchter, sondern auch alle Wiener Sportler, die ihn gekannt haben. Zu jedem war er freundlich, für jeden von Ihnen hatte er immer ein gutes Wort gehabt. Trotz seines hohen Alters ließ er sich niemals abhalten, zu den Sportfesten zu geben und die Vereinsabende zu besuchen. Selbst im nasskalten Winter kam Rudolf Glaser oft ins Heim zu Vorträgen, denen er stets mit Interesse folgte. Was er geschaffen und wofür er mit seltener Hingabe jahrzehntelang gearbeitet hat, das bleibt. Aus dem Wiener Gehörlosen-Sportklub ist die geformte Sportbewegung der Gehörlosen-Jugend Österreichs hervorgegangen, die sich immer weiter ausbreiten wird. Gerade jetzt, wo der Gehörlosen-Sport in Österreich durch die 1. Internationalen Gehörlosen-Winterspiele Seefeld einem Höhepunkt zustrebt, musste Rudolf Glaser von der Erde scheidest. Er durfte das große Ereignis nicht mehr erleben. Wir alle, nicht nur die alten Sportveteranen und die Sportjugend, auch die anderen Taubstummen Österreichs, sind ihn zu Dank verpflichtet; denn durch den Sport weiß es die breite Öffentlichkeit, dass die Gehörlosen in einer Gemeinschaft zusammenschlossen sind und dort ihr eigenes kulturelles Leben haben. Dessen wollen wir stets eingedenk sein. Sein Leib wird wieder zur Erde, sein Geist und sein Name aber leben in uns und in der Geschichte des Sportes der Gehörlosen von Österreich weiter.

Karl Altenaschinger - Präsident des Verband der Gehörlosen und Taubstummen

in Österreich (1949-1956) berichtete im Jahr 1949 in der Österreichischen Gehörlosen Zeitung

In memoriam Rudolf Glaser 1899 war es, da tummelte sich in der Phorusgasse im 4. Gemeindebezirk eine Schar Knaben bei dem gerade aufkommenden Fußballspiel herum. Schreiber dieses war mit hörenden Schulfreunden auch unter ihnen. Manchmal taten Karl Lauterböck, Ernst Hitschmann und Rudolf Rein mit. Unter Zuseher sah man sehr oft einen jüngeren Mann, der stets im grauen Turnanzug mit Turnerhut angeregt dem Spiel zusah. Eines Tages trat er nach dem Spiel auf mich zu und frug mich in der Gebärdensprache, ob ich nicht am Sonntag nachmittags auf dem ehemaligen Franz-Joseph-Exerzierplatz – dort wo jetzt das Biberstraßenviertel steht - mit anderen Gehörlosen dem Fußballspiel huldigen wolle? Natürlich sage ich ja – und so kam ich unter die damals unter seinen Fittichen stehenden Fußballjünger. Es waren dies Stephan Racek, Josef Hausen, Karl Kases, Karl Donath, Franz Tonar, Hugo Kiebitz, Josef Bartunek, Emil Münz, Paul Pauser, Heinrich Weigl – ein Namensvetter des bekannten Wiener Sportlers. Manchen von diesen deckt schon der grüne Rasen.

********** Rudolf Glaser war damals noch Mitglied des 1. Wiener Taubstummen-Turnerklubs, der im ehemaligen k.u.k. Taubstummen-Institut turnte und dem auch u.a. Karl Pavlek angehörte. Glaser erkannte den Wert des aufstrebenden Fußballs und schlug dem Turnerklub vor, auch diesen Sportzweig zu pflegen. Leider fand er kein Gehör und so schied er aus. Hart war der Kampf. Oft wurde Glaser verspottet und von den älteren Taubstummen der damaligen Zeit bekämpft.

**********

Vom Exerzierplatz wurde das Fußballspiel verpönt – durch die hohe Obrigkeit! Alle ging es auf die jesuitenwiese im Prater! Dort wurden am Helmi weg in der Löwengasse aber auf der Weißgerberlände des Abends oft harte Schlachten mit uns hänselnden Rowdies ausgetragen. Nachher ging das Fußballspielen im Inundatkionsgebiet an. Von einer Firma erhielten wir eine Wiese in Pacht und damit begann der eigentliche Aufschwung des Fußballs unter den Gehörlosen. 1901 kam es dann endlich zur Gründung des Taubstummen-Fußball- und Turnvereines. Damit wurde der Grundstein für den heutigen Wiener Gehörlosen-Sportklub gelegt. Rudolf Glaser war hier die Seele des Ganzen. Damals konnte von den Zusehern kein Eintrittsgeld eingehoben werden! So erhielt sich der Verein lediglich aus den Mitgliedsbeiträgen und dem Reingewinn von Veranstaltungen. Subventionen und oder Unterstützungen von behördlichen Stellen waren ausgeschlossen! Wie oft half da Rudolf Glaser mit eigenem Geld aus und rettete so den Verein. Ausrüstungen, wie Fußballschuhe wurden von den Mitgliedern selbst gekauft. Wie ist es dagegen heute? Die Opfer, die Rudolf Glaser und seine Männer damals brachten – aus echtem Idealismus-, werden unvergeßlich bleiben!

********** 1906! Das erste auswärtige Spiel! Es ging nach Ödenburg! Groß war die Begeisterung. Alle wollten mitfahren. Doch nur die Spieler und einige Schlachtenbummler mit gefüllter Brieftasche waren dazu imstande. Wenn Wir auch verloren, es machte uns nichts aus! Wir hatten bewiesen, daß die Gehörlosen auch Fußballspielen können. – 1907! Im März ging es nach Pilsen! Dort trafen sich auch Prager und Pilsener – Schicksalsgenossen – und - Wir Wiener vor hörenden sogar eine Pantomime aufführen, die allgemein Beifall fand. Auch hier große Begeisterung und Stolz, daß wir unsere Sportwürdigkeit bewiesen hatten. – Und bei allem war Rudolf Glaser mit Leib und Seele dabei. – Das Jahr 1907 war im Fußball bestimmt das bedeutendste. Wir spielten damals in der zweiten Klasse und machten keine schlechte Figur, obwohl wir nur an Sonntagen spielen konnten, da die Turnabende in der Servitengasse der körperlichen Erstarkung galten und Fußball dort verpönt war.

********** Nun deckt sich der grüne Rasen unseren Fußballpionier. Zahllos sind die Opfer, die Rudolf Glaser für seinen so geliebten Sport brachte. Sein Andenken wird fortleben in den Herzen jener, die ihn kannten, die dabei waren, den Sport unter den Wiener Gehörlosen aufzubauen. Die Jungen aber haben die heilige Verpflichtung, sein Erbe hochzuhalten und es ihm gleichzutun. Rudolf Glasers Leben war einfach frei von Nikotin und Alkohol! Er lebt wie Spartaner und versagte sich manchen Genuß , nur um seine Schicksalsgenossen sportlich zu fördern. So uneigennützig wie er war noch keiner und wird auch so leicht keiner sein! – Mögen die Jungensich an ihm ein Beispiel nehmen. – Im Jahre 1951 werden fünfzig Jahre, dass der Wiener Gehörlosen-Fußball besteht und dieses Jubeljahr soll und muß so gefeiert werden, dass Rudolf Glasers Andenken dadurch geehrt wird, nämlich in einer großangelegten Sportveranstaltung, die dem Wiener Sportspieler frühere Geltung verschaffen soll!

Im Jahre 1949 konnte durch den Sektionsleiter Josef Mistr auch die Sektion Kegeln wieder gegründet werden, nachdem durch Wiederaufbauarbeiten nach den Kriegszerstörungen Kegelbahnen zur Verfügung standen. Seither ist der Kegelbetrieb sehr aktiv, nicht nur in Gehörlosensportkreisen, sondern auch im Wiener Kegelverband mit guten Erfolgen tätig.

1958 Übersiedlung zum WITAF in der Kleine Pfarrgasse 33 im 2. Bezirk und WGSC 1901

bekam ein kleines Büro im 3. Stock und Tischtennisraum im Erdgeschoss. 1974 Unser langjährige Mitglied des WGSC 1901 Franz Neuweg erhielt im Jahre 1974

zu seiner und unser aller Freude das Silberne Verdienstzeichen des Landes Wien.

1977 Aufgrund Probleme zwischen WITAF-Obmann Humbert Spitzer und WGSC-Vorstand

wurde WGSC 1901 zur Wien 2, Taborstraße 71 übersiedelt

1978 Unser Verein WGSC 1901 ist an den ASKÖ Wien angeschlossen.

1981 wurde das Haus der Gehörlosen durch Herrn Bundespräsident Kirschschläger eröffnet.

Der Wiener Gehörlosen-Sportclub hatte in der Waldgasse 13 im 10. Bezirk / 5. Stock einen Büro- und Clubraum mit Tischtennisräumen und im 6. Stock war ein Kegellokal und im 1. Stock eine Aufenthalts- und Therapieraum.

1986 WGSC 1901 zum 85 jährigen internationales Jubiläum-Sportsturnier

mit Fußball, Kegeln und Tischtennis

1988 Gründung der Sektion Tennis – Sektionsleiter Bernhard Brunnbauer Hermine Gubi, Otto Hlawiczka, Heinrich Reichel und Emil Schacherl, aber die höchste Auszeichnung für ihr Wirken waren im Jahr 1988 mit der Überreichung des „ Silbernen Verdienstzeichens des Landes Wien ” durch den Sportstadtrat Dr. Michael Häupl, der heute Bürgermeister und Landeshauptmann von Wien ist, zuteil.

1989 WGSC 1901 des Sektion Kegeln zum 40 jährigen internationales Jubiläum-Sportsturnier

mit Kegeln, Fußball, Tennis und Tischtennis

1990 Ferdinand Boyer und Gustav Hon, aber die höchste Auszeichnung für ihr Wirken war ihr

1990 mit der Überreichung des „ Ehrenurkunde der Landessportorganisation ” durch den Sportstadtrat Dr. Michael Häupl zuteil. Vereinsbeitritt vom WGSC 1901 im Jahr 1990 in den Wiener Behinderten Sportverband. Wilfried Binder als Vertreter des WGSC 1901 war im Fachausschuss für Hörbehinderte im Vorstand des WBSV zusätzlich für uns tätig. Gründung der Sektion Volleyball – Sektionsleiter Walter Breser

1991 WGSC 1901 zum 90 jährigen internationales Jubiläum-Sportsturnier

mit Fußball, Tennis und Tischtennis

Stehend: Glatzmayer Herbert (Sachwart), Chwatal Herbert (1.Revisor), Boskovitz Karl (2.Kassier), Muhr Karl (Kassier), Reiner Herbert (2.Revisor) Sitzend: Kardaras Ikaros (3.Obmann), Wesselmann Olga (Schriftführerin), Hon Gustav (Obmann), Hlawiczka Otto (2.Obmann)

1992 Der Bundespräsident verlieh im Bundesministerium für Sport in der Prinz Eugen Straße

im 4. Gemeindebezirk mit Entschließung: Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich – Franz Neuweg Goldenes Verdienstzeichen der Republik Österreich - Hans Domes Silberne Verdienstzeichen der Republik Österreich – Ferdinand Boyer

1993 WGSC 1901 des Sektion Tennis zum 5 jährigen internationales Jubiläum-Sportsturnier

1994 WGSC 1901 des Sektion Kegeln zum 45 jährigen internationales Jubiläum-Sportsturnier

mit Kegeln, Hallenfußball und Tischtennis Gründung der Sektion Basketball – Sektionsleiter Herbert Kreicy

1996 WGSC 1901 zum 95 jährigen internationales Jubiläum-Sportsturnier und seiner Sektionen

95 Jahre Fußball, 50 Jahre Tischtennis und 5 Jahre Volleyball Gründung der Sektionen - Badminton – Sektionsleiter Walter Vala Schwimmen – Sektionsleiterin Gabriella Resl Damengymnastik – Sektionsleiterin Gabriella Resl Darts – Sektionsleiter Robert Peska

Stehend: Alexandrovicz Friedrich (Beirat), Schindler Michael (Beirat), Kreicy Herbert (Basektball), Brunnbauer Bernd (2.Revisor+Tennis), Gravogl Wolfgang (2.Tennis), Resl Gabriella (3.Obfrau), Glatzmayer Herbert (Sachwart), Lenhardt Peter (Skisport), Schiel Josef (1.Revisor), Schlott Leopold (Beirat), Boyer Ferdinand (Beirat), Kain Karl (Beirat) Sitzend: Hlawiczka Otto (Ehrenobmann), Neuweg Franz (Ehrenobmann), Muhr Karl (Kassier), Palecek Kurt (Obmann), Boskovitz Karl (Geschäftsführer+2.Kassier), Domes Hans (Tischtennis), Swoboda Werner (Fußball) Fehlt: Kardaras Ikaros (2.Obmann), Stöckl Peter (Kegeln), Binder Edeltraud (Volleyball)

1998 WGSC 1901 des Sektion Tennis zum 10 jährigen internationales Jubiläum-Sportsturnier

Anlässlich des 10 jähriges Jubiläums des Sektion Tennis lud der WGSC 1901 - Vorstand

uns zu einem Empfang in das Heurigenrestaurant „Fuhrgassl-Huber“ in Neustift am

Walde ein.

Unsere langjährige Mitglieder des WGSC 1901 Karl Muhr und Wilfried Binder erhielten im Jahre 1998 zu seiner und unser aller Freude das „ Silberne Verdienstzeichen des Landes Wien “ durch den Vizebürgermeisterin und Landeshauptmann-Stellvertreterin Grete Laska Goldenes Ehrenzeichen des ÖBSV ( Österreichischer Behinderten Sportverband ) – Hans Domes Bronzenes Ehrenzeichen des ÖBSV – Alexander Boskovitz, Eva Brunnbauer Gerhard Martinetz und Sabine Urban Ehrennadel in Silber des WBSV ( Wiener Behinderten Sportverband ) – Alexander Boskovitz, Bernhard Brunnbauer, Eva Brunnbauer, Gerhard Martinetz und Sabine Urban

1999 WGSC 1901 des Sektion Kegeln zum 50 jährigen internationales Jubiläum-Sportsturnier

mit Kegeln, Fußball und Schwimmen Ehrenzeichen in Silber des WBSV – Karl Muhr

2000 Wilfried Binder, wertvoller Mitarbeiter des WGSC 1901

von 1988 bis 2000 Der WGSC 1901 bedankt sich sehr viel an Herrn Wilfried Binder, der im "Haus der Gehörlosen" in der Waldgasse viel geholfen und gerettet hat. Ohne Ihn hätten die Gehörlosen Sportler auf der Straße stehen müssen. Wilfried Binder hatte inoffiziell die Schriftführung über, erledigte für uns allein oder in Begleitung eines Vorstandsmitgliedes Behörden- und Geschäftswege, wodurch wir uns die hohen Kosten eines Gebärdendolmetschers ersparen konnten. Dabei ist er selber fast taub, hat aber trotzdem eine gute Rhetorik, die dem WGSC 1901 äußerst gut zustatten kommt und entscheidend mitbeteiligt ist, dass der WGSC 1901 damals wieder eine gute Basis hat und auf 10 Sektionen angewachsen ist. Behördenswege wurden in großer Zahl gemacht (z.B. für Bewilligungen für Haussammlungen in Wien, NÖ. u. Bgld. und anderes). Nach langen, harten Diskussionen haben Wilfried Binder und Karl Boskovitz im Jahr 1990 ein Ansuchen auf neuen Vereinsbeitritt des Wiener Behinderten Sportverbandes gekämpft. Es hat geklappt mit einer Unterstützung und wurde erledigt. Mit dankender Hilfe von Herr WBSV – Präsident Mag. Franz Nowak für unseren Verein (Leider starb er im Jahr 1991). Als Fachdelegierter der Gehörlosen nahm er jahrelang an den Vorstandssitzungen des Wiener Behinderten Sportverbandes teil und vertrat dort unsere Interessen. Mit der Hausverwaltung gab es immer wieder Streitigkeiten zum Beispiel wegen von Fremden im Hause verursachten Schäden, usw.. Der von den Behörden nach einem Fehler eines früheren Obmanns vorgeschriebene Notausgang konnte erst nach einem über vier Jahre dauernden Kampf um Bewilligung durch die Hausbesitzung installiert werden. Es folgte ein Schiedsgerichtsverfahren wegen überhöhter Stromrechnungen, die dem WGSC 1901 angelastet werden sollten. Danach kam es noch zu drei Kündigungsprozessen, die Wilfried Binder aber alle zum Teil zusammen mit einem Rechtsanwalt zu Gunsten des WGSC durchkämpfen konnte. Im Jahre 1998 begannen die umfangreichen Vorbereitungen für das 100 Jahre Jubiläum des WGSC1901. Der größte Teil dieser Arbeiten (Lokalsuche, Auftritt der Theatergruppe, Cocktailparty im Rathaus und vieles anderes) wurde bis Herbst 2000 von Karl Boskovitz und Wilfried Binder nach Erledigung vieler persönlicher Vorsprachen vollbracht. Sportlerin des Jahres des ÖBSV – Veronika Jank ÖGSV - Sportlerin des Jahres – Veronika Jank ( Schwimmen ) Johann Kolm, aber die höchste Auszeichnung für ihr Wirken war im Jahr 2000 im Wiener Rathaus mit der Überreichung des „ Silberne Verdienstzeichen des Landes Wien ” durch den Vizebürgermeisterin und Landeshauptmann-Stellvertreterin Grete Laska ist, zuteil.

2001 WGSC 1901 zum 100 jährigen internationales Jubiläum-Sportsturnier und seiner

Sektionen 100 Jahre Fußball, 55 Jahre Tischtennis, 15 Jahre Tennis, 5 Jahre Badminton, 5 Jahre Schwimmen und 5 Jahre Darts Gründung der Sektion Kampfsport – Sektionsleiterin Brigitte Göbl Sportehrenzeichen der Stadt Wien – Alexander Boskovitz und Gerhard Martinetz ÖGSV - Sportlerin des Jahres – Sabine Klein Sabine ( Kampfsport ) Anlässlich des 100 jähriges Jubiläums des WGSC 1901 lud der Bürgermeister der Stadt Wien Dr. Michael Häupl uns zu einer Cocktailparty im Rathauskeller ein.

2002 Gründung der Sektionen Ski und Snowboard – Sektionsleiter Anton Heinschnik

Gründung der Sektion Beachvolleyball – Sektionsleiter Bernd Kurzmann Ehrennadel in Gold des WBSV – Ing. Brigitte Göbl und Sabine Klein Ehrennadel in Silber des WBSV – Veronika Jank ÖGSV - Sportlerin des Jahres – Veronika Jank ( Schwimmen ) ÖGSV - Sportler des Jahres – Robert Gravogl ( Tennis )

2003 „ Wiener Gehörlosen Sportklub 1901 & Kulturverein “ umbenannter neuer Vereinstitel

Großer Sportpreis bzw. Sportpreis der Stadt Wien – Ing. Brigitte Göbl u. Sabine Klein ÖGSV - Sportlerin des Jahres – Veronika Jank ( Schwimmen ) ÖGSV - Sportler des Jahres – Bernhard Kurzmann (Snowboard ) Sektion Basketball – Sektionsleiter Herbert Kreicy eingestellt

2004 WGSC 1901 & Kulturverein des Sektion Kegeln zum 55 jährigen internationales

Jubiläum-Sportsturnier mit Kegeln, Fußball, Tennis, Beachvolleyball und Schwimmen Anlässlich des 55 jähriges Jubiläums der Sektion Kegel lud der Bürgermeister der Stadt Wien Dr. Michael Häupl uns zu einem Empfang in das Heurigenrestaurant „Fuhrgassl-Huber“ in Neustift am Walde ein. Gründung der Sektion Orientierungslauf – Sektionsleiterin Sonja Springer-Venhauer ÖGSV - Sportlerin des Jahres – Dagmar Toifl ( Ski-Alpin ) Sektion Darts – Sektionsleiter Robert Peska eingestellt

2005 Ehrennadel in Gold des WBSV – Bernhard Kurzmann und Dagmar Toifl

Ehrennadel in Silber des WBSV – Patricia Resl ÖGSV - Sportlerin des Jahres – Resl Patricia ( Schwimmen ) ÖGSV - Team des Jahres – Sektion Fußball WGSC 1901

2006 WGSC 1901 & Kulturverein zum 105 jährigen internationales Jubiläum-Sportsturnier

und seiner Sektion 60 Jahre Tischtennis mit Fußball, Badminton, Tennis, Schwimmen und Tischtennis Anlässlich des 105 jähriges Jubiläums des WGSC 1901 & Kulturverein lud der Bürgermeister der Stadt Wien Dr. Michael Häupl uns zu einer Cocktailparty im Rathaus ein.

2007 Gründung der Sektion Laufsport – Sektionsleiterin Monika Lenhardt

Silbernes Ehrenzeichen des ÖBSV – Bernhard Kurzmann Sektion Kegeln-Sektionsleiter Peter Stöckl eingestellt

2008 Sportehrenzeichen der Stadt Wien – Eva Brunnbauer

Ehrennadel in Silber des WBSV – Robert Gravogl ÖGSV - Sportlerin des Jahres – Beatrice Brunnbauer ( Ski-Alpin ) Sektion Kampfsport – Sektionsleiterin Sabine Klein eingestellt

2009 ÖGSV - Jugendsportlerin des Jahres – Beatrice Brunnbauer ( Ski-Alpin )

2010 Leider ging es in den letzten Jahren dem WGSC 1901 finanziell sehr schlecht, sodass der

WGSC 1901 nach über 30 Jahren das Haus der Gehörlosen aus finanziellem Grund verlassen musste. Durch die Krise wurde der Mitgliederstand fast halbiert, daher wurde 2010 ein neuer Vorstand gewählt. Das Neue Team mit Ing. Oliver Schinnerer

haben sich um den Weiterbestand des WGSC 1901 bemüht. Somit könnte der Verein wieder gut weitergeführt werden.

Stehend: Liz Csorba (Volleyball), Karin Lang (Snowboard), Hans Domes (Tischtennis), Bettina Scheutz (Laufsport) Florian Schinnerer (Orientierungslauf), Angelika Chwatal (Tennis), Dorin Bica (Revisor), Franz Josef Kreuzsaler (Ski-Alpin), Orlin Iliev (Badminton), Norbert Köhidai (Hausarbeiter) Sitzend: Antonia von Trott (Schriftführerin), Oliver Schinnerer (Obmann), Johann Horvath (Kassier), Alexander Boskovitz (2.Obmann)

ÖGSV - Jugendsportlerin des Jahres – Beatrice Brunnbauer ( Ski-Alpin )

2011 Von Dezember 2010 bis Jänner 2011 haben wir ein neues WGSC-Büro in der

Künstlergasse 11 im 15.Gemeindebezirk aufgebaut und am 28. Jänner 2011 wurde es eröffnet. WGSC 1901 & Kulturverein zum 110 jährigen internationales Jubiläum-Sportsturnier mit Kleinfußball, Badminton, Beachvolleyball, Tennis und Deaf-Berglauf Unser Mitglied Robert Gravogl holte im 12. Weltmeisterschaft (WM) Tennis Mannschaft Herren – 1.Goldmedaille für Österreich in Izmir (Türkei ) Sektion Schwimmen – Sektionsleiterin Patricia Resl eingestellt Sektion Fussball – Sektionsleiter Alexander Boskovitz eingestellt

2012 Gründung der Sektion GoKart – Sektionsleiter Martin Domes Gründung der Sektion Kultur – Kulturleiter Karl Boskovitz (war von 2002 bis 2006 auch Organisations- und Kulturleiter der Sektion Kegel) Unser Mitglied Raphael Petr holte bei der 3.Europameisterschaft (EM) in Snowboard – Parallel-Riesenslalom 1.Goldmedaille für Österreich in Ruka, Kuusamo / Finnland

Bei den Wiener Sportstars 2012 im Rathaus wurde Raphael Petr als " Wiener

Behindertensportler des Jahres " geehrt

Laufsportlerin Karin Prusa , Snowboarder Raphael Petr und Nachwuchssportlerin Belinda Brunnbauer wurden für den Titel “Sportler des Jahres 2012″ des WGSC 1901 am 8. Dezember im WITAF bei der Weihnachtsfeier geehrt.

Mutter- und Vatertagsausflug mit dem Autobus nach Großraming / OÖ (Kutschenmuseum, Mittagessen im Gasthaus Kirchenwirt , Floßfahrt und Hofheurigen Gaflenz )

2013 Gründung der Sektionen Bowling und Montainbike – Sektionsleiter A. Boskovitz

Unser Mitglied Raphael Petr holte bei der 1.WM Snowboard - Parallel-Slalom 1.Goldmedaille für Österreich in Moskau / Russland WGSC 1901 der Sektion Tennis zum 25 jährigen internationales Jubiläum-Sportsturnier Nachträglich anlässlich 110 jähriges Jubiläums des WGSC 1901 & Kulturverein lud der Bürgermeister der Stadt Wien Dr. Michael Häupl uns zu einem Empfang in das Heurigenrestaurant „Fuhrgassl-Huber“ in Neustift am Walde ein.

Von links nach rechts: 2.Kassier Franz Josef Kreuzsaler, Vizeobmann Oliver Schinnerer, Kassier Johann Horvath,

Gemeinderätin Gabriele Mörk, Schriftführerin Karin Prusa, Obmann Alexander Boskovitz, Schriftführer Hans Domes

Herbstausflug mit dem Autobus nach Oberösterreich ( Bummelzug in Gmunden, Mittagessen im Gasthof in Sankt Konrad und Österr. Kriminalmuseum in Scharnstein ) ÖGSV - Team des Jahres – Robert Gravogl ( Tennis / Doppel, Deaflympics Bronze ) Stadtrat Christian Oxonitsch überreichte die "Sportehrennadel der Stadt Wien" an Raphael PETR ( Snowboard ), Die feierliche Überreichung fand am 6. Dezember 2013 im Wappensaal des Wiener Rathauses statt. Laufsportlerin Karin Prusa, Tennisspieler Robert Gravogl und Nachwuchssportlerin Carina Huttegger wurden für den Titel “Sportler des Jahres 2013“ des WGSC 1901 am 7. Dezember im Sportrestaurant Atrium im 2. Bezirk bei der Weihnachtsfeier geehrt

Da das vorherige Lokal in der Künstlergasse zu klein wurde gab es wieder eine Übersiedlung in ein größeres Lokal (mit Aufenthalts-und Büroraum). Seit November 2013 sind wir in der Sechshauser Straße 75 A / 1 im 15. Bezirk zu finden.

Stehend: Dorin Doris (1.Revisor), Kreuzsaler Franz Josef (2.Kassier), Schinnerer Oliver (2.Obmann), Domes Hans (Schriftführer), Urban Dieter (2.Revisor)

Sitzend: Horvath Johann (Kassier), Boskovitz Alexander (Obmann), Prusa Karin (Schriftführerin)

Bericht: Karl Boskovitz Redakteur: Karin Prusa und Hans Domes Stand : Dezember 2013

Obmann/frau des Vereins

Rudolf GLASER + Josef HAUSER + Josef BARTUNEK+ Heinrich WEIGL +

1901 - 1916 1917 – 1918 1919 – 1921 1926 – 1928 1923 1931 – 1934 1929 – 1930

Michael RESCH + Stephan PETRICK + Franz HOFER + Walter ZEHETBAUER +

1922 1941 – 1945 1939 – 1940 1954 – 1956 1924 – 1925 1947 – 1949 1935

Heinrich REICHEL + Alois STOLZENBERGER + Anton KUX + Franz NEUWEG +

1950 – 1953 1936 – 1938 1967 – 1968 1969 – 1972 1957 – 1964 1946 1975 – 1977 1965 – 1966

Emil SCHACHERL + Otto HLAWICZKA Gustav HON + Kurt PALECEK +

1978 – 1981 1982 – 1989 1990 – 1994 1973 – 1974 1995 – 1996

Ikaros KARADAS + Gabriella RESL Ing. Oliver SCHINNERER Alexander BOSKOVITZ 1997 – 2000 2001 – 2009 2010 – 2011 2012 - heute