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W ildbret – Hygiene W ildbret – Hygiene Vorlesung Fleischhygiene Vorlesung Fleischhygiene Andrea Bartels Andrea Bartels Institut für Tierärztliche Nahrungsmittelkunde der J t Li bi U i ität i Gi ß Justus-Liebig-Universität in Gießen Bildmaterial teilweise von Frau Grünewald Ludwig-Maximilians-Universität München

Wildbret – Hygiene · Arthritiden, Orchitis, pathologische Veränderungen der Leber, Milz alte, offene Knochenbrüche, Parasitenbefall erhebliche Abmagerung oder Ödemeerhebliche

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Wildbret – HygieneWildbret – Hygiene

Vorlesung FleischhygieneVorlesung Fleischhygieneg ygg yg

Andrea BartelsAndrea Bartels

Institut für Tierärztliche Nahrungsmittelkunde der J t Li bi U i ität i Gi ßJustus-Liebig-Universität in Gießen

Bildmaterial teilweise von Frau Grünewald Ludwig-Maximilians-Universität München

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Gesetzesmaterie

Bundesjagdgesetz(BJG/idF 29.9.1976, zuletzt geändert durch Art. 5 G v. 26.3.2008))

§ 2 : Tierarten, die dem Jagdrecht unterliegen

§ 21: Abschussregelung

§ 22: Jagd- und SchonzeitenVO über die Jagdzeiten

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Gesetzesmaterie

Bundesjagdgesetz(BJG/idF 29.9.1976, zuletzt geändert durch Art. 5 G v. 26.3.2008))

§ 22a: Bewahrung vor vermeidbaren Schmerzenoder Leiden des Wildes

§ 23: Inhalt des JagdschutzesSchutz des Wildes vor Wilderern, FutternotWildseuchen, vor wildernden Hunden und KatzenKatzen

§ 24: Wildseuchenbei Behörde anzeigen und bei Bekämpfungbei Behörde anzeigen und bei Bekämpfung mithelfen

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Gesetzesmaterie

Hessisches Jagdgesetz (HJagdG/idF 5.Juni 2001)

§ 21: Wald- und Feldschutz§ 21: Wald- und FeldschutzVermeidung von übermäßigen Verbiss- und Schälschäden

§ 26: Grundsätze der AbschussregelungJagdbehörde legt Abschussplan fest

§ 26a: Verfahren der Abschussplanung

§ 27 k k Wild Wildf l§ 27: krankes Wild, Wildfolge

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Rechtsnormen, die allgemein anzuwenden sind

VO(EG) Nr. 178/2002zur Festlegung der allgemeinen Grundsätze und Anforderungen deszur Festlegung der allgemeinen Grundsätze und Anforderungen des Lebensmittelrechts zur Errichtung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit und Festlegung von Verfahren zur Lebensmittelsicherheit

VO(EG) Nr 852/2004VO(EG) Nr. 852/2004über Lebensmittelhygiene

VO(EG) Nr. 853/2004mit spezifischen Hygienevorschriften für Lebensmittel tierischenmit spezifischen Hygienevorschriften für Lebensmittel tierischenUrsprungs

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Rechtsnormen, die allgemein anzuwenden sind

VO (EG) Nr. 854/2004mit bes. Verfahrensvorschriften für die amtliche Überwachunggvon zum menschlichen Verzehr best. Erzeugnissen tierischenUrsprung

VO zur Durchführung von Vorschriften des gemeinschaftlichen Lebensmittelhygienerechtsgemeinschaftlichen Lebensmittelhygienerechtsseit 08.08.2007 nationale Ergänzung der seit 1. Januar 2006 in Deutschland unmittelbar geltenden EU-Vorschriften g

VO (EG) NR. 2075/2005( )mit spezifischen Vorschriften für die amtliche Fleischuntersuchung auf Trichinen

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Rechtsnormen, die allgemein anzuwenden sind

Lebensmittel- und FuttermittelgesetzbuchLebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch

VO (EG) Nr 1774/2002VO (EG) Nr. 1774/2002betrifft die Entsorgung

ggf. Tierische Nebenprodukte-Beseitigungsgesetz

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WildbretaufkommenWildbretaufkommen

Bundesrepublik Deutschland

900.000

1.000.000

re

600 000

700.000

800.000

sene

r Tie

r

400.000

500.000

600.000

gesc

hoss 2006/2007

2005/2006

2004/2005

100 000

200.000

300.000

Anz

ahl g

0

100.000

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WildbretaufkommenWildbretaufkommen

Bundesrepublik Deutschland

25.000.000

20.000.000

t Fle

isch

2006/2007

10.000.000

15.000.000

mtg

ewic

ht 2006/2007

2005/2006

2004/2005

5.000.000Ges

am

0

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VO (EG) Nr. 178/2002Ziel: Lebensmittelsicherheit

erlegtes Wild ist ein Lebensmittel

der Jäger ist Lebensmittelunternehmer

Verantwortlich für die Sicherheit des Lebensmittels ist derLebensmittelunternehmer

der Lebensmittelunternehmer ist für die Einhaltung aller fürihn geltenden lebensmittel- und futtermittelrechtlichenVorschriften verantwortlich!

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VO (EG) Nr. 178/2002Ziel: Lebensmittelsicherheit

Lebensmittel müssen sicher sein

gilt bereits für das Erlegen einschl. Ausweiden des Wildes

Lebensmittel gelten als nicht sicher, wenn davonauszugehen ist, dass sie gesundheitsschädlich sindg , goder/und für den Verzehr durch den Menschen ungeeignetsind

Definition, ungeeignet:B d b h t t k t i i tz.B. verdorben, verschmutzt, kontaminiert

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VO (EG) Nr. 178/2002Ziel: Lebensmittelsicherheit

bei Abgabe von erlegtem Wild an den Großhandel oder anWildverarbeitungsbetriebe muss gewährleistet sein:Wildverarbeitungsbetriebe muss gewährleistet sein:

Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit nach Artikel 14Rückverfolgbarkeit nach Artikel 18

Jäger/Erlegungsort Wildhändler Verbraucher

bei Abgabe an Endverbraucher bzw. bei Verwendung imbei Abgabe an Endverbraucher bzw. bei Verwendung imprivaten häuslichen Bereich

nur Angabe des Erlegungsortes bzw. woher das Wild bezogen wurde

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VO (EG) Nr. 852/2004

Wird Wild aus der Decke geschlagen, zerwirkt oder zerlegt

Registrierung des Jägers g g gmit Angabe der Wildkammer als Betriebsstätte

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Zerwirken und Zerlegen

Quelle: Graf Kujawski O.: Wildbrethygiene – Fleischuntersuchung; Versorgen, Verwerten, Trophäenbehandlung

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Zerwirken und Zerlegen

Quelle: Graf Kujawski O.: Wildbrethygiene – Fleischuntersuchung; Versorgen, Verwerten, Trophäenbehandlung

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Zerwirken und Zerlegen

Quelle: Graf Kujawski O.: Wildbrethygiene – Fleischuntersuchung; Versorgen, Verwerten, Trophäenbehandlung

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VO(EG) Nr. 852/2004

wird Wild verarbeitetwird Wild zugekauft (von anderen Revieren / aus zugelassenen Wildbearbeitungsbetrieben)

Registrierung des Jägersg g gals Lebensmitteleinzelhändler

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LebensmittelhygieneVO

Ausnahmen für die Erzeugnisse aus der Jagd sind geknüpft an die Direktabgabe (Art. 1, § 5) für Wild in der Decke ( = g ( § ) (Primärerzeugnisse) oder Fleisch von erlegtem Wild

für den privaten häuslichen Gebrauch

fü kl i M d E d b h dfür kleine Mengen an den Endverbraucher oder

für lokale Einzelhandelsgeschäfte mit unmittelbarer Abgabefür lokale Einzelhandelsgeschäfte mit unmittelbarer Abgabe an Endverbraucher

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LebensmittelhygieneVO

BegriffsbestimmungBegriffsbestimmung

kl i Mkleine Menge:Strecke eines Jagdtages

Lokaler Einzelhandel:Umkreis von 100 km um Wohnort des Jägers oder um ErlegeortUmkreis von 100 km um Wohnort des Jägers oder um Erlegeortdes Wildes

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Tierische Lebensmittel-HygieneVO

Ausnahmen für die Direktabgabe kleiner Mengen aberä ögrundsätzlich nur möglich, wenn

keine gesundheitlich− keine gesundheitlichbedenklichen Merkmalen vorliegen

bei Vorlage von gesundheitlich bedenklichen Merkmalen

− amtliche Fleischuntersuchung

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VO(EG) Nr. 853/2004

gilt, wenn Wild an einen zugelassenen Wildbearbeitungs-betrieb abgegeben wird

gilt nicht für Jäger, die kleine Mengen von Wild oder Wildfleisch direkt an Endverbraucher oder örtliche Einzelhandelsunternehmen zur direkten Abgabe an den Endverbraucher abgeben

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VO(EG) Nr. 853/2004

Begriffsbestimmungen (Anhang I)

1.5. frei lebendes Wild:frei lebende Huf- und Hasentiere, andereLandsäugetiere, einschließlich Säugetieren ingeschlossenen Gehegen und frei lebendeVogelarten, die für den menschlichen Verzehrgejagt werden

1.6. Farmwild

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Farmwild in Gehegen - Definition -

Zuchtlaufvögel und alle Huftiere die nicht Rind, Schwein, Schaf, Ziege, Pferd sind!

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SchalenwildArt Unterfamilile Familie Unterordnung OrdnungArt Unterfamilile Familie Unterordnung OrdnungAxishirschSikawildDamwild Echte HirscheDamwildRotwild Geweih-

trägerElchwildR h ild Trughirsche

WiederkäuerPaarhufer

Rehwild g

Rentier Renhirsche

GamswildGamswildSteinwildWisent

Ziegenartige Hornträger Horn-

trägergMuffelwild Schafartige

Hornträger

Schwarzwild Wildschweine Altwelt- Nicht-Schwarzwild Wildschweine schweine wiederkäuer

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VO(EG) Nr. 853/2004

Begriffsbestimmungen (Anhang I)

1 7 Klein ild1.7. Kleinwild:frei lebendes Federwild und frei lebende Hasentiere

1.6. Großwild:frei lebende Landsäugetiere, dienicht Kleinwild sind

1.18. Wildbearbeitungsbetrieb:1.18. Wildbearbeitungsbetrieb:ein Betrieb, von dem erlegtes Wild und Wildbret für das Inverkehrbringen zugerichtet werdenwerden

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VO(EG) Nr. 853/2004

relevante Aspekte:relevante Aspekte:

Schlachthygiene (Anhang III Kap IV)Schlachthygiene (Anhang III, Kap. IV)

Vermeidung von Kreuzkontaminationen zwischen denVermeidung von Kreuzkontaminationen zwischen denverschiedenen Tierarten durch räumlich und zeitlichgetrennte Bearbeitunggetrennte Bearbeitung

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VO(EG) Nr. 853/2004

Farmwildfleisch (Anhang III Abschnitt III)Farmwildfleisch (Anhang III, Abschnitt III)

Schlachtung in Wildfarmen gehaltene Laufvögel und HuftiereSchlachtung in Wildfarmen gehaltene Laufvögel und Huftiere mit Genehmigung der zuständigen Behörde auch am Herkunftsort möglich, wenn

Transport riskant oder aus Tierschutzgründen nicht möglichHerde regelmäßig tierärztlich untersuchtSchlachttieruntersuchung an Tiergruppe kann erfolgenEinrichtungen für Schlachtung und Entblutung vorhandenEinrichtungen für Schlachtung und Entblutung vorhandenAnforderungen an Tierschutz erfülltBeförderung < 2h, sonst Kühlungg gBegleitbescheinigung muss beim Transport vorliegen

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VO(EG) Nr. 853/2004

Fleisch von frei lebendem Wild (Anhang III, Abschnitt IV)

Kapitel I: Ausbildung von Jägern in Gesundheits- und Hygienefragen – die kundige Person

Schulung von Jägern in Wildpathologie, Anatomie,Physiologie und Verhaltensweisen von frei lebenden Wild

Schulung von Hygiene- und Verfahrensvorschriften für den Umgang mit Wildkörpern (Ausweiden Lagern Befördern)den Umgang mit Wildkörpern (Ausweiden, Lagern, Befördern)

Rechts- und Verwaltungsvorschriften

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VO(EG) Nr. 853/2004

Die kundige Person ist gefordert

nur bei Abgabe des Großwildes an einen zugelassenen Wildbearbeitungsbetrieb, wenn die Organe und das Haupt nicht beim Tierkörper verbleiben

immer bei Abgabe von Kleinwild an einen zugelassenen Wildbearbeitungsbetrieb

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VO(EG) Nr. 853/2004

U h d G ß ild d d Kl i ild i

Befugnisse und Pflichten der kundigen Person

Untersuchung des Großwildes und des Kleinwildes sowie aller ausgenommenen Eingeweide auf bedenkliche Merkmale

B i G ß ild A t ll i B h i i übBei Großwild: Ausstellen einer Bescheinigung über Befunde der Untersuchung mit Datum, Zeitpunkt und Ort des Erlegens

Bescheinigung begleitet den Wildkörper in den zugelassenen Wildbearbeitungsbetrieb

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VO(EG) Nr. 853/2004

d E l d Wild

Wer kann als „kundige Person“ fungieren ?

der Erleger des Wildes

T il h d J d ll h ftTeilnehmer der Jagdgesellschaft

ti P di i itt lb Nähsonstige Personen, die in unmittelbarer Nähe zum Jagdgebiet ansässig sind (z.B. Jagdaufseher, Jagdpächter,

)Revierleiter)

Wenn die Person die entsprechende Fortbildung hat !Wenn die Person die entsprechende Fortbildung hat !

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Kundige Person nicht beim Erlegen W d ?zugegen – Was dann ?

erlegende Jäger muss das erlegte Wild, incl. Eingeweide, dererlegende Jäger muss das erlegte Wild, incl. Eingeweide, der kundigen Person vorlegen und ihn über vor dem Erlegen beobachtete Verhaltensstörungen unterrichten

mit dem Ausstellen des Begleitscheins übernimmt die kundige Person die Verantwortung für die Richtigkeit der der gemachten Aussagen

schriftliche Zusicherung des Erlegers über die „Nicht-Beobachtung“ von Verhaltensstörungen vor dem Erlegen istBeobachtung von Verhaltensstörungen vor dem Erlegen ist sinnvoll

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Bescheinigung

Bescheinigungen müssen nummeriert werden

Tierkörper mit der entsprechenden Nummer versehen

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Besonderheiten beim Kleinwild

eine Bescheinigung über das Fehlen gesundheitlich e e esc e gu g übe das e e gesu d e t cbedenklicher Merkmale durch eine kundige Person ist nicht erforderlich

liegen bedenkliche Merkmale vor, so ist das Wild zu entsorgen oder einer amtlichen Fleischuntersuchung zu unterziehen

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Tierische Lebensmittel-HygieneVO

Wichtige Pflichten im Umgang mit Großwild und Kleinwildim Umgang mit Großwild und Kleinwild

Kühlverpflichtung (Anlage 3 & 4)G ß ild 7°C− Großwild max. + 7°C

− Kleinwild max. + 4°CPflicht zur amtlichen Fleischuntersuchung (§ 4 Abs 2 Nr 1)Pflicht zur amtlichen Fleischuntersuchung (§ 4, Abs. 2 Nr.1)

Wann ? beim Vorliegen bedenklicher MerkmaleWer ? wer Wild in Eigenbesitz nimmt (auch Einzelhändler,

andere Jäger)Wo ? bei der für den Erlegeort- / Wohnort zuständigen

B hö dBehördePflicht zur amtlichen Trichinenuntersuchung ($ 4, Abs. 2 Nr.2)

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Erlegtes frei lebendes egtes e ebe desWild – bedenkliche Merkmale

VO(EG) Nr. 854/2004Beispiele:

abnormes Verhalten Störung des Allgemeinbefindenabnormes Verhalten, Störung des AllgemeinbefindenFehlen von Anzeichen äußerer Gewalteinwirkung (Fallwild)zahlreiche oder verteilte Geschwülste und AbszesseArthritiden, Orchitis, pathologische Veränderungen der Leber, Milzalte, offene Knochenbrüche, Parasitenbefallerhebliche Abmagerung oder Ödemeerhebliche Abmagerung oder Ödemefrische Organverklebungen mit Brust- oder Bauchfell

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VO(EG) Nr. 854/2004

relevante Aspekte:

Anhang 1/Abschnitt IV/Kapitel VII:Farmwild (Schlachttieruntersuchung,Fleischuntersuchung)

Anhang 1/Abschnitt IV/Kapitel VIII:g pfrei lebendes Wild (Fleischuntersuchung)

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VO(EG) Nr. 854/2004

relevante Aspekte:Fleischuntersuchung Farmwild

beschriebenen Verfahren der Fleischuntersuchung bei Rindern und Schafen, Hausschweinen und Geflügel sind auf die entsprechenden Farmwildarten anzuwenden

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VO(EG) Nr. 854/2004relevante Aspekte:

Fleischuntersuchung frei lebendes WildHauskaninchen, erlegtes frei lebendes Wild – TIERKÖRPER + KOPF

Adspektion / Palpation / Inzision / zum menschlichen Verzehr (nicht geeignet)

Muskulatur A

Fett-/Bindegewebe A

Gelenke A

Z hf ll AZwerchfell A

Brust-/Bauchfell A

Nieren A / P / I (bei I: bei erlegtem frei lebenden Wild nur bei gesundheitlich Nieren Verdacht) bedenklichen MerkmalenNierenfett A bei frei lebenden Wild

Kopf A bei erlegten frei lebenden Wild nur bei Verdacht auf TollwutKopf A bei erlegten frei lebenden Wild nur bei Verdacht auf Tollwut

Zunge A bei erlegtem frei lebenden Wild nur bei gesundheitlich bedenklichen Merkmalen

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VO(EG) Nr. 854/2004relevante Aspekte:

Fleischuntersuchung frei lebendes Wild

Hauskaninchen erlegtes frei lebendes Wild – GESCHLINGE + LEBERHauskaninchen, erlegtes frei lebendes Wild GESCHLINGE + LEBER

Speiseröhre Abei erlegtem frei lebenden Wild nur bei gesundheitlich g g

bedenklichen MerkmalenLuftröhre mit Kehlkopf A

A / P / I (bei I: bei erlegtem frei lebenden Wild nur bei gesundheitlich Lunge A / P / I (beiVerdacht)

I: bei erlegtem frei lebenden Wild nur bei gesundheitlich bedenklichen Merkmalen

Herzbeutel Abei erlegtem frei lebenden Wild nur bei gesundheitlich bei erlegtem frei lebenden Wild nur bei gesundheitlich

bedenklichen MerkmalenHerz A

Leber A / P / I (bei Verdacht)

I: bei erlegtem frei lebenden Wild nur bei gesundheitlich bedenklichen Merkmalen

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VO(EG) Nr. 854/2004relevante Aspekte:

Fleischuntersuchung frei lebendes Wild

Hauskaninchen, erlegtes frei lebendes Wild – MAGEN-/DARMTRAKT

Milz A / P / I (bei Verdacht) I: bei erlegtem frei lebenden Wild nur bei gesundheitlich bedenklichen Merkmalen

Magen, Darm, Gekröse A

entfällt bei erlegtem frei lebenden Wild Geschlechtorgane, männlich/weiblich A

Harnblase A

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Fleischhygieneverordnung

relevante Aspekte bei erlegten frei lebendem Wild:relevante Aspekte bei erlegten frei lebendem Wild:

weiterführende Untersuchungen (Anlage 1, Kapitel III)weiterführende Untersuchungen (Anlage 1, Kapitel III)Untersuchung auf TrichinenRückstandsuntersuchungRückstandsuntersuchungBakteriologische Untersuchungsonstige Untersuchungen wiesonstige Untersuchungen wie

− abweichende Fleischreifung− WässrigkeitWässrigkeit− mangelhafte Ausblutung− Farb-, Geruchs- und Geschmacksabweichungen

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Fleischhygieneverordnung

relevante Aspekte bei erlegten frei lebendem Wild:relevante Aspekte bei erlegten frei lebendem Wild:

BU und sonstige Untersuchungen insbesondere g gbeim Vorliegen folgender Merkmale:

− akute Entzündungen− Leber- und Milzschwellungg− offene Knochenbrüche, die nicht mit dem Erlegen

in Zusammenhang steheng− fremder Inhalt in den Körperhöhlen, wenn Brust –

und Bauchfell verfärbt sind

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VO(EG) Nr. 2075/2005Trichinen-VO

relevante Aspekte:Definition (Kapitel I/Artikel 1):Definition (Kapitel I/Artikel 1):

„Trichinellen“ sind alle Nematoden, die zuden Arten der Gattung Trichinelladen Arten der Gattung Trichinella gehören

Pflichten der Betreiber von Lebensmittelunternehmen:Schlachttierkörper von Wildschweinen,Schlachttierkörper von Wildschweinen,Zuchtwild und frei lebendem Wild sind systematisch im Rahmen der FU zu ybeproben

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VO(EG) Nr. 2075/2005Trichinen-VO

relevante Aspekte:Untersuchung von anderen Tieren als SchweineUntersuchung von anderen Tieren als Schweine

(Anhang III):dem Antebrachium der Zunge oder demdem Antebrachium, der Zunge oder dem Zwerchfell von Wildschweinen sind Proben von mindestens 10 g zuProben von mindestens 10 g zu entnehmenbei positiven Untersuchungsergebnis ist p g gzwecks anschließender unabhängiger Untersuchung eine weitere 50 g schwere Probe zu entnehmen

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10 Gebote für die Wildbrethygiene

1 A h1. Ansprechen:Verhalten, Konstitution, auffällige Veränderungen

2. Jagdmethode:Hetzen – Treiben – Qualitätsverlust

3. Schuss:Kaliber Entfernung Licht Sitz des SchussesKaliber, Entfernung, Licht, Sitz des Schusses

4. Äußerlich feststellbare Veränderungen: Räude, Verletzungen, Abszesse

5 Aufbrechen:5. Aufbrechen:unverzüglich, sorgsam, sauber

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10 Gebote für die Wildbrethygiene

6 I li h f t t llb V ä d6. Innerlich feststellbare Veränderungen:Organe, Körperhöhle, Muskulatur

7. Ausschweißen, Reinigen:Wasser von Trinkwasserqualität

8. Auskühlen:vor Insekten geschützt

9. Transport: Gefahr der stickigen ReifungGefahr der stickigen Reifung

10. Lagerung, Kühlung, Verarbeitung: Wildkammer, Kühlraum, Arbeitshygiene

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Aufbrechen

Quelle: Graf Kujawski O.: Wildbrethygiene – Fleischuntersuchung; Versorgen, Verwerten, Trophäenbehandlung

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Aufbrechen

Quelle: Graf Kujawski O.: Wildbrethygiene – Fleischuntersuchung; Versorgen, Verwerten, Trophäenbehandlung

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Erlegtes frei lebendes Wild–Be- und Verarbeitung

VO (EG) Nr. 853 Nationale DurchführungsVOLebensmittelhygiene

gilt für große Mengen an Wild, welche an einen

gilt für kleine Mengen an Wildan Wild, welche an einen

Wildbearbeitungsbetrieb abgegeben werden

Wild

abgegeben werden

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Erlegtes frei lebendes Wild–Be- und Verarbeitung

Anforderungen an Räume (Wildkammern) dieAnforderungen an Räume (Wildkammern), die ausschließlich zum Sammeln von erlegtem Groß- und Kleinwild dienenKleinwild dienen

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Erlegtes frei lebendes Wild–Be- und Verarbeitung

Wildkammern, ausschließlich zum Sammeln:

geeignete Kühleinrichtung, wenn aktive Kühlung erforderlich

Raum muss dem Umfang der Tätigkeit angemessen sein

R k h i it V d füh tRaum kann auch einer weiteren Verwendung zugeführt werden

Kontaminationsgefahr muss dann aber durchKontaminationsgefahr muss dann aber durch zeitliche Trennung sowie Reinigung & Desinfektion ausgeschlossen werdenausgeschlossen werden

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Erlegtes frei lebendes Wild –Erlegtes frei lebendes Wild –Be- und Verarbeitung

es müssen Kühleinrichtungen (mind Kühlschrank) vorhanden

Wildkammern, zum sammeln, enthäuten & zerlegenes müssen Kühleinrichtungen (mind. Kühlschrank) vorhanden seinvorgeschriebenen Temperaturen müssen erreicht werdenvorgeschriebenen Temperaturen müssen erreicht werdenkeine zeitgleiche Lagerung von Wild in der Decke / Federkleid & nicht umhüllten Fleisch in der gleichen Kühleinrichtungg g

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Wichtige Wichtige Erkrankungen von frei Erkrankungen von frei

lebendem Wildlebendem Wild

Institut für Tierärztliche Nahrungsmittelkunde der J t Li bi U i ität i Gi ßJustus-Liebig-Universität in Gießen

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Tollwut-Erreger

Lyssavirus, behüllter RNA- VirusAnzeigepflicht schon bei Verdacht !betroffene Tierarten: alle Säugetiere und Vögeldie erste Erwähnung im Codex E h i d MEshnuma wird vor Moses datiert

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Tollwutüberträger

Silvatische TollwutSilvatische Tollwut

Urbane Tollwut

Fledermaus-Tollwut

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Tollwut-Symptomatik

Rasende WutRasende Wutverändertes Verhalten: Verlust der natürlichen Scheu vor dem MenschenHyperaktivität, Aggressivität, ZNS-Symptomatik

starrer BlickSpeicheln bei offenem Kiefer (Kieferstarre)Speicheln bei offenem Kiefer (Kieferstarre)Paralysen, Tod durch Atemlähmung nach 7-10 TagenSymptome abhängig von Virulenz und InfektionsstelleI k b ti it 2 8 W h äh dd b t ht b hInkubationszeit 2-8 Wochen, währenddessen besteht aber schon Ansteckungsgefahr Hauptreservoir: Fuchs

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Tollwut-Symptomatik

Wiederkäuer – stille WutAnorexie, plötzlicher Abfall der Milchleistungperverser Appetit (Pica, Allotriophagie [= Benagen von Holz

d äh li h ])oder ähnlichem]) heiseres Brüllen mit sich überschlagender StimmeJuckreiz

TenesmusEinsaugen und Auspressen von Luft, z.T. mit Einknicken in denFesselgelenkenSpeicheln (Speichel klar und fadenziehend)SchluckbeschwerdenSchluckbeschwerden

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Tollwut-Symptomatik

Wiederkäuererhöhte sexuelle Erregbarkeit

till W t i ht b i i d B f ll d RMvon stiller Wut spricht man bei vorwiegendem Befall des RM Trippeln, Überköten, aufsteigende LähmungLähmung

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Tollwut-Wildhygiene

Verordnung zum Schutz gegen die TollwutVerordnung zum Schutz gegen die Tollwut(idF vom 11.4.2001)

Impfung nur mit inaktivierten ErregernAUSNAHME: wildlebende Tiere Impfung und Heilversuche seuchenverdächtiger oder -kranker Tiere sind verbotenseuchenverdächtige wildlebende Tiere – Verpflichtung der Jägerseuchenverdächtige wildlebende Tiere Verpflichtung der Jäger

- Erlegung & unschädliche Beseitigung- Untersuchungsmaterial für Diagnostik g g

Schlachten und Abhäuten seuchenverdächtiger Tiere ist verbotenVerkauf oder Verbrauch einzelner Teile, der Milch oder sonstiger Erzeugnisse solcher Tiere ist verboten

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Tollwut-Wildhygiene

Verordnung zum Schutz gegen die TollwutVerordnung zum Schutz gegen die Tollwut(idF vom 11.4.2001)

Folgen der amtlich festgestellten Tollwut – Fuchs

verstärkte Bejagung

l I i iorale Immunisierung

verstärkte Untersuchungen von Füchsen imverstärkte Untersuchungen von Füchsen im entsprechendem Gebiet

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Maul und KlauenseucheRhinovirus

Anzeigepflicht schon bei Verdacht !

betroffene Haustierarten:

- v.a. Rind, Schaf, Ziege

- Schwein

auch Wildtiere betroffen

besonders empfänglich ist Schwarzwild- besonders empfänglich ist Schwarzwild

- empfänglich Rot- und Damwild

- mäßig empfänglich sind auch Wildkaninchen und Igel

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MKS-Ausbruch in

Goßbritannien 2001

letzter schwerer Seuchenzug in Europaletzter schwerer Seuchenzug in Europa 1951/52 (GB 2001)

Inzwischen Impfverbot in Deutschland seit p1991, da MKS-frei

Problem: EU (immer wieder Fälle in Türkei und Griechenland)

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MKS-Symptomatik

Verlauf beim Menschen

erste Krankheitszeichen nach 3-5 Tagen in Form vonFieberFieber

dann folgt ein stark juckender, schmerzhafter Bläschenausschlag an Händen Füssen und dem MundBläschenausschlag an Händen, Füssen und dem Mund

Prognose des Kranken ist günstig

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MKS und FleischhygieneMKS und Fleischhygiene

Epidemiologisch bedeutend: indirekte Virusübertragung durch unbelebte Vektoren

z.B. Fleisch und Schlachtprodukte aber auch tierische Produkte

Wasser, Boden, Schlamm, Luft, Staub, Bekleidung, Gebrauchsgegenstände

CAVE: in nur gesalzenen und gepökelten Fleischwaren kanndas Virus bis zu 50 Tage persistieren !g p

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MKS-Wildhygiene

Verordnung zum Schutz gegen die Maul- und Klauenseuche

(idF vom 27. Dezember 2004)

Impfungen grundsätzlich verbotenImpfungen grundsätzlich verboten

AUSNAHMEN: bei Ausbruch & Wissenschaft

bei Anhaltspunkten für MKS-Ausbruch:

- Tötung & unschädliche Beseitigung aller empfänglichen Tiere& epidemiologische Nachforschungen

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MKS-Wildhygiene

Verordnung zum Schutz gegen die Maul- und g g gKlauenseuche

(idF vom 27. Dezember 2004)

unschädliche Beseitigung von Fleisch, Milch, Häuten, Samen,Eizellen Dung & FuttermittelnEizellen, Dung & Futtermitteln

regelt das Sperren von Betrieben

regelt Schutzmaßregeln für den Sperrbezirk oder Verdachts-sperrbezirksperrbezirk

regelt Viehhandel, Viehverkehr und Viehausstellungen innerhalbeines Sperrbezirkeseines Sperrbezirkes

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MKS-WildhygieneVerordnung zum Schutz gegen die Maul- und

Klauenseuche

Auftreten von MKS bei Wildtieren

gefährdeter Bezirk um Abschuss-/fundstelle

Öffentliche Bekanntgabe

„MKS bei Wildtieren – Gefährdeter Bezirk“

Bestandsaufnahme der in diesem Bezirk liegenden TierhalterBestandsaufnahme der in diesem Bezirk liegenden Tierhalter

Hunde im Freien angeleint

Tiere dürfen auf öffentlichen/privaten Wegen nicht getriebenTiere dürfen auf öffentlichen/privaten Wegen nicht getriebenwerden

Bei gesicherten Anhaltspunkten, dass MKS durch WildtiereBei gesicherten Anhaltspunkten, dass MKS durch Wildtiereverbreitet wird, kann die Tötung von Wildtieren empfänglicherArten angeordnet werden

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Europäische Schweinepest (ESP)

ESP-Virus (Genus: Pestivirus, Familie: Flaviviridae)

hohe Mutationsrate

Anzeigepflicht!

hohe Tenazitäthohe Tenazität

Verbreitungswege: aerogen, vertikal, Kontakt Wildschwein +Ausscheidung, Zukauf, Speiseabfälle, Fahrzeuge, Sperma

Reservoir:Reservoir:endemisch inf. Wildschweine

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ESP-Symptomatik

alle Altersstufen betroffen

hohe Saugferkelverluste, plötzliche Todesfälle

fieberhafte Enteritiden bei älteren Ferkeln und adulten Schweinen:

akute Formmeist chronische und milde Verlaufsformen in den BeständenKongenitale FormKongenitale Form

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ESP-Symptomatik

Symptomatik: rezidivierend hohes Fieber (41 °C), wechselnder

Appetit, Abgeschlagenheit, rezidivierend Diarrhoe, Abmagerung,Dyspnoe, Husten, Aborte, Zyanosen, Petechien

Sektion:Petechien, Enzephalomyelitis, rot-schwarz mamoriete, p y ,

vergrößerte Lymphknoten, “Boutons” im Colon, Enteritis

k i Th i !!!keine Therapie!!!

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Schweinepest

Verordnung zum Schutz gegen die Europäische Schweinepest (idF vom 17. Juli 2003)

Auftreten von ESP bei Wildschweinen

gefährdeter Bezirk um Abschuss-/fundstelle

„Schweinepest bei Wildschweinen – Gefährdeter Bezirk“

Bestandsaufnahme der in diesem Bezirk liegenden Tierhalterg

Schweine dürfen auf öffentlichen/privaten Wegen nichtgetrieben werdeng

Behörde kann jagdliche Maßnahmen anordnen

N ti f d h I fködNotimpfung durch Impfköder

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Schweinepest

V d S h t di E äi h Verordnung zum Schutz gegen die Europäische Schweinepest

(idF 17 J li 2003)(idF vom 17. Juli 2003)

umfassende Haltungs- und Hygienemaßnahmen (SHHVO)

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Tularämie auch Nager-oder Hasenpest

Erreger: Francisella tularensis

sehr kleines, unbewegliches, gramnegatives Stäbchen;

hohe Widerstandskraft gegen:Kälte, Feuchtigkeit und Alkalien

hochinfektiös, v.a. für Mensch und Nager

meldepflichtig !

von dem amerikanischen Forscher Francis erstmals 1913 beschrieben

erstmals als Ursache einer Erkrankung bei Erdhörnchen im südkalifornischen Städtchen Tulare erkanntTulare erkannt

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Tularämie-Symptomatik

Symptome beim TierSymptome beim TierAkuter Verlauf: tödlich verlaufende hämorrhagische Septikämie

Chronischer Verlauf: Abszesse in Milz und Leber, hochgradigeAbmagerung

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Tularämie-Symptomatik

Symptome beim Menschen

y p

Äußere Form: Primärläsion an der Eintrittspforte, die sichvergrößert, einschmilzt und geschwürig zerfällt

• innerhalb von 2 d Ausbildung eines Primärkomplexes

• Regionäre Lymphknoten schwellen stark ang y p

• u.U. Vereiterung & ulzeröse Einschmelzung der Lymphknoten

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Tularämie-SymptomatikTularämie Symptomatik

Innere Form: kann mit Lungen- und Rippenfellentzündung(pulmonale Form) oder mit ausgeprägten Leib-schmerzen,(p ) g p gMilzschwellung und Durch-fall (abdom. Form) einhergehen

Oral-glanduläre Form: Angina mit Schwellungen derKiefer-winkellymphknoten

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Rotlauf

Erreger: Erysipelothrix rhusiopathiae/insidiosa

Gram-positiv, nicht sporenbildend, unbeweglich, fakultativ anaerob, verschiedene SerovareVorkommen:Schwein, Fische, Geflügel, Schalentiere, Reptilien, Wassertiere, Schaf, Hund, Pferd, RindRind

Vorkommen bei wildlebenden Säugetierarten:Vorkommen bei wildlebenden Säugetierarten:in Einzelfällen bei Scharzwild,Rehen & Hasen

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Rotlauf

Mensch: Berufskrankheit

• Fischer

• Metzger

• Hausfrauen• Hausfrauen

• Tierärzte

weltweites Vorkommen

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Rotlauf-Infektion

Erreger sehr resistent gegenüber äußerer UmweltErreger sehr resistent gegenüber äußerer Umwelt

Infektion des Menschen über kleine Hautwunden nach Kontakt mit

infizierten Tieren- infizierten Tieren- infizierten Schlachttierkörpern/Fleisch

wird v.a. in faekal kontaminierterUmwelt gefunden

Inkubationszeit: 2 - 5 (7) Tage5 ( ) age

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Rotlauf-Symptomatik

beim Tier

Hautform:• Subakut• Tiere zeigen Urticaria mit Hyperkeratose• Backsteinblattern, Alopezie• Verschorfungen an Schwanz und Ohren

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Rotlauf-Symptomatik

beim Tier

Chronische Herzform (Herzklappenrotlauf):alle Symptome die mit einer Endokarditis verbundensind: Kurzatmigkeit, Apathie…

Chronische Arthritis-Form:Chronische Arthritis Form:

nicht eitrige Arthritis, Tiere zeigen Stellungsanomalien, Schmerz, verdickte Gelenke

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Rotlauf-Symptomatik

beim Menschenbeim Menschen

verschiedene Formen:

lokale Kutanformlokale Kutanform

generalisierte Kutanform

septikämische Form mit Endokarditis

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Rotlauf-Symptomatik

beim Menschenbeim Menschen

Symptome:Symptome:

scharf begrenzte Rötung der Haut mit A b it t dAusbreitungstendenz

Juckreiz und Schmerz Quaddel, blaurote Verfärbung Erysipeloid

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Q-Fieber

Q steht für query (dt.: Fragezeichen)

Erreger: Coxiella burnetiiErreger: Coxiella burnetii

gram negativ polymorph unbeweglichgram-negativ, polymorph, unbeweglich

Familie Rickettsiaceae, vermehrt sich nur intra-zellulär

niedrige Virulenz aber beachtliche Infektiosität

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Q-Fieber

Primäres Reservoir:Rinder, Schafe und Ziegen

Vorkommen aber auch bei:Wildtieren & Haustieren wie Hund und Katze

Mensch, gefährdet sind:S hl ht Ti f ll b itSchlachter, Tierfellverarbeiter,

Tierhalter sowie veterinärmedizinisches Labor-Personal

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Q-Fieber

C.b. resistent gegenüber:Hitze, Austrocknung und vielen gängigen Desinfektionsmitteln

es ist befähigt eine Dauerform zu bilden, die es ihm germöglicht, außerhalb von Zellen in Staub, auf Heu, Wolle usw. jahrelang zu überleben

weltweites Vorkommen ( ß N l d d(außer Neuseeland und Antarktis)

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Q-Fieber

Ausscheidung des Erregers durch:

Milch, Urin, Faeces, Amnionflüssigkeit & der Plazenta infizierter Tiere

Übertragung hauptsächlich über:

i f ktiö St b d d h di kt K t ktinfektiösen Staub oder durch direkten Kontakt zu infizierten Tieren (Reste von Nachgeburten)

infizierte Tiere sind meist nur subklinisch erkrankt

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Q-Fieber-Übertragung

Zecken spielen in Deutschland eine wichtige Rolle im Infektionszyklus zwischen Haus- und WildtierenVerarbeitung von Fleisch oder anderen tierischen Produkten kann durch direkten Kontakt ebenfalls zu Infektionen führenÜÜbertragung durch Nahrungsmittel ist möglich

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Q-Fieber-Übertragung

Inkubationszeit ist abhängig von der Infektions-dosis; beträgt in der Regel 2 - 3 Wochen; g g

Infektion von Mensch zu Mensch: sehr selten!

C.b. vermehrt sich auch in der menschlichen Plazenta, daher kann es auch zur vertikalen Übertragung kommen

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Q-Fieber-Symptomatik

beim Tierbeim Tier

die meisten Tiere zeigen keinedie meisten Tiere zeigen keineKrankheitssymptome!

lediglich bei Schaf und Ziege (Reh?) sind auf C.b.Zurückzuführende Aborte beschrieben

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Q-Fieber

beim Menschenbeim Menschen

50 % aller Infektionen verlaufen asymptomatisch50 % aller Infektionen verlaufen asymptomatisch oder mit milden grippeähnlichen Symptomen und heilen spontan nach 1 - 2 Wochen ausp

akute Infektion: zuerst hohes Fieber, Schüttelfrost, Muskelschmerzen, ausgeprägte Stirnkopfschmerzen; dann interstitielle Pneumonie

d H titi lt k t M doder Hepatitis, seltener kommt es zu Myo- oder Perikarditis oder zu Meningoenzephalitis

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Q-Fieber

beim Menschenbeim Menschen

in etwa 1 % aller Infektionen entsteht einein etwa 1 % aller Infektionen entsteht einechronische Infektion mit Organmanifestation in

Herz (Endokarditis); aber fast nur bei vorher- Herz (Endokarditis); aber fast nur bei vorherschon bestehender Herzklappenerkrankungoder bei Immunsuppressionoder bei Immunsuppression

- Knocheninfektion (Osteomyelitis)

- Lungeninfektion (Pneumonie)

- Leberinfektion (Hepatitis)ebe e t o ( epat t s)

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Q-Fieber-Diagnostik

klinische oder klinisch-epidemiologische Verdachts-diagnose (meist tritt die Infektion gehäuft auf,Einzelfälle eher selten)

serologischer Nachweis von Antikörpern mittelsKBR oder ELISAKBR oder ELISA

Erregernachweis mittels PCR oder Zellkultur; in Biopsiematerial kann der Erreger mittels ImmunBiopsiematerial kann der Erreger mittels Immun-fluoreszenz oder elektronenmikroskopisch nach-gewiesen werdengewiesen werden

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Q-Fieber-Diagnostik

bei akutem Q-Fieber: Doxycyclin über 2-3 Wocheny y(Leberwerte beachten!)

bei Meningoencephalitis kommen alternativbei Meningoencephalitis kommen alternativChinolone oder Chloramphenicol in Betracht

chronische Infektion: Behandlung ist schwierig!Mindestens einjährige Kombinationstherapie, meistmit Doxycyclin und einem Chinolon oder ggf.Rifampicin. Alternativ auch eineK bi ti D liKombination aus Doxycyclinund Chloroquin

Quelle: Robert Koch Institut, Merkblätter für Ärzte, Stand 9/2003

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Milzbrand/Anthrax

Erreger: Bacillus anthracisErreger: Bacillus anthracishat in Deutschland bis kurz nach dem 2. Weltkrieg eine Rollegespielt; heute nur noch sehr sporadischin Afrika und Südamerika noch von Bedeutungunbewegliches Stäbchen, in vivo einzeln oder nur in wenigen Zellen, in vitro auch in längeren Ketten gelagert ist e e , t o auc ä ge e ette ge age t stSporenbildneranzeigepflichtig !1876 wurde von Robert Koch die Ätiologie geklärt, wenige Jahre später von Louis Pasteur ein Impfstoff entwickeltempfindlich gegen Penicillinempfindlich gegen Penicillin

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Milzbrand/Anthrax

hoch empfänglich sind:

• Schaf, Ziege, Rind, Büffel, Pferd, Kamel, Rentier• Elefant

N• Nerz

mittelmäßig empfänglich sind:

• Hund, Katze• Ratte• Mensch

wenig empfänglich sind:wenig empfänglich sind:

• Schwein• Vögel fast resistent• Vögel fast resistent

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Mil b d Üb tMilzbrand-Übertragung

Infektion hauptsächlich über mit B. anthracis bzw. Sporen kontaminierten Erdboden

aber auch Reptilien und Wirbellose können als Vektorenaber auch Reptilien und Wirbellose können als Vektoren fungieren

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Mil brand Übertrag ngMilzbrand-Übertragung

Infektion des Menschen über oralen Weg v.a. in Afrika durchinfiziertes oder kontaminiertes Fleisch

Infektion des Menschen über Inhalation von Sporen möglich (Aufbrechen infizierter Tiere, Einatmen von kontaminiertem Staub)

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Milzbrand-Symptomatik

Symptome beim TierSymptome beim TierFleischfresser: akuter septikämischer Milzbrand

Symptome:pharyngeale Schwellungen• pharyngeale Schwellungen

• gastrointestinale Störungen• entzündliche Ödeme an Kopf & Nacken• oft Erstickungstod wegen Schwellung von Zunge oder Glottis

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Milzbrand-Symptomatik

Symptome beim Tier

Wi d kä k t d k t tikä i hWiederkäuer: perakuter od. akuter septikämischerMilzbrandakut: Körpertemp.: 40 - 42,5 °Cperakut: Epistaxis dunklen gerinnungsgestörten Blutesaus allen Körperöffnungen

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Mil brandMilzbrand

beim Menschen

Kutane FormPulmonale Form

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MilzbrandVerordnung zum Schutz gegen

den Milzbrand und den Rauschbrand

Impfungen prinzipiell verboten

den Milzbrand und den Rauschbrandvom 23. Mai 1991 (BGBl. I S. 1172)

Impfungen prinzipiell verboten

zuständige Behörde kann Impfungen anordnen, wenn dies ausGründen der Seuchenbekämpfung erforderlich istp g

Im Falle des Ausbruchs oder des Verdachts des Ausbruchs vonMilzbrand:

Besitzer muss alles für die Seuche empfängliches Viehabsondern;

di Ti dü f i h b h ddiese Tiere dürfen nicht verbracht werden

Schutz vor Witterungseinflüssen bei verendeten Tieren

Aufbewahrung der verendeten Tiere, so dass Menschen oderTiere nicht mit ihnen in Berührung kommen können

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MilzbrandVerordnung zum Schutz gegen

den Milzbrand und den Rauschbrandden Milzbrand und den Rauschbrandvom 23. Mai 1991 (BGBl. I S. 1172)

V k kt d dä hti Ti t d T il iVon erkrankten oder verdächtigen Tieren stammende Teile wie:

• Rohstoffe, Erzeugnisse, Dung, flüssige Stallabgänge,Futtermittel & EinstreuFuttermittel & Einstreu

• sämtliche Gegenstände, die mit diesen Tieren in Berührunggekommen sind

Verbringung aus dem Betrieb oder sonstigen Standort nur mitGenehmigung der zuständigen Behörde aus dem Betrieb oderGenehmigung der zuständigen Behörde aus dem Betrieb odervon dem sonstigen Standort verbracht werden

an den Zufahrten und Eingängen des Betriebes und der Ställeanzubringen: Schilder mit der Aufschrift „Milzbrand -Unbefugter Zutritt verboten“

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MilzbrandVerordnung zum Schutz gegen

den Milzbrand und den Rauschbrandvom 23. Mai 1991 (BGBl. I S. 1172)

zuständige Behörde kann die Tötung und unschädlicheBeseitigung der seuchenkranken und seuchenver-dächtigen Tiere anordnenSeuchenkranke oder seuchenverdächtige Tiere dürfenSeuchenkranke oder seuchenverdächtige Tiere dürfennicht unter Blutentzug getötet werdenHeilversuche an seuchenkranken oder seuchenver-dächtigen Tieren dürfen nur von einem Tierarzt vorge-nommen werden

h k k d h dä hti Wildseuchenkrankes und seuchenverdächtiges Wild:darf nur unschädlich beseitigt oder zu diagnostischenZwecken verbracht werdenZwecken verbracht werdendas Abhäuten ist auch hier verboten !

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Pasteurellose / Wild - & Ri d h H h Rinderseuche, Hasenseuche

Erreger: Pasteurella multocidaggramnegatives Stäbchenstirbt unter UV-Einstrahlung & Eintrocknung innerhalb von 2 -3 Tagen ab3 Tagen abin Kadavern oder Losung ca. 3 Monate ansteckungsfähig

Anpassung an bestimmte Spezies sehr gutdurch Immunsuppression begünstigtAnsteckung über:Ansteckung über:

• SH des oberen Respirationstraktes• Fäkal

bl t d I kt• blutsaugende Insekten• durch Verzehr infizierten Fleisches von

Schwarzwild

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Rodentiose oder Yersiniose= Pseudotuberkulose

Erreger: Yersinia pseudotuberculosisgram-negativ & aerobEnterobacteriaceaehohe Überlebensfähigkeit in:

• Wasser• Wasser• organischen Materialien• LM• im Erdboden über Monate infektionstüchtig

UV Li htUV-Licht:• Abtötung nach 30 min

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Rodentiose oder Yersiniose= Pseudotuberkulose

weltweit verbreitet

hohe Tenazitäthohe Tenazität

breites Wirtsspektrum

v.a. in der kalten Jahreszeitbetroffen v.a. Kaninchen, Hasen, Kleinnager, vereinzeltauch Rehe & Geflügel (sog Geflügelcholera)auch Rehe & Geflügel (sog. Geflügelcholera)

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Echinokokkose und H d tidHydatidose

Echinococcus granulosus & multilocularis:Echinococcus granulosus & multilocularis:• v.a. bei Hund, anderen Caniden & FelidenUrsache der Erkrankung des Menschen sind:• Eier des dreigliedrigen Hundebandwurms E.granulosus• Eier von E. multilocularis

Zwischenwirte sind:• Schaf Rind & Pferd• Schaf, Rind & Pferd

• es kommen auch alle anderen Säugetiere in Frage (E. granulosus)

• im Feld ist die Feldmaus wichtigster Zwischenwirt (E multilocularis)im Feld ist die Feldmaus wichtigster Zwischenwirt (E. multilocularis)

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Echinokokkose-ErregerEchinokokkose Erreger

Echinococcus multilocularis –Fuchsbandwurm

Echinococcus granulosus –Hundebandwurm

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Trichinellose

Erreger: Trichinella spiralis und britovi (Nematode)

Gattung Trichinella kommt weltweit vor

Australien gilt als einziger Kontinent als frei von autochthonenAustralien gilt als einziger Kontinent als frei von autochthonen Infektionen

geringe Wirtsspezifitätge ge tsspe tätWirte hauptsächlich Karni- und Omnivoren

Infektion des Menschen durch rohes Fleisch

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Trichinellose-S t tik Symptomatik

Symptome beim TierSymptome beim Tier

Fuchstrichinellose verläuft entweder symptomlos, oder

vorübergehend Durchfall (während der Darmphase)

Schluckbeschwerden und steifer Gang (während Muskelphase)g ( p )

Füchse können auch so stark befallen sein, dass sie eingehen(Beobachtungen aus Kärnten)

Neben Zungen-, Zwerchfell- und Schenkelmuskulatur ist beimFuchs auch die Lunte besonders stark befallen

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Trichinellose-S t tik

Symptome Symptomatik

beim Menschen

Inkubationszeit: 6 – 20 TageInkubationszeit: 6 20 TageAnnahme: krankmachende Dosis mind. 70 Larven zunächst Dünndarmbeschwerden, Erbrechen, Durchfall, , , ,Leibschmerzen, Mattigkeit und Schwindel (Darmphase)Nach 2 bis 3 Wochen: z.T. erhebliche Muskel- & Gelenkschmerzen, Fieber, Haut-ausschläge, Lid- und Gesichtsschwellungen (Ödeme) sowie Schweißausbrüche

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Berühmteste Trichinellose-Epidemie (1897)( )

Eine Gruppe von dreiEine Gruppe von drei schwedischen Polarforschern

k k ödli h T i hi llerkrankt tödlich an Trichinellose. Dadurch verschiebt sich die Entdeckung des geographischen Nordpols um weitere 12 Jahre.Nordpols um weitere 12 Jahre.

Andree‘s story.SWEDISH SOCIETY FOR ANTHROPOLOGY AND GEOGRAPHY. THE VIKING PRESS, NEW YORK 1930

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ToxoplasmoseToxoplasmose

Erreger: Toxoplasma gondii, Ordnung Coccidia (Protozoon)Erreger: Toxoplasma gondii, Ordnung Coccidia (Protozoon)weltweite Verbreitungeiner der am häufigsten vorkommenden Parasiten beim Menschen und bei Haus- und Wildtierenbis zu 20 % der Bevölkerung wird als latent infiziertangegeben (BRD) bzw. bis zu 30 % (weltweit)a gegebe ( ) b b s u 30 % ( e t e t)20-95 % aller Haus- und Wildtiere sind latent oder akut infiziertE d i K 46 % i D hl d i iEndwirte: Katzen, ca. 46 % in Deutschland seropositivZwischenwirte: Schweine, Rehwild, Wiederkäuer, Nager...

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Toxoplasmose-pSymptomatik

1) pränatale = angeborene = konataleToxoplasmoseToxoplasmose

2) erworbene Toxoplasmose mit verschiedenenFormen (ZNS; Lymphdrüsen; Abdominalbereich;Thoraxbereich; Augen)

v.a. KinderE h ( l )Erwachsene (selten)Immunsupprimierte (AIDS-Patienten,Alte...)

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Die Jä hJägersprache

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Die JägerspracheDie Jägersprache

J d t k di St k d l tJagdstrecke - die Strecke des erlegten Wildes nach einer Gesell-

h ft j dschaftsjagd

- die gesamte Jagdbeute einesdie gesamte Jagdbeute eines Jägers oder eines Jagd-bezirkes innerhalb einesbezirkes innerhalb eines Jagdjahres

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Die JägerspracheDie Jägersprache

bb ft B i A kli d B ft itabbrunften Beim Ausklingen der Brunftzeit durch die Brunft körperlich

h ä ht Wildgeschwächtes Wild

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Die JägerspracheDie Jägersprache

b i k Wild d h i Sti h i dabnicken Wild durch einen Stich in das Genick töten

abschärfen - Abschneiden- Abziehen der Schwarte beim- Abziehen der Schwarte beim Schwarzwild und Dachs (auch abschwarten“) sowie der Decke„abschwarten ) sowie der Decke

beim Bären

Abwürgen Totbeißen eines Stückes Wild durch einen Hund

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Jägersprache Jägersprache

ankirren Das Anlocken von Wild an eineankirren Das Anlocken von Wild an einebestimmte Stelle im Revier durchAuslegen von Futter oder KödernAuslegen von Futter oder Ködern

ansprechen Ein Wild erkennen und beurteilen

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JägersprachespracheJägersprachesprache

Äser Das Maul von allem Haarwild außerÄser Das Maul von allem Haarwild, außerbeim Schwarz- und Raubwild

Äsung Die Nahrung des Wildes außerÄsung Die Nahrung des Wildes, außerbeim Schwarz- und Raubwild

Bock Männliches RehBock Männliches RehGeiß Weibliches Reh oder Rickeoder RickeKitz Junges StückSpiegel Hinterteil Pinsel Männliches Geschlechtsteil

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JägersprachespracheJägersprachesprache

Behang Die herabhängenden Ohren derBehang Die herabhängenden Ohren derJagdhunde

Besatz Die Gesamtheit oder Stückzahl des in einem Revier vorhandenen Nieder-

ild ( ß R h ild)wildes (außer Rehwild) Bestand Die Gesamtheit oder Stückzahl der in

einem Revier vorhandenen Arten an Hoch- und Rehwild

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JägerspracheJägersprache

Brandadern Die Venen an den Innenseiten derBrandadern Die Venen an den Innenseiten derKeulen des Schalenwildes

Brunftkugeln Die Hoden des SchalenwildesBrunftkugeln Die Hoden des SchalenwildesKlötze Die Hoden beim männlichen

SchwarzwildSchwarzwildDrossel Die Luftröhre des SchalenwildesDrosselknopf Der Kehlkopf des SchalenwildesDünnung Die Bauchdecke des SchalenwildesDünnung Die Bauchdecke des Schalenwildesfegen Das Abstreifen des Bastes vom

Geweih oder Gehörn an jungenGeweih oder Gehörn an jungenStämmen und Zweig

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JägerspracheJägersprache

F i t it Di Z it F bi B ftFeistzeit Die Zeit vom Fegen bis zur Brunft.In dieser äsungsreichen Zeit wirdd Hi h h f i tder Hirsch sehr feist

feist fettfeist fett

Gebräch Der Boden, der vom Schwarzwildf ühlt daufgewühlt wurde

Gebrech Der Rüssel des SchwarzwildesGebrech Der Rüssel des Schwarzwildes

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JägerspracheJägersprache

Gescheide Eingeweide des WildesGescheide Eingeweide des WildesLauscher Die Ohren des Schalenwildes, außer

b i S h ild di T ll tbeim Schwarzwild, die Teller genannt werden

Feuchtblatt weibliches GeschlechtsteilLosung Die Exkremente des Wildes außerLosung Die Exkremente des Wildes, außer

bei Greifvögeln, die Geschmeißhinterlassenhinterlassen

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JägerspracheJägersprache

Luder Jedes tote Tier mit dem manLuder Jedes tote Tier, mit dem manRaubwild und Raubzeug anlockenmöchtemöchte

Platzhirsch Der Hirsch der während derPlatzhirsch Der Hirsch, der während der Brunft ein Rudel beherrscht