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www.hochschwarzwald.de Der erste Skifahrer Rodelspaß für Kurzentschlossene Horn Heil! Vom Erfi ndergeist zum Winterglück auf dem Feldberg und alle Schneeliebhaber Mit Sportgeist & Tradition

Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

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Page 1: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

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Der erste SkifahrerRodelspaß für Kurzentschlossene

Horn Heil!

Der erste Skifahrer

Vom Erfi ndergeist zum Winterglückauf dem Feldberg

und alle Schneeliebhaber

Mit Sportgeist & Tradition

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3Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

Liebe Gäste, liebe Hochschwarzwälder,dass die Kuckucksuhr eine Schwarzwälder Erfindung ist, das ist weithin bekannt. Was viele nicht wissen: Das Skilaufen nahm vor 125 Jahren im Schwarzwald seinen Anfang.

Der enorme Erfindergeist des 19. Jahrhunderts traf am Sonntag, dem 8. Februar 1891, auf den tief verschneiten Wald. Der französische Diplomat Dr. Robert Pilet stieg mit seinen langen, gebogenen Holzbrettern aus Norwegen am Bahnhof in Titisee aus der Höllentalbahn und steckte die Hochschwarzwälder mit seiner Abenteuerlust an – in diesem Winter wurde der Schwarzwald zur wahren Wiege des Skisports.

Die wilde und unwegsame Winterlandschaft wurde mit den „norwegischen Schneeschuhen“ zugänglich gemacht und auch weit abgelegene Höfe waren nun einfacher erreichbar. Die ersten Skier wurden aber nicht nur zur Fortbe-wegung, sondern erstmals auch zum Vergnügen eingesetzt. Und so nahm der Skisport Fahrt auf: Der erste Skiclub wurde in Todtnau gegründet, der Feldberg gestürmt, Schanzen gebaut, Wettkämpfe ausgetragen und der erste Skilift in Eisenbach/Schollach erfunden.

Auch der Winterurlaub wurde zum neuen Trend: Der Feldberger Hof war das erste Luxus-Skiresort der Welt, die Lufthansa richtete eine Fluglinie nach Freiburg ein und der erste Skifilm der Welt sorgte mit spektakulären Bildern vom Feldberg für Furore im hippen New York.

Mut, Erfindergeist, Offenheit für Neues, Geschäfts- und Gemeinschaftssinn und nicht zuletzt die wilde, faszinierende Natur hatten die Urlaubswelt verändert und die Heimat des Skisports geformt.

125 Jahre später lauten unsere Ideen Rodel-to-go, Biathlon für jedermann oder Winter-Glamping – für all jene, die den Schnee so lieben wie wir im Hochschwarzwald.

Wir alle gleiten auf den Spuren der Pioniere. Darauf sind wir stolz und das möchten wir die ganze Wintersaison mit Ihnen feiern.

Herzlichst Ihr Thorsten Rudolph Geschäftsführer der Hochschwarzwald Tourismus GmbH

hocherfreutErste Adresse für Ihre Entdeckungsreise im Hochschwarzwald:

Hochschwarzwald Tourismus GmbH Freiburger Str. 1 • 79856 Hinterzarten Telefon: +49 (0)7652/12060

[email protected] www.hochschwarzwald.de

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4 Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

06 (Zeit)Reise In die Wintersportregion

Hochschwarzwald

10 Der erste Skiläufer auf dem Feldberg

Geschichte des Skilaufs, Teil I

12 Ich zeig dir, wo du mal hinkommst

Zwei Männer, wie sie unter-schiedlicher nicht sein können

14 Hätten Sie’s gewusst? Kuriose Geschichten,

Anekdoten und Zitate

16 Des Winters glühender Garaus

Mit Scheibenfeuern wird der kalten Jahreszeit der Kampf angesagt

22 Hochschwarzwald ABC34

DER ERSTE SKI-PRODUZENT MITTELEUROPAS

Die Geschichte des Skis

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5Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

24 Vom Buchclub zum ersten Skiclub

Geschichte des Skilaufs, Teil II

26 Der Feldberger Hof Ein geschichtsträchtiges Hotel

28 Rodelspaß für Kurzentschlossene

Mit der Hochschwarzwald Card

32 Entspannen im Hochschwarzwald

Wellnesshotels stellen sich vor

34 Die Geschichte des Skis Wie ein 12-jähriger Bub zum

ersten Skiproduzenten wurde

38 Horn Heil! Mit Sportgeist und Tradition

40 Glamping am Schluchsee Mit Fleecedecke und Glühwein

am Lagerfeuer

42 Winter-Events Hier ist was los!

46 Die Todtnauer erobern den Feldberg

Geschichte des Skilaufs, Teil III

50 Mein Hochschwarzwald für Zuhause

52 Tollkühne Piloten im Eiskanal

Der Bau der schnellsten Bobbahn Deutschlands

56 Zack! Peng! Wo war nochmal das Gewehr?

58 Impressum

Winter 2015 / 2016

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6 Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

1848/1849Ein Weg von Todtnau-Zeiger- Bärental-Altglashütten mit Weiter leitung nach Lenzkirch und St. Blasien wird angelegt. Damit ist eine erste Wegverbindung, die in der Nähe des Feldberggipfels entlangführte, geschaffen.

1885Die Feldbergstraße ist endlich fertig gestellt. Sie verläuft von Bärental über den Zeiger hinunter über Fahl nach Todtnau.

8. Februar 1891 Der französische Diplomat Dr. Robert Pilet reist mit der 1887 eröffneten Höllentalbahn nach Titisee. Von dort macht er sich mit Skiern auf den zehn Kilometer langen Aufstieg über Bärental zum Feldberger Hof und weiter zum Feldberggipfel.

19. März 1891 Fritz Breuer und Carl Thoma II unter-nehmen eine Besteigung des Feld-bergs. Von Todtnau aus marschieren sie nach Fahl und steigen über die steile Straße vom Fahler Loch bis zum Zeiger, in der Nähe des Feldberger Hofes, auf. Die beiden gründen den Skiclub Todtnau, der das Skilaufen auf dem Feldberg populär macht.

ab 1892 Das Skifahren wird immer beliebter. Immer mehr Wintersportler zieht es auf den Feldberg, um das Skifahren auszuprobieren. Der Skiclub Todtnau veranstaltet erstmals ein Skispringen auf dem Feldberg.

(Zeit)REISE In DIE WInTERSPoRTREGIon HoCHSCHWARZWAlD

1850

1890

1900

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7Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

1906 Der Skiclub Schwarzwald will bessere Zugfahr pläne für die vielen Win-tersportler, die mit der Bahn nach Hinterzarten und Titisee reisen. Gewünscht werden außerdem die kos-tenlose Mitnahme von Skiern und ein eigener Waggon für Skifahrer.

1908 Robert Winterhalder erfindet den ersten Skilift der Welt beim Schneckenhof in Eisenbach-Schollach. Beim Patentamt meldet er seine Erfindung als „Vorrichtung zum Hinaufziehen von Schneeschuhläufern und Rodlern mittels einer kontinuierlich sich bewegenden Seilbahn auf beschneite Berghänge“ an.

1920 In Freiburg wird der erste Skifilm

„Das Wunder des Schneeschuhs“ uraufgeführt. Die Aufnahmen von

Sepp Allgeier und Regisseur Dr. Arnold Fanck zeigen bislang nie gesehene Zeitlupenaufnahmen und

waghalsige Stuntaufnahmen der besten Skiläufer.

ab 1926 Der Schwarzwald ist nur noch einen Katzensprung entfernt: Fast täglich fliegt die Lufthansa von Hamburg, Amsterdam, Frankfurt und Stuttgart nach Freiburg im Breisgau. Von dort geht es mit dem Zug weiter in den Schwarzwald.

1920

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8 Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

1951/1952 Nachdem 1950 der Bau des Liftes vom Feldberger Hof zum Bismarckdenkmal beschlossen wurde, geht die Schwebeseilbahn 1951 in Betrieb. In 8 Minuten werden 870 Meter zurückgelegt und 170 Höhenmeter überwunden.1952 zog Menzenschwand nach und baute den 935 Meter langen Schlepplift an der Grafenmatt. Überall auf und um den Feldberg entstehen weitere Liftanlagen. Durch den enormen Andrang bilden sich lange Warteschlangen an den Liften.

1954Zum Abschluss des 23. Inter nationalen

Feldbergspringens im Fahler Loch kommen rund 15.000 Zuschauer zur Sprungschanze.

1959Nicht nur Skifahrer, auch andere Touristen zieht es hinauf auf den

Feldberg. Das Bismarckdenkmal ist von sonnenhungrigen Menschen bevölkert,

die sich auf Liegestühlen oder Jacken in die Sonne legen.

1960

ab 1930Es gibt erste Überlegungen zum Bau von Skiliften vom Feldberger Hof zum Bismarckdenkmal. 1939 wird ein Testlauf durchgeführt, allerdings ohne Genehmigung. Die Behörden untersa-gen einen weiteren Betrieb.Der erste Lift auf dem Feldberg wurde nach Kriegsende von den Franzosen als Schlittenaufzug eingerichtet. Ski-fahrer nutzten den provisorischen Lift unter Lebensgefahr.

1930

1950

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9Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

heute Die Wintersportregion Hochschwarz-wald verfügt über rund 60 Lift-anlagen, 700 km Loipen und 300 km Winterwanderwege. Größter Anlauf-punkt ist dabei der Feldberg – das größte und älteste Wintersportgebiet Baden-Württembergs. Mit 35 Lift-anlagen und auf 60 Kilometern Piste von blau bis weltcupschwarz finden Skifahrer ihren ganz persönlichen Pistenspaß. Um weitere Kapazitäten für die Besucher zu schaffen, werden 2015 rund 34 Millionen Euro für ein neues Parkhaus und den Bau des neuen Zeigerlifts investiert.

1999Am Feldberg wird die erste 6er-Sesselbahn Deutschlands eröffnet. Ein Jahr später wird das Skischulwesen mit dem Konzept „Ski in a day by Gundolf Thoma“ revolutioniert.

2001An der Hochfirstschanze in

Titisee-Neustadt findet im Dezember das erste Weltcup-Skispringen im

Schwarzwald statt.

1980Am Notschreipass entsteht in 1.119 Metern Höhe die erste Biathlonanlage im Schwarzwald.

1962Im Januar liegt kaum Schnee im Schwarzwald. Nur der Feldberg ist von einer Schneekappe überzogen. Am 21.1.1962 werden auf dem Feldberg über 5.000 Autos und 240 Busse registriert. Alle Parkplätze sind seit den Morgenstunden besetzt, die Schlange der parkenden Autos reicht kilometerweit bis nach Fahl und Bärental.

2000

1980

Hochschwarzwald Tourismus GmbHwww.hochschwarzwald.de/ skiurlaub-winterurlaubliftverbund Feldbergwww.liftverbund-feldberg.de

hochinformativ

Page 10: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

Abenteurer, Globetrotter, Feldberg-Skipionier: Wie ein französischer Diplomat den Schwarzwald revolutionierte

Am 8. Februar 1891 steigt ein

Mann mit zwei Holzbrettern

in Titisee aus der Höllental-

bahn. Die Bretter sind vorn

seltsam spitz zugebogen. Nach sei-

nem Ziel befragt, erntet er ungläubi-

ges Kopfschütteln. Auf den Feldberg?

Im Winter? Mit diesen Brettern? Un-

denkbar! Vor 125 Jahren ist der Feld-

berg ein einsamer, wilder Gipfel, auf

dem eisige Stürme toben. Wer dort im

Winter hinauf will, muss verrückt sein.

Oder ein unerschrockener Abenteurer.

Page 11: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

11Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

Die Geschichte Des skilaufs, teil i

DER ERSTE SKIläuFER AuF DEM FElDBERG

Es ist ein kalter, aber sonniger Febru-

armorgen, als der Dampfzug von Freiburg

kommend den Bahnhof in Titisee erreicht.

Ein Mann in seltsamer Bekleidung, mit

zwei langen Brettern und einem Holz-

stock in den Händen, steigt aus dem

Zug. Ein Bauer, so erzählt man später im

Dorf, sei mit seinem Pferdeschlitten an

dem Mann vorbeigefahren und hätte ihn

gefragt, woher er denn sein seltsames

Narrenkostüm habe. Es ist Fasnacht, und

viele Einwohner halten die Ausrüstung für

einen originellen Faschingsscherz.

Der bärtige Sonderling mit den Holz-

brettern ist Dr. Robert Pilet, französischer

Diplomat und Globetrotter. Geboren 1858

in Rennes, entdeckt er früh seine Leiden-

schaft für ferne Länder und Expeditionen.

Als 22-Jähriger wagt er die Besteigung des

fast 4.000 Meter hohen aktiven Volcán

de Fuego im Süden Guatemalas. Von 1883

bis 1894 ist sein Dienstsitz im Konsulat in

Mannheim, später wird er zum Vizekon-

sul in Kopenhagen berufen. Auf seinen

Reisen nach Skandinavien lernt Pilet die

Holzbretter, die man „Schi“ nennt, ken-

nen und lieben, mit denen man scheinbar

schwerelos über den Schnee gleiten kann.

Bevor er nach Deutschland zurück-

kehrt, lässt er sich ein Paar solcher

Schneeschuhe anfertigen. Die Skier wähl-

te der Postverwalter aus Bergen in Nor-

wegen aus. Er ist selbst ein ausgezeich-

neter Skiläufer und kennt sich mit den

Skiern bestens aus. Es sind leichte, aber

starke Schneeschuhe aus Telemarken,

gefertigt aus bestem Jolar-Holz. Zurück

in Deutschland ist Pilet im Odenwald auf

den Skiern unterwegs. Doch das Gelände

befriedigt den abenteuerlustigen Franzo-

sen nur wenig. Pilet sucht sich eine neue

Herausforderung – und wird im Schwarz-

wald fündig. Damals war der Feldberg

wild und schroff, ein eisiges, unzugängli-

ches Gebirge, mit steilen Abhängen und

Wechten (vom Wind angewehte, überhän-

gende Schneemasse), von denen Lawinen

ins Tal donnerten.

DAS VORANKOMMEN WAR äUSSERST GEFäHRLICH

Pilet gefällt der Gedanke, auf sei-

nen norwegischen Schneeschuhen den

höchsten Gipfel des Schwarzwalds zu

erklimmen. Über 80 Jahre zuvor, im Jahr

1808/1809, wagten sich Studenten aus

Freiburg auf den tief verschneiten Gipfel.

Dabei nutzten sie die im Schwarzwald

geläufigen Schneebretter, aus Holz gefer-

tigte Reifen, die mit einem Tuch bespannt

waren und die man sich unter die Schu-

he schnallte. Doch das Vorankommen an

den Steilhängen war äußerst beschwer-

lich und gefährlich. Kein Wunder, dass

sich niemand dort hinaufwagte.

Pilet wählt den Aufstieg über Bärental.

Ein Wanderer legt die circa zehn Kilome-

ter lange Wegstrecke Bärental – Feldber-

ger Hof im Sommer in rund zwei bis drei

Stunden zurück. An jenem 8. Februar 1891

liegen über zwei Meter Neuschnee auf

dem Berg. Pilet muss über 1.000 Höhen-

meter aufsteigen. Kein einfaches Vorha-

ben, wenn man bedenkt, dass es damals

keinerlei Wegmarkierungen gegeben hat.

Robert Pilet weiß, auf was er sich einlässt.

Er ist gut ausgerüstet und verfügt über

eine gute Kondition. Er beherrscht das

Skifahren, kennt sich in Gefahrensituati-

onen aus und besitzt einen messer-

scharfen Instinkt, der ihn mehr als einmal

aus Gefahren gerettet hat.

Rund fünf Stunden später steht der

33-Jährige auf dem 1.493 Meter hohen

Gipfel des Feldbergs. Der Anblick muss

selbst für den weit gereisten Globetrotter

überwältigend gewesen sein: Er blickt auf

das Herzogenhorn mit seiner mächtigen

Wechte, im Süden reckt sich die Alpen-

kette majestätisch in den blauen Winter-

himmel. Den Gipfel genießt er in stiller

Einsamkeit. Nur das Knarzen des Pulver-

schnees unter seinen Skiern ist zu hören.

Als er am späten Nachmittag zum

Feldberger Hof hinunterkommt, trägt Pi-

let seine Gipfelbesteigung ins Gästebuch

ein: „R. Pilet, Dr., Heidelberg, Februar 8.

1891, mit Norwegischen Schneeschuhen“.

Es ist die Geburtsstunde des Skilaufs im

Schwarzwald und in Mitteleuropa.

Am 6. März 1891 findet sich ein weite-

rer Eintrag Pilets im Gästebuch des Feld-

berger Hofes. An diesem Tag soll es zu

einer denkwürdigen Begegnung auf dem

Feldberg gekommen sein: Pilet trifft auf

eine Gruppe junger Männer aus Todtnau,

die auf den Skiern eines Todtnauer Arztes

erste Versuche wagen. Einer von ihnen ist

Fritz Breuer, der wenige Monate später

den ersten Skiclub gründen wird.

An den französischen Feldbergpionier

erinnert heute der Straßenname „Dr.-

Pilet-Spur“ auf dem Feldberg beim Feld-

berger Hof.

VON BIRGIT-CATHRIN DUVAL

Wie aus einem Buchclub der erste Skiclub Deutschlands entstand. Seite 24 bis 25

lesen Sie in Teil II:

Page 12: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

Z wei Männer, wie sie unterschied-

licher nicht sein können. Der

eine, 78-jährig, hat Skigeschich-

te geschrieben und ist schon zu

Lebzeiten eine Legende, der andere steht

mit 25 Jahren mitten in einer erfolgrei-

chen Karriere. Eines jedoch verbindet sie:

die Heimatliebe zum Hochschwarzwald

und der Erfolg als Skiwettkämpfer in der

Nordischen Kombination.

Mit skileGenDe GeorG thoMa

unD WeltMeister fabian riessle

iM schWarZWälDer skiMuseuM

in hinterZarten

„Ich zeig dir, wo du mal hinkommst“

Page 13: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

13Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

Mithelfen war normal. Und kein Thema für

den agilen Fabian. „Ich war schon immer

ein bewegungsfreudiges Kind“, erzählt er.

Und als sein älterer Bruder Philipp mit

Skispringen und Langlaufen anfing, hat

es der kleinere Bruder ebenfalls versucht.

Auch hier finden sich Parallelen zu Tho-

ma: „Mein Bruder hat die Schanzen ge-

baut, ich war der Testpilot“, sagt Thoma.

Fabian machte es Spaß und er empfand

die Schanze als Mutprobe. Allerdings ging

er oft sehr ungestüm zur Sache. „Ich war

früher ein Raudi und bin immer mit Voll-

gas gestartet“, sagt Rießle. Stürze mit Sal-

tos und Knochenbrüchen waren die Folge.

Doch Rießle gab nicht auf. Im Gegenteil.

Nach dem Abitur entschied er sich für die

Laufbahn als Profi.

EIN WURSTBROT ALS PREIS – WAS GANZ

BESONDERESThoma lacht und sieht dabei noch

immer aus wie der Lausbub auf der al-

ten Fotografie. Von einer Laufbahn als

Skiprofi hätte er nicht mal zu träumen

gewagt. Als Zwölfjähriger habe er damals

in Neuglashütten unterhalb des Feld-

bergs den 1. Preis gewonnen, erzählt er.

Auf einer selbst gebauten Schanze. „Und

weisch, was ich gewonnen habe? Ein

Wurschtbrot. Des war damals was ganz

B’sonderes.“ Später in Skandinavien gab’s

dann ein Paar gestrickte Handschuhe und

Norwegerpullover. Nur einmal, in Nord-

schweden, nahm er einen Zinnkrug als

Siegertrophäe. „Der steht noch heut’ zu

Hause rum.“

Sponsoren, wie sie heute auf Fabian

Rießles Pullover prangen, hatte Thoma

damals nicht. Rießle fährt ein gespon-

sertes Auto, trägt Klamotten, Ski und Ac-

cessoires mit Werbelabels. „Jörgli“, wie

Freunde Georg Thoma nennen, besaß, als

er zu den ersten deutschen Jugendmeis-

terschaften fuhr, nicht mal eine Unter-

hose. Und auch als berühmter Skifahrer

musste er weiter buckeln. Nicht länger als

Kuhhirte, sondern als Briefträger. Fabian

Rießle wird als Sportsoldat zum Feldwe-

bel ausgebildet und kann sich ganz auf

seine sportliche Karriere konzentrieren.

„Damals“, erzählt Georg Thoma, „hat-

ten wir haufenweise Zuschauer bei den

Springen. Das war ein Spektakel.“ Als er

nach seinem Olympiasieg zurück in seinen

Heimatort Hinterzarten kam, wurde er von

25.000 Zuschauern frenetisch gefeiert. Als

Fabian Rießle mit Silber und Bronze im

Gepäck im Februar 2014 nach St. Märgen

kam, waren es einige Hundert Fans. „Mit

früher ist das nicht mehr vergleichbar“,

meint der Nachwuchsstar etwas lakonisch.

Doch über zu wenig Popularität kann der

gut aussehende Sportler nicht klagen. Sei-

ne offizielle Facebook-Fan-Seite zählt über

2.000 Fans.

Bis zu seinem Sieg, erzählt Thoma,

hätte sich niemand für die Nordische Kom-

bination interessiert. Damals waren die Al-

pinen die Stars. Dann sprang Thoma und

wurde auf einen Schlag weltberühmt.

WIE EIN VOGEL DURCH DIE LÜFTE SCHWEBEN

Georg Thoma träumt noch immer vom

Fliegen: mit modernem Equipment und

dem heutigen Knowhow, das wär’s. Noch

einmal dieses Gefühl erleben, „wie ein Vo-

gel durch die Lüfte schweben. Wir sind frü-

her schmal gesprungen und mussten drei

Armzüge machen, so stand es in der Wett-

kampfordnung.“ Später kam die Technik

mit den Händen nach vorne auf, „da haben

wir gestaunt, und es natürlich gleich aus-

probiert.“ Schließlich nahmen die Springer

die Hände nach hinten, „das war schwer,

von Arme vorn nach Arme hinten“, erin-

nert sich Georg Thoma. Heute haben die

Skispringer das Fliegen perfektioniert.

Fabian Rießle liebt die Geschwindigkeit

und die Kräfte, die er erlebt, wenn er von

der Schanze in die Lüfte abhebt. In einem

sind sich beide einig: „Skispringen, das

ist eine Gefühlssache.“ Und um das rich-

tige Gefühl zu bekommen, gibt es keinen

besseren Ort als ihre Heimat, den Hoch-

schwarzwald. Fabian stimmt Georg Tho-

ma zu. „Meine Heimat gibt mir Kraft, ich

bin froh, hier in dieser Region zu leben.“

„Ja, so isch das“, sagt Thoma, bedankt sich

für den Besuch von Fabian, verabschiedet

sich und widmet sich wieder seinem Foto,

das er in der Thoma-Stube aufhängen will.

VON BIRGIT-CATHRIN DUVAL

Georg Thoma wuselt durch die Räu-

me. Zu Hause hat er ein Foto entdeckt.

Eine vergilbte Schwarzweiß-Fotografie.

Der kleine Bub darauf guckt aufgeweckt

in die Kamera. Als könne er ahnen, dass

ihm Großes bevorsteht, er zu etwas ande-

rem berufen ist, als Kühe zu hüten. Das

Bild will er aufhängen: in der Thoma-Stube

in seinem Skimuseum in Hinter zarten, in

dem seine Skier stehen. Die, mit denen er

als Jugendlicher Ski lief, und seine Lang-

lauf- und Sprungski, auf denen er Olym-

piasieger wurde.

Doch das Bild muss erst mal warten,

denn Weltmeister Fabian Rießle kommt

auf einen Besuch vorbei: ein junger Typ

mit aschblonden Haaren, Bart, Jeans und

Turnschuhen. Auffallend sind die blauen

Augen und das verschmitzte Lachen der

beiden, die sich herzlich begrüßen.

Für Fabian Rießle hat Thoma bereits

einen Platz ausgesucht. „Schau, ich zeig

dir, wo du mal hinkommst“, sagt er in sym-

pathischer Schwarzwälder Mundart und

eilt, wie ein Jungspund, die Holztreppe

nach oben. Ein Zimmer im Obergeschoss

widmet sich den Erfolgen der Nordischen

Kombinierer und der Skispringer. Dieter

Thoma, Sven Hannawald, Martin Schmitt.

Bis Fabian Rießle eine Vitrine erhält, darf

er weitere Medaillen sammeln. Olympi-

sches Silber und Bronze in 2014 sowie

Team WM-Gold im Jahr 2015 sind bereits

gesichert. Bei den Weltmeisterschaften

2015 in Falun holte er mit dem deutschen

Team die Goldmedaille. Das gab’s zuletzt

vor 28 Jahren.

So wie einst Georg Thoma, der Shoo-

tingstar aus dem „Black Forest“, der 1960

die Goldmedaille bei den Olympischen

Winterspielen in Squaw Valley, USA, ge-

wann. Eine Sensation. Thoma war der

erste Mitteleuropäer, der die Skandinavier

und Russen vom Thron der Nordischen

Kombination, die aus den Disziplinen Ski-

langlauf und Skispringen besteht, drängte.

Seinem Sieg schloss sich eine bisher un-

übertroffene Karriere an.

Fabian Rießle ist, wie auch Georg Tho-

ma, auf einem Bauernhof groß geworden.

Page 14: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

14 Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

kuriose Geschichten, anekDoten unD Zitate

HäTTEn SIE‘S GEWuSST?

Damen waren beim Skifahren von Anfang an„ausdrücklich erwünscht“.

Das Skilaufen ist nützlich; es erspart Zeit und Anstrengung und ist gesund.

In schneereichen Wintern leisten Skier auch große unschätzbare Dienste; darum schafft euch Skier an,

lernt Skilaufen und lasst es eure Kinder lernen. Dr. Wilhelm Paulcke, Gründer des Skiverbandes Schwarzwald

DAMEN ERWÜNSCHT Damen waren beim Skifahren aus-

drücklich erwünscht. Das wurde bei der

Gründung des Skiclub Freiburg 1895 so-

gar in der Satzung festgehalten. „Damen

ist der Eintritt natürlich auf’s bereitwil-

ligste gestattet, sogar ist derselbe sehr

erwünscht.“ Damit beschritt der Freibur-

ger Club neue Wege, denn von anderen

Sportarten waren Frauen damals ausge-

schlossen und höchstens als Zuschaue-

rinnen zugelassen. 1898 wurde erstmals

ein Damenskirennen auf dem Feldberg

veranstaltet. Allerdings waren sich die

veranstaltenden Skiclubs nicht darüber

einig, ob man den Frauen im Wettkampf

einen Berglauf zumuten könne oder nicht.

Die Rennen für die Damen fanden daher

anfangs in „mäßig schwierigem Gelände“

statt. Allerdings hatten die Damen mehr

mit ihren schweren, langen Röcken zu

kämpfen als mit mangelnder Kondition.

Page 15: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

15Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

Der Schweizer

Herr Krebs-Gygax aus Schaffhau-

sen berichtet von einer Skiabfahrt

vom Feldberggipfel

Es war am Geburtstag des Kaisers,

dem 27. Januar 1893, am Giebel des

Feldberger Hofes wehte die gelbrote

Fahne. Hotelier Carl Mayer öffnete eine

Flasche Sekt zu Ehren des Kaisers und

zum Wohl seines Gastes, Herrn Krebs-

Gygax aus Schaffhausen.

„Das gab Courage. Ich rüstete mich

gleich zur ersten Gipfelbesteigung. Für

den Aufstieg schnallte ich Schneerei-

fen an.“ Oben auf dem Seebuck ange-

kommen, blies der Schweizer kräftig

sein Horn. Unten strömte die Hoteli-

ersfamilie samt Bediensteten aus dem

Hotel, um sich die Abfahrt anzusehen.

„Ich biss auf die Zähne und ließ die

Bretter mutig gleiten. Ohne zu fallen,

kam ich glücklich in einem Rutsch bis

vor die Haustür des Feldberger Hofes,

begrüßt von einem donnernden Ski

Heil”, beschreibt der Schweizer sein

Abfahrtserlebnis. Über den Après-Ski,

der seiner Skiabfahrt folgte, existieren

keine Aufzeichnungen.

Doppelter Rittberger auf dem Titisee

Bei den Deutschen Eiskunstlaufmeisterschaftenauf dem Titisee im Februar 1925 wird Werner Rittberger Deutscher Meister. Angeblich muss er auf der Eisfläche des gefrorenen Sees für seinen Sprung so viel Schwung holen,dass er sich gleich doppelt dreht – eine Premiere.Denn bis dato konnte er seinen berühmten, 1909 in Berlin entstandenen, „Rittberger“ nur einfach springen.

„RENNTHIERE AUF DEM FELDBERG“

Norwegen war das große Vorbild

von Hotelier Carl Mayer. Am Feldberger

Hof konnten die Gäste auf norwegischen

Skiern, von norwegischen Lehrern unter-

richtet, das Skilaufen erlernen. Um die

Attraktivität seines Hotels zu steigern,

kaufte Mayer im Sommer 1898 in Norwe-

gen vier Rentiere. Im Winter bot er Fahrten

mit dem Rentierschlitten an. Mayer ließ

Postkarten, die ein Bild mit verschneiter

Landschaft, Berghütte und Rentierschlit-

ten und dem Schriftzug „Rennthiere auf

dem Feldberg i/Sch.“ zeigen, entwerfen.

Doch der Schwarzwald ist, obwohl ähnli-

che klimatische Bedingungen herrschen,

eben nicht Lappland. Die Geschäftsidee

ging nicht auf. Auf dem Feldberg wuchsen

keine Rentierflechten. Die sensiblen Tiere

vertrugen die Futterumstellung nicht und

verendeten. Eines der Tiere wurde dem

Basler Zoo übergeben. Damit fand das

Rentierschlittenfahren am Feldberg ein

jähes Ende.

Page 16: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

16 Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

gefühl

DES WInTERS GlüHEnDER GARAuSMit Scheibenfeuernwird im Hochschwarzwaldder kalten Jahreszeitder Kampf angesagt

Page 17: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

17Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

kaum ist die Fasnacht im Hoch-

schwarzwald zu Ende gegangen,

wartet ein anderer, traditioneller

Brauch auf Einheimische und

Gäste: Am ersten Wochenende der Fas-

tenzeit brennen bei Einbruch der Dun-

kelheit in vielen Orten die Scheibenfeuer.

Dabei werden glühende Holzscheiben

auf Stäbe gesteckt und ins Tal geschleu-

dert – um dem Winter endgültig den Gar-

aus zu machen. So auch in Todtnau: Dort,

wo die Rodelbahn „Hasenhorncoaster“

ins Tal saust, brennt am sogenannten

„Funkensonntag“ mitten am Hang über

dem Dorf ein großes Feuer.

„Schiibii“ ruft Stefan Dietsche laut

und schleudert die an den Kanten glü-

hende Holzscheibe den schneebedeck-

ten Hang hinunter. „Schiiboo“ ruft es

begeistert zurück, während die Scheibe

immer weiter ins Tal Richtung Todtnau

segelt – ein glühender Punkt am dunklen

Himmel, der Ziel zu nehmen scheint auf

die zwei Türme der erleuchteten Kirche

im Ortskern, dann aber langsam an Höhe

verliert und schließlich vor einem der ers-

ten Häuser im Dorf landet.

Der 28-Jährige ist ein Meister seines

Fachs. Und er ist Titelverteidiger. Bereits

zweimal war er in den vergangenen Jah-

ren Scheibenkönig, will heißen: Er hat sei-

ne drei entscheidenden Scheiben am wei-

testen geschlagen und die schönsten und

originellsten Sprüche dazu gerufen. Auch

diese werden bewertet, denn schließlich

geht es beim Scheibenschlagen darum,

den Winter endlich auszutreiben. Mit

einem Feuer, das mit seiner unglaubli-

chen Hitze den Schnee um sich herum

zum Schmelzen bringt, und mit Sprü-

chen wie dem von Simon Kiefer: „Schii-

bii, schiiboo. Ihr Schiibe sollt de Winter

vertriebe, dass mir könne wieder drusse

bliebe! Schiibii, schiiboo!“

Kiefer ist ein „Scheibenfeuer-Hop-

per“: In den Tagen und Wochen nach der

Fasnacht fährt er zu so ziemlich jedem

Feuer, das ihm der Schwarzwald bietet –

rund um sein Heimatdorf im Wiesental,

aber auch ins 26 Kilometer entfernte

Todtnau, der schönen Aussicht „aufs

Städtle“ wegen. „Das machen nur die,

die ein bisschen angefressen sind“, lacht

er. Und das ist er, seit er ein Junge war.

„Mein Vater hat mich von klein auf mitge-

nommen“, erzählt der 25-Jährige. „Er hat

gesagt ‚Komm, wir vertreiben die Geister‘

und das hat mich bis heute nicht mehr

losgelassen.“

Scheibenschlagen – das ist ungefähr

so kompliziert oder einfach (je nach

Sichtweise) wie Golfspielen. Zumindest

ist der Schwung derselbe. Zwei, drei Mal

VON STELLA SCHEWE-BOHNERT

Bloß nicht zu lange ans Feuer halten:

Nur die Kanten der Scheibe dürfen glühen!

Page 18: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

18 Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

Vanessa Drändle, das weibliche Pendant

von Stefan Dietsche, denn seit 2006 wird

in Todtnau nicht mehr nur ein Scheiben-

feuerkönig, sondern auch eine -königin

ermittelt; und das war sie in den vergan-

genen beiden Jahren. „Immer dran den-

ken: Sie tun dem Stock nicht weh. Feste

draufhauen, das ist der Trick!“

Wohlgemerkt: Vanessa ist 21 Jahre

alt, klein und zierlich. „An ihr sieht man,

dass man keine zwei Meter groß und

muskelbepackt sein muss“, sagt Jürgen

Wehrle, Oberzunftmeister der Todtnauer

Narrenzünfte. Die sind es nämlich, die

das Spektakel veranstalten – genauer ge-

sagt sind es passenderweise die „Zundl-

macher“, also jene Fasnachtszunft, die

für alles rund ums Feuer verantwortlich

ist. Sie waren es, die der aus dem 19.

Jahrhundert stammenden Tradition des

Scheibenschlagens nach der Pause in den

Kriegs- und Nachkriegsjahren wieder Le-

ben eingehaucht haben. Bereits seit 1959

gibt es, so ist der Chronik der Narren-

zünfte zu entnehmen, in Todtnau wieder

Scheibenfeuer.

„FESTE DRAUFHAUEN, DAS IST DER TRICK!“

Ein alter Brauch also, der von Ge-

neration zu Generation weitergegeben

wird. Bernd Hamm etwa hat das Schei-

benschlagen einst von seinem Vater

gelernt, jetzt gibt er es an seine beiden

Kinder weiter. „Die war gut“, ermuntert

er seine Tochter Pia-Lena und blickt mit

ihr der Scheibe hinterher, die sie gerade

geschlagen hat. Neben ihnen prasselt

laut das Feuer, verbreitet so viel Hitze,

dass wir auf Abstand bleiben müssen.

Ein Zitronentee wärmt von innen – nicht

holen die Schläger mit ihren langen Ha-

selnussstöcken aus, die frisch und noch

saftig sein müssen, damit sie biegsam

sind und nicht so leicht brechen. Schwin-

gen sie mit sirrendem Geräusch zurück

und wieder vor, bevor sie die glühen-

de Buchenscheibe dann am hölzernen

Scheibenbock ab- und ins Tal schlagen.

Dem voraus geht ein anderer kniffliger

Vorgang: Vorsichtig steckt Kiefer seine in

der Mitte durchlöcherte Scheibe auf den

Stock – „Der Stock darf vorne nicht raus-

schauen, sonst taumelt sie“ – und dreht

sie hin und her, „bis es knarzt“. Dann

sitzt sie richtig: nicht zu locker, aber auch

nicht zu fest, so dass sie sich im richtigen

Moment lösen kann.

Damit sie das auch wirklich tut, muss

man ordentlich Schwung nehmen: „Wie

wenn man jemandem mit dem Nudel-

holz eins überziehen will“, verrät mir

„Wem soll die Schiibe goh?Im Früehlig und em Sunneschi,de Winter soll jetz umme si,d’Fasnet war e schöni Zit,doch jetzt isch si umme, liebe Lit.“

Page 19: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

19Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

SCHEIBEnFEuER- TERMInE IM üBERBlICK

Eisenbach, oberbrändSa, 13. Februar 2016, 16.30 uhrFasnetfunken mit Schneebar der Uhrmacherzunft OberbrändEisenbach, BubenbachSa, 13. Februar 2016, 18.00 uhrHexenfunken der „Buebacher Sauhexen“HäusernSa, 13. Februar 2016, 18.00 uhrScheibenschlagen an der Wittlisberger Kapelle Todtnau, SchlechtnauSa, 13. Februar 2016, 18.00 uhrScheibenschlagen der Fastnachts-gesellschaft SchlechtnauTodtnau, MuggenbrunnSa, 13. Februar 2016, 18.30 uhrScheibenschlagen der „Tannengeister“ühlingen-BirkendorfSa. 13. Februar 2016, 19.00 uhrFasnetsfeuer und ScheibenschlagenSchluchsee, BlasiwaldSa, 13. Februar 2016, 19.11 uhrScheibenschlagen mit dem Skiclub Blasiwald und der Guggenmusik „Notepflümler“ bei der Alten Schmiedelöffingen-DittishausenSo, 14. Februar 2016, 19.00 uhrScheibenschlagen der Geißenzunft Dittishausen TodtnauSo, 14. Februar 2016, 19.00 uhrScheibenschlagen der „Zundlmacher“

änderungen vorbehalten. Weitere Informationen:www.hochschwarzwald.de

nur fürs Feuer, auch für „Bewirtung“ am

Hang sorgen die Zundlmacher.

„Wem soll die Schiibe goh?“ rufen

die Scheibenwerfer und widmen ihre

Scheiben der Liebsten, der Oma oder

dem Nachbarn. Einer nach dem anderen

versucht sein Glück. Im Schnee am Hang

sitzen Vertreter der „Zundlmacher“, ver-

folgen ihren Flug und bestimmen, welche

Scheibe am weitesten flog. Im Februar

2015 waren es die von Oberzunftmeister

Jürgen Wehrle und von Melanie Pflüger.

Sie dürfen den bronzenen Pokal jetzt ein

Jahr lang behalten, bevor sie ihn beim

nächsten Scheibenfeuer an den nächs-

ten Gewinner weitergeben müssen. „Ein-

fach toll“, findet das ein Ehepaar, das

aus Stralsund im hohen Norden kommt

und dem glühenden Spektakel fasziniert

zuschaut. „Das ist einfach eine schöne

Tradition!“

hochinformativ

Der alemannische Spruch von Simon Kiefer bedeutet auf hochdeutsch:Wem soll die Scheibe gelten?Dem Frühling und dem Sonnenschein, der Winter soll jetzt vorbei sein, die Fasnacht war ‘ne schöne Zeit, doch jetzt ist sie vorbei, liebe Leut‘.

Gut zu wissen

Page 20: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

Feldberg Hebelhof 1937

Schnellläufertraining

Page 21: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

Kunstlauf auf dem Titisee

Winterspaß in Menzenschwand

Unvergessliche Skimomente

Page 22: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

22 Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

das hochschwarzwaldABCAB In DEn SCHnEESkier, Schlitten und Schneeschuhe bereit? Los geht’s!

ist ein Spaziergang im Winterwunderland.BeruhiGenD

Schwarzwälder Kartenspiel, das gern am warmen Ofen gespielt wird.

CEGoCDusel gehabt, wer beim Gaudirennen in Altglashütten samt Gefährt ins Ziel kommt.

EISKLETTERNist bei einer ausreichend dicken Eisschicht am Kälberfelsen in Todtnau möglich.

Immer wieder auf und ab – Rodellift sei Dank!

Jesses nei!Typischer Ausruf erschrockener oder aufgebrachter Schwarzwälder.

Gastfreundschaftsteht bei den Unterkünften im Hochschwarzwald ganz oben.

…Teufel und andere schaurige Gestalten dürfen bei der alemannischen Fasnet nicht fehlen!

H

Bei der Herstellung der Schwarzwälder Kirschtorte werden oft mehr als 8 Esslöffel Kirschwasser verwendet.

K

inkenGemütliche Strohschuhe für kalte Tage.F

HExEn

KIRSCHWASSER

Page 23: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

23Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

leckerschmeckt der heiße Caipi auf dem Wintermarkt in Schluchsee.

PLäTZCHENDUFTliegt zur Weihnachtszeit in der Luft.

nADELWALDDer Schwarzwald wird als dunkler Nadelwald bezeichnet, da er zu 80% aus Tannen und Fichten besteht.

MECKERNtun hier nur die Ziegen.

VERWöHN-ATMOSPHäREbietet das Radon Revitalbad in St. Blasien-Menzenschwand.

YELLOW SNOW... sollte man besser nicht essen.

ZEITLOSschön sind die Kuckucksuhren aus dem Hochschwarzwald.

QUATSCH MIT SOSSE! Für eine Schneeballschlacht ist man nie zu alt!

WECHTENsind typisch für den Schwarzwald. Laut Duden: durch den Wind angewehte, überhängende Schneemasse.

x-MALkönnen mit der Hochschwarzwald Card die Skilifte der Region genutzt werden.

SKI IN A DAYSkifahren lernen in einem Tag mit Gundolf Thoma – ehemaliger Profi-Skirennläufer und staatl. geprüfter Skilehrer am Feldberg.

Rodel-to-go: Premium Rodelhänge und schnittige Leihschlitten? Los geht der Spaß im Schnee.

RTHURNERSPUR15 km Langlaufloipe mit der urigen Loipenstrauße Eckershäusle.

uNGLAUBLICH!Rund 110 Tage im Jahr läuft der Skibetrieb am Feldberg.

oHnE Zögern stürzen sich Nachwuchs- und Profi- Skispringer von den Hoch-schwarzwälder Schanzen.

o

*PFuI*

Page 24: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

24 Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

es war im Frühjahr 1891. Ganz Todt-

nau feiert. Die Fasnacht zählt zu

den großen Veranstaltungen im

Vereinsleben des kleinen Städt-

chens am Fuße des Feldbergs. Doch eine

kleine Gruppe, die sich im Hinterzimmer

des Gasthaus Ochsen trifft, lässt das när-

rische Treiben kalt. Dort kommt die Todt-

nauer Lesegesellschaft zusammen. Es ist

eine illustre Truppe: junge Geschäftsleute,

Prokuristen, Fabrikanten. Fast alle sind Zu-

gezogene, nur wenige Einheimische sind

darunter. Sie sind allem Neuen gegenüber

aufgeschlossen und stets auf der Suche

nach Abenteuern. Und kräftig feiern kön-

nen sie auch. Die Abende im Ochsen zeu-

gen von der Trinkfestigkeit der Gruppe.

An jenem Abend im Ochsen steht ein

Mann im Mittelpunkt: Fridtjof Nansen,

norwegischer Polarforscher und Entde-

cker. Dessen Reisebericht „Auf Schnee-

schuhen durch Grönland“ war unlängst in

deutscher Übersetzung erschienen.

„Nichts stählt die Muskeln so sehr,

nichts macht den Körper elastischer und

geschmeidiger, nichts verleiht eine größere

Umsicht und Gewandtheit, nichts stärkt

den Willen mehr, nichts macht den Sinn

so frisch wie das Schneeschuhlaufen. Kann

man sich etwas Gesünderes oder Reineres

denken, als an einem klaren Wintertag die

Schneeschuhe unter die Füße zu schnallen

und waldeinwärts zu laufen?“, beschreibt

Nansen seine Erfahrungen.

Nansen berichtet nicht nur von der

Durchquerung Grönlands, sondern stellt

die Ausrüstung und die Nutzung der Bret-

ter anhand von Bildern dar. Die Todtnauer

sind Feuer und Flamme. Man stelle sich

vor: Mit diesen langen, vorne zu einer

Spitze gebogenen Brettern durch den Pul-

verschnee sausen. Im Schwarzwald! Was

für ein Abenteuer! Das mussten sie aus-

probieren!

Wie es der Zufall will: In Todtnau gibt

es bereits jemanden, der ein Paar solcher

Bretter zu Hause hat. Der Todtnauer Arzt

Dr. Carl August Tholus bestellte sich drei

Jahre zuvor die neumodischen Schnee-

schuhe in Norwegen per Post. Allerdings

nicht zum Vergnügen: Der Arzt wollte

damit die im Winter nur schwer zugäng-

lichen abgelegenen Höfe seiner Patienten

erreichen. Doch Tholus, damals schon äl-

ter und korpulent, kommt mit den wackli-

gen Brettern nicht zurecht. Nach wenigen

Versuchen gibt er auf, die Skier landen

VON BIRGIT-CATHRIN DUVAL

DIE GESCHICHTE DES SKIlAuFS, TEIl II

VoM BuCHCluB ZuM ERSTEn SKICluB DEuTSCHlAnDS

Page 25: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

25Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

bespannt sind und die er an seinen Stie-

feln befestigt. Doch die Gipfelbesteigung

steht von Anfang an unter keinem guten

Stern. Am Feldberg braut sich was zusam-

men. Breuer ist das egal. Er ist ebenso

trinkfest wie stur. Was er sich vornimmt,

zieht er durch. Heute will er auf dem Feld-

berg stehen und sich den Eintrag im Gäs-

tebuch sichern. „Feldbergbesteigung Fritz

Breuer, Todtnau. Mit Schneeschuhen.“

Davon wird ihn niemand abhalten. Auch

kein Schneesturm.

Anders als Pilet, der von Bärental her

kommend auf den Feldberg stieg, wählen

die beiden Kameraden die Straße über

Fahl. Dort bestand seit 1885 eine steile

Straße, die sich in Serpentinen vom Fahler

Loch bis zum Zeiger, in der Nähe des Feld-

berger Hofes, wand. Beim Aufstieg zum

Zeiger bläst ein eiskalter Wind, der ihnen

in die Knochen kriecht. Die Männer tragen

Wollkappen, Baumwolljacken und Hosen,

über die Stiefel haben sie Gamaschen ge-

zogen. Oben auf dem Feldberg türmen

sich Schneewolken zusammen. Wie eine

dunkle Bastion drohen sie, ihre gewaltigen

Kräfte über dem Berg zu entladen. Breuer

lässt sich nicht beirren. Bei gutem Wetter

kann jeder den Feldberg besteigen. Nan-

sen hatte auch mit Eis und Stürmen zu

kämpfen. Wild entschlossen stapft Breuer

auf seinen Skiern bergwärts. Thoma kann

das Tempo nicht halten. Seine Schneerei-

fen sinken in den Tiefschnee, jeder Schritt

zehrt an seinen Kräften. Es beginnt zu

schneien. Dann peitscht der Sturm los, in-

nerhalb kurzer Zeit verschwimmt alles in

einem Grau, dichtes Schneetreiben behin-

dert die Sicht.

Als sie die Kammhöhe des Zeigers

erreichen, ist Thoma völlig entkräftet. Ist

das das Ende von Breuers Gipfelsturm?

Weltreisender und Abenteurer. Pilet

schaffte am 8. Februar 1891 den Aufstieg

von Titisee her über das Bärental. Die Be-

steigung des Feldbergs hat Pilet im Gäs-

tebuch des Feldberger Hofes eingetragen.

Damit ist er nachweislich der erste Skifah-

rer auf dem Feldberg. Breuer hat es eilig:

Kein anderer soll ihm zuvorkommen. Der

zweite Eintrag, der gehört ihm.

DER EISKALTE WIND KRIECHT IN DIE KNOCHEN

Am 19. März 1891 startet Fritz Breuer

zusammen mit seinem Freund Carl Tho-

ma II die Feldberg-Expedition. Breuers

Ausrüstung besteht aus den Skiern des Dr.

Tholus, sein Kamerad Thoma verwendet

Schneereifen, eine Art Schneeschuh aus

gebogenen Hölzern, die mit einem Tuch

auf dem Dachboden, wo sie in einer Ecke

verstauben – bis sie nach jenem denkwür-

digen Abend im Ochsen zu neuen Ehren

kommen.

Flugs sind die Bretter von Spinnweben

befreit. Für einen aus der wilden Truppe ist

der Schneeschuh eine Offenbarung. Fritz

Breuer, ein athletisch gebauter Rheinlän-

der mit dichtem Schnurrbart und stren-

gen Augenbrauen, arbeitet als Prokurist in

der Todtnauer Bürstenfabrik. Nach seinen

ersten Skiversuchen vor dem Ochsen, bei

denen er von Todtnauer Schulkindern aus-

gelacht wird, hat Breuer Blut geleckt: Jetzt

will er, von seinem großen Vorbild Nansen

inspiriert, ein echtes Abenteuer wagen:

mit den Skiern zum Feldberg hinaufstei-

gen.

Einer ist ihm allerdings zuvorgekom-

men: Dr. Pilet, französischer Diplomat,

Aufgeben kommt für Fritz Breuer nicht in Frage. Doch sein Kamerad Thoma ist viel zu erschöpft, um weiter zu gehen. Breuer muss eine Entscheidung treffen. Der Gipfel oder sein Kamerad. Seite 46 bis 47

lesen Sie in Teil III:

Page 26: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

26 Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

GeschichtsträchtiGes hotel

Feldberger Hof

Seine lage ist einzigartig, seine Geschichte auch: Gelegen direkt unterhalb des Feldbergs, des Höchsten im Schwarzwald, hat sich der traditionsreiche Feldberger Hof, der 2014 sein 150-jähriges Bestehen feierte, vom kleinen Gasthaus zu einem beliebten und vielfach ausgezeichneten Familienhotel entwickelt.

Page 27: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

27Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

VON GABRIELE HENNICKE

hochinformativ

Feldberger HofDr.-Pilet-Spur 179868 FeldbergTel.: +49 (0) 7676/180www.feldberger-hof.de

haus aushelfen. Sie blieb jedoch über 50

Jahre und wurde zur Seele des Feldberger

Hofes, zur „Feldbergmutter“. Dank ihres

unermüdlichen Einsatzes entwickelte sich

der kleine Gasthof zum beliebten Bergho-

tel. Die 1885 gebaute Feldbergstraße und

die Höllentalbahn brachten immer mehr

Erholungssuchende auf den Feldberg. Bis

zu 60 Pferdekutschen am Tag transpor-

tierten die Gäste vom Bahnhof Bärental

auf den Höchsten. Das Kurhaus erhielt

den Namen „Feldberger Hof“, innerhalb

kurzer Zeit erweiterte man mehrfach. Um

die Jahrhundertwende wurde Skifahren

zum Trendsport – ein Trend, der bis heute

ungebrochen ist. 1910 hatte der Feldber-

ger Hof schon 300 Betten. In den 1920er

Jahren galt der Feldberg als der nobelste

Skiort der damaligen Zeit.

Heute hat sich der Feldberger Hof

ganz auf Familien spezialisiert. Fami-

Das Hotel Feldberger Hof liegt auf

1.300 Metern mitten im höchs-

ten Skigebiet, das der Schwarz-

wald zu bieten hat. Direkt gegen-

über starten Sesselbahnen und Lifte. Das

geschichtsträchtige Hotel ist die Wiege

des Skilaufs – im Schwarzwald und in

ganz Mitteleuropa. Dies belegt das Gäs-

tebuch des Hotels, schon 1891 war der

erste Skiläufer hier zu Gast.

Welches Potential der Feldberg für

Erholungssuchende haben würde, er-

kannte man früh. Schon 1859 wurde ein

Aussichtsturm gebaut. 1864 eröffnete das

„Gäste- und Kurhaus Feldberg“ mit 18

Fremdenzimmern. Eigentlich sollte Fanny

Mayer, die Schwester des Besitzers Carl

Mayer, 1881 nur einige Wochen im Kur-

lie Banhardt führt seit 1993 das mehr-

fach modernisierte und erweiterte Hotel

mit 400 Betten und baute es zu einem

4-Sterne-Betrieb aus. Der Feldberger

Hof ist nicht nur das erste klimaneutrale

Hotel Deutschlands, er wurde mehrmals

zum familienfreundlichsten Hotel Baden-

Württembergs ausgezeichnet. Hier ler-

nen Kinder Skifahren, während ihre Eltern

Skifreuden auf den 16 Pisten aller Schwie-

rigkeitsgrade erleben.

Page 28: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

28 Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

es ist ein makelloser Morgen im

Hochschwarzwälder Winterwun-

derland. Uns stellt dieser schöne

Morgen jedoch vor ein Problem:

Was machen? Skifahren? Waren wir dank

unserer Hochschwarzwald Card schon

zwei Mal in dieser Ferienwoche. Lang-

laufen? Erst gestern. Während wir so am

Frühstückstisch herumlümmeln und uns

partout nichts einfallen will, stoße ich

bei meiner verzweifelten Internetrecher-

che auf einen ominösen Rodeltypentest.

Oha – das muss doch gleich mal ver-

sucht werden. Ich klicke mich durch die

kurzen Fragen und werde währenddes-

sen doch glatt noch zum HipHop-Fan,

worüber wir uns köstlich amüsieren. Am

Ende sitze ich vor einem Ergebnis, mit

dem ich mich sogar anfreunden kann.

Ich werde als Wanderrodler geoutet.

Auch meine beiden Freunde tun es mir

gleich und gelangen zum selben Ergeb-

nis, zu dem wir auch im Handumdrehen

noch einen Streckentipp ausfindig ma-

chen. Das ist des Rätsels Lösung! Wir

gehen rodeln.

Schnell haben wir auch die anderen

unserer Gruppe mobilisiert. „Wir sind

Hordenrodler“, geben diese kurz darauf

belustigt bekannt. Unsere Horde ist also

bereit. Lediglich am schneetauglichen

fahrbaren Untersatz hapert es noch.

Doch auch daran ist im Hochschwarz-

wald gedacht. Denn speziell für Kurzent-

schlossene wird unter anderem auf dem

Feldberg das Pendant zum Wegzeh-

rungskaffee angeboten – der „Rodel-to-

go“. Gegen Vorlage der Hochschwarz-

wald Card erhalten wir im Sporthaus

Feldberg kostenlos unseren knallroten

„Rodel-to-go“ und begeben uns auf ei-

nen kurzen Abstecher ins Haus der Na-

tur, wo wir mehr über die Wanderung bis

zur Rodelstrecke sowie über öffentliche

Verkehrsmittel für den Rückweg erfah-

ren. Mit unseren schnittigen roten Flit-

zern bewaffnet, machen wir uns schließ-

lich auf den Weg zur Todtnauer Hütte.

Auf der Wanderung dorthin lassen wir

es uns nicht nehmen, unsere daheimge-

bliebenen Freunde per WhatsApp an der

Gaudi teilhaben zu lassen und ernten

dafür zahlreiche neidische Kommentare.

Das schöne Bergpanorama und die

anregenden Gespräche sorgen dafür,

dass die Zeit wie im Flug vergeht und

RoDElSPASSFüR KuRZEnTSCHloSSEnE

VON KERSTIN HELLER

WAGEMUTIG STÜRZEN WIR UNS DEN HANG HINUNTER

Winterspaß mit der

Hochschwarzwald Card

Page 29: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

29Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

hochinformativ

Todtnauer Hüttenweg „Die längste Winterrodelbahn im Schwarzwald“Wanderung: 45 MinutenAbfahrt: 3.600 mHöhendifferenz: 490 mSchwierigkeit: schwerBeim Sporthaus Feldberg hat man die Möglichkeit, einen Rodel-to-go auszuleihen. Von dort aus führt der Premiumwinterwanderweg zur Todtnauer Hütte, dem Start der Rodelabfahrt. Wer sich einen wei-teren Kilometer Rodelstrecke nicht entgehen lassen will, startet auf dem Feldberg-Gipfel und rodelt auf dem Gipfelweg zur Todtnauer Hütte.www.hochschwarzwald.de/Rodeln

Schon gewusst,...

...dass es bereits 1908 einen Rodellift im Schwarzwald gab?Robert Winterhalder, der Erfinder des ersten Liftes der Welt, hat damals das Patent „Vorrichtung zum Hinauf-ziehen von Schneeschuhläufern und Rodlern mittels einer kontinuierlich sich bewegenden Seilbahn auf be-schneite Berghänge“ angemeldet.

Diverse Kollisionen schmälern unseren

Spaß keineswegs und schließlich erpro-

ben wir uns auch in wagemutigen Über-

holmanövern, bevor wir uns auch schon

in der Zieleinfahrt befinden.

Wir bejubeln uns selbst für unseren

Mut und machen uns dann mit roten

Bäckchen, kalten Füßen und erhitztem

Gemüt auf zur gegenüberliegenden Bus-

haltestelle. Dort steigen wir in einen Bus,

in dem Kuschelatmosphäre herrscht und

sind gleich darauf wieder beim Sport-

haus Feldberg, wo wir Uwe, dem Hüter

der „Rodel“, begeistert von unserem

Ausflug erzählen. Der Blick aufs Smart-

phone offenbart schließlich, dass dies

noch lange nicht der letzte Rodelausflug

war, denn dort lesen wir von den neidi-

schen Daheimgebliebenen: „Da wollen

wir nächsten Winter auch hin! Reserviert

schonmal die Schlitten!“

ehe wir uns versehen, verheißt die Todt-

nauer Hütte Erfrischung als Belohnung

für den Aufstieg. Während eines kühlen

Bieres ergötzen wir uns noch einmal

an semi-professionellen Erläuterungen

unseres taktischen Vorgehens, greifen

dann beherzt nach unserem “Rodel-

to-go“, nehmen unseren ganzen Mut

zusammen und stürzen uns wagemu-

tig den Hang hinunter. Zunächst tun

wir uns noch schwer mit der richtigen

Position auf dem Flitzer und der ziel-

führendsten Lenkmethode. Derweil ich

auf die Bauchliegetaktik schwöre, ver-

suchen sich die anderen abwechselnd

im Stehen, Sitzen und vor allem im wild

Herum fuchteln und lautem Brüllen.

ICH SCHWöRE AUF DIE BAUCHLIEGETAKTIK

Richtung Feldberg

Richtung Todtnau

Haus der Natur

B317

H

P

HTodtnauer Hütte

Todtnauer Hüttenweg

Start

Fahl Straße

Die schönsten Erinnerungen müssen nicht die Welt kosten!Mit der Hochschwarzwald Card nutzen Sie täglich an jedem vollen Urlaubstag über 70 attraktive Sommer- und Winterangebote in der Region, wie zum Beispiel: Schwimmen und Wellness im Badeparadies Schwarzwald und Radon Revital Bad, kostenloser Tagesskipass für viele Liftanlagen, Verleih von Langlaufausrüstung und drei Stunden freie Fahrt mit dem elektrischen BMW   i3. Bei über 300 Partner- Gastgebern gibt es die Hochschwarz-wald Card automatisch ab zwei gebuchten Übernachtungen.www.hochschwarzwald.de/card

Page 30: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016
Page 31: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

Kaffeepause bei den Eislaufmeisterschaften 1925 auf dem Titisee

Page 32: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

32 Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

PARKHOTEL ADLER *****, HINTERZARTEN

Winterurlaub mit stilvoll-gemütlichem historischem Flair und zugleich zeitgemäßem Luxus. Gourmetvergnügen: Zwei Restaurants mit antiker Ausstattung und ein Kaffeehaus im Jugendstil bieten Abwechslung. Wellnessfreuden: Saunaareal inklusive Erd- und Feuersauna, beheizter Innen- und Außen-pool, Fitnessraum, Behandlungsräume mit Anwendungen und Massagen von Experten. Das „Small Luxury Hotel of the World“ verwöhnt seine Gäste außerdem mit viel Platz: 70.000 qm Grundstück mit Spazierwegen.

Telefon: 0 76 52 / 12 70

www.parkhoteladler.de

entspannen iM

hochschwarzwald

HOTEL TANNHOF ***S, FELDBERG-BäRENTAL

Für Frühlingsgefühle auch im Winter: romantische Auszeit zu zweit im Tannhof! Es ist das perfekte Kleinod für alle Frisch-verliebten, Wiederverliebten und solche, die ihren Partner neu entdecken möchten: das Wohlfühlhotel Tannhof zwischen Titisee und Feldberg im Hochschwarzwald. Im Namen der Liebe verführt unser kleines, sehr persönlich geführtes Haus seine Gäste nach allen Regeln der Kunst in Sachen Wellness und Kulinarik – mit dem Ziel, erholungssuchenden Paaren ro-mantische und inspirierende Tage zu zweit zu schenken.

Telefon 0 76 55 / 9 33 20

www.tannhof-feldberg.de

Page 33: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

33Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

TRESCHERS SCHWARZWALD ROMANTIKHOTEL ****S, TITISEE

Wasser & Himmel – grenzenlos!

Was könnte schöner sein als nach einem Tag in frischer

Winterluft in wohliger Wärme zu entspannen. Freuen Sie sich

auf ein Wellnessparadies in traumhafter Lage mit exklusivem

Wohlfühlfaktor. Erleben Sie einen einzigartigen Wellnesskick

mit Seeblick direkt am Ufer des kristallklaren Titisees. Beheizter

Innen- und Außenpool (30°C ), verschiedene Saunen, Liege-

räume mit Seeblick, Fitnessraum und Beautyfarm. Attraktive

Winter- und Wellness-Angebote.

Telefon: 07651 / 80 50

www.schwarzwaldhotel-trescher.de

VIER JAHRESZEITEN AM SCHLUCHSEE, SCHLUCHSEE

Tauchen Sie ein in eine Welt voller Ruhe, Erholung und Regene-

ration – abseits vom Stress und der Hektik des Alltags. In den

mehr als 4.000 qm großen Spa- und Wellnessbereichen unseres

Hauses erleben Sie Pools und Saunen, Bäder, Massagen, Ha-

mam, Salzgrotte, Beauty- und Körperbehandlungen sowie Jent-

schura- und Ayurveda-Kuren. Hier lassen sich gesundheitliche

Prävention und körperlich-seelisches Wohlbefinden aufs Beste

kombinieren.

Telefon: 0 76 56 / 7 00

www.vjz.de

Kommen Sie zur Ruhe und lassen Sie sich verwöhnen. Unsere Wellnesshotels im Hochschwarzwald sind der perfekte Rückzugsort zum Entspannen und Genießen.

Page 34: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

34 Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

WIE EIn 12-JäHRIGER BuB AuS BERnAuZuM ERSTEn SKI-PRoDuZEnTEn MITTElEuRoPAS WuRDE

Die Geschichte des Skis

Page 35: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

35Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

im Februar 1890 sitzt der zwölfjährige

Ernst Köpfer an seinem harten Holz-

pult in der Bernauer Grundschule. Der

Unterricht langweilt ihn. Er kann es

kaum abwarten, bis die Schule aus ist. Er

will raus in den Schnee. Während er sei-

nen Tagträumen nachhängt und aus dem

Fenster schaut, sieht er einige Männer

an der Schule vorbeigehen. Mit einem

Schlag ist Ernst hellwach. Die Männer

gehen nicht, sie gleiten. Auf langen Holz-

brettern und mit Stöcken, als würden

sie über den Schnee schweben. Ernst ist

völlig fasziniert. So etwas hat er noch nie

gesehen, doch er spürt sofort, dass das

etwas ganz Großes ist.

Die Männer auf den Brettern, es sind

Touristen aus Norwegen, gehen ihm

nicht mehr aus dem Kopf. Ungeduldig

rutscht er auf seinem Stuhl herum, bis

die Schule aus ist. Anstatt nach Hause

zu gehen, folgt er den Spuren der Bretter

im Schnee. Sie führen ihn zum Gasthof

Schwanen. Dort stehen die Bretter an der

Hauswand. Ernst betrachtet die langen,

vorne spitz zugebogenen Hölzer und die

darauf angebrachte Konstruktion, mit

der sie an die Schuhe gebunden werden,

ganz genau. Dann rennt er zum elterli-

chen Hof und berichtet seinem Vater von

der eben gemachten Entdeckung: „Vater,

i ha öbbis gseh’, un des hät mer gfalle, un

des git bestimmt emol e G’schäft!“ (Va-

ter, ich habe was gesehen, das mir gefällt

und das sicher mal zum Geschäft wird),

stößt er atemlos aus, viel zu aufgeregt,

um Luft zu holen.

Sein Vater, ein bodenständiger

Schwarzwälder Holzschnefler, der in sei-

ner Werkstatt Krauthobel fertigt, lässt

sich den Floh seines Sohnes ins Ohr

setzen. Gemeinsam mit Ernst macht

sich Karl Köpfer an die Arbeit und fertigt

nach den Beschreibungen seines Sohnes

1892 den ersten handgemachten Ski im

Schwarzwald, mit dem Ernst das Skilau-

fen erlernt. 1896 kaufen die Gendarmerie

und Forstbeamte aus St. Blasien sechs

Paar Ski von Ski-Köpfer. Es ist der Beginn

einer erfolgreichen Firmengeschichte.

Weitere Abnehmer findet er in der Ein-

wohnerschaft von Bernau. Außerdem

nutzen die Schulkinder Skier für den

Schulweg im Winter. Der Feldberger Hof,

VON BIRGIT-CATHRIN DUVAL

Page 36: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

36 Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

der viele begeisterte Skisportler beher-

bergt, kaufte ebenfalls Skier beim Ski-

Köpfer ein.

Ernst feilt weiter an seiner Vision.

14 Jahre später, im Jahr 1906, meldet

Ernst Köpfer seine Skier unter der Marke

„Feldberg“ beim Kaiserlichen Patentamt

Berlin an. Das in Holz eingebrannte Feld-

berg-Logo wird zum Erkennungs- und

Gütezeichen. Mit 26 Jahren ist Ernst Köp-

fer der erste Skifabrikant in Mitteleuropa.

Die Fertigung erfolgte in vier Arbeits-

schritten: Zunächst wurde die Grund-

form aus Holz zurechtgeschnitten, da-

nach wässerten die Ski über Nacht im

Brunnentrog. Die Biegung der Skispitze

wurde durch das „Bähen“ erzielt, bei

dem der Ski über eine Woche hinweg auf

einem Wagenrad mit Gurten eingespannt

wurde, bis die gewünschte Biegung an

der Skispitze erreicht war. Anschließend

wurden die Ski eine weitere Woche über

der Glut gewärmt, zum Schluss wurde

die Bindung, bestehend aus Meerrohr-

binse, Rinderlederkappe, Halteriemen

und Fangband, montiert.

Köpfer ist nicht nur ein exzellenter

Fabrikant, sondern selbst leidenschaft-

licher – und sehr erfolgreicher – Skiläu-

fer und gefragter Skilehrer. Mit seinen

Feldberg-Skiern erringt der Bernauer

zahlreiche Erfolge bei Ski-Meisterschaf-

ten und Wettrennen. Als Skipionier ist er

maßgeblich an den Entwicklungen des

Skisports im Schwarzwald beteiligt und

ist Mitgründer der Skizunft Bernau. 1908

lässt er seine lenkbare Achsenbindung

patentieren.

1919 feiert der erfolgreiche erste Ski-

film „Das Wunder des Schneeschuhs“

Premiere. Der Film präsentiert die bes-

ten Skiläufer der damaligen Zeit vor

atemberaubender Kulisse, darunter auch

der Schwarzwald. Die Aufnahmen der

Skifahrer, die mit waghalsigen Sprüngen

von der Wechte am Feldberg springen,

sind spektakulär. Und natürlich springen

sie mit Skiern der Marke Feldberg. Eine

tolle Werbung für Ernst Köpfer und seine

Skimanufaktur in Bernau.

Der Ski und das Skifahren bestim-

men das Leben von Ernst Köpfer. 1940,

mit 62 Jahren, legt er die Prüfung zum

Staatlichen Skisportwart ab. Bis ins hohe

Alter steht er in seiner Werkstatt und fer-

tigt seine Feldberg-Skier. Bis 1954 werden

rund 10.000 Paar Ski von Hand in seiner

Skimanufaktur in Bernau hergestellt.

Wie fit ihn die Leidenschaft für den

Skisport hält, beweist seine Teilnahme

Page 37: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

37Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

1954 an einem Langlaufwettbewerb über

acht Kilometer. Mit 76 Jahren steht Ernst

Köpfer am Start und läuft die Strecke in

57 Minuten. Es soll sein letztes Wettren-

nen sein.

Im selben Jahr stirbt der beliebte und

allseits geachtete Ski-Köpfer, wie man

ihn überall nennt. Seine Verdienste um

den Skisport sind unvergessen. Das Mu-

seum Ski-Köpfer in Bernau-Kaiserhaus,

das Köpfers Enkel, Walter Strohmeier,

liebevoll im Geburtshaus seines Großva-

ters aufgebaut hat, zeigt das beachtliche

Werk des Bernauer Skifabrikanten. Dort

ist die Marke „Feldberg“ noch immer le-

bendig und erinnert an die Blütezeit der

Skiherstellung und die Anfänge des Ski-

sports im Schwarzwald.

Markus Hilpert wohnt nur einen

Steinwurf vom Ski-Köpfer-Museum

entfernt. Der Bernauer ist, wie jeder

Schwarzwälder, auf Skiern groß gewor-

den. Und so reifte in dem 44-jährigen

Maschinenbauingenieur lange der

Wunsch nach einem handgemachten Ski.

„Meinen Ski kann man natürlich nicht

mit den Skiern von Ski-Köpfer verglei-

chen“, erzählt Hilpert. Doch eins haben

sie gemeinsam: „Sie sind beide aus Liebe

und Leidenschaft zum Skisport entstan-

den.“ Hilpert benannte seinen Ski nach

dem Hausberg Bernaus, dem 1.415 Me-

ter hohen Herzogenhorn, „weil man auf

ihm die Schönheit und Urkräfte unserer

Heimat erleben kann.“ Die Skier bau-

te sich Markus Hilpert in der Werkstatt

seines Schwiegervaters. Endlose Stun-

den verbrachte er mit Recherchen und

der Planung des Skis, der in klassischer

Sandwichkonstruktion gebaut wurde.

Hilpert verwendete einen stabverleimten

Eschenholzkern mit stehenden Jahresrin-

gen. Nach dem Laminieren der einzelnen

Schichten wurden die Ski 24 Stunden mit

einer Presskraft von achteinhalb Tonnen

verpresst und ausgehärtet. Danach wur-

den die Ski-Seitenwangen gefräst, der

Ski verschliffen, das Holzfurnier mit Par-

kettöl eingeölt, das Deckblatt geschliffen

und die Bindung montiert. Rund 15 Stun-

den benötigen diese Arbeiten.

Die erste Testfahrt mit Aufstieg und

Abfahrt vom Spießhorn hat der Ski mit

Bravur bestanden. Für Markus Hilpert

hat sich damit ein Traum erfüllt: Ein

selbst gebauter Tourenski, wie geschaf-

fen für die wunderbaren Tiefschneeab-

fahrten vom Herzogenhorn. Und nach

über 60 Jahren gibt es wieder Ski „made

in Bernau“.

Das Ski-Köpfer-Museum in Bernau-Kaiserhaus

hochinformativ

Ski-Köpfer-MuseumKaiserstraße 2779872 BernauEintritt freiBesichtigungen nur mit Voranmeldung unter [email protected]

Page 38: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

38 Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

Kufen seines Rennschlittens, ein anderer

zieht sich eine Mütze mit Elchgeweih auf.

Auch Frauen und Jugendliche sind unter

den Teilnehmern.

Hier oben wird der kleine, aber fei-

ne Unterschied zwischen den Schlitten

deutlich: Bei manchen Modellen, den

Rennschlitten, ist ein Skibelag unten an-

am Winterberg in Waldau ist an

diesem Sonntag im Februar

viel los. Einmal im Jahr pilgern

Hunderte von Besuchern in

das kleine Schwarzwald-Dorf mit sei-

nen rund 400 Einwohnern, um beim

traditionellen Hornschlitten-Rennen da-

bei zu sein. Noch ist es relativ ruhig an

der Bande. Durch den Lautsprecher tönt

Popmusik, ein Mann mit einem Kanister

auf dem Rücken versorgt die Zuschauer

mit Glühwein. Das Pistenfahrzeug saust

hoch und runter, um die großen Horn-

schlitten nach oben zu transportieren,

an den Start. Eigentlich, so erklärt der

Moderator durch die Lautsprecher, zie-

hen eingefleischte Hornschlitten-Fahrer

ihre Schlitten selbst den Berg hoch. Das

gehöre dazu. Dennoch hält sich kaum ei-

ner dran. Bei Hornschlitten-Rennen geht

es um Spaß und Gaudi, nicht um stren-

ge Regeltreue. Oben am Start steigt die

Spannung. Ein Fahrer schmiert noch die

HoRn HEIl!

Sie heizen, bis die Kufen glühen: Hornschlitten-fahrer im Hochschwarzwald. Bei den jährlich stattfindenden Rennen auf den nostalgischen Gefährtentrifft Traditionsbewusstsein auf eine ordentliche Portion Humor und Selbstironie. Ein spannendes Event –und eine Riesen-Gaudi für alle Beteiligten.

VON FREYA PIETSCH

FRÜHER WURDE MIT HORNSCHLITTEN HEU UND

HOLZ BEFöRDERT

Page 39: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

39Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

zweckentfremdet wurde, wie uns eine

Frau unter den Zuschauern in Waldau er-

zählt: Sie erinnert sich, dass der Sarg ih-

rer Urgroßmutter auf einem Hornschlit-

ten ins Tal gebracht wurde.

Das Heu- und Holzziehen war früher

ein durchaus gefährliches Unterfangen,

die Schlitten waren schwer beladen und

nicht einfach zu bremsen oder zu lenken.

Immer wieder gab es Tote und lebensge-

fährlich Verletzte.

Die gibt es bei den Hornschlitten-

Rennen zum Glück nicht, auch wenn es

dort rasant zugeht. Da kippt schon mal

ein Schlitten um oder saust ins Fangnetz.

Laut Daniel Ketterer, Vorstand des Wal-

dauer Hornschlittenvereins, erreichen die

Schlitten, die immer mit zwei Mann (oder

Frau) besetzt sind, bei einem Rennen

maximal 60 Stundenkilometer, „wenn die

Fahrer viel Mut haben“. Dennoch gibt es

verhältnismäßig wenig Verletzte. „Mal

ein gebrochenes Bein oder ein verstauch-

tes Handgelenk – aber das höchstens alle

zwei Jahre, wenn überhaupt.“ Die Situati-

on, dass ein Fahrer nach einem Unfall mit

nur einem Horn in der Hand durchs Ziel

läuft, dürfte wohl noch nie vorgekommen

sein. Das ist in Waldau nämlich Voraus-

setzung, dass das Rennen noch gewertet

wird.

WIE DICKE KäFER HäNGEN DIE SCHLITTEN

IN DER LUFTHornschlitten-Rennen finden im

Winter an verschiedenen Orten im Hoch-

schwarzwald statt, neben Waldau unter

anderem in Neustadt, St. Märgen und St.

Peter. Mancherorts werden Gaudirennen

veranstaltet, bei denen es, wie der Name

schon vermuten lässt, um den Spaß geht.

Neben der Geschwindigkeit fließt in die

Bewertung mit ein, wie originell sich die

Fahrer verkleidet oder ihren Schlitten aus-

geschmückt haben. „Wir hatten schon je-

mand, der einen Hochsitz auf den Schlit-

ten montiert hat, oder zwei Fahrer, die

als Milkakühe verkleidet waren“, erinnert

sich Daniel Ketterer. Und selbst bei dem

traditionellen Rennen am Winterberg

wird der Spaßfaktor groß geschrieben,

gebracht und eine kleine Führungsschie-

ne innen an den Kufen. Dadurch können

die Fahrer die Spur besser halten. Origi-

nalschlitten haben diesen Zusatz nicht.

Hornschlitten sind große Ziehschlit-

ten mit im weiten Schwung nach oben

gebogenen Kufen, den „Hörnern“. Einst

wurden sie als Arbeitsgerät verwendet –

und werden es zum Teil heute noch. Mit

ihnen haben die Bauern Heu von abgele-

genen Hütten ins Tal transportiert oder

geschlagenes Holz zum Hof befördert.

Es kam aber auch vor, dass der Schlitten

das zeigt schon der Blick auf die Teilneh-

merliste: Hier findet man Namen wie die

„Don Promillos“, die „Hornithologen“

oder die „Rostkufen“.

In der Zwischenzeit wächst auch un-

ten den Zuschauern am Winterberg die

Spannung. Die ersten Fahrer sind oben

am Waldrand losgefahren. Alle warten

auf den Moment, in dem der Schlitten

bei der Schanze ankommt. Wenn die

Fahrer das Hindernis nehmen, werden

sie mit Jubel und „Horn heil!“-Zurufen

belohnt. Wie dicke Käfer hängen die

schweren Gefährte für Sekundenbruch-

teile in der Luft, um dann wieder mit

einem „Wusch“ zu landen und weiterzu-

sausen. Ein witziger Anblick.

Bei aller Gaudi ist unter den Teilneh-

mern auch ein sportlicher Ehrgeiz zu

spüren – besonders bei den Fahrern der

Rennschlittenklasse. Immerhin lockt ein

Wanderpokal. Doch obwohl die Waldau-

er sich mächtig ins Zeug legen, gelingt

es ihnen auch diesmal nicht, den Pokal

nach Hause zu holen. St. Märgen ist

schneller. Ärgerlich, das sind alte Kon-

kurrenten. Aber egal, im nächsten Jahr

kommt die Revanche. Gnadenlos. Echte

Hornschlitten-Fahrer sind schließlich

nicht zu bremsen.

Termine Hornschlittenrennen 2016neustadt: Januar 2016 St. Märgen: 6. Januar 2016St. Peter: Januar 2016Waldau: 31. Januar 2016Nähere Informationen unter:www.hochschwarzwald.de/ veranstaltungen

hochinformativ

Page 40: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

40 Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

gen Army-Daunenschlafsack. So, noch

Zahnbürste, Plüschhase, Lesestoff, Stirn-

lampe, Wienerle und eine angemessene

Portion Rothauser Hopfentrunk einge-

packt und schon kann‘s losgehen.

Im Camp angekommen, werden wir

von Raphael Kuner, seines Zeichens Pro-

fi-Paddler (Kanu, Kajak und SUP), Camp-

betreiber und Paddeltrainer, empfangen.

Das Camp, das in einem Waldstück nahe

des Campingplatzes Schluchsee angesie-

delt ist, besticht durch Ruhe und zu die-

ser Jahreszeit auch mit eisigem Charme.

Wir sind die einzigen Gäste und Raphael

luisa: Es ist kurz vor 16 Uhr und

ich stehe etwas ratlos vor mei-

nem Schrank: Schlafsack und

warme Schuhe sind obligatorisch,

doch was könnte ich noch gebrauchen?

Handschuhe, Socken, ein Kissen, einen

Stoffhasen, elektrische Teelichter, einen

Topf, Ravioli aus der Dose, Besteck, eine

Taschenlampe, Glühwein und zu guter

Letzt einen Zombie Survival Guide (man

weiß ja nie). Wahllos landen diese Utensi-

VON LUISA DENZ & KERSTIN HELLER

lien in meiner Reisetasche und ich warte

gespannt auf Kerstin, die mich kurz vor 17

Uhr abholen wird und vermutlich gerade

ähnliche Gedanken hegt.

Kerstin: Puuh, ein ziemlich stressiger

Tag scheint noch kein Ende zu finden.

Zwar freue ich mich schon wie ein Klein-

kind auf die Waldübernachtung, dennoch

verlangt so ein Vorhaben eben auch ent-

sprechende Vorbereitung. Während des

Spaziergangs mit dem Hund teste ich

schon einmal mein Winterklamotten-

Equipment und stibitze meinem Freund

anschließend heimlich seinen kuscheli-

Wer Abenteuer sucht und keine Angst vor der puren natur hat, der ist im Schwarzwald Camp am Schluchsee auch im Winter genau richtig. Was einen dort erwartet, wie kalt die Hochschwarzwälder nächte tatsächlich sind und was man auf so einen Trip mitnehmen sollte, das haben luisa und Kerstin getestet.

am Schluchsee

Page 41: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

41Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

weist uns vorsichtshalber noch einmal

darauf hin, dass wir wirklich alleine sein

werden. So weit, so unheimlich. Doch pa-

tente Mädels, die wir schließlich sein wol-

len, nicken wir selbstbewusst und geben

uns abenteuerlustig. Unsere Tentipi-Be-

hausung für die heutige Nacht heißt Paul,

was irgendwie ja vertrauenserweckend

klingt und schnell schon stellen wir fest,

dass Paul über sämtliche Annehmlichkei-

ten verfügt, die es im Winter so braucht.

Neben kuschligen Betten, die auf einem

kleinen Podest errichtet sind, steht hier

auch die entsprechende „Nahwärme-

versorgung“ (sehr wichtig!) in Form

eines Schwedenofens im Zentrum des

geräumigen Tipis bereit. Außerdem gibt

es einen Tisch mit zwei Stühlen, Töpfe,

Geschirr, Gläser und Besteck sowie Holz,

eine Öllampe und unzählige Kerzenlich-

ter. Raphael erklärt uns in Ruhe, wie der

kleine aber feine Ofen funktioniert, be-

schwichtigt unsere Sorgen, versehentlich

das Camp abzufackeln und heizt noch

eben an, bevor wir schließlich tatsäch-

lich alleine im Wald sitzen. Was also tun?

Bevor die Sonne untergeht, werden erste

Bilder geschossen und erleichtert festge-

stellt, dass Paul bereits jetzt schon woh-

lig warm ist. Mit der Dämmerung kehrt

Ruhe am See ein und Paul strahlt dank

des lodernden Feuers in seinem ofenför-

migen Herzen Ruhe und Behaglichkeit

aus. Auf der Feuerstelle in der Mitte des

Camps entzünden wir ein Feuer, was an-

gesichts des eisigen und schneeverweh-

ten Untergrundes gar nicht so einfach ist.

Als wir über ausreichend Glut verfügen,

grillen wir Würste und Marshmallows am

Stock und freuen uns über den Glühwein,

den Paul uns auf seinem Ofen offeriert.

Die Tatsache, dass Vollmond ist und die

Nacht sich als sternenklar und somit hell

erweist, nehmen wir zwiegespalten zur

Kenntnis. Auf der einen Seite freuen wir

uns über die hell erleuchteten Wege im

Camp, auf der anderen Seite erinnern wir

uns daran, dass Vollmondnächte traditi-

onell etwas schauerlich sind. Diese Be-

fürchtung verflüchtigt sich nicht, als der

Glühwein seinen Tribut fordert und der

Gang zur Toilette unumgänglich wird.

Bewaffnet mit Taschenlampe und stoi-

schem Mut machen wir uns also auf in

Richtung Campingplatz, dessen sanitäre

Anlagen auch dem Schwarzwaldcamp zur

Verfügung stehen. Ein kleiner Fußmarsch

ist dafür zwar vonnöten, umso freudiger

sind wir, als sich die Sanitäranlagen als

sauber, warm und wirklich komfortabel

erweisen. Zurück im Camp stellen wir

erleichtert fest, dass Paul noch steht und

wir noch immer nicht von Werwölfen an-

gefallen wurden. Im Zelt herrscht indes

gemütliche Behaglichkeit. Wir sitzen am

Tisch, albern herum und bemerken, dass

der Romantikfaktor mit entsprechender

Begleitung durchaus gegeben wäre. So

aber kommen sich zwar unsere Plüsch-

hasen in romantisch installierter Pose im

warmen Schein des Feuers näher, wir hin-

gegen sitzen am Tisch und sprühen vor

ausgelassener Abenteuerglückseligkeit

und sinnieren über die Möglichkeiten der

Einrichtung eines Tipi-Home-Office. Als

es Zeit fürs Bett wird, was inmitten der

Natur und unter Mithilfe des Glühweins

etwas früher als gewöhnlich der Fall ist,

kriechen wir in unsere Schlafsäcke und

überhäufen uns mit den vorhandenen

Decken und Fellen. Vorsorglich hatten

wir im Vorfeld den Holzvorrat aufge-

stockt und beschließen, dass immer der,

der wach wird, Holz nachlegt. Zufällig

werden wir jeweils beide einmal wach, so-

dass das Feuer bis morgens um fünf für

heimelige Wärme sorgt. Von Kälte keine

Spur! Im Gegenteil, eher aufgeheizt als

frierend schlafen wir himmlisch in dieser

sternklaren Nacht. Als am nächsten Mor-

gen emsiges Gelächter zu hören ist, stel-

len wir mit Erstaunen fest, dass es bereits

8.30 Uhr ist – und es jetzt zwar merklich

kühler im Tipi, aber keineswegs kalt ist.

Das Lachen entpuppt sich als vorlaute

Ente, die aber nicht vor unserer Behau-

sung – sondern auf dem See fröhlich vor

sich hinschnattert. Einen Kaffee später

sind unsere Lebensgeister geweckt und

wir schätzen uns glücklich, weder gefres-

sen, ermordet oder anderweitig zu Scha-

den gekommen zu sein. Im Gegenteil:

Eine einmalige Nacht, bei wunderbarem

Vollmondglanz und behaglichem Schlaf

liegt hinter uns, sodass wir spontan

überlegen, uns den Winter über im Wald-

Camp anzusiedeln.

hochinformativ

Wintertermine6. – 31. Januar 2016 Schwarzwaldcamp Gewann Zeltplatz 2 79859 Schluchseewww.schwarzwaldcamp.com

Page 42: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

42 Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

WInTER-EVEnTSHIER IST WAS LOS!

28. – 29. 11., 4. - 6. 12., 11. - 13. 12., 19. – 20. 12. 2015 | RAVEnnASCHluCHT

Weihnachtsmarkt in der RavennaschluchtIn geheimnisvoller Atmosphäre findet am Eingang zur Ravenna-schlucht im Höllental, in einem wildromantischen Schwarz-wald-Ambiente mit traditionellem Handwerk und heimischer Gastronomie, der Weihnachtsmarkt statt.

28. 12. 2015 - 1. 1. 2016TITISEE unD SCHluCHSEE

Ein Traum von Schnee und DampfDraußen vor den Fenstern des historischen Dampfzugs zieht die märchenhafte Winterlandschaft vorbei, während sich im gemüt-lich beheizten Wagen der Holzklasse die Nostalgie breit macht.

4. - 6. , 11. - 13. 12. 2015 ST. BlASIEn

Weihnachtsmarkt am DomVor der Kulisse des imposanten Doms laden rund 50 weihnachtlich geschmückte Holzhütten zum Bum-meln ein. Gospelchöre, Bläsergrup-pen, Aufführungen, Kutschfahrten und vieles mehr sorgen für ein stimmungsvolles Rahmenprogramm.

„Winteräpfel“ – lesung mit SchauspielHeidi Knoblich liest und erzählt im winterlichen Raimartihof aus ihrem historischen Roman „Winteräpfel“ von dem aufregen-den Leben der Feldbergmutter Fanny Mayer und entführt in die Anfangszeit des Skisports.

14. 11. 2015 | FElDBERG

Foto

: Jör

g Sa

uter

Page 43: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

43Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

WintermarktDer idyllische Kirchplatz in Schluchsee wird zwischen Weih-nachten und Silvester zur Kulisse für einen illuminierten Winter-wald mit kulinarischem Markt-platz, Feuerzauber und Musik. Für eine besondere Anreise sorgt der Dampfzug der IG 3-Seenbahn.

28. – 30. 12. 2015 SCHluCHSEE

FIS Skisprung Weltcup/HerrenIn Titisee-Neustadt trifft sich die Welt elite der Skispringer auf gewohntem Terrain: Schon im dritten Winter in Folge findet auf der Hochfirst-schanze ein Weltcupskispringen der Herren statt.

11. - 13. 3. 2016TITISEE-nEuSTADT

VERANSTALTUNGSHIGHlIGHTS

Detailinformationen und viele weitere Veranstaltungen f

inden Sie unter:

www.hochschwarzwald.de/veranstaltungen

27. 12. 2015 | St. MärgenPferdeschlittenrennen

Rasant jagen die Fahrer mit ihren

Ein- und Zweispännern die Bestzeit.

Schnell und geschickt geht es durch

einen anspruchsvollen Parcours.

11. - 15. 1. 2016 | Hinterzarten Winterlese

Bekannte deutsche Autoren lesen

in heimeliger Atmosphäre aus

ihren Werken rund um das Thema

„Veränderungen“.

13. 2. 2016 | Schonach- HochschwarzwaldRucksacklauf um den Wäldercup

Der Rucksacklauf gilt als härtester

Skilanglaufwettbewerb in Mittel-

europa. Auf 100 km führt der

Fernskiwanderweg von Schonach

zum Belchen.

27. 2. 2016 | Todtnau-FahlHinterwald-Inferno

Mit 9,3 km Länge und einer

Höhen differenz von 700 m das

wohl längste Abfahrtsskirennen

Deutschlands.

WEITERE   HIGlIGHTS

3-Königs-lauf – die nordic nachtTodtnaus Innenstadt wird am Dreikönigstag zur Rennstrecke: Auf einem 700 Meter langen Parcours quer durch die Stadt wird ein Ski-langlaufwettbewerb für Jedermann ausgetragen. Wer nicht selbst sportlich aktiv werden möchte, ist als Zuschauer herzlich willkommen.

6. 1. 2016 | ToDTnAu

Walpurgisnacht der löffinger HexenDas düstere Spektakel, in dem die Hexen dem Teufel ihr Recht, Fasnacht zu feiern, abgewinnen, fasziniert Jahr für Jahr hunderte Besucher.

8. 2. 2016 | löFFInGEn

Page 44: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

t

44 Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

Ausstellung „125 Jahre Skilauf im Schwarzwald“Von der Gründung des SC Todtnau als 1. Skiclub in Mitteleuropa und der Entstehung des Wintertourismus im Feldberger Hof über die technischen Entwicklungen im Skisport bis hin zu den Schwarzwälder Helden des Wintersports von früher und heute machen Exponate, Bilder, Radioaufnahmen und vieles mehr 125 Jahre Skilauf erlebbar.

13. 11. 2015 – 26. 3. 2016 HAuS DER nATuR

SWR 1-GipfelradioWinterzauber, Pistengaudi, tolle Musik und promi-nente Gäste: das SWR1-Gipfelradio feiert den Start ins neue Jahr auf dem Feldberg und sendet aus dem Studio am Fuße des Skigebiets Feldberg.

28. 12. 2015 - 1. 1. 2016 | SEEBuCK

Eröffnung des neuen Zeigerlifts Der Zeiger-Schlepplift wird zum Saisonstart 2015/2016 durch eine Sechser-Sesselbahn, die das Skigebiet zwischen Seebuck und Zeller/Grafenmatt/Fahl ver-bindet, ersetzt. Für diese hochmoderne Liftanlage der Firma Leitner, mit einer Länge von 1.170 Metern und einer Beförderungskapazität von 2.400 Personen pro Stunde, werden knapp 11 Millionen Euro investiert.

DEZEMBER 2015 | ZEIGER

WInTER-EVEnTSUND nEuIGKEITEn...

Deutsche Alpine Ski-Meisterschaften Damen & HerrenAn diesem Wochenende werden die deut-schen Alpinen Skimeisterschaften der Damen und Herren ausgetragen. Die Veran-staltung wird mit einem Rahmenprogramm und einem Zeltdorf mit regionalen Speziali-täten im Todtnauer Städtle abgerundet.

1. - 3. 4. 2016 | FAHl

Page 45: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

t

VERANSTALTUNGSHIGHlIGHTS | InFoRMATIONEN

45Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

6. 12. 2015 nikolaustag 5. 2. 2016 Hexencontest6. 2. 2016 Chill and Destroy5. 3. 2016 ladies Day3. 4. 2016 Saisonfinale

WEITERE HIGlIGHTS

auf DeM felDberG

Eröffnung des neuen Parkhauses am FeldbergNicht nur der neue Zeigerlift, sondern auch das 15 Millionen Euro teure Parkhaus wird diesen Winter eröffnet. Ab Dezember ist Platz für rund 1.200 parkende Autos und 45 Busse, die das Skigebiet auf dem Feldberg besuchen.

9. 12. 2015 | SEEBuCK

FIS Snowboardcross World Cup FeldbergErstmals in Deutschland, wird die Skipiste auf dem Feldberg zur Rennbahn, auf der bis zu sechs Athleten gleichzeitig gegeneinander im KO-System antreten. Die Athleten werden Steilkurven sowie Wellen und Sprünge zu überwinden haben.

22. - 24. 1. 2016 | SEEBuCK

...AUF DEM FElDBERG

Großes Jubiläums- Wochenende „125 Jahre Skilauf im Schwarzwald“Das Jubiläum wird mit den Dt. Alpinen Skimeisterschaften der Hebammen und einem historischen Festtag gefeiert.

20. - 21. 2. 2016 | SEEBuCK

Detailinformationen und viele weitere Veranstaltungen f

inden Sie unter:

www.hochschwarzwald.de/veranstaltungen

Page 46: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

46 Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

steigt, machen sich Helfer auf den Weg,

seinen Kameraden zu suchen. Die ver-

rückten Todtnauer haben Glück: Thoma

wird gefunden, Breuer gelangt zum Gip-

fel und trägt sich stolz in das Gästebuch

des Feldberger Hofes ein. Ihre abenteuer-

liche Geschichte von der Besteigung im

Schneesturm bietet noch lange danach

reichen Gesprächsstoff an bier- und wein-

seligen Abenden im Todtnauer Ochsen.

zum 1.493 Meter hohen Gipfel wird sein

Kamerad nicht schaffen. Doch Breuer ist

zu ehrgeizig, um die Besteigung abzubre-

chen.

Die Kameraden einigen sich darauf,

dass Breuer am Feldberger Hof Hilfe holt.

Noch fit und von dem Verlangen beseelt,

auf dem Gipfel des Feldbergs zu stehen,

macht er sich auf den Weg. Es grenzt an

ein Wunder, dass das Unternehmen nicht

in einem Fiasko endet. Irgendwie schafft

es Breuer, sich zum Feldberger Hof

durchzukämpfen. Während er die letzten

Höhenmeter auf den Skiern zum Gipfel

VON BIRGIT-CATHRIN DUVAL

beim Aufstieg zum Feldberggip-

fel sind die Kameraden in einen

Schneesturm geraten. Fritz Breu-

er steht vor einer Entscheidung:

Die Expedition abbrechen oder ohne sei-

nen Freund weiter zum Gipfel?

Der Aufstieg durch den meterhohen

Pulverschnee auf provisorischen Schnee-

schuhen kostete Carl Thoma II alle Kräfte.

Am Zeiger angekommen, ist Thoma völ-

lig erschöpft. Breuer weiß: Den Aufstieg

DIE GESCHICHTE DES SKIlAuFS, TEIl III

DIE ToDTnAuER ERoBERn DEn FElDBERG

EIN WUNDER, DASS ES NICHT IM FIASKO ENDETE

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47Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

mit Datum 5. Januar 1892. Dieser Brief

Nansens gilt für den Todtnauer Skiclub

als Nachweis, dass ihr Club tatsächlich

1891 gegründet wurde und damit heu-

te der älteste, noch bestehende Skiclub

Deutschlands ist.

Doch Breuer ist nicht nur ein Aben-

teurer. Als Geschäftsmann nutzt er alle

Mittel und Wege, die im Schwarzwald

neu entdeckte Wintersportart bekannt

zu machen. Er schreibt Berichte für Ta-

geszeitungen und verfasst den ersten

Skilaufratgeber: „Anleitung zum Schnee-

schuhlaufen“ heißt das Heftchen, das

im Eigenverlag des Ski club Todtnau 1892

veröffentlicht wird und eine Mark kostet.

Ganz nebenbei erfährt der Skineuling bei

der Lektüre, wo sich die besten Skireviere

befinden: „Der Ski-

club Todtnau kann

zum Schneeschuh-

laufen seines höchst

geeigneten Terrains und lange liegender

Schneemassen wegen, den Feldberg

bestens empfehlen, umso mehr als den

ermüdeten Schneeschuhläufer auf dem

Feldberg, als auch in den benachbarten

Ortschaften behagliche Gasthäuser zur

ersehnten Einkehr einladen.“

Breuer weiß von Anfang an die Res-

sourcen der Gastronomie zu nutzen und

kurbelt, wo immer möglich, den Win-

tertourismus an. Seine rheinländischen

Wurzeln kann er nicht verbergen: Breuer

ist ein ausgekochtes Schlitzohr, immer

zu einem Spaß aufgelegt. So lädt er in ei-

nem Artikel an Weihnachten 1891 zu einer

„Weltausstellung für Schneeschuhrequisi-

ten“ auf dem Feldberg ein. Die Einladung

verschickt er in ganz Deutschland. Tat-

sächlich finden die Mitglieder des Todt-

nauer Skiclubs am Heiligen Abend 1891

einige Pakete am Feldberger Hof vor. In-

halt sind Stiefel, Pullover und Jacken. So-

gar ein Besucher kommt zur angeblichen

„Weltausstellung“: Der Regierungsrat Dr.

Offermann aus Straßburg. Breuer soll an-

geblich vom Regierungsrat drei Mark Ein-

trittsgeld verlangt haben.

In Dr. Pilet finden die wilden Todtnau-

er den besten Skilehrer und Förderer. Der

„Feldberger Hof“ auf 1.300 Metern wird

zum Zentrum des neuen Skisports. Die

Geschwister und Eigentümer Carl und

Fanny Mayer bestellen Skiausrüstungen

in Norwegen, norwegische Skilehrer ertei-

len Unterricht. Auch hier beweist Breuer

Weitsicht: In seinem Heft „Anleitung zum

Schneeschuhlaufen“ beschreibt er bereits

1892 seine Vision von einem deutschen

Skiverband. Im selben Jahr richtet der

Skiclub Todtnau den ersten Vereinslauf

in Deutschland aus, im darauffolgenden

Jahr findet das erste Skispringen statt.

Der Feldberg wird zum Inbegriff des Ski-

sports, und die Schwarzwälder Skisport-

ler sind wegen ihres Mannschaftsgeistes,

dem „Feldberggeist“, überall beliebt und

geachtet.

1895 wird der Skiclub Freiburg gegrün-

det, am 1. Dezember

1895 rufen die Todt-

nauer und Freiburger

Clubs im Feldberger

Hof den Skiclub Schwarzwald ins Leben.

Einer der Gründerväter des Freiburger

Skiclubs, Wilhelm Paulcke, war maßgeb-

lich bei der Gründung des Deutschen

Skiverbandes 1905 beteiligt und wurde

später erster Vorsitzender des Mitteleu-

ropäischen Skiverbandes.

Von Fritz Breuer, dem unterneh-

mungslustigen Rheinländer, verlieren

sich die Spuren. Schon bald nach der

Gründung des Todtnauer Skiclubs geht er

aus beruflichen Gründen nach Mulhouse

ins Elsass, an der weiteren Entwicklung

des Skisports auf dem Feldberg war er

nicht mehr beteiligt.

So viel ist sicher: Das Erlebnis beflü-

gelt Breuer. Er bestellt für sich und seine

Kameraden Skier in Norwegen. Nicht ir-

gendwo, sondern bei Nansen persönlich.

Im November 1891 gründet Fritz Breuer

zusammen mit fünf Kameraden den „Ski-

club Todtnau“. Die Männer erlauben sich

per Satzung, anstatt sonn- und feiertags

zur Kirche, zum Skifahren auf den Feld-

berg zu gehen. Breuer wird erster Vorsit-

zender. Seinem großen Vorbild, Fridtjof

Nansen, trägt er die Ehrenmitgliedschaft

an. Nansen bestätigt seine Ehrenmit-

gliedschaft in einem persönlichen Brief

BREUER IST UND BLEIBT EIN ABENTEURER

hochinformativ

Skiclub Todtnau 1891 e.V.Im Jubiläumsjahr 2015/16 zählt der Verein etwa 600 Mitglieder, fördert derzeit etwa 40 Schüler im Alpin- und Biathlonsport und ist im Breitensportbereich aktiv. Zahlreiche Großveranstaltungen wie Alpine dt. Meisterschaften, FIS- Rennen und Biathlonwettkämpfe werden regelmäßig veranstaltet.www.skiclub-todtnau.de

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Winterglück am Herzogenhorn

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Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

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51Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

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52 Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

WIE 1954 In HInTERZARTEn DIE SCHnEllSTE BoBBAHn

DEuTSCHlAnDS GEBAuT WuRDE

TollKüHnE PIloTEn IM EISKAnAl

Sie war ebenso legendär wie gefürchtet: Im Winter 1954 heizten die tollkühnsten Bob-Piloten über den steilsten und schnellsten Eiskanal Deutschlands – die Kesslerbahn in Hinterzarten. Sie war Austragungsort der ersten südwestdeutschen Zweier-Bob-Meisterschaften. Am 31. Januar, es war ein klirrend kalter Sonntag, pilgerten mehr als 10.000 Zuschauer zur Eisbahn außerhalb des Ortes. Dabei kam es zu einem folgenschweren Unfall: Der Bob des Olympiasiegers „Anderl“ Ostler schleuderte aus der Kurve und raste in die Zuschauermenge.

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53Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

der „Bob- und Schlitten-Club Hinterzar-

ten“ gegründet. Bereits einen Monat spä-

ter begannen die Clubmitglieder mit den

Plänen zum Bau der Eisbahn. Dazu hol-

ten sich die Hinterzartener Experten aus

St. Moritz und Bayern, die die Bahn ab-

steckten: 1.000 Meter lang, neun Kurven

mit einem Gefälle von bis zu 18 Prozent.

Damit würde die Kesslerbahn die damals

steilste Bobbahn Deutschlands werden.

Doch um ein Haar wäre das Jahrhundert-

projekt niemals zustande gekommen,

denn der wichtigste Baustoff fehlte: Im

Dezember 1953 war von Schnee weit und

breit nichts zu sehen.

Im Januar kann der Club aufatmen:

Endlich schneit es heftig, dann wird es

richtig kalt. Beste Bedingungen zum Bau

der Eisbahn. Jetzt drängt die Zeit, denn

Ende des Monats soll das große Rennen

stattfinden, für das überall groß gewor-

ben wird. Geplant ist eine echte Natur-

es ist ein sonniger Freitagmorgen

im April 2015. Auf den Bergen

schmelzen die Schneereste des

vergangenen Winters, in den

Hochtälern zeigen sich erste Frühlings-

boten. Die urige Stube des Schwarzwäl-

der Skimuseums in Hinterzarten füllt

sich. Neun Männer sind zum Treffen der

Bobbahn-Veteranen gekommen. Hände

werden geschüttelt, Fotos betrachtet,

Erinnerungen ausgetauscht. Auf den Bil-

dern sind sie jung und kräftig, mit Schau-

feln in den Händen und Zigaretten im

Mundwinkel. Heute, über 61 Jahre später,

sind sie noch immer stolz, damals dabei

gewesen zu sein, als in Hinterzarten Bob-

Geschichte geschrieben wurde.

Hinterzarten ist vor allem wegen sei-

nes Skispringens bekannt. Doch was heu-

te kaum noch jemand weiß: Im Winter

1953/1954 drehte sich alles um den Bob-

sport. Die wintersportverrückten Hin-

terzartener bauten die Bobbahn komplett

von Hand – mit Pickel, Schaufel, Schnee

und Wasser. Doch es war nicht irgendei-

ne Bobbahn: Die Rennstrecke war wegen

ihrer engen Kurven und der steilen Lage

extrem gefährlich und schwer zu fahren.

Dass es damals überhaupt zum ers-

ten großen Bobrennen im Schwarzwald

kam, ist einer launigen Stammtischrunde

zuzuschreiben, die sich 1951 im Gasthaus

„Adler“ traf. Es waren die Stammtisch-

brüder um Adlerwirt Oskar Riesterer,

Zahnarzt Conny Zähringer, Dorfarzt Karl

Uhlmann und Dr. Nass-Kolb, Blechner-

meister Hubert Baumstark sowie der

Förster und Pilot, Oskar Hercher. Weil es

in Triberg einen Verein gab, wollten die

Hinterzartener ihren eigenen Bobclub

aufziehen. Am 23. Oktober 1953 wurde

VON BIRGIT-CATHRIN DUVAL

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54 Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

kampftag zeigt das Thermometer minus

20 Grad. Der Eiskanal ist spiegelglatt und

extrem hart. Trotz der klirrenden Kälte pil-

gern über 10.000 Besucher nach Hinterz-

arten, um sich das Spektakel anzusehen.

Das Medienecho ist enorm: Rundfunk,

Tageszeitung, ja sogar das Fernsehen be-

richten live vom Kesslerhang. Am Renn-

tag ist es so kalt, „dass der Schnaps fast

eingefroren ist“, witzelt Josef Steiert, ehe-

maliger Revierförster von Hinterzarten.

Auch die Technik streikt: Die Lautspre-

cheranlage fällt der Kälte zum Opfer.

Das Publikum strömt zur Bobbahn.

An den Steilkurven drängen sich die Zu-

schauermassen. Jeder will so dicht wie

möglich dran sein, wenn die tollkühnen

Piloten im Höllentempo um die Kurven

fetzen. Das Fahrerfeld mit zwölf Startern

ist prominent besetzt: Olympiasieger

Ostler, die Fahrer Nieberl und Rösch,

aus der Schweiz ist Weltmeister Kappus

am Start. Für Hinterzarten starten zwei

Teams. Sie sind an ihren schwarz-gelben

de“, berichtet einer der Bobbahn-Vetera-

nen. Und dann steht alles auf der Kippe:

Die Temperaturen steigen und die Eisrin-

ne droht zu schmelzen. Ist das das Ende?

„Wir mussten uns ins Zeug legen.

Uns blieb nicht mal Zeit für eine Ziga-

rettenpause. Wir haben mit Zigaretten

im Mund geschaufelt.“ Pausenlos wird

die Bahn mit Wasser besprengt, um das

Tauen des Eises zu verhindern. Die wo-

chenlange Knochenarbeit zahlt sich aus:

Die Kesslerbahn ist beeindruckend. Die

insgesamt neun Steilkurven ragen fast

senkrecht in die Landschaft empor. Und

endlich sinken die Temperaturen, die

Bahn ist gerettet.

Zu den Trainingsläufen auf der neuen

Bahn kommen mehr als 1.500 Zuschau-

er. In der Nacht zum 31. Januar 1954 wird

die Rinne nochmals präpariert. Am Wett-

bahn, und die muss von Hand in den

Hang gebaut werden.

Alles was Muskeln hat und Schau-

fel oder Pickel in der Hand halten kann,

wird einberufen. Die Bobbahn-Veteranen,

damals alle Anfang 20, melden sich so-

fort. „Es gab ein Taschengeld, außerdem

Vesper vom ‚Adler’“, erzählt Karl Steiert.

Dafür müssen die Jungs hart anpacken.

Auch Studenten aus Freiburg sind beim

Bau des Eiskanals beteiligt. Hauptinitia-

tor Zahnarzt Conny Zähringer ist derart

involviert, dass er bei einer eiligst ein-

berufenen Sitzung seinen Patienten auf

dem Behandlungsstuhl vergisst. Darüber

wurde in Hinterzarten noch viele Jahre

später gelacht.

Für die Steilwände der Bobbahn wer-

den Schneeblöcke zurechtgeschnitten

und wie bei einem Iglu aufeinanderge-

schichtet. Anschließend müssen die Zwi-

schenräume mit Schnee gefugt werden.

„Wir haben Wasser in einen Holzbottich

geleitet, das mit Schnee vermischt wur-

SO KALT, DASS DER SCHNAPS FAST EINFRIERT

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55Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

Pullovern mit auffälligem V-Streifen und

Clubemblem zu erkennen.

Auch Wolfgang Willmann, ein neun-

jähriger Schüler, will die rasante Abfahrt

der Bobfahrer sehen. Doch dazu kommt

es nicht. Alles, an das er sich erinnern

kann, sind die Werbeplakate des Bobren-

nens. Was danach geschah, ist für immer

aus seinem Gedächtnis gestrichen.

Just in dem Augenblick als der Schü-

ler zur Eisrinne kommt, hört man pani-

sche Schreie. Menschen springen zur

Seite. Anderl Ostler, der Olympiasieger,

hat die Kontrolle über seinen Bob verlo-

ren. Die Kufen schleudern über das Eis,

das schwere Gerät fliegt aus der Kurve,

katapultiert sich in die Luft – direkt auf

den jungen Wolfgang zu. Die Kufe trifft

den Schüler am Kopf.

„Alle dachten, das überlebe ich nicht“,

erzählt der heute 71-jährige Wolfgang

Willmann beim Treffen der Bobbahn-Ve-

teranen. Nur dem raschen Eingreifen des

Metzgermeisters Karl Mundinger ist es

zu verdanken, dass Willmann überlebt. Er

packt den Jungen auf einen Schlitten und

bringt ihn zur nahe gelegenen Privatklinik

des Chirurgen Wagner. Wolfgang Will-

mann liegt im Koma, drei Ärzte kämpfen

um sein Leben. Ein Drittel der Schädel-

decke ist zertrümmert. Nach einer Wo-

che wacht Willmann aus dem Koma auf,

übersteht mehrere komplizierte Operati-

onen, lernt mühsam wieder Laufen und

Sprechen. Später wird der Grund für den

schlimmen Unfall ermittelt: Während der

Abfahrt brach die Lenkung des Bobs.

Das Rennen am Kesslerhang gewinnt

der Schweizer Bob mit dem Duo Angst/

Hug, die mit 39,83 Sekunden den Bahn-

rekord aufstellten. Die Hinterzartener

Baumstark/Hercher erringen einen be-

achtlichen dritten Platz, Wißler/Wißler

landen auf Rang 4.

Das legendäre Rennen in der Kessler-

rinne blieb das einzige Großereignis des

Bob- und Schlittenclubs. Später baute der

Club im Adlerwald eine Betonbahn, auf

der noch kleinere Wettkämpfe gefahren

wurden. Allerdings waren die Winter ein-

fach zu mild, um die Bahn zu betreiben.

Ende 1957 wurde die Bahn stillgelegt,

und das glorreiche Kapitel des Bob- und

Schlittenclubs und der schnellsten Bob-

bahn Deutschlands geriet in Vergessen-

heit.IM HöLLENTEMPO GEHT ES UM DIE KURVEN

hochinformativ

Informationen zu dieser und weiteren spannenden Wintergeschichten gibt es im Schwarzwälder Skimuseum zu entdecken.Schwarzwälder SkimuseumErlenbrucker Staße 3579856 Hinterzarten www.schwarzwaelder-skimuseum.de

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56 Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

ZACK! PEnG! Wo WAR noCHMAl DAS GEWEHR?

erwin hat Ladehemmungen. Das

kommt mal vor und im Biathlon-

wettkampf wäre das ziemlich är-

gerlich. Kostet ja wertvolle Zeit,

Nerven sowieso und am Ende kann man

die Olympiamedaille abschreiben.

Bloß sind wir nicht bei Olympia oder

im Worldcup. Aber immerhin am Nordic-

Center Notschrei, wo sonst Deutschlands

Elite-Biathletinnen und -Biathleten ihre

Trainingsrunden drehen. Jedenfalls dann,

wenn wir nicht da sind.

Erwin hat also Ladehemmungen.

Liegt mit Langlaufski an den Füßen auf

einer roten Gummimatte im Schnee, 50

Meter vor sich fünf klitzekleine Schieß-

scheiben. Und dann streikt das Gewehr.

Aber zum Glück gibt es da noch

den Michael. Der ist waschechter Hoch-

schwarzwälder Biathlet und heute unser

Trainer. Im – ich sag es lieber gleich –

Anfängerkurs für Biathleten. Michael ist

keine 20, bestreitet aber Wettkämpfe im

Landeskader von Baden-Württemberg. Er

weiß also genau, worum es geht, und heu-

te will er uns dieses Wissen vermitteln.

Wir, das sind vier Biathlonanfänger,

die alle gerne die mitreißenden Wett-

kämpfe daheim vor der Mattscheibe ver-

folgen und jetzt einmal wissen wollen,

wie das wirklich ist. Wenn man aus vollem

Lauf am Schießstand stoppt. Wenn der

Puls rast und der schnelle Atem die Brust

hebt und senkt. Und man dann im Liegen

oder, noch schlimmer, im Stehen mit ru-

higer Hand eine kleine Scheibe in 50 Me-

ter Entfernung treffen soll, die gerade ein-

mal viereinhalb Zentimeter Durchmesser

hat. „Langlauf ist ein Ausdauersport,

beim Schießen geht es um Präzision“,

sagt Michael, „das macht es für mich so

reizvoll.“

Schießen kann keiner von uns vier.

Langlaufen immerhin ein Drittel. Aber

das sollte kein Problem sein, meint Mi-

chael zu Beginn des drei Stunden-Kur-

ses. Erwin stand bislang nur auf Alpinski,

erweist sich aber als Naturtalent im Ska-

ting. Und sein Problem mit dem Gewehr

ist jetzt auch behoben. Ist ja auch kein

echter Schießprügel, sondern eine Laser-

waffe. Sie wiegt vier Kilo, sieht aus wie

echt und macht auch solche Geräusche:

„Peng“ erklingt es aus einem Lautspre-

cher hinten am Ende des Schießstandes:

Das ist eine feine Sache, zumal wenn

man abdrückt und die Scheibe, auf die

man gezielt hat, einfach weiß bleibt. Was

bedeutet: Nicht getroffen. Aber wenigs-

tens macht es „Peng“.

VON PATRICK KUNKEL

Page 57: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

57Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

Bei meinem ersten Versuch schaffe

ich drei weiße „Peng“ und zwei schwar-

ze. Nicht schlecht. Zwei Treffer! Henning

stellt sich da schon besser an: Fünf Mal

„Peng“, davon vier Mal schwarz. „Das ist

nicht so einfach, wie es vom Sofa aus aus-

sieht“, ruft Erwin. Michael rät: „Beim Lie-

gen müssen die rechte Schulter und das

Bein schön eine Linie bilden, so dass man

hinter dem Gewehr liegt. Das andere Bein

streckt ihr auf die andere Seite weg. Dann

visiert man das Ziel an. Dann hält man die

Luft an. Zack. Und drückt ab. Dann wieder

vorspannen. Und Zack.“

Zack? Peng? Bei mir klappt's nach ein

paar Versuchen auch ganz gut im Liegen:

Im Ringkorn, also dem Metallring am Ende

des Gewehrlaufs, visiere ich die weiße

Scheibe vor mir an. „Du musst die Luft,

kurz bevor du abdrückst, anhalten“, rät Mi-

chael, „damit du komplett ruhig bist.“ Luft

anhalten. Und: Zackpeng! Durchladen.

Luft anhalten. Zack! Peng! Fünf Treffer!

„Sehr gut“, lobt Michael.

Anders als die Profis hantieren wir

nicht mit scharfen Waffen. „Normalerwei-

se schießen wir mit Kleinkalibergewehren“,

erklärt Michael. „Da spielt dann auch der

Wind eine Rolle, der das Projektil ablenken

kann.“ Eine solche Waffe ist allerdings auch

viel gefährlicher. Der kleine Waffenschein

und der europäische Feuerwaffenpass

sind Pflicht, denn die Projektile treten mit

einer Geschwindigkeit von 300 Metern pro

Sekunde aus dem Lauf aus. Was genügt,

um einen Menschen zu töten. Die echten

Biathletinnen und Biathleten müssen ihre

Waffe daher außerhalb des Schießstands

stets mit dem Lauf nach oben tragen – und

ohne eingelegtes Magazin. Nordische Un-

fallprävention sozusagen.

Ein Magazin haben wir auch, das wir

vor jedem Schießen einlegen müssen. Mit

einem Klicken rastet es ein. Dann leuchtet

eine Reihe blauer LED-Lämpchen an der

Seite des Gewehres, und man kann sei-

ne fünf Schuss abgeben. Möglichst reali-

tätsnah sollen diese Laserwaffen sein, sie

wurden auch eigens für das Profitraining

angeschafft – bloß, so sagt es Michael,

schießen die viel lieber mit den echten

Waffen, weil sie diese auch im Wettkampf

nutzen.

Dann ist es Zeit für die Fahrtechnik-

übungen auf Ski. Wir üben Gleichgewicht

auf Ski, verschiedene Stock- und Kurven-

techniken. Dann erklärt Michael, dass

wir nun bereit seien für den Staffelwett-

kampf. In Zweiergruppen treten wir an.

Startschuss: Wir rasen los und noch vor

der ersten Kurve rast auch der Puls.

Mit Herzklopfen komme ich nach drei

Runden am Schießstand an. Was bei den

Profis im Fernsehen so elegant aussieht

– sich mit den Ski an den Füßen in einer

fließenden Bewegung zu Boden gleiten

lassen – ist komplizierter, als es scheint.

Wohin jetzt mit den Stöcken? Wie be-

komme ich die Skispitze wieder unter der

roten Matte raus? Äh, wo war nochmal

das Gewehr? Die Brust hebt und senkt

sich, der Gewehrlauf pendelt hin und her

wie ein Schiffsmast auf hoher See. Zack!

Peng! Scheibe weiß. Zackpeng! Wieder

daneben. Peng! Treffer.

Wer ausprobieren will, wie schwer es

ist, mit rasendem Puls und zittrigen Hän-

den eine 50 Meter entfernte Zielscheibe

in Größe eines Untertellers zu treffen,

ist hier genau richtig. Statt Extrarunden

wie bei den Profis, brummt uns Michael

für jeden Fehlschuss eine Zeitstrafe von

zehn Sekunden auf. Wie hat er das kurz

zuvor noch ausgedrückt? „Die Heraus-

forderung beim Biathlon ist die Kombi-

nation von körperlicher Verausgabung

und Konzentration. Beim Weltcup spielt

ja auch noch die Psyche eine große Rol-

le. Wer kommt als erster an den Schieß-

stand?“ Jedenfalls sind 40 Sekunden Zei-

strafe lang genug, um über solche Fragen

zu sinnieren. Dann schickt er mich wieder

auf die Strecke. Ob's noch für die Gold-

medaille reicht? Der Vorsprung der ande-

ren ist groß.

Ich klatsche Henning ab, meinen

Staffelpartner. Er startet durch. Und er-

weist sich als unerwarteter Meister des

Zackpeng! Fünf Treffer, während Erwin

verzieht. Die anderen warten, Henning

ist schon unterwegs. Bis zum Ende bleibt

es knapp. Welche Dramatik! Viel besser,

als im Fernsehen.

Im Schwarzwald Nordic-Center Not-schrei werden über 40 km Loipen gepflegt, wovon 15 km zur Flutlicht- und Biathlonstrecke gehören. Au-ßerdem kann man an 27 Schießstän-den sein Geschick mit dem Gewehr trainieren.

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Page 58: Winterliebe – Hochschwarzwald Magazin 2015/2016

58 Hochschwarzwald | Das Magazin | Winter 2015/2016

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Freiburger Straße 1 · 79856 Hinterzarten Geschäftsführer: Mag. Thorsten Rudolph (V.i.S.d.P)PRoJEKTTEAMKatharina Bayer, Jana Bombarding, Julia Gemeinhardt, Anna-Lena Vath, Lorena VetterREDAKTIonLuisa Denz, Birgit-Cathrin Duval, Gabriele Hennicke, Kerstin Heller, Patrick Kunkel, Freya Pietsch, Stella Schewe-BohnertVERlAG, SATZ & AnZEIGEnPromo Verlag GmbH Unterwerkstraße 9 · 79115 Freiburg Tel. +49 (0)7 61 / 45 15 - 34 [email protected] und Satz: Sven WeisAnzeigen: Hochschwarzwald Tourismus GmbH

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u. Tisch rechts, S. 30-31, S. 44 oben) sammlung schick – KraBrh (S. 20/21 Tisch) landesarchiv Baden-würrtemberg, staatsarchiv Freiburg, Willy Pragher (W134 Nr.026236, W134 Nr.026216d, W134 Nr. 026226h, W134 Nr.026225, W134 Nr. 026216g), S. 52-55Weitere Bilder: Datacreate Asal Fischer Sports, Luisa Denz, Birgit-Cathrin Duval, Feldberger Hof, Markus Feser, Gemeinde Feldberg, Goldbeck Süd GmbH, Kerstin Heller, Bildarchiv Hochschwarzwald Tourismus GmbH, Ski-Club Waldau e.V., Markus Ketterer, Heidi Knoblich, Patrick Kunkel, Leitner AG, Liftverbund Feldberg, Achim Mende, Rainer Mülbert, RAFFTAFF, Jörg Sauter, Skiclub Todtnau 1891 e.V., Mario Sobrino, Walter Strohmeier, SWR, Philippe Thines

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13.11.2015 Ausstellungseröffnung „125 Jahre Skilauf im Schwarzwald“Die Ausstellung ist bis zum 26.03.2016 zu besichtigen16:00 Uhr | Feldberg, Haus der Natur

02.01.2016 Faszination alpiner Wintersportvon der Holzlatte zum Carving-Ski20:00 Uhr | Feldberg, Seebuck

06.01.2016 Filmfestival „Faszination Skilauf über 125 Jahre“Präsentation verschiedener historischer FilmeTitisee-Neustadt, Krone Theater

06.01.2016 3-Königs-Lauf – die Nordic Nacht in Todtnau16:00 Uhr | Todtnau

16.01.2016 Todtnau feiert 125 Jahre Skiclub19:00 Uhr | Todtnau, Silberberghalle

22.–24.01.2016 FIS Snowboardcross World Cup Feldberg (Boardercross)Feldberg, Seebuck

20.–21.02.2016

Großes Jubiläums-Wochenende„125 Jahre Skilauf im Schwarzwald“Feldberg, Seebuck

20.02.2016 Deutsche Alpine Skimeisterschaft der Hebammen

21.02.2016 Historischer Festtag

27.02.2016 Jubiläums-Hinterwaldinferno13:00 Uhr | Todtnau, Fahl

11.–13.03.2016 Weltcup Skispringen Titisee-NeustadtTitisee-Neustadt, Hochfi rstschanze

01.–03.04.2016 Dt. Alpine Ski-Meisterschaften Damen & HerrenTodtnau

Weitere Veranstaltungen siehe www.liftverbund-feldberg.de

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Wiege des organisierten Skilaufs

SKICLUB TODTNAU

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