148
www.grafschaft125.de Ein Magazin der Grafschafter Nachrichten Donnerstag, 1. April 2010 125 J A H R E L A N D K R E I S G

Wir Grafschafter

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Wir Grafschafter Jubiläumsbeilage zum 125. Bestehen der Grafschaft Bentheim

Citation preview

  • www.grafschaft125 .de

    Ein Magazin der Grafschafter Nachrichten

    Donnerstag, 1. April 2010

    125J A H R E

    L A N D K R E I S

    Freitag, 20. August

    Open-Air-KonzertMax Raabe & Palastorchester

    Grafschafter Gastro-Meile

    Samstag, 21. August

    Grafschafter Markt u.a. mitKinderliedermacher Volker Rosinund A-Capella-Band Sechszylinder

    Grafschafter Gastro-Meile

    Sonntag, 22. August

    kumenischer Freiluftgottesdienst

    Ansprache von Christian WulffNiederschsischer Ministerprsident

    Grafschafter Marktmit zahlreichen Interpreten

    Grafschafter Gastro-Meile

    GrafschafterGeburtstagsfeier

    K l o s t e r F r e n s w e g e n , N o r d h o r nFr e i t a g 20 . S o n n t a g 2 2 . A u g u s t

    18852010

    Max

    Raabe

    Volker

    Ros

    in

    Christian

    Wulff

    Sech

    szylinde

    r

    KreissparkasseGrafschaft Bentheim zu Nordhorn

    Partner des Open-Air-KonzertsMax Raabe & Palastorchester:

    G

  • GrafschafterVolksbank eG

    VolksbankNiedergrafschaft eG

    Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.

    www.voba-niedergrafschaft.dewww.grafschafter-volksbank.de

    Wir machen den Weg frei.

    Was auch immer Sie antreibt, wir helfen Ihnen, Ihre Wnsche und Ziele zu erreichen. Das ist unserGrundprinzip, unsere Verpflichtung als Genossenschaftsbank. Dazu zhlt auch, dass unsere Mitgliederaktiv ber unseren Kurs mitbestimmen knnen. Dass wir uns um die Sicherheit Ihrer Anlagen kmmern.Und dass wir natrlich vor Ort immer fr Sie da sind. berzeugen Sie sich am besten selbst.

    Die Menschen in der Grafschaft Bentheim sind unser Antrieb und das seit mehr als 100 Jahren.

    Die Grafschafter

    Herzlichen

    Glckwunsch

    zum

    Jubilum

    KreissparkasseGrafschaft Bentheim zu Nordhorn

    Fr eine nachhaltigeZukunft: Gute Beratung.Sparkassen sind gegrndet worden, damit alle Brgerinnen und BrgerVorsorge betreiben und amWirtschaftsleben teilhaben knnen. Weil wir auchmorgen und bermorgen Ihr bevorzugter Finanzpartner sein wollen, suchenwir nicht den kurzfristigen Profit. Wir suchen die beste Lsung fr Sie und frIhre Zukunft. Durch umfassende Beratung mit dem SparkassenFinanzkonzept.

    DemWohlstand der Grafschaft und den hier lebenden Menschenseit 1869 verpflichtet: die Kreissparkasse Grafschaft Bentheim zu Nordhorn.Gut fr Sie und gut fr die Grafschaft.

    www.gut-fuer-deutschland.de

    www.sparkasse-nordhorn.dewww.grafschafter-sparkassenstiftung.de

    Kreditinstitute nicht fr alle da sein?

    en noch fr die Gemeinschaft?Sind Banken der Rendite verpflichtet oder der Gesellschaft?

    nachhaltige Geldanlage?Sind Banken der Rendite verpflichtet oder der Gesellschaft?

    Sollten Kreditinstitute nicht fr alle da sein?

    Engagieren sich Banken noch fr die Gemeinschaft?nachhaltige Geldanlage?

    Sollten Kreditinstitute nicht fr alle da sein?

    Engagieren sich Banken noch fr die Gemeinschaft?Rendite verpflichtet oder der Gesellschaft?

    Wir gratulieren dem

    Landkreis Grafschaft Bentheim

    herzlich zu seinem

    125-jhrigen Bestehen!

    s Emlichheim

    s Itterbeck

    s Uelsens Neuenhaus

    s Veldhausen s Wietmarschen

    s Lohne

    s Klausheide

    s Ohne

    s Lage

    s Nordhorn

    s Bad Bentheim

    s Gildehaus

    s Schttorf

    s Hoogstede

  • 125J A H R E

    L A N D K R E I S www.grafschaft125.de

    3Editorial

    Liebe Leserinnen und Leser!

    Seit 125 Jahren besteht die Grafschaft Bentheim ziemlich genau in ihren aktu-ellen Grenzen. Zu diesem Jubilum, das sich am heutigen Tage rundet, ist ei-ne Menge gesagt und geschrieben worden in dem vor knapp zwei Wochenerschienenen Werk ber Geschichte und Gegenwart eines Landkreises. Einechtes publizistisches Schwergewicht, das an dieser Stelle ohne Wenn undAber zur Lektre empfohlen werden kann. Die gleiche Empfehlung gilt nun,mit aller Bescheidenheit, dem GN-Magazin Wir Grafschafter, das einenganz anderen Anspruch erhebt: Die Vielfalt und Unverwechselbarkeit derMenschen an Vechte und Dinkel in den Vordergrund zu stellen.

    In den vergangenen Wochen und Monaten haben GN-Redakteure und -Mit-arbeiter mit Frauen und Mnnern gesprochen, die der Grafschaft ihren Stem-pel aufgedrckt haben durch ihre Persnlichkeit, durch ihr ehrenamtlichesoder berufliches Wirken auf den unterschiedlichsten Feldern. Gemeinsam istihnen allen, ob hier geboren oder nicht, eine tiefe Verbundenheit zur Graf-schaft. Andere baten wir, uns mitzunehmen auf einen besonderen Streifzug.Sie zeigen, ganz subjektiv, ihr Nordhorn, Bad Bentheim, Schttorf, Neuen-haus, Wietmarschen, Uelsen und Emlichheim. Wieder andere, die nicht mehrhier leben, gren aus der Ferne und lassen dabei erkennen, dass ihnen dieHeimat noch sehr am Herzen liegt.

    Wir wnschen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, viel Freude mit Wir Graf-schafter, dem Geschenk der GN zum Landkreis-Geburtstag. brigens: AlleInhalte und mehr gibts auch im Internet unter www.grafschaft125.de

    Guntram Drr, Chefredakteur der Grafschafter Nachrichten

    Dipl.-Ing. H. Vrielmann GmbH IHV-Elektrotechnik GmbH Otto-Hahn-Strae 54 + 59 48529 Nordhorn Tel. 05921 72712-0 Fax 05921 72712-12 www.vrielmann.com

    SchaltanlagenTrafostationen

    SteuerungenAutomation

    ElektronikReg. Energien

    24h-Service

    Elektrotechnik mit Zukunft: Vrielmann.

    Lieber Landkreis Grafschaft Bentheim!

    Zu deinem Geburtstag wnschen wir bei Vrielmann dir alles Gute! Leider haben wir die ersten 91 Jahredeiner Geschichte verpassen mssen. Aber seit immerhin 34 Jahren gestalten wir deine regionale Wirt-schaft aktiv mit. Und wir freuen uns schon auf die nchsten 125 Jahre. Ob da wohl alle durch die Luftschweben? Oder sich von Ort zu Ort beamen? So oder so: Vrielmann wird sich auch dann noch aktivdarum kmmern, dass komplizierte Elektrotechnik fr die Menschen nur ein Knopfdruck bleibt.

    Auf viele schne weitere Jubilen, wir schalten wieder um auf Zukunft!Deine Mannschaft bei Vrielmann

    Herzlichen Glckwunsch zu 125 Jahren Fortschritt und Entwicklung!

  • 125J A H R E

    L A N D K R E I S www.grafschaft125.de

    4 Grafschafter Unternehmen

    A N Z E I G E

    Der Landkreis GrafschaftBentheim begeht in diesemJahr sein 125-jhriges Be-stehen. Zu den Unterneh-men, die unseren Landkreisvon Beginn an begleitet haben, gehrt auch dieKreissparkasse GrafschaftBentheim zu Nordhorn. Ihre Grndung wird aufden 5. Dezember 1869 datiert.

    NORDHORN. Erste Sparkassen in derGrafschaft gab es schon 1836 inNeuenhaus und 1841 in Bentheim.Beide Grndungen waren jedochnicht von Dauer. So gilt die am 5.Dezember 1869 von der KniglichenLanddrostei genehmigte Sparcassefr den Amtsbezirk Neuenhaus alsdas Stammhaus der heutigen Kreis-sparkasse Grafschaft Bentheim zuNordhorn. Zum Vorsitzenden wurdeder Amtshauptmann Lindemann ge-whlt.

    1872 folgte Bentheim mit derGrndung der Sparkasse des Amts

    Bentheim zu Bentheim. Erster Di-rektor des Curatoriums der Sparkas-se wurde der Bentheimer Brger-meister Neeseker.

    Nach vergeblichen Anstzen1836, 1859 und 1906 gelang es1921 die Stadtsparkasse Nordhornzu grnden. Die StadtsparkasseSchttorf folgte 1924.

    Am 12. Dezember 1932 wurdendie Sparkassen in Bentheim, Neuen-haus und Nordhorn zur Kreisspar-kasse des Kreises Grafschaft Bent-heim zu Bentheim vereint. DieStadtsparkasse Schttorf schloss sichwenige Monate spter ebenfalls an.

    Im Januar 1946 ordnete die briti-sche Militrregierung die Verlegungdes Hauptsitzes der Kreissparkassevon Bentheim nach Nordhorn an.Mit Beginn des Jahres 1963 erhieltdie Sparkasse eine neue Satzung, inder auch der noch heute gltige Na-me Kreissparkasse Grafschaft Bent-heim zu Nordhorn festgelegt wur-de.

    In den vergangenen 140 Jahrenhat das Vertrauen der GrafschafterBrgerinnen und Brger die Kreis-sparkasse Grafschaft Bentheim zuNordhorn zu einem bedeutendenGrafschafter Geldinstitut werden las-sen. Obwohl auch die Sparkasse

    nach kaufmnnischen Gesichtspunk-ten gefhrt wird, steht im Gegen-satz zu einigen anderen Banken dieGewinnsteigerung nicht im Vorder-grund. Schon seit der Grndung dervier Grafschafter Sparkassen befin-den sich Angebote zum Sparen undKredite fr die heimischen Brgerin-nen und Brger sowie Unternehmenim Geschftsmittelpunkt.

    Deshalb legt die Sparkasse seitJahrzehnten groen Wert auf dieAus- und Fortbildung ihrer Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter. Dadurchkann die bewusst nur fr die Graf-schaft geschaffene Sparkasse der Re-gion am besten dienen.

    Ihren ffentlichen Auftrag nimmtdie Kreissparkasse Grafschaft Bent-heim zu Nordhorn konsequentwahr. Sie bietet kreditwirtschaftlicheAngebote fr Jedermann, jedochauch Spezialprodukte, die tiefes Wis-

    sen und langjhrige Erfahrung erfor-dern.

    Mit 25 Geschftsstellen (davonfnf SB) und 467 Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern ist die Sparkasseein verlsslicher Partner der Men-schen, Unternehmen und Institutio-nen in der Grafschaft. Mit ganzheitli-cher, individueller und vor allemnachhaltiger Beratung steht sie pri-vaten Haushalten genauso wie demheimischen Mittelstand tatkrftig zurSeite.

    Darber hinaus engagiert sich dieSparkasse in groem Umfang selbstoder ber die von ihr 1995 ins Lebengerufene Grafschafter Sparkassen-stiftung in den Bereichen Bildungund Wissenschaft, Kunst und Kultur,Umwelt und Natur sowie Sport undSoziales. Sie strkt so das Miteinan-der in der Region und frdert die Le-bensqualitt vor Ort.

    Kreissparkasse Grafschaft Bentheim zu Nordhorn

    Seit ber 140 Jahren in der Grafschaft

    Das alte Amtssparkassenhaus inNeuenhaus, in dem sich heutedie Samtgemeindebibliothek be-findet.

    Die Anfang der 1980er gebauteHauptstelle wurde 1998 zumSparkassen-BeratungsZentrumumgestaltet. Fotos: Sparkasse

    Nordhorn, Bahnhofstrae 11Telefon (05921) 98-0www.sparkasse-nordhorn.de

  • 125J A H R E

    L A N D K R E I S www.grafschaft125.de

    5Gruworte

    Dass der Landkreis Grafschaft Bentheim 125 Jahre alt ist, istein Grund zum Feiern. Ich freue mich mit Ihnen ber diesesEreignis und gratuliere Ihnen besonders herzlich. Der Land-kreis Grafschaft Bentheim feiert dieses Jubilum, weil es seit1885 eine Verwaltungsinstitution gibt, in der sich die Na-mensbestandteile Kreis und Grafschaft Bentheim zu einerfesten Einheit verbinden.

    Doch nicht nur unter diesem Aspekt steht das Jubilum in ei-ner bereits im 19. Jahrhundert beginnenden Entwicklungsli-nie, sondern vor allem im Hinblick auf die kommunale Selbst-verwaltung und ihre fortschreitende Vervollkommnung. Diezum 1. April 1885 in der preuischen Provinz Hannover fl-chendeckend geschaffenen Kreise besaen zwar das Recht derSelbstverwaltung, waren jedoch gleichzeitig noch Teil derStaatsverwaltung. Erst 1946 fand durch Entscheidung der bri-tischen Besatzungsmacht die Idee der kommunalen Selbstver-

    waltung in den nunmehr niederschsischen Landkreisen ihreVollendung.

    Der Landkreis Grafschaft Bentheim ist fr das Aufblhen dieserIdee und fr die Strke des demokratischen Prinzips ein sch-nes Beispiel, denn die zahlreichen Herausforderungen, die sichinfolge des tiefgreifenden wirtschaftlichen und sozialen Struk-turwandels der letzten Jahrzehnte ergeben haben, hat er stetsmit Erfolg bewltigt. In diesem Sinne gratuliere ich den Brge-rinnen und Brgern des Landkreises Grafschaft Bentheim undallen, die sich aktiv an der Gestaltung der kommunalen Belan-ge beteiligen, zum 125. Geburtstag. Der kommunalen Selbst-verwaltung, die mehr denn je die Basis der politischen Ord-nung in unserem Lande ist, wnsche ich weiterhin eine solcheBlte, wie sie hier bislang schon realisiert worden ist.

    Unser Landkreis hat heute Geburtstag und wird 125 Jahre alt.Mit dem Inkrafttreten der preuischen Kreisordnung und derZusammenlegung der selbstndigen mter Bentheim undNeuenhaus am 1. April 1885 wurde die Geburtsstunde derheutigen Grafschaft eingelutet. Doch die Geschichte ist ln-ger und einzigartig. Die mehr als 800 Jahre andauernde undbewhrte Eigenstndigkeit hat der Grafschaft einen eigenen,unverwechselbaren Charakter gegeben, ihr ein gesundesSelbstbewusstsein verliehen und eine ber die Grenzen derGrafschaft hinaus wahrgenommene Identitt.

    Das gerade herausgegebene Buch Geschichte und Gegen-wart eines Landkreises Die Grafschaft Bentheim beschreibteindrucksvoll die Entwicklung des Landstriches an derdeutsch-niederlndischen Grenze. Die Chronik betrachtet ins-besondere die Abschnitte seit dem offiziellen Geburtstag1885 und der Nachkriegszeit seit 1945. Im Ergebnis drfenwir selbstbewusst feststellen: Die Grafschaft ist einer der er-folgreichsten Landkreise in der Bundesrepublik.

    Sie halten nun in Ihren Hnden aus Anlass des Kreisjubilumsdie Sonderbeilage der GN. Menschen aus allen Gemeindenwerden im Portrt vorgestellt. Es wird deutlich: Die hier ge-borenen, aber auch die zugezogenen Menschen identifizierensich mit der Grafschaft und engagieren sich auergewhnlichin ihrer Heimat. Daraus hat sich in den vergangenen Jahrzehn-ten ein starker Landkreis entwickelt. Der Flei der Grafschafte-rinnen und Grafschafter, die Weitsicht und Risikobereitschaftder Unternehmerinnen und Unternehmer sowie die Leis-tungsbereitschaft der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmerbegrnden diese Strke. Zudem haben das ausgeprgte eh-renamtliche Engagement, das kumenische Wirken der vielenchristlichen Kirchen sowie die Bereitschaft zur bernahmevon Verantwortung in den Familien und im Gemeinwesenden Zusammenhalt und die positive Entwicklung in der Graf-schaft nachhaltig befrdert.

    In diesem Zusammenhang denke ich an Menschen wie z.B.an

    die rzte oder die Schwestern, die neben ihrer normalen Ar-beit Zeit fr ein aufmunterndes Wort fr die Kranken finden,

    die Pflegekrfte im Altenheim, die Pflegebedrftige auf ih-ren letzten Lebensabschnitt aufopferungsvoll betreuen,

    die Erzieherinnen im Kindergarten oder die Tagesmtter, diedie Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermglichen,

    die Handwerker, die ber die Regelarbeitszeit hinaus enga-giert und pflichtbewusst sich fr eine termingerechte Erledi-gung des Auftrages einbringen,

    die Lehrkrfte, die junge Menschen qualifiziert in das Ausbil-dungs- und Berufsleben entlassen,

    die Landwirte, die uns mit Nahrungsmitteln versorgen unddie Kulturlandschaft pflegen,

    die Unternehmer, die im harten Wettbewerb Auftrge vonauerhalb in die Grafschaft holen,

    die Sportler oder die Kulturschaffenden, die uns in unsererFreizeit unterhalten und begeistern,

    die vielen Ehrenamtlichen in allen Bereichen des Lebens, diemit ihrem Einsatz einen unverzichtbaren Beitrag fr unsergesellschaftliches Miteinander leisten,

    die Redakteure, die uns mit den neuesten Nachrichten ausder Grafschaft und der Welt versorgen,

    die Mtter und Hausfrauen, die als Managerin eines kleinenFamilienunternehmens auf vielfltige Weise gesellschafts-politische Dienstleistungen erbringen.

    Die Genannten und noch viele mehr haben individuell undgemeinsam die positive Entwicklung der Grafschaft befrdertund das notwendige Wir-Gefhl gestrkt.

    Ich bin berzeugt, die vielfltigen Veranstaltungen und Aktivi-tten im Jubilumsjahr motivieren und mobilisieren uns frdie Bewltigung der Zukunftsaufgaben. Dann haben dieGrafschaft und die hier lebenden Menschen gute Chancen im Familienleben, im Berufsleben, in der Bildung, im Alter.Diese Chancen gilt es individuell und gemeinsam zu nutzenfr eine lebenswerte Zukunft in der Grafschaft. Gemeinsamknnen wir einen Beitrag dazu leisten, unsere Gesellschaft zumodernisieren und unsere Tradition zu wahren, den Dialogzwischen Menschen unterschiedlicher Kultur und Nationalittzu frdern sowie die beispielgebende kumenische Arbeitauszuweiten. Unser Anspruch muss auch in Zukunft sein, ineiner zunehmend globalisierten Welt den in der Grafschaft le-benden Menschen eine Heimat zu geben.

    Ihr

    Liebe Brgerinnen und Brger des Landkreises Grafschaft Bentheim!

    Liebe Grafschafterinnen und Grafschafter!

    Christian Wulff, Niederschsischer Ministerprsident

    Friedrich Kethorn, Landrat des Landkreises Grafschaft Bentheim

  • 125J A H R E

    L A N D K R E I S www.grafschaft125.de

    6 Inhalt

    3 Editorial5 Gruworte

    Landkreis Grafschaft Bentheim

    9 Rckblick: 125 Jahre Grafschaft Bentheim

    13 Der Landkreis heute17 Jubilumsveranstaltungen18 Grafschafter Spezialitten19 Grafschaft im Internet21 100 Jahre Heimatverein27 Portrt: Anna-Lena Grnefeld28 Portrt: Reinold Petermann29 Portrt: Prinz Carl Ferdinand 31 Vechte: Leben am Fluss34 Grafschafter Album Der

    Landkreis in alten Bildern

    Nordhorn

    39 Friedel Witte: Mein Nordhorn45 Portrt: Heiko Niere47 Portrt: Heiner Friemann48 Portrt: Hermann Hsemann51 Portrt: Brigitte Eesmann52 Portrt: Mia Farwick54 Willy Harink streift durch

    seine Heimatstadt58 Leben am FlussWissen Sie noch?60 Rolling Stones beim

    Schttorf Open Air62 Wo ist Hannes? Kleiner

    Seehund auf Abwegen63 Ungewhnlicher

    Bauernprotest mit Schweinen

    Bad Bentheim

    65 Herbert Lange: Mein Bad Bentheim

    68 Portrt: Helmut Riestenpatt69 Portrt: Frans Hennekans70 Portrt: Mai Ami Vu72 Leben am Fluss

    Schttorf

    76 Bernd Sundag: Mein Schttorf

    79 Portrt: Mehmet Akgn80 Portrt: Karl-Ernst Kiewit81 Portrt: Holger und

    Klaus Bsch82 Leben am Fluss84 Grafschafter Album

    Neuenhaus

    89 Lpke Heier: Mein Neuenhaus

    93 Portrt: Henni Nyhuis94 Portrt: Eckhard Woide96 Portrt: Anita Moss97 Leben am Fluss

    Uelsen

    99 Geert Vrielmann:Mein Uelsen

    102 Portrt: Gunda Nyhoff103 Portrt: Antje Lbbers104 Portrt: Jan Momann105 Portrt: Friederike Klever106 Leben am Fluss

    39 65 76 89

    Wir schenkenIhrem Haus ein Lcheln!

    Wir zeigen Ihnen,wie und womit!

    Tischlerei GmbHHohenkrbener Weg 105A

    48527 Nordhorn

    T 05921 / 8255-0 F 05921 / [email protected]

    Heizung, Sanitr& Erdwrmebohrungen

    Alfred-Mozer-Str. 62 48527 Nordhorn

    T 05921 / 8200-0 F 05921 / [email protected]

    Unsere kompetenten Fach rmen stehen Ihnen jederzeit fr ein persnliches Gesprch zur Verfgung.

    0

    50

    10

    0

    15

    0

    20

    0

    25

    0

    30

    0

    35

    0

    40

    0

    f

    r a

    lle B

    auhe

    rren

    und

    Ren

    ovier

    er

    Malermeister, GebudeenergieberaterMarienstrae 1 48529 Nordhorn

    T 05921 / 722 300 F 05921 / 722 302Mobil 0172 5315941 [email protected]

    Dachdecker- u. KlempnermeisterEnschedestrae 17 48529 Nordhorn

    T 05921 / 6439 F 05921 / [email protected]

    TEN WOLDE& SOHNBedachungs-GmbH

    Zimmerei, BausanierungOotmarsumer Weg 201 48527 NordhornTT 0055992211// 11779977005577 FF 0055992211// 11779977005588

    MMoobbiill 00117733 22999922006644aannddrreeaassssiicckkiinngg@@yyaahhoooo..ddee

    Nordbeck - WilminkTischlerei GmbH

  • 125J A H R E

    L A N D K R E I S www.grafschaft125.de

    7Inhalt

    Wissen Sie noch?107 Kokerjuffer lst weltweit

    Proteste aus108 Maharadscha in Nordhorn109 Ende des Brauhauses

    Wietmarschen

    111 Paul Germer:Mein Wietmarschen

    114 Portrt: Josef Pohl115 Portrt: Hermann Fielers116 Portrt: Heinrich Wbbels117 Leben am Fluss

    Emlichheim

    119 Albert Rtterink:Mein Emlichheim

    123 Portrt: Daniela Ksters124 Portrt: Johann Jeurink126 Portrt: Claudia Volkers127 Leben am Fluss129 Grafschafter Album

    Gre aus aller Welt

    133 Kapstadt: Birgit Thmecke134 Hameln: Torben Pfeufer

    New Jersey: Elke Stava135 Carlsbad: Klaus Kirchhoff136 Sindelfingen:

    Thorsten Walles138 Wellington:

    Niels Meyer-WestfeldKempen: Peter Franke

    139 Los Angeles: Alexandra GrujicHunsrck: Familie Gtthoff

    140 Windhoek: Jrg G. Klinner

    142 Mexiko: Fritz RiemerFlorida: Renate Jger

    143 USA: Wolfgang HeiseLiechtenstein: Jens Pirker

    144 Oberbayern: Familie KrabbeKanada: Carolin Schreyer

    146 Niagaraflle: Gerdi und Gerhard Kleine-HermelinkHannover: Andreas Heinze

    Wir GrafschafterMagazin der Grafschafter Nachrichten

    Verantwortlich fr den Inhalt: Guntram Drr

    Redaktion: Irene Schmidt

    Autoren: Hartmut Abel, Susanna Austrup, MarianneBegemann, Andre Berends, Steffen Burkert, Albrecht Dennemann, Guntram Drr, Friedrich Gerlach, FrankHartlef, Willy Harink, Almut Hlsmeyer, Daniel Klause, Thomas Kriegisch, DetlefKuhn, Martin Lken, Rolf Masselink, Manfred Mnchow, Dagmar Sauer, IreneSchmidt, Beatrix Schulte, Freimuth Schulze,Dagmar Thiel, Holger Wilkens, Peter Zeiser

    Fotos: Hartmut Abel, Andre Berends, Steffen Burkert, Albrecht Dennemann, Carlo terEllen, Almut Hlsmeyer, Daniel Klause,Heinz-Ludwig Ktting, Stephan Konjer,Detlef Kuhn, Jrgen Lken, Martin Lken,Iris Kersten, Rolf Masselink, Gerold Meppelink, Manfred Mnchow, EikeSchlossmacher, Hinnerk Schrer, DagmarThiel, Werner Westdrp, Eckhard Woide,Holger Wilkens

    Archiv Landkreis Grafschaft BentheimSammlung Bulla, Sammlung Familie Beckmann

    Anzeigen:Matthias Richter (verantwortlich), Ulrich Schlger

    Layout: Rudolf Berg

    Verlag: Grafschafter Nachrichten GmbH & Co. KGCoesfelder Hof 2, 48527 Nordhorn

    Technische Herstellung: Grafschafter Nachrichten GmbH & Co. KG

    Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfltigung nur mit Genehmigungder Grafschafter Nachrichten GmbH & Co. KG,Coesfelder Hof 2, 48527 Nordhorn

    99 111 119

    Ein starkesTeam

    fr Hren und Sehenin der Grafschaft

    Dorfstrae 26 49824 Emlichheim Tel. 0 59 43/9 80 21 www.optik-hrgerte.de

    Ochsenstrae 16 48529 Nordhorn Tel. 0 59 21/7 84 82 01 www.optik-hrgerte.de

    Dr.-Picardt-Strae 68 49828 Veldhausen Tel. 05941/2059933 www.optik-hrgerte.deHr

    enSehen

  • 125J A H R E

    L A N D K R E I S www.grafschaft125.de

    8 Grafschafter Unternehmen

    A N Z E I G E

    Die Nordhorner Versor-gungsbetriebe GmbH kurz nvb sind seit mehrals 100 Jahren der traditio-nelle Energie- und Wasser-versorger in der GrafschaftBentheim. Bei den nvb sindauch die Stromkunden bestens aufgehoben.

    NORDHORN. Einfach gut versorgtsollen sich die nvb-Kunden fhlen.Darum kmmern sich mehr als 100Mitarbeiter teilweise rund um dieUhr. Der Energieversorger hat sich zueinem modernen und erfolgreichenDienstleistungsbetrieb entwickelt.Die Gewinne, die das Unternehmenmacht, flieen zu den Anteilseignernzurck. Und das sind keine Groak-tionre, sondern die angeschlosse-nen Kommunen selbst. Und die kn-nen das Geld aus dem Gewinn fr In-vestitionen vor Ort nutzen. Seit drei Jahren versorgen die nvb ih-re Kunden auch mit Strom, und dasnicht nur zu gnstigen Tarifen, son-dern auch beraus erfolgreich. ImFebruar dieses Jahres konnte die10 000. Stromkundin mit einem Gut-schein ber 1000 kWh beglck-wnscht werden. Immer mehr Kun-den schtzen es, ihre Energie zuver-lssig aus einer Hand und konzernfreiaus der Region zu beziehen und fr

    Gas, Wasser und Strom einen An-sprechpartner vor Ort zu haben.Auch Nordhorns ffentlicher Perso-nennahverkehr in Form von drei Bus-linien quer durch das ganze Stadtge-biet wird durch die nvb abgedeckt.Im vergangen Jahr haben sich hier ei-nige nderungen in der Linienfh-rung ergeben. So sind der Tierparkund einige Haltestellen in den neuenBaugebieten in Stadtflur hinzuge-kommen. Im kommenden Sptsom-mer soll die Busflotte durch einenneuen, modernen und besondersumweltfreundlichen Linienbus ver-jngt werden. Der Niederflurbus er-

    fllt nicht nur die neue AbgasnormEuro 5, sondern den noch vielschrferen Abgasstandard EEV. Au-erdem ist er sparsam und leise.Umweltschutz und Energie sparenist bei den nvb seit langem schon einzentrales Thema. Die Frderung vonErdgasautos, der Betrieb von zahlrei-chen Fotovoltaikanlagen und Block-heizkraftwerken sowie eine kostenlo-se Energieberatung sind nur einigeManahmen, mit denen der CO-Aussto vermindert werden soll.Im Bereich der Bder, die ber dienvb-Mutter bnn betrieben werden,ist ebenfalls viel Bewegung. Bereits in

    2005 wurde das Hallenbad am Stadt-ring in Nordhorn modernisiert, miteiner groen Rutsche versehen undzu einem attraktiven Freizeitbad um-gestaltet. Das Gleiche geschieht der-zeit mit dem Hallenbad und Wald-bad in Uelsen. Beide Bder ver-schmelzen zum Kombibad Uelsen.Neben der Modernisierung von Ge-buden, Technik und Eingangsberei-chen erhlt das Hallenbad einen An-bau mit einer 75 Meter langen Rut-sche sowie einen Wasserspielgartenfr die Kleinen. Das Freibad wird umeinen neuen attraktiven Kleinkindbe-reich erweitert und das Kombibe-cken mit Edelstahl ausgekleidet. DiePlanungszeichnungen lassen esschon ahnen hier entsteht wirklichBadespa pur.Die nvb sehen sich gut aufgestellt frdie knftigen Herausforderungen aufdem offenen Energiemarkt. Das Un-ternehmen geht dynamisch voran.Wachsen heit die Devise, und zwarinnerhalb und auerhalb des ange-stammten Versorgungsgebietes.Man darf gespannt sein, was mansich in der Zentrale am Gildkamp 10hierfr hat einfallen lassen. Ein Highlight wird dieses Jahr in je-dem Fall das Public Viewing zurFuball-WM im Sommer werden. Dienvb prsentieren dieses Mega-Eventauf dem Neumarkt. Fr die fuball-begeisterten, aufmerksamen Zei-tungsleser wird im Vorfeld der WMeine ganz besondere berraschungparat gehalten . . .

    Mit den nvb gut versorgtaus einer Hand

    Energieversorger will weiter wachsen Public Viewing zur Fuball-WM

    Das Ende Oktober 2005 wiedererffnete Hallenbad am Stadtring ist ein Anziehungspunkt (Bild links). Zu einem Magneten wird im kommendenSommer der Nordhorner Neumarkt, wo die nvb whrend der Fuball-WM das Public Viewing untersttzen (Bild rechts). Fotos: Jrgen Lken

    Fenna Veurink aus Itterbeck ist die 10 000. Stromkundin der nvb. Ver-triebsleister Berthold Schoemaker (links) berreichte ihr und EhemannJohann im Februar einen Gutschein ber 1000 kWh. Foto: privat

  • 125J A H R E

    L A N D K R E I S www.grafschaft125.de

    9Rckblick

    Am 1. April 2010 wird derLandkreis Grafschaft Bent-heim genau 125 Jahre alt.Seine Wurzeln reichen bis insMittelalter zurck. Dass dasKreisgebiet schon so langenahezu unverndert Bestandhat, ist keineswegs selbstver-stndlich. Mehrmals gab esin der Geschichte Versuche,die Grenzen zu verndernoder das Gebiet mit Nach-barregionen zu vereinen.

    Von Steffen Burkert

    Zu besichtigen gibt es hiernichts. Passanten eilen acht-los an dem Haus vorbei, dassich ganz eng an die kurvigeund steile Strae Am Wasserturmin Bad Bentheim drngt. Und es ver-sprt wohl auch niemand den Drang,ausgerechnet dieses Gebude nherzu erkunden. Wer wei schon, dassdies quasi das Geburtshaus des Land-kreises Grafschaft Bentheim ist? Dasshier, in einem heute privat genutztenWohnhaus, vor 125 Jahren der ersteGrafschafter Landrat seinen Dienst-sitz hatte?

    Ursprnglich diente das 1764 ge-baute Haus als Versammlungsort derLandstnde, also der Vertreter vonKlerus, Adel, Bauern und Brgern. Alsdie Grafschaft 1753 ihre Selbststn-digkeit verlor und Teil des Knig-reichs Hannover wurde, da hatte hierzeitweise die Bentheimer Kanzlei derfernen Regierung ihren Sitz.

    Nach dem Anschluss Hannoversan Preuen wurde schlielich auchdie Grafschaft Bentheim preuisch.In der Folge trat am 1. April 1885 die

    neue Kreisordnung in Kraft. Das wardie Geburtsstunde des heutigen, ausden frheren mtern Bentheim undNeuenhaus gebildeten Landkreises,der seitdem weitgehend unverndertbesteht.

    Die Leitung des neuen Landkreisesbernahm ein Landrat. Diese Aufgabewurde dem bisherigen Amtshaupt-mann in Neuenhaus, Graf Deym,bertragen. Er erhielt auf Vorschlagdes Frsten und sehr zum Leidwesender Neuenhauser seinen Amtssitz inBentheim.

    Erst nach dem Zweiten Weltkriegwurde Nordhorn die neue Kreisstadt.Die britische Besatzungsmacht wolltebewusst mit der alten Tradition desBentheimer Verwaltungssitzes bre-chen. Allerdings stand 1945 noch kei-neswegs fest, dass die Grafschaft nachdem Krieg ein eigenstndiger Land-kreis, ja berhaupt Teil Deutschlandsbleiben wrde...

    ***Die Grenzen der Grafschaft Bent-

    heim sind seit dem Mittelalter nahe-

    zu unverndert geblieben. Dennochist ihre Westgrenze als Staatsgrenzeein neuzeitliches Phnomen. Erst mitdem Westflischen Frieden 1648 unddem Ausscheiden der Niederlandeaus dem Reich war sie zur Reichsgren-ze geworden freilich ohne dass siein der dnn besiedelten Heideland-schaft deshalb deutlicher wahrge-nommen worden wre.

    Ins Bewusstsein der Bevlkerungrckte die Grenze vor allem mit derHerausbildung der Nationalstaatenim 19. Jahrhundert. Erst die zuneh-

    Landkreis mit Jahrhunderte alter TraditionDie Grenzen der Grafschaft Bentheim haben seit dem Mittelalter nahezu unverndert Bestand

    Das Geburtshaus des Landkreises Grafschaft Bentheim: An der Strae Am Wasserturm in Bad Bentheim steht dasehemalige Haus der Landstnde, das heute privat als Wohnhaus genutzt wird. Foto: Burkert

    0 59 21 - 34 9 400 59 41 - 41 55

    Bestattermeister www.bestatter-grafschaft.de

    Was haben wir mit der Grafschaft gemeinsam?Was haben wir mit der Grafschaft gemeinsam?

    Vielfltig. Einzigartig. Grafschafter.Vielfltig. Einzigartig. Grafschafter.

    (. . .nicht wir sind das Besondere, sondern Sie sind besonders fr uns!

    ww

    w.f

    rise

    ur-

    ho

    pm

    ann

    .de mit uns PERFEK

    T GESTYLTmit uns PERFEK

    T GESTYLT

    ffnungszeiten: Di., Mi., Fr. von 9.00 bis 19.00 Uhr, Do. von 9.00 bis 21.00 Uhr, Sa. von 8.00 bis 16.00 Uhr

    Ootmarsumer Weg 6 48527 Nordhorn Tel. (0 59 21) 52 81

    125 Jahre Landkreis

    mit uns PERFEKT GESTYLT

    zu allen Jubilumsveranstalt

    ungen!

  • 125J A H R E

    L A N D K R E I S www.grafschaft125.de

    10 Rckblick

    mende Zentralisierung und die da-mit einhergehende Vereinheitli-chung von Sprache, Kultur und Na-tionalbewusstsein machte die Graf-schaft Bentheim auf der einen sowieDrenthe und Twente auf der anderenSeite zu einem Grenzland, also zueiner Region, in der sich zwei Staatenvoneinander abgrenzten.

    Mit Beginn der nationalsozialisti-schen Herrschaft in Deutschland1933, sptestens aber mit dem deut-schen berfall auf die Niederlande1940 erlangte die Grenze eine vlligneue Bedeutung. Sie war nun nichtmehr die Verbindungslinie zweiertraditionell eng befreundeter Nach-barn. Sie war nun auch nicht mehrnur eine Staatsgrenze wie jede ande-re. Vielmehr entwickelte sie sich erst-mals in ihrer Geschichte zu einerTrennlinie, an der nicht nur Unter-schiedliches, sondern Gegenstzli-ches aufeinander prallte.

    Und diesen trennenden Charak-ter behielt sie auch im Mai 1945: Siewar nun die Grenze zwischen Siegerund Besiegtem, zwischen einemStaat der Opfer und dem der Tter.Hinzu kam: Ebenfalls erstmals in ih-rer Geschichte war die Grenze aufvoller Lnge geschlossen, nahezuhermetisch abgeriegelt.

    Und schlielich gab es ein drittes,fr die Grafschaft Bentheim eben-falls vollkommen neues Phnomen:Die Grenze stand erstmals seit dem

    Der erste Grafschafter Landrat: GrafFranz Deym von Stritez (1885 1886).

    Foto: Archiv Landkreis Grafschaft Bentheim

    Es gibt sie noch - die guten Nachrichten!

    Wenn ih

    r uns

    fragt... B

    erning!

    ... aktuell, preiswert, zuverlssig!

    LINGEN RHEINE www.moebel-berning.de

    BER_341636_Image_111x145.indd 1 04.03.2010 8:23:42 Uhr

    Mittelalter auch in ihrem Verlaufnicht mehr unverrckbar fest. In denNiederlanden gab es eine starke Be-wegung, die zum Ausgleich fr imKrieg erlittene Schden eine Anne-xion deutscher Gebiete forderte. Auchwenn diese Forderungen letztlichwohl unrealistisch waren und die of-fiziellen Plne der niederlndischenRegierung immer kleinere Gebieteumfassten die an Erdl und Erdgas

    reiche Grafschaft Bentheim gehrtebis zum Schluss zumindest teilweisezu dem geforderten Grenzland.

    Den Widerstand gegen diese An-nexionsplne organisierte vor allemder von den Briten eingesetzte Graf-schafter Landrat, Rudolf Beckmann.Er hatte Erfolg: Tatschlich erhieltendie Niederlande 1949 nur wenige,recht unbedeutende deutsche Grenz-streifen. Die Grafschaft war an zweiGrenzabschnitten betroffen: Auf derHhe Nordhorns ging der so genann-te Streitweg, bis dahin Niemandslandzwischen den Grenzsteinen, an dieNiederlande. In Bardel waren zu-nchst nur der Hof Oevermann, sp-ter auch der Hof Aarnink und dreiZollhuser betroffen. 14 Jahre lang,bis zum Inkrafttreten des deutsch-niederlndischen Ausgleichsvertragsam 1. August 1963, blieben diese Ge-biete niederlndisch, dann wurdensie fast vollstndig wieder deutschund damit Teil der Grafschaft Bent-heim.

    ***Auch in den folgenden Jahrzehn-

    ten war der Bestand des LandkreisesGrafschaft Bentheim zweimal ernst-haft bedroht: Anfang der 1950er Jah-re durch die Bestrebungen der StadtNordhorn, aus dem Kreis auszuschei-den, und in den 1970er Jahren durchdie vom Land Niedersachsen ange-stoene Verwaltungs- und Gemein-dereform.

    Dass ausgerechnet die noch jungeKreisstadt eigenstndig werden woll-te, lag vor allem am Streit um die H-he der Kreisumlage und am struktu-rellen Interessensgegensatz zwischender industriell geprgten Stadt Nord-horn und dem agrarischen Umland.Der Landkreis lehnte das Ansinnenmit Verweis auf die engen Verflech-tungen von Stadt und Landkreis je-doch ab. Kein Wunder: Ohne seinemit Abstand grte Stadt wre er inseinem Bestand ernsthaft bedroht ge-wesen.

    Die Auskreisung scheiterte amhinhaltenden Widerstand des Land-kreises, der fr eine ,kreisfreie Stadtletztlich zu geringen Einwohnerzahlund an fehlender politischer Unter-sttzung des Nordhorner Anliegensim Landtag. Letzteres hing auch da-mit zusammen, dass der in jener Zeitamtierende Landrat Richard Zahn inPersonalunion direkt gewhlter Land-tagsabgeordneter fr den LandkreisGrafschaft Bentheim war, analysiertder Leiter des Nordhorner Stadtmuse-ums, Werner Straukamp, in dem BuchDie Grafschaft Bentheim. Geschich-te und Gegenwart eines Landkreises.

    ***Sehr viel strker war aus Strau-

    kamps Sicht der Fortbestand desLandkreises durch die 1965 erstmalserwogene Verwaltungs- und Gebiets-reform des Landes Niedersachsen be-

  • 125J A H R E

    L A N D K R E I S www.grafschaft125.de

    11Rckblick

    droht. Eine vom Land eingesetzteKommission erachtete die meistender bestehenden Landkreise als zuklein, um den modernen Aufgabender ffentlichen Verwaltung gerechtzu werden so auch den LandkreisGrafschaft Bentheim. Die Gutachterempfahlen eine Zusammenlegungmit dem Emsland, mit Nordhorn alsKreisstadt. Damit begann eine Dis-kussion, die bis weit in die 1970erJahre andauern sollte.

    Erst 1977 war das Thema vomTisch. Nun wurden die drei AltkreiseLingen, Meppen und Aschendorf-Hmmling zum Landkreis Emslandzusammengelegt, whrend die Graf-schaft Bentheim erweitert um dieGemeinde Lohne als eigenstndigerLandkreis erhalten blieb.

    ***Und heute? Hat der Landkreis Graf-

    schaft Bentheim eine Zukunft, meintLandrat Friedrich Kethorn (CDU). Erzeichne sich durch eine existenzfhigeGre, eine wirtschaftliche Stabilittsowie eine leistungsfhige Verwaltungaus, schreibt Kethorn in einem Buch-beitrag zum 125-jhrigen Bestehen desLandkreises. Diese Faktoren sowie derausgeprgte berlebenswille seiengeeignete Voraussetzungen, auch inden nchsten Jahrzehnten die Selbst-stndigkeit und Zukunftsfhigkeit derGrafschaft zu sichern.

    Und Friedrich Kethorn ergnzt:Im brigen wird dieser Zuschnitt

    Landrat Dr. Rudolf Beckmann 1945 in seinem Arbeitszimmer in Nordhorn. Foto: privat/Sammlung Familie Beckmann

    von einer breiten Mehrheit der Bevl-kerung getragen. Genau das soll sichnun auch whrend der Jubilumsfei-ern im Verlauf des Jahres 2010 zeigen.

    Der Landkreis hofft, dass sich dieGrafschafter in groer Zahl an denvielen Veranstaltungen beteiligen.Den Auftakt bildet brigens eine his-

    torische Ratssitzung genau am 1.April mit einem Gruppenfoto vordem Geburtshaus des Landkreisesin Bad Bentheim.

    !"

    #

    $%"&

    $"

    '$%()*

    '+%#,*

    -%./

    0"$'"1"$'"

  • Bent

    heim

    er E

    isen

    bah

    n

    Trad

    ition

    erhal

    ten,

    Zuk

    unft

    ges

    talte

    nWir leben Tradition seit 1895

    Reisebro BerndtLufthansaCity Center

    E-Mail: [email protected]

    Firnhaberstrae 248529 Nordhorn

    Tel. 0 59 21/ 8 96 00Fax 0 59 21/ 63 26

    Reisebro BerndtLufthansaCity Center

    E-Mail: [email protected]

    Reisebro Berndt

    E-Mail: [email protected]

    Am Markt 1649808 Lingen/Ems

    Tel. 05 91/ 9 16 97-0Fax 05 91/ 473 67

    ReisebroRheine Nasch GmbHLufthansaCity Center

    E-Mail: [email protected]

    Bahnhofstrae 848431 Rheine

    Tel. 0 59 71/ 92 39-0Fax 0 59 71/ 92 39-39

    Nord West ReisenGmbH

    E-Mail: [email protected]

    Neustrae 50-5248599 Gronau

    Tel. 0 25 62/ 50 25Fax 0 25 62/ 16 95

    Hasestrae 1449716 Meppen

    Tel. 0 59 31/ 10 04Fax 0 59 31/ 186 33

    Willkommen an Bord!Begleitete Sonderreisen 2010/2011 ab Grafschaft Bentheim

    Alle Reisen inklusivBustransfer ab/bis

    Nordhorn/Lingen/Meppen,Rheine, Gronau

    www.bentheimer-eisenbahn.de www.europark-terminal.de www.glz24.de www.kraftverkehr-emsland.de

    VerkehrsgemeinschaftGrafschaft Bentheim

    VerkehrsgemeinschaftGrafschaft Bentheim

    SchwarzesMeermit AIDAaura7. 8. bis 21. 8. 2011

    p. P. ab2461.

    Die FjordeNorwegensmit AIDAaura10. 8. bis 20. 8. 2010

    p. P. ab1686.

    Lissabon unddie KanarischenInselnmit AIDAbella11. 4. bis 21. 4. 2011

    p. P. ab1388.

    Ostern in Norwegenmit AIDAblu21. 4. bis 26. 4. 2011

    p. P. ab753.

    Von New Yorkin die Karibik TransKaribik mit AIDAluna30. 10. bis 12. 11. 2011

    p. P. ab2857.

    Rotes Meermit AIDAblu4. 11. bis 11. 11. 2011

    p. P. ab

    1319.

  • 125J A H R E

    L A N D K R E I S www.grafschaft125.de

    13Der Landkreis heute

    Durch die Ausweisung und Bereitstellung kostengnstiger Gewerbe- und Industrieflchen in allen Kommunen desLandkreises , wie hier in Gildehaus an der Autobahn A 30, hat die positive wirtschaftliche Entwicklung im Kreisgebietsprbar beflgelt. Mit der Erffnung eines Kompetenzzentrums Wirtschaft in Nordhorn (kleines Bild) wird dem Dienst-leistungssektor ein weiteres innovatives Element hinzugefgt. Fotos: Iris Kersten/Werner Westdrp

    Sowohl traditionsbewusstals auch modern sei dieGrafschaft, meint ihr LandratFriedrich Kethorn. Im 125.Jahr seines Bestehens hatder Landkreis tatschlich al-len Grund, sich mit gesun-dem Selbstbewusstsein imChor der niederschsischenGebietskrperschaften zuprsentieren.

    Von Friedrich Gerlach

    Und es sieht ganz danachaus, dass die Grafschafterauch in der Zukunft mitStolz auf ihren Landkreisblicken und mit seinem Fortbestandrechnen knnen. Die Grafschaftzeichnet sich durch eine existenzf-hige Gre, eine wirtschaftliche Sta-bilitt sowie eine leistungsfhige Ver-waltung aus. Dazu kommt das ber-aus hohe Ma an Identifikation derBrger mit ihrer Grafschaft, das auchbei den zugezogenen Menschennach einiger Zeit der Eingewhnungsprbar wird. So wie sich der Land-kreis jetzt auf der Karte Niedersach-sens darstellt, soll und wird er blei-ben, sind sich die Experten sicher.

    Das gilt indes nicht unbedingt frdie Struktur der Stdte und Gemein-den im Kreisgebiet. Auf der einen Sei-te sind viele kleine Gemeinden nichtmehr in der Lage, ihre kommunalenAufgaben angemessen und effizientzu erledigen. Ihre Vertreter denkendeshalb auch darber nach, ihrekommunale Eigenstndigkeit aufzu-geben und sich einer greren und fi-nanzstrkeren kommunalen Einheitanzuschlieen. Aktuell hat die kleineLandgemeinde Suddendorf entschie-den, in Zukunft der Stadt Schttorfanzugehren.

    Nachdenken berSamtgemeinden

    Auch ber die Zukunft der Samt-gemeinden im Kreisgebiet wird ver-strkt nachgedacht. Der Weg von derSamtgemeinde in die Einheitsge-meinde gilt als vorgezeichnet. Die be-stehenden Einheitsgemeinden ha-ben deutlich gemacht, dass es ihnennicht an der gewnschten Brgern-he und wirtschaftlicher Effizienzfehlt.

    Im Wandel befindet sich auch dieGrafschafter Bevlkerung. Im Jubil-umsjahr des Landkreises beluft sichdie Zahl der Brgerinnen und Brger

    WappenDie Grafen von Bentheim fhrten in ih-rem Wappenschild auf rotem Grund gol-dene Schildbeschlge, die man spter alsgoldene Kugeln oder auch goldenePfennige deutete. Im 14. und 15. Jahr-hundert zeigten die alten Grafensiegel 19goldene Pfennige in sechs Reihen zu 4,5, 4, 3, 2, 1. Spter jedoch, um 1500,wurde das grfliche Siegel verfeinert undlsst in der zweiten Reihe statt der seitli-chen ganzen 2 halbe Schildbeschlge er-kennen. Dieses Wappenschild fhren dieFrsten von Bentheim auch heute noch.Durch eine Zustimmungserklrung desFrstlichen Hauses ist dem LandkreisGrafschaft Bentheim das Recht einge-rumt worden, das alte GrafschafterWappen in sein Kreiswappen zu ber-nehmen.

    Flche980,75 kmEinwohner135 508Bevlkerungsdichte138 Einwohner je kmStdte und GemeindenEinheitsgemeinden: Stadt Bad Bentheim,Stadt Nordhorn, WietmarschenSamtgemeinde Emlichheim mit den Gemeinden Emlichheim, Laar, Hoog-stede und Ringe.Samtgemeinde Neuenhaus mit derStadt Neuenhaus und den GemeindenLage, Georgsdorf, Osterwald undEsche.Samtgemeinde Schttorf mit der StadtSchttorf und den Gemeinden Engden

    Isterberg, Ohne, Quendorf, Suddendorfund Samern.Samtgemeinde Uelsen mit den Gemein-den Uelsen, Wilsum, Wielen, Getelo,Glenkamp, Halle und ItterbeckKonfessionen36,6 % evangelisch-reformiert ; 26,4 %rmisch-katholisch; 15,9 % evangelisch-lutherisch; 21,1 % andere Konfessionen(4,1 % evangelisch-altreformiert, sonst:Herrnhuter Brdergemeine und Baptis-ten) und Konfessionslose.Kommunalwahl 2006CDU 48,94 %; SPD 32,13 %; FDP 5,73 %;Grne 4,26 %; Pro Grafschaft 2,87 %;Grafschafter Brgerforum 2,49 %;UWG/Brger fr Brger 1,85 %, DKP1,53 %. Wahlbeteiligung: 54 %.Hauptamtlicher Landratseit 2004: Friedrich Kethorn (CDU)

    Traditionsbewusst und modernDie Grafschaft prsentiert sich selbstbewusst im Chor der niederschsischen Gebietskrperschaften

    138 Grafschafter wohnen auf einem Quadratkilometer

    auf rund 136 000, bis zum Jahr 2020sollen es gut 142 000 sein. Der Zu-wachs ergibt sich allein durch Zu-wanderung, nicht durch Geburten-berschuss. Mit der wachsenden Be-vlkerung stemmt sich die Graf-schaft zwar erfolgreich gegen denBundes- und Landestrend, dem de-mografischen Wandel kann sich derKreis aber nicht entziehen: Die Zahlder Alten in der Grafschaft nimmtstetig zu, 2020 soll bereits ber dieHlfte der Grafschafter Bevlkerungber 45 Jahre alt sein.

    Aus dieser Entwicklung ergebensich fr das Arbeiten, das Wohnen,die Bildung, die Versorgung, Erho-lung und das Gesundheitswesen imKreisgebiet weit reichende Konse-quenzen. Der Landkreis und seineKommunen, die Einrichtungen derKranken- und Altenpflege, die Kir-chen und Sozialverbnde werdensich auf tief greifende Vernderun-gen vieler Lebensbereiche einstellenmssen. Zur Bewltigung der zahlrei-chen Aufgaben wird der Landkreisauf das Ehrenamt zurckgreifen. Der

    Kreis wnscht sich eine Wiederbele-bung der brgerschaftlichen Engage-ment-Kultur, wie sie in frheren Zei-ten als Nachbarschaftshilfe oder alsHand- und Spanndienste in Stadtund Land bekannt war und prakti-ziert wurde. Gerade die lteren wer-den dabei zur tragenden Sule des Eh-renamts, denn sie verfgen ber so-ziale und berufliche Kompetenz, ge-sellschaftliche Erfahrung und zeitli-che Kapazitten.

    Wirtschaftlich sieht sich der Land-kreis in seinem Jubilumsjahr blen-

  • 125J A H R E

    L A N D K R E I S www.grafschaft125.de

    14 Der Landkreis heute

    dend aufgestellt. Ein Hchststand anBeschftigung, die niedrigste Arbeits-losenquote in Niedersachsen und ei-ne breit gefcherte Branchenstrukturin Industrie, Handwerk und Dienst-leistung, die die textilindustrielle Mo-nostruktur vergangener Jahrzehnteendgltig vergessen lassen. Dazukommen eine leistungsfhige Land-wirtschaft und eine nachhaltig ver-besserte Verkehrsinfrastruktur mitden Autobahnen A 30 und A 31 sowiedie Einbindung zahlreicher Firmen indie regional bergreifende Wachs-tums-Region Ems-Achse.

    Wirtschaft entwickeltsich weiterhin

    berdurchschnittlichFr die Zukunft erwarten die Ver-

    antwortlichen im Kreis eine weiter-hin berdurchschnittliche konomi-sche Entwicklung. Politik und Ver-waltung wollen mit weiteren Infra-strukturmanahmen die Basis dafrschaffen und sichern: Umgehungs-straen fr Nordhorn und Emlich-heim stehen ebenso auf der Tagesord-nung wie die Verbesserung des Schie-nenverkehrs auf der Ost-West-Achseund ein Ausbau der Autobahn A 30.Nachgedacht wird auch ber den An-schluss des westdeutschen Kanalnet-zes an die niederlndischen Wasser-straen. Ausbaufhig bleibt die Graf-schaft auch als Radwanderland fr

    Als Jahrhundertwerk gilt die Fusion der ehemaligen Krankenhuser Grafschafter Klinikum und Marienkrankenhaus zurneuen Euregio-Klinik. Der Zusammenschluss, der mit umfangreichen Neu- und Umbauarbeiten an beiden Standortenverbunden ist, soll die wohnortnahe medizinische Versorgung der Grafschafter Bevlkerung auf einem hohen Niveau sichern. Im Wettbewerb mit den umliegenden Husern in der Region sei die Euregio-Klinik jetzt in der Lage, das medizi-nische Angebot entsprechend den Herausforderungen des demografischen Wandels sowie der gesundheitspolitischenVernderungen stndig zu aktualisieren. Die Anerkennung als Akademisches Lehrkrankenhaus der Westflischen Wil-helms-Universitt in Mnster soll sich zudem mittelfristig qualitativ und innovativ auf die stationre Medizin auswirken.

    Foto: Stephan Konjer

    Logistikgruppe

    In Nordhorn zu Hause fr Europa unterwegs!

    Lagerhaltung, Transport und europaweite Distribution von Markenartikeln Aufbau und Abwicklung kompletter

    logistischer Ketten Outsourcing-Konzepte Versorgungslogistik fr Spezialprodukte Lagerhaltung bernahme von Verpackungs- und

    Produktionsaufgaben Distribution und Logistik von Markenartikeln Flchendeckender Lieferservice Kommissionierung und untersttzende

    Dienstleistungen

    Spedition H. Rigterink GmbH & Co.KGDenekamper Strae 21 48529 NordhornTel. 0 59 21/78 60 Fax 0 59 21/7 [email protected] www.rigterink.com

  • 125J A H R E

    L A N D K R E I S www.grafschaft125.de

    15Der Landkreis heute

    Touristen. Auch hier erffnen sichdurch einen freundlichen Blick berdie Grenze viel versprechende Chan-cen fr die Zukunft. Die Grafschaftwill sich als Fietsenland und alsZiel fr Reit- und Wassertouristenempfehlen.

    Wie in den vergangenen Jahrenwill der Kreis aber auch in ZukunftSchwerpunkte in der Familien- undBildungspolitik setzen. Dabei geht esum die besten Startchancen fr dienachwachsende Generation, aberauch um die Vereinbarkeit von Berufund Familie. Denn knftig wird dieArbeitswelt neben der Kindererzie-hung auch den Aspekt der Pflege imAlter zunehmend bercksichtigenmssen. Dem kommt das bereits vor-handene bedarfsgerechte und flexi-ble Angebot an Betreuungseinrich-tungen entgegen.

    Thema Bildung vonzentraler BedeutungDie frhkindliche Bildung noch

    mehr in Kindertageseinrichtungenzu integrieren und dabei noch engermit den Grundschulen zu kooperie-ren, wird in der Zukunft fr alle Be-teiligten eine neue Herausforderungsein. Denn der ganzheitliche Bil-dungsansatz, vom Kindergarten ber

    allgemeinbildende bis zu berufsbil-denden Schulen, wird fr die persn-liche Entwicklung immer wichtiger.

    Fr den Landkreis gilt daher, dasser das Geld, das durch den Rckgangder Schlerzahlen frei wird, im Bil-dungssystem belsst, um so die Qua-litt und Ausstattung zu verbessern.Zu den Wegen in die Zukunft derKinder und Jugendlichen gehrenfr den Kreis daher die Einrichtungvon Ganztagsangeboten an allenSchulen, die strkere Zusammenar-beit von allgemein- und berufsbil-denden Schulen sowie die verbesser-te Kooperation von Schule und Wirt-schaft.

    Das Thema Bildung wird aus Sichtdes Kreises von zentraler Bedeutungfr die Entwicklung der Grafschaft nicht zuletzt, um dem knftigenMangel an qualifizierten Arbeitskrf-ten wirksam zu begegnen. Vor demHintergrund des demografischenWandels wird lebenslanges Lernenimmer wichtiger werden, in allen Be-reichen des ffentlichen und wirt-schaftlichen Lebens mssten daherpassende Fortbildungsprojekte ange-boten werden.

    Die Grafschafter werden, wie inder Vergangenheit, ihre Chancennutzen und sich eine lebenswerte Zukunft erarbeiten.

    Im Bildungssektor will der Landkreis die Ausbildungsreife durch nachfrage-orientierte Ausbildungsgnge und praxisnahe Projekte verbessern helfen. DieErffnung des Bachelor Studiengangs Sozialpdagogik mit der FachhochschuleSaxion aus Enschede in Nordhorn gilt als ein erster Schritt dahin. Zudem solldas zarte Pflnzchen Hochschulstandort Grafschaft Bentheim werbewirksamausgebaut werden. Foto: Manfred Mnchow

    Inspirierend,ideenreich,vielfltig

    Auergewhnlich erfolgreiche Kchenzubehr-programme und innovative Produktentwicklungenhaben uns unverwechselbar zu dem gemacht,was wir heute sind.

    Wir gewhrleisten eine kompetente und kunden-nahe Beratung durch den Fachhandel flchen-deckend vor Ort. Wenden Sie sich an ein Kchen-studio oder Mbelhaus in Ihrer Nhe, um unsereProdukte kennen zu lernen. Lassen Sie sich inspirieren!

    Innovative Produktentwicklung

    Naber GmbH Enschedestr. 24 D-48529 NordhornTel. ++49 (0) 5921/704-0 Fax ++49 (0) 5921/[email protected] www.naber.de

    Zuverlssige Logistik

    Attraktive Zubehrvielfalt

  • Das LBS-Beratungszentum Nordhorn ist seit mehr als 30 Jahrenein fester Bestandteil in Nordhorns Stadtbild. Bereits seit dem 1.Januar 1979 gibt es die LBS-Filiale in der Bahnhofstrae mit ih-rem bewhrten Service rund um die Immobilie.

    Pnktlich zum Frhling wird unser Beratungszentrum geradefrisch herausgeputzt. Ab Anfang April 2010 knnen sich Besu-cher auf die renovierten hellen Rume freuen, die mit moderns-ter Technik ausgestattet sind.

    Unsere Berater stehen Ihnen bestens vorbereitet bei allen Fragenzum Bausparen, Finanzieren und zum Immobilienkauf zur Seite.Ob staatliche Frderung, Altersvorsorge, energetische Moderni-sierung oder Geldanlage, zusammen mit Ihnen finden die LBS-Experten fr jede Lebensphase die passende Lsung.

    Als Nummer eins der niederschsischen Bausparkassen arbeitetdie LBS Nord stndig daran, in Sachen Kundenorientierung anerster Stelle zu stehen egal ob es sich um Beratung, Serviceoder Verkauf handelt. Besonders aktuell ist der neue Wohn-Ries-ter. Denn der Staat frdert jetzt die selbst genutzte Immobilie alsprivate Altersvorsorge. Auch Einzahlungen auf Bausparvertrge,Finanzierungen und Tilgungsleistungen werden staatlich be-gnstigt. Das bedeutet: Mit dem LBS-WohnRiester wird der Wegin die eigenen vier Wnde knftig noch leichter.

    Immobilieninteressenten sind im LBS-Beratungszentrum Nord-horn ebenfalls genau an der richtigen Adresse: Gemeinsam mitunseren Verbundpartnern haben wir Immobilien in nahezu je-der Gre und Ausstattung im Angebot: Eigentumswohnun-gen, Reihenhuser, Doppelhaushlften sowie Ein- oder Mehrfa-milienhuser und Grundstcke. Natrlich suchen wir fr unsereKunden auch gezielt nach individuellen Wunschobjekten, sodie LBS-Experten.

    Unsere Bezirksleiter kmmern sich auch um das Drumherum.Dazu gehrt zum Beispiel die Prfung aller erforderlichen Un-terlagen auf Vollstndigkeit und die Beschaffung fehlender Do-kumente. Und auch die komplette Finanzierung aus einerHand sowie die Bercksichtigung der attraktiven Frderungmit LBS-WohnRiester ist durch die gute und langjhrige Zusam-

    menarbeit von LBS und der Kreissparkasse Nordhorn problem-los mglich. Denn der Kauf einer Immobilie ist Vertrauenssacheund durch die Einschaltung eines Fachmannes kann der Kundeviel rger und Zeit sparen.

    Auch wenn das eigene Zuhause in die Jahre gekommen ist,hlt die LBS Nord zahlreiche Serviceleistungen bereit. Eine kos-tenlose Analyse, wie energie-effizient die eigenen vier Wndesind und wo es Schwachstellen gibt, bietet der Internetauftrittwww.lbs-nord.de. Auerdem hat die LBS Nord attraktive, aufRenovierungs- und Modernisierungsmanahmen abgestimmteFinanzierungen im Programm.

    Die LBS bietet spezielle Tarife, die sich durch besonders niedrigeDarlehenszinsen und eine rasche Tilgung auszeichnen. Geradefr Modernisierer, die in der Regel kleinere Summen bentigen,ist das optimal. Zustzlich gibt es vom Staat gefrderte Darle-hen der Kreditanstalt fr Wiederaufbau (KfW).

    Im LBS-Beratungszentrum Nordhorn freuen sich unsere LBS-Be-zirksleiter Peter Lindemann, Siegfried Lbbermann und HeinzSchlagelambers mit dem gesamten Team auf Ihren Besuch. Ge-ffnet ist das Beratungszentrum fr Sie von montags bis freitagsvormittags von 10.00 bis 12.30 Uhr und nachmittags am Mon-tag, Dienstag und Donnerstag von 15.00 bis 17.00 Uhr. Auchauerhalb der ffnungszeiten knnen individuelle Beratungs-termine mit unseren Beratern vereinbart werden.

    Sie finden uns in der Bahnhofstrae 22. Wir haben gengendParkpltze fr unsere Kunden direkt vor der Tr. Bis bald bei unsin der LBS.

    LBS-Beratungszentrum NordhornBei uns wird Kundenservice grogeschrieben

  • 125J A H R E

    L A N D K R E I S www.grafschaft125.de

    17Jubilumsveranstaltungen 2010

    125 Jahre Landkreis Graf-schaft Bentheim: Dieses Jubi-lum soll einen bleibendenEindruck hinterlassen, unddas nicht nur bei den Men-schen hier in der Gegend.Solch ein Jubilum bietetnach Ansicht der Organisato-ren eine hervorragende Gele-genheit, die Grafschaft ber-regional zu prsentieren. EinZugpferd fr diesen Zwecksoll Max Raabe mit seinemPalastorchester als Auftakt frdas groe Festwochenendevom 20. bis 22. August imKloster Frenswegen sein.

    Von Susanna Austrup

    Das Jubilumskind sollmit zahlreichen Aktionenund Produkten in den Mit-telpunkt des ffentlichenBewusstseins gerckt werden. Dabeiwird die gesamte Grafschaft Bent-heim als Spielort dienen. Den Auf-takt bildet die Historische Kreistags-sitzung am Donnerstag, 1. April, inBad Bentheim, und zwar im ForumBurg-Gymnaisum.

    Die Grafschaft Bentheim war 1753wegen ihrer hohen Schulden an Han-nover verpfndet worden. Das Knig-reich Hannover wiederum verlor1866, im Deutschen Krieg zwischenPreuen und sterreich, seine Unab-hngigkeit. Es wurde von Preuenannektiert und zur preuischen Pro-vinz Hannover, zu der nun auch dieGrafschaft Bentheim gehrte. MitWirkung vom 1. April 1885 wurdenVerwaltungseinheiten mit der inPreuen blichen Bezeichnung Kreisneu gebildet. Aufgrund der preui-schen Verordnung zur kommunalenNeuordnung legte man zu dem Stich-tag die beiden mter Neuenhausund Bad Bentheim zusammen. Da-mals wurde Franz Graf Deym fr zweiJahre kommissarischer Landrat. Mitder historischen Kreistagssitzung sollan die Anfnge des Landkreises erin-nert werden. So will man in einemRckblick den Bogen von 1885 in dieGegenwart schlagen. Im Dialog mitdem

    Landrat Friedrich Kethorn solldeutlich werden, wie sich die Graf-schaft entwickelt hat, Vernderun-gen und Neues werden bespiegelt so-

    wie die Lebenssituation der Men-schen, Dinge zum Wahlrecht und zurpolitischen Struktur.

    Die Prsentation des GrafschafterKorbes soll am Sonntag, 11. April,beim Anfietsen in Nordhorn die Auf-merksamkeit auf Produkte aus der Region lenken. Wir wollen dasLandkreisjubilum nutzen, um Neu-es zu initiieren und, um regionaleProdukte verstrkt zu bewerben, er-klrt dazu Regionalmanagerin Dr. El-ke Bertke von der Geschftsstelle derLokalen Aktionsgruppe RegionGrafschaft Bentheim.

    Im Mai wird die AusstellungLandkreis Grafschaft Bentheim1885 2010 in Neuenhaus erffnet.Nachdem die Frstlich Bentheim-sche Regierung in den Jahren1823/24 aufgehoben wurde, btendie beiden neu gegrndeten mterBad Bentheim und Neuenhaus Justiz,Verwaltung und Polizeigewalt aus.1885 wurden die beiden mter alsKreis Grafschaft Bentheim zusam-mengefasst. Um daran zu erinnern,feiert die Prsentation in NeuenhausPremiere. Sie ist als Wanderausstel-lung konzipiert und soll im Laufe desJahres auch an weiteren Orten in derGrafschaft zu sehen sein.

    Im Juni wird die Preisgala desKurzfilm-Wettbewerbs fr Kinder, Ju-gendliche und Erwachsenen zumThema Unsere Grafschaft in Nord-horn ausgerichtet. Hier werden dieGewinner und ihre Filmbeitrge vor-gestellt. Wir legen diese Aktion inden Astoria-Palast, um sie wie einekleine Oskarverleihung auf regiona-

    ler Ebene zu feiern, verrt JrgenHartmann von der Pressestelle derKreisverwaltung.

    Ganz sicher lebhaft wird es am 31.Juli zugehen, bei der GrafschafterFerkel- und Schafaktion, wenn derquirlige Nachwuchs von BuntenBentheimer Schweinen und Benthei-mer Landschafen an umliegendeZoos, Freilicht- und andere Museenverschenkt wird. Wir wollen damiteine weitere Verbreitung der beidenHaustierrassen gewhrleisten und zu-gleich auf die Grafschaft Bentheim alsUrsprungsregion hinweisen, so Bert-ke. Die Aktion findet im Rahmen des2. Grafschafter Haus- und Nutztier-tages an der Reithalle in Uelsen statt.

    Grafschafter Gastronomiemeile

    am KlosterHhepunkt der 125-Jahr-Feier ist

    das Wochenende vom 20. bis 22. Au-gust rund um das Kloster Frenswe-gen, das mit dem Max Raabe-Konzertam Freitagabend startet. Wir gehendavon aus, dass dieses hochwertigeKonzertangebot auch fr ein berre-gionales Publikum reizvoll ist,glaubt Pressesprecher Jrgen Hart-mann. Am Sonnabend gibt es einenbunten Unterhaltungs-Mix fr dieganze Familie. Nachmittags tritt derKinderliedermacher Volker Rosinauf, abends die A-Capella-Band 6-Zylinder. Auerdem besteht fr Ver-eine und Verbnde aus dem Land-kreis die Mglichkeit, sich sonn-abends und sonntags auf dem Graf-

    schafter Markt zu prsentieren. Diekleinen Besucher knnen sich zu-dem auf ein buntes Programm freu-en, mit Schminkzelt, Artisten, Feuer-schluckern und anderen berra-schungen.

    Der Sonntag beginnt mit einemkumenischen Freiluft-Gottes-dienst. Dazu werden prominenteGste erwartet, wie unter anderemMinisterprsident Christian Wulffund Landrat Friedrich Kethorn. Anallen drei Tagen will man mit derGrafschafter Gastronomie-Meile einekulinarische Erlebniswelt auf die Bei-ne stellen. Es werden Zelte und Pa-goden aufgebaut hier knnen sichGrafschafter Gastronomen einmie-ten, stellt Hartmann vor, der sichwnscht, dass dieses Festwochenen-de unter freiem Himmel einen Fami-lienpicknick-Charakter erhlt undauch viele Radfahrer anlockt.

    Im September wollen Schlerin-nen und Schler des Bad BentheimerBurg-Gymnasiums ein Musical unterdem Arbeitstitel Puzzles of Graf-schaft Bentheim auffhren. DasStck soll aus der Grafschafter Ge-schichte Besonderheiten, Originaleund darber hinaus Gegenwrtigesaufzeigen. Eine weitere Auffhrung inder Niedergrafschaft ist angedacht.

    30 Jahre Drogenberatungsstelle(DROB) des Landkreises heit esdann im Oktober. Weitere Veranstal-tungen in Emlichheim und Wietmar-schen sind geplant, denn in jederKommune des Landkreises soll zur125-Jahrfeier etwas stattfinden. Diegenauen Termine werden rechtzeitig

    Ein Programm, das sich sehen lassen kannFestwochenende mit Max Raabe und seinem Palastorchester im Kloster Frenswegen

    Kloster Frenswegen wird Schauplatz des Hhepunktes der Jubilumsfeiern. Foto: Jrgen Lken

  • 125J A H R E

    L A N D K R E I S www.grafschaft125.de

    18 Aktionen und Produkte zum Jubilum

    Die Rezeptur ist streng ge-heim, doch einige Zutatendes feinen Brandes sind be-kannt: Der GrafschafterKruterwacholder wird vonder Kornbrennerei Sasse inSchppingen produziert,und zwar mit Weizen vonGrafschafter Landwirtenund Wacholderbeeren ausden NaturschutzgebietenTillenberge in Nordhorn so-wie Spllberg in Uelsen.

    Von Susanna Austrup

    Der Grafschafter Kruterwa-cholder ist nicht irgendeinSchnaps, sondern ein Pre-mium-Produkt von ganzbesonderer Qualitt, betont Regio-nalmanagerin Elke Bertke. Und dasliegt zum Einen an den guten Zuta-ten und zum Anderen an dem strenggehteten Familienrezept der Edel-destillerie Sasse. Mal abgesehen da-von, dass regionale Produkte ein gu-ter Werbetrger sind, denn als Mit-bringsel und Prsente erreichen sieMenschen ber die Grenzen der Regi-on hinaus regionale Spezialittenerfreuen sich darber hinaus groerBeliebtheit. In der Regel wollen Ur-lauber das Andere an ihrem Ferienortkennen lernen und das schliet denAppetit auf neue Geschmackserleb-nisse mit ein: Da lockt die regionaleKche und man ist neugierig auf dieProdukte der Region.

    Was den Grafschafter Kruter-Wa-cholder betrifft, der anlsslich desLandkreisjubilums gebrannt wird:hier springt auch fr die Natur eini-ges heraus. Ein Teil des Erlses wird in

    Feiern mit Groafschupper-BierRegionale Produkte sind gute Werbetrger und frdern den Naturschutz

    Nur aus reinen Produkten, die in der Grafschaft Bentheim geerntet wer-den, wird der Jubilums-Kruterwacholder gebrannt. Fotos: Lken / Konjer

    die Pflege und den Erhalt der hiesi-gen Wacholderheiden gesteckt. Dieerfllen wichtige kologische Funk-tionen und sind aufgrund ihrerSchnheit eine ideale Erholungs-landschaft. Doch profitiert die Naturzustzlich auf andere Weise, denn re-

    gionale Produkte sind keine Massen-und Industrieware, sondern handge-machte Produkte, entweder nach tra-ditioneller Machart oder auf regiona-len Rohstoffen basierend, aus denenneue Produkte kreiert werden. Siesind von besonderem Wert, da es sich

    um hochwertige Erzeugnisse von he-rausragender Qualitt handelt, mitdenen sich die Menschen in der Regi-on identifizieren knnen. Und meistsind die Hersteller auf einen sorgflti-gen Umgang mit Natur und Land-schaft bedacht. So lsst nur ein pfleg-lich behandelter Boden unter Beach-tung der Fruchtfolge das Getreidewachsen, das von besonderer Gteund somit ein hervorragender Roh-stoff ist.

    Der Grafschafter Kruterwachol-der wird in nobel wirkenden Flaschenmit einem speziell entworfenen Eti-kett abgefllt. Seit seiner Erstverkos-tung im Februar ist der edle Brand indrei Gren als 200-, 300- und 700-Milliliterflasche auf dem Markt.

    Ein zweites Jubilumsprodukt, dasfr die Region werben soll, ist derGrafschafter Korb. Dieser Prsent-korb ist standardisiert, also stetsgleich gefllt mit Produkten aus der

    Region wie vom Bunten Benthei-mer Landschwein, mit Mar-meladen, Kse, Schinken,dem Grafschafter Wacholderund anderen Spezialitten.Dass jeder Korb wie der an-dere zusammengestellt wird,ergibt Sinn. Es verstrkt denWiedererkennungseffekt.Wie schon der Kruter-Wa-cholder gilt der Grafschafter

    Korb als ideales Geschenk,sowohl fr offizielle als auch

    private Anlsse. Am 11. April, beim Anfietsen in

    Nordhorn, wird der GrafschafterKorb erstmals prsentiert und ist abdann ebenfalls in verschiedenen

    Gren erhltlich. Als weiteres wird eigens fr das

    125-Jhrige ein Jubilumsbier dasGroafschupper gebraut. Das Bierwird in speziellen Jubilumsflaschenausgeben. Hauptschlich ist es je-doch als Festbier fr die Feierlichkei-ten vorgesehen.

    ZahnrztlicheGemeinschaftspraxis

    Dr. Henkel & KollegenSprechstunden:

    Mo.Fr. 8.0022.00 Uhr durchgehendSa. 9.0012.00 Uhr

    Termine fr Berufsttige nachtelefonischer Absprache.

    Wir sind (fast) immer fr Sie da!SchmerzsprechstundenMo.Fr. 8.0022.00 Uhr durchgehend

    Sa. 9.0012.00 Uhr

    Firnhaberstr. 10 12 (0 59 21) 8 94 40 [email protected] Nordhorn (0 59 21) 8 94 42 www.henkel-u-kollegen.de

    ZAHN-SCHMERZEN?

    ZAHN-SCHMERZEN?

    Zahnbehandlung auch mit Vollnarkose(auch samstags)

    Implantologie und Chirurgiedurch Fachzahnarztfr Oralchirurgie

    www.ProHaus.

    com

  • 125J A H R E

    L A N D K R E I S www.grafschaft125.de

    19Das Landkreis-Jubilum im Internet

    Das GN-Internetportal Wir Grafschafter ist seit dem 1. April online. Eine in-teraktive Weltkarte (unten) gehrt zu den Leckerbissen des Angebots.

    Die Grafschafter Nachrich-ten gehen neue Wege: Erst-mals begleiten sie ein Ereig-nis ausfhrlich im Internet.Seit dem 1. April ist ein um-fangreiches Portal zum 125-jhrigen Bestehen des Land-kreises online. Die Adresse:www.grafschaft125.de

    Von Andre Berends

    Pnktlich zum Start ins Jubi-lumsjahr prsentieren dieGN ein groes Internetpor-tal mit vielfltigen Themenzum 125. Landkreis-Geburtstag. DasAngebot ist in der Nacht auf den 1.April online gegangen. Bis Jahresen-de wird es laufend mit aktuellen undfrischen Inhalten gefllt. Das Projektwird vom Landkreis Grafschaft Bent-heim untersttzt.

    Die GN-Redaktion hat beim Auf-bau der Seiten groen Wert auf eineklare Struktur und eine einfache Be-dienung gelegt. Der Besucher wirdmit einem Schaufenster empfangen,das bei jedem weiteren Besuch fnfandere Fotos zeigt und somit auf diebreite Palette an Inhalten aufmerk-sam macht. Darunter sind drei Bl-cke zu finden. Die linke Box infor-miert ber Neuigkeiten. In der Mitteerhlt der Besucher eine kompaktebersicht der GN-Berichterstattungzum Jubilumsjahr. In der rechtenBox werden die nchsten Festveran-staltungen angekndigt. Dort sindjeweils ausfhrliche Informationenhinterlegt im Rckblick und Aus-blick. Eine bersicht smtlicher In-halte ist am Fu der Seite zu finden.Von dort aus lsst sich jedes Themazu jedem Zeitpunkt schnell und ein-fach anklicken.

    Zu den Leckerbissen des Internet-portals gehrt eine interaktive Welt-karte, auf der mehr als 20 Exil-Graf-schafter ihrer Heimat zum Geburts-tag gratulieren. Sie berichten aus ih-rem Leben in der Ferne und erklren,was sie heute mit der Grafschaft ver-bindet. Ein Teil der Gre findet sichin diesem Magazin wieder die aus-fhrlichen Texte sind auf dem Inter-netportal zu finden. Die GN hoffen,dass sich im Laufe des Jubilumsjah-res noch viele weitere Exil-Grafschaf-ter melden, sodass sich die Weltkartestetig fllt am besten per E-Mail [email protected].

    In einer Galerie, dem Grafschaf-ter Album prsentieren die GN vielehistorische Fotos aus dem Landkreis,die GN-Leser zur Verfgung gestellthaben. Auch hier ist im Magazin nurein Teil verffentlicht. Das ausfhrli-che Bilderbuch ist im Internetportalzu sehen und soll in den kommen-den Monaten um viele weitere Fotosergnzt werden.

    Die Ortsrundgnge durch die sie-ben Grafschafter Kommunen findensich auf der Jubilumsseite ebensowie die Portrts Grafschafter Brger.Hier sind in den nchsten Wochenund Monaten immer wieder Ergn-zungen geplant. Auch die Magazin-Serien Leben am Fluss und Graf-schafter Anekdoten sind fr das In-ternetportal aufbereitet worden. Zuden Themenschwerpunkten gehrenzudem ein aktuelles Portrt der Graf-schaft sowie ein Rckblick auf 125Jahre Landkreis und 100 Jahre Hei-matverein Grafschaft Bentheim. Au-erdem stellen die GN Produkte wieden Grafschafter Kruterwacholderund Aktionen zum Jubilum vor.

    Selbstverstndlich hat jeder Nut-zer die Mglichkeit, Beitrge zu kom-mentieren. Wer mchte, kann in ei-nem digitalen Gstebuch einen Gruhinterlassen. Auch Kritik ist jederzeitwillkommen.

    Wir Grafschafter auch im InternetDie GN begleiten das Landkreis-Jubilum mit einem Online-Portal

    Enschedestr. 14, 48529 NTelefon: 05921 8790, F

    Aus unserem Leistungsangebot:

    Vermietung von Bro- und Werkstattrumen

    an Technologieunternehmen

    Organisation und Abwicklung

    von Veranstaltungen

    Broservice

    (Schreibdienst, Scannerdienst, Kopierservice,

    Beamerverleih, Laminieren, Binden)

    Sprechen Sie uns an!

    Information und Untersttzung zur

    Existenzgrndung

    assoziierte Mitgliedschaft

    (Telefonservice, Post- und Paketannahme)

    Vermietung von Seminarrumen

    mit professioneller Medientechnik

    umfangreiche Seminare und Veranstaltungen

    zur Existenzgrndung

    Aus unserem Veranstaltungsangebot:

    3tgiges Existenzgrndungsseminar (Veranstalter: isb GbR)

    Freitag, 16.04.2010, 13:00 - 21:00 Uhr

    und Samstag und Sonntag, 17. und 18.04.2010, jeweils 09:00 - 17:00 Uhr

    Information zu Inhalt und Anmeldemglichkeit:

    www.gtz.info oder Tel. 05921 8790

    Kleingrndungen und nebenberufliche Selbststndigkeit

    Donnerstag, 15.04.2010, 17:00 - 21:30 Uhr

    Teilnahmegebhr: 30,00 - Anmeldeschluss: 08.04.2010

    INNOHAND - Informationsveranstaltung -

    ein Projekt des Niederschsischen Ministeriums fr

    Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

    Dienstag, 27.04.2010, 14:00 - 17:00 Uhr

    Teilnahmegebhr: kostenlos - Anmeldeschluss: 19.04.2010

    Teilnahmegebhr: 40,00 - Anmeldeschluss: 08.04.2010

  • Grafschaft Bentheim Holding GmbH

    www.euregio-klinik.dew.euregio- inik.de

    Albert-Schweitzer-Strae GmbH

    rztlicher Direktor Dr. Hermann Thole

    Klinik fr Innere Medizin/Kardiologie,Angiologie und IntensivmedizinChefarzt Prof. Dr. Georg Horstick

    Klinik fr Kinder- und JugendmedizinChefarzt Dr. Jrg Langlitz

    Klinik fr Psychiatrie und PsychotherapieChefarzt Dr. Ansgar Siegmund

    Klinik fr Unfallchirurgie/Orthopdische ChirurgieChefarzt Dr. Hermann-Josef Humberg

    Klinik fr Frauenheilkunde und GeburtshilfeChefarzt Markus Jansen

    Klinik fr AnsthesiologieChefarzt Dr. Hermann Thole

    Klinik fr RadiologieChefarzt Dr. Arno Schumacher

    Klinik fr Hals-, Nasen- und OhrenheilkundeBelegarzt Dr. Wilhelm Schraven

    Klinik fr Mund-, Kiefer- und GesichtschirurgieBelegarzt Dr. Dr. Dirk Harald Szulczewski-Stake

    Klinik fr StrahlentherapieBelegarzt Dr. Michael Pohl

    !!"#

    Die ausfhrlichen Telefonverzeichnissse finden Sie aufunserer Internetseite: www.euregio-klinik.de

    rztlicher Direktor Dr. Friedrich Auer

    entrale

    Klinik fr Innere Medizin/Gastroenterologieund StoffwechselerkrankungenChefarzt PD Dr. Konrad Schoppmeyer

    Klinik fr Allgemein- und VisceralchirurgieChefarzt Prof. Dr. Peter Wrl

    Klinik fr Gef- und EndovascularchirurgieChefrztin Dr. Ulrike Klemp

    Klinik fr AnsthesiologieChefarzt Dr. Friedrich Auer

    Klinik fr Urologie

    Klinik fr Radiologie

    !!"#

    GeschftsfhrungProf. Dr. Ulrich Vetter

    Dipl.-Verw.-Wirt (FH) Johann Bosch

    Abteilung Finanzen und ControllingHans-Hermann Breer

    Abteilung Personalverwaltung und -entwicklungWilhelm Somberg

    Abteilung Leistungsmanagement/Allgemeine VerwaltungKlaus-Dieter Lbke-Naberhaus

    PflegedienstleitungBernhard Alsmeier

    Hannoverstrae GmbH

    Akademisches Lehrkrankenhaus Mnster

  • 125J A H R E

    L A N D K R E I S www.grafschaft125.de

    21100 Jahre Heimatverein

    Aus kleinsten Anfngen he-raus hat sich der Heimatver-ein Grafschaft Bentheim zueiner bemerkenswerten Ein-richtung entwickelt, die ihreAufgabe, die Kenntnis derengeren Heimat zu verbrei-ten, erfllt hat. Dazu trugauch eine hohe Kontinuittbei. Nur sieben Vorsitzendehaben in 100 Jahren denVerein mit geprgt.

    Von Hartmut Abel

    Der Bentheimer Lehrer undsptere Rektor Lukas We-dewen hatte am 1. April1910 im Bezirkslehrerver-ein in Osnabrck einen Vortrag berdie Notwendigkeit der Naturdenk-malspflege und des Heimatschutzesgehalten. Vorrangig ging es Wede-wen darum, die Heimat vor Schdenzu bewahren, die als Auswirkungender aufkommenden Technik sichtbarwurden. Seine Ausfhrungen fandenZustimmung und Wedewen wollteseine Gedanken verwirklichen. Ersprach sich deshalb dafr aus, einenHeimatverein zu grnden. Die Graf-schafter Zeitungen verffentlichtenauf seine Initiative hin einen Aufruf,in dem zu einer Grndungsversamm-lung im Hotel Kaiserhof in Bent-heim am 17. Juli 1910 aufgerufen wur-de. 16 Grafschafter Gleichgesinntewaren erschienen, acht weitere hat-ten ihre Zustimmung erklrt, so dassdas erste Mitgliederverzeichnis 24Namen aufwies. Eduard Cordes, einHotelier, wurde trotz seines Altersvon 78 Jahren zum Vorsitzenden ge-whlt. Lukas Wedewen wurdeSchriftfhrer. Mit Nachdruck setztesich der Vorsitzende fr die Errich-tung eines bescheidenen Museumsein. In Wedewen fand er einen eifri-gen Untersttzer, der die finanziellenMittel beschaffte, so dass bereits dreiJahre spter das Museum erffnetwerden konnte, das nach den Plnendes Gildehauser Architekten D. Lg-ters an der Bahnhofstrae in Bent-heim, unmittelbar neben dem Rat-haus, gebaut wurde. Grundstock desMuseums wurden Sammlungen eini-ger Heimatfreunde, die wertvolle Ge-genstnde dem Museum zur Verf-gung stellten. Dreiig Jahre lang hatsich Lukas Wedewen um die Betreu-ung des Museums gekmmert.

    Nach dem Zweiten Weltkrieg wur-

    de Hans Gtker ehrenamtlicher Kus-tos des Heimatmuseums. Zunchstmusste er nach den Kriegswirren dieBestnde neu ordnen. Ab 1949 wurdedas Museum fr die ffentlichkeitwieder zugnglich. Es zeigte eine alt-niederschsische Kche, vorge-schichtliche Funde, eine geologischeAbteilung, altes Schrifttum, Trachtenund alte Spinn- und Webgerte. 1965wurde das Alte Museum geschlos-sen. Sein Fundus gelangte ber dasSchlossmuseum (Katharinenkirche)in das sptere Kreismuseum.

    Der vorgelegte Entwurf einer Sat-zung wurde am Grndungstag mitkleinen nderungen angenommenund diente als Richtschnur fr die Ar-beit. Der Heimatverein hatte sich zurAufgabe gestellt, die geschichtlicheund kulturelle Eigenart der Graf-schaft zu schtzen, die eigene Hei-mat zu erforschen, ihre Kultur- undNaturdenkmler zu erhalten, Sitteund Brauchtum zu pflegen.

    1925 startet die Schriftenreihe

    Das Bentheimer LandDie Grafschafter Bevlkerung soll-

    te durch Vortrge und Verffentli-chungen mit ihrer Heimat vertrautgemacht werden. Jede Zusammen-kunft stand im Zeichen von Vortr-gen aus allen heimatkundlichen Ge-bieten, aus Vorgeschichte, Fauna und

    Flora. Schon bald waren gute Bezie-hungen zu gleichgesinnten Verbn-den jenseits der Grenze hergestelltund zu fast jeder Zusammenkunftwaren hollndische Heimatfreundeerschienen.

    Zwei Jahre nach der Grndung er-schienen die ersten Verffentlichun-gen, zumeist in Form von Geschfts-berichten in den Jahren von 1912 bis1918, dann die Jahrbcher (1919 bis1924) und vorbergehend von 1920bis 1925 Der Grafschafter, der denLesern der Nordhorner Nachrich-ten und der Zeitung und Anzeigen-blatt alle 14 Tage kostenlos zugestelltwurde. Auerdem begann der dama-lige Vorsitzende Heinrich Specht1925 mit der Herausgabe einer eige-nen Schriftenreihe fr den Heimat-verein, der er den Namen Das Bent-heimer Land gab. Damit hatte erden Grundstein fr ein umfangrei-ches heimatkundliches Schrifttumgelegt. In dieser Reihe erschien ab1925 auch der Bentheimer Heimatka-lender. Diese Schriftenreihe sollteden Grafschafter ablsen und Bau-steine fr die Erforschung der Heimatliefern, Liebe zu Herd und Schollewecken und zur Frderung einer ge-sunden Heimatbewegung beitragen.

    Regelmige Fahrten durch dieGrafschaft vertieften die Kenntnisder Heimat. Auch whrend des ErstenWeltkrieges wurde die Vereinsarbeitfortgesetzt.

    Am 3. April 1918 starb Eduard Cor-des. Zu seinem Nachfolger wurde derbisherige 2. Vorsitzende DirektorGrashoff aus Neuenhaus gewhlt.Heinrich Specht wurde in den Vor-stand als Beisitzer berufen.

    Direktor Grasshoff verlegte jedochnach seiner Pensionierung seinenWohnsitz nach Hannover und sowurde Heinrich Specht am 1. Okto-ber 1925 zum Vorsitzenden gewhlt.Unter seiner ra setzte eine lebhafteVereinsttigkeit ein. Die Versamm-lungen hatten eine erfreuliche Reso-nanz. 100 und mehr Heimatfreundebesuchten die Vortrge, zu den Aus-flgen waren ber 150 Teilnehmer er-schienen. In den frhen dreiigerJahren gelang es dem Heimatverein,kulturell bedeutsame Hnengrberund wertvolle Heideflchen zu si-chern, indem er sie unter Schutz stel-len lie. Der systematische Aufbaudes Heimatschrifttums wurde um-sichtig vorangetrieben. 1932 er-schien erstmals eine Zusammenstel-lung aller bisher erschienenen hei-matkundlichen Arbeiten. Diese ersteBibliographie wies 773 Beitrge, nachSachgebieten geordnet, auf. Diese po-sitive Entwicklung wurde jedochdurch den Nationalsozialismus un-terbrochen.

    ***Nach der Ernennung Hitlers zum

    Reichskanzler am 30. Januar 1933,den Reichstagswahlen am 5. Mrz

    Die Eigenart der Heimat schtzenDoppeljubilum: Der Landkreis wird 125, der Heimatverein Grafschaft Bentheim 100 Jahre alt

    Im Saal des Bentheimer Hotels Kaiserhof wurde am 17. Juli 1910 der Heimatverein gegrndet. Whrend einer Sanie-rung des Saals entwarf der Knstler Friedrich Hartmann, der als Flchtling in der Gildehauser Lukasmhle Unterkunft ge-funden hatte, das monumentale Deckengemlde, das Fotografenmeister Alfred Lohmann aus Ohne fr diese Postkartefotografierte. Das Gemlde wurde Anfang der 60er-Jahre abgedeckt, als das Burg-Gymnasium den Kaiserhof zur Schu-le umnutzte.

  • 125J A H R E

    L A N D K R E I S www.grafschaft125.de

    22 100 Jahre Heimatverein

    und dem Ermchtigungsgesetz, dasder Reichsregierung die Gesetzge-bung bertrug, konnte sich auch derHeimatverein der politischen, gesell-schaftlichen und kulturellen Gleich-schaltung und dem Totalittsan-spruch der NSDAP nicht entziehen. Anfang Mai 1933 wies der Vorsitzen-de Heinrich Specht darauf hin, dassder Heimatverein niemals Politik be-trieben, sondern sich nur mit derHeimat beschftige. Dazu heit es imProtokollbuch: Wir sind Vorluferder nationalen Bewegung gewesenund wollen jetzt auch die uere Ver-bindung mit dem Nationalsozialis-mus herstellen. Im August 1934wurde der Heimatverein dem Reichs-bund Volkstum und Heimat einge-gliedert. Auerdem wurde der engereVorstand durch Funktionre derNSDAP erweitert und wurde Mitgliedder NS-Kulturgemeinde. Auch dieSatzung wurde 1935 gendert und alsVereinszweck die Forderung denGrafschafter Menschen zu einem be-wuten Trger von Volkstum undHeimat zu machen, eingefgt.

    In den sieben Ausgaben des Hei-matkalenders von 1935 bis 1941 sindsowohl im Geleitwort, dem Kalender-teil als auch in den Beitrgen die Be-zge zur politischen Gegenwart of-fenkundig, wobei sich die zuneh-mende Ausgestaltung in Terminolo-gie und Ideologie allmhlich vollzog.Beispielhaft sei der Heimatkalendervon 1939 genannt. Die Floskeln jenerZeit, die unaufhrlich durch diegleichgeschaltete Presse und denRundfunk den Menschen eingetrich-tert wurden, finden sich auch in demWortschatz fr das Geleitwort, dasSpecht verfasst hatte, wieder, z. B.ein neuer Mythos kommt, aus dergesunden Ehe von Scholle undMensch, Blut und Boden. Statt derAngaben ber Mrkte und Kirmesver-anstaltungen sind im Kalenderteil dieJahrestage der politischen Fhrungvermerkt: die Grndung der NSDAP,der SA, der Geburtstag des Fhrersund weiterer Paladine Hitlers sowiedie so genannten Eintopfsonntage.

    *** Der Kriegsausbruch erschwerte die

    Arbeit. Whrend der Heimatkalender1940 noch in 4000 Exemplaren ge-druckt wurde, von denen 2000 an dieSoldaten verschickt wurden, konnteder Kalender fr das Jahr 1942 nichtmehr erscheinen, da die Reichs-schrifttumskammer das erforderlichePapier nicht zur Verfgung stellte.Somit war der Heimatkalender frdas Jahr 1941 der letzte. In ihm hatteSpecht in seinem Rechenschaftsbe-richt fr 1940 mitgeteilt, dass mitdem Ausbruch des Krieges die Ver-einsttigkeit aufhre.

    Der Vollstndigkeit halber musserwhnt werden, dass 1934 die Hei-matkunde eines Grenzkreises vonHeinrich Specht erschien. DiesesBuch war, wie der Verfasser betonte,

    auf lebhaften Wunsch der Benthei-mer Lehrerschaft erschienen, diezum berwiegenden Teil zugezogenwar und deshalb eine Materialsamm-lung fr den heimatkundlichen Un-terricht sein sollte. Die 232 Seitenumfassende Heimatkunde ist sach-lich, neutral und ohne politischenBezug verfasst.

    Nach dem Weltkrieghatten die Menschenganz andere SorgenNach dem Kriege wurde die Arbeit

    nur eingeschrnkt wieder aufgenom-men. Die Menschen hatten nachdem vlligen Zusammenbruch ganzandere Sorgen. Fr das Jahr 1946 er-schien erstmals wieder das Benthei-mer Jahrbuch, herausgegeben von H.Specht. Ein Chronikteil der Jahre1943 und 1944 leitet das Jahrbuchein.

    Vier Jahre mussten die Heimat-freunde auf die nchste Ausgabe war-ten. Der Heimatkalender fr dieGrafschaft Bentheim 1950 erffneteohne Geleitwort, dafr mit einem Ka-lendarium, welches die Mrkte imKreisgebiet und in Lingen aufzeich-nete und auch die Kirmesveranstal-tungen enthielt.

    Der Zeit entsprechend, gehen dieAutoren auf die kulturellen Verlusteein, die fr die Grafschaft zu ver-zeichnen waren. Beispielhaft seiendie Zerstrung des Schttorfer Stadt-archivs und die Verluste an Kunstge-genstnden, die das Frstliche Hauszu beklagen hat, genannt.

    23 598 Flchtlingekamen in die Grafschaft

    Vom Aufbauwillen zeugt der Bei-trag ber das Lagerdorf Fchtenfeld,das 800 Heimatvertriebenen einenWohnplatz bot und aus dem sich ei-ne blhende Gemeinde entwickelte.Das gilt auch fr Neugnadenfeld.1946 kamen fast 1000 Herrenhuter indie Niedergrafschaft und verwandel-ten das frhere Straf- und Gefange-nenlager Alexisdorf in ein aufstre-bendes Dorf. Wie sich das Leben wie-der normalisiert, zeigt eine statisti-sche Aufstellung. Bis zum 1. Januar1951 hatten 23598 Flchtlinge undVertriebene in der Grafschaft eineneue Heimat gefunden. Wie nichtanders zu erwarten war, bahnt sicheine allmhliche Vermischung derGrafschafter Urbevlkerung mit denVertriebenen an. 1950 schlossen 291Einheimische und Vertriebene denEhebund, das waren 25,6 % der ge-schlossenen Ehen, im Jahr zuvor wa-ren es 22,2 %.

    Der Heimatverein hatte seit seinerGrndung ein freundschaftlichesVerhltnis zu den niederlndischenHeimatforschern und Heimatfreun-den. Diese Beziehungen wieder her-zustellen, fhlte sich der Heimatver-

    ein berufen. Herr Dr. Prakke, der Vor-sitzende der Drents Genootschapwar es, der 1948 die Grafschaft be-suchte und auch den Kontakt zumVorsitzenden Specht aufnahm. An-lsslich eines gemeinsamen Treffensder Drents Genootschap und des Hei-matvereins im Dezember 1952 inCoevorden verwies Georg Kip da-rauf, dass Dr. Prakke den Banndurchbrochen hatte, der seit dem Be-ginn des Krieges als eine schwer un-bersteigbare Scheidewand zwischenden Vlkern aufgerichtet war. ImHinblick auf die verstrkte Zusam-menarbeit mit den niederlndischenNachbarn wurde in die Satzung 1953der Passus eingebaut: Der Heimat-verein erblickt seine vornehmste Auf-gabe in der Pflege und Vertiefung derfreundschaftlichen Beziehungen zuunserem niederlndischen Nachbar-volk. Als praktischer Ansatz wurdeder Vorschlag gemacht, alle erschei-nenden Schriften auszutauschen, beiden Forschungsarbeiten sich gegen-seitig zu untersttzen, an den Veran-staltungen gegenseitig teilzunehmenund die persnlichen Beziehungenzu vertiefen.

    Dr. Prakke verwies im Jahrbuch1959 rckblickend darauf, dass diebeiden groen Heimatbewegungendes Grafschafter Heimatvereins unddie Drents Genootschap es waren, dienach dem Krieg die Wiederaufnahmeund Vertiefung der kulturellen Bezie-hungen gefrdert hatten.

    ***Ein halbes Jahr vor dem Coevorde-

    ner Treffen, am 18. Juni 1952, warRektor Heinrich Specht verstorben.Von den 67 Jahren seines Lebens hater 40 Jahre dem Heimatverein ange-hrt und 27 Jahre an seiner Spitze ge-standen. Vielseitig war seine schrift-stellerische Ttigkeit. HeimatlicheSagen wie die Glserne Kutsche,die Geschichte eines Grenzkreises,Bcher ber die Grafschafter Vogel-welt, der Tuferroman Heilge Feu-er sowie ungezhlte Beitrge imGrafschafter und in den Heimatka-lendern hat er verfasst.

    Der Nordhorner Zeitungsverlegerund Hauptschriftleiter der GN,Georg Kip, bernahm den Vorsitz desHeimatvereins und setzte in denkommenden Jahren entscheidendeImpulse. Im Januar 1953 erschien dieerste Folge Der Grafschafter als Mo-natszeitschrift und Beilage der Graf-schafter Nachrichten. Die Graf-schaft ist ein schnes Land und reichist ihre Geschichte, das war das Leit-wort, das Georg Kip der ersten Ausga-be voransetzte. In Wort und Bildgreift Der Grafschafter allgemein-verstndlich historische und aktuelleheimatbezogene Ereignisse und Ent-wicklungen, teilweise auch grenz-berschreitend, auf. Auch die platt-deutsche Mundart erhlt den nti-gen Raum. In den 1970er Jahren ber-nahm Willy Friedrich die Redaktion

    Planung, Erschlieung,Projektsteuerung

    Vermittlung/Verkaufvon Husernund Grundstcken

    Vermietungund Verwaltung

    BetreuteSeniorenwohnungen

    Bau- und Sanierungs-manahmen

    Wohnungsbaugesellschaft mbHKlusstrae 3, 49074 Osnabrck,Telefon: (05 41) 3 57 98-0Telefax: (05 41) 3 57 98-50E-Mail: [email protected]: www.stephanswerk.de

    Partner von Kirche und Caritas

    BB AA UU EE NN MM II TT VV EE RR TT RR AA UU EE NN

  • 125J A H R E

    L A N D K R E I S www.grafschaft125.de

    23100 Jahre Heimatverein

    Als bestndiger Autor, Vorstandsmitglied und Vorsitzender diente der Gilde-hauser Dr. Heinrich Voort dem Heimatverein. Heute ist er dessen Ehrenvorsit-zender und Schriftleiter. Foto: Abel

    der Heimatbeilage Der Grafschaf-ter sowohl im Auftrage der GN alsauch des Heimatvereins, die er bisEnde 1999 verantwortlich geleitethat. Hubert Titz hat seine Nachfolgeangetreten.

    Seit 1953 erschien das Jahrbuchim erweiterten Umfang. Eine Fllevon heimatkundlichen Beitrgen be-reicherte das Schrifttum. Es vergr-erte sich aber zugleich auch die Zahlderjenigen, die diese Beitrge alsQuelle und Informationshinter-grund fr weitere Forschungen ver-wenden wollten.

    Die Bibliographie des Jahres 1932entsprach nicht mehr den Anforde-rungen. Es ist das Verdienst von Dr.Ludwig Edel, in akribischer Arbeit diebis 1962 erschienenen 3400 Titel er-fasst und sie in 16 Sachgebieten ge-ordnet zu haben. Mit in diese Biblio-graphie wurde auch ein Verzeichnisder 50 Urkunden und Denkschriftendes Bentheimer Grenzlandaus-schusses zu den Forderungen derniederlndischen Regierung anDeutschland mit aufgenommen. Seit1956 wird im Anhang des Jahrbucheseine Statistik ber die Bevlkerung,die Behrden und Schulen angefgt.Das Jahrbuch 1958 enthlt als erstevon sieben Folgen einen Bildanhang,der die Schnheit der GrafschaftBentheim aufzeigen soll. Sie ergabeneinen zusammenfassenden Bildbandunter dem Titel Die schne Graf-schaft.

    ***

    Am 9. Mrz 1965 starb pltzlichund unerwartet Georg Kip. Er hattedank seiner Vitalitt und uner-schpflichen Arbeitskraft den Hei-matverein in der Grafschaft Bent-heim und darber hinaus in Nieder-sachsen zu einer anerkannten Ein-richtung gefhrt. Er selbst hat einegroe Anzahl heimatkundlicher Bei-trge verffentlicht, darunter zweiumfassende Folgen ber die Wieder-tufer und unsere Grafschaft. Es warihm ein wesentliches Anliegen, zurEntgrenzung der Grenze beizutra-gen. Durch Vortrge in den Nieder-landen und durch die Gewinnungniederlndischer Autoren hat er

    mageblich zum gegenseitigen Ver-stndnis beigetragen.

    Der Nordhorner Studienrat Dr. Her-mann Heddendorp trat die Nachfolgevon Georg Kip an und stand bis 1979an der Spitze des Heimatvereins. DiePalette der Beitrge, insbesondere inden Jahrbchern, ist umfangreichergeworden. Wissenschaftlich unter-mauerte Aufstze, die fr die Heimat-forschung von Bedeutung sind, findensich ebenso wie die zahlreichen Beitr-ge, die der Unterhaltung dienen, in-dem sie Heimatkundliches und Volks-tmliches, teilweise in plattdeutscherSprache, widerspiegeln.

    Besondere historische Ereignissewerden aufgegriffen, so z. B. als dieStadt Neuenhaus 1969 ihr 600jhri-ges Bestehen feiert, sind fnf Beitrgediesem Jubilum gewidmet, wobei

    Peter Veddeler seine Publikation600 Jahre Stadt Neuenhaus wissen-schaftlich untermauert.

    Als Europa 1975 im Zeichen derKulturdenkmalpflege stand, widmetdas Jahrbuch dieser vom Europaratbeschlossenen Initiative zwei Beitr-ge: wie zwei Kulturdenkmler, dasKloster Frenswegen und der Benthei-mer Schlossgarten, durch vielfltigeBemhungen aus dem Verfall zu neu-em Dasein gestaltet werden.

    Alle denkbaren Gebiete der Hei-matforschung und Heimatpflegewerden ausgewogen betreut, imSpannungsfeld von vorgeschichtli-cher Grabkultur bis zur modernenSiedlungsplanung, von der Betrach-tung alter Bauten bis zum Entwurfneuzeitlicher Wohnungen, von derltesten Geschichte bis zur heutigen

    politischen Reprsentanz und von al-ten Karten bis hin zu heutigen Wan-derkarten.

    Unterhaltende Beitrge, vielfachin plattdeutscher Sprache, tragen zurEntspannung der Leser bei und leis-ten einen wesentlichen Beitrag zurBewahrung der heimatlichen Mund-art.

    In die ra Hermann Heddendorpfllt auch die Neugestaltung des Mu-seumswesens. Im Dezember 1977wurde der gesamte volkskundlicheTeil des ehemaligen Heimatmuseumsmit Trachten-, Wohn-, Arbeits- undKulturgut im vom Landkreis neu ge-grndeten Kreismuseum GrafschaftBentheim im Haus Stoltenkamp, ei-nem Bentheimer Brgerhaus, in derSchlossstrae untergebracht. Zwan-zig Jahre spter wurde das Kreismu-seum auf Beschluss des Kreistagesaufgelst und die Ausstellungsstckedes Heimatvereins wurden in dasehemalige Postgebude nach Neuen-haus ausgelagert.

    1980 bernimmt Dr. HeinrichVoort den Vorsitz des Heimatvereins.Der Gildehauser war bereits seit 1966Beisitzer. Seinen Einstand in die Ar-beit des Heimatvereins hatte er imgleichen Jahr mit seiner Verffentli-chung Der Allodialbesitz der Fami-lie von Wllen zu Ravenshorst imKirchspiel Gildehaus gegeben. Alleseine Beitrge sind von einem hohenNiveau geprgt und geben der Hei-matforschung weitere Impulse. ImMittelpunkt stehen immer wiederSachbeitrge, die sich mit den Be-wohnern der Grafschaft Bentheimund ihrem Verhltnis zum Grund-und Landesherrn befassen.

    Insgesamt hat Dr. Voort bisherber 450 Beitrge sowohl fr dieJahrbcher und Bentheimer Jahr-bcher (ab 1983) als auch die Mo-natsschrift Der Grafschafter ver-fasst.

    Daneben hat Dr. Voort mit seinerGeschichte der Wind- und Wasser-mhlen in der Grafschaft Bentheim(1987) eine hoch anerkennenswerteFleiarbeit geschaffen.

    Die Wanderungen in verschiedeneGebiete der Grafschaft Bentheim sind,

    Fuboden-SystemeEstringer Strae 26 49811 LingenTelefon