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21. Dezember 2005 . Jahrgang 38 UniReport JOHANN WOLFGANG GOETHE-UNIVERSITÄT FRANKFURT AM MAIN 8 www.uni-frankfurt.de Johann Wolfgang Goethe-Universität · Postfach 11 19 32 60054 Frankfurt am Main · Pressesendung · D30699D Deutsche Post AG · Entgelt bezahlt Fortsetzung auf Seite 2 Archive und Bibliotheken sind nicht nur Datenbanken des Wissens; sie spielen aufgrund ihres hohen Vernet- zungsgrades eine wichtige Rolle bei der gezielten Informations- und Wis- sensvermittlung. Der neue Leiter der Afrikasammlung der Universitätsbi- bliothek sieht darin eine ganz beson- ders wichtige Aufgabe: Aktiv etwas für Afrika zu tun und wissenschaftli- che Impulse zu geben Keine Universität kann heute nur mit studentischer Nachfrage zufrieden sein. Immer wichtiger wird, dass Studierende und Universität zuein- ander passen. Um dieses Ziel zu er- reichen, können Hochschulen ihre Studierenden seit kurzem selbst aus- wählen. Einige Fachbereiche haben vor diesem Wintersemester erstmals Auswahlverfahren durchgeführt. Die Erfahrungen sind positiv Der Herzinfarkt und seine Folgen sind weiterhin die wichtigste Todes- ursache in Deutschland; Spätfolgen beeinträchtigen überlebende Patien- ten nicht selten erheblich in ihrer Le- bensqualität. Eine Untersuchung von Leibniz-Preisträgerin Prof. Stefa- nie Dimmeler am Klinikum weist erstmals die Wirksamkeit einer Be- handlung mit körpereigenen Stammzellen nach 5 9 13 3 AFRIKA IM BLICKPUNKT AUSWAHL MIT BEDACHT ANREGUNG FÜRS HERZ RUBRIKEN Freunde ....................... Förderung .................... Menschen .................... Termine ....................... 17 18 19 20 Ökonom und Europäer: Raymond Barre (Mitte), ehemaliger Französischer Premierminister, Vizepräsident der Europäi- schen Kommission und Bürgermeister der Stadt Lyon, wurde von Prof. Joachim-Felix Leonhard, Staatssekretär im Hessi- schen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Präsident Prof. Rudolf Steinberg, Oberbürgermeisterin Petra Roth und Jean-François Dehecq, Chairman und Chief Executive Officer sanofi-aventis (von links) gewürdigt Foto: Dettmar dank Ihrer Initiative und Ihres vielfältigen Engagements hat die Johann Wolfgang Goethe- Universität im abgelaufenen Jahr 2005 ihre kontinuierlich positive Entwicklung fortge- setzt. Der 8. Platz, den die Univer- sität beim letzten Forschungs- ranking des Centrums für Hoch- schulentwicklung (CHE) belegt, hat ihre hervorragende Position unter den zehn besten deutschen For- schungsuniversitäten eindrucksvoll, bestätigt. Bei ihrer Beteiligung an der Exzellenzinitiative des Bundes ist die Universität mit ausgewählten, sehr anspruchsvollen Vorhaben ins Ren- nen gegangen – ich bin sicher, mit ei- nigem Erfolg! Der Leibniz-Preis, den Prof. Stefanie Dimmeler zu Recht und hochverdient zuerkannt bekam, schmückt diese Universität und wir gratulieren noch einmal sehr herz- lich dazu. Demgegenüber wird die Verbesse- rung der Lehr- und Studi- enbedingungen eine der zentralen Her- ausforderungen der Arbeit der kom- menden Jahre sein. Denn in der Lehre gilt es, Boden gut zu machen. Der Start der Qualitätsoffensive ›Ler- nen – Lehren – Forschen‹ hat hierfür das richtige Signal gesetzt. Wie im Jahre 2004 stellte das Präsidium den Fachbereichen auch in diesem Jahr eine Million Euro zu- sätzlich für die Verbesse- rung der Lehre zur Verfü- gung. Aufgestockt wur- den diese noch durch zu- sätzliche Mittel zum Auf- bau von elearning-Maß- nahmen. Ziel ist es, die Vor- aussetzung dafür zu schaffen, dass alle unsere Studierenden ihr Studium zügig und vor allem mit dem bestmöglichen Abschluss absol- vieren können, und deshalb wird es auch im Jahr 2006 wieder zusätzliche Mittel zur Verbes- serung von Studi- um und Lehre ge- ben. Kanzler Hans Georg Mockel hat ein ambitioniertes Projekt zur bes- seren Einbindung der Verwaltung in den dynamischen Entwicklungspro- zess der Universität initiiert. Damit bereitet sich auch die Verwaltung auf die Anforderungen der neuen Uni- versität vor. Die Standortneuordnung kommt planmäßig voran. Mit der Einwei- hung des Neubaus der Physik im Ju- ni und der Grundsteinlegung für den Neubau der Geowissenschaften im November wurden auf dem Campus Riedberg in diesem Jahr wichtige Schritte getan. Aber nicht nur dort: auch auf dem Campus Westend lau- fen die Vorbereitungen der Aus- schreibung zum Bau. Das Präsidium bedankt sich für die großartige Un- terstützung durch die Landesregie- rung, die trotz einer angespannten Haushaltslage an dem Ziel fest hält, die Universität bis zu ihrem 100. Gründungsjahr 2014 neu zu bauen. Nicht vergessen möchte ich die Freunde der Universität aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, die uns tatkräftig bei unseren Vorhaben zur Veränderung unterstützen. Wer er- folgreich ist, darf auch ein wenig stolz auf sich sein – und dazu einla- den, diesen Stolz zu teilen: un- ser neu gebildeter Alumni- Rat fordert alle unsere Ehemaligen auf, sich für ihre Universität zu engagieren. Wir danken den Studie- renden, Lehrenden, Mit- arbeiterinnen und Mitar- beitern für die Mitwirkung an der Entwicklung der neuen Univer- sität Frankfurt und wünschen Ihnen allen erholsame Feiertage und ein er- folgreiches Neues Jahr! »Es ist eine große Ehre und ein wichtiges Zeichen, diese bedeuten- de Stiftungsgastprofessur an unse- rer Universität zu haben«, unter- strich Präsident Prof. Rudolf Stein- berg die Bedeutung der Einrichtung der Raymond-Barre-Stiftungsgast- professur für französische Wirt- schaft und Wirtschaftspolitik an der Universität Frankfurt. »Sie trägt ganz wesentlich zu einer weiteren wissenschaftlichen Vernetzung mit unserem größten Nachbarn und wichtigsten Handelspartner bei.« D ie Universität würdigte Ray- mond Barre aus diesem Anlass und in Anerkennung seiner herausragenden Verdienste für die Wirtschaftswissenschaften, die Euro- pa-Politik und die deutsch-französi- schen Beziehungen mit der Verlei- hung ihrer Medaille. Raymond Barre, französischer Ökonom und Wirt- schaftspolitiker, stellte als Vizepräsi- dent der Europäischen Kommission und französischer Premierminister wichtige politische Weichen zur Ver- wirklichung der europäischen Wirt- schafts- und Währungsunion. Lange Zeit war er zudem Bürgermeister von Frankfurts Partnerstadt Lyon. Durch eine großzügige Spende von sa- nofi-aventis und mit Unterstützung Wirtschaft à la Française Raymond Barre Stiftungsgastprofessur eingerichtet / Universitätsmedaille für Raymond Barre der Deutsch-Französischen Gesell- schaft in Frankfurt kann die Stiftungs- gastprofessur nun für zunächst fünf Jahre am Fachbereich Wirtschaftswis- senschaften eingerichtet werden; jähr- lich wird ein Hochschullehrer für ein Semester aus Frankreich nach Frank- furt kommen. Erster Gastprofessor wird Patrick A. Messerlin vom Institut d’Etudes Politiques de Paris (Sciences Po) sein, der im nächsten Sommerse- mester nach Frankfurt kommt. Der Di- rektor der Groupe d’Economie Mon- diale de Sciences Po, der sich mit Fra- gen des Welthandels und der Wirk- samkeit der französischen und eu- ropäischen Wirtschaftspolitik in einer globalisierten Welt beschäftigt, wird nicht nur Lehrveranstaltungen zu wirtschaftswissenschaftlichen Themen mit Frankreich- oder Europabezug an- bieten, sondern sich auch aktiv in die wissenschaftliche Arbeit des Wilhelm- Merton-Zentrums für Europäische In- tegration und Internationale Wirt- schaftsordnung an der Universität Frankfurt einbringen. Mit der Benennung der Stiftungsgast- dozentur nach dem früheren französi- schen Premierminister Raymond Bar- re setzt sanofi-aventis ein Zeichen. »Raymond Barre hat den Wirtschafts- und Kulturraum Europa mitgestaltet wie nur wenige andere. Von seinem Namen geht Symbolcharakter aus, und wir freuen uns deshalb, dass die Stiftungsgastprofessur seinen Namen trägt«, betonte Dr. Heinz-Werner Mei- er, Vorsitzender der Geschäftsführung der deutschen Landesgesellschaft von sanofi-aventis. In seinem Festvortrag sprach Raymond Barre über seine Erfahrungen im Span- nungsfeld zwischen ökonomischer Theorie und politischer Ökonomie. Die Raymond Barre Stiftungsgastpro- fessur soll nicht nur zu einer stärkeren wissenschaftlichen Kooperation mit dem Nachbarland beitragen. Auch die zahlreichen Unternehmen und Insti- tutionen in Frankfurt, die enge Ver- bindungen zu Frankreich und franko- phonen Ländern unterhalten, sollen von der neuen Gastprofessur profitie- Wahl spezial Kandidaten, Programme und Termine Die Universität auf dem besten Weg Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Studierende, verehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, UNI-REPORT AKTUELL Prof. Rudolf Steinberg Prof. Jürgen Bereiter-Hahn Prof. Andreas Gold Hans Georg Mockel

Wirtschaft à la Française

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21. Dezember 2005 . Jahrgang 38

UniReportJOHANN WOLFGANG GOETHE-UNIVERSITÄT FRANKFURT AM MAIN

8

www.uni-frankfurt.de

Johann Wolfgang Goethe-Universität ·Postfach 11 19 3260054 Frankfurt am Main · Pressesendung · D30699DDeutsche Post AG · Entgelt bezahlt

Fortsetzung auf Seite 2

Archive und Bibliotheken sind nichtnur Datenbanken des Wissens; siespielen aufgrund ihres hohen Vernet-zungsgrades eine wichtige Rolle beider gezielten Informations- und Wis-sensvermittlung. Der neue Leiter derAfrikasammlung der Universitätsbi-bliothek sieht darin eine ganz beson-ders wichtige Aufgabe: Aktiv etwasfür Afrika zu tun und wissenschaftli-che Impulse zu geben

Keine Universität kann heute nur mitstudentischer Nachfrage zufriedensein. Immer wichtiger wird, dassStudierende und Universität zuein-ander passen. Um dieses Ziel zu er-reichen, können Hochschulen ihreStudierenden seit kurzem selbst aus-wählen. Einige Fachbereiche habenvor diesem Wintersemester erstmalsAuswahlverfahren durchgeführt. DieErfahrungen sind positiv

Der Herzinfarkt und seine Folgensind weiterhin die wichtigste Todes-ursache in Deutschland; Spätfolgenbeeinträchtigen überlebende Patien-ten nicht selten erheblich in ihrer Le-bensqualität. Eine Untersuchungvon Leibniz-Preisträgerin Prof. Stefa-nie Dimmeler am Klinikum weisterstmals die Wirksamkeit einer Be-handlung mit körpereigenenStammzellen nach

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AFRIKA IM BLICKPUNKT AUSWAHL MIT BEDACHT ANREGUNG FÜRS HERZ RUBRIKEN

Freunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Förderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Ökonom und Europäer: Raymond Barre (Mitte), ehemaliger Französischer Premierminister, Vizepräsident der Europäi-schen Kommission und Bürgermeister der Stadt Lyon, wurde von Prof. Joachim-Felix Leonhard, Staatssekretär im Hessi-schen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Präsident Prof. Rudolf Steinberg, Oberbürgermeisterin Petra Roth und Jean-François Dehecq, Chairman und Chief Executive Officer sanofi-aventis (von links) gewürdigt

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dank Ihrer Initiative und Ihresvielfältigen Engagements hatdie Johann Wolfgang Goethe-Universität im abgelaufenenJahr 2005 ihre kontinuierlichpositive Entwicklung fortge-setzt.Der 8. Platz, den die Univer-sität beim letzten Forschungs-ranking des Centrums für Hoch-schulentwicklung (CHE) belegt, hatihre hervorragende Position unterden zehn besten deutschen For-schungsuniversitäten eindrucksvoll,bestätigt. Bei ihrer Beteiligung an derExzellenzinitiative des Bundes ist dieUniversität mit ausgewählten, sehranspruchsvollen Vorhaben ins Ren-nen gegangen – ich bin sicher, mit ei-nigem Erfolg! Der Leibniz-Preis, denProf. Stefanie Dimmeler zu Rechtund hochverdient zuerkannt bekam,schmückt diese Universität und wirgratulieren noch einmal sehr herz-lich dazu. Demgegenüber wird die Verbesse-

rung der Lehr- und Studi-enbedingungen eine

der zentralen Her-ausforderungen derArbeit der kom-menden Jahre sein.

Denn in der Lehre giltes, Boden gut zu machen.

Der Start der Qualitätsoffensive ›Ler-nen – Lehren – Forschen‹ hat hierfürdas richtige Signal gesetzt. Wie imJahre 2004 stellte das Präsidium denFachbereichen auch in diesemJahr eine Million Euro zu-sätzlich für die Verbesse-rung der Lehre zur Verfü-gung. Aufgestockt wur-den diese noch durch zu-sätzliche Mittel zum Auf-bau von elearning-Maß-nahmen. Ziel ist es, die Vor-aussetzung dafür zu schaffen,dass alle unsere Studierenden ihrStudium zügig und vor allem mitdem bestmöglichen Abschluss absol-vieren können, und deshalb wird es

auch im Jahr 2006wieder zusätzlicheMittel zur Verbes-

serung von Studi-um und Lehre ge-

ben.Kanzler Hans Georg Mockel hatein ambitioniertes Projekt zur bes-

seren Einbindung der Verwaltung inden dynamischen Entwicklungspro-zess der Universität initiiert. Damitbereitet sich auch die Verwaltung aufdie Anforderungen der neuen Uni-versität vor. Die Standortneuordnung kommtplanmäßig voran. Mit der Einwei-hung des Neubaus der Physik im Ju-ni und der Grundsteinlegung für denNeubau der Geowissenschaften imNovember wurden auf dem CampusRiedberg in diesem Jahr wichtigeSchritte getan. Aber nicht nur dort:auch auf dem Campus Westend lau-fen die Vorbereitungen der Aus-schreibung zum Bau. Das Präsidiumbedankt sich für die großartige Un-terstützung durch die Landesregie-rung, die trotz einer angespanntenHaushaltslage an dem Ziel fest hält,die Universität bis zu ihrem 100.Gründungsjahr 2014 neu zu bauen.Nicht vergessen möchte ich dieFreunde der Universität aus Politik,Wirtschaft und Gesellschaft, die unstatkräftig bei unseren Vorhaben zurVeränderung unterstützen. Wer er-folgreich ist, darf auch ein wenigstolz auf sich sein – und dazu einla-

den, diesen Stolz zu teilen: un-ser neu gebildeter Alumni-

Rat fordert alle unsereEhemaligen auf, sichfür ihre Universität zuengagieren.Wir danken den Studie-

renden, Lehrenden, Mit-arbeiterinnen und Mitar-

beitern für die Mitwirkung ander Entwicklung der neuen Univer-sität Frankfurt und wünschen Ihnenallen erholsame Feiertage und ein er-folgreiches Neues Jahr!

»Es ist eine große Ehre und einwichtiges Zeichen, diese bedeuten-de Stiftungsgastprofessur an unse-rer Universität zu haben«, unter-strich Präsident Prof. Rudolf Stein-berg die Bedeutung der Einrichtungder Raymond-Barre-Stiftungsgast-professur für französische Wirt-schaft und Wirtschaftspolitik an derUniversität Frankfurt. »Sie trägtganz wesentlich zu einer weiterenwissenschaftlichen Vernetzung mitunserem größten Nachbarn undwichtigsten Handelspartner bei.«

Die Universität würdigte Ray-mond Barre aus diesem Anlassund in Anerkennung seiner

herausragenden Verdienste für dieWirtschaftswissenschaften, die Euro-pa-Politik und die deutsch-französi-schen Beziehungen mit der Verlei-hung ihrer Medaille. Raymond Barre,französischer Ökonom und Wirt-schaftspolitiker, stellte als Vizepräsi-dent der Europäischen Kommissionund französischer Premierministerwichtige politische Weichen zur Ver-wirklichung der europäischen Wirt-schafts- und Währungsunion. LangeZeit war er zudem Bürgermeister vonFrankfurts Partnerstadt Lyon.Durch eine großzügige Spende von sa-nofi-aventis und mit Unterstützung

Wirtschaft à la FrançaiseRaymond Barre Stiftungsgastprofessur eingerichtet /Universitätsmedaille für Raymond Barre

der Deutsch-Französischen Gesell-schaft in Frankfurt kann die Stiftungs-gastprofessur nun für zunächst fünfJahre am Fachbereich Wirtschaftswis-senschaften eingerichtet werden; jähr-lich wird ein Hochschullehrer für einSemester aus Frankreich nach Frank-furt kommen. Erster Gastprofessorwird Patrick A. Messerlin vom Institutd’Etudes Politiques de Paris (SciencesPo) sein, der im nächsten Sommerse-mester nach Frankfurt kommt. Der Di-rektor der Groupe d’Economie Mon-diale de Sciences Po, der sich mit Fra-gen des Welthandels und der Wirk-samkeit der französischen und eu-ropäischen Wirtschaftspolitik in einerglobalisierten Welt beschäftigt, wirdnicht nur Lehrveranstaltungen zuwirtschaftswissenschaftlichen Themenmit Frankreich- oder Europabezug an-bieten, sondern sich auch aktiv in diewissenschaftliche Arbeit des Wilhelm-Merton-Zentrums für Europäische In-tegration und Internationale Wirt-schaftsordnung an der UniversitätFrankfurt einbringen.Mit der Benennung der Stiftungsgast-dozentur nach dem früheren französi-schen Premierminister Raymond Bar-re setzt sanofi-aventis ein Zeichen.»Raymond Barre hat den Wirtschafts-und Kulturraum Europa mitgestaltetwie nur wenige andere. Von seinem

Namen geht Symbolcharakter aus,und wir freuen uns deshalb, dass dieStiftungsgastprofessur seinen Namenträgt«, betonte Dr. Heinz-Werner Mei-er, Vorsitzender der Geschäftsführungder deutschen Landesgesellschaft vonsanofi-aventis. In seinem Festvortrag sprach RaymondBarre über seine Erfahrungen im Span-nungsfeld zwischen ökonomischerTheorie und politischer Ökonomie. Die Raymond Barre Stiftungsgastpro-fessur soll nicht nur zu einer stärkerenwissenschaftlichen Kooperation mitdem Nachbarland beitragen. Auch diezahlreichen Unternehmen und Insti-tutionen in Frankfurt, die enge Ver-bindungen zu Frankreich und franko-phonen Ländern unterhalten, sollenvon der neuen Gastprofessur profitie-

Wahl spezialKandidaten, Programme und Termine

Die Universität auf dembesten WegLiebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Studierende, verehrte Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter,

UNI-REPORT AKTUELL

Prof. Rudolf Steinberg Prof. Jürgen Bereiter-Hahn Prof. Andreas Gold Hans Georg Mockel

2 21. Dezember 2005C A M P U S A K T U E L L

»Das Ergebnis ist für uns eine Be-stätigung in jeder Hinsicht: Für dieLeistungen unserer Wissenschaftle-rinnen und Wissenschaftler und denWeg, den die Universität Frankfurtmit ihrer entschiedenen Profilbil-dung eingeschlagen hat. Wir habenuns erneut als forschungsstärkstehessische Universität in der Spitzen-gruppe der deutschen Hochschulenpositionieren können«, sagte Präsi-dent Prof. Rudolf Steinberg.

Die Universität Frankfurt hat sichim neuesten, am 16. November2005 veröffentlichten CHE-Ran-

king der forschungsstärksten Univer-sitäten auf den achten Platz vorgescho-ben; im letzten, Mitte Februar veröf-fentlichten Forschungsranking teilte siesich noch mit der Universität Tübingenund der FU Berlin den neunten Platz.Definitionsgemäß ist eine Universitätdann forschungsstark, wenn sie mitmindestens der Hälfte der Fächer, die indas Ranking einbezogen wurden, Spit-zenplätze belegt. Nach der CHE-Aus-wertung erfüllt die Universität Frank-furt die Anforderungen dieser Definiti-on (54,5 Prozent) und ist eine von ins-gesamt neun als forschungsstark einge-stuften Universitäten.

Was könnte näher liegen als die Un-terbringung einer Kindertagesstättein einem ehemaligen Gärtnerhaus?Ein Kinder-Garten im Gärtner-Haus.Ein wenig abseits hinter Bäumenversteckt, beschirmt und geschütztliegt im nordwestlichen Areal desParks des IG Hochhauses das bisMitte der 90er Jahre von den Ame-rikanern für telekommunikativeZwecke genutzte, von Hans Poelzigerrichtete Gärtnerhaus. In seiner Ursprungsbestimmung diente dasHaus der Unterbringung gärtneri-scher Gerätschaften zur Pflege desParks.

Hier nun wird die Campus-KiTaWestend mit heute 47 Kindernin drei Gruppen, wovon zwei

Gruppen der Betreuung unter drei-jähriger Kinder (Krippengruppe) die-nen, ihren neuen Standort finden; bis-lang war sie in einem von den US-Amerikanern ebenfalls für Betreu-ungszwecke genutzten Gebäude ander Siolistraße provisorisch unterge-bracht gewesen. Terminiert ist derUmzug noch für das Jahr 2006.Die Bausubstanz des gärtnerischenWirtschaftsgebäudes stammt aus derErbauungszeit des IG-Komplexes undist Bestandteil der denkmalgeschütz-ten Gesamtanlage. Sie wird vonstörenden Anbauten der Amerikanerbefreit und behutsam erweitert; aufdiese Weise wird das Haus seine jetztnoch verdeckte Qualität zurückgewin-nen. Es bietet künftig Platz für ein be-darfsgerechtes Betreuungsangebot mitzwei Gruppen von jeweils 11 Kindernim Alter bis 3 Jahre (Krippengruppen)und einer Gruppe mit 25 Plätzen fürKinder in der Altersgruppe 3 bis 6 Jah-re (Kindergartengruppe).Der Hessische Minister für Wissen-schaft und Kunst, Udo Corts, sagte beider Präsentation des Vorhabens, es seiein glücklicher Umstand, dass dieseshistorisch wertvolle Bauwerk nun inwirtschaftlich vertretbarer Weise alsBetreuungsstätte umgebaut werdenkönne. »Der dauerhafte Erhalt histori-scher Bausubstanz verbindet sich hierideal mit einer attraktiven und wirt-schaftlichen Nachfolgenutzung.« DasLand habe für die Sanierung und denUmbau mitsamt den Erweiterungs-flächen 500.000 Euro in den Haushalt2006 eingestellt. Damit sei gewährlei-

stet, dass die Bauarbeiten frühzeitig imnächsten Jahr begonnen werden unddie ersten Kinder hoffentlich auchnoch 2006 einziehen könnten. »DasProjekt«, so der Minister, »dokumen-tiert den grundsätzlichen Willen derLandesregierung, den Bildungsstan-dort Frankfurt ›abzurunden‹ undsicht-bar zu stärken: Wir wollen wederStudenten noch junge Nachwuchswis-senschaftler oder andere Hochschul-bedienstete verlieren, weil sie nichtwissen, wie sie tagsüber ihre Kinder

unterbringen können.«Seitens der Stadt wurde zugesichert,dass die laufende Finanzierung im bis-herigen Umfang aufrechterhaltenbleibt. Das machte Stadträtin JuttaEbeling deutlich.

Zu einem Univer-sitätsstandort ge-hören Kinderbetreu-ungseinrichtungen.Darauf hatte in seinerBegrüßung PräsidentProf. Rudolf Stein-berg hingewiesen. Erdankte der Hessi-schen Landesregie-rung, die auf seineAnregung die Errich-

tung einer KiTa auf dem Campus We-stend bereitwillig in das Neubaupro-gramm aufgenommen habe.Die Inbetriebnahme des neuen Cam-pus Westend sei seinerzeit mit der Ein-richtung einer provisorischen Kinder-tagesstätte flankiert worden, die imNovember 2002 in Betrieb genommenworden war. Dies sei durch eine ge-meinsame Anstrengung von Land,Stadt, Universität und Studierenden-schaft möglich geworden, so Stein-berg, und als beispielhaftes Koopera-

tionsprojekt zwischen der Universitätsowie der Gesellschaft zur Förderungbetrieblicher und betriebsnaher Kin-dertagesstätten umgesetzt worden. Ei-ne derzeitige Sozialeinrichtung sei imübrigen für einen Campus, der inter-nationalen Maßstäben genügen wolle,unverzichtbar.Mit dem Ausbau der Universität undden damit verbundenen Abbruchar-beiten und Neubauaktivitäten wirdder derzeitige KiTa-Betrieb zuneh-mend beeinträchtigt. Organisatorischeund logistische Anpassungen führenabsehbar zu keiner wesentlichen Ver-besserung. Daher stelle die Option, dasfast vergessene Gärtnerhaus zu nut-zen, eine außerordentlich reizvolle

Sie ist mit elf Fächern in dem Rankingvertreten, von denen sechs als for-schungsstark qualifiziert wurden; ge-genüber dem Frühjahr wurde ein Fach(Jura) nicht mehr in das Ranking miteinbezogen. Zur Spitze zählt die Uni-versität Frankfurt in Betriebswirt-schaftslehre, Erziehungswissenschaf-ten, Geschichtswissenschaften, Phar-mazie, Soziologie und Volkswirt-schaftslehre. Vor dem Aufstieg in dieReihe der forschungsstarken Fächersteht die Biologie. Insgesamt waren 58 Universitäten indas Ranking einbezogen. Bewertetwurden die Forschungsaktivitäten in14 Fächern der Geistes-, Wirtschafts-,Sozial-, Natur- und Ingenieurwissen-schaften; 11 davon sind an der Univer-sität Frankfurt vertreten. WichtigsteKriterien für die Untersuchung warendie eingeworbenen Drittmittel sowiedie Anzahl der Promotionen, Publika-tionen und Patentanmeldungen. Als zusätzliche Information wurdedurch eine Professorenbefragung dieReputation der untersuchten Fächerermittelt. Sie wurde allerdings nichtfür die Ermittlung der Spitzengruppenherangezogen: lediglich drei Fächerwaren offiziell neu bewertet worden.

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Auf dem Weg zur SpitzeIm CHE-Ranking für forschungsstarke Universitäten 2005 rückt die Universität Frankfurt erneut nach vorne

ren. Zu diesem Zweck sollen Work-shops und öffentliche Vorträge über diefranzösische Wirtschaft und Wirt-schaftspolitik veranstaltet werden.Frankfurts Oberbürgermeisterin PetraRoth würdigte Raymond Barre, demsie durch die Städtpartnerschaft mitLyon seit langem freundschaftlich ver-bunden ist, als einen großen Europäer.Prof. Joachim-Felix Leonhard, Staats-sekretär im Hessischen Ministerium fürWissenschaft und Kunst, erinnerte anBarres unermüdlichen Einsatz für denEuro, der einen wichtigen Beitrag zurFortentwicklung der EuropäischenUnion geleistet habe. Sowohl Roth alsauch Leonhard unterstrichen die Be-deutung dieser Stiftungsgastprofessurfür Wissenschaft und Wirtschaft in derRegion Frankfurt-Rhein-Main. DerFachbereich Wirtschaftswissenschaftenleiste außerdem einen weiteren Frank-furter Beitrag zur Förderung derdeutsch-französischen Freundschaft:»Die Forschung ist hier wahrhaft eu-ropäisch angesiedelt«, lobte Staatsse-

Raymond BarreGeboren am 12. April 1924 in Saint Denis auf der InselRéunion. Studium der Rechtswissenschaft und der Volks-wirtschaft am Institut d´Etudes Politiques in Paris, die er mitder Aggrégation, der Berechtigung zur akademischen Leh-re, abschloss. Es folgten Professuren in Caen (1951) und Tu-nis (1951/1954) sowie am Institut d´Etudes Politiques undder Fakultät für Jura und Volkswirtschaft in Paris. Seine po-litische Karriere begann Barre 1959 als Leiter des Mitarbeiterstabes von Je-an-Marcel Jeanneney, dem damaligen französischen Industrieminister. 1967und 1972 war er französischer Vizepräsident der Kommission für Wirtschaftund Finanzen in der Europäischen Union. 1976 avancierte Barre zum Mini-ster für Außenhandel in der Regierung von Jacques Chirac und wurde kurzdarauf zum Premierminister ernannt. Diese Funktion hatte er von August1976 bis Mai 1981 inne. Von 1995 bis 2001 war Raymond Barre Bürgermei-ster von Lyon. Er erhielt zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, unteranderem die Ehrendoktorwürde von 13 internationalen Universitäten.

kretär Leonhard. Der Fachbereich Wirtschaftswissen-schaften unterhält bereits seit langemenge wissenschaftliche Kontakte nachFrankreich. Dazu zählen ein Doppeldi-plomprogramm in Volks- und Betriebs-wirtschafts lehre mit der Université Pa-ris-Dauphine, ein regelmäßiger Stu-denten- und Dozentenaustausch mitder Université Lumière Lyon 2 sowiezahlreiche individuelle Kontakte ein-zelner Hochschullehrer. sanofi-aventis engagiert sich ebenfallsfür die deutsch-französische Freund-schaft und den Austausch zwischenbeiden Ländern. Auch zwischen derUniversität Frankfurt und sanofi-aven-tis bestehen lange enge und fruchtbareKontakte, etwa im Rahmen von For-schungskooperationen. Das Unterneh-men unterstützt und fördert Wissen-schaft und Grundlagenforschung, etwadurch die gemeinsam mit dem Univer-sitätsklinikum veranstalteten »Perspec-tive Lectures«, und die Gründerinitiati-ve »Science4Life«. UR

Poelzigs Gärtnerhaus wird zum KinderhortDie KiTa auf dem Campus Westend bekommt eine neue Unterkunft in historischem Gebäude

Perspektive dar, um dem erklärten Zielvon Land und Universität näher zurücken, die provisorische Zwischenlö-sung durch eine dauerhafte Ansied-lung an einem geeigneten Standortmit den entsprechenden baulichenMöglichkeiten zu ersetzen.Somit sind alle Voraussetzungen er-füllt, den 47 Kindern und ihren Nach-

folgern schon in weniger als einemJahr eine neue und attraktive Betreu-ungseinrichtung bieten zu können, dienoch viele spätere Generationendurchlaufen werden: Eine sichtbareStärkung des Familien- und Bildungs-standorts Frankfurt und zugleich einewillkommene Bereicherung für denCampus Westend. rb

Land und Universität: Familienfreundlichkeit als ZielDie Hessische Landesregierung entwickelt Familienfreundlichkeit zu einemMarkenzeichen in der Landesverwaltung. Aufgabe der Hochschulen ist es, die Vereinbarkeit von Familie mit Studium,wissenschaftlicher Qualifikation oder Beruf zu erleichtern, wobei ein beson-deres Augenmerk den Studierenden mit Kindern gilt. Für ihre Bemühungen war die Universität im September mit dem Zertifikatdes Audits Beruf & Familie® ausgezeichnet worden.Das Vorhaben KiTa ›Gärtnerhaus‹ ist ein herausragendes Beispiel für dieStärkung des Familienlandes bei gleichzeitiger Verbesserung der infrastruk-turellen Rahmenbedingungen im Bildungsbereich. Es macht deutlich, dassKinderbetreuung ernst genommen wird und Familien die gebührende Un-terstützung erfahren.

Föderalismus – Verfassungskonfliktoder Machtpolitik? Bundesjustizministerin Brigitte Zypries zu Gast beim Frankfurter Tag der Rechtspolitik Der Frankfurter Tag der Rechtspolitik wird seit 1992 jährlich in Zusammenar-beit des Hessischen Ministeriums der Justiz und des Fachbereichs Rechtswis-senschaft veranstaltet und beschäftigt sich mit aktuellen rechts- und gesell-schaftspolitischen Themen.Thema war in diesem Jahr ›Föderalismus‹ – seit Jahren aktuell und seit Mo-naten in aller Munde. Zwar hat der politisch interessierte Bürger registriert,dass einerseits in den letzten Jahren etliche politische Reformen an der Hürdeunterschiedlicher politischer Mehrheiten in Bundestag und Bundesrat – wennman also so will: an der föderalen Struktur der Bundesrepublik Deutschland –gescheitert sind, dass aber andererseits nach nur wenigen Wochen Koaliti-onsverhandlungen eine »Einigung in der Föderalismusfrage« erzielt werdenkonnte. Dekanin Prof. Regina Ogorek und der Hessische Justizminister Jürgen Banzerbegrüßten; Bundesjustizministerin Brigitte Zypries sprach zu »Perspektivender Föderalismusreform« UR

Fortsetzung von Seite 1 · Wirtschaft à la Française

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Damit die Kinderwachsen und gedei-hen: Wissenschafts-minister Udo Corts,Präsident Prof. Ru-dolf Steinberg undStadträtin Jutta Ebe-ling (von links) infor-mierten über denUmzug der KiTa indas ehemalige, vonHans Poelzig errich-tete Gärtnerhaus

melgebietsbibliothe-ken tragen dabei dieKosten für ausländi-sche und deutscheStandardliteratur,das Personal und dieBestandserhaltung.Seit 1964 besteht dasSondersammelgebiet»Afrika südlich derSahara« an der hiesi-gen Universitätsbi-bliothek. Inzwischenist die Sammlung aufeine Bandzahl vonannähernd 200.000angewachsen. Fach-lich wird wissen-schaftliche Literaturund Quellenmaterialzu allen Disziplinenmit Ausnahme dermodernen Medizin,Natur- und Rechts-wissenschaft gesam-melt. Ergänzend bie-tet die Senckenbergi-sche Bibliothek mit ihren biologischenSondersammelgebieten einen nahezuvollständigen Fundus an Literatur zurBotanik und Zoologie afrikanischerLänder. Außerdem vertiefen Instituts-bibliotheken - beispielsweise die desFrobenius Instituts – den Informati-onsbestand in einzelnen Fächern. Derinterdisziplinäre Afrika-Schwerpunktin Frankfurt hat also die besten Vor-aussetzungen, was die Informations-versorgung betrifft.

321. Dezember 2005 T H E M A

Die Afrika-Sammlung der Univer-sitätsbibliothek Johann ChristianSenckenberg ist im deutschsprachi-gen Raum hinsichtlich der Breiteder betreuten Fächer und Ländereinmalig. Ihre Größe und Geschlos-senheit machen sie zu einer der er-sten Anlaufstellen für Wissenschaft-lerInnen zum Raum Afrika.

Afrika – ein spannender Kontinent

Die farbenfrohen Länder Afrikas sindnicht nur begehrte Reiseziele. Bundes-präsident Horst Köhler hat den Konti-nent mit seinem Reichtum und mitseinen Problemen in den Mittelpunktseiner Amtszeit gestellt. Er stellt dielohnenswerte Frage, was von Afrikazu lernen ist. Engagement für Afrikaund Partnerschaft mit Afrika sind dieZiele. Wer sich jenseits der üblichenKatastrophenberichterstattung über

Afrika informieren will, dem bietet dieAfrika-Sammlung der Universitätsbi-bliothek umfangreiches Hintergrund-wissen. Kulturelle und historische Fak-ten zur ereignisreichen Tagespolitik, zuaktuellen Konflikten, zu Bürgerkriegenund Hungersnöten ge-hören genausozum Angebot wie wissenschaftliche In-formationen und Bildmaterial zur le-bendigen Vielfalt der Länder, Ethnienund Sprachen oder zum Engagementvon zivilgesellschaftlichen Gruppen.Auch die ökonomischen, sozialen undkulturellen Folgen der Kolonialge-schichte werden in ihrer ganzen Wi-dersprüchlichkeit sichtbar.

Spitzenforschung in Frankfurt

Der interdisziplinäre Afrika-Schwer-punkt der Universität mit dem Zen-trum für interdisziplinäre Afrikafor-schung (ZIAF) ist besonders geeignet,diesen vielfältigen und spannendenKontinent besser verstehen zu lernen.Interdisziplinarität ist allerdings nichtdie einzige Voraussetzung für Exzel-lenz. Spitzenforschung benötigt Infor-mationsspezialisten. Die Fachleute derBibliotheken bieten diese zeitgemäßeund schnelle Informationsdienstlei-stung. Das Sondersammelgebiet »Afri-ka südlich der Sahara« der Univer-sitätsbibliothek stellt eine moderne In-frastruktur mit konventionellen undelektronischen Informationsangebo-ten zur Verfügung. Es fügt sich in einSystem der überregionalen Literatur-versorgung ein, an dem wissenschaft-liche Bibliotheken in ganz Deutsch-land teilnehmen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft(DFG) fördert seit 1949 den Erwerbausländischer wissenschaftlicher Spe-zialliteratur. Jeder wissenschaftlich re-levante Titel sollte zumindest einmalin Deutschland vorhanden sein. Dafürstellt die DFG jährlich bundesweitüber 15 Millionen Euro (2004) zurVerfügung. Die einzelnen Sondersam-

Globalisierte Wissenschaft

Forschung findet heute weltweit ver-netzt statt. Dabei gibt es bezüglich derAfrika-Forschung zwei große Hinder-nisse. Erstens gelangen westlichehochpreisige Verlagszeitschriften kaumin die Bibliotheken vor Ort. Zweitenswerden umgekehrt Forschungsergeb-nisse, die in Afrika produziert werden,im Westen kaum wahrgenommen. Ih-nen wird schlechte Qualität, mangeln-de Berücksichtigung der aktuellen

Forschung, zu viel politische Polemikoder unzureichendes Englisch vorge-worfen. In Forschungsüberblicken tau-chen afrikanische Forscher nur im Aus-nahmefall auf. In Einzelfällen mögendie Kritikpunkte berechtigt sein, dochenthalten diese Arbeiten einen empiri-schen Kern, der sehr wohl innovativeErgebnisse hervorbringt. Trotz existenzieller Bedrückungen fin-det eine interessante Forschung undlebhafte Diskussion vor Ort statt.

Nicht nur südlich der SaharaDie Afrika-Sammlung der Universitätsbibliothek versorgt Frankfurt und die Welt

Gleichwohl führen harsche For-schungsbedingungen dazu, dass vieleForscher die afrikanischen Universitä-ten verlassen. Hier stellt sich die Frage,was ein potenter Forschungsstandortwie Frankfurt dazu beitragen kann, dieInformationsversorgung auch in Afrikazu verbessern und die Kluft zwischenden Kontinenten zu verkleinern.Gemäß dem Open-Access-Gedankenbetriebene Zeitschriften erreichen bei-spielsweise auch die Forscher in Afrika,die sich die Abonnements sonst kaumleisten können. Außerdem können Bi-bliotheken ihre Infrastruktur bereitstel-len, um Wissenschaftlern in Afrika dieniedrigschwellige Online-Publikationihrer Inhalte zu ermöglichen. Die Arti-kel und Beiträge sind sofort weltweit –vor allem auch in Afrika – und zu jederZeit zugänglich. Die Herausgeber kön-nen auch von ihren afrikanischen Insti-tutionen aus eine Schriftenreihe odereine Open-Access-Zeitschrift betreuen,die auf Servern in Deutschland läuft.

Offener Austausch

Denkbar ist auch ein vollständig offe-nes Archiv für Monographien, Aufsät-ze und Forschungsberichte für Wis-senschaftler in Afrika und anderswo.

Die Auseinandersetzung mitder eigenen kolonialen Ver-gangenheit erreicht in

Deutschland langsam auch die brei-tere Öffentlichkeit. Jenseits derWeltkriege und des Holocausts ha-ben deutsche Kolonialkriege, ersteKonzentrationslager und Völker-morde bisher kaum ihren Platz inder bundesdeutschen Erinnerungs-kultur gefunden. Neuerdings be-schäftigen sich aufwendig produ-zierte Fernsehdokumentationenund verständlich geschriebeneÜberblicksdarstellungen mit derdeutschen Kolonialgeschichte. DiePolitik sieht sich mit Entschädi-gungsansprüchen konfrontiert. DieBrutalität und verheerenden Folgenfür die betreffenden Menschennicht nur des deutschen Wirkens inÜbersee geraten zunehmend in denBlick. Dabei versucht die For-schung, dem historischen Bildgrößere Tiefenschärfe zu geben.Die Afrika-Sammlung der Univer-sitätsbibliothek Johann ChristianSenckenberg bietet neben den mo-dernen Arbeiten über die Kolonial-zeit einen wichtigen Bestand an Li-teratur und Photomaterial aus derZeit deutscher Kolonialunterneh-mungen. In der 2. Hälfte des 19.Jahrhunderts entstanden zahlreicheVereine, die sich die Betreuungdeutscher Auswanderer sowie dieVerbreitung kolonialer Ideen auf dieFahne schrieben. Der wichtigstewar die 1887 gebildete »DeutscheKolonialgesellschaft«. Die Kolonial-gesellschaft sammelte Literatur undPhotomaterial zur Illustration ihrerPropaganda-Vorträge. Etwa 18.000Bücher und 50.000 Fotos aus dieserZeit stehen dem interessierten For-scher zur Verfügung. Die Bändesind im OPAC und in dem alphabe-tisch und sachlich gegliederten »Ka-talog der Bibliothek der DeutschenKolonialgesellschaft« online ver-zeichnet. Das Bildarchiv der Deut-schen Kolonialgesellschaft ist in Ko-operation mit dem Geographie-Pro-fessor Uwe Ulrich Jäschke von der

Hochschule für Technik und Wirt-schaft Dresden und mit Hilfe vonDrittmitteln der Deutschen For-schungsgemeinschaft verfilmt und di-gitalisiert worden und steht der For-schung im Internet frei zur Verfügung.Auch das Deutsche Koloniallexikonkonnte samt Karten und Abbildungenals Digitalisat ins Netz gestellt werden.Diese unschätzbare zeitgenössischeQuelle, 1914 bzw. 1920 von dem Gou-verneur Deutsch-Ostafrikas, HeinrichSchnee, herausgegeben, ist im Volltextdurchsuchbar.Das Quellenmaterial dokumentiertnicht nur die afrikanischen Interessen-gebiete, sondern auch Aktivitäten inChina und in der Südsee. Die Koloni-alzeit wird in ihrer ganzen regionalenund inhaltlichen Breite sichtbar. Dasmacht diese Sammlung so einzigartig.Bilder zur Landschaft und Vegetation,zu Landwirtschaft, Jagd und Tieren, zuDörfern und Städten, zu Schule undMission sowie zu Handel und Verkehrfehlen ebenso wenig wie Darstellun-gen von Menschen und Kulturen.Desinfektionsbäder bei der Viehwirt-schaft, Straßenansichten oder Kaffee-pflanzerinnen bei der Arbeit scheinenzwar eher dokumentarischen Charak-ter zu haben. Bilder von der Jagd spiegeln schoneher die Schaulust und Faszination amFremden. Das Bild einer Herero-Frauzeigt nicht nur ihren Schmuck son-

dern ist Ausdruck des häufig auch be-gehrenden Blickes der Kolonialherren.Sicher stand hinter manchen Aufnah-men ein echtes Interesse an Menschenund Kultur. Ein anderes Motiv war diefotografische »Archivierung« ver-meintlich oder tatsächlich vom Aus-sterben bedrohter Ethnien. Derart mo-tivierte Bilder sagen einiges über diedargestellten Menschen, Gegenständeund Landschaften. Viel mehr sagen sieaber über das Selbstverständnis desFotografen oder Auftraggebers. Esgeht immer auch um Aneignung, um

Vom Krokodil bis zum Reiter von SüdwestAfrika in historischen Zeugnissen

Beherrschung und um Selbstversi-cherung der als überlegen behaup-teten eigenen Kultur.Selbstberuhigung fanden die Kolo-nialherren auch in ihren Freizeit-und Gesellschaftsaktivitäten, die sieaus Deutschland mitbrachten: Kai-sergeburtstage und Denkmalein-weihungen – wie bei der Enthül-lung des Kriegerdenkmals in Wind-huk, des so genannten »Reiter vonSüdwest« am 27.1.1912 – bildetenHöhepunkte im Alltag. Die Insze-nierung der Feste wies den beteilig-ten Gruppen symbolisch ihren Platzin der kolonialen Herrschaftsord-nung zu. Die SchutztruppeDeutsch-Südwestafrikas feierteWeihnachten 1904 »im Felde« Vondem Schrecken und Leiden imKrieg gegen die Herero, etwa vondem verheerenden SchießbefehlGeneralleutnants Lothar von Trothaim gleichen Jahr, schweigen die

Bilder. Das Materi-al der DeutschenKolonialgesell-schaft sollte einmöglichst positi-ves Bild von denKolonien und derKolonialherr-schaft zeichnen.Verharmlosung,Verdrängung oderNichtbeachtungprägten auch denUmgang mit derKolonialgeschich-

te nach dem »Ver-lust« der Kolonialgebiete 1918. Den historischen Ereignissen, denBildern in den Köpfen der Zeitge-nossen und den Spuren der Koloni-alzeit im kulturellen Gedächtnis giltes weiter nachzugehen. Die Univer-sitätsbibliothek Frankfurt stellt dieentsprechenden Quellenmaterialienzur Verfügung.

Informationen: Bildarchiv und Koloniallexikon:www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de/

Fortsetzung auf Seite 4

Nicht immer ist es gut, das Maul zuweit aufzureißen: Stattliches, übervier Meter langes Breitmaulkrokodilam Tanganjika-See mit Maulsperre;Aufnahme von 1912

Der Fotograf als Voyeur: Hehre Studi-enabsichten und Dokumentations-zwecke boten nicht selten den Vor-wand für begehrende Blicke der Kolo-nialherren; hier auf eine Herero-Fraumit Schmuck

Karg und ohne Baum: Weihnachten imFelde, 1904, oben. Preußens Glanz undGloria unter afrikanischer Sonne: Ent-hüllung des Kriegerdenkmals in Wind-huk, des so genannten »Reiters vonSüdwest« am 27. Januar 1912, unten

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4 21. Dezember 2005C A M P U S A K T U E L L

Wie beurteilen Sie die Situation derAfrika-Forschung in Deutschlandund was können Bibliotheken zurVerbesserung beisteuern?In Deutschland ist es besonders wich-tig, den allgemeinen deutschen Geis-tes- und Sozialwissenschaften dieAfrika-Forschung stärker zu vermit-teln. Zumeist verbleiben hochinteres-sante Ergebnisse in ihrer »exotischen«Ecke. In den Bereichen Oralität undSchriftlichkeit, Identität und Ethni-zität oder auch der Nationalismusfor-

schung hat die Afrika-Forschung bei-spielsweise viel zu bieten. Immerhinsind hier neuere kulturwissenschaftli-che Ansätze auf einem guten Weg.Ansätze zu Kooperationen solltenweiter ausgebaut werden. Konkretkönnen etwa Neuerscheinungen, Re-zensionen und Tagungsankündigun-gen nicht nur in den regionalen son-dern darüber hinaus in den fachlichenPortalen, z.B. der Geschichtswissen-schaft, angeboten werden.

Die Fragen stellte Ralf Breyer

Dienstleistungen der Afrika-AbteilungBeratung, Information, LesesaalRäumlich ist die Afrika-Abteilung seit 1964 an der Bockenheimer Warte im dritten Stockdes Lesesaaltraktes untergebracht. Es gibt einen gemeinsamen Lesesaal »Afrika, Asien,Judaica« sowie einen angrenzenden Handmagazinbereich mit Zeitschriftenbeständen.Der Großteil der Bestände wird im allgemeinen Magazinbereich verwahrt und mussvorbestellt werden.

Angebote der Abteilung:.Spezielle Fachführungen für Seminare der Universitätsinstitute.Konzeption und Veranstaltung von Datenbankschulungen, beispielsweise für die »African Studies«..Informationsrecherchen.Fernleihe und Dokumentenlieferung: fast alle Bestände (mit Ausnahme der Kolonial-bibliothek) stehen dazu zur Verfügung .Ausstellungen: Materiallieferung, neben Büchern auch Fotos aus dem Bildarchiv derDeutschen Kolonialgesellschaft. Daneben präsentieren wir kleinere Ausstellungen imFlur vor unserem Lesesaal..Fachkataloge / Länderkataloge: Für ältere Literatur stehen gedruckte und der vor dem »Afrika, Asien, Judaica«-Lesesaal stehende Systematische Länderkatalog zur Verfügung..Erstellung aktueller Literaturlisten für ZIAF-Mitglieder für Drittmittelanträge von

großen Forschungsprojekten.

Elektronische Dienstleistungen.Afrika-Literatur findet sich am einfachsten im Katalogportal der UB (OPAC ab 1986und Hebis Retro Online)..Digitale Neuerwerbungslisten stehen auf der UB-Website und im OPAC .UB-lizenzierte elektronische Zeitschriften und Online-Datenbanken via WLAN..Konfigurierung einer spezifischen UB-Eingangsseite mit »myUB«. Das voreingestell-te Profil »Afrika südlich der Sahara« präsentiert übersichtlich einschlägige Angeboteund kann nach individuellen Bedürfnissen erweitert werden..Hochschulpublikationssystem steht Universitätsangehörigen für Online-Publikations-projekte offen..Beteiligung am Informationsverbund »InfoPoint« mit weltweiter Vernetzung an einen von Fachbibliothekaren.

Kontakt: Dr. Hartmut Bergenthum; ´Tel.: 069/798-39246; E-Mail: [email protected] Kasper; Tel.: 069/798-39247; E-Mail: [email protected])

Dr. Hartmut Bergen-thum ist seit Okto-ber neuer Leiter

der Afrika-Abteilung derUniversitätsbibliothek.Nach einem Studium derGeschichte in Marburg,Gießen und Bristol warer von 2003 bis 2005 Bibliotheksreferendar ander Staatsbibliothek zuBerlin – Preußischer Kul-turbesitz und promovierte 2004 zurGeschichte der Geschichtswissen-schaft in Kenia. Seit 2005 Fachrefe-rent für die DFG-Sondersammelgebie-te »Afrika südlich der Sahara«,»Ozeanien« und das Fach Geogra-phie.

Wenn man auf Qualitätskontrollenicht ganz verzichten will, kann einnachträgliches Ranking-Verfahren im-plementiert werden. Analog zu Leser-rezensionen einiger Online-Buch-handlungen können KollegInnenSternchen für besonders lesenswerteArbeiten verteilen, wie es etwa der ka-nadische Literaturprofessor Jean-Claude Guédon vorgeschlagen hat.Dieses offene Archiv würde realeBrücken bauen und dem wissen-schaftlichen Fortschritt nicht nur inAfrika dienen. Zusätzlich sollten Web-sites, die in Afrika angeboten werden,langfristig archiviert werden. Meist istdie politische Lage vor Ort so prekär,dass die dauerhafte Existenz der Inhal-te unsicher ist. Mit der Bibliothek desInstituts für Afrika-Kunde in Hamburg,die das Sondersammelgebiet »Afrikasüdlich der Sahara« bezüglich der»nicht-konventionellen Materialien«

»Zumeist verbleiben hochinteressante Ergebnisse in ihrer ›exotischen‹ Ecke«Hartmut Bergenthum will den Zugang zu Afrika-Literatur erleichtern

Was wird der Schwer-punkt Ihrer Arbeit in dernächsten Zeit sein?Als besondere Herausfor-derung sehe ich die Unter-stützung der stark vernetz-ten Afrikaforschung. MeinZiel ist es, den Zugang zuweltweit verteilten, fach-lich einschlägigen Informa-tionsangeboten im Internetzu vereinfachen und an ei-

nem Ort zu bündeln. Das veränderteInformationsverhalten der Studieren-den, Wissenschaftlerinnen und Wis-senschaftler erfordert angepasste An-gebote seitens der Bibliotheken. VieleNutzer suchen zunächst und vor allemim Internet, d.h. unsere Dienstleis-

betreut, gibt es dafür einen besonderskompetenten Kooperationspartner.Diese Projekte sollten gemeinsam um-gesetzt werden, damit die Vorteile derglobalisierten Wissenschaft und ihrerInfrastruktur allen zugute kommen.Forschung über Afrika und Forschungin Afrika können auch mit Hilfe derBibliotheken zu einer echten globali-sierten Wissenschaft zusammenfin-den. Hartmut Bergenthum

Informationen:Afrika-Sondersammelgebiet: www.ub.uni-frankfurt.de/ssg/afrika.htmlDFG-Sondersammelgebiete:http://webis.sub.uni-hamburg.deZIAF: www.ziaf.de/Positionen Guédons:http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/voll-texte/2005/2017/html/Guedon.html

tungen müssen dort präsent sein. Sieerwarten einfach bedienbare, über-sichtliche, leicht verständliche Benut-zeroberflächen ohne lizenzbedingteZugangsbeschränkungen. Dafür ist ei-ne virtuelle Fachbibliothek in Pla-nung. In ihr werden qualitativ hoch-wertige Fachinformationen (z.B.Websites, Datenbanken, Digitalisate,Online-Kataloge) unabhängig von derMedienform erschlossen und zur Ver-fügung gestellt. Dabei bin ich auf dieHilfe von Partnern vor Ort, aber auchauf die Kooperation mit den wichti-gen Zentren der Afrika-Forschung inHamburg, Mainz, Bayreuth, Leipzig,Berlin und Köln angewiesen. Finanzi-elle Unterstützung erhoffe ich mir vonder DFG.

Als Leo Frobenius 1898 in Berlindas »Afrika-Archiv« gründete, das1925 nach Frankfurt am Main über-siedeln sollte, wurde der Grund-stein zu einem der umfangreichstenethnologischen Afrika-Forschungs-institute in Deutschland gelegt. DieSammelleidenschaft des Grün-dungsvaters und seiner Mitarbeiterführte zur Entstehung diverser Ar-chive und einer Bibliothek.

Das Ethnographische Bilderarchivbesteht aus Zeichnungen undMalereien und die Kopien des

Archivs von Felsbildern wurden teil-weise in riesigen Originalgrößen ange-fertigt. Einzigartig ist auch das Fotoar-chiv, das im wesentlichen Aufnahmenumfasst, die von Teilnehmern an denüber 50 verschiedenen Expeditionenund Forschungsreisen von 1904 bis indie achtziger Jahre angefertigt wurden .Einige der wertvollsten Bestände ausdieser Sammlung werden zur Zeit inder Ausstellung »Im Schatten des Kon-go. Leo Frobenius-Stereofotografien«im Museum der Weltkulturen gezeigt.Die angeschlossene VölkerkundlicheBibliothek führt heute ca. 106.000Bände, mit den regionalen Schwer-punkten Afrika und Nordamerika aberauch Indonesien und Ozeanien. Sie re-präsentiert, wie auch die ethnographi-sche Sammlung mit ihren ca. 6000 Ob-jekten afrikanischer Alltagskultur, inihren Beständen auch ein Stück For-schungsgeschichte des Instituts. Seitden Anfängen in Wilhelminischer Zeitzeichnet sich dieses durch die zahlrei-chen Forschungsreisen aus, die die Mit-arbeiter nach Afrika, Asien und Austra-lien führten. Besonders bekannt wur-den die so genannten »Deutschen In-nerafrikanischen Forschungsexpeditio-

Fortsetzung von Seite 3 · Nicht nur südlich der Sahara

Sammeln aus Leidenschaft und Forschen aus PassionDas Frobenius-Institut an der Universität

nen« (D.I.A.F.E.), die – meist als größe-re Forschungsverbände organisiert –den afrikanischen Kontinent bereisten,um dessen Kulturen und Geschichte zuerforschen. Davon, dass diese Reisenvor der Einführung eines zuverlässigenFlugverkehrs nicht nur wesentlich län-ger dauerten als heute, sondern auchum einiges beschwerlicher waren, zeu-gen diverse Bilddokumente des Fotoar-chivs, aber auch die Tagebuchaufzeich-nungen der Mitarbeiter und frühererDirektoren, die in den im Institut la-gernden wissenschaftlichen Nachlässenerhalten sind. Aus den Beständen desInstituts wird zur Zeit im Museum fürKommunikation der Stadt Frankfurt ei-ne weitere Ausstellung bestritten. Inihrem Mittelpunkt steht der Briefwech-sel, den Kaiser Wilhelm II. mit Leo Fro-benius, dem von ihm bewundertenGründer des Instituts, über mehr alszwei Jahrzehnte hin geführt hat.

Dass die Arbeit mit den Archivbestän-den auch heute noch einen besonderenStellenwert im Institut hat, zeigt ein ausMitteln der DFG gefördertes For-schungsvorhaben zur Erstellung einessystematischen Typenindex afrikani-scher Erzählungen unter Berücksichti-gung der im Frobenius-Institut lagern-den unbearbeiteten Originalmanus-kripte. In Planung befindet sich fernerein Großprojekt zur Digitalisierung undErschließung der EthnographischenBildersammlung, für das ebenfallsDrittmittel beantragt worden sind. Essoll der Sicherung, Erschließung undBereitstellung der Bildersammlung die-nen, die etwa 40.000 historische Illust-rationen (Zeichnungen und Fotografi-en) umfasst, die zwischen 1830 und1956 gefertigt wurden und deren regio-nale Schwerpunkte auf Afrika, Ozeani-en und Australien liegen. Durch die di-gitale Erfassung und Sicherung desBildmaterials sowie seine wissenschaft-liche Erschließung sollen die Vorausset-zungen dafür geschaffen werden, dasMaterial über ein geeignetes Bereitstel-lungssystem zugänglich zu machen.Das langfristige Ziel ist die Verknüpfungdes digitalisierten Bildmaterials mit derbereits bestehenden Datenbank derVölkerkundlichen Bibliothek des Fro-benius-Instituts und damit der Aufbaueiner umfassenden und nachhaltigenInformationsinfrastruktur, an der nichtnur vonseiten der wissenschaftlichenÖffentlichkeit, sondern auch von zahl-reichen afrikanischen, asiatischen undozeanischen Kulturinstitutionen großesInteresse besteht.

Neben der Bearbeitung und Zugäng-lichmachung der bereits bestehendenBestände, konzentrieren sich die aktu-ellen Forschungen des Frobenius-Insti-tuts auf kulturelle Aneignungsprozesseim Kontext der Globalisierung, dienicht mehr nur in Afrika erforscht wer-den, sondern auch Süd- und Süd-osta-sien, Australien, Süd- und Nord-ameri-ka sowie Ozeanien umfassen. Dabeiwerden Prozesse der Indigenisierungdes Katholizismus in Indonesien eben-so untersucht wie die Aneignungenvon industriellen Massenwaren in Ni-geria oder die Verarbeitung von Fremd-einflüssen in ausgewählten Regionenvon Papua Neuguinea. Das Institut verleiht auch einen For-schungsförderungspreis. Er geht in die-sem Jahr an Frau Dr. des. Cora Benderfür ihre Promotionsarbeit zum Thema»Souveränität und Patriotismus: Indi-

gen kontrollierte Medien und die Mo-dernisierung der Wissenskultur in derOjibwa-Reservation ›Lac Courte Oreil-les‹, Wisconsin«. Editha Platte

Informationen: Sekretariat: 069-79833050www.Frobenius-Institut.de

Der Forscher mit landestypischer Fauna: Leo Frobenius und Affe beiFeldstudien in Südafrika 1928-1930

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In Feierlaune am Kilimanjaro: ZweiChagga-Mädchen im Hochzeits-schmuck aus Nord-Tansania/Kenia

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Im Schatten des Kongo

3D-Aufnahmen von Leo FrobeniusMuseum der Weltkulturen bis 30. April2006; Infos: Tel.: 069/212-45115 Öffnungszeiten: Täglich außer Montag10 bis 17 Uhr; Mittwoch 10 bis 20 UhrSamstag 14 bis 20 Uhr

Der Kaiser und sein Forscher

Leo Frobenius und Kaiser Wilhelm IIMuseum für Kommunikation; bis 15. Ja-nuar 2006; Infos: Tel.: 069/6060-350 Dienstag bis Freitag 9 bis 18 Uhr; Sams-tag, Sonn- und Feiertag 11 bis 19 Uhr

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geben die Ökonomen nach einemRanking der so genannten »Leistungs-note«, die sich aus der Abiturdurch-schnittsnote und besonders gewichte-ten Noten in Mathematik, Naturwis-senschaften und spezifischen Fremd-sprachen sowie einer eventuellen be-ruflichen Ausbildung zusammensetzt.Dabei wird, wie es das Gesetz vor-schreibt, die Abiturdurchschnittsnoteam stärksten gewichtet. »Fünf Prozentder Studienplätze haben wir nachaußerschulischen Leistungen verge-ben, also nach Kriterien, die in derAbiturnote in der Regel nicht berück-sichtigt werden«, erklärt Dr. AntjeJudt, die Leiterin des Bereichs Strate-gie & Management am FachbereichWirtschaftswissenschaften. »Hierzuzählten beispielsweise soziale, kultu-relle, sportliche und unternehmeri-sche Aktivitäten.«

Gute Vorbereitung

Knapp 2.000 Bewerbungen kamen aufdie 349 Studienplätze des neuen Ba-chelor of Science in Wirtschaftswissen-schaften. »Das Interesse der ausge-wählten Bewerber, bei uns zu studie-ren, war groß«, stellt Judt fest. »DieAuswertung unseres GoWiWi-Special-Infotages, zu dem wir alle zugelasse-nen Bewerber eingeladen haben, hatgezeigt, dass sich 75 Prozent der Be-werber, die uns auf dem Infotag be-sucht haben, auch eingeschrieben ha-ben.« Die Bewerber auf den GoWiWi-Infotagen waren durchweg gut vorbe-reitet und stellten fundierte Fragen.»Man merkte, dass sie nicht irgendwostudieren, sondern eine bewusste Ent-scheidung für ein Fach und für einen

Studienort treffen wollten«, hat dieProjektleiterin beobachtet.Die Wirtschaftswissenschaftler mach-ten die Erfahrung, dass die Bewerberdas hochschuleigene Auswahlverfah-ren durchaus schätzen. InhaltlicheVeränderungen sind daher nicht ge-plant, zumal das Verfahren evaluiertwerden soll und kurzfristige Änderun-gen daher nicht sinnvoll wären. DerFachbereich überlegt allerdings, dieZulassungen zum Studium etwas spä-ter und nicht bereits nach einer Wo-che auszusprechen. Da viele Bewerbersich auch an anderen Universitätenbeworben hatten und diese ihre Zusa-gen erst später verschickten, vermutetJudt, dass sich möglicherweise einigeBewerber nicht so schnell für Frank-furt entscheiden, sondern noch weite-re Zusagen abwarten wollten. Ob man tatsächlich die richtigen Be-werber ausgewählt hat, werden Moti-vation und Leistungsbereitschaft imLaufe des Studiums zeigen. Antje Judthat sich bereits vom Engagement derStudienanfänger überzeugen lassen.»Es haben sich schon jetzt Erstseme-ster bei uns gemeldet«, erzählt sie,»denen unsere Infotage so gut gefal-len haben, dass sie bei den nächstenInfotagen mitwirken wollen, um ihrfrisches Wissen an die neuen Bewer-ber weiter zu geben.«

Höhere Motivation

Erste positive Erfahrungen mit denneuen Möglichkeiten der Studieren-denauswahl hat auch das Fach Phar-mazie gemacht, in dem zu diesemWintersemester erstmals Auswahlge-spräche mit Studienplatzbewerbern

521. Dezember 2005 C A M P U S A K T U E L L

Ein neuer Wettbewerb ist zu be-obachten. Nicht mehr nur um dierenommiertesten Forscher, um öf-fentliche Förderprogramme undden Zugang zu Drittmitteln konkur-rieren die Hochschulen, sondernauch um die motiviertesten und be-sten Studierenden. Lassen sie docherwarten, dass sie ihr Studium nichtnur erfolgreich, sondern auch zügigabsolvieren. Dabei haben die Hoch-schulen erkannt, dass der Studien-erfolg nicht nur von Begabung undLeistungsbereitschaft abhängt.Wichtig ist auch, dass Studierendeund Universität zueinander »pas-sen«.

Neigungen und Eignungen derStudierenden müssen mit demAnforderungsprofil der Univer-

sität übereinstimmen. Der Auswahlder Studienanfänger kommt dahergroße Bedeutung zu. Die 7. Novelledes Hochschulrahmengesetzes hat dieMöglichkeiten der Hochschulen, inzulassungsbeschränkten Fächern Stu-dienanfänger nach eigenen Kriterienauszuwählen, seit diesem Winterse-mester erheblich erweitert. Im Präsidi-um der Universität Frankfurt freutman sich über die hinzugewonneneAutonomie: »Diese Regelung ist längstüberfällig und liegt im Interesse derUniversität und der Studierenden«, soPräsident Prof. Rudolf Steinberg. In mehreren Studienfächern wurdenneue hochschulinterne Auswahlver-fahren eingeführt. Zum Beispiel imneu eingerichteten Bachelor-Studien-gang in Wirtschaftswissenschaften. 95Prozent der Studienplätze im hoch-schuleigenen Auswahlverfahren ver-

Quoten, außerschulische Leistung und GenialitätsklauselErste Erfahrungen mit den universitären Auswahlverfahren

geführt wurden. »70 bis 80 Prozentder Bewerber waren in den Interviewssehr gut vorbereitet. Sowohl in denGesprächen als auch zu Studienbeginnhaben wir eine höhere Motivationund ein größeres Interesse feststellenkönnen«, sagt Prof. Holger Stark, derVorsitzende des Lehr- und Studienaus-schusses Pharmazie. Das sei zwar bis-her nur ein subjektiver Eindruck, da ernoch nicht durch Leistungsnachweisebestätigt werden konnte. Aber erdecke sich mit publizierten Erfahrun-gen anderer Studiengänge. Von 629 Bewerbern haben die Phar-mazeuten die 160 besten zu Auswahl-gesprächen nach Frankfurt eingela-den. 95 Prozent von ihnen wurdennach einem Schlüssel aus der Abitur-note und der Ortspräferenz ausge-wählt. Fünf Prozent nach einer Son-derquote, der so genannten »Genia-litätsklausel«, so Stark. »Sie eröffnetzum Beispiel Studienplatzbewerberneine Chance, die schon ihre eigenePharmafirma aufgemacht haben, dieaber wegen miserabler Abiturnotensonst durch das Raster fielen«, erklärtder Pharmazieprofessor.

Zielorientierung und Belastbarkeit

In den zwanzig- bis dreißigminütigenteilstrukturierten Auswahlgesprächenwurden die Studienplatzbewerber zuInteressen und Lebenslauf sowie zuihrer Motivation befragt, Pharmazie zustudieren und dies an der UniversitätFrankfurt zu tun. Neben der Abiturno-te, die auch hier mit 51 Prozent daswichtigste Beurteilungskriterium dar-stellen muss, spielten bei der Bewer-tung analytisches Denken, mathema-

tisch-naturwissenschaftliches Interes-se, soziale Kompetenz, sprachlichesAusdrucksvermögen, Zielorientierungund Belastbarkeit eine Rolle. Aber nicht nur die Universität wähltaus, auch die künftigen Studierendenhaben sich zu entscheiden, an welcherHochschule sie ihr Studium aufneh-men wollen. »Frankfurt hat das Pro-blem, dass es vielfach nicht als attrak-tive Universitätsstadt, sondern in er-ster Linie als zentraler Flughafen-standort, als Banken- und Börsenplatzwahrgenommen wird«, bedauertStark. Dazu komme, dass die StadtFrankfurt im Vergleich zu vielen ande-ren Hochschulstädten ein sehr teurerStudienort sei. Mit der Einladung zuAuswahlgesprächen verfolgen diePharmazeuten daher auch das Ziel, dieStudienplatzbewerber vom Studien-gang Pharmazie in Frankfurt zu über-zeugen und die besten Schüler für dieeigene Universität zu gewinnen. DasFach Pharmazie stellte sich den Be-werbern in Einführungsveranstaltun-gen vor, ließ sie in Führungen durchdie Institute schon mal einen Blick aufihren möglichen künftigen Arbeits-platz werfen und ermunterte sie,Hochschullehrer und Studierende mitFragen zu löchern. Das kam gut an.»Die Bewerber zeigten sich beein-druckt von den offensichtlich gutenStudienbedingungen an der Univer-sität Frankfurt«, stellt Stark fest. »Ichschätze, dass wir zwölf bis fünfzehnhochqualifizierte Bewerber bekom-men haben, die sonst nicht nachFrankfurt gekommen wären.« Dasentspricht rund einem Viertel der 50

Eine gute Abschlussnote ist einGrund zum Feiern. Doch was sagtsie wirklich aus?Die Statistik zeigt, dass an deut-schen Hochschulen in vielenFächern freigiebig Bestnoten ver-teilt werden und das Notenspek-trum bei weitem nicht ausgeschöpftwird. Wie aussagekräftig ist ein gut-es oder sehr gutes Examen, wennfast nur noch Einsen und Zweienvergeben werden? Was sind Notenwirklich wert? Der UniReport hatStudierende auf dem Campus nachihrer Meinung gefragt.

Adrian Lixenfeld, Philosophie und Allgemeine undVergleichende Literaturwissenschaft

Eine Note ist einLeistungsnachweis.Man sollte dochfroh sein, wenn al-le gute Noten ha-ben! Man mussdoch nicht das No-tenspektrum aus-schöpfen, um sa-gen zu können,dass Notengebung

sinnvoll ist. Es ist ja nicht unbedingtnotwendig, dass man besser ist als dieanderen.Wenn die Tatsache, dass alle gute No-ten haben, aber dazu führt, dass mandann im Bewerbungsgespräch auf-grund von leistungsfremden Kriteri-en, wie zum Beispiel der sozialen Her-kunft, beurteilt wird – was meinerAnsicht nach absolut illegitim ist –dann sollte man doch darüber nach-denken, eventuell die Klausuren zuerschweren.

Andreas Zoubek,Katholische Theo-logie, Arbeitsleh-re und DeutschMeines Erachtensist die Aussage-kraft von Notennicht sehr hoch,weil immer auchSympathie mit ei-ne Rolle spielt.

Man kennt einen Professor, war viel-leicht schon mal Hiwi bei ihm, hat im-mer schön seinen Mund gehalten,wenn es um Kritik ging – und be-kommt damit einen Sympathiebonus.Deswegen wird dann auch die Noteentsprechend. Der Professor will ihmja weiterhin helfen. Gute Noten ha-ben für mich deshalb eigentlich keineAussagekraft und zeigen nicht wirk-lich, ob jemand was kann.

Cornelius Böttger, Katholische Theologie und SportMit einer guten Abschlussnote gehtman mit einem ganz anderen Gefühlin ein Bewerbungsgespräch, denke ich.

Gute Noten stär-ken das Selbstbe-wusstsein unddann kommt manim Gespräch auchviel besser an. Eigentlich finde iches gar nichtschlecht, wenn esviele gute Noten

gibt. Dadurch bekommen ja viel mehrLeute eine Chance, ihre Fähigkeitenzeigen zu können, auch Fähigkeitenund Erfahrungen, die sich nicht in derNote abbilden. Die gute Note hilft ei-nem, überhaupt erst die Chance zukriegen, sich gut zu verkaufen.

Nicole Lindenberg, Philosophie und EnglischNoten sind abhängig von dem, der siegibt. Noten können niemals völlig ob-jektiv sein, und von daher ist natürlichdas ganze Notensystem problematisch.Eine Inflation der guten Noten kannich aus meiner Erfahrung im Studium

nicht erkennen.Ich sehe es nichtso, dass man über-all so leicht eineEins kriegt. Wenndas aber so ist,dann wird es da-rauf hinauslaufen,dass zum Beispieldarauf geachtetwird, wer mög-

lichst schnell studiert hat. Und damithat jemand, der neben dem Studiumarbeiten muss, dann natürlich ein Pro-blem.

Nico Battiston, Vor- und Frühgeschichtliche ArchäologieSobald die Noten nicht mehr aussage-kräftig sind, sindArbeitgeber natür-lich gezwungen,andere Kriterienheranzuziehen.Und ich denke, dasist nicht unbedingtzwingend die Stu-diendauer, sonderndass kann auch be-deuten, dass mansich die Bewerber genauer anguckt.Dass man vielleicht Eignungstestsmacht und mehr auf die Fähigkeitender Bewerber achtet. Dass die Leistungdann also erst in der Bewerbung ge-klärt wird. Das muss nicht unbedingtnegativ sein.

Oliver Schellenberger, BWLIch studiere BWL und kann mich überzu viel Einsen nicht beklagen. Aber

wenn wir vielleichtirgendwann zudem System der re-lativen Bewertungübergehen wie bei-spielsweise in Ame-rika, sprich: derMittelwert kriegtne Zwei und ein,zwei Standardab-

weichungen drüber gibt’s ne Eins undein, zwei drunter gibt’s ne Drei, dannsehe ich das eher als problematisch. Wenn es zu einer Inflation an gutenNoten kommt, dann müssen die Adres-saten der Noten, beispielsweise die Ar-beitgeber, ein Bewusstsein dafür ent-wickeln. Das passiert ja auch. Die Per-sonalabteilungen wissen ja schon, waseine Eins wert ist. Es ist ja nicht unbe-dingt schlimm per se, wenn eine Einsheute weniger wert ist als eine Eins vorzehn Jahren. Hauptsache, die Leute,die sich das angucken, wissen das danneinzuschätzen. Schlimm wäre es, wennman in die andere Richtung ginge unddann das Bewusstsein dafür nicht exis-tierte. Dann sähe es mit einer Drei, dieheute eine Zwei gewesen wäre,schlecht aus.

Daniela Surges, Philosophie und DeutschIch finde, es stimmt teilweise schon,dass Noten keine große Aussagekrafthaben. Vor allem weil es riesengroßeUnterschiede bei der Bewertung gibt.Manche denken: Er hat alles richtiggesagt, also Eins. Andere denken: Na-ja, er hat nicht viel falsch gesagt, alsoEins. Da gibt es, denke ich, schon einegroße Schere. Zu dem Thema fällt mir

ein Aufsatz von Adorno ein, den ichletzte Woche gelesen habe. Da sprichter genau davon, dass im Abschlussex-amen in Philosophie oftmals unzutref-fend bewertet wird. Und dass ange-hende Lehrer mit guten Noten in dieSchule entlassen werden, die mannicht auf die Schüler hätte loslassensollen. Einfach weil in den Examen

viel zu gutmütigbeurteilt werde.Viele gingen damit einer Einsraus, die eigentlichkeine Ahnung hät-ten und die nurauswendig gelernthätten ohne denKontext zu verste-

hen. Ich würde es nicht so krass for-mulieren wie Adorno es tut – mir fehltda ja auch die Erfahrung. Aber gene-rell glaube ich schon: Man kann mitguten Noten durchs Studium kom-men, auch wenn man sich nicht wirk-lich bemüht und nicht wirklich gut ist.

Therese Stolle, Deutsch und GeschichteIch glaube, aufdem Arbeitsmarktist es nicht sowichtig, welcheNote man hat,weil da auch an-dere Dinge beach-tet werden. Sozia-le Kompetenzenzum Beispiel oderwas man während seines Studiumsgemacht, ob man zum Beispiel imAusland war oder sich an der Uni en-gagiert hat. Ich glaube, diese Punktezählen dann auch.

Umfrage: Barbara Kausch

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Was ist eine Eins wirklich wert?Viele Studierende halten Noten für wenig aussagekräftig

Fortsetzung auf Seite 17

6 21. Dezember 2005C A M P U S A K T U E L L

Nach der öffentlichen Anhörung derKandidaten für das Präsidentenamtam 7. Dezember wird der Senat am21. Dezember gemäß Wahlordnungmit dem Hessischen Ministerium fürWissenschaft und Kunst den Vor-schlag zur Wahl der beiden Kandida-ten erörtern; zu Redaktionsschlusshatte der Senat noch nicht getagt.

Präsentiert hatten sich der Poli-tikwissenschaftler und JuristProf. Dietmar Herz, Vizepräsident

mit Zuständigkeit für Forschung, wis-senschaftlichen Nachwuchs und inter-nationale Angelegenheiten an der Re-formuniversität Erfurt und Amtsinha-ber Prof. Rudolf Steinberg, Professorfür Öffentliches Recht, Umweltrechtund Verwaltungswissenschaften amFachbereich Rechtswissenschaft. In je-weils knapp 15minütigen Statementsmachten beide Kandidaten deutlich,wo sie die Schwerpunkte ihrer Arbeitsehen. Herz hob die Forschungsstärke derUniversität Frankfurt hervor, die es zuhalten bzw. auszubauen gelte. SeinenFokus aber will er auf die Stärkungvon Studium und Lehre setzen. Hier-bei wies er die bekannten Erklärungenfür erkannte Defizite – ungünstige Be-treuungsrelation, mangelnde Infra-struktur und fehlende Auswahloptio-nen von Studierenden – als alleinigeUrsache zurück. Vielmehr gelte es, dieChancen, die sich aus der Umstellungauf BA/MA ergäben konsequent zunutzen. Er werde sich für ein Qua-

schaftsrat als ›einmalige Chance‹ ge-würdigte Projekt gelte es zügig undohne Bruch voranzutreiben. Dazu sei-en bewährte Instrumentarien wie eineregelmäßige Ministerrunde etabliert.Er wolle sich dafür einsetzen, dass dieUniversität ihren Weg an die Spitzefortsetze. Hier sei man in der For-schung bereits weit gekommen; dasKonzept, Exzellenz zu bündeln, habesich beispielhaft in den Anträgen zurTeilnahme an der Exzellenzinitiativemanifestiert. Steinberg räumte Defizitein der Lehre ein; hier habe der Startder Qualitätsoffensive ›Lehren, Ler-nen, Forschen‹ jedoch ein klares Sig-nal gegeben. Die Universität Frankfurtals Zentrum der Wissensregion Rhein-

litätsmanagement auch in der Lehreeinsetzen und sprach sich für eine aus-gewogene Balance von Forschung undLehre aus. Herz kündigte einen ›ko-operativen‹ Führungsstil an.Präsident Steinberg fasste sein Pro-gramm in vier Punkten zusammen;nicht ohne darauf hinzuweisen, dasseine erneute Kandidatur nicht not-wendigerweise seine Lebensplanungwiderspiegele; der Wunsch sei in denvergangenen Monaten an ihn heran-getragen worden und er habe sich indie Pflicht nehmen lassen; sein Plansei es nicht gewesen.Steinberg nannte die Realisierung derStandortneuordnung als ein wesentli-ches Vorhaben. Das auch vom Wissen-

Präsidentenwahl 2006: Kandidaten-Duo?Wahlvorbereitungskommission empfiehlt dem Senat, beide Kandidaten zur Wahl vorzuschlagen

Main noch deutlicher zu positionieren– auch daran wolle er weiter arbeiten.Die Grundlagen dafür seien beispiels-weise durch Kooperationen mit be-nachbarten Universitäten gelegt. Stein-berg sprach sich jedoch klar gegen dieEinrichtung einer ›State University ofHessen‹ aus. Als vierten Schwerpunktnannte er sie Stärkung der Autonomie.Hier seien bereits wichtige Schritte ge-tan, jedoch behindere vor allem dieunzureichende Mittelsituation einewünschenswerte Entfaltung. Die indiesem Zusammenhang notwendigeStreichung von 200 Stellen im Zeit-raum von 2003 bis 2006, um der Uni-versität Handlungsspielraum zu ge-ben, nannte Steinberg eine »außeror-dentlich schwere«, aber unumgängli-che Entscheidung. Mehr Autonomieerfordere Verantwortungsbereitschaftseitens der Leitung. Steinberg danktefür Unterstützung und Mitarbeit in denvergangenen Jahren; er wolle sichauch weiterhin dafür einsetzen, dieUniversität für den (inter)nationalenWettbewerb aufzustellen.Die anschließende Diskussion gerietim wesentlichen zum Austausch be-kannter Positionen. Prof. Herz musstees naturgemäß aus fehlenden Detail-kenntnissen der Universität heraus beiallgemeineren Aussagen belassen.Gleichwohl setzte er Akzente bei Aus-sagen zu Studiengebühren, der Betei-ligung von Studierenden an der uni-versitären Selbstverwaltung und zurFührungskultur.

UR

Die katholische Theologin Prof. Hil-le Haker ist in die EuropäischeEthikkommission berufen worden.Die Professorin für Moraltheologieund Sozialethik, die unter anderemzu Fragen der Verantwortung ammenschlichen Lebensbeginn, insbe-sondere zur Pränatal- und Präim-plantationsdiagnostik, zur Stamm-zellforschung und zum Bereich Ge-schlechterforschung und Ethik inden Wissenschaften gearbeitet hat,ist eines von zwei deutschen Mit-gliedern in dem fünfzehnköpfigenWissenschaftlergremium.

Die unabhängige, pluralistische undmultidisziplinäre Kommission hat dieAufgabe, die EU-Kommission zu ethi-schen Fragen zu beraten, die sich inden Wissenschaften und den NeuenTechnologien stellen. Das Gremiumwird für jeweils vier Jahre ernanntund ist im Oktober 2005 bis 2009 neuberufen worden. Auf der Agenda der Naturwissen-schaftler, Juristen, Philosophen, Theo-logen und Ethiker aus vierzehn Län-dern stehen in nächster Zeit ethischeFragen im Zusammenhang mit der Na-nomedizin, mit genetisch modifizier-ten Organismen in der Landwirtschaft,mit dem Forschungsklonen und derStammzellforschung. Stellungnahmen der Ethikkommissionrichten sich nicht nur an die EU-Kom-mission, sondern wollen auch »An-stöße für die öffentliche, politischeund rechtliche Diskussion« geben, er-klärt Prof. Hille Haker. Ein zentrales Anliegen ist der Frank-furter Theologin die sozialethische Di-mension der Bioethik. »Wie gelingt esuns, die Wissenschaften und Techno-logien so weiter zu entwickeln undmit öffentlichen Geldern zu fördern,

Sozialethische Dimension der Bioethik deutlich machenProf. Hille Haker in die Europäische Ethikkommission berufen

dass sie zum Beispiel mit den Milleni-ums-Zielen der UN, denen sich ja auchdie EU angeschlossen hat, zusammen-gehen können?«, fragt sie und stelltfest: »Wir können es uns nicht leisten,diese ethische Dimension als Margina-lie der Wissenschaftsförderung zu be-trachten.« Es geht ihr darum, »dieEthik etwas aus der engeren Perspekti-ve der Technikfolgenabschätzung zubefreien«. Etwa auch in der Diskussi-on um genetisch veränderte Organis-men: Diese dürfe nicht nur die Ge-sundheitsrisiken für die Bevölkerungin den Blick nehmen, sondern immerauch in den Zusammenhang von Wirt-schaftsförderung und Wirtschaftsge-rechtigkeit gestellt werden. Sie will sich auch dafür einsetzen, Ge-sundheitsforschung und -versorgungstärker unter Aspekten der Sozial- undpolitischen Ethik zu betrachten. »In derjüngeren Geschichte der Genforschungist unter politischen, internationalenGerechtigkeitsaspekten vieles hinterdem zurückgeblieben, was eine Ethike-rin sich wünschen würde – so etwaForschungsinitiativen, die sich um In-fektionskrankheiten bemühen, dienicht in den entwickelten Ländern,wohl aber in den sog. Entwicklungslän-dern ein gravierendes Problem sind“,kritisiert die Sozialethikerin. Forschungsei nicht einfach nur eine Faktizität. So-fern sie von öffentlichen Geldern ab-hänge, dürften die europäischen Ge-sellschaften auch nach den Zielen undMethoden, nach Qualitätskriterien undkontextuellen Umständen fragen, ohnedamit die Forschungsfreiheit zu be-schneiden. »Hier nach Instrumentarienzu suchen, die die jeweiligen Diskursevoranbringen«, erklärt die Theologin,»sehe ich als meine Aufgabe, aberauch als meine Kompetenz in derGruppe an.« Barbara Kausch

Evaluationen sind mittlerweile einprobates und an Universitäten guteingeführtes Instrument der Selbst-überprüfung, mit dessen Anwen-dung ganz unterschiedliche Zielset-zungen verknüpft sind.

Prof. Karl Schweizer, Leiter desReferats Evaluation und Qua-litätssicherung: »Evaluationen

dienen generell der Sicherung undOptimierung der Qualität in For-schung und Lehre. Bei der Struktur-prüfung als Sonderform der Evaluati-on werden strukturelle Fragen in denMittelpunkt gerückt. Die Struktur ei-nes Faches wird im Hinblick auf seineZukunftsfähigkeit, dies impliziert dieAusrichtung auf relevante Fragestel-lungen und das Zusammenwirken inSchwerpunktbereichen, bewertet.« ›Herkömmliche‹ Evaluationen setzensich aus drei Schritten zusammen:.interner Evaluation mit Selbstbe-richt einschließlich einer Stärken-/Schwächen-Analyse, an der alle Mit-glieder eines Fachbereichs bzw. einesInstituts beteiligt sind. Sie wird vomDekan des Fachbereichs bzw. Direktordes Instituts geleitet..externe Evaluation durch Gutachter,die Fachbereich oder Institut anhandvon Selbstbericht und der Erfahrun-gen einer halbtägigen Begehung, dieschriftlich niedergelegt wird..Vereinbarung von Maßnahmen zwi-schen Hochschulleitung und Fachbe-reich in Form von Zielvereinbarungen. Das Präsidium der Universität hat die-sem Verfahren eine strategische Pla-nungskomponente in Form einerÜberprüfung der Fachbereichs- bzw.Institutsstrukturen hinzugefügt.Die so genannte Strukturprüfung, diebereits erfolgreich mit sieben von sech-zehn Fachbereichen durchgeführt wur-de, leistet einen wichtigen Beitrag dazu,dass Fachbereich und Universität glei-chermaßen ein unverwechselbares Pro-fil entwickeln. Dazu soll der Fachbe-reich/das Institut durch Steigerung derForschungsleistung, seiner Ausrichtung

auf künftig relevante Forschungsfragenund der Orientierung an internationa-len Standards nach Abschluss der Prü-fung wesentlich beitragen. Die Schwer-punktfähigkeit von Fachbereichen unddas Zusammenwirken von Professore-nInnen in Schwerpunktbereichen wirddabei ebenfalls bewertet.Präsident Prof. Rudolf Steinberg: »Esist keine Frage, dass dieses Anliegenbei den Fachbereichen nicht auf unge-teilte Zustimmung gestoßen ist. Ich binjedoch überzeugt davon, dass dieserProzess der (selbst)kritischen Selbst-re-flektion unerlässlich ist, um zu Er-kenntnissen zu gelangen, ob vorhan-dene Strukturen eine erfolgreiche Ent-wicklung gewährleisten können oderob und welche Weichenstellungen vor-genommen werden müssen, um Spit-zenleistungen in Forschung und Lehrelangfristig zu ermöglichen.« Zu dieserErkenntnis, so Steinberg, seien die bis-lang geprüften Fachbereiche Gesell-schaftswissenschaften (03), Psycholo-gie und Sportwissenschaften (05),Sprach- und Kulturwissenschaften (09),Geowissenschaften und Geographie(11), Mathematik und Informatik (12),Physik (13) sowie Biowissenschaften(15) ebenfalls gekommen. Es gehe dem Präsidium darum, soSteinberg, die Fachbereiche bzw. Insti-tute dabei zu unterstützen, sich für ei-ne erfolgreiche Weiterentwicklungaufzustellen. »Veränderung wird oftals Bedrohung wahrgenommen. Ver-änderung eröffnet aber vor allem auchChancen. Dem Präsidium ist keines-falls daran gelegen, über Gebühr in dieAutonomie der Fachbereiche einzu-greifen. Allerdings sitzen wir alle in ei-nem Boot, und es ist daher legitim, ge-meinsam nachzuschauen, wie wir die-ses Boot auf einem guten Kurs haltenoder guten Kurs bringen können.«Die zweiphasige Strukturprüfung einesFaches, Fachbereichs oder Institutswird durch das zuständige Präsidiums-mitglied initiiert. Die Durchführungwird leitungsseitig vom Referat Eva-luation und Qualitätssicherung organi-

Strukturell erfolgreichDie Universität Frankfurt steigt beim Thema Evaluation tiefer ein und führt Strukturprüfungen durch

Evaluation lohnt sich

Der Fachbereich Wirtschaftswissen-schaften (02) hat Anfang 2005 die Akkre-ditierung durch die AACSB erhalten; alsdritte deutsche Institution, die sich demfreiwilligen Prozess erfolgreich unterzo-gen hat. Durch die Akkreditierung ver-pflichtet sich der Fachbereich, exzellenteQualität in Lehre und Forschung sicherzu stellen und kontinuierliche Optimie-rungen vorzunehmen – und die erreich-ten Ziele und Standards jährlich über-prüfen zu lassen. The Association to Ad-vance Collegiate Schools of Business(AACSB), 1916 in den USA gegründet,widmet sich der Förderung und Verbes-serung akademischer Bildung in denWirtschaftswissenschaften. Die AASCBist die bedeutendste Akkreditierungs-Or-ganisation für betriebswirtschaftliche In-stitutionen weltweit. www.aacsb.edu

Kandidaten-Duell: Amtsinhaber Prof. Rudolf Steinberg (links) und Herausforde-rer Prof. Dietmar Herz (rechts) präsentierten sich und ihre Programme der uni-versitären Öffentlichkeit. Vizepräsident Prof. Jürgen Bereiter-Hahn moderiertedie Veranstaltung

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Rudolf Steinberg wurde 1943 in Co-chem (Mosel) geboren. Er studierteRechts- und Wirtschaftswissenschaf-ten an den Universitäten in Freiburgund Köln und Politikwissenschaft ander University of Michigan in denUSA. 1970 promovierte Steinberg ander Universität Freiburg, habilitiertesich dort sieben Jahre später mit ei-ner Arbeit zum Thema ›Politik undVerwaltungsorganisation‹. Von 1977bis 1980 war er Professor für öffentli-ches Recht an der Fakultät fürRechtswissenschaften an der Univer-sität Hannover. Seit 1980 lehrt Stein-berg Öffentliches Recht, Umwelt-recht und Verwaltungswissenschaf-ten an der Universität Frankfurt. Bis2000 war er zudem Richter amThüringer Verfassungsgerichtshof inWeimar.

Dietmar Herz wurde 1958 in Schwab-niederhofen (Oberbayern) geboren.Er absolvierte ein Studium der Rech-te, Politikwissenschaften, Philoso-phie und Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.1987 machte er seinen M.A. in Poli-tikwissenschaften. Das erste Juristi-sche Staatsexamen legte er 1988,das zweite 1992 ab. 1991 promovier-te er in Philosophie. Nach Tätigkeitenan einer privaten Finanzakademie,diversen Forschungsaufenthaltenund der Vertretung von Professurenwar er ab 1997 Professor für Politi-sche Wissenschaften in Bonn und ab2000 bis heute an der Universität Er-furt. Dort bekleidet er seit 2001 dasAmt eines Vizepräsidenten, zunächstfür Studium und Lehre.

siert. Die Zuständigkeit auf Seiten desFaches, Fachbereichs oder Instituts liegtbeim Dekan bzw. geschäftsführendenDirektor. In der ersten Phase stellenFachbereich oder Institut die für dieStrukturprüfung erforderlichen Materia-lien (Selbstbericht) zusammen. In derzweiten Phase erfolgt die Begehungdurch externe Gutachter sowie die Er-stellung eines Gutachtens / Ergebnispro-tokolls. Die im Gutachten / Ergebnispro-tokoll niedergeschriebenen Empfehlun-gen werden gemeinsam diskutiert undmünden in Zielvereinbarungen.Die nächste Strukturprüfung wird mitdem Fachbereich Neuere Philologien(10) durchgeführt; erste Gespräche wur-den bereits geführt; ebenso, auf eigeneBitte, mit dem Fachbereich 14. UR

Informationen: Prof. Karl Schweizer; Refe-rat für Evaluation und Qualitätssicherung;Tel.: 069/798-23350; Fax: 069 798-28971; E-Mail: [email protected]

Evaluation und Qualitätssicherung

Qualitätssicherung und -verbesserungdurch Evaluation sowie die Mitwirkungbei der Umsetzung gesetzlicher Vorga-ben zum Qualitätsmanagement sindAufgabe des Referats. Der Referent be-gleitet Evaluationen, sofern die Durch-führung von einer externen Institutionübernommen wird. Das Referat berätaußerdem in Fragen der Lehrveranstal-tungsevaluation oder auch zum ThemaHochschulranking.

721. Dezember 2005 C A M P U S A K T U E L L

Multidrug-Transporter? Nein, eshandelt sich dabei nicht um dieJagd nach Drogenkurieren. Die Ar-beitsgruppe um Prof. Clemens Glau-bitz des Zentrums für BiomolekulareMagnetische Resonanz (BMRZ) desFachbereichs Biochemie, Chemieund Pharmazie will mit dem neuenGerät vielmehr daran arbeiten, zueinem besseren Verständnis der Ar-beitsweise bakterieller Multidrug-Transporter zu gelangen. Das sindintegrale Membranproteine, die An-tibiotika aus der Zelle durch dieMembran transportieren und somitderen Resistenz erhöhen.

Voraussichtlich ab 2007 werdendie Voraussetzungen dafür ander Universität Frankfurt noch

besser werden: dann steht hier einesder weltweit ersten 850 MHz Festkör-per NMR-Spektrometer für die biomo-lekulare Forschung zur Verfügung; dieDeutsche Forschungsgemeinschaft(DFG) unterstützt die Anschaffung miteinem Betrag in Höhe von mehrerenMillionen Euro.Die bisher für die Festkörper NMR ge-nutzten Spektro meter arbeiten bei biszu 750MHz; in Frankfurt bei 400 und600MHz. Für Arbeiten an Molekülenin der flüssigen Phase leisten die Gerä-te bis zu 900MHz. Diese Frequenz be-zeichnet die Präzession, also die Krei-selbewegung der Protonen der Probeum das angelegte Magnetfeld. Jeschneller sie kreiseln, desto höher istdie spektrale Empfindlichkeit und dieAuflösung des Gerätes. Der Einsatz desneuen Gerätes in Frankfurt zielt daherauf eine signifikante Empfindlichkeits-steigerung der Festkörper NMR durchhöhere Feldstärken aber auch durchbessere Detektionssysteme.Festkörper NMR (nuclear magnetic re-sonance) kommt insbesondere dannzur Anwendung, wenn die zu untersu-chenden biomolekularen Systeme sich

Basis von Chlorophyll erzeugt wird.Mit der Bewilligung dieses Gerätesfolgt die DFG auch dem Konzept einesinteruniversitären NMR-Zentrums,

denn Gruppen aus Regensburg, Jenaund Berlin werden zusätzlich Messzeitin Frankfurt erhalten, um an RNA-Protein-Komplexen, Membranprotei-nen sowie an siliziumhaltigen Zell-wänden zu forschen. In Frankfurt werden nicht nur die For-schungsgruppen des BMRZ – die Pro-fessoren Thomas Prisner, HaraldSchwalbe, Volker Dötsch –, sondernauch die Projekte der SFBs MolekulareBioenergetik (478), Functional Mem-

auf der Zeitskala der NMR-Spektrosko-pie sehr langsam oder fast nicht bewe-gen, also sich scheinbar wie ›Festkör-per‹ verhalten. Hierzu gehören insbe-sondere unlösliche Systeme wie Mem-branproteine, fibrillenbildende glo-buläre Proteine oder einfach sehrgroße molekulare Komplexe.Festkörper NMR kommt aber auchzum Einsatz, um die Struktur vonHormonen, die an GPCRs (G-proteincoupled receptors) gebunden sind, zubestimmen. GPCRs gehören zu denpharmakologisch bedeutsamstenMembranproteinen und stellen wich-tige ›Ziele‹ (Targets) für die Medika-mentenentwicklung dar. Hier wirdProf. Glaubitz eng mit Prof. HartmutMichel vom Max-Planck-Institut fürBiophysik zusammen arbeiten.Ein dritter Themenschwerpunkt rich-tet sich auf retinal-basierte Photosyn-these in der durchlichteten Zone derOzeane. Festkörper NMR wird hiereingesetzt, um Struktur, Funktion undDynamik retinal-tragender Membran-proteine aus g-Proteobakterien ausdem Plankton der Ozeane aufzu-klären. Untersuchungen sollen Auf-schluss darüber geben, wie diese Artder Photosynthese funktioniert. Bis-lang ging man von der Annahme aus,dass die meiste Energie vor allem auf

Multidrug-Transportern auf der SpurZentrum für Biomolekulare Magnetische Resonanz erhält eines der weltweit leistungsstärksten NMR-Spektrometer

Sehr geehrter Prof. Glaubitz, warumhat Frankfurt den Zuschlag für diesesGerät bekommen?Ausschlaggebend waren unsere For-schungsthemen und die in Frankfurtvorhandene Kompetenz; aber auch dievorhandene Geräte- und Forschungs-Infrastruktur.

Welchen Forschungsvorsprung ver-schafft Ihnen dies und wie raschwerden weitere Universitäten ›nach-ziehen‹? Gab es ›Mitbewerber‹ undwo steht das erste Gerät? Mitbewerber gab es nur um denallgemeinen ›Geldtopf‹ mit sehr unter-schiedlichen Projekten, nicht direktum die Vergabe dieses Gerätes. Eine in-ternationale Kommission mit Expertenaus England, Israel, USA und Deutsch-land hat unsere Arbeit und unser Vor-haben evaluiert und eine positive Fi-

»Ausschlaggebend waren Forschungsthemen«Prof. Clemens Glaubitz zum Standortvorteil Frankfurt

nanzierungsempfehlung gegeben, derDFG und MPG gefolgt sind. Als Ergeb-nis dieser gemeinsam mit der MPGdurchgeführten Evaluierung wird nunsogar neben unserem Gerät auch einzweites in Deutschland durch die MaxPlanck Gesellschaft angeschafft. Das erste Gerät dieser Art wurde für dieETH Zürich bewilligt und wird dort imnächsten Jahr installiert werden. Unse-res folgt danach, hoffentlich in 2007.

Sie forschen im weitesten Sinne anverbesserter Medikamentenentwick-lung und -wirksamkeit. Welche Er-krankungen wird man dank IhrerForschung besser behandeln können?Zwischen uns und Medikamentenent-wicklung sind es noch viele Schritte.Nicht alle unsere Projekte beziehensich auf medizinisch relevante Proble-me. Allerdings ist Multidrug-Resistenz

ein wichtiges Problem, da alle patho-genen Bakterienstämme Resistenzenauf Antibiotika entwickelt haben. Diestrifft ebenso auf die Krebs-Chemothe-rapie zu. Weiterhin sind die von unsbearbeiteten GPCRs bedeutsam für dieBlutdruckregulierung, Entzündungenund Schmerzempfinden.

Wann rechnen Sie mit der UmsetzungIhrer Grundlagenforschungsergeb-nisse in die Praxis? Arbeiten Sie mitPharmakonzernen und Medizinernzusammen?Kommt darauf an, was man mit Praxismeint: wir betreiben zwar Grundla-genforschung, aber unsere Ansätzesind sicher von direktem Interesse fürdie Wirkstoffentwicklung, daher beste-hen auch einige Kooperationen mitder Pharmaindustrie.

Die Fragen stellte Ralf Breyer

brane Proteomics (628), RNA-LigandInteractions (579) sowie das Centerfor Membrane Proteomics (CMP) pro-fitieren. Durch das neue Gerät wirdauch die Bedeutung des BMRZ in sei-ner Funktion als European Large ScaleFacility gestärkt.Die Beschaffung dieses Hochleistungs-spektrometers folgt einer gemeinsa-men Initiative mit dem Göttinger MPIfür Biophysikalische Chemie zurSchaffung eines »solid-state NMR clu-sters« mit dem Ziel der Verbesserungder verfügbaren Messempfindlichkeitder Festkörper NMR und deren An-wendung auf Membranproteine undaggregierte Proteinzustände. UR

Informationen: www.biophyschem.uni-frankfurt.de

Die Suche nach neuen Werkstoffenund Materialien mit ›maßgeschnei-derten‹ Eigenschaften für bestimm-te Anwendungen ist ein wichtigerForschungsgegenstand in den Ma-terialwissenschaften, aber auch inder Chemie, Physik und Kristallo-graphie.

In der Grundlagenforschung ist dasVerständnis des Zusammenhangszwischen Struktur und Eigenschaften

ein zentrales Arbeitsgebiet: es ist heutebekannt, warum Diamant hart, inkom-pressibel und transparent ist, währendGraphit weich und sehr kompressibelist und das Licht stark absorbiert, ob-wohl beide aus dem selben Element,nämlich Kohlenstoff, bestehen. Ein derart vertieftes Verständnis für alleStrukturen würde es erlauben, von ge-wünschten Eigenschaften auf die pas-sende Verbindung zurückzuschließen.Dieses Wissen kann jedoch, angesichtsder großen Zahl möglicher Verbindun-gen und des hohen Kostenaufwandesnicht mit experimentellen Untersu-chungen generiert werden. Statt dessen ist es sinnvoll, Eigenschaf-ten mit Computersimulationen, die seiteinigen Jahren in der ›ComputationalCrystallography‹ und den eng verwand-ten Nachbardisziplinen Chemie undPhysik eingesetzt werden, vorherzusa-gen und auf Anwendbarkeit zu testen. Im Rahmen eines internationalen Kon-sortialprojektes soll eine Datenbank zurSimulation von Materialeigenschaftenund die dazu passende Infrastruktur

MaterialsGrid – Datenbank für StrukturenVertiefte Kenntnis der Struktureigenschaftsbeziehungen vonFestkörpern soll individuelles Materialdesign ermöglichen

entwickelt werden, die die gewünschteInformation entweder bereits enthält,oder aber erzeugt. In diesem Projekt,das von dem britischen ›Department ofTrade and Industry‹ mit einem Finanz-aufwand in Höhe von 2,7 MillionenEuro unterstützt wird, ist die Arbeits-gruppe des Frankfurter Kristallogra-phen Prof. Björn Winkler, Institut fürMineralogie, für die eigentlichen Be-rechnungen von Strukturen und Ei-genschaften verantwortlich. Die Ein-bindung der Frankfurter Arbeitsgruppeunterstreicht die internationale Repu-tation, die sich diese Gruppe auf demGebiet der Computational Crystallogra-phy erarbeitet hat und ist ein Zeichendafür, dass die Forschungsinfrastrukturin Frankfurt den hohen Anforderun-gen, die an die Mitglieder in diesemKonsortium gestellt werden, gewach-sen ist: Das Center for Scientific Com-puting wird einen Teil der benötigtenRechenleistung zur Verfügung stellen.Das Hochschulrechenzentrum hat insehr kurzer Zeit dafür gesorgt, dass eineneue, sehr leistungsfähige Anbindungan das Internet den Mitarbeitern in derMineralogie die Mitarbeit in diesemKonsortium ermöglicht.Die weiteren Beteiligten an dem Kon-sortium sind die University of Cambrid-ge (UK), eine britische Großfor-schungseinrichtung, das Council for theCentral laboratory of the ResearchCouncils (CCLRC) Daresbury und dieUnternehmen IBM (UK) und Accelrys,Cambridge, UK.Die zu erarbeitende Datenbank ist sehr

nutzerfreundlich angelegt: Benutzerwie etwa Materialwissenschaftler und–entwickler in der Industrie könnenauf der Suche nach einer Verbindungmit einer bestimmten Eigenschaft überein Webportal die Datenbank abfragen,ob die gewünschten Informationen be-reits abgespeichert sind. Ist dies nichtder Fall, wird ein Expertensystem denBenutzer dabei anleiten, diese Eigen-schaften zu berechnen. Das System wird dabei diese zum Teilsehr aufwändigen Rechnungen für denNutzer unsichtbar automatisch auf un-terschiedliche Computer verteilen (gridcomputing). Die Daten werden unteranderem in Daresbury, Cambridge undFrankfurt vorgehalten, wobei ebenfallsGridTechnologie zum Einsatz kommt.Die außerordentlich umfangreichenDatenmengen müssen mit noch zuentwickelnden ›Metadaten‹ beschrie-ben und mit einer ›Mark up-langua-ge‹(CMLChemical markup language,eine Variante der eXtended markuplanguage XML) für die automatisier-te Verarbeitung aufbereitet werden; sie wird in Cambridge entwickelt,während sich die Gruppen in Dares-bury und bei IBM um Datenbank-aspekte kümmern. Die geplante Kom-merzialisierung des Projekts wird vonder Firma Accelrys vorbereitet. DieProjektförderdauer beträgt drei Jahre;bis Ende 2008 soll die Datenbank denNutzern zur Verfügung stehen. UR

Informationen: http.//web.uni-frankfurt.de/fb11/IMIN/kristall.htm

In bester Gesellschaft: In der Expe-rimentierhalle mit den beiden be-reits vorhandenen Festkörper-NMRSpektrometern des Zentrums fürBiomolekulare Magnetische Reso-nanz wird das neue 850MHz Gerätinstalliert werden

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Annähernd 14.000 Menschen sindin diesem Jahr an Nierenkrebs er-krankt. Das mittlere Erkrankungsal-ter liegt bei etwa 65 Jahren, dochzunehmend erkranken auch vieljüngere Patienten an dem als ag-gressivstes Tumorleiden des Harn-traktes geltenden Nierenzellkarzi-nom.

Vor diesem Hintergrund hat Prof.Dietger Jonas, Klinik für Urolo-gie und Kinderurologie eine in-

terdisziplinäre Exzellenz-Allianz ge-gründet, in deren Rahmen Patientenmit einem vermuteten Nierenkrebskünftig hochwertige Diagnostik, indivi-duelle Therapie und entsprechendeNachsorge aus einer Hand erhalten s.»Ziel ist, in einer persönlichen Atmos-phäre die Lebensqualität durch optima-le Ausschöpfung des aktuellen medizi-nischen Wissenstandes zu erhalten unddeutlich bessere Überlebenschancen zuerreichen«, so Prof. Dietger Jonas.Nierenkrebs kann heute bei rechtzeiti-ger Erkennung und Behandlung mithoher Wahrscheinlichkeit geheilt wer-den; maßgeblich ist das Stadium derErkrankung. Die frühe operative Ent-fernung ist dabei die Methode derWahl. Neben dem gesamten Spektrumgängiger Nierenkrebsoperationen wirdam Klinikum auch die minimalinvasi-ve Nierenkrebs-Chirurgie bei dafür ge-eigneten Patienten angeboten. »Die Erfahrungen mit dieser Methodesind äußerst positiv und zeigen erheb-liche Vorteile für den Patienten wie

beispielsweise ein geringeres Operati-onstrauma, minimalen Blutverlust,schnellere Rekonvaleszenz, wenigerSchmerzen und deutlich besserer Kos-metik bei gleich gutem Ergebnis«, soDr. Wassilios Bentas, Oberarzt der Kli-nik für Urologie und Kinderurologie. Oft jedoch wird Nierenkrebs n einemfortgeschrittenen Stadium festgestellt,so dass eine multimodale und interdis-ziplinäre Therapie erforderlich wird.Diese Patienten profitieren von einerengen Kooperation zwischen Urologieund dem Tumorzentrum sowie der on-kologischen Abteilung des Univer-sitätsklinikums unter Prof. LotharBergmann. Eine Behandlung dieserPatienten mit modernsten Medika-menten, im Rahmen von kontrollier-ten nationalen und internationalenStudien auf höchstem Niveau, wirdangestrebt. Eine Stelle für eine Studi-enbetreuerin wurde hierzu eigens ge-schaffen. Zur Verbesserung von Diagnostik undTherapie des Nierenkrebses wird dieForschungsarbeit an der Klinik für Ur-ologie und Kinderurologie weiter in-tensiviert. Mehrere Forschungspreiseauf nationaler und internationalerEbene belegen die Relevanz der For-schungsprojekte. UR

Informationen:„Nieren-Hotline“ montags bis freitags von8 bis 16 Uhr unter 0 15 20 - 4 84 06 15 fürHausärzte oder Urologen. Direkter Kontaktmit einem Facharzt des Nieren-Teams; Ter-minvereinbarung zur Beratung, Diagnostikund Therapie für Patienten auf Wunsch.

Nierentumorerkrankun-gen wirksam begegnenExzellenz-Allianz am Universitätsklinikumgebildet

Das Land wird den Aufbau einesZentrums für Ostasienstudien ander Universität Frankfurt, eines Zen-trums für Osteuropaforschung inGießen und eines Zentrums für Ori-entforschung in Marburg ab demkommenden Jahr in den nächstenfünf Jahren mit insgesamt 14 Mil-lionen Euro unterstützen – pro Uni-versität und Jahr mit 2,8 MillionenEuro.

Dem Konzept, das der Ministergemeinsam mit den Präsiden-ten Prof. Rudolf Steinberg, Prof.

Stefan Hormuth (Gießen) und Vizeprä-sident Dr. Herbert Claas (Marburg) inWiesbaden vorstellte, liegen Überle-gungen zu Grunde, wie die Zukunftexistenzbedrohter kleinerer geisteswis-senschaftlicher Fächer in Zeiten knap-per Kassen gesichert werden kann.Aktuell gibt es Asienwissenschaft mit

Japanologie, Sinologie, Koreanistikund Südostasienwissenschaften inFrankfurt, Slawistik und osteuropäi-sche Geschichte in Gießen sowie Ori-entwissenschaft und Semitistik inMarburg. Die leistungsbezogene Bud-getierung mit ihrer starken Orientie-rung an Studierendenzahlen hatte in-des zu Überlegungen geführt, Studi-engänge einzustellen, weil sie als nichtmehr »refinanzierbar«galten. Bereits 1995 hatte die vom Wissen-schaftsministerium eingesetzte Hoch-schulstrukturkommission des Landesdie Bildung geisteswissenschaftlicherZentren empfohlen; diese Überlegun-gen kommen nun zum Tragen. In denneuen regionalwissenschaftlichenZentren sollen diese Fächer nun soausgebaut werden, dass neben der tra-ditionellen Beschäftigung mit Literatur

8 21. Dezember 2005C A M P U S A K T U E L L

In Sachen Musik hatten Frauen lan-ge Zeit nichts zu sagen: Vom 15. biszum 17. Jahrhundert wurde imdeutschen Sprachgebiet die Musikallein von Männern gemacht.Ein solch frauenloses Bild der Mu-sikkultur dreier Jahrhunderte wirktabsurd – und doch wird es in derFachliteratur vielfach bestätigt. DieAusgangslage zum Forschungspro-jekt ›Frauen in der deutschen Mu-sikkultur der Frühen Neuzeit‹ erschi-en folglich trostlos. Dass Frauen indieser Zeit zweifellos gesungen undmusiziert haben, steht außer Frage– Belege ließen sich jedoch kaumfinden.

Bis sich mit einer Öffnung hin zuden geisteswissenschaftlichenNachbardisziplinen alles änderte.

Welch zentrale Bedeutung die Inter-disziplinarität und somit auch die uni-versitäre Einbindung für die Musik-wissenschaft – von Anbeginn eine his-torisch-philologische Disziplin – be-sitzt, zeigt sich drastisch an dem ge-nannten Forschungsprojekt: Aus derkläglichen Sammlung vereinzelter,kontextloser Hinweise auf ein musika-lisches Engagement von Frauen ent-stand ein 1.200-seitiges Handbuch, dasdie Kernfrage in den breiten kulturge-schichtlichen Zusammenhang einbet-tet und ein umfassendes Bild der Mu-sikübung von Frauen in Adel, Bürger-tum und Ordenswelt vom 15. bis zum18. Jahrhundert bietet. Eine beträcht-liche Zahl an Rosinen ist darin enthal-ten – die Mädchenschullehrerin Mag-dalena Heymair, die Ende des 16.Jahrhunderts für ihre Bibellieder-bücher im gesamten süddeutsch-öster-reichischen Raum berühmt war, dieMusik liebende Erzherzogin Maria vonInnerösterreich, die anhand von Notenund mit ihrem musikalischen Personaleinen europaweiten Kulturtransfer be-trieb, ein Sängerinnenwettbewerb imBraunschweiger Zisterzienserinnenklo-ster, der nicht so ganz den Regeln derKlosterzucht entsprach, Druckerdyna-stien, die von tatkräftigen Frauen zu-sammengehalten wurden, die reisendeMusikerfamilie Ridt, eine Art Trapp-Fa-milie des 17. Jahrhunderts.Das Bild der Frau im deutschen Musi-kleben der Frühen Neuzeit ändert sichdurch einen solchen Ansatz entschei-dend: Frauen waren keine passivenRezipientinnen, vielmehr griffen sietatkräftig in den Kulturbetrieb ihrerZeit ein. Adelsdamen ermöglichten ei-nen musikalischen Austausch, der Re-gionen und Länder überspannte, Bür-gerfrauen stellten als religiöse Erziehe-rinnen die Weichen für die konfessio-

der Frühen Neuzeit ausgesetzt waren.Denn das Salbgefäß rechts von derLautenistin identifiziert die edel ge-kleidete Dame als Maria Magdalena –eine höchst zwiespältige Persönlich-keit, nach hagiographischer TraditionHure und Heilige zugleich. Die schein-bar züchtig niedergeschlagenen Augensind auf ein Chanson von Claudin deSermisy gerichtet, dessen Text allessagt: »Si j’aime mon amy / trop plusque mon mary / ce n’est pas de mer-veille« (»Es ist kein Wunder, wenn ichmeinen Freund mehr liebe als meinenMann«). Eine Dame mit der Laute inder Hand: eine Allegorie für Unzuchtund Ausschweifung – und gleichzeitigein allgegenwärtiger Topos, gegen densich musizierende Frauen in derFrühen Neuzeit, ob hochgestellte Lan-desfürstin, ehrbare Bürgertochter oderpsalmensingende Ordensfrau, immerwieder behaupten mussten.Trotz dieser Gefahren und Ambivalen-zen lohnt das Erkunden neuer Pfade –mit der Unterstützung mehrerer Spon-soren sowie der Universität Frankfurt,die im Rahmen der Förderung kleine-rer Projekte in der Frauen- und Gen-derforschung zusammen mit demFachbereich Sprach- und Kulturwis-senschaften das Geld für eine redaktio-nelle Hilfskraft zur Verfügung stellte,ist ein umfassendes Handbuch entstan-den, das erste Ansatzpunkte für weite-re Einzelstudien zu Frauen und Musikin der Frühen Neuzeit bietet.

Linda Maria Koldau

nelle Verankerung der nächsten Gene-rationen, Ordensfrauen brachten dasMusikleben in ihren Klöstern auf einNiveau, das professionellen männli-chen Kapellen um nichts nachstand.Wer es wagt, die gewohnten Pfade derQuellenerschließung zu verlassen undbreit angelegte kulturgeschichtlicheStudien zu betreiben, wird mit uner-warteten Erkenntnissen belohnt, dieder Realität der Frühen Neuzeit weitmehr entsprechen dürften als unserdurch das 19. Jahrhundert geprägteGeschichtsbild von musikalischenMeistern und ihren großen Werken.Dass die neuen Pfade noch unbefestigtsein können und manchmal auch indie Irre führen, zeigt das Titelbild deskürzlich erschienenen Handbuchs;Abbildung unten. Die beiden über-blendeten Bilder versinnbildlichen,was in diesem Buch geschieht: Diebunte, plastische Musikkultur derMänner, hier vertreten durch denberühmten Kupferstich der DresdenerHofkapelle unter Heinrich Schütz(1676), tritt ausnahmsweise einmal inden Hintergrund, dagegen rückt dieunscheinbare, vergessene Welt derMusikübung von Frauen nach vorne,repräsentiert durch eine still vor sichhin musizierende Frau, die ganz in ih-re eigene, verborgene Welt versunkenist. Doch der Schein trügt: Die Darstellungder Lautenspielerin lässt zugleich dieständige Ambivalenz und Spannungerkennen, der musizierende Frauen in

Frauen – Musik – KulturEine Pionierstudie zu einem bislang unerforschten Gebiet der Frühen Neuzeit

Cornelia Goethe Preis für Linda Maria KoldauDie mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung wird alljährlich am Geburtstag vonJohann Wolfgang Goethes Schwester am 7. Dezember vom Cornelia GoetheCentrum an der Universität Frankfurt ver-liehen und von Frankfurter Unternehmenfinanziert. Die Musikhistorikerin Linda Koldau, diesich in Mainz, Bonn und Frankfurt qualifi-zierte, in Venedig und den USA forschteund jetzt am Musikwissenschaftlichen In-stitut der Universität Frankfurt als Privat-dozentin und wissenschaftliche Assistentinlehrt, hat in ihrer Habilitationsschrift span-nende Beweise geliefert, dass Frauen auchin der Musikszene des 15. bis 18. Jahrhun-derts sehr präsent waren und Musik nicht– wie bisher angenommen – nur reineMännersache war. Sie ist unter dem Titel›Frauen – Musik – Kultur. Ein Handbuchzum deutschen Sprachgebiet der FrühenNeuzeit‹ im Herbst beim Böhlau VerlagKöln/Weimar/Wien erschienen.

Konzentration auf Wettbewerbsfähigkeit14 Millionen Euro für Bildung regionalwis-senschaftlicher Zentren für Frankfurt,Gießen und Marburg

und Sprache des jeweiligen Landesauch Wirtschaftswissenschaften, Poli-tik und Rechtswissenschaft in die For-schung einbezogen werden sollen.»Die vorhandenen Disziplinen“, hobCorts hervor, »werden an einzelnenStandorten gebündelt und ausge-baut.« Die Hochschulen indes habeneinen ebenso schwierigen wie ambi-tionierten Part übernommen – die Or-ganisation der erforderlichen Verlage-rung von Studiengängen und Stellen.Corts bat die nach dem Hessischen Be-amtengesetz dafür zuständigen Uni-versitäten, die notwendigen Verset-zungen in die Wege zu leiten: »Sie ha-ben dafür meine volle Unterstützung.«»Den Lehrenden wird ein neues For-schungsfeld geboten, in das sie ihr ex-zellentes Fachwissen und ihr For-schungsinteresse einbringen können.Sie bekommen die Gelegenheit, fürdie Entwicklung ihres Fachs in einem

Umfang tätig zu werden, der ihnenbisher nicht zur Verfügung stand“, soCorts. Das Land erwarte aber auch dieEntwicklung neuer, beschäftigungs-perspektivisch vielversprechender Stu-diengänge. »Für die Wissenschaftlerbesteht in der Organisation regional-wissenschaftlicher Zentren nicht zu-letzt die Chance, sich verstärkt demnationalen und dem internationalenAustausch zuzuwenden.«Die Präsidien der drei Hochschulenhaben mit Zustimmung der jeweiligenSenate das Konzept gebilligt. Die ver-abredete Zentrenbildung wird in dieZielvereinbarungen aufgenommen,die für die Jahre 2006 bis 2010 mitden Universitäten abgeschlossen wer-den. Es ist vorgesehen, nach vier Jah-ren den Wissenschaftsrat um eine Eva-luierung der Zentren zu bitten. UR

Drei Zentren in ZahlenFrankfurt: Internationales Zentrum für Ostasienforschung mit 22 Stellen. Die Zahl derProfessuren wird von drei auf neun erhöht. Vergleichbare Einrichtungen: Heidelberg,München und FU Berlin, größere in Bochum (zwölf) und Tübingen (zehn Professuren). Gießen: Zentrum für Osteuropaforschung mit 22 Stellen. Die Zahl der Professuren steigtvon vier auf neun. Einzig die FU Berlin hat ein vergleichbares Zentrum mit sechs Profes-suren. Das Zentrum wird mit dem international ausgerichteten Herder-Institut kooperie-ren, das auf dem Gebiet der historischen Erforschung Ost- und Mitteleuropas hohes An-sehen genießt und seit vielen Jahren von Bund und Ländern gemeinsam finanziert wird. Marburg: Zentrum für den Nahen und Mittleren Osten mit 20 Stellen. Die Zahl der Pro-fessuren wird von zwei auf sieben erhöht. Vergleichbare Zentren: Bamberg, Mainz undLeipzig. Größer sind München (20 Professuren), Tübingen (14) und Heidelberg (8).Die regionalwissenschaftlichen Zentren in Hessen haben von Anfang an eine hervorra-gende Startposition, während die anderen Universitäten Kapazitäten allmählich aufge-baut haben. Die Startchancen werden noch verbessert, indem den Universitäten bis 2010zusätzlich die Kosten vergütet werden, die die kleineren geisteswissenschaftlichenFächer derzeit verursachen.

+++ NACH REDAKTIONSSCHLUSS +++ NACH REDAKTIO

Serienmörder haben Konjunktur.Karl Juhnkes Studie zum Erzählmo-tiv des Serienmörders im Spielfilmverzeichnet 697 Filme zum Themain den Jahren 1920 bis 1998. Wasaber ist das Faszinosum dieses Ver-brechensmodus, was interessiertuns besonders an der seriellen Tat,die in unserer Vorstellung quasi-mystisch aufgeladen wird, als Mordohne Motiv, als sequentielle Hand-lung eines Menschen, der gleichzei-tig eine killing machine ist.

Kann man den Serienmord als einparadigmatisches Verbrechens-muster des 20. Jahrhunderts ver-

stehen, das Verbrechen im Zeitalter sei-ner seriellen Reproduzierbarkeit sozu-sagen? Inwiefern stellen Lust- und Se-rienmord die kulturell gültigen Begrif-fe von Normalität in Frage? Wie wirdaus der grausigen Tat ein Verbrechen,ein Kriminalfall, und wie wird eine zu-

sammenhängende Geschichte vonUrsache und Wirkung konstruiert,die die durch die Tat verursachteStörung der Ordnung plausibelmacht? Wie kommt es dazu, dasssich eine Art Mythos um Tat und Tä-ter bildet? Diesen Fragestellungen ging eineWorkshoptagung an der UniversitätFrankfurt nach, die Ende Oktoberunter der Leitung von Prof. SusanneKomfort-Hein und Prof. SusanneScholz stattfand. Die eingeladenenWissenschaftlerinnen setzten sichvor allem mit den Repräsentationendes Lust- und Serienmords in derZeit um 1900 auseinander. Denndiese Zeit des Fin-de-Siècle ist vongesellschaftlichen Umbrüchen cha-rakterisiert, die auch die Wahrneh-mung von Verbrechen maßgeblichbeeinflusst haben. Besonders dieNeuerungen in den Wissenschaftenvom Menschen wirkten hier in alle

Bereiche des öffentlichen Lebens undder kulturellen Produktion hinein. DieErkenntnisse der Medizin, der krimi-nologischen Anthropologie sowie derentstehenden Psychoanalyse begrün-deten neue Vorstellungen von denmotivierenden Kräften im Menschen,von den evolutionären und degenera-tiven Prozessen, die den Handlungender Menschen zugrunde lagen. Geradean der Figur des Verbrechers kannman diese Umschlagssituation beson-ders gut beobachten, denn die Frage,wie eine kriminelle Handlung aufge-fasst wird, kann je nach wissenschaft-licher, moralischer oder juristischerPerspektive ganz unterschiedlich be-antwortet werden. Besonders zuge-spitzt erscheint dies bei einem Verbre-chen, das scheinbar ohne Motiv aus-kommt. Die Tatsache, dass man bei ei-nem Serienmordfall zunächst außer-stande ist, die Tat mit einer der kultu-rell verfügbaren ›Modellerzählungen‹,

etwa von Habgier oder Eifersucht, zuidentifizieren, erzeugt eine besonderekulturelle Beunruhigung. In diesemFall muss die treibende Kraft im Inne-ren, in der ›Natur‹ des Verbrechersselbst gesucht werden. Ist der Serien-mörder eine getriebene Kreatur, einPsychopath, ein kalter Killer? Was hatihn dazu gemacht: eine atavistischeRegression, die Kälte der Gesellschaft,ein Kindheitstrauma? Und wie er-scheint der Lust- und Serienmord inden kulturellen Projektionen der Jahr-hundertwende? Warum eignet er sichüberhaupt als künstlerisches und li-terarisches Motiv? Welche kulturellenPhantasmen werden hier ausagiert? Diesen Fragen ging die Tagung anhandvon Beispielen aus Literatur, Film undKunst des späten 19. und frühen 20.Jahrhunderts nach. Die Ergebnisse derWorkshoptagung sollen im Frühjahr2007 publiziert werden.

Susanne Scholz

Faszination SerienmordWissenschaftlerinnen setzen sich mit den Repräsentationen des Lust- und Serienmords um 1900 auseinander

921. Dezember 2005 C A M P U S A K T U E L L

Ist der UniReport Ihr Medium?Beantworten Sie unsere Fragen und gewinnen Sie

Acht mal im Jahr ist es Ziel der Redaktion, eine interessante, informative und lesenswerte UniReport-Ausgabe zusammenzu stellen. Doch bieten wir das, was Sie, unsere Leser tatsächlich lesen möchten? Haben Sie möglicherweise ganz andereErwartungen, Wünsche und Vorstellungen, was der UniReport bieten sollte?Um das herauszufinden, möchten wir Sie bitten, sich ein paar Minuten Zeit zu nehmen und den nachfolgenden Fragebo-gen auszufüllen. Schneiden Sie den Fragebogen anschließend aus, kopieren Sie ihn und faxen Sie ihn uns unter der an-gegebenen Nummer oder senden Sie ihn uns per Hauspost oder E-Mail zu: Pressestelle; Hauspostfach 53; per Fax: 069 /798 28530; E-Mail: [email protected] oder [email protected] können den Fragebogen auch unter: www.muk.uni-frankfurt.de/Publikationen/Unireport/ herunterladen. Wir bedan-ken uns schon jetzt recht herzlich für Ihre Unterstützung und sind gespannt auf Ihre Rückmeldung! Unter den Einsendern, die unsere Fragen beantworten, verlosen wir fünf Gutscheine im Wert von 30 Euro, die im Uni-Shopauf dem Campus Bockenheim eingelöst werden können. Dazu geben Sie bitte Ihren Namen und eine Telefonnummer an. Einsendeschluss ist der 15. Februar 2006

Der Herzinfarkt und seine Folgensind weiterhin Todesursache Num-mer Eins in Deutschland. Selbstwenn das akute Ereignis überlebtwird, droht insbesondere Menschenmit großem Herzinfarkt eine dau-ernde Herzschwäche mit Luftnot beigeringster Belastbarkeit und rascherErmüdung. Die jährliche Sterberatedieser Patienten liegt über zehnProzent – trotz ausgereizter Behand-lung mit Medikamenten.

Eine Untersuchung an über 200Patienten mit frischem Herzin-farkt in insgesamt 17 deutschen

und schweizerischen Herzkliniken un-ter der Leitung der Kardiologie desUniversitätsklinikums zeigt nun erst-mals zweifelsfrei, dass die Verabrei-

chung von körpereigenen, aus demKnochenmark der Patienten gewon-nenen Stammzellen eine erheblicheFunktionsverbesserung des infarktge-schädigten Herzens bewirkt. Die Er-gebnisse dieser Untersuchung wurdenam 13. November 2005 erstmals welt-weit auf dem Kongress der amerikani-schen Herzgesellschaft in Dallas vorge-stellt.Das Team der kardiologischen Klinikund der experimentellen Kardiologiedes Frankfurter Universitätsklinikumserforscht seit Jahren die Nutzung kör-pereigener Stammzellen zur Regene-ration des geschädigten Herzens undWiederherstellung der Pumpfunktion.In enger Zusammenarbeit mit dem In-stitut für Transfusionsmedizin der Uni-versität Frankfurt wurden Methoden

Stammzellen reparieren Herzschaden nach InfarktBahnbrechendes Frankfurter Verfahren in Dallas vorgestellt

Frau Prof. Dimmeler, wie war die Re-aktion Ihrer Kollegen auf den Kon-gress in Dallas?Sie waren begeistert, denn dies istweltweit die erste Studie, in der dieWirkung der Stammzellen unter gutkontrollierten Bedingungen nachge-wiesen wurde. Wichtig war vor allem,dass wir die neue Therapie gegen einScheinpräparat getestet haben. Wederdie Patienten noch die behandelndenÄrzte wussten, welches Präparat im je-weiligen Fall verabreicht wurde.

Wie reagierten die Patienten auf dieFrage, ob sie an dieser Studie teil-nehmen wollten? Immerhin musstensie sich dafür einen Herzkatheter le-gen lassen.Einige haben zurückhaltend reagiert.Die Chance, dass sie mit Stammzellenbehandelt wurden, betrug nur 50 Pro-zent. Damit wir eine genügend großeZahl von Fällen für eine aussagekräfti-ge Statistik erhalten konnten, war dieZusammenarbeit mit 17 deutschenund schweizerischen Kliniken erfor-derlich.

Wie geht es jetzt weiter?Wir müssen im nächsten Schritt nach-weisen, dass die Methode auch lang-fristige Behandlungserfolge aufweist.Dazu wird es eine europaweite Studiegeben. Jedes der teilnehmenden Län-der muss dazu ein eigenes Zentrumfür die Gewinnung von Stammzellenaus dem Knochenmark einrichten.

Werden Sie die ausländischen Kolle-gen in Frankfurt schulen?Ja, das ist ganz wichtig, damit wir si-cherstellen, dass die Zellisolation opti-mal ist und alle Behandlungen untergleichen Bedingungen ausgeführtwerden. Nur so können wir aussage-kräftige Ergebnisse erhalten.

Können jetzt alle Patienten nach ei-nem schweren Herzinfarkt aufWunsch mit Stammzellen behandeltwerden?Ja, dies ist im Rahmen der genehmig-ten Anträge möglich. Nachdem dieWirksamkeit der Methode erwiesenist, kann die europaweite Studie auchauf den Test gegen Scheinpräparateverzichten.

Wer finanziert die Behandlung, diederzeit um die 5.000 Euro kostet?Bisher haben wir die Therapie zumgroßen Teil aus unserem Forschungse-tat und Drittmitteln finanziert. Wie esjetzt weitergeht, wenn mehr Patientenin den Genuss der Stammzellen-Be-

handlung kommen, muss nun mit denKostenträgern geklärt werden.

Wie kamen Sie auf die Idee, Herzin-farktpatienten mit ihren eigenenStammzellen zu behandeln?Eigentlich bin ich von einer anderenFragestellung ausgegangen. Anfangshabe ich Alterungsvorgänge in Zellenuntersucht und wollte Alterungsresis-tente Stammzellen gewinnen. Dabeifand ich heraus, dass man aus demBlut von Patienten Zellen auswachsenlassen kann, die Gefäßstrukturen bil-den können. Wir haben dann folgendeSubstanzen gefunden, die die Ausbeu-te und die Funktion von diesen Zellenverbessern. Im Tierversuch konntenwir zeigen, dass diese so isolierten undbehandelten Zellen die Gefäßneubil-dung und damit die Blutversorgungnach einer Ischämie (Verschluss einesGefäßes), wie sie zum Beispiel nachHerzinfarkt auftritt, verbessern.

Und wie entwickelten Sie daraus ei-ne Therapie für Herzinfarktpatien-ten?Nachdem die tierexperimentellen Un-tersuchungen sehr gute Ergebnisse er-brachten wollten wir diese Zellen kli-nisch anwenden und haben gemein-sam mit Prof. Schächinger und Profes-sor Zeiher die klinischen Protokolleentwickelt.

Frau Prof. Dimmeler, was bedeutetdieser Erfolg für Sie persönlich?Für mich geht ein Traum in Erfüllung:die sieben Jahre intensive experimen-telle Forschung im Labor zahlen sichaus und helfen nun tatsächlich denPatienten. Was Besseres kann einemForscher eigentlich nicht passieren.

Die Fragen stellte Anne Hardy

»Sieben Jahre intensive experimentelle Forschung im Laborzahlen sich aus und helfen nuntatsächlich den Patienten«Prof. Stefanie Dimmeler, Leiterin der Forschungsabteilung in der MedizinischenKlinik III (Kardiologie) zu den Perspektivender neuen Behandlungsmethode

entwickelt, aus demKnochenmark gezieltdie Stammzellen zu ge-winnen, die zur Repa-ratur des infarktgeschä-digten Herzens beitragenkönnen. Seit 2001 behan-deln die Herzspezialisten Pati-enten mit Herzinfarkt mitdiesen körpereigenenStammzellen. Die ermutigenden Er-gebnisse dieser Voruntersuchungenführten schließlich zu der jetzt veröf-fentlichten Großstudie. Dabei wurdeder Effekt der Stammzellgabe mit demeines Scheinpräparates verglichen, umzweifelsfrei die Wirksamkeit nachwei-sen zu können.

Wie Prof. VolkerSchächinger, derdie Studie in Dal-las vorstellte, aus-

führt, »bewirkt dieBehandlung mit

Stammzellen im Ver-gleich zum Scheinpräpa-

rat eine deutlich verbessertePumpfunktion des infarktgeschä-

digten Herzens, insbesondere bei Pati-enten mit großen Herzinfarkten. DasVerfahren ist sicher, einfach im Rah-men einer routinemäßigen Herzkathe-teruntersuchung durchführbar undohne größere Belastung für die Patien-ten.« Die vorgestellten Ergebnisse zei-gen eine bis zu 3-fach verbesserte Er-

holung der Pumpfunktion des Herzensbei Patienten mit schwerem Herzin-farkt verbunden mit einer komplettenNormalisierung der Durchblutung desHerzmuskels. Die Ergebnisse der Stu-die stellen einen bahnbrechenden Er-folg in der Behandlung des Herzin-farktes dar. Gleichzeitig ist dies der er-ste Beweis, dass eine regenerativeTherapie mit körpereigenen Stamm-zellen Patienten mit Herzerkrankun-gen Nutzen bringt. Mit sichtlichemStolz verweist Prof. Andreas Zeiher,der Leiter der Studie, darauf, »dassdiese weltweit einmalige Studie dasResultat einer beispiellosen Zusam-menarbeit von deutschen Herzklini-ken ist«. Anne Hardy-Vennen

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10 21. Dezember 2005M A G A Z I N

Zu der Arbeitstagung ›Schlüsselqua-lifikationen für Doktoranden‹ hatteeine Gruppe von Promovierendenaus den neu gegründeten GraduateSchools in den Geistes- und Sozial-wissenschaften und den Naturwis-senschaften Personalverantwortlicheaus Unternehmen und Institutionendes Rhein-Main-Gebietes am 8. De-zember in den Festsaal des Studie-rendenhauses eingeladen.

Die Tagung war von den Veran-staltern unter einer doppeltenZielsetzung konzipiert: als

Hauptveranstaltung eines europäi-schen Verbundprojektes zur Verbesse-rung von Kommunikation und Ver-ständnis von Schlüsselqualifikationenwie zugleich als Auftaktveranstaltungfür die Etablierung eines kontinuierli-chen Dialogs zwischen GraduateSchools und Partnern in der Regionzur Entwicklung von Forschungsthe-men und Arbeitsmarktperspektivenim Zusammenhang der Reform derDoktorandenausbildung.Zu Plenum, Workshops und Panel derKonferenz hatte das ›doctoral team‹,eine Gruppe von 22 Doktoranden der

und Konfliktlösungsfähigkeiten, er-weiterte Sprachfähigkeiten und Me-thodenkompetenzen.

Auf Unternehmensdenke einstellen

Dr. Hans Groffebert vom Hochschul-team der Agentur für Arbeit in Frank-furt gab in seinem Impulsvortrag ei-nen Überblick über die Entwicklungder Diskussion und Forschung überSchlüsselqualifikationen und präsen-tierte ein instruktives Übersichtsta-bleau der Vielfalt und Struktur vonSchlüsselqualifikationen. Jürgen Jäckel,Leiter Personalservice Konzern Fra-port AG, schilderte sehr anschaulich,welche Schlüsselqualifikationen vonBewerberInnen bei der Fraport AG er-wartet werden und wie entscheidendes für die Doktoranden sei, sich überden Wissenschaftsbetrieb hinaus aufdie Erfordernisse und Denkweisen vonUnternehmen einzustellen.In anschließenden Workshops wurdendie Präsentationen und Diskussionenmit Blick auf Fragen von Qualifika-tionsprofilen für Doktoranden, der In-ternationalisierung von Unternehmenund dem Verhältnis von universitäreraußerfachlicher und innerbetrieblicher

Universität, Führungskräfte aus sechsUnternehmen und Institutionen ein-geladen. Ziel der Veranstaltung war es,Erfahrungen aus der Einstellungs- undFortbildungspraxis der Unternehmensowie Einschätzungen zur Entwick-lung von Arbeitsmärkten für Dokto-randen zu erfragen und die wechsel-seitigen Einschätzungen und Erwar-

tungen an Art und Qualität vonSchlüsselqualifikationen zu diskutie-ren. Die Doktorandinnen Hellen Fitschund Alexandra Rau berichteten imEröffnungsplenum über EU-Aktivitä-ten, während Andrea Neugebauer dieBedeutung der Ausbildung in moder-nen Schlüsselqualifikationen für diePromovierenden erläuterte: Qualifika-tionen, die sich einerseits als implizitesResultat eines ›training by research‹,als ›tacit skills‹ des Promotionsprozes-ses ergeben und so erst noch weiterge-hend bewusst gemacht werden müs-sen, die andererseits aber auch zu-gleich in zusätzlichen Workshops undSchulungen trainiert werden müssen,wie etwa Präsentations-, Moderations-

Schlüsselqualifikationen für die Europäische WissensgesellschaftDoktoranden-Team der Universitäts-Graduate Schools organisiert Dialog zwischen Universität, Institutionen und Unternehmen der Region

Weiterbildung vertieft. Torsten Hahnvon der Landesbank Hessen-Thüringenberichtete über das Instrument der Po-tentialanalyse für Führungskräfte, Dr.Isolde Ludwig, Bildungsreferentin beimDeutschen Gewerkschaftsbund überdie Bedeutung von Schlüsselqualifika-tionen im Arbeitsfeld des DGB, IsabelleLe Mouillour vom Bundesinstitut fürBerufsbildung (BIBB) über Lernkom-petenz und Beschäftigungsfähigkeit imRahmen eines europäischen Qualifika-tionsrahmens und Klaus Riemke, Ab-teilungsleiter Personalentwicklung beider Europäischen Zentralbank, über dieQualifikationsanforderungen für Dok-toranden in der Forschungsabteilungder EZB.

Erwartungen und Wahrnehmungen

Die Diskussionen des abschließendenPanels konzentrierten sich auf Fragender Entwicklung von Arbeitsmärktenund betrieblichen Funktionsstellen fürDoktoranden und der wechselseitigenRollenerwartung und Rollenwahrneh-mung von Doktoranden und Unter-nehmen.PD Dr. Helmut Brentel, geschäfts-führender Direktor des InternationalenPromotionsprogramms Gesellschafts-wissenschaften und Delegierter derUniversität in den zwei europäischenVerbundprojekten, unterstrich das be-merkenswerte Engagement des Frank-furter doctoral teams und hob die Be-deutung des Ausbaus von Kooperati-onsstrategien mit den europäischenPartneruniversitäten hervor. Die Betei-ligung an den Pilotprojekten hätteganz erheblich zu Erweiterung des Pro-blemverständnisses und zur Stärkungder Motivation beim Aufbau der neu-

en Strukturprogramme für Doktoran-den und zur Definition von Qualitäts-kriterien zusammen mit den Promo-vierenden beigetragen. Der Dialog zwi-schen Unternehmen und Institutionenin der Rhein-Main-Region und denGraduate Schools der Universität sollin den kommenden Monaten fortge-setzt und die Ergebnisse des ProCom-Doc-Projektes in einer deutsch-engli-schen Broschüre veröffentlicht werden.Das ProComDoc-Projekt (Improvinggeneric and professional communicati-on of doctoral graduates across Euro-pe) ist bereits das zweite Pilotprojekt,mit dem sich die Universität seit demFrühjahr 2004 an der Entwicklung derAusbildungsstrukturen für einen ›3rdcycle of higher education‹ in Europabeteiligt. In dem von der EuropeanUniversity Association (EUA) initiier-ten ›Doctoral Programmes Project‹hatte die Universität im Rahmen desnetwork I zusammen mit acht europäi-schen Universitäten Leitlinien zur›Structure and Organisation of Docto-ral Programmes‹ ausgearbeitet, diedann in die Beschlüsse der europäi-schen WissenschaftsministerInnen imMai 2005 im norwegischen Bergeneingegangen sind. In einem Nachfolge-projekt mit sechs europäischen Univer-sitäten aus England, Estland, Frank-reich, Litauen, Polen und Spanienwurden im Rahmen einer summerschool im Frühherbst in Granada Kri-terien und für Inhalte und Strategiender Kommunikation der general skill-Ausbildung erarbeitet, die nun in ei-nem ›Local Communication Event‹(LCE) an den Standorten der Partneru-niversitäten diskutiert und erprobtwurden. UR

Wie können sich Frauen an derUniversität vor sexuellen Über-griffen und Belästigung schützen?Wie kann durch selbstsicheresAuftreten und gezielte Kommuni-kation von Vorfällen die Sicher-heit verbessert werden? WelcheGefahrenzonen müssen an derUniversität beseitigt werden? Die-se Fragen standen im themati-schen Mittelpunkt des Frauenakti-onstages Ende November.

Frauen erleben an der Universitätimmer wieder als bedrohlich undunangenehm empfundene Situa-

tionen. Um Sicherheitsmängeln aufdie Spur zu kommen und gezielte Ge-genmaßnahmen ergreifen zu können,wurde im Auftrag der Frauenbeauftra-gen in diesem Wintersemester eineBefragung durchgeführt, deren Ergeb-nisse vorgestellt wurden. Etwa die Hälfte der Befragten hatteschon bedrohliche oder unangenehmeSituationen an der Universität erlebt,viele gaben an, dass solche Vorfälle da-zu geführt hätten, dass sie bestimmteBereiche der Universität meiden oderdass ihr Verhalten im Alltag davon be-einflusst werde. Besonders kritisch wurden Foyers,Flure und Treppenhäuser im AfE-Turm, Parkplätze und Tiefgarage unddiverse Aufzüge auf dem CampusBockenheim bewertet. Die StandorteWestend und Riedberg schnitten inder Bewertung der befragten Frauendeutlich besser ab. Am Campus We-stend wurde indes kritisiert, dass Gän-ge und Treppenhäuser des Hauptge-bäudes zu schlecht beleuchtet seienund dass nach Gebäudeschluss nur

Sicher in die UniFrauenaktionstag für Sicherheit undSelbstbehauptung

noch wenige Ausgänge vom Campuszur Verfügung stünden, die überdiesdunkel und einsam seien. Besonderseine unzureichende Beleuchtung wur-de standort unabhängig moniert.Um Abhilfe zu schaffen, wurde einestärkere Präsenz von Sicherheitsper-sonal, etwa in Form eines ›bei-Bedarf-Begleitservices‹ oder auch der ver-stärkte Einsatz von Videokameras zurÜberwachung kleinerer Fußwege an-geregt. Beide Vorschläge wurden je-doch nicht einhellig begrüßt, da Vi-deoüberwachung und zuviel Sicher-heitspersonal von vielen Befragtenwiederum auch als unangenehm emp-funden wurden. Eine weitere zentraleForderung betraf bessere Beleuchtungkritischer Stellen an der verschiede-nen Standorten der Universität.Um im Notfall schnell Hilfe anfordernzu können, regten viele der Befragtenan, Notrufknöpfe an den Telefonen inden Gebäuden oder auch Notrufsäulenauf dem Außengelände der Universitätzu installieren. Außerdem solltenmehr Notruf- und Sicherheitsinforma-tionen in den Gebäuden ausgehängtwerden. Denn die Erhebung hatteauch ergeben, dass die (Notruf-)Num-mern nur wenig bekannt sind: Nur et-wa jede vierte Befragte konnte dieNotrufnummer der Polizei angeben,Telefonnummern von Pförtnern wa-ren sogar noch seltener bekannt. AuchAnlaufstellen für Hilfe nach, oderAngst vor einer bedrohlichen Situati-on müssten bekannt gemacht werden.Grundsätzlich scheint zum Thema Si-cherheit ein erhöhter Gesprächsbedarfzu bestehen, dem sich die Frauenbe-auftragen auch in Zukunft annehmenwollen. Anke Fleckenstein

Schlüsselqualifikationen mit

Schlüsselrolle

1121. Dezember 2005 M A G A Z I N

›Behaarte‹ Schneckenarten kommenüberall auf der Welt in unterschiedli-chen Familien der Landschnecken vor.Bei dem haarigen Aufwuchs handeltes sich um fädige Auswüchse derzähen Proteinschutzschicht (Con-chiolin) des Schneckenhauses. Ge-bildet wird diese Schutzschicht vomMantelgewebe der Schnecken beider Erweiterung des Gehäuses amRand der Öffnung. Je nach Dichteund Länge der Haare erscheinen dieTiere samtig bis pelzig. Welche Funk-tion die ›behaarten‹ Gehäuse haben,war den Forschern bisher ein Rätsel.

»Die Bildung der Haare erfordert be-sondere Strategien und einen erheblichgrößeren Materialeinsatz als eine glatteSchale,« erklärt der Frankfurter Zoolo-ge PD Dr. Markus Pfenninger. »Einehaarige Schale stellt also einen ›teuren‹Mehraufwand dar, der seinem Trägerirgendeinen evolutiven Vorteil bringensollte«.Einen Hinweis auf des Rätsels Lösunggab die Beobachtung, dass die behaar-ten Arten vorzugsweise in feuchtenWaldhabitaten vorkommen. Um sichzu vergewissern, dass dies kein Zufallist, rekonstruierte die Forschergruppeum Pfenninger, an der auch Wissen-schaftler aus Prag, Konstanz und Lau-sanne beteiligt sind, die Stammesge-schichte der HaarschneckengattungTrochulus. In dieser in Mitteleuropaverbreiteten Gattung gibt es sowohl be-

jeweils beim Übergang zutrockenem Habitat. Dasspricht dafür, dass die Haarein trockener Umgebungnicht gebraucht werden.Wozu sind sie aber in feuch-ter Umgebung nützlich?1999 hatte der russischeZoologe Suvorov vermutet,die Haare würden die Fort-bewegung auf nassen Ober-flächen erleichtern, indemsie den Wasserfilm vomGehäuse fernhalten. Dass

gerade das Gegenteil der Fall ist, konn-ten Pfenninger und seine Kollegenjetzt experimentell nachweisen. »DieHaarschnecken der Gattung Trochulusgehen meistens bei sehr feuchtemWetter auf Nahrungssuche«, erklärtPfenninger, »Sie bevorzugen krautigePflanzen, wie z. B. Huflattich, die dannmit einem Wasserfilm überzogen sind.Eine Schnecke, die sich auf solchschwankendem Grund ernährt, be-nötigt also jedes bisschen zusätzlicheHaftung, die sie bekommen kann.«Denn fiele die Schnecke von ihrer oftein Meter über dem Boden schweben-den Futterquelle, würde es für sie ei-nen immensen Energieverlust bedeu-ten, wieder hochzuklettern. UR

Informationen: http://user.uni-frankfurt.de/~markusp/Fotos sind unter: http://www.muk.uni-frankfurt.de/pm2005/1105/index.htmlabzurufen.

haarte als auch glatte Arten, was dieVoraussetzung für eine solche Untersu-chung ist. Sehr zuverlässig lässt sich dieStammesgeschichte durch den geneti-schen Vergleich von nukleären undmitochondrialen DNA-Sequenzen re-konstruieren. Bei dieser Gelegenheitentdeckten Pfenninger und seine FrauAnne Pfenninger auch eine bishernicht bekannte Art, die sie Trochuluspiccardi benannten. Dieser Fund wäreallein durch die Beschreibung äußererMerkmale nicht möglich gewesen, weilsich viele Arten der Gattung Trochulussehr stark ähneln.Die Untersuchung hat gezeigt, dass dieletzte gemeinsame Vorfahrenart allerTrochulus-Schnecken aller Wahr-scheinlichkeit nach bereits Haare hatteund in einem feuchten Habitat lebte.Im Laufe der Evolution gingen danndiese Haare mindestens drei Mal unab-hängig voneinander verloren und zwar

Warum manche Schnecken Haare habenFrankfurter Zoologen entdecken neue Art der Haarschneckengattung Trochulus

Konzeptionen von Raum und Zeitsind zu allen Zeiten als grundlegendfür systematische Zugangsweisenzu den unterschiedlichsten Gebie-ten aufgefasst worden. Der wissen-schaftlichen Untersuchung derarti-ger Konzepte widmen sich verschie-dene Disziplinen. Das Zentrum zurErforschung der Frühen Neuzeit derUniversität kooperiert seit vielenJahren mit dem Institut für Ge-schichte der Naturwissenschaftendes Fachbereichs Physik, um dieBesonderheit naturwissenschaftli-cher Raum- und Zeitbegriffe syste-matisch zu untersuchen.

Zum Einsteinjahr 2005 ist es gelun-gen, den Physikalischen VereinFrankfurt am Main an dieser Ko-

operation zu beteiligen, und so einegrößere interessierte Öffentlichkeit an-zusprechen. Im Sommer fand am Insti-tut für England- und Amerikastudien

im Schwerpunkt Kultur-, Ideen- undSozialgeschichte eine Seminarveran-staltung statt, die unterschiedliche Fa-cetten der Begriffsbildung für Raumund Zeit in den Naturwissenschaftenfür das 17. und 18. Jahrhundert be-leuchtete. Fragen des Gottesbildes, derAuffassung von Materie, des Kraftbe-griffes und nach der Beschaffenheit al-les Seienden wurden im Spiegel derunterschiedlichen Konzepte diskutiert.Klaus Reichert vom Zentrum zur Er-forschung der Frühen Neuzeit wies erstkürzlich darauf hin, aus welch vielfälti-gen Quellen die Raum- und Zeitkon-zepte des 17. Jahrhunderts gespeistwurden, insbesondere hob er diechristliche Kabbalah hervor. Einflüssedes von Reichert erwähnten Cambrid-ger Platonisten Henry Moore auf dieKonzeption des absoluten Raumes beiIsaac Newton wurden zwar bislang inausgewählten Kreisen wissenschaftshi-storischer Spezialisten diskutiert, diekonkrete Wechselwirkung mit Theolo-gie, Philosophie und Literatur aberauch Physik und mathematischer Um-setzung, blieb jedoch meist unbeachtet. Während Newton Raum und Zeit alsabsolute, von den Dingen unabhängigeGrößen einführt, liefert Gottfried Wil-helm Leibniz einen Gegenentwurf, dergenau diese als relational begreift.Raum und Zeit sind somit bloße Phä-nomene des wirklich Seienden. Newtons Auffassung war philosophie-geschichtlich vor allem für Kant vonBedeutung, in der Naturphilosophieund Physik durchlief sie einen Bedeu-tungswandel, der schließlich zum Endedes 19. Jahrhunderts die Absolutheitgänzlich in Frage stellte und über Ent-würfe von Ernst Mach und Albert Ein-stein schließlich zu einem Relationalis-mus im Leibnizschen Sinne führte, zu-mindest was den derzeitigen Diskussi-onsstand in der Grundlagenphysik an-geht. Entsprechend gehen einige dermodernen Theorien davon aus, dassRaum und Zeit phänomenal sind, ih-nen also keine wirkliche Existenz zu-kommt.Eine aktuelle Problematik in derGrundlagendebatte der Physik ist dieHintergrundunabhängigkeit funda-mentaler Theorien. So sind alle String-theorien hintergrundabhängig, währ-

Raum und Zeit sindphänomenalNaturwissenschaftliche Raum- und Zeit-begrifflichkeiten bestimmen unser Weltbild

end die Loop-Theorien der Quanten-gravitation unabhängig formulierbarsind. Strukturell ist das die Frage nacheinem absoluten Raum im Newton-schen oder einem relationalen Raumim Leibnizschen Sinne. Entsprechendgibt es hier eine unmittelbare Verbin-dung zwischen moderner systemati-scher Debatte und der historischenFragestellung.Auch die Frage nach Kontinuität oderDiskontinuität des Raumes spiegeltnicht nur eines der wissenschaftshisto-rischen Themata wider, sondern siefindet sich auch in ihrer vollen philo-sophischen Bedeutung in der physika-lischen Grundlagendiskussion wieder.Ebenso ist das Problem der Ununter-scheidbarkeit für diese Fragestellungenbereits seit Leibniz’ Angriff auf dasKonzept eines absoluten Raumes un-mittelbar präsent. Hier wird die Mög-lichkeit bloßer leerer Raumsegmentedeshalb verworfen, weil solche Seg-

mente untereinandernicht unterschiedenwerden können. Ent-sprechend kann esnach Leibniz für wirkli-che, das heißt nicht ab-strakte, Objekte keinenzureichenden Grund ge-ben, warum sie ehermit dem einen als miteinem anderen Raum-teil in Wechselwirkungtreten sollten. Hierauswird dann abgeleitet,dass es solche ununter-scheidbaren Dinge garnicht geben kann, da-

mit solche Mehrdeutigkeiten vermie-den werden. In der Leibnizschen For-mulierung als Prinzip gehört es auchzu den Motiven, die Julian Barbour beider Entwicklung seines kosmologi-schen Ansatzes leiten. In der moder-nen Vielteilchen-Quantenmechanikhat die realisierte Ununterscheidbar-keit von Teilchen unmittelbare Aus-wirkungen auf den Charakter der zu-grundeliegenden Statistiken.Das Zentrum zur Erforschung derFrühen Neuzeit hat es sich zum Zielgesetzt, die Relevanz frühneuzeitlicherKonzeptionen für aktuelle Diskussio-nen aufzuzeigen und hat erstmals ei-nen solch langfristigen ideengeschicht-lichen Entwicklungsverlauf im Bereichexakter Naturwissenschaft vorgeführt.Das Symposium förderten die FritzThyssen Stiftung, die Frankfurter Ver-einigung für Geschichte der Wissen-schaft und Technik e. V. Arbor Scienti-arum und der Physikalische Verein.Durch die Initiative sind Literaturwis-senschaftler, Philosophen, Historikerder Naturwissenschaften, Mathemati-ker und Physiker aus Europa und denUSA in den disziplinenübergreifendenDialog eingetreten. Schon jetzt wirddeutlich, dass der intendierte Anspruchgegenseitiger Befruchtung systemati-scher und historischer Sichtweisen aufdie Konzeptionen von Raum und Zeiteingelöst werden kann. Die Themen-Relationalität und Substanzialität, Kon-tinuität und Diskontinuität, sowie In-dividuation und Ununterscheidbarkeitspielten nicht nur eine durchgehendeRolle in der Frühen Neuzeit; sie sindauch für eine systematische Debatte inden Naturwissenschaften von grundle-gender Bedeutung. Frank Linhard

Naturwissenschaftliche Raum- und

Zeitbegriffe, herausgegeben von FrankLinhard und Peter EisenhardtZeitsprünge, Forschungen zur FrühenNeuzeit, Heft 1/2 2007, KlostermannVerlag, Frankfurt am Main, mit Beiträ-gen von Julian Barbour (Oxford), Dani-ele Cozzoli (Barcelona), Peter Eisen-hardt (Frankfurt), Anne Eusterschulte(Berlin), Thomas Görnitz (Frankfurt),Claus Kiefer (Köln), Eberhard Knobloch(Berlin), Frank Linhard (Frankfurt), Hel-mut Pulte (Bochum), Walter Saltzer(Frankfurt), Rainer Zimmermann (Cam-bridge, Kassel, München)

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12 21. Dezember 2005C A M P U S A K T U E L L

Zur nachhaltigen Verbesserung der wissenschaftlichen Lite-raturversorgung, insbesondere der Informationsversorgungmit digitalen Medien an deutschen Hochschulen, unter-stützt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) den Er-werb von Nationallizenzen für digitale Publikationen. An-fang Dezember hat die DFG beschlos-sen, das im Vorjahr begonneneProgramm mit dreißig elektroni-schen Produkten fortzusetzen unddafür 21,5 Millionen Euro zurVerfügung gestellt. Ziel der DFG-Förderinitiative ist es,die überregionale Literaturversorgungweiter voranzutreiben. Mit der neuen Förderinitiative für Na-tur- und Geisteswissenschaften geht dieDFG weitere Schritte in Richtung aufeine Digitalisierung der DFG-Sonder-sammelgebiete, um in Deutschland eineeinheitliche und effektive Informationsver-sorgung auf hohem Niveau sicher zu stellen.Längerfristig ist geplant, auch den Zugriff auf lau-fende wissenschaftliche Zeitschriftenjahrgänge in dieDFG-Förderung einzubeziehen. Auf diesem Wege wird dengeistes- und naturwissenschaftlichen Disziplinen inDeutschland eine wichtige Forschungsressource erschlos-sen. Ab Mai 2006 werden deutschlandweit Wissenschaftle-

rInnen und Studierende über die einzelnen Hochschulenund Forschungseinrichtungen einen kostenfreien Online-Zugang zu den Datenbanken und digitalen Zeitschriftenar-chiven namhafter internationaler Verlage haben.

Die Lizenzverträge wurden von sieben Informa-tionseinrichtungen ausgehandelt, darunter

von der Universitätsbibliothek JohannChristian Senckenberg, der die DFG ins-

gesamt 9,6 Mio EURO für die von ihr er-worbenen Datenbanken und Zeitschriften-

archive bewilligt hat. Bei den elektroni-schen Produkten, die die UB für den

deutschlandweiten Zugriff lizenziert, handeltes sich im einzelnen um:.Annual Reviews Electronic Back Volume

Collection: 32 Jahrbücher aus den Schwer-punktbereichen Biomedizin, Physik undSozialwissenschaften ab 1932.Biological Abstracts Archive 1969-

2004: Biological Abstracts ist die führendeDatenbank im Bereich der Biologie. Das Archivstellt eine optimale Ergänzung zu der am For-

schungsinstitut Senckenberg entwickelten Daten-bank BIOLIS dar, die für den Zeitraum 1970-1996 frei imInternet zur Verfügung steht..Oxford Journals Digital Archive: 150 geistes- und natur-wissenschaftliche Zeitschriften aus den Jahren 1829-1995.Periodicals Contents Index – Full Text: 350 geistes- undsozialwissenschaftliche Zeitschriften aus dem Zeitraum1802-1995 im Volltext.Science Direct Journals Historical Back Files: Der VerlagElsevier bietet sein Zeitschriftenarchiv in 28 fachlichen Kol-lektionen an. Davon wurden zehn als Nationallizenz erwor-ben. Der fachliche Schwerpunkt liegt auf der Biologie, derChemie, der Physik, den Wirtschafts- und Sozialwissen-schaften. Es handelt sich um mehr als 700 Titel vom erstenJahrgang bis zum Jahr 1994..Teatro Español del Siglo de Oro: 850 Werke der 16 wich-tigsten Vertreter des goldenen Zeitalters in Spanien im Voll-text.Wiley InterScience Backfile Collection: Etwa 100 Titel ausdem Bereich der Chemie, darunter die Angewandte Chemieab 1887 und Liebig’s Annalen ab 1832. Margot Wiesner

UniversitätsbibliothekWilhelm Genazino: Ausstellung zur Poetik-gastdozentur

Vom 11. Januar bis 25. Februar 2006 findet eine Begleit-ausstellung zur aktuellen Poetik-Gastdozentur statt. Aus-stellungseröffnung ist am 10. Januar um 17 Uhr. Es be-grüßt Leitender Bibliotheksdirektor Berndt Dugall; essprechen Prof. Volker Bohn und als Festredner Prof. HorstRumpf.In der Ausstellung zu Leben und Werk Wilhelm Genazinossind Bücher, Dokumente und Fotos zusammengetragen,die dem Betrachter eine anschauliche Vorstellung vom Le-bensgang des Autors, seinem bisher vorgelegten Werk unddessen Rezeption in der li-terarischen Öffentlichkeitvermitteln möchten. Den ro-ten Faden bildet die Chrono-logie der einzelnen Werke,die in mittlerweile 40 Jahrenveröffentlicht wurden, seienes die zahlreichen Romane,Hörspiele und Essays, seien esdie vielen kleineren Arbeitenfür Zeitungen und Zeitschrif-ten, bis hin zum ersten Thea-terstück in diesem Jahr.Traditionsgemäß wird dieUniversitätsbibliothek außerdem ein Begleitheft zu Wil-helm Genazino zusammenstellen, das unter anderem vierwissenschaftliche Aufsätze (Originalbeiträge), eine erst-mals veröffentlichte Erzählung von Genazino, Interviewssowie Fotos und dokumentarisches Material enthaltenwird. Das Heft wird bei der Ausstellungseröffnung am 10.Januar erhältlich sein, danach kann es am Info-Schalterder UB für 5 Euro erworben werden. Die Termine der Gastvorlesungen: ›Die Batterien des Poe-tischen‹ (10. Januar), ›Metaphysische Westentaschen‹ (17.Januar), ›Die Zeit und die Krümel‹ (24. Januar), ›Von derSpielbarkeit der Angst‹ (31. Januar) und ›Vom Flaneurzum Streuner‹ (7. Februar); jeweils in Hörsaal VI, Hörsaal-gebäude, Campus Bockenheim. Die Ausstellung im Ausstellungsraum der Bibliothek ander Bockenheimer Landstr. 134-138, 60325 Frankfurt, inder B-Ebene der U-Bahn, ›Bockenheimer Warte‹ ist Mo,Mi, Fr 9 bis 17 Uhr und Di, Do 9 bis 20 Uhr geöffnet.

Winfried Giesen

Aus den Bibliotheken

Campus BockenheimUniversitätsbibliothek

Johann Christian Senckenberg

Informationen: Tel.: (069) 798-39205; 39208; E-Mail: [email protected]/

FB 1: Juristisches Seminar

Informationen: Tel. (069) 798-23196 oder E-Mail: [email protected]/Bibliotheken/Jursem/index.html

FB 2: Fachbereichsbibliothek Wirtschaftswissen-

schaften

Informationen: Tel.: (069) 798-23216; 22217 www.bibliotheken.uni-frankfurt.de/bib02/index.html

FB 3 / 4: Bibliothek Gesellschafts- und Erziehungs-

wissenschaften (BGE)

Informationen FB 3: Tel.: (069) 798-23428Informationen FB 4: Tel.: (069) 798-22007www.bibliotheken.uni-frankfurt.de/bge/index.html

FB 5: Bibliothek des Instituts für Psychologie

Bibliothek der Institute für Pädagogische Psycholo-

gie und Psychoanalyse

Informationen: Tel.: (069) 798-23606; 23850www.uni-frankfurt.de/fb/fb05/ifpp/bibliothek/index.html

FB 9: Kunstbibliothek

Informationen: Tel.: (069) 798-22907 www.ub.uni-frankfurt.de/kunstbibliothek/kmbho-me.html

Campus WestendFB 6 – 8; 10: Bibliothekszentrum Geisteswissen-

schaften (BzG)

Infotheke im Querbau 1: Tel.: (069) 798-32500Infotheke im Querbau 6: Tel.: (069) 798-32653www.bibliotheken.uni-frankfurt.de/bzg/index.html

Campus RiedbergFB 13 – 15: Bibliothekszentrum Niederursel (BZNU)

Informationen: Tel.: (069) 798-29105www.ub.uni-frankfurt.de/bznu/bznuhome.html

Campus NiederradFB 16: Medizinische Hauptbibliothek (MedHB)

Informationen: Tel.: (069) 6301-5058www.ub.uni-frankfurt.de/medhb/medhb.html

Einführungen in die Bibliotheksbenutzung, die elektronischen Kataloge oder die Recherche in Fach-datenbanken:

Literatur zu ›Deutschland im Fußball-Fieber: WM 2006 und Marketing‹dringend gesucht! Bei der Antwortkönnen beispielsweise die Datenban-ken WiSoNet und WiSoNet Plus hel-fen:WiSoNet ist eine wirtschaftswissen-schaftliche Literaturdatenbank. Siebietet mehr als 2,4 Mio. Literaturnach-weise aus über 6.000 deutschsprachi-gen und internationalen Fachzeit-schriften, Büchern und grauer Litera-tur aus den Bereichen .Betriebswirtschaft, .Volkswirtschaft,.Kreditwirtschaft und .Arbeitswis-senschaft. Inhaltlich werden die Literaturnach-weise mit Quellenangaben, Abstractssowie Schlagworten gemäß dem Stan-dard Thesaurus Wirtschaft erschlossen. Ergänzend bietet WiSoNet Plus denZugriff auf ca. 220 Zeitschriftentitel imVolltext, beispielsweise Betrieb undWirtschaft, Controlling, Die Betriebs-wirtschaft, Finanzwirtschaft, HarvardBusiness Manager, Zeitschrift fürFührung und Organisation und dieZeitschrift für Wirtschaftspolitik.Beide Datenbanken bieten sowohl ei-

ne ›Google‹-Suche über den gesamtenDatenbestand als auch eine detaillierteSuche mit den Feldern Überall, Autor,Titel, Quelle, ISSN/ISBN und Jahre an.Zu dem jeweiligen Feld lässt sich derentsprechende Index aufblättern. Die-ser zeigt an, ob der eingegebene Be-griff indexiert, also suchbar ist und wieviele Treffer man mit diesem Suchbe-griff erzielt. Die inhaltliche Suche wird unterstütztdurch den Standard Thesaurus Wirt-schaft. Er enthält ca. 5.000 Schlagwör-ter (Deskriptoren) und ca. 18.000 ver-wandte Begriffe (Nichtdeskriptoren),die mit den entsprechenden Schlag-worten verknüpft sind. Die Schlag-worte sind fach-systematisch geord-net. Es gibt eine Begriffserläuterung,Ober- und Unterbegriffe, Synonymeund verwandte Begriffe.Die Fachbereichsbibliothek Wirt-schaftswissenschaften bietet auch imWS 2005/06 Einführungen in die Su-che in wirtschaftswissenschaftlichenFachdatenbanken an. Dagmar Gärtner

Alle Termine unter www.wiwi.uni-frankfurt.de/index.php?id=49

Informationen auf allen KanälenEines der modernsten Multimedia-Sprachlabore in Hessen eröffnet

Ende November wurde in feierlichem Rahmen das neue Multimedia-Sprachlabor des Zentrums für Weiterbildung in Anwesenheit der Vizepräsi-denten Prof. Jürgen Bereiter-Hahn und Prof. Andreas Gold eröffnet. Damit steht eine der modernsten Sprachlehranlagen in Hessen – ein Produktder Firma Tandberg – den Nutzern zur Verfügung. Prof. Bereiter-Hahn unter-strich, dass die Universität Frankfurt damit die Voraussetzungen für einehervorragende fremdsprachliche Aus- und Weiterbildung der Studierendengeschaffen habe. In einer globalen, vielsprachigen Welt, in einem zusam-menwachsenden Europa, in Frankfurt als internationalem (Wirtschafts-)Standort seien Sprachkenntnisse unerlässlich geworden und im Berufsle-ben als sogenannte Schlüsselqualifikationen mehr denn je gefordert.Parallel zu dem seit Jahren erfolgreichen Sprachkursangebot des Zentrumswurde mit dieser Einrichtung in Zeiten von E-Learning und Blended-Lear-ning ein zusätzlicher Anreiz des Lernens geschaffen. Eine begeisterte Stu-dierende: »Da mein straffer Stundenplan es mir nicht erlaubt, einen Sprach-kurs zu besuchen, bietet mir das neue Sprachlabor dennoch die Möglichkeit,meine Sprachkenntnisse mit toller Software zu vertiefen. Hier kann ich zeit-lich flexibel und nach meinem eigenen Tempo lernen.« Zudem eröffnet die neue Sprachlehranlage neue Dimensionen für die Lehre:So kann man eigene und für den Unterricht maßgeschneiderte multimedia-le Materialien und Konzepte erstellen. Neben 17 Arbeitsplätzen und einemLehrerarbeitsplatz verfügt das Sprachlabor in einem separaten Raum näm-lich auch über einen Autorenplatz, an dem Dozenten eigene Unterrichtsma-terialien entwickeln können: Das heißt Audio-, Video- und Textmaterial kannindividuell aus verschiedenen Quellen zusammengestellt, bearbeitet, digita-lisiert und auf dem Server abgelegt werden, zu dem alle Labor-PCs direktenZugang haben. Weiterhin besteht die Möglichkeit, bereits vorhandenes Ton-und Bild-Lehrmaterial einzusetzen oder auch dies zu digitalisieren, um einebessere Datenqualität zu erreichen.Zunächst soll das elektronische Sprachlabor hauptsächlich den Studieren-den als Selbstlernzentrum zur Verfügung stehen, für das hochwertige Multi-media-Lernsoftware in den verschiedensten Sprachen und auf dem aktuell-sten didaktischen und technischen Stand erworben wurde. Später soll esauch den Fachbereichen zur Nutzung zur Verfügung stehen. Alle interessierten Mitglieder der Universität, die an dieser Anlage Sprachenlernen oder lehren möchten, müssen an einer Schulung teilnehmen, diekünftig in regelmäßigen Abständen angeboten wird. Gegen einen Seme-sterbeitrag von 20 Euro erhält jeder Nutzer nach erfolgreicher Schulung ei-ne Zugangsberechtigungskarte.

Maria Kopp-Kavermann

Auskünfte erteilt Walter Mendel unter der Telefonnummer 798-23563.

Alle Termine auf einen Klick:www.ub.uni-frankfurt.de/benut-zung/literatursuche.html

Kontakte und Termine

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Universitätsbibliothek

9,6 Millionen Euro für DFG-Nationallizenzen

Fachbereichsbibliothek WirtschaftswissenschaftenLiteratursuche leicht gemacht

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UniReportaktuell

Wahl Spezial

Wahlen Studierendenparlament, Fachschaftsräte, Zentrumsrat ZLF und Fachbereichsräte

Liste 1 UNABHÄNGIGE Fachbe-

reichsgruppen (GIRAFFEN)

1.a) Nafize Solak (01)1.b) Janine Schwarz (01)2.a) César Armando Quinones Lozada

(16)2.b) Stefan Schratz (02)3.a) Johann Sebastian Michels (01)3.b) Thorsten Biedenkapp (16)4.a) Sven Daume (15)4.b) Joachim Merten (01)5.a) Oliver Garlipp (01)5.b) Christian Scherf (02)6.a) Wilfrid Fritz (03)6.b) Christoph Merz (16)7.a) Karl Kosilo (01)7.b) Sven Daume (15)8.a) Daniel Synek (01)8.b) CésarArmando Quinones Lozada

(16)9.a) Oliver Garlipp (01)9.b) JohannSebastian Michels (01)10.a) Joachim Merten (01)10.b) Nafize Solak (01)11.a) Janine Schwarz (01)11.b) Wilfrid Fritz (01)12.a) Frank Stritzl (01)12.b) Daniel Synek (01)13.a) Alexander Berres (01)13.b) Karl Kosilo (01)14.a) Kathrin Pistauer (01)14.b) Nadine Dominique Hoffmann

(01)15.a) Stefan Schratz (02)15.b) Frank Stritzl (01)

Liste 2 Liberale Hochschulgruppe

(LHG)

1.a) Tobias Courtial (03)1.b) Stefan Wender (03)2.a) Dominik Denny (10)2.b) Michael Flad (02)

3.a) Shola Nassery (01)4.a) Lema Wardak (01)4.b) Roland Philippi (03)5.a) Mimount El Aazouzi (03)6.a) Mona Model (01)6.b) Chris-Michel Lütgendorff (01)7.a) Hans-Christian Mick (01)8.a) Chris-Michel Lütgendorff (01)8.b) Mona Model (01)9.a) Roland Philippi (03)9.b) Lema Wardak (01)10.a) Michael Flad (02)11.a) Stefan Wender (03)11.b) Tobias Courtial (03)

Liste 3 Ring Christlich Demokrati-

scher Studenten (RCDS)

1.a) Alexander Krey (01)1.b) Ann-Kathrin Höflich (01)2.a) Mehmet Celebi (02)2.b) Michael Kraus (03)3.a) Thomas Weber (12)3.b) Alexandros Tsioupas (01)4.a) Christian Powelz (01)4.b) Daniel Wicklein (01)5.a) Susanne Sawatzki (10)5.b) Martin Anker (08)6.a) Michael Hippeli (01)6.b) Verena David (01)7.a) Florian Schröder (13)7.b) Aniello Ambrosio (01)

Liste 4 Linke Liste (feministische

autonome unifrauen., sinistra!,

UNLiKE)

1.a) Katharina Vester (03)1.b) Bettina Herold (08)2.a) Rhoxane Trenkle (03)2.b) Rebekka Palmieri (03)3.a) Melanie Schreiber (03)3.b) Mecbure Oba (03)4.a) Sarah Dellmann (10)

4.b) Malaika Rödel (03)5.a) Sonya Popa-Henning (03)5.b) Darja Klingenberg (03)6.a) Sirwa Kader (03)6.b) Anita Fischer (03)7.a) Britta Siebel (03)7.b) Reinhard Föhrenbach (03)8.a) Martina Lenhardt (10)8.b) Flo Maak (09)9.a) Bernadette Wörner (10)9.b) Sven Reuter (03)10.a) Nele Zimmermann (09)10.b) Christian Tedjasukmana (10)11.a) Barbara Holder (10)11.b) Johannes Wilhelm (03)12.a) Eva Brede (09)12.b) Stefan Weigand (03)13.a) Claudia Willms (09)13.b) Andreas Folkers (03)14.a) Franziska Reiche (09)14.b) Daniel Loick (08)15.a) Jule Hillgärtner (10)15.b) Philip Bollinger (10)16.a) Helene Herold (08)16.b) David Melz (03)17.a) Timo Krstin (10)17.b) Heiner Schwarz (04)18.a) Daniel Karanovic (12)18.b) Oliver Schupp (03)19.a) Daniel Keil (03)19.b) Alexander Witzig (03)20.a) Dennis Göttel (10)20.b) Dominik Lux (03)21.a) Felix Haase (03)21.b) Jesko Bender (10)22.a) Mario Como (03)22.b) Dirk Schuck (08)23.a) Felix Hauf (03)23.b) Julian Artner (03)24.a) Andreas Pors (08)24.b) Fabian Wagner (03)25.a) Fabian Wagner (03)

25.b) Andreas Pors (08)26.a) Julian Artner (03)26.b) Felix Hauf (03)27.a) Dirk Schuck (08)27.b) Mario Como (03)28.a) Jesko Bender (10)28.b) Felix Haase (03)29.a) Dominik Lux (03)29.b) Dennis Göttel (10)30.a) Alexander Witzig (03)30.b) Daniel Keil (03)31.a) Oliver Schupp (03)31.b) Daniel Karanovic (12)32.a) Heiner Schwarz (04)32.b) Timo Krstin (10)33.a) David Melz (03)33.b) Helene Herold (08)34.a) Philip Bollinger (10)34.b) Jule Hillgärtner (10)35.a) Daniel Loick (08)35.b) Franziska Reiche (09)36.a) Andreas Folkers (03)36.b) Claudia Willms (09)37.a) Stefan Weigand (03)37.b) Eva Brede (09)38.a) Johannes Wilhelm (03)38.b) Barbara Holder (10)39.a) Christian Tedjasukmana (10)39.b) Nele Zimmermann (09)40.a) Sven Reuter (03)40.b) Bernadette Wörner (10)41.a) Flo Maak (09)41.b) Martina Lenhardt (10)42.a) Reinhard Föhrenbach (03)42.b) Britta Siebel (03)43.a) Anita Fischer (03)43.b) Sirwa Kader (03)44.a) Darja Klingenberg (03)44.b) Sonya Popa-Henning (03)45.a) Malaika Rödel (03)45.b) Sarah Dellmann (10)46.a) Mecbure Oba (03)46.b) Melanie Schreiber (03)47.a) Rebekka Palmieri (03)47.b) Rhoxane Trenkle (03)48.a) Bettina Herold (08)48.b) Katharina Vester (03)

Liste 5 FiST - Frankfurts inter-

nationale Studierende

1.a) Omid Barahmadn Pour (16)1.b) Dimitrios Takas (16)2.a) Pania Mokhtari (16)2.b) Dharshini Sivakumaran (16)4.a) Alex Florian Filip (16)4.b) Philipp Eger (16)5.a) Zenai Almedon (16)5.b) Cécil Launay (16)1.a) Valentin Weber (16)1.b) Fabian Nicolas Wolpert (16)

Liste 6 Bündnis 90/Die Grünen-

Hochschulgruppe

1.a) Verena Vay (10)1.b) Abel Schumann (02)2.a) Alexander Follert (12)2.b) Christiane Wolkenhauer (10)3.a) Sandra Zehl (01)3.b) Yigitçan Karabulut (02)4.a) Peter Jung (03)4.b) Désirée Kalkowski (02)5.a) Alexander Ellberg (12)5.b) Manuel Stock (10)6.a) Amin Benaissa (02)6.b) Anselm Spindler (03)7.a) Abel Schumann (02)7.b) Vivian Tran (09)8.a) Désirée Kalkowski (02)8.b) Christian Dorsch (11)9.a) Yigitçan Karabulut (02)9.b) Sandra Zehl (01)10.a) Christian Dorsch (11)10.b) Nicole Hohmann (09)11.a) Manuel Stock (10)11.b) Alexander Follert (12)12.a) Nicole Hohmann (09)12.b) Peter Jung (03)13.a) Vivian Tran (09)13.b) Amin Benaissa (02)14.a) Christiane Wolkenhauer (10)14.b) Verena Vay (10)15.a) Anselm Spindler (03)15.b) Alexander Ellberg (12)

Kandidatenlisten Studierendenparlament

Die Redaktion übernimmt k e i n e Verantwortung für Richtigkeit und Vollständigkeit der Listen sowie kor-rekte Schreibweisen. Fragen und Kommentare sind an den zuständigen Zentralen Wahlvorstand zu richten.

Montag, 30. Januar bis Mittwoch, 1. Februar, jeweils 9 bis 15 Uhr

Fachbereich/Bezeichnung Stimmbezirk Wahllokal

01 Rechtswissenschaft I Juridicum, Campus Bockenheim11 Geowissenschaften und Geographie Senckenberganlage 31, EG, vor dem

Seminar

02 Wirtschaftswissenschaften II Altes Hauptgebäude, Campus Bockenheim05 Psychologie und Sportwissenschaften Mertonstraße 17-25,SK Studienkolleg EG, Haupteingang (vor dem WiWi-Dekanat)

05 Psychologie und IIa Sportuni, Campus BockenheimSportwissenschaften (zusätzlich) Ginnheimer Landstr. 39,

EG, Foyer Haupteingang nur: Di.,31. Januar

03 Gesellschaftswissenschaften III AfE-Turm, Campus Bockenheim04 Erziehungswissenschaften Senckenberganlage 15, EG, Foyer12 Informatik und Mathematik

06 Evangelische Theologie IV IG Hochhaus, Campus Westend07 Katholische Theologie Grüneburgplatz 1,08 Philosophie und Geschichtswissenschaften Rotunde09 Sprach- und Kulturwissenschaften10 Neuere Philologien

13 Physik V Biozentrum, Campus Riedberg14 Biochemie, Chemie und Pharmazie Marie-Curie-Straße 9 15 Biowissenschaften Haupteingang Mensa

15 Biowissenschaften Va Zoologisches Institut, Siesmayerstraße 70(zusätzlich) Vorraum Großer Hörsaal

nur: Mo., 30. Januar

16 Medizin VI Klinikum, Campus NiederradPersonalkasino, Haus 35, 2.OG, Mensa

1. Letzte Absendemöglichkeit der Briefwahlunterlagen Do. 05.01.062. Briefwahlschluss um 16 Uhr Di. 24.01.063. Vorbereitung der Urnenwahl Stupa + FschR Mi. 25.01. bis Fr. 27.01.064. Vorbereitung der Urnenwahl FbR Mi. 25.01. bis Fr. 27.01.065. Urnenwahl Stupa + FschR Mo. 30.01. bis Mi. 01.02.06*6. Urnenwahl FbR Mo. 30.01. bis Di. 31.01.067. Auszählung der Stimmen FbR durch ab Fr. 03.02.06

Fachbereichswahlvorstände

* Termine wurden vom Studentischen Wahlausschuss beschlossen. Abkürzungen: FbR = Fachbereichsräte,Stupa = Studierendenparlament, FschR = Fachschaftsräte

Donnerstag, 2. Februar, 11 bis 15 Uhr (Mensatag)

Fachbereich/Bezeichnung Stimmbezirk Wahllokal

01 RechtswissenschaftI, II und III Neue Mensa, Campus Bockenheim02 Wirtschaftswissenschaften Bockenheimer Landstr.133, EG, 03 Gesellschaftswissenschaften Haupteingang04 Erziehungswissenschaften05 Psychologie und Sportwissenschaften09 Sprach- und Kulturwissenschaften11 Geowissenschaften/Geographie12 Informatik und MathematikSK Studienkolleg

06 Evangelische Theologie IV IG Hochhaus, Campus Westend07 Katholische Theologie Grüneburgplatz 1, 08 Philosophie und Geschichtswissenschaften Casino (Vorraum)09 Sprach- und Kulturwissenschaften10 Neuere Philologien

13 Physik V Biozentrum, Campus Riedberg14 Biochemie, Chemie und Pharmazie Marie-Curie-Straße 9,15 Biowissenschaften Haupteingang Mensa

16 Medizin VI Klinikum, Campus NiederradPersonalkasino, Haus 35, 2.OG, Mensa

Terminplan

Stimmbezirke Urnenwahl Studierendenparlament, Fachschaftsräte und Zentrumsrat ZLF

Fortsetzung auf Seite 14

14 21. Dezember 2005WA H L S P E Z I A L

Liste 7 Demokratische Linke

Liste (DL)

1.a) Alexander Wagner (03)1.b) Anne Neuendorf (03)2.a) Daniel Rogausch (03)2.b) Sharon Weingarten (03)3.a) Sonja Erkens (03)3.b) Kolja Möller (03)4.a) Mirjam Prauschke (03)4.b) Thomas Balzer (08)5.a) Jan-Paul Grüner (01)5.b) Teresa Goepel (03)6.a) Daniel Klösel (03)6.b) Anuscheh Farahat (01)7.a) Stefanie Mielast (03)7.b) Nora Rothauge (04)8.a) Gesa Heinbach (09)8.b) Ersin Yildiz (03)9.a) Georgios Kaimakamis (01)10.a) Friederike Boll (01)10.b) Alexander Wagner (03)11.a) Anne Neuendorf (03)11.b) Daniel Rogausch (03)12.a) Sharon Weingarten (03)12.b) Sonja Erkens (03)13.a) Kolja Möller (03)13.b) Mirjam Prauschke (03)14.a) Thomas Balzer (08)14.b) Jan-Paul Grüner (01)15.a) Teresa Goepel (03)15.b) Daniel Klösel (03)16.a) Anuscheh Farahat (01)16.b) Stefanie Mielast (03)17.a) Nora Rothauge (04)17.b) Gesa Heinbach (09)18.a) Ersin Yildiz (03)18.b) Georgios Kaimakamis (01)19.a) Friederike Boll (01)19.b) — — (—)

Liste 8 Die Linke. WASG

1.a) Janine Wissler (03)1.b) Jonas Rest (03)2.a) Marc Phillip Nogueira (03)2.b) Fabian Engler (09)3.a) Johannes C. Ritter (01)3.b) Georgios-Akxej Pfitzner (01)4.a) Marieke Müller (10)4.b) Ümit Kücük (08)5.a) Ruwen-C. Krieger (03)5.b) Christian Sitz (10)

Liste 9 attac / is

1.a) Kayuan Bozoegmehr (16)1.b) Jessica Castro Merino (04)2.a) Simon Che Berberich (08)2.b) Klaus Reuning (03)3.a) David Reiner (03)3.b) Helena Galatsanos-Dück (14)4.a) Constantino Giantrancesco (03)4.b) Nadja Preß (09)5.a) Fairouz Bentahr (03)5.b) Nadia Tambue (10)6.a) Karin Ströbel (01)6.b) Vincenzo Pellegrino (03)7.a) Gabor Török (12)7.b) Julian Rivera Cases (04)8.a) Matthew Maguire (10)8.b) Moritz Hagemann (08)9.a) Seif Doukkali (03)9.b) Slevica Berinja (03)10.a) Andreas Varga (12)10.b) Constantino Giantrancesco (03)11.a) Klaus Reuning (03)11.b) Vincenzo Pellegrino (03)12.a) David Reiner (03)12.b) — — (—)

Liste 10 Juso-Hochschulgruppe

1.a) Julian Zado (01)1.b) Kristin Kölbel (10)2.a) Katharina Schmidt (13)2.b) Rajid Ahmed Matin (01)3.a) Mike Josef (03)3.b) Nina Schniederjahn (01)4.a) David Dilmaghani (08)4.b) Jennifer Dreher (03)5.a) Michael Troll (03)5.b) Onur Akay (01)6.a) Dominic Steinrode (02)6.b) Kristin Bode (03)7.a) Christian Beckmann (01)7.b) Katharina Schmidt (13)8.a) Philipp Schneider (13)8.b) Dominic Steinrode (02)9.a) Rajid Ahmed Matin (01)9.b) Michael Troll (03)10.a) Kristin Bode (03)10.b) Claudius Blindow (01)11.a) Kaweh Nia Peyman (02)11.b) Sebastian Keil (03)12.a) Jonas Lüdke (03)12.b) Christian Beckmann (01)13.a) Claudius Blindow (01)13.b) Miguel Westphal (03)14.a) Frederik Röll (03)14.b) David Dilmaghani (08)15.a) Kristin Kölbel (10)15.b) Michael Troll (03)16.a) Jennifer Dreher (03)16.b) Mike Josef (03)17.a) Miguel Westphal (03)17.b) Julian Zado (01)18.a) Onur Akay (01)18.b) — — (—)

FSR 03

Liste 1 Liberale Hochschulgruppe

(LHG)

1.a) Tobias Courtial (03)1.b) Mimount El Aazouzi (03)2.a) Stefan Wender (03)2.b) Roland Philippi (03)3.a) Roland Philippi (03)3.b) Stefan Wender (03)4.a) Mimount El Aazouzi (03)4.b) Tobias Courtial (03)

Liste 2 [LINKS] Demokratische

Linke, f.a.u., sinistra!, UNLIKe

1.a) Melanie Schreiber (03)1.b) Rhoxane Trenkle (03)2.a) Anne Neuendorf (03)2.b) Alexander Wagner (03)3.a) Katharina Vester (03)3.b) Mecbure Oba (03)4.a) Anita Fischer (03)4.b) Reinhard Föhrenbach (03)5.a) Miriam Prauschke (03)5.b) Andreas Folkers (03)6.a) Felix Hauf (03)6.b) Sirwa Kader (03)7.a) Rebekka Palmeri (03)7.b) Oliver Schupp (03)8.a) Darja Klingenberg (03)8.b) Sharon Weingarten (03)9.a) Sonya Popa-Henning (03)9.b) Daniel Keil (03)10.a) Britta Siebel (03)10.b) Kolja Möller (03)11.a) Stefanie Mielast (03)11.b) Daniel Rogausch (03)12.a) Julian Artner (03)12.b) Fabian Wagner (03)13.a) Sven Reuter (03)13.b) Dominik Lux (03)14.a) Alexander Witzug (03)14.b) Mario Como (03)15.a) Felix Haase (03)15.b) David Melz (03)16.a) Stefan Weigand (03)16.b) — — (—)

Liste 3 Jusos am Turm

1.a) Jennifer Dreher (03)1.b) Jonas Lüdke (03)2.a) Kristin Bode (03)2.b) Michael Troll (03)3.a) Mike Josef (03)3.b) Miguel Westphal (03)4.a) Frederik Röll (03)4.b) Sebastian Keil (03)5.a) Sebastian Keil (03)5.b) Frederik Röll (03)6.a) Miguel Westphal (03)6.b) Mike Josef (03)7.a) Michael Troll (03)7.b) Kristin Bode (03)8.a) Jonas Lüdke (03)8.b) Jennifer Dreher (03)

FSR 04

Fachschaft Erziehungswissen-

schaften

1.a) Steven Heller (04)1.b) Michael Neid (04)2.a) Raphael Kossmann (04)2.b) Lisa Paech (04)3.a) Claudia Federolf (04)3.b) — — (—)4.a) Simone Kinsberger (04)4.b) Eva-Maria Post (04)5.a) Thomas Heitzenröder (04)5.b) — — (—)6.a) Isa Abdel-Fattah (04)6.b) — — (—)7.a) Martin Ogrins (04)7.b) — — (—)8.a) Sara Sanadjian (04)8.b) — — (—)9.a) Heidi Bachmann (04)9.b) — — (—)

FSR 05

Liste 1 Sport

1.a) Markus Kanzler (05)1.b) Golo Fassbeck (05)2.a) Mario Sauer (05)2.b) Steve Nasse (05)3.a) Alexander Klisch (05)3.b) Sabine Kesting (05)

Liste 2 Yavis

1.a) Niels Benken (05)1.b) Lena Guderjahn (05)2.a) Lena Opitz (05)2.b) Daniel Löffler (05)3.a) Florian Grikscheit (05)3.b) Michael Weigand (05)4.a) Daniel Schreiner (05)4.b) Stephan Braun (05)5.a) Beatrice Güntner (05)5.b) Felix Brinkert (05)

FSR 06

TRE

1.a) Claudia Tinaui (06)1.b) Thorsten Grasse (06)2.a) Andrea Holitzer (06)2.b) Sascha Heinemann (06)

L-Netz

LIV

1.a) Sophie Schmidt (10)1.b) Karen Hilbenz (10)2.a) Nora Rothauge (04)2.b) Stephanie Forcher (10)3.a) Johannes Wilhelm (03)3.b) Daniela Hösch (04)4.a) Karen Hilbenz (10)4.b) — — (—)5.a) Stephanie Forcher (10)5.b) — — (—)

Kandidaten-listen Fach-schaftsräteFSR 01

Liste 1 UNABHÄNGIGE Fachbe-

reichsgruppe Jura (GIRAFFEN)

1.a) Janine Schwarz (01)1.b) Finn Sörensen (01)2.a) Nafize Solak (01)2.b) Christoph Kuttig (01)3.a) Johann Sebastian Michels (01)3.b) Wilfrid Fritz (01)4.a) Kathrin Pistauer (01)4.b) Joachim Merten (01)5.a) Nadine Dominique Hoffmann

(01)5.b) Janine Schwarz (01)6.a) Joachim Merten (01)6.b) Solak Nafize (01)7.a) Daniel Synek (01)7.b) Johann Sebastian Michels (01)8.a) Frank Stritzl (01)8.b) Karl Kosilo (01)

Liste 2 Jusos im Recht

1.a) Rajid Ahmed Matin (01)1.b) Claudius Blindow (01)2.a) Onur Akay (01)2.b) Christian Beckmann (01)3.a) Nina Schniederjahn (01)3.b) Julian Zado (01)4.a) Julian Zado (01)4.b) Rajid Ahmed Matin (01)5.a) Christian Beckmann (01)5.b) Onur Akay (01)6.a) Claudius Blindow (01)6.b) Nina Schniederjahn (01)

Liste 3 Kritische JuristINNen

1.a) Danijel Maji? (01)1.b) Alexander Haas (01)2.a) Carsten Fischbach (01)2.b) Schekib Ahmadyar (01)3.a) Friederike Boll (01)3.b) Benedikt Neundörfer (01)4.a) Vasco Reuss (01)4.b) Anuscheh Farahat (01)5.a) Salua Fahmi (01)5.b) Philipp Thiée (01)6.a) Georgios-Alexej Pfitzner (01)6.b) Carsten Fischbach (01)7.a) Benedikt Neundörfer (01)7.b) Friederike Boll (01)8.a) Schekib Ahmadyar (01)8.b) Danijel Maji? (01)9.a) Alexander Haas (01)9.b) Daniel Klösel (01)10.a) Johannes Ritter (01)10.b) Georgios-Alexej Pfitzner (01)11.a) Anuscheh Farahat (01)11.b) Juan-Carlos Rio Antas (01)12.a) Jan-Paul Grüner (01)12.b) Georgios Kaimakamis (01)13.a) Max Binyamin Schlüter (01)13.b) Salua Fahmi (01)14.a) Philipp Thiée (01)14.b) Jan-Paul Grüner (01)15.a) Juan-Carlos Rio Antas (01)15.b) Max Binyamin Schlüter (01)16.a) Georgios Kaimakamis (01)16.b) Vasco Reuss (01)

FSR 02

Fachschaft WiWi

1.a) Joachim Münch (02)1.b) Tim Eisert (02)2.a) Amin Benaissa (02)2.b) Anastasia Pukhova (02)3.a) Désirée Kalkowski (02)3.b) Katharina Böhm (02)4.a) René Merkofer (02)4.b) Lea Bolz (02)5.a) Stephan Eckert (02)5.b) Volker Sparschuh (02)6.a) Anastasia Pukhova (02)6.b) Pascal May (02)7.a) Pascal May (02)7.b) Joachim Münch (02)8.a) Tim Eisert (02)8.b) Désirée Kalkowski (02)9.a) Volker Sparschuh (02)9.b) René Merkofer (02)10.a) Daniel Fuchs (02)10.b) Amin Benaissa (02)11.a) Lea Bolz (02)11.b) Stephan Eckert (02)12.a) Patric Gutmann (02)12.b) Daniel Fuchs (02)

UniReportaktuell

FSR 07

PIG

1.a) Sandra Horn (07)1.b) — — (—)2.a) Rebecca Evens (07)2.b) — — (—)

FSR 08

Liste Philosophie und Geschichts-

wissenschaften (Das Letzte Aufge-

bot)

1.a) Bettina Herold (08)1.b) Helene Herold (08)2.a) Tobias Kappatsch (08)3.a) Martin Stelte (08)3.b) Dawid Wierzejski (08)4.a) Christian Griesbeck (08)4.b) Nils Roth (08)5.a) Dawid Wierzejski (08)5.b) Tobias Kappatsch (08)6.a) Tilman Moritz (08)6.b) David Dilmaghani (08)7.a) Birgit Kremer (08)7.b) Martin Stelte (08)8.a) Nikolaus Stolle (08)8.b) Christian Reusch (08)

FSR 09

Liste 1 KUNSTGESCHICHTE

1.a) Iris Theisen (09)1.b) Annina Schubert (09)2.a) Annina Schubert (09)2.b) Iris Theisen (09)

Liste 2 LEINWANDHELDEN (Kupa-

ed.)

1.a) Peter Kasselkus (09)1.b) Friederike Richter (09)2.a) Eva Sauterleuter (09)2.b) Maike Trapp (09)3.a) Friederike Richter (09)3.b) Peter Kasselkus (09)4.a) Nina Sonntag (09)4.b) Gregor Mayer (09)5.a) Maike Trapp (09)5.b) Nina Sonntag (09)6.a) Gregor Mayer (09)6.b) Balazs Vesszösi (09)7.a) Viktoria-Eva Bauer (09)7.b) Elisabeth Ewers (09)8.a) Elisabeth Ewers (09)8.b) Inja Schiemek (09)

Liste 3 Schliemanns Erbschleicher

1.a) Stephanie Beißler (09)1.b) Thomas Marek (09)2.a) Thomas Marek (09)2.b) Stephanie Beißler (09)3.a) Hans-Christian Bodien (09)3.b) Nico Battiston (09)4.a) Gabriele Franke (09)4.b) Nico Battiston (09)5.a) Gabriele Franke (09)5.b) Fatma Güngör (09)6.a) Fatma Güngör (09)7.a) Miriam Fricke (09)7.b) Christine Petruch (09)8.a) Christine Petruch (09)8.b) Miriam Fricke (09)

FSR 10

Unabgängige Liste Neuere

Philologien

1.a) Verena Aßner (10)1.b) Andrea Seubert (10)2.a) Eva Gaubitz (10)2.b) Esther Wahlen (10)3.a) Manuel Hagen (10)3.b) Beate Bergmann (10)4.a) Eva Messmer (10)4.b) Judy Kipping (10)5.a) Judy Kipping (10)5.b) Eva Messmer (10)6.a) Beate Bergmann (10)6.b) Manuel Hagen (10)7.a) Esther Wahlen (10)7.b) Eva Gaubitz (10)8.a) Andrea Seubert (10)8.b) Verena Aßner (10)

FSR 11

Geocom

1.a) Tobias Springer (11)1.b) Ulrich Eckerth (11)2.a) Stefanie Lode (11)2.b) Catharina Meyer (11)3.a) Ivana Kalou (11)3.b) Peter Henning (11)4.a) Simon Kretschmer (11)4.b) Florian Aeppli (11)5.a) Dario Harazim (11)5.b) Christoph Perner (11)6.a) Bertram Bühner (11)6.b) — — (—)

FSR 12

Eins auf die Zwölf!

1.a) Alexander Schmehl (12)1.b) — — (—)2.a) Lukas Szperna (12)2.b) — — (—)3.a) Oguzhan Ünsal (12)3.b) — — (—)4.a) Kolja Hept (12)4.b) — — (—)5.a) Sebastian Schäfer (12)5.b) — — (—)

6.a) Boris Betzholz (12)6.b) — — (—)7.a) Björn Weber (12)7.b) — — (—)8.a) Ralf Kaiser (12)8.b) — — (—)

FSR 13

Die Nablatoren

1.a) Janet Schmidt (13)1.b) Alexander Mayr (13)2.a) Fritz Kretzschmer (13)2.b) Johannes Schwenk (13)3.a) Marc Geese (13)3.b) Jewgenija Muraschko (13)4.a) Sophie Kirschner (13)4.b) Rainer Stiele (13)5.a) Fabian Plog (13)5.b) Stanislaus Janowski (13)

FSR 14

Benzol

1.a) Andreas Lill (14)1.b) Anna Schnurr (14)2.a) René Königs (14)2.b) HenriekeMüller-Werkmeister (14)3.a) Nina Alexandra Christ (14)3.b) Lena Buchner (14)4.a) Leonie Mönkemeyer (14)4.b) Katina Spanier (14)5.a) Andreas Halbritter (14)5.b) Kerstin Altenkirch (14)6.a) Dominic Merten (14)6.b) Frederik Modrack (14)7.a) Mareike Modrack (14)7.b) Dominik Öhlschläger (14)8.a) Boris Schomber (14)8.b) Marco Erl (14)

FSR 15

IEGEL

1.a) Anja Röding (15)1.b) Jan Suchland (15)2.a) Dominic Kaiser (15)2.b) Christian Schmithals (15)3.a) Nico Brademann (15)3.b) — — (—)4.a) Jessica Sandner (15)4.b) Kai Kretschmar (15)5.a) Claudia Hammerschmidt (15)5.b) Sabrina Dilling (15)6.a) Jan-Eric Fischer (15)6.b) — — (—)7.a) Eduard Resch (15)7.b) Yusuf Tanrikulu (15)8.a) Carlo Schmidt (15)8.b) — — (—)

FSR 16

Liste 1 RCDS

1.a) Sebastian Dettmer (16)1.b) Ira Lindel (16)2.a) Katharina Grau (16)2.b) Elena Leyendecker (16)3.a) Sonja Schenker (16)3.b) — — (—)

Liste 2 UNABHÄNGIGE Fachbe-

reichsgruppe Medizin (GIRAFFEN)

1.a) César Armando Quinones Lozada(16)

1.b) Alireza Salami-Denkhargani (16)2.a) Zia Ul Habib Bajwa (16)2.b) Christoph Merz (16)3.a) Thorsten Biedenkapp (16)3.b) César Armando Quinones Lozada

(16)4.a) Alireza Salami-Denkhargani (16)4.b) Zia Ul Habib Bajwa (16)5.a) Christoph Merz (16)5.b) Thorsten Biedenkapp (16)

Liste 3 KOMM orange

1.a) Steffen Höll (16)1.b) Mareike Zacharias (16)2.a) Markus Bruder (16)2.b) Magdalena Klupp (16)3.a) Karin Flühr (16)3.b) Moritz Andreesen (16)4.a) Wagma Scherzed (16)4.b) Steffi Prochnow (16)5.a) Richard Blume (16)5.b) Roxane Weber (16)

Liste 4 ULLM-OLIUM

1.a) Tardu Özkartal (16)1.b) Blanca Schuster (16)2.a) Laurent Rousseau (16)2.b) David Herzog (16)3.a) Sabrina Völklein (16)3.b) Susan Christoph (16)4.a) Jan Schwonberg (16)4.b) Claire Tombois (16)

Liste 5 ViM – Vereinigung interna-

tionaler Medizinstudierender

1.a) Omid Barahmand Pour (16)1.b) Pania Mokhtari (16)2.a) Sarantis Satsoglou (16)2.b) Omid Barahmand Pour (16)3.a) Alex Florian Filip (16)3.b) Philipp Eger (16)4.a) Cécile Launay (16)4.b) Fabian Nicolas Wolpert (16)5.a) Zenai Almedon (16)5.b) Valentin Weber (16)

FB 07

Es wurde kein Wahlvorschlag

eingereicht.

FB 08

Liste Philosophie und Geschichts-

wissenschaften (Das Letzte

Aufgebot)

1. Herold, BettinaHerold, Helene

2. Reusch, Christian3. Griesbeck, Christian

FB 09

Schliemanns Erbschleicher

1. Beißler, Stephanie

Leinwandhelden (Kunstpädagogik)

1. Kasselkus, PeterSonntag, Nina

2. Sauterleute, EvaKasselkus, Peter

3. Richter, FriederikeSauterleute, Eva

4. Sonntag, NinaRichter, Friederike

FB 10

Es wurde kein Wahlvorschlag

eingereicht.

FB 11

Geocom

1. Bühner, BertramEckerth, Ulrich

2. Perner, ChristophSpringer, Tobias

3. Lode, StefanieKaloci, Ivana

FB 12

Eins auf die Zwölf!

1. Betzholz, Boris NikolausCuno, Johannes

2. Schmehl, Alexander3. Weber, Björn4. Schäfer, Sebastian5. Ünsal, Oguzhan6. Kaiser, Ralf

FB 13

Die Nablatoren

1. Kirschner, SophieGeese, Marc

2. Bäuchle, BjörnSchwenk, Johannes

3. Wegerle, DominikBurschil, Thomas

4. Kessenbrock, MartinMuraschko, Jewgenija

FB 14

Benzol

1. Königs, RenéLill, Andreas

2. Hahn, SteffenBuhr, Florian

3. Böhme, RolandZinn, Sebastian

FB 15

DIE IEGEL

1. Kaiser, DominicSchmithals, Christian

2. Brademann, NicoFischer, Jan-Eric

3. Röding, AnjaHammerschmidt, Claudia

FB 16

RCDS

1. Dettmer, SebastianLindel, Ira

2. Grau, KatharinaLeyendecker, Elena

3. Schenker, Sonja

ViM – Vereinigung inter-

nationaler Medizinstudierender

1. Barahmand Pour, OmidMokhtari, Pania

2. Mokhtari, PaniaSivakumaran, Dharshini

3. Satsoglou, SarantisBarahmand Pour, Omid

4. Eger, Philipp5. Launay, Cecilé

Wolpert, Fabian Nicolas6. Almedon, Zenai

Weber, Valentin

1521. Dezember 2005 WA H L S P E Z I A L

Hier ein paar Worte zu uns, und warum wir finden, dass duuns bei den nächsten Stupa-Wahlen deine Stimme geben soll-test...Die DL tritt aktiv gegen Studiengebühren und für eine offeneUni ein.Wir haben uns in unseren letzten beiden Jahren im AStA dafüreingesetzt, dass auch an der Frankfurter Uni Proteste gegenStudiengebühren unterstützt werden – auch gegen den Wider-stand manch anderer studentischer »InteressenvertreterIn-nen«. Wir positionieren uns eindeutig gegen jede Form vonElitenbildung, für uns muss die Uni etwas anderes sein als eineInstitution zu Renditemaximierung und Humankapitalbildung. Die DL kämpft für mehr Demokratie an der Hochschule undgegen ein autoritäres Präsidialregime.Wir haben uns engagiert gegen die letzte Reform des hessi-schen Hochschulrechts eingesetzt, die auch noch die Reste de-mokratischer Mitbestimmung an der Uni ausgehöhlt hat. Wirhaben in dieser Phase aktiv und erfolgreich die Vernetzung kri-tischer StudentInnenschaften auf Landesebene vorangetriebenund das Thema in der Uni bekannt gemacht. Daran werdenwir weiter arbeiten.Die DL thematisiert die Ausgrenzung kritischer Wissenschaftenaus der Uni.In diesem Jahr haben wir aus dem AStA heraus den Kongresszu kritischen Wissenschaften Anfang Juli unterstützt und mit-organisiert. Für uns muss die Uni auch Platz lassen für wissen-schaftliche Ansätze, die die gesellschaftlichen Verhältnisse inFrage stellen und nicht nur Erfüllungsgehilfen und Zuarbeiterder herrschenden Politik sind. Die DL will einen linken und kri-tischeren AStA.Wir stehen – im Gegensatz zu z.B. den Grünen - für eine Repo-litisierung der Uni und der studentischen Interessenvertretung.Wir sind gegen die Kürzung von Mitteln für linke und kritischeProjekte und sehen neben den notwendigen Beratungs- und In-frastrukturangeboten für StudentInnen die politische Interessen-vertretungsarbeit als Kernaufgabe eines AStAs. Im letzten Jahrhaben wir im Referat für Hochschulpolitik und der AStA-Zei-tung die Arbeit des AStA ein wenig politisieren können.Was wir so im nächsten Jahr wollen...Einen linkeren und kritischeren AStA, der die Interessen derStudierendenschaft auch gegen die Uni-Regierung durchsetzt *Keine Koalition des Neoliberalismus * Eine starke überuniver-sitäre Kooperation der Studierendenschaften * Aktivitäten ge-gen Studiengebühren und Zulassungsbeschränkungen * DieRepolitisierung und Demokratisierung der universitärenSelbstverwaltungsstrukturen * Viele spannende inhaltlicheDiskussionsveranstaltungen * Keine Elite-Hochschule * Einenoffenen Campus * Ein offenes Studierendenhaus * UmfassendeUnterstützungsangebote für Studierende * Eine stärkere Ver-netzung linker Politik an der Uni * Ein größeres Angebot kriti-scher wissenschaftlicher Veranstaltungen * Das SEMESTER-TICKET natürlich auch!... und gute Partys!

Vote Left! – Vote DL! –Overthrow the President!www.demokratischelinke.net

FB 01

Jusos im Recht

01. Zado, JulianMatin, Rajib Ahmed

02. Beckmann, ChristianAkay, Onur

03. Schniederjahn, NinaBlindow, Claudius

Kritische JuristINNen

01. Haas, AlexanderPfitzner, Georgios-Alexej

02. Boll, FriederikeMajic, Danijel

03. Ahmadyar, SchekibFischbach, Carsten

04. Farahat, AnuschehNeundörfer, Benedikt

05. Schlüter, Max BinyaminKaimakamis, Georgios

06. Fahmi, SaluaRio Antas, Juan-Carlos

07. Ritter, JohannesThiee, Philipp

08. Grüner, Jan-PaulBoll, Friederike

09. Thiee, PhilippSchlüter, Max Binyamin

10. Pfitzner, Georgios-AlexejFahmi, Salua

11. Fischbach, CarstenAhmadyar, Schekib

12. Kaimakamis, GeorgiosFarahat, Anuscheh

13. Rio Antas, Juan-CarlosGrüner, Jan-Paul

14. Neundörfer, BenediktRitter, Johannes

15. Majic, DanijelHaas, Alexander

FB 02

Fachschaft WiWi

1. Kalkowski, DesiréeEckert, Stephan

2. Münch, JoachimMay, Pascal

3. Benaissa, AminEisert, Tim

4. Merkofer, RenéGutmann, Patric

FB 03

Jusos am Turm

1. Josef, MikeDreher, Jennifer

2. Bode, KristinTroll, Michael

3. Lüdke, JonasRöll, Frederik

Liberale Hochschulgruppe (LHG

1. Courtial, TobiasWender, Stefan

2. Philippi, Roland3. Wender, Stefan

Courtial, Tobias

(Links) Demokratische Linke,

f.a.u., sinistra!, UNLiKe

1. Föhrenbach, ReinhardWagner, Alexander

2. Neuendorf, AnneSchreiber, Melanie

3. Vester, KatharinaFolkers, Andreas

4. Schupp, OliverPrauschke, Miriam

5. Reuter, SvenRogausch, Daniel

6. Trenkle, RhoxaneWeingarten, Sharon

FB 04

Es wurde kein Wahlvorschlag

eingereicht.

FB 05

Yavis

1. Löffler, DanielGüntner, Beatrice

2. Opitz, LenaWeigand, Michael

FB 06

Etrv

1. Steul, MeikeHeinemann, Sascha

2. Stricker, IdaGrasse, Thorsten

3. Holitzer, AndreaTinaui, Claudia

Demokratische Linke Liste (DL)Radikaldemokratisch –Emanzipatorisch – Partei-unabhängigWir – die Grüne Hochschulgruppe – treten mit sozialem, ökologi-

schem, emanzipatorischem und demokratischem Hintergrundfür konkrete Verbesserungen der Studienbedingungen ein. SeitAnfang des Jahres sind wir nach einjähriger Pause wieder imAStA vertreten. Im Studierendenparlament stellen wir mit Ab-stand die stärkste Fraktion; entsprechend stark sind wir auch indie AStA-Arbeit involviert. Wir stellen mit Abel Schumann denAStA-Vorsitzenden und besetzen 5,5 von 8,5 Referaten des AStA.Wir können mit unserer laufenden Amtszeit zufrieden sein:.Dank unserer Wohnraumkampagne konnten zu Beginn des Win-tersemesters durch das Studentenwerk mehr als 250 Wohnungenzusätzlich an Studierende vermittelt werden.

.Studierende werdenkünftig die Möglichkeithaben, durch Tuto-rentätigkeit zusammenmit einer vorausgehen-den didaktischen Grund-ausbildung einen Schein

zu erwerben. Viele Fachbereiche haben bereits Interesse an unse-rem Konzept gezeigt, einige sind schon dabei, es in die Praxis um-zusetzen..Wir haben die Info-Broschüre »Unsere Uni« für Studierende er-stellt, in der alles Wissenswerte über den Studienalltag zusam-mengefasst ist. Die Broschüre ist kostenlos im AStA erhältlich..Nachdem er letztes Jahr nicht stattgefunden hat, gab es diesesJahr wieder den erfolgreichen Fotowettbewerb »Mein Campus«..Die Demonstration gegen Studiengebühren am 2. Juni wurdevon uns mitorganisiert..Durch Umstrukturierungen und Einsparungen beim Café KOZkonnten wir dem AStA große Verluste (ca. 30.000 Euro) erspa-ren..Durch unseren Einsatz sind zum ersten Mal seit vielen Jahrendie Semesterbeiträge wieder gesunken.Natürlich sind das nicht die einzigen Projekte, in denen unsereMitglieder aktive Arbeit leisten. Für das nächste Jahr haben wirneue Ideen und Pläne, wie wir auch in Zukunft die Studienbe-dingungen verbessern können..Wir wollen, dass ProfessorInnen einmal jährlich eine einwöchigedidaktische Schulung besuchen. Von der Teilnahme wird ein Teilder leistungsbezogenen Bezahlung abhängig gemacht, die Profes-soren erhalten..Einführung des Orientierungsstudiums: StudienanfängerInnensoll ermöglicht werden, zu Beginn ihres Studiums Scheine inganz verschiedenen Fachbereichen zu machen. Erst nach zweiSemestern müssen sie sich entscheiden, welches Fach sie studie-ren wollen. Alle darin gemachten Scheine bleiben erhalten..Alle Studierenden, die wegen Überfüllung nicht an einem Semi-nar teilnehmen konnten, sollen eine Bescheinigung darüber er-halten, damit sie im nächsten Jahr bei der Platzvergabe bevorzugtwerden..Wir wollen eine Selbstverpflichtung des Studentenwerks, auf ge-netisch veränderte Nahrungsmittel in den Mensen zu verzichten..Insbesondere im IG Farben-Haus gibt es Änderungsbedarf, umbehinderten Studierenden ein selbstständiges Studium ohne Hür-den zu ermöglichen. Wir fordern eine barrierefreie Uni für alle.Wählen gehen – und selbst aktiv werden!Um gute Politik für Euch zu machen, sind wir auf Eure Mitarbeitangewiesen! Wir freuen uns auf Vorschläge –und natürlich nochmehr über neue MitstreiterInnen. Besucht unsere Homepage,schreibt uns eine eMail oder kommt einfach mal vorbei. Wir tref-fen uns jeden Montag 18 Uhr in Raum C111 im Studierenden-haus.Grüne Hochschulgruppe –Mit uns ist der AStA eine schlagkräfti-ge Vertretung studentischer Interessen!

Informationen: www.gruene-uni.de – [email protected]

Bündnis 90/GrüneEin grünes Jahr ist ein gutes Jahr

Kandidatenlisten WG III (Studierende)Fachbereichsräte

UniReport

Programme der Listen zur Wahl zum Studierendenparlament

Stimmbezirke Urnenwahl Fachbereichsräte Monat und Dienstag, 30. und 31. Januar 2006, jeweils 9 bis 15 Uhr

Fachbereiche Wahllokale

00 Studienkolleg Juridicum, Campus Bockenheim 01* Rechtswissenschaft Erdgeschoss, Caféteria02 Wirtschaftswissenschaften11 Geowissenschaften und Geographie

03 Gesellschaftswissenschaften AfE-Turm, Campus Bockenheim04* Erziehungswissenschaften Foyer 12 Informatik und Mathematik

05 Psychologie und Sportwissenschaften Montag, 30. Januar, Zimmer 14; Institut für Sportwissenschaften, Ginnheimer Landstr. 39 Dienstag, 31. Januar, Bibliothek, 2.OG , Mertonstr. 17

06 Evangelische Theologie IG Hochhaus, Campus Westend07 Katholische Theologie Grüneburgplatz 108 Philosophie und Geschichtswissenschaften Haupteingang oder Rotunde09 Sprach- und Kulturwissenschaften10* Neuere Philologien

13 Physik Biozentrum, Campus Riedberg14* Biochemie, Chemie und Pharmazie Marie-Curie-Str. 9, Erdgeschoss, vor der Mensa

15 Biowissenschaften Montag, 30. Januar, Vorraum Großer Hörsaal der Biologischen Institute,Siesmayerstr. 70Dienstag, 31. Januar, Biozentrum, Campus Riedberg, Marie-Curie-Str. 9 Erdgeschoss, Mensa

16 Medizin Haus 35, Campus Niederrad, Clubraum Personalkasino* Federführender Fachbereich

16 21. Dezember 2005M A G A Z I N

Forschungs- und Arbeitsschwer-punkte der Abteilung Sportmedizinim Institut für Sportwissenschaftenliegen in den Bereichen Gesundheit,Prävention und Bewegung; geleitetwird sie von Prof. Winfried Banzer.

Das interdisziplinäre Team setztsich aus Sportmedizinern, Sport-wissenschaftlern und Ernäh-

rungswissenschaftlern zusammen. Inder Abteilung wird nicht nur gelehrtund geforscht; sie bietet auch ganzkonkrete Dienstleistungen an, die sichan alle Sportinteressierten, vom An-fänger bis zum Hochleistungssportler,an Individualsportler oder Mannschaf-ten richten.Dienstleistungen im Bereich Gesund-heits- und Funktionsuntersuchungenwerden von Sportwissenschaftlernund -medizinern durchgeführt. Da-runter fällt der Sporttauglichkeit-scheck, den wir Sportinteressiertenund vorgeschriebenen Kaderangehöri-gen anbieten. Er umfasst Ruhe- undBelastungs-EKG, Lungenfunktionsun-tersuchungen sowie auf Wunsch eine

Mens sana in corpore sanoDie Abteilung Sportmedizin bietet auch Ernährungsberatung an

Blutentnahme oder die Bestimmungdes Körperfettanteils. Was verstehe ich unter ei-ner ausgewogenen Ernäh-rung? Wie sieht mein ak-tueller Ernähungsstatusaus? Sind Nahrungsergän-zungsmittel sinnvoll? Kannich meine sportliche Leistungoder gar meine Konzentrations-fähigkeiten mit Ernährung beein-flussen? Das sind alles Fragen, die sichjeder Leistungs- oder Hobbysportlerschon mal gestellt hat und auf dieHuong Tran, Ernährungsberaterin amInstitut für Sportwissenschaften, Abtei-lung Sportmedizin, eine Antwort hat.Die Ernährungs- und Diätberatungumfasst somit die Untersuchung derindividuellen Ernährungsgewohnhei-ten mit Blick auf die persönliche Ziel-stellung in Sachen Gesundheit undFitness. Dazu zählen Ernährungsanaly-sen und Körperfettbestimmungen unddie Beratung von Sportlern und Inter-essenten zur sportartspezifischen Leis-tungsoptimierung und Erhaltung derGesundheit oder Gewichtsreduktion.

Julia Spengler, Studierende derSportwissenschaften, gewann denUni-Cup Ju-Jutsu 2005 in Aachen.Die junge Athletin, seit diesem Jahrauch Jugend-Landestrainerin desHessischen Ju-Jutsu-Verbandes,siegte in der Klasse bis 70 kg. ImEndkampf setzte sie sich gegen ihreKonkurrentin Alexandra Hübner vonder FH Wiesbaden durch.

»Es war ein anstrengender Wettbe-werb, der aber riesigen Spaß gemachthat. Das Ganze war toll organisiert«,so die glückliche Uni-Cup-Meisterinhinterher. »Ich bin ohne Druckdorthin gefahren, da ich michnicht für ein weiterführendesTurnier qualifizieren musste.«Ein schöner Erfolg für die 25-jährige, nachdem sie beiihrem ersten Auftritt 2003noch den 2. Platz belegte. Beim diesjährigen Uni-Cupin Aachen gab es einbuntgemischtes Starter-feld, das sich aus Teilneh-mern von 24 Hochschulenzusammensetzte. Gekämpftwurde ausschließlich im so ge-nannten ›Fighting-System‹. Indieser Wettkampfart versuchtman seinen Gegner mit kon-trollierten Schlägen, Tritten,

Im Nachgeben die BesteSchlagen, Treten, Werfen, Hebeln – Julia Spengler erfolgreich beim Ju-Jutsu

Würfen und Hebeln zu be-siegen. Im Gegensatz zuden Vollkontakt-Kampf-sportarten wie dem Boxenwerden die verschiedenenAngriffe jedoch nicht ver-letzend ausgeführt, son-dern im Augenblick derBerührung des Gegenübersabgestoppt. Wer mit der effektiven Selbstvertei-digungssportart Ju-Jutsu noch nicht sovertraut ist: ›Ju‹ bedeutet nachgebenoder ausweichen, ›Jutsu‹ Kunst oderKunstgriff. Ju-Jutsu ist also die Kunst,

durch Nachgeben Ausweichen mitder Kraft des Angreifers zu sie-gen. Das Grundprinzip ›nachge-

ben, um zu siegen‹ macht deut-lich, dass es sich beim Ju-Jutsu

um eine Kampfkunsthandelt, deren Zweck

alleine in der Selbst-verteidigung liegt.Entwickelt wurdeJu-Jutsu 1969 in

Deutschland.Dabei wurden

die jeweils effek-tivsten Techniken

der so genannten Budos-portarten Judo, Karate,Aikido und dem ›altenJiu-Jitsu‹ zusammenge-

führt. Ju-Jutsuwird bei Polizeiund Bundes-grenzschutzals Pflichtfachpraktiziert.

Daher war esauch nicht über-

raschend, dass sichJulia im Endkampf

mit der deutschen Poli-zeimeisterin messen musste. Der Erfolg von Julia hat gezeigt, dassKampfsport oder Kampfkunst längstnicht mehr eine reine Männerdomäneist. Dies spiegelt sich auch in der Teil-nehmerstruktur unserer Kampsport-kurse am Zentrum für Hochschulsportwider. Angeboten wird dabei nebenJu-Jutsu auch Karate, Kung Fu undJudo. In einigen dieser Kurse ist etwadie Hälfte weiblich. Sie wiederlegendamit das ›Prügel‹-Image, welches denKampfsportarten zuweilen noch an-haftet. Gerade Ju-Jutsu ist aber viel-mehr ein technisch sehr anspruchsvol-ler Sport, bei dem es wichtig ist, Nor-men und Regeln einzuhalten. Zudemgeht es in den bei uns angebotenenKursen zuallererst auch um die Ver-meidung von Konflikten; sie zielen al-so auch auf die körperlich-geistigeCharakterentwicklung ab.

Steffen Freytag

Wie kann man sich eine Beratungs-stunde vorstellen? »In einer Bera-tungsstunde werden die individuellenErnährungsgewohnheiten im Hinblickauf die persönliche Zielstellung unter-sucht, dabei ist es gleich, ob man Leis-tungs- oder Hobbysportler ist«, sagtHuong Tran, die selbst Leistungssport-lerin war und heute Jugendliche trai-niert. Sie führt Ernährungsanalysenanhand eines computergestütztenErnährungsprogramms durch sowieeine Körperfettbestimmung mittelsKalipermetrie. UR

Informationen: www.sportmedizin.uni-frankfurt.de/Team/

CampuService

Bereits zum drittenMal lud die Zeit-schrift Textilwirt-

schaft den Nachwuchsder Modebranche aufden Campus Westendder Universität. DieVeranstaltung unterdem Label ›Young Pro-fessionals Day‹ richtetesich an Studierende, diesich grundsätzlich füreine Laufbahn in derModebranche interes-sieren und bot einen Einblick in dieChancen und Möglichkeiten. Top-Ma-nager und Personalexperten aus Han-del und Industrie diskutierten Themenwie ›Job- und Karriereperspektiven imModebusiness‹, ›Jung und schonChef‹, ›Arbeiten im Ausland‹ und›Trotz allem: Wir machen uns selbstän-dig‹. Durch die Teilnahme renommier-ter Unternehmen, wie Adidas, Escada,Hugo Boss, Nike und anderen konnten

die Studierenden direkten Kontakt zupotentiellen Arbeitgebern aufnehmenund sich ein Bild über die Arbeitsbe-dingungen der Modebranche verschaf-fen. Das Studentenwerk caterte mitleckeren Häppchen.›Summertime‹ – Titel des Ella Fitzge-rald-Klassikers – erfuhr durch die Ja-zzsängerin Reneé Olstead eine gelun-gene Neuinterpretation. Über 400 Be-sucherInnen waren begeistert vondem eineinhalbstündigen Konzert, dasfür MitarbeiterInnen der Universitätzu vergünstigten Preisen angebotenworden war. Ein wirkliches Jazz-High-light der diesjährigen ›Konzert aufdem Campus-Tour‹. Von der jungenKünstlerin wird in den nächsten Jah-ren noch zu hören sein.Unter dem Titel ›Entdecke die Baustei-ne des Lebens‹ veranstaltete das Natio-nale Genomforschungsnetz (NGFN)zusammen mit dem Verein der For-

schenden Arzneimittelhersteller (VFA)und unter Schirmherrschaft der da-maligen BundesforschungsministerinEdelgard Bulmahn einen Kindernach-mittag im Hörsaalgebäude des CampusBockenheim, der knapp 1.000 interes-sierte Kinder und Eltern begeisterte.Wie schon bei den vorangegangenenVeranstaltungen in Berlin, Hamburgund Bonn erfuhren die Kinder in zweikurzen und anschaulichen Vorlesun-gen sowie in diversen Mitmachshowsin den Pausen viel Wissenswertes überden Körper und seinen Bauplan, dieGene. Unterstützt wurde die Veran-staltung unter der Koordination derAgentur Scholz & Friends (Berlin) vonzahlreichen Helfern aus der Univer-sität, die alle gemeinsam für einenrundherum gelungenen Kindernach-mittag an der Universität Frankfurtsorgten.

Alexander Scheid

Passiert – notiert:

Mode, Jazz und Bausteine des LebensCampuservice organisiert Veranstaltungenan der Universität

Die Servicegesellschaft derGoethe-Universität Frankfurt

CAMPUSERVICE

Zusatzqualifikationenim Wintersemester2005/06 an der Universität Frankfurt.Soft Skill-Seminare: Präsentation

und Rhetorik – Memotechniken – Kommunikative Kompetenz-Stress- und Zeitmanagement.Ökonomisches Grundlagenwissen – die Basis kaufmännischen Handelns.Assessmentcenter-Training – Aus-landpraktika – Case-Studies.Besser lesen lernen mit System

Informationen und Anmeldung unterwww.uni-frankfurt.campuservice.de

Seit drei Jahren besteht das Inter-nationale Promotionsprogramm›Religion in Dialogue‹ an der

Universität. Mittlerweile sind die ers-ten beiden Promotionen ausländischerKandidaten erfolgreich abgeschlossenworden. Zur Eröffnung des Studien-programms für die TeilnehmerInnenfindet regelmäßig zu Beginn des Win-tersemesters auf dem Campus We-stend ein internationales wissenschaft-liches Fachsymposium statt. In diesem Jahr stand das Thema Phe-nomenon and Experience. Interdisci-plinary Discourses on Empirical Re-search in Religion auf der Agenda. DieVeranstaltung diente mit Vorträgen,Kurzbeiträgen und Diskussionen derprofilierten Erörterung verschiedenerParadigmen erfahrungswissenschaftli-cher Annäherung an Religion undspeziell Empirischer Theologie. Vonihr gingen Anstöße zu einem vertief-

Phänomene und ErfahrungFachkonferenz eröffnet akademisches Jahrfür internationales Promotionsprogramm

ten und erweiterten Verständnis vonerfahrungswissenschaftlicher Religions-forschung zwischen Theologie undKulturwissenschaften aus. Gleichzeitigbestand für Kandidaten verschiedensterDisziplinen die Möglichkeit, aus ihrenlaufenden Forschungsprojekten zu be-richten. Teilnehmer waren Wissen-schaftlerInnen und Junior-Researcherder Fächer Theologie, Philosophie, Reli-gionswissenschaft, Religionspsycholo-gie, Kulturanthropologie und Soziolo-gie aus Deutschland, Dänemark, Eng-land, Holland, Norwegen, der Schweiz,den USA und Südafrika. Die Ergebnisse werden im kommendenJahr der Fachöffentlichkeit in einerBuchpublikation zugänglich gemacht. Organisiert wurde die Tagung vomFach Praktische Theologie; für Organi-sation und Leitung war Prof. Hans-Günter Heimbrock, Fachbereich Evan-gelische Theologie, verantwortlich. UR

Kickern, was der Tisch hält: Mit ei-nem bundesweiten Tischfußball-turnier für Studierende und

Hochschulangehörige verkürzt UNI-CUM das Warten auf den Start derFußball-WM 2006. Der ›Dr. Oetker In-termezzo-quick Campus Kicker-Cup‹wird von Januar bis Mai an 23 Hoch-schulorten in ganz Deutschland ausge-tragen; in Frankfurt Anfang Mai.Ambitionierte Zweier-Teams könnensich ab sofort online unter http://www.unicum.de (Webcode: Kicker)anmelden; mindestens ein Teilnehmerpro Team muss immatrikulierter Stu-dierender oder Hochschulangehörigersein; Anmeldeschluss ist jeweils zweiWochen vor Beginn des Qualifikati-onsturniers in der jeweiligen Stadt. Zugewinnen gibt es Eintrittskarten für

die Fußballweltmeisterschaft und Ori-ginal-Kicker-Turniertische. Die Start-gebühr in Höhe von fünf Euro proTeam spendet UNICUM der Bundesar-beitsgemeinschaft Hörbehinderter Stu-dierender und Absolventen e.V. inNürnberg.Auftakt des Tischfußballcups ist am15. Januar 2006 in Bochum, es folgenweitere Qualifikationsturniere in Aa-chen, Berlin, Bonn, Bremen, Darm-stadt, Dortmund, Dresden, Düsseldorf,Duisburg, Erlangen, Frankfurt amMain, Freiburg, Gießen, Göttingen,

Campus Kicker-CupUNICUM startet bundesweites Tischfußballturnier

Hamburg, Hannover, Heidelberg,Köln, Leipzig, Mainz, München undMünster. Die Tagessieger der Qualifi-kationsturniere reisen im Juni zumgroßen Finale nach Berlin.Teilnahmebedingungen, Spielregeln,Spielpläne und Ergebnislisten sind ak-tuell unter www.unicum.de (Webco-de: Kicker) nachzulesen.UNICUM erscheint monatlich in einerAuflage von 415.000 Exemplarenbundesweit in Hochschulorten und istdas meistgelesene StudentenmagazinDeutschlands. UNICUM.de – das Por-tal für Abiturienten, Studenten undBerufseinsteiger – ist mit einer Reich-weite von rund 2,7 Mio. PageImpres-sions eine der größten Websites seinerArt im deutschsprachigen Internet.

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ce an. Die Vortragenden setzten dieseeinst wegweisenden Impulse zurSprechakttheorie oder zur konversatio-nellen Logik in Beziehung zu verwand-ten Traditionen in der Philosophie undumrissen ihre gegenwärtige Bedeu-

tung. Jedoch geschahdies in bester angel-sächsischer Manierzwar mit Respekt, abergänzlich anbetungs-frei. Darüber hinaus

war die Themenvielfalt groß. Stark ver-treten waren Themen aus Fremdspra-chenerwerb und Medienanalyse, aberauch aus Soziolinguistik und klinischerLinguistik sowie zu neuen Gramma-tikmodellen und zu postkolonialen Fra-gestellungen. Auffallend kollegial, konstruktiv undkooperativ verliefen die Diskussionen,so dass die Vortragenden wichtigeRückmeldungen und Anregungen fürihre Arbeit erhielten und wertvolleneue Kontakte zu KollegInnen knüp-fen konnten. Das wussten vor allem dieerfreulich zahlreich vertretenen Nach-wuchswissenschaftlerInnen aus allerWelt zu schätzen. Die Autorin stellte imPanel »Context and Appropriateness:Micro Meets Macro« von Prof. AnitaFetzer (Lüneburg) Überlegungen zumThema »The Appropriateness of Que-stions« vor, die einen zentralen Teil ih-

Wer zu seinem Geburtsortzurückkehrt, wird gerne nos-talgisch. Insofern hätte die

neunte International Pragmatics Confe-rence der International Pragmatics As-sociation (IPrA) im Juli 2005 durchausnostalgische Momentehaben können. Nicht desOrtes wegen, denn in Ri-va del Garda tagte dieweltweit tonangebendeVereinigung auf dem Ge-biet der Erforschung des Sprachge-brauchs nach Konferenzen in Viareggio(1985), Antwerpen (1987), Barcelona(1990), Kobe (1993), Mexico City (1996),Reims (1998), Budapest (2000) undToronto (2003) zum ersten Mal. Aberdas Thema lautete »Pragmatics andPhilosophy«. Und da hätte, wer denUrsprung dieser noch jungen Disziplinder Sprachwissenschaft kennt, schoneinige ehrfürchtige Verneigungen inRichtung der Mutterwissenschaft be-fürchten können. Entsprechend großwar die freudige Überraschung, als sichdie Konferenz mit ihren über 1.000Teilnehmenden als hochgradig interdis-ziplinär, aufgeschlossen und fernab je-der nostalgischen Nabelschau erwies.Natürlich knüpften auch zahlreichePlenarvorträge und Panels an die Ar-beiten von Vorreitern wie John L. Aus-tin, John R. Searle oder Herbert P. Gri-

rer Dissertation zu Form und Funktionvon Fragen in Fernsehinterviews bil-den, an der sie im Rahmen des DFG-Projekts Fernsehdiskurse von Prof. Ger-da Lauerbach arbeitet. Tagungsge-bühren und Reisekosten übernahm dieVereinigung von Freunden und Förde-rern der Johann Wolfgang Goethe-Uni-versität. Für diese großzügige Unter-stützung sei ihnen herzlichst gedankt.

Annette BeckerInformationen:http://webhost.ua.ac.be/ipra/9th_conferen-ce.html.

Das Stiftungskapital beträgt unterdessenmehr als 1,4 Mio Euro. Insgesamt sindunter dem Dach der Universitätsstiftungfünf Stiftungsfonds und zwei unselbst-ändige Stiftungen versammelt. rb

Kontakt: Alexander Trog; Vereinigung von Freundenund Förderern der Johann WolfgangGoethe-Universität (VFF) Tel.: 069 / 910-34062; Fax: 069 / 910-48700E-Mail: [email protected]

Stiften bedeutet Verbundenheit Hans und Elisabeth Kleber engagieren sich in beispielhafter Weise für die Universität

1721. Dezember 2005 M A G A Z I N

Die Vereinigung von Freunden und Förderern der Johann Wolfgang Goethe-Universität e.V.

Kontakt Geschäftsführung

Alexander Trog / Petra Dinges E-Mail: [email protected].: 069-910 47801, Fax: 069-910 48700 Kontaktstelle in der Universität

Lucia Lentes Postfach 11 19 32, 60054 Frankfurt Tel.: 069 798-28285, Fax: 069 798-28530 E-Mail: [email protected]ür Förderanträge:

Jessica Kuch Tel.: (069) 798-22153E-Mail: [email protected]/vff

Termin Akademische Feier 2006

Donnerstag, 6. Juli 2006, 16 UhrCasino, Campus Westend

Hans und Elisabeth Kleber habendie Gründungsdokumente einervon ihnen ins Leben gerufenen

unselbstständigen Stiftung über einengrößeren Betrag unterzeichnet. Mit derStiftung sollen Forschungsvorhaben imRahmen der interdisziplinären Arbeitdes ›Frankfurt Institute for AdvancedStudies‹ (FIAS) und der UniversitätFrankfurt unterstützt werden. ElisabethKleber ordnete die Unterschrift als»wichtigste Unterschrift seit meinerHeiratsurkunde« ein und machte damitdeutlich, welche Herzensangelegenheitdiese Stiftung für die Stifter darstellt. Hilmar Kopper, Vorstand der Vereini-gung von Freunden und Förderern derJohann Wolfgang Goethe-UniversitätFrankfurt am Main e.V. (VFF), gab sei-ner Freude über die StiftungsgründungAusdruck; sie sei ein wichtiger Beitragzur Förderung der Forschung an derUniversität Frankfurt und trage somitdazu bei, die bereits erreichte hervorra-gende Position der Universität als eineder leistungsstärksten Forschungsuni-versitäten zu festigen und auszubauen.»Sie unterstützen mit Ihrem Beitrag dieWissenschaft, die Region Frankfurt undden akademischen Nachwuchs, unddafür danke ich Ihnen sehr herzlich«,so Kopper. Auch Präsident Prof. Rudolf Steinbergwar hoch erfreut, dass sich nach derGründung des H. & E. Kleber-Stiftungs-fonds im Frühjahr dieses Jahres dasEhepaar Kleber erneut für die Univer-sität Frankfurt engagiert. »Damit rei-hen Sie sich in eine lange Tradition inFrankfurt ein«. Bereits die Gründungder Universität vor über 90 Jahren seiwesentlich auf das Engagement Frank-furter Bürger zurück zu führen. »DieUniversität Frankfurt ist bis heute dieeinzige deutsche Hochschule geblieben,bei der Bürgersinn in dieser Form sei-nen Ausdruck gefunden hat.« Er sei sicher, dass der Stiftungsgedanke in derGesellschaft weiter an Bedeutung ge-winne und die H. & E. Kleber-Stiftungals positives Beispiel viele Nachahmer

finden werde. Die Stiftungserträge wer-den vornehmlich dem ExzellenzbereichFIAS zugute kommen, in dem jungeWissenschaftler aus aller Welt forschenund arbeiten. Das FIAS hat schon we-nige Jahre nach seiner Gründung einenhervorragenden Ruf entwickelt, derFrankfurt in Wissenschaftskreisen welt-weit attraktiv macht. Laut Prof. WolfSinger, Direktor des FIAS, arbeiten zur-zeit über achtzig Wissenschaftler ausdreiundzwanzig Ländern im FrankfurtInstitut for Advanced Studies, von de-nen keiner über vierzig Jahre alt ist.»Mit den Erträgen aus Ihrer Stiftungsind wir in der Lage, neue Strukturenin der wissenschaftlichen Arbeit amStandort Frankfurt zu etablieren.« Alexander Trog, Geschäftsführer derVFF, betonte, dass auch die H. & E. Kle-ber-Stiftung durch die Universitätsstif-tung effizient gemanagt werde, um dieErträge in bestmöglicher Weise der zu-gedachten Bestimmung zuführen zukönnen. Die Universitätsstiftung Frankfurt amMain fördert Forschung und Lehre ander Universität in allen Belangen undwurde zu diesem Zweck von der Verei-nigung von Freunden und FörderernAnfang 2004 ins Leben gerufen. Sie er-laubt die Sammlung von Beträgen ab50.000 Euro, wobei nach oben keineGrenzen gesetzt sind, die als Stiftungs-fonds oder als unselbständige Stiftung,wie beispielsweise die Hans Strothoff-Stiftung, von der VFF verwaltet werden.

»Die einzige Chance, die Globalisierungsfalle zu meis-tern, ist die Förderung von

Wissenschaft und Forschung.Deshalb engagiere ich mich

für die Uni Frankfurt.«Claus Wisser, WISAG Service Holding

GmbH & Co. KGMitglied des Vorstands der VFF

Pragmatik, Philosophie und Pasta Die 9. International Pragmatics Conference der InternationalPragmatics Association (IPrA) in Riva del Garda

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Ein bisschen merkwürdig haben einige Passanten geschaut, als eineGruppe Studenten in historisch an-mutenden Kostümen vor dem »Tan-nenbaum« für ein Foto posierte und dabei allergrößte Mühe hatte,ernst zu bleiben. Ernst ist sowiesokein gemeinsamer Nenner derGEO-Fachschaft, denn der gemein-same Einsatz für die studentischenBelange im Fachbereich 11 machtvor allem eines: großen Spaß.

Ernsthaft und enga-giert geht es den-noch zu, wenn

wichtige Themen zu dis-kutieren sind, denn dieFachschaftsvertretungweiß um die Bedeutungdes Engagements im FB11, der aufgrund seinerenormen Fächervielfaltoft nicht leicht unter ei-nen Hut zu bringen ist.Geologen, Geographen,Mineralogen, Meteorolo-gen, Paläontologen undGeophysiker sitzen an ei-nem Tisch und bildentrotz aller Unterschiedeeine Einheit, die in derdeutschen Fachschaften-landschaft auffällig, wennnicht gar einzigartig ist. Beim Tagesgeschäft gehtes in erster Linie um dieVertretung studentischerInteressen: Vermittlungzwischen Studierendenund Professoren und ganzbesonders die Beratung und Unter-stützung der Studienanfänger. Dazuhaben sich mittlerweile Traditionenwie das Erstsemesterfrühstück oderdie Erstsemesterwanderung zum Tau-nus-Observatori-um auf dem klei-nen Feldberg eta-bliert. Neben der Be-schäftigung mit dendrängenden Problemender nahen Zukunft – derUmzug in das neue Geo-zentrum und die Ein-führungen neuer Bachelor-Master-Studiengänge – istauch das kreative Potentialder Fachschaft gefragt, denndie Wahlbeteiligung der Studie-renden am FB 11 soll mit einerumfangreichen Plakatkampagnegesteigert werden.Aber an Kreativität mangelt es nicht,denn die Treffen der Fachschaft sindmitunter auch Brutstätte abstruserIdeen. Und das Schöne daran ist, dassdiese Ideen auch in die Tat umgesetztwerden: Ganz nach dem Motto »makea Bierlaune come true« kam es zu denunglaublichen Fachschaftsfotos, diemit ihrer verstaubt-konservativen Art

eine Hommage an die Aufnahmenvon Bergleuten aus den 20er Jahrendarstellen sollen. Die Fotos begeister-ten nicht nur die Großeltern, sondernsorgten für allerlei Geschmunzel imgesamten Fachbereich. Doch damit nicht genug! Eine weiterefixe Idee materialisierte sich in stoffge-wordene Realität und wurde zu einemwahren Kultobjekt: als vermutlich er-ste Fachschaft überhaupt hat die GEO-Fachschaft einen Wimpel kreiert, der –komplett mit goldgelben Fransen – zu

einem Symbol für Zusammengehörig-keit, Freundschaft und Heimat gewor-den ist. Ein bisschen spießig sollte ersein, und ungefähr so schrullig wie die»antiken« Fachschaftsfotos. Doch die

Idee hat ein Eigenle-ben entwickelt – und

bereits das Interesse an-derer Fachschaften ge-

weckt! Auch aus demKreis der Professoren gab

es Zeichen der Anerken-nung und als bisheriger

Höhepunkt wurde ein Exem-plar im Grundstein des neuen

Geozentrums eingemauert. So-wohl die Fotos als auch der Wim-

pel sind zwar verrückte, aberschöne Ideen, auf die alle Fach-

schaftsmitglieder außerordentlichstolz sind: Man kann schließlich

herrlich damit prahlen.Die Fachschaft trifft sich jeden zweitenDienstag im Monat um 18 Uhr in derGaststätte »Zum Tannenbaum«. Jederist willkommen, alles ist erlaubt.

URKontakt: Geo-Fachschaft, Senckenberganlage 3660325 [email protected]

Wimpeltraum untermTannenbaum Fachschaft des Fachbereichs 11 Geowissenschaften/Geographie macht mobil

Von Herzen gespendet:Elisabeth und Hans Kle-ber unterstützen dasFIAS. Grund zum Feiernhatten nach Unterzeich-nung des Stiftungsver-trags: Alexander Trog,Geschäftsführer der VFF,Prof. Wolf Singer, Direktordes FIAS; Hilmar Kopper,Vorsitzender der VFF undPräsident Prof. RudolfSteinberg, von links

mit Hilfe von Auswhlgesprächen ver-gebenen Studienplätze. »Damit kön-nen wir durchaus zufrieden sein«,meint der Pharmazieprofessor.

Evaluation ist obligatorisch

Wie sehr sich der ganz erhebliche ad-ministrative und zeitliche Aufwand fürdie Auswahlgespräche letztlich aus-zahlt, darüber wird die Evaluation desVerfahrens Aufschluss geben. Die Er-gebnisse werden nicht nur im FachPharmazie, sondern in der gesamtenUniversität mit Interesse erwartet.»Wir werden jetzt die Erfahrungenauswerten, die mit den neuen hoch-schuleigenen Auswahlverfahren inden Wirtschaftswissenschaften, in derPharmazie, in der Psychologie und in

der Biologie gemacht werden«, sagtHeidemarie Barthold, die als Lehr- undStudienreferentin an der UniversitätFrankfurt die Implementierung derneuen Auswahlverfahren begleitet.Zum kommenden Wintersemesterwird dann überlegt, wo zusätzlichneue Auswahlverfahren eingeführtwerden können und wie diese ausse-hen könnten. Das unterstreicht auch Vizepräsident Prof. Andreas Gold, derdie Verbindung von Information, Be-werbung und Auswahl besonders her-vorhebt: »Wir wollen informierte Stu-dienbewerber. Die Universität mussumfassend und frühzeitig über ihre be-sonderen Studienangebote informie-ren, damit sich die Interessenten ge-zielt für eine Bewerbung entscheidenkönnen«. Barbara Kausch

Fortsetzung von Seite 5 · Quoten, außerschulische Leistungen …

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18 21. Dezember 2005F Ö R D E R U N G

Forschungsförderung und MobilitätsprogrammeDie Referate für Forschungs- und Nachwuchsförderung informieren

Detaillierte Angaben zu den nachfolgenden und weiteren Ausschreibungensind unter www.forschungsfoerderung.uni-frankfurt.de abzurufen oder bei denReferaten für Forschungs- und Nachwuchsförderung zu erfragen:.Dr. Susanne Eickemeier, Forschungsförderung; Tel.: 798 28074

E-Mail: [email protected]. Christiane Berger; Nachwuchsförderung; Tel.: 798 22130 E-Mail: [email protected] Solonar; Tel.: 798 25190; E-Mail: [email protected]

Das Referat für Forschungsförderung bietet einen E-Mail-Newsletter an, derüber Aktualisierungen der Webseiten mit Ausschreibungen informiert. Sollten Sie ihn beziehen wollen, schicken Sie eine E-Mail [email protected] oder [email protected].

Projektförderung – National

BMBF/DFG: ›Frühwarnsysteme im

Erdmanagement‹

Ziel der beabsichtigten Fördermaß-nahme ist die Entwicklung und Erpro-bung von Frühwarnsystemen zurSchadensminderung bei Naturkata-strophen. Gefördert wird die Entwick-lung von geeigneten Methoden undTechnologien der Frühwarnung undderen Einsatz in prototypischen An-wendungen. Antragsfrist 1. Stufe: 3. Februar 2006www.bmbf.de/foerderungen/5641.php

BMBF: ›NanoChance‹ im Rahmen

des Förderprogramms ›Werkstoff-

innovationen für Industrie und

Gesellschaft‹

Gegenstand der Förderung sind indu-strielle Forschungs- und vorwettbe-werbliche Entwicklungsvorhaben, dieanwendungsorientiert und risikoreichsind. Die FuE-Vorhaben müssen demBereich der Nanotechnologie zuzuord-nen und für die Positionierung desUnternehmens am Markt von Bedeu-tung sein.Antragsfrist 1. Stufe: 15. März 2006www.bmbf.de/foerderungen/5641.php

VW-Stiftung: ›Studiengruppen zu

Migration und Integration‹

Die Stiftung fördert Studiengruppenmit einer Laufzeit von drei Jahren, diesich mit ›Migration und Organisation‹sowie ›Struktur und Wandel von Spra-chen‹ auseinander setzen sollen. Antragsfrist: 30. Juni 2006www.volkswagenstiftung.de/presse-news/presse05/25112005.pdf

Fritz Thyssen Stiftung/VW-Stif-

tung: Förderinitiative Pro Geistes-

wissenschaften

Geförderte Maßnahmen.»Dilthey Fellowship« für den hochqualifizierten Nachwuchs (Postdocs)

.»opus magnum«: Freistellungen fürherausragende WissenschaftlerInnen,die ein größeres wissenschaftlichesWerk verfassen möchten – durch Fi-nanzierung der Lehrvertretung;.Veranstaltungsprogramm »Geistes-wissenschaften und Öffentlichkeit«Antragsfristen: werden in Kürze be-kanntgegeben.www.volkswagen-stiftung.de

Projektförderung – International

DFG: ›Schengen‹ für die Geistes-

und Sozialwissenschaften – gemein-

same Förderung mit britischen und

russischen Partnerorganisationen

Gefördert werden neben gemein-samen Forschungsprojekten auch wis-senschaftliche Veranstaltungen sowiegemeinsame Feldforschungsprojekte. www.dfg.de/aktuelles_presse/presse-mitteilungen/2005/presse_2005_75.html

6. Rahmenprogramm der EU

Die Liste der offenen Ausschreibungenfinden Sie unter:fp6.cordis.lu/fp6/calls.cfm.

Personenförderung / Mobilitätsprogramme

UC Berkeley: Gast-Professor

Das Center for German and EuropeanStudies hat diese Stelle ausgeschrieben.Antragsfrist: 1. Februar 2006.ies.berkeley.edu/grants/#iesucepp

Commerzbank Frankfurt: Doktoran-

denförderung

Die Volkswirtschaftliche Abteilung derCommerzbank AG in Frankfurt bietetzwei Doktorandenstellen für einenZeitraum von zwei Jahren (Teilzeitver-trag) an.

www.commerzbank.de unter Karriere.

European Molecular Biology Orga-

nization (EMBO):Langzeitstipendien

für Postdocs

Gastforscheraufenthalte für promo-vierte Biologen von 12 bis 24 Mona-ten. Der geförderte Austausch beziehtsich auf Institute, die in den Mitglieds-staaten der »European Molecular Bio-logy Conference« (EMBC) entwederals Gastinstitution oder Entsendeinsti-tution angesiedelt sind.www.embo.org/fellowships/long_term.html

PreiseGesellschaft für Versiche-rungs- und Finanz-mathematik (DGVFM):Gauss-Preis Der GAUSS-Nachwuchspreis in Höhevon insgesamt 15.000 Euro wird ver-liehen für aktuelle praxisrelevante Ar-beiten in Gebieten, in denen Problemeund Aufgabenstellungen der Aktuar-wissenschaft entdeckt und in ange-

Im September 2006 haben Studieren-de der Frankfurter Wirtschaftswis-senschaften erstmals Gelegenheit,

»Chinesisch in China« an der traditi-onsreichen Peking Universität zu ler-nen. Neben einem chinesischen Inten-sivsprachkurs für Anfänger umfasstdas Programm eine Einführung in diechinesischen Schriftzeichen,Unterricht über Gesellschaft undKultur Chinas sowie Vortragsver-anstaltungen in englischer Spra-che zu Themen aus dem Bereichder Wirtschaft Chinas. Auch eine Un-ternehmensbesichtigung, eine Partymit chinesischen Kommilitonen undein Ausflug zur großen Mauer gehörenzu den vorgesehenen Aktivitäten. Derjetzt erstmals an der Peking-Universitätfür Studierende der Frankfurter Wirt-

Aufbruch nach ChinaFB Wirtschaftswissenschaften bietet 2006 Sommerkurs in Peking an

schaftswissenschaften durchgeführteSommerkurs vom 9. bis 30. September2006 wird in Kooperation mit demFach Sinologie und dem ECCS überden FB 02 angeboten. Der Sommerkurs ist auch in das seitdem Wintersemester 2004/05 am FBWirtschaftswissenschaften im Bereich

Wirtschaftssprachen angebo-tene Programm Wirtschaftschine-

sisch integriert, welches bisher aufsehr gute Resonanz gestoßen ist.Die erfolgreiche Teilnahme am

Sommerkurs berechtigt zur Teilnahmeam »Grundkurs Chinesisch II« des Pro-gramms Wirtschaftschinesisch.Die Studierenden werden das Lebenauf dem Campus der Peking-Univer-sität kennenlernen, der Partner-Hoch-schule der Universität Frankfurt, die

Der UniReport ist unentgeltlich. Für die Mitglieder der »Vereinigung von Freunden und För-derern der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main e.V.« ist der Versand-preis im Mitgliedsbeitrag enthalten. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbe-dingt die Meinung des Herausgebers wieder. Der UniReport erscheint in der Regel neun Mal pro Jahr mit Ausnahme der Semesterferien.Die Auflage von 15.000 Exemplaren wird an die Mitglieder der Universität Frankfurt verteilt.Für unverlangt eingesandte Artikel und Fotos wird keine Gewähr übernommen. Die Re-daktion behält sich Kürzungen vor.

Zeitung der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am MainHerausgeber Der Präsident der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am MainRedaktion Dr. Ralf Breyer (rb)[email protected]; Abteilung Marketing und Kommunikation der Universität, Senckenberganlage 31, 60325 Frankfurt am Main. Tel.: 069/798-23753 /-23819 oder -22472Fax: 069/798-28530 [email protected]

Impressum

Gestaltung Jutta Schneider, Basaltstr. 21,60487 Frankfurt am MainVertrieb HRZ Druckzentrum der Univer-sität, Senckenberganlage 31; 60325 Frank-furt am MainTel.: 069/798-23111Anzeigenverwaltung

Abteilung Marketing und Kommunikationder Universität, Senckenberganlage 31, 60325 Frankfurt am Main. Tel.: 069/798-22472, Fax: 069/798-28530 Druck Caro-Druck GmbH, Kasseler Str. 1a,60486 Frankfurt am Main. Tel.: 069/792097-21, Fax: 069/792097-29

Die nächste Ausgabe des UniReport (1/2006) erscheint am

8. Februar 2006. Redaktionsschluss für die kommende

Ausgabe ist der 23. Januar 2006.

dort zusammen mit den UniversitätenKopenhagen, Tübingen und Würzburgdas European Center for Chinese Stu-dies at Peking University (ECCS) un-terhält. Seit 2002 können Studierendeder Partneruniversitäten dort ein Stu-diensemester verbringen.Studierende anderer Fachbereiche kön-nen – nach Verfügbarkeit freier Plätze –an Sommerkurs und am ProgrammWirtschaftschinesisch teilnehmen.Die Kosten betragen 850 Euro für Un-terricht, Begleitprogramm und Unter-kunft im Studentenwohnheim. An-meldeschluss: 31. Januar 2006. UR

Informationen: www.wiwi.uni-frankfurt.de/516.0.html oder www.wiwi.uni-frankfurt.de/internatio-nal/sub04/44i.htmE-Mail: [email protected]

Volles HausLehramtsstudierende wurden offiziell begrüßt

Der Ansturm auf die Lehrerbildung ist ungebrochen. Mit 1.120 hatten sichetwa 10 Prozent mehr Studierende angemeldet als im Vorjahr. Ministerialdi-rigent Wolf Kuntze aus dem Hessischen Kultusministerium und Vizepräsi-dent Prof. Jürgen Bereiter-Hahn begrüßten die Erstsemester und unterstri-chen damit die Bedeutung des In-Kraft-Tretens des neuen HessischenLehrerbildungsgesetzes.Bereiter-Hahn verriet den Studierenden, dass er in Zeiten des Lehrerman-gels selbst drei Jahre als Biologielehrer tätig gewesen sei. MinisterialratKuntze (im Bild), der den kurzfristig erkrankten Staatssekretär im Kultusmi-nisterium Joachim Jacobi vertrat, verdeutlichte den Studierenden die Er-wartungen der Landesregierung an die reformierte Lehrerbildung. Staatsse-kretär Joachim Jacobi wird übrigens am 7. Februar den Besuch an der Uni-versität nachholen, um sich über den Stand der Lehrerbildung zu informie-ren. Von 16 bis 17.30 Uhr wird er mit Studierenden und Erstsemestern dis-kutieren. David Profit

Unwort des Jahres 2005gesuchtEinsendeschluss: 9. Januar 2006Zum 15. Mal seit 1991 wird das »Unwort des Jahres« gesucht. Und damitsprachliche Missgriffe in der öffentlichen Kommunikation, die 2005 beson-ders negativ aufgefallen sind, weil sie sachlich grob unangemessen sind undmöglicherweise sogar die Menschenwürde verletzen. Dabei kann es sich umeinzelne Wörter oder Formulierungen handeln, die in der Politik oder Ver-waltung, in Kulturinstitutionen oder Medien, in Wirtschaft, Wissenschaft,Technik oder in einem anderen Bereich öffentlich verwendet wurden. Vorschläge können von allen Deutschsprachigen im In- und Ausland ge-macht werden; eine Quellenangabe wird erbeten. Letzter Einsendetag ist der9. Januar 2006. Die Entscheidung über das »Unwort des Jahres«, die am 24. Januar 2006 be-kannt gegeben werden soll, trifft eine unabhängige Jury. Ihr gehören alsständige Mitglieder vier SprachwissenschaftlerInnen verschiedener Univer-sitäten sowie für 2005 zusätzlich der Präsident der Deutschen Akademie fürSprache und Dichtung, Prof. Klaus Reichert. Seit Anfang 2005 sind etwa 500 Vorschläge eingegangen, darunter sehr »un-wortverdächtige« Sprachschöpfungen wie »Bombenholocaust«, »Ehren-mord« und »Smartsourcing« für geplante Massenentlassungen bei der Deut-schen Bank.Zu Unwörtern der vergangenen fünf Jahre wurden gewählt »Humankapital«(2004), »Tätervolk« (2003), »Ich-AG« (2002), »Gotteskrieger« (2001), »natio-nal befreite Zone« (2000). Vorschläge sind zu richten an: Prof. Horst Dieter Schlosser, (Haus)Postfach161, Campus Westend; Universität Frankfurt; 60629 Frankfurt; Fax: 069/798-32675 oder E-Mail: [email protected] URInformationen: www.unwortdesjahres.org/

Josef-Buchmann-Doktoranden-stipendienfondsDer Fonds fördert zwei FrankfurterDoktorandInnen, die einen über-durchschnittlichen ersten Ab-schluss vorweisen können.Für eine Bewerbung sind zweiGutachten von Professoren, einExposé des Dissertationsprojektsund der Nachweis einer (Mit-)Be-treuung des Projektes durch einenProfessor der Universität Tel Aviv/Israel vorzulegen.Die Stipendien werden für ein Jahrgewährt, eine einmalige einjährigeVerlängerung ist möglich.Bewerbungen ist der Nachweis derAnnahme als DoktorandIn an derUniversität Frankfurt beizufügen.Sie sind bis Dienstag, den 28. Fe-bruar 2006 an den Präsidenten derJohann Wolfgang Goethe-Univer-sität, Senckenberganlage 31, 60325Frankfurt, zu richten.Informationen: Dr. Christiane Ber-ger; Tel.: 069/798 - 22230; E-Mail:[email protected]

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1921. Dezember 2005 M E N S C H E N

Dr. Irmtraud Wolcke-Renk wareine europäische »Nana Benz« -eine ideenreiche Frau mit

schnellem Verstand, gleichzeitig bo-denständig, mütterlich, selbstbewusstund resolut wie eine westafrikanischeNana Benz. Sie handelte nicht mitStoffen, Yams oder Zement. Ihre »Wa-re« war die wissenschaftliche und po-puläre Literatur aus und über Afrika.Seit 1969 erwarb sie als FachreferentinBücher, Zeitschriften, die sog. graueLiteratur, Dissertationen, Landkarten,Wörterbücher, Entwicklungspläne inden europäischen, den afrikanischenund ozeanischen Sprachen für dieDFG-Sondersammelgebiete 6,31 (Afri-ka südlich der Sahara) und 6,32(Ozeanien), die an der Stadt- und Uni-versitätsbibliothek Frankfurt am Main(jetzt Universitätsbibliothek JohannChristian Senckenberg) betreut wer-den.Was über den Buchhandel im In- undAusland nicht zu beschaffen war,kaufte sie auf mehreren Reisen direktin Afrika ein. Diese Einkaufsreisen imAuftrag der DFG führten sie von 1970bis 1984 mehrmals kreuz und querüber den afrikanischen Kontinent. Einbedeutender Teil unserer Afrika-Be-stände gelangte auf diesem Weg in dieFrankfurter Universitätsbibliothek. Oftwurden ihr, der vermeintlichen Touri-stin, verschiedenste Dinge zum Kau-fen angeboten. Ihre Antwort »VielenDank, aber ich kaufe nur Bücher« lö-ste Erstaunen aus, da Bücher in Afrikaein luxuriöses Gut waren und bis heu-te sind.Sie vertrat die Bibliothek auf vielennationalen und internationalen Tref-fen zum Thema Afrika-Literatur; soauch auf zwei ihrer Afrika-Reisen undzwar 1973 auf der Tagung »Publishingin Africa : a dialogue for the seventies«an der Universität von Ile-Ife in Nige-ria und 1984 auf der IFLA-Konferenz(International Federation of LibraryAssociations) in Nairobi.

Einer der Höhepunkte in ihrer beruf-lichen Karriere war zweifelsohne dieBuchmesse im Jahr 1980. Das Schwer-punktthema «Schwarzafrika« führtefast alle bekannten Namen der afrika-nischen Literaturwelt dieser Zeit nachFrankfurt am Main. Frau Dr. Wolcke-Renk war an den Vorbereitungen, ander begleitenden Ausstellung mit haus-einigen Publikationen und am Sympo-sium maßgeblich beteiligt.Die Jahre davor und danach warenmit Bibliotheksalltag d.h. dem Erwer-ben und Erschließen von Afrika-Pu-blikationen aller Art angefüllt. Das»Erwerben« brachte die Afrika-Sammlung im Laufe der Jahre undJahrzehnte auf etwa 150.000 Mono-graphien – dazu kommen die einschlä-gigen Zeitschriften. Dieser Reichtumwurde unter ihrer Regie und Verant-wortung durch verschiedene Fachka-taloge und Informationsdienste (u. a.die Bände des Fachkatalogs Afrika,CCA = Current Contents Africa, Neu-erwerbungslisten) erschlossen.Ungezählt blieben die vielen Wissen-schaftler, vor allem auch die jungenAfrikaner, denen sie bei Magister-, Di-plom- und Doktorarbeiten mit Ratund Tat bei der Literatursuche half. Invielen dieser Arbeiten heißt es in denDanksagungen »mein besonderer

Dank gilt Frau Dr. Wolcke-Renk«, wo-durch ihr Name und der der Afrika-Abteilung wieder – zurück – nachAfrika getragen wurde.Ein besonders prominenter Afrikaner,den sie am 24. März 1982 in »dergrößten Afrika-Bibliothek Deutsch-lands« (Zitat: Uni-Report vom 28.April 1982) empfangen konnte, warder Dichter, Philosoph und Staats-mann Leopold Sedar Senghor.In den letzten zwölf Berufsjahren hatsie mit dem ihr eigenen gründlichen,gleichzeitig ungezwungenen Arbeits-stil das ehemalige »Koloniale Bildar-chiv« vor dem Verfall der Zeit gerettetund von Anfang an zu einem sehr er-folgreichen Projekt gemacht. Ihremaußerordentlichen Vermögen, neuekomplizierte und komplexe Aufgabenanzugehen und durchzuführen, ist eszu verdanken, dass nun ca. 50.000 hi-storische Fotos zu den deutschen undeuropäischen Kolonien im Internet fürForschung und Lehre zur Verfügungstehen. (www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de)Leider waren ihr nur zwölf Monate(Un-)Ruhestand vergönnt. Unserekluge und liebenswürdige Kollegin Dr.Irmtraud Dietlinde Wolcke-Renk, »dieWolcke mit dem kleinen c«, wie einKollege sie auf ihrer Abschiedsfeier imJuni 2004 ehrte, verließ uns viel zufrüh um ihre letzte Reise anzutreten.Zum Schluss seien hier stellvertretendfür alle ihre anderen Publikationen,zwei Bänden erwähnt, die zu ihremDienstende erschienen:Wolcke-Renk, Irmtraud-Dietlinde: Afrika südlich der Sahara (SSG 6,31)und: Aus der Afrika-Abteilung derStadt- und UniversitätsbibliothekFrankfurt am Main. – Hrsg. von derGesellschaft der Freunde der Stadt-und Universitätsbibliothek Frankfurtam Main e.V. – Frankfurt am Main:Klostermann, 2004. – Frankfurter Bi-bliotheksschriften, 11.

Anne-Marie Kasper

Gestorben

Irmtraud D. Wolcke-Renk Personalia

Ehrungen

Matthias Göritz, FB Sprach- und Kultuwissenschaften, erhielt den mit10.000 Euro dotierten Mara-Cassens-Preis des Hamburger Literaturhausesfür sein Romandebut ›Der kurze Traum des Jacob Voss‹.

Prof. Jürgen Habermas, Emeritus des FB Gesellschaftswissenschaften, wur-de am 30. November in Bergen mit dem international renommierten, mitumgerechnet 575.000 Euro dotierten Holberg-Preis der norwegischen Hol-berg-Stiftung für seine »grundlegenden Theorien über Diskurs und kommu-nikative Aktion« ausgezeichnet.

Prof. Wolfgang König, FB Wirtschaftswissenschaften, wurde mit dem mit25.000 Dollar (28.000 Euro) dotierten IBM Faculty Award 2005 ausgezeich-net. Gewürdigt wurden mit dem internationalen Forschungspreis KönigsArbeiten zu Strategien, mit denen die Risiken bei der Auslagerung von Ge-schäftsprozessen im Finanzdienstleistungssektor reduziert werden können.Basis dafür war eine Studie des E-Finance Lab unter den 200 größten deut-schen Banken zur Auslagerung von Geschäftsprozessen.Mit dem Preis werden weltweit herausragende wissenschaftliche Arbeitengeehrt, «die richtungsweisend für die Dienstleistungsbranche sind».

Prof. Walter Ried, Emeritus des Fachbereichs Chemie, Biochemie und Phar-mazie, konnte in 2004/05 mit seinen Schülern acht goldene Doktorjubiläenfeiern: Walter Naumann und Günter Schneider vom 14. Juli 1954, WalterJunkermann vom 21. Juli 1954, Kurt Klüpfel vom 26. Juli 1954, Kartl-Heinz Rink vom 8. August 1954, der unterdessen gestorbene GerhardMorell vom 17. Dezember 2004, Lothar Engelmann vom 11. Februar 2005und Jörg Anthöfer vom 11. März 1955.

Prof. Tilbert Dídac Stegmann, FB Neuere Philologien, wurde in Barcelonamit dem J.M. Batista i Roca-Preis geehrt. Der Preis wird an Persönlichkeitenverliehen, die in hervorragender Weise zur Bekanntmachung der katalani-schen Kultur im Ausland beigetragen haben.

Dr. Thorsten Weber, FB Physik, Leiter einer Helmholtz Universitätsnach-wuchsgruppe am Insitut für Kernphysik, wurde für seine herausragendenwissenschaftlichen Leistungen zur Atom- und Molekülphysik mit Röntgen-strahlung ausgezeichnet. Weber hat die verschränkte Bewegung von Elek-tronen und Kernen in einem Wasserstoffmolekül auf bisher unvorstellbarpräzise und vollständige Weise sichtbar gemacht. Er erhielt den Röntgen-preis der Justus-Liebig-Universität Gießen. Der Preis ist dem Andenken Wil-helm Conrad Röntgens gewidmet, der von 1879-1888 Professor der Physikin Gießen war. Gestiftet wird er von der Pfeiffer Vakuum GmbH, der Dr. Erich Pfeiffer-Stiftung und der Ludwig-Schunk-Stiftung e.V.

25-jähriges DienstjubiläumWolfgang Preusch, FB Gesellschaftswissenschaften

Innovationsbeauftragte für Hessen Prof. Theo Dingermann ist Mitglied des neu gegründeten hessischen Technologiebeirats

Ministerpräsident Roland Koch,Hessens WirtschaftsministerAlois Rhiel und der Geschäfts-

führer der HA Hessen Agentur GmbH,Dr. Dieter Kreuziger, präsentierten dieMitglieder des neu gegründeten Tech-nologiebeirats in Wiesbaden, darunterauch Prof. Theo Dingermann von derUniversität Frankfurt. Nach seiner Ha-bilitation in Nürnberg-Erlangen wech-selte Dingermann 1990 als Professorfür Pharmazeutische Biologie nachFrankfurt. Von 2000 bis 2004 war erPräsident der Deutschen Pharmazeuti-

schen Gesellschaft. Bis 2010 ist er Mit-glied der Deutschen Arzneibuch-Kom-mission.Dem Beirat gehören acht renommierteWissenschaftler und Unternehmer ausHessen an, die jeweils ein Technolo-giefeld wie z.B. Nanotechnologie, Bio-technologie oder die Informations-und Kommunikationstechnologien re-präsentieren. Der Beirat hat die Aufga-be, die Hessen Agentur und die Lan-desregierung zu beraten und zumAustausch von Ideen, insbesonderedurch eine stärkere Vernetzung dieserTechnologiebereiche, beizutragen. AlsInnovationsbeauftragte suchen dieBeiratsmitglieder nach zukünftigenEntwicklungschancen für ihre Techno-logien. Darüber hinaus vertreten sieihren Technologiebereich im In- undAusland als Botschafter. Aufgrund ih-res besonderen Sachverstandes kön-nen sie außerdem auch bei Investiti-onsvorhaben beraten.Der Technologiebeirat ist organisato-risch bei der landeseigenen HessenAgentur angesiedelt, die seit 1. Januar2005 die Aufgaben der Wirtschaftsför-derung wahrnimmt. Dem Beiratgehören folgende Mitglieder an:

Seit dem Wintersemester 2005/2006 ist Thomas Paulsen Profes-sor für Klassische Philologie/Grä-

zistik am Fachbereich Sprach- und Kul-turwissenschaften als Nachfolger vonProf. Thomas A. Schmitz.Paulsen wurde 1959 in Konstanz gebo-ren, wo er auch Grundschule und Gym-nasium absolvierte und von 1979-1985Griechisch und Latein studierte. Diefolgenden Jahre verbrachte er teils inKonstanz mit der Leitung von Lati-numskursen, teils in Bochum mit derAnfertigung einer Dissertation überden spätantiken Liebesroman »Aithio-pika« des Heliodor. 1992 wurde er inBochum promoviert. Von 1993 bis1998 verfasste er als Hochschulassistentdort seine Habilitationsschrift über An-klage- und Verteidigungsrede in einem

athenischen Hochverratsprozess des 4.Jh. v. Chr. Die Habilitation fand 1998statt. Von 1999-2004 lehrte er als

Neu berufen

Thomas PaulsenHochschuldozent in Bochum, zwei Ver-tretungen einer Professur in den Som-mersemestern 2004 und 2005 inFrankfurt gingen der Ernennung zumProfessor an der Universität Frankfurtvoraus. Die Forschungsschwerpunktevon Thomas Paulsen liegen im FachGriechisch in den Bereichen Rhetorik,Roman, Tragödie und Historiographie.Für die nächsten Jahre plant er vor al-lem die Kommentierung mehrererWerke des Satirikers Lukian. Darüberhinaus ist er besonders an der neuzeit-lichen Rezeption antiker Stoffe undThemen in bildender Kunst, Musik undim Film interessiert, wo sich Beruf undHobby ebenso treffen wie in der Be-schäftigung mit Marco Girolamo Vidaslateinischem Renaissance-Epos überdas Schachspiel. UR

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messener Form behandelt werden. Zu-sätzlich zum vorgesehenen 1., 2. und 3.Preis kann eine Arbeit mit einem Nach-wuchspreis ausgezeichnet werden. Antragsfrist: 31. Januar 2006www.dgvfm.de/

Gesellschaft für Informatike.V. (GI): GI-Dissertations-preis

Der Preis in Höhe von 5.000 Euro istfür eine hervorragende Dissertation imBereich der Informatik, die zwischendem 1. Januar 2005 und 31. Dezem-ber 2005 fertiggestellt wurde. Hierzuzählen nicht nur Arbeiten, die einenFortschritt für die Informatik bedeu-ten, sondern auch Arbeiten aus demBereich der Anwendungen in anderen

Disziplinen und Arbeiten, die dieWechselwirkungen zwischen Informa-tik und Gesellschaft untersuchen.www.gi-ev.de/wir-ueber-uns/wettbe-werbe/gi-dissertationspreis/Hinweis: Die dargestellte Liste erhebt kei-nen Anspruch auf Vollständigkeit. Detail-lierte Informationen zu den dargestelltenAusschreibungen können bei den Refera-ten für Forschungs- und Nachwuchsför-derung eingeholt werden.Das Referat für Forschungsförderungbetreibt einen E-Mail-Info-Service, derSie informiert, wenn ihre Webseiten mitAusschreibungen aktualisiert werden.Wenn Sie Interesse haben und in dieMailing-Liste aufgenommen werdenwollen, senden Sie bitte eine E-Mail [email protected]. DieWebseiten finden sie unter: www.for-schungsfoerderung.uni-frankfurt.de/

Herausfordernde Aufga-be: Hessens Wirtschafts-minister Alois Rhiel, derGeschäftsführer der HAHessen Agentur GmbH,Dr. Dieter Kreuziger undMinisterpräsident RolandKoch (von links) stelltenProf. Theo Dingermannals Mitglied des neuge-gründeten Technologie-beirates und Beauftragtenfür Biotechnologie vor

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Beauftragter für Verkehr und Mobi-lität: Prof. Manfred Boltze, Leiter desFachgebiets Verkehrsplanung und Ver-kehrstechnik, TU Darmstadt. Beauftragter für Biotechnologie: Prof.Theodor Dingermann, Institut fürPharmazeutische Biologie, Biozen-trum, Universität Frankfurt; Beauf-tragter für Umwelttechnologie: Prof.Stefan Gäth, Institut für Landschaftsö-kologie und Ressourcenmanagement,Universität Gießen.Beauftragter für Nanotechnologie:Hel-mut Hund, Helmut Hund GmbH,Wetzlar. Beauftragter für Film undMedien: Prof. Bernd Kracke; Professurfür Elektronische Medien, Hochschulefür Gestaltung Offenbach. Beauftrag-ter für Energietechnologie: Dr. Horst-Tore Land, PEMEAS GmbH, Frankfurtam Main. Beauftragter für Querschnitt-stechnologien: Prof. Werner W. Lorke,Honorarprofessor für Neue Materialienund Technologien, Hochschule für Ge-staltung Offenbach. Beauftragter für In-formations- und Kommunikationstech-nologie: Prof. Ralf Steinmetz, Fachge-biet Multimedia Kommunikation,Fachbereich Elektrotechnik und Infor-mationstechnik, TU Darmstadt. UR

20 21. Dezember 2005T E R M I N E

Termine: Ausgewählte Veranstaltungen ❯ 21. Dezember bis 12. Februar 2006

❯ Weitere Veranstaltungen

❯ FachbereicheColloquium Linguisticum Africanum: www.uni-frankfurt.de/fb/fb09/afr/Neue archäologische Funde und Forschungen:http://web.uni-frankfurt.de/fb09/klassarch/Lehre.htmlBotanisches Kolloquium/ Botanischer Garten:http://web.uni-frankfurt.de/fb15/botanik/botanik.html#Botanisches%20Kollo-quiumZoologisches Kolloquium;www.bio.uni-frankfurt.de/zool/index.html

❯ Sonderforschungsbereiche / GraduiertenkollegsSonderforschungsbereichs/ Forschungskollegs 435 ›Wissenskultur und gesellschaftlicher Wandel‹http://web.uni-frankfurt.de/SFB435/Graduiertenkolleg ›Zeiterfahrung und ästhetische Wahrnehmung‹http://web.uni-frankfurt.de/fb10/grakozeit/Graduiertenkolleg ›Archäologische Analytik‹: http://web.uni-frankfurt.de/fb09/grk/Sonderforschungsbereich 579 ›RNA-Liganden-Wechselwirkungen‹www.sfb579.uni-frankfurt.de/Sonderforschungsbereichs 628 ›Functional Membrane Proteomics‹www.sfb628.de/Überblick über alle Kollegs/Programmewww.uni-frankfurt.de/forschung/profil/gr/index.html

❯ Interdisziplinäre EinrichtungenZentrum für interdisziplinäre Afrikaforschung (ZIAF): www.ziaf.de/

❯ KirchenEvangelische Hochschulgemeinde: www.esg-uni-frankfurt.de/Katholische Hochschulgemeinde: www.khg-frankfurt.de/

❯ SonstigePupille – Kino in der Uni: www.pupille.org/Universität des 3. Lebensalters: www.u3l.uni-frankfurt.de/

❯ AußeruniversitärPaul-Ehrlich-Institut: www.pei.de/Physikalischer Verein: www.physikalischer-verein.de/Polytechnische Gesellschaft:www.fraspa1822.de/index.html#url=/cbd980bea985557c/pb8.htm

Umfassende Informationen zu den vielfältigen täglichen Veranstaltungen an der Universität: http://univis.uni-frankfurt.de/go/cal

Terminauswahl und Linkliste erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit

❯ 11. Januar 2006

Vorträge

Der Beitrag der Gesell-schaftswissenschaften zur LehrerInnenbildung:Analyse – Kritik – PerspektivenProf. Birgit Blättel-Mink (Soziologin);Prof. Josef Esser (Politikwissenschaft-ler); Prof. Gert Krell

Der Fachbereich setzt sich mit Fra-gestellungen auseinander, welchenStellenwert das »grundwissenschaftli-che« Studium der Lehramtsstudieren-den hat: Wie können Soziologie undPolitikwissenschaft zu einem profes-sionellen Habitus zukünftiger Lehrer-Innen beitragen?Modularisierung nach dem Lehramts-gesetz – ein Beitrag zur effizientenStrukturierung oder Abschied von derWissenschaftlichkeit im Lehrerstudi-um? BA/MA und Abschaffung desStaatsexamens auch für LehrerInnen?Welche Erwartungen hat die Bil-dungspolitik an die Gesellschaftswis-senschaften? Welche Erwartungenhaben die Gesellschaftswissenschaftenan die Politik?Veranstalter: Fachbereich Gesellschafts-wissenschaften

18.30 Uhr, Raum 501; AfE-Turm;Campus Bockenheim; Senckenberg-anlage 15, 60325 Frankfurt

❯ Weiterer Termin: 17. Januar

❯ 12. Januar 2006

e-competenceNight PowerPoint – Präsentationen erstel-len, die Hausarbeit formatieren, eineExcel – Tabelle anlegen oder einen In-ternetauftritt gestalten – schon imheutigen Universitätsalltag kommtman ohne die so genannten »e-Kom-petenzen« kaum mehr aus.Vor zwei Jahren haben Studierendefür Studierende am Fachbereich Ka-tholische Theologie die e-competence-Night ins Leben gerufen, um unter-einander vorhandene (Wissens)Res-sourcen auszutauschen. So beschäftigen sich in der einen EckeKommilitonInnen mit Textverarbei-tung, während an anderer Stelle Po-werPoint oder Photoshop erklärt wird.Die Veranstaltung ist bewusst in einemlockeren und zwanglosen Rahmen mitBuffet und Getränken, Musik und oh-ne zeitliche Begrenzungen konzipiert,das bedeutet, jeder kann sich frei imRaum bewegen und so lange er möch-te in seine Interessensgebiete »hinein-schnuppern«. Neben privaten Note-books oder Computern stehen denStudierenden neben einem Laptop –Pool von 15 (demnächst 30) Geräten,W-Lan, Digitalkamera und Camcorderzur Verfügung.Nachdem die Veranstaltung bereits inden vergangenen Semestern regen An-klang gefunden und auf durchweg po-sitives Feedback gestoßen ist, soll dasProjekt fächerübergreifend und gesam-tuniversitär etabliert werden. Dazusind alle interessierten Studierendenherzlich eingeladen. Anmeldung inRaum 1.718 oder unter E-Mail: [email protected]. Ein kulinarischer Bei-trag für das Buffet ist willkommen.Veranstalter: Fachbereich KatholischeTheologie in Zusammenarbeit mit demProjekt megadigitale

18 Uhr, Raum NG 1.741b (Nebenge-bäude), IG Hochhaus; Campus Westend, Grüneburgplatz 160323 Frankfurt

❯ 16. Januar 2006

Kolloquium

Globalisierung der Tätowierung Erhard Schüttpelz

Als Europäer die Welt unterwarfenund ihre eigene Tradition des Haut-stichs durch Vermittlung des polynesi-schen ›Tattoos‹ nach Cooks Reisen neuerfanden, war die Tätowierung bereitsweltweit verbreitet.Erst in den letzten Jahrzehnten ist ausdieser ›Tätowierung der Globalisie-rung‹ allerdings eine ikonographischeund touristische ›Globalisierung derTätowierung‹ entstanden, also dieMöglichkeit, sich alle weltweiten Iko-nographien der Tätowierung aus denArchiven und ›vor Ort‹ anzueignen.Sowohl die Tätowierung als auch dieTätowierungsforschung hat sich seit-dem dramatisch verändert. Worin be-steht die Beziehung zwischen der welt-weiten Verbreitung der TätowierungVOR dem Imperialismus und NACHder Entkolonisierung – also zwischeneiner ›Ersten‹ und einer ›Zweiten‹ Glo-balisierung der Tätowierung?Veranstalter: Institut für Historische Ethnologie

16 Uhr, Raum 731, IG Hochhaus,Campus Westend, Grüneburgplatz 160325 Frankfurt

❯ Weitere Termine: 9., 23., 30. Janu-ar; 6., 13. Februar

❯ 17. Januar 2006

Podiumsdiskussion mit Kultusministerin Karin Wolff

Was können, was solltendie Gesellschaftswissen-schaften zur LehrerInnen-bildung beitragen?Podium: Kultusministerin KarinWolff; Prof. Birgit Blättel-Mink, Prof.Josef Esser, ein/e wissenschaftlicheMitarbeiter/in; ein/e Studierende/rModeration: Dr. Günther Nonnen-macher; FAZ-HerausgeberVeranstalter: Fachbereich Gesellschaft-swissenschaften

18.30 Uhr, Raum 501; AfE-Turm;Campus Bockenheim; Senckenberg-anlage 15, 60325 Frankfurt

❯ 18. Januar 2006

Stiftungsgastprofessur »Wissenschaft und Gesellschaft«der Deutschen Bank

Das Zeitalter der Experten?Wissenschaft und Politikin Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahr-hunderts Margit Szöllösi-Janze, Universität KölnVeranstalter: Netzwerks Wissenschaftsge-schichte der Universität; Federführung:Prof. Moritz Epple; Historisches Seminar,Arbeitsgruppe Wissenschaftsgeschichte, inZusammenarbeit mit dem Sonderfor-schungsbereich/FK 435 »Wissenskulturund gesellschaftlicher Wandel«

18 Uhr ct; Raum 1.811, Casino, IG Hochhaus, Campus Westend, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt

❯ Weitere Termine: 25. Januar 2006:Dominique Pestre, Ecole des HautesEtudes en Sciences Sociales, Paris:»The Technosciences Between Mar-

kets, Social Worries and the Political:Which New Regime of Science Pro-duction and Regulation Today?«; 8.Februar 2006: Evelyn Fox Keller,Massachusetts Institute of Technology,Cambridge, Mass.: »Contenders forLife at the Dawn of the 21st Century:Physics, Biology, and Engineering«

Am jeweils folgenden Donnerstag fin-det um 10 Uhr ct eine Diskussions-veranstaltung mit den Vortragendenstatt. Die Räumlichkeiten hierfür wer-den unter gesondert angekündigt.

web.uni-frankfurt.de/Netzwerk_Wissenschaftsgeschichte/

❯ 18. Januar 2006

Filme

»Wut« in der Sehschulefür KinogängerAllerorten wird über die Verschulungder Uni geklagt. Kein Problem für dieSehschule für Kinogänger. Denn hierwird kein schulmäßiges Programmabgezogen und der Kinobesuch nichtvermiest. Im Gegenteil. Wer Übungdarin gewinnt, dahinter zu blicken,wie Filme gemacht werden, der wirdfeststellen, dass es den Filmgenussfördert.Die Sehschule für Kinogänger findetimmer an drei Abenden im Wintersemester statt. In diesem Se-mester dreht sich alles um Wut. AnAusschnitten aus großen und kleinenFilmen kann man sehen, wie dieseUr-Emotion filmisch dargestellt undumgesetzt wird. Denn es sind ganzbestimmte Sehgewohnheiten undChiffren, die systematisch eingesetztwerden, um beim Zuschauer Wutnachvollziehbar zu machen oder garauszulösen. Ob großes Hollywood-Movie oder kleiner Independent-Film,ein gut gemachter Film unterscheidetsich von einem billigen darin, ob esgelingt die zumeist unbewusste Wahr-nehmung anzusprechen.Die drei Abende haben dabei jeweils

ein eigenes Thema. Am 18. Januargeht es um »Die Wut in mir« und dieAbrechnung mit sich selbst und denAnderen mit Ausschnitten aus»Se7en« (1995) von David Fincher,»Elephant« (2003) von Gus Van SantEine Woche später werden Wutaus-brüche als Inszenierung und sozialesBild und Teil der Gesellschaft unter-sucht und schließlich am drittenAbend private Kreuzzüge verglichen.Veranstalter: Katholische Hochschul-gemeinde

20 Uhr; Friedrich Dessauer Haus,Friedrich-Wilhelm v. Steuben Straße90, U-Bahn Industriehof/Neue Börse;Eintritt: 2.50 Euro

❯ Weitere Termine: 25. Januar, 1. Februar 2006

www.sehschule.info/

❯ 23. Januar 2006

Vortrag

Bildung macht global – eine europäische Perspek-tiveProf. Alfred Schmidt, Institut für Philosophie

Welche Bildung braucht der globaleMensch? Mit einer neuen Folge derVortrags- und Diskussionsreihe zuGlobalisierungsfragen laden die beidenchristlichen Hochschulgemeinden indie »Kirche am Campus« Bockenheimein. Auf dem Prüfstand des Nachden-kens steht die Bildung – aus europäi-scher und aus afrikanischer Sicht.Nicht erst seit den PISA-Studien stehtBildung unter dem Vorzeichen derGlobalisierung. Weltweite Konkurrenzum Spitzenwissenschaft ist dabei nurein Aspekt. Ein anderer ist, dass dieGlobalisierung längst Inhalte undLernmethoden bestimmt – von derSchule bis zur Universität.Zwei Wissenschaftler der Universitätstellen sich aus der Perspektive ihrerKultur der Frage nach den Zusam-menhängen von Bildung, Macht undKultur. Prof. em. Alfred Schmidt vomInstitut für Philosophie beleuchtetzunächst den europäischen Kontext.Der ganze Studentengenerationenprägende Adorno-Schüler AlfredSchmidt war von 1972 bis 1999 Inha-ber jener Professur für Philosophieund Soziologie, die einst Max Hork-heimer inne hatte. Eugen EckertVeranstalter: ESG, KHG

19.30 Uhr, Kirche am Campus; Cam-pus Bockenheim

❯ Weiterer Termin: 30. Januar; mitDr. Abdourahmane Diallo vom Insti-tut für Afrikanische Sprachwissen-schaften.

www.esg-uni-frankfurt.de

❯ 30. Januar 2006

Vortrag

The Future of the Ameri-can Labor MovementProf. Hoyt Wheeler, Fulbright Distin-guished Chair for American StudiesVeranstalter: Zentrum für Nordamerika-Forschung (ZENAF)

18 Uhr c.t.; Eisenhowerraum (1.314),IG Hochhaus; Campus Westend

Vorankündigung

❯ 6. März 2006

Innerbetriebliches

Personalversammlung Themenvorschläge und Anregungenwerden per Hauspost oder via [email protected] bis 31.Januar 2006 erbeten.Veranstalter: Personalrat

10 bis 12 Uhr; Hörsaal H; CampusRiedberg

❯ Weitere Termine: 9. März, 10 bis12 Uhr, Aula, Campus Bockenheim; 20. März, 10 bis 12 Uhr; Neues Hör-saalgebäude, Raum 22-2; CampusNiederrad