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Wirtschaft IN BREMEN 2/2009 04835 Konjunkturpaket II Spitzengespräch im Rathaus Europa-Wahl Bremen braucht Europa und eine starke Stimme im EU-Parlament Airport-Stadt Bestnoten für den Gewerbestandort Günter Grass Stiftung Medienarchiv setzt kulturelles Glanzlicht wel.come 2009 Medienwelt im 21. Jahrhundert Januarrede 2009 MAGAZIN DER HANDELSKAMMER www.handelskammer-bremen.de Gemeinsam die Weichen stellen

Wirtschaft - handelskammer-bremen.de · Airbus Meilenstein für neuen Langstreckenjet Der A350 soll pünktlich an den Start gehen: Airbus hat Mitte Januar in Tou-louse den Grundstein

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WirtschaftIN BREMEN

2/2009 04835

Konjunkturpaket IISpitzengespräch im Rathaus

Europa-WahlBremen braucht Europa und einestarke Stimme im EU-Parlament

Airport-StadtBestnoten für den Gewerbestandort

Günter Grass StiftungMedienarchiv setzt kulturelles Glanzlicht

wel.come 2009Medienwelt im 21. Jahrhundert

Januarrede2009

MAGAZIN DER HANDELSKAMMER

www.handelskammer-bremen.de

Gemeinsam die Weichen stellen

Die verkehrspolitische Diskussion in Bremen drehte sich in denvergangenen Monaten nur selten um bedeutende Infrastruktur-projekte. Im Mittelpunkt standen Themen wie „Tempo 80 aufBremer Autobahnen“ oder die Umweltzone in der Innenstadt.Dennoch – auch der Ausbau einiger für unseren Standort wich-

tiger Verkehrsachsen wie der durchgehend sechsspurige Ausbau der A 1 inRichtung Hamburg macht erfreuliche Fortschritte.

Das Konjunkturpaket der Bundesregierung bietet gerade für zentraleInfrastrukturprojekte eine große Chance zur beschleunigten Realisierung –sofern sie baureif sind. Denn Ziel ist es, zusätzliche Investitionen kurz-fristig in den Jahren 2009 und 2010 umzusetzen, um Sanierungs- und Modernisierungsstaus in der Infrastruktur zu beheben und gleichzeitig

eine schnelle konjunkturelle Wirkung zu erzielen. Die Handelskammer hat dem Senat dazu eine umfang-reiche Vorschlagsliste vorgelegt.

In unserem Nachbarland Niedersachsen sind inzwischen alle baureifen Verkehrsinfrastrukturprojektefinanziert. Dies gilt auch für die Elbquerung im Zuge der A 20 / A 22, die für die Küstenautobahn zusätzlichen Schub bedeutet. Leider rächt es sich jetzt, dass Planungen nicht zügig genug voran-getrieben wurden. Unsere Region hätte die Chance gehabt, mit baureifen Projekten und dem Argumentder unstrittigen Ausbaunotwendigkeiten für die Seehafenhinterlandinfrastruktur weit mehr Mittel zu erhalten, als es jetzt gelungen ist.

Zügigkeit muss daher auch für die A 281 oberstes Gebot sein. Bremen hat es hier – unabhängig vomKonjunkturpaket II – sogar selbst in der Hand, ob in die Schließung des Autobahnrings um Bremenschnell investiert wird. Die A 281 ist finanziert und die verbleibenden Abschnitte sind in Kürze baureif.Sie wird die verkehrliche Anbindung wesentlicher Teile der bremischen Wirtschaft erheblich verbessernsowie eine nachhaltige Entlastung der innerstädtischen Verkehrsinfrastruktur vom Durchgangsverkehrund damit auch eine Entlastung des gesamten innerstädtischen Bereichs von Emissionen und Lärm mitsich bringen. Die Handelskammer fordert daher eindringlich, dass die A 281 mit Hochdruck fertig-gestellt wird.

Der Abschnitt 3/2 entlang des Güterverkehrszentrums ist in Bau. In der ersten Jahreshälfte 2009wird die Baureife für den Abschnitt 2/2 erwartet, der den im vergangenen Jahr in Betrieb genommenenAbschnitt 2/1 mit dem Autobahnzubringer Arsten verbinden wird. Auch der Planfeststellungsbeschlussfür die Weserquerung soll noch in diesem Jahr erfolgen. Der Weg für einen schnellen Baubeginn dieserAbschnitte wäre damit frei. Noch in diesem und dem nächsten Jahr könnten damit zusätzlich zumKonjunkturpaket Baumaßnahmen in Bremen mit einem Gesamtvolumen von mehr als 300 MillionenEuro begonnen werden.

Für Bremen wäre dies ein starker Wachstumsimpuls, der gleichzeitig die Rahmenbedingungen fürunseren Wirtschaftsstandort dauerhaft verbessert. Daher müssen jetzt alle Kräfte darauf gerichtet sein,die verbleibenden Abschnitte der A 281 – ohne neue Variantendiskussionen und runde Tische – planfestzustellen und den sofortigen anschließenden Baubeginn sicherzustellen. Die Handelskammerwird sich weiter mit aller Kraft für die schnelle Umsetzung dieses wichtigsten bremischen Verkehrs-projektes einsetzen!

Dr. Dirk Plump (Vizepräses)

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KAMMERSTANDPUNKT

A 281 SCHNELL VOLLENDEN!

4 | Wirtschaft in Bremen 2.2009

INHALT

WirtschaftIN BREMEN

2/2009 04835

Konjunkturpaket IISpitzengespräch im Rathaus

Europa-WahlBremen braucht Europa und einestarke Stimme im EU-Parlament

Airport-StadtBestnoten für den Gewerbestandort

Günter Grass StiftungMedienarchiv setzt kulturelles Glanzlicht

wel.come 2009Medienwelt im 21. Jahrhundert

Januarrede2009

MAGAZIN DER HANDELSKAMMER

www.handelskammer-bremen.de

Gemeinsam die Weichen stellen

» Das sind unsere Titelthemen.

TITELGESCHICHTEGemeinsam die Weichen stellen In seiner traditionellenRede vor der Januargesellschaft der Wittwen- und Statuten-kasse forderte Präses Lutz H. Peper eine Gemeinschafts-initiative und rasches Handeln.

KAMMERREPORTHandelskammer Aus dem Plenum vom 26. Januar,Marahrens-Hashagen ins Präsidium gewählt Jahresbericht 2008 Klare Akzente setzenMittelstandstreff 2009 Infos aus bester Handwel.come 2009 Medienwelt des 21. Jahrhunderts

STANDORTBREMENKonjunkturpaket II Spitzengespräch im RathausEnergie-Ranking Bremen strengt sich am meisten an Prognos-Gutachten Bestnoten für die Airport-Stadt Unternehmen 100 Jahre Zech GroupMilchwirtschaft Nordmilch und Humana legen Vertrieb zusammenEvent 32. Deutscher Evangelischer KirchentagGünter Grass Stiftung Medienarchiv setzt kulturellesGlanzlicht

METROPOLREGIONMonographie Schwergewichtiges Argument: Buch hatSignalcharakterNachrichten Veranstaltung: Europahub Nordwest

RUBRIKEN

KAMMERSTANDPUNKTVizepräses Dr. Dirk Plump: A 281 schnell vollenden!

BREMENKOMPAKTUnternehmen, Personen, PreiseWissenschaft

INFOTHEKVeranstaltungenFirmenjubiläen

WIRTSCHAFTSTERMINE

ImpressumAnzeigenregister

BÖRSENExistenzgründungen, KooperationenRecycling

WAGENUNWINNEN100 Jahre Luftfahrt in Bremen

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Januarrede 2009Seite 10 Gemeinsam dieWeichen stellen Foto BTZ/Ingrid Krause

Neujahrsmatinee wel.come 2009 Seite 25Medienwelt im 21. Jahrhundert Gut 350 Kommunikationsexperten folgten der Einladung zu diesem großen – und einzigen – Event der Kreativbranche in der Region und kamen ins Haus Schtüting. Medienexperte Ulrich Reinhardt servierte „zehn Gebote für das 21. Jahrhundert“. Foto Frank Pusch

2.2009 Wirtschaft in Bremen | 5

Beilagenhinweis Diese Ausgabe der Wirtschaft in Bremen enthält die folgende Beilage:Jahresbericht 2008 der Handelskammer Bremen und der IHK Bremerhaven.

ZUKUNFTBILDUNGStiftungsporträt Nix gegen PisaNachrichten Im Dialog mit der WirtschaftHochschule Bremen Weiterbildung für Manager, duales Studium Betriebswirtschaft Berufsschule 40 Jahre GAV

WIRTSCHAFTGLOBALRaumplus Schränke für die Welt Krise Außenhandel erwartet Durststrecke im Jahr 2009 Europa-Wahl Bremen braucht Europa, Analysen des Centrums für Europäische Politik

NEUECHANCENexpedition materia Die Welt der innovativen WerkstoffeNachrichten KfW sucht Gründerchampions,Innovationspreis-IT

SERVICE&PRAXISRegelungen Die neue VerpackungsverordnungVeranstaltungenNachrichten

KAMMEROFFIZIELLVereinbarung und Beschlüsse zur Verpackungsverordnung

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Konjunkturpaket II Seite 26 Spitzengespräch im Rathaus Die Handelskammer hat bei einem Treffen mit dem Senat ein Bündel von ordnungspolitischen Maßnahmen vorgelegt, um die unter-nehmerischen Kräfte in Bremen zu stärken und möglichen Finanzierungsproblemenim mittelständischen Bereich zu begegnen. Foto Jörg Sarbach

Europa-Wahl Seite 50Bremen braucht Europa ... Nicht Berlin,Brüssel macht die Gesetze: Der politische Ein-fluss der EU ist enorm. Deshalb ist die Europa-Wahl so wichtig. Foto EU-Kommission

KAEFER-Spende für das Bremer RathausDie Wände in der Oberen Rathaushallehaben einen komplett neuen Anstrichin historischem Farbton erhalten. Mög-lich wurde dies durch eine großzügigeSachspende des Bremer UnternehmensKAEFER Isoliertechnik. „Das ist einenoble und eine echt bremische Geste.Seit Jahrhunderten haben Bremerin-nen und Bremer, Kaufleute und Unter-nehmen immer wieder etwas für unserRathaus getan“, sagte BürgermeisterJens Böhrnsen. Wegen der besonderenAnforderungen des Denkmalschutzeswählten die KAEFER-Spezialisten eineoffenporige Mineralfarbe, die die Wän-de atmen lässt. Auch musste der alteFarbton reproduziert werden. �

NRS mit neuem Consulting-Bereich Der Sparkassendienstleister, die NRSNorddeutsche Retail-Service AG (NRS),hat einen neuen Geschäftsbereich ge-gründet: Mit der NRS Consulting GmbHerweitert sie ihr Dienstleistungsange-bot. Das Leistungsportfolio reicht vonMigrationsberatung und -unterstützungüber Prozessberatung und -optimierungsowie Projektmanagement bis zur Indus-trialisierung von Geschäftsprozessen.Anfänglicher Schwerpunkt der NRSConsulting wird die Migrationsunter-stützung sein. Dies hat sie bereits fürdie Sparkasse Bremen getan, die aufdas System OSPlus der Finanz Informa-tik (FI) umgestiegen ist. Die NRS-Grup-pe beschäftigt rund 1.300 Mitarbeiteran den Standorten Hamburg, Bremenund Neumünster sowie in einer Depen-dance in Lübeck. Gesellschafter sinddie HASPA Finanzholding, die Finanz-holding der Sparkasse in Bremen sowieder Sparkassen- und Giroverband fürSchleswig-Holstein. �

Bremer Personaldienstleisterexpandiert weiterUngeachtet des allgemeinen Personal-abbaus in der Zeitarbeitsbranche setztdie Partner-Unternehmensgruppe 2009weiter auf Wachstum. Zu Jahresbeginneröffnete der auf hochwertige Perso-naldienstleistungen spezialisierte An-bieter mit Sitz in Bremen neue Nieder-lassungen in Würzburg, Dortmund undMainz. Im März werden Hamburg undArnstadt bei Erfurt hinzukommen. Wei-tere Standorte sind geplant. Partnerwill bis 2010 eines der führenden deut-schen Zeitarbeitsunternehmen werden,so Geschäftsführer Rudolf Gabrielczyk.Das Unternehmen stellt Spezialistenfür mehr als 20 Branchen zur Verfü-gung. Auch das ebenfalls in Bremenansässige Tochterunternehmen OrangeEngineering wird in diesem Jahr kräftigwachsen, hieß es. Die Gründung vonPartner geht auf eine Initiative desdeutschen Zeitarbeitspioniers GünterBindan zurück. Dessen Sohn RainerBindan hat gemeinsam mit Gabrielczykdie Geschäftsführung inne. �

www.partner-personaldienste.de

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BREMENKOMPAKT

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Airb

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Meilenstein für neuen LangstreckenjetDer A350 soll pünktlich an den Startgehen: Airbus hat Mitte Januar in Tou-louse den Grundstein für seine ersteA350-Endmontagehalle gelegt. Für dieEntwicklung des neuesten Airbus-Mo-dells zeigt sich der europäische Flug-zeugbauer zuversichtlich. Mit demzweistrahligen mittelgroßen Jet für ma-ximal 350 Passagiere bei einer Reich-weite bis zu 15.400 Kilometern ersetztAirbus die aktuellen Typen A330 undA340 und tritt gegen das Boeing-Mo-dell 787 Dreamliner an. Airbus-ChefThomas Enders bestätigte bei den Fei-erlichkeiten in Toulouse den Zeitplan:Im Jahr 2013 soll der erste A350 an

eine Fluggesellschaft ausgeliefert wer-den. Derzeit liegen 478 feste Bestellun-gen von 29 Kunden vor. Der neue Air-bus-Jet verkaufe sich damit schnellerals jedes andere Flugzeug in der bishe-rigen Luftfahrtgeschichte.

Die Maschine wird zu 53 Prozentaus Verbundwerkstoffen bestehen, dasist doppelt so viel wie beim Riesen-Air-bus A380. Sie soll daher besondersleicht und sparsam sein. Anders als beidem A380 und dem TransporterA400M soll hier der Zeitplan eingehal-ten werden können, denn der A350 seivollständig am Computer entwickeltworden und alle Beteiligten einschließ-lich der Lieferanten arbeiteten mit den-gleichen Werkzeugen �

(v.l.) KAEFER-Inhaber Ralf Koch, BürgermeisterBöhrnsen, KAEFER-Geschäftsführer Jörn M. Fetköter

Jürgen Bula:neuer Flughafen-ChefDer Aufsichtsrat der Flughafen BremenGmbH hat Jürgen Werner Bula (47)zum neuen Geschäftsführer des Unter-nehmens berufen. Er ist derzeit VicePresident German Airports Lufthansaund damit für die Kundenbetreuung anzahlreichen deutschen Flughäfen zu-ständig. Zugleich ist Bula General Ma-nager der GGG Service for Airlines

GmbH. Bula wird seinen Job am 1. Aprilübernehmen und dann den kommissa-rischen Geschäftsführer Christian Häf-ner ablösen. „Jürgen Bula hat den Auf-sichtsrat mit seinen klaren Vorstellun-gen zu den Entwicklungsmöglichkeitendes Bremer Flughafens überzeugt. Erhat in der Luftverkehrswirtschaft einenhervorragenden Namen und seine be-rufliche Vita weist ihn als ausgewiese-nen Experten aus. Ich bin davon über-zeugt, dass wir für Bremen eine sehrgute Wahl getroffen haben“, sagteWirtschaftssenator Ralf Nagel. �

v. Einem & Partner erweitert Sozietät Die Kanzlei v. Einem & Partner hat dreiweitere Anwälte in ihre Partnerschaftaufgenommen. Olaf Gründahl (51) fürImmobilienrecht und Wirtschaftsrecht,Dr. Joachim Asendorf (43) für Handels-und Gesellschaftsrecht und Dr. PeerKoch (41) für Gesellschafts-, Steuer-und Kapitalmarktaufsichtsrecht wer-den die Sozietät in Bremen verstärken.v. Einem & Partner ist Mitglied vonEurojuris, einem internationalen Netz-werk von Wirtschaftskanzleien mit mehrals 4.500 Rechtsanwälten. �

2.2009 Wirtschaft in Bremen | 7

PERSONEN

PREISE

nung dazu. Im Wettbewerb „Gute Ge-staltung 09“ des Deutschen DesignerClubs in Frankfurt wurde die jüngsteAusgabe zum Thema „Selbstständig“ inder Kategorie „Zukunft“ jetzt mit Bron-ze prämiert. Insgesamt wurden 586Einsendungen bewertet. Auch die aktu-elle sechste Ausgabe der VIER wurdeunter der Betreuung von ProfessorinAndrea Pauschenbursch und MarioLombardo wiederum von einem stu-dentischen Team der HfK gestaltet: Vivien Anders, Eike Harder, Robert Hei-nisch und Wido Schneider. Die Redak-tion lag bei Ralf Schneider. VIER hat be-reits zwei Mal Gold und zwei Mal Silberbeim BCP Award (Best of Corporate Pub-lishing) erreicht und wurde mit dem IFConcept-Award sowie mit dem „Certifi-cate of Typographic Excellence“ beimTDC Award des Type Directors ClubNew York ausgezeichnet. �

Drei Designpreise für Bremer AgenturDie Bremer Kommunikations- und De-signagentur GfG/Gruppe für Gestal-tung hat 2008 drei Designpreise füraußergewöhnliche Projekte erhalten.So wurde die Sonderausstellung „Cho-coladium – Chocolade schmecken undentdecken“ in der Schaubox des Univer-sum Science Centers mit dem Award„Gute Gestaltung 09“ ausgezeichnet.Der Preis wird jährlich vom DeutschenDesigner Club vergeben. Für das Olden-burger Institut für Ökonomische Bil-dung erstellte die GfG Lehrfilme unterdem Titel „Ökonomie in Begriffen“.Nachdem die Spots bereits eine Aus-zeichnung in der Kategorie „DigitalMedia“ beim iF communication designaward 2007 erhielten, wurden sie fürden Designpreis der BundesrepublikDeutschland 2009 nominiert. Für dasProjekt „deine-story.de“ erhielt die GfGschließlich noch den Annual-Multi-media-Award. �

Hochschulmagazin VIER erneut prämiert Sechs Ausgaben – sechs Preise. So sahdie Bilanz der VIER, des Magazins derHochschule für Künste Bremen, aus.Jetzt kommt noch eine siebte Auszeich-

Biernoth neuer Leiter der MLP-Geschäftsstelle Bremen V Jürgen Biernoth leitet seit dem 1. Janu-ar die Geschäftsstelle Bremen V des un-abhängigen Finanz- und Vermögensbe-raters MLP. Biernoth ist Diplom-Kauf-mann und kann auf mehr als zehnJahre Berufserfahrung zurückblicken.In Bremen ist MLP seit 1990 vertretenund verfügt hier mittlerweile über dreiGeschäftsstellen. 36 Berater betreuenknapp 9.000 Kunden. Das Unterneh-men hat sich auf die Beratung von Aka-demikern konzentriert. „Bremen ist einWachstumsmarkt für MLP. Wir verzeich-nen vor Ort einen hohen Beratungsbe-darf“, sagte Biernoth. �

Auf die Schnittstellekommt es an Hightech und Heimatkunde:Wirtschaft und Wissenschaft „Hightech und Heimatkunde“ heißtdas Buch von Susanne Weiss, das jetztin der Edition Stifterverband erschie-nen ist. Die Autorin hat sich auf eineReise durch Deutschland begeben, „umInitiativen und Menschen zu finden,denen es gelingt, den vermeintlichenGraben zwischen Wissenschaft undWirtschaft zu überwinden.“ Zusam-menarbeit – das zeigen die Beispiele,die sie gefunden hat – funktioniertüberall da, wo umtriebige „Schnittstel-lenaktivisten", blitzgescheite Unterneh-mer und in alle Richtungen beweglicheForscher zusammentreffen und neueVerbindungen eingehen.

Das Buch zeigt, wie wichtig die re-gionale Verankerung von Unterneh-men und Hochschulen ist. In historischgeprägten, regionalen Verbünden kön-nen Unternehmen und Hochschulenzusammen wirken, sind gegenseitigProblemlöser und tauschen Innovatio-nen und Know-how aus. Im Mittelpunktdes Buches stehen jene Regionen, die

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BREMENKOMPAKT

WISSENSCHAFT

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man nicht ohne Weiteres als Innova-tionsschmieden auf der Rechnung hat:das Ruhrgebiet, Deutschlands „for-scher Osten“ (Jena und Dresden), Berlinund Brandenburg, aber auch die nord-deutsche Tiefebene mit ihren „Leucht-türmen“, den drei Städten der Wissen-schaft. „Wer bislang die Gegend imNordwesten Deutschlands vor allemmit Deichen und Windrädern in Verbin-dung brachte und im Herzen Nieder-sachsens den Takt einer Autofabrikschlagen hörte, hat ganz recht. Nur an-ders als gedacht“, schreibt sie.

Das Kapitel über Oldenburg, Bre-men und Braunschweig heißt „Weit-sicht“ ... „den weiten Blick muss manaushalten können.“ Im Norden sei derBlick auf unendlich gestellt, die Sicher-heit einer nahen Berg- oder Hügelkettefehle. Beispielhaft wird dargestellt, wiewichtig die Hochschulen für die Wirt-schaftsentwicklung der Region sind.Insbesondere Innovationscluster wieetwa MultiMaT zum Thema Material-forschung spielten für die Kooperationvon Wirtschaft und Wissenschaft einewegweisende Rolle. �

Susanne Weiss, Hightech und Heimatkunde:Wirtschaft und Wissenschaft in den Regionen, Edition Stifterverband, Essen2008, 176 Seiten, 24,90 Euro

Im Labor für Sozial- und Verhaltensforschung der Jacobs University werden Gefühle „gemessen“: Schon geringsteÄnderungen in der Aktivität der Gesichtsmuskulatur erlauben Rück-schlüsse auf die Emotionen der Testpersonen.

Was fühlt der Menschim Cyberspace?Das Internet hält Einzug in die Emo-tionsforschung: Für die Erforschungemotionaler Reaktionen im CyberEmo-tions-Projekt der EU erhält die JacobsUniversity rund 420.000 Euro. ImFokus der Forschungen stehen sowohlder Nachweis als auch die Entstehungs-mechanismen kollektiver Emotionen inInternet-Communities und deren Rollefür das emotionale Klima in unserer Ge-sellschaft. An dem vierjährigen Projekt,das Anfang 2009 gestartet ist, beteili-gen sich Emotionspsychologen, Infor-matiker, Theoretische Physiker sowieExperten für Künstliche Intelligenz, Vir-tuelle Realität und Komplexe Systemevon neun Forschungseinrichtungen aussechs EU-Ländern.

Projektleiter an der Jacobs Universi-ty ist Psychologieprofessor Arvid Kap-pas. Sein Team wird physiologische Pa-rameter wie beispielsweise die Herzfre-quenz oder die Aktivität bestimmterGesichtsmuskel messen, während Pro-banden im Internet in Blogs oder Forenaktiv sind. Diese Daten werden, zusam-men mit den eigenen Aussagen der Stu-dienteilnehmer zu ihren Gefühlsverän-derungen, mittels hochentwickelterComputermodelle analysiert. Die For-scher versprechen sich unter anderemAufschluss darüber, welche Kombina-tionen von Faktoren kollektive emotio-nale Veränderungen in großen Grup-pen online vernetzter Internetnutzerhervorrufen und warum – und wie mangegebenenfalls damit umgehen mussoder kann. �

www.cyberemotions.eu

2.2009 Wirtschaft in Bremen | 9

Die Gesamtaufwendungen der Wirt-schaft für Forschung und Entwick-

lung (FuE) sind 2007 um 2,8 Prozentauf 53,5 Milliarden Euro gestiegen.2008 beliefen sich die FuE-Ausgabennach den Planungen der Unternehmenauf 56,8 Milliarden Euro, ein deutlicherAnstieg um 6,2 Prozent gegenüber2007. Für 2009 rechnen die Unterneh-men bisher mit einer weiteren Anhe-bung um mehr als fünf Prozent auf59,3 Milliarden Euro. Die Angaben be-ruhen auf einer Erhebung des Stifter-verbandes bei 30.000 Unternehmenaus der ersten Jahreshälfte 2008, diejetzt veröffentlicht wurden.

Der Vizepräsident des Stifterverban-des für die Deutsche Wissenschaft undBASF-Vorstandsvorsitzende Jürgen Ham-brecht appellierte an die deutsche Wirt-schaft: „Boom wie Baisse haben in derVergangenheit in den Forschungsla-bors der Wirtschaft ihre Spuren hinter-lassen. Angesichts der sich abzeichnen-den Konjunkturkrise müssen wir allestun, um diesen Zusammenhang zumil-dern." Die Unternehmen dürften nun

trotz schrumpfenderMärkte und sich lee-

render Auf-tragsbücher

nicht an For-schung und Ent-

wicklung sparen. Die internen FuE-

Aufwendungen derWirtschaft sind 2007um 4,4 Prozent auf43,0 Milliarden Euro

gestiegen. Der An-

teil der FuE-Gesamtauf- wendungen,der in den Unternehmen unmittelbarfür FuE eingesetzt wird, lag unverän-dert bei 1,77 Prozent des Bruttoin-landsprodukts. „Die Wirtschaft hat ihrestarke Stellung im FuE-Umfeld behaup-tet, wenn auch nicht ausgebaut“, er-klärte Christoph Grenzmann, Leiter derStifterverband-Wissenschaftsstatistik.Die anderen Sektoren, Staat und Hoch-schulen, hätten 2007 ihre FuE-Aktivitä-ten nicht überproportional ausge-dehnt. Damit setzte Deutschland un-verändert insgesamt 2,54 Prozent desBruttoinlandsprodukts für FuE ein.

Der Generalsekretär des Stifterver-bandes Andreas Schlüter kommentier-te die aktuellen Zahlen skeptisch. We-der Deutschland noch Europa würdendie kritische Schwelle von drei Prozentknacken. Die Forschungsintensität inder EU lag über alle Sektoren 1999 bei

1,72 Prozent des Bruttoinlandspro-dukts und ist bis 2006 auf gerade ein-mal 1,76 Prozent gestiegen. Erst für2007 scheint sich ein gewisser Fort-schritt auf 1,83 Prozent abzuzeichnen.Das sei bei weitem zu wenig, um mitden beiden anderen großen Technolo-gienationen auf Augenhöhe zu kom-men, sagte Schlüter. Japan steht 2006bei FuE-Aufwendungen in Höhe von3,39 Prozent des BIP, die USA schaffen2,61 Prozent.

„Deutschland ist als große Industrie-und Wirtschaftsnation aufgerufen, fürden Wandel in Europa die Führungsrol-le und Vorbildfunktion zu übernehmen",sagte Schlüter. Staat und Wirtschaftsollten „unverdrossen daran weiterar-beiten, unser Bildungs- und Wissen-schaftssystem leistungsfähig zu hal-ten und leistungsfähiger zu machen“,sagte Schlüter. �

Wirtschaft steigert FuE-AusgabenStifterverband: Unternehmen dürfen in der Krise nicht an Forschung und Entwicklung sparen

10 | Wirtschaft in Bremen 2.2009

TITELGESCHICHTE

GEMEINSAM DIE WEICHEN STELLENRede von Präses Lutz H. Peper vor der Januargesellschaft der Wittwen- und Statutenkasse der Handelskammer Bremen am 12. Januar 2009

2.2009 Wirtschaft in Bremen | 11

Meine sehr verehrten Damen, meine Herren,

ich begrüße Sie zu Beginn des Jahres 2009 sehr herzlichin dieser traditionellen und festlichen Runde. Wir hatten überden Jahreswechsel eine ungewöhnlich intensive Häufungfreier Tage. Das war eine willkommene Gelegenheit zur Be-sinnung. Dennoch muss man sagen: Unser Land steht zumJahreswechsel – wie die gesamte Welt – in einer schwierigenSituation. Und zwar in einer Situation, die in dieser Konstel-lation für uns alle neu ist. Neu, weil eine normale, zyklischeAbschwächung der Konjunktur mit einer Krise der Finanz-märkte zusammenfällt, wie es sie seit vielen Jahrzehntennicht gegeben hat. Neu ist überdies, dass in der globalen Fi-nanzkrise die konjunkturelle Delle auch global ausfällt. In derjüngeren Geschichte ist diese Konstellation ohne Beispiel.Daher kann auch meine Januarrede keine Rede wie jede an-dere sein.

Wir haben es weltweit mit der größten Herausforderungseit langem zu tun – mindestens aber seit den fünfziger Jah-ren des vorigen Jahrhunderts. Wir stehen also am Anfangeines Jahres, von dem ich nicht – und ich behaupte auch: nie-mand von uns – sagen kann, wie es am Ende aussehen wird.Wenn diese bislang einmalige Situation aber klug angegan-gen wird, dann kann das, was jetzt allerorten als Krise bezeichnet wird, nicht nur für uns in Deutschland zu einerChance werden.

Weltweit erreichen die Maßnahmen zur Stabilisierung desFinanzsystems in den Ländern zum Teil erhebliche dreistelli-ge Milliardenbeträge – zum großen Teil allerdings als Bürg-schaften. So haben die USA ein Gesamtvolumen von 8,5 Bil-lionen Dollar an Interventionen geleistet. Großbritannien leis-tet 850 Milliarden Dollar, Deutschland 656 Milliarden undFrankreich 475 Milliarden Dollar. Hinzukommen Konjunktur-pakete, die sich auf rund zwei Billionen Dollar summieren.

Obama-Effekt: Hoffnung auf konstruktive Zusammenarbeit weltweit Wann hat es so etwas je gegeben? Wenn mit dem Geld rich-tig umgegangen wird – ich komme dazu später – kann diesbewirken, dass die Weltwirtschaft schon in absehbarer Zeitwieder auf den Wachstumspfad einschwenkt. Hinzu kommtder Wahlausgang in den USA. Den „Obama-Effekt“ solltenwir in dieser weltweiten Krise keineswegs unterschätzen. Mitdem neuen US-Präsidenten könnte sich eine Politik konstruk-tiver weltweiter Zusammenarbeit durchsetzen, die die Kon-flikte – beispielsweise mit der arabischen Welt – abmildertund nicht – wie in den vergangenen Jahren – verschärft.

Alles in allem werden Sie es mir aber nachsehen, wenn ichvorsichtig mit Prognosen darüber bin, wie sich das Jahr 2009entwickeln wird. Ich hoffe, dass wir im zweiten oder drittenQuartal dieses Jahres den Tiefpunkt - konjunkturell wie auch

Blick auf die traditionelle Januargesellschaft im Kaminsaal des Hauses Schütting, wo PräsesPeper die Januarrede hält – die wichtigste Grundsatzrede des Präses.Die Januargesellschaft selbst, die jeweils am Montag nach Dreikönigstattfindet, geht auf die „GroßeKaufmannskost" zurück, die seit 1549erwähnt wird. Ihr gehören die amtie-renden und früheren Mitglieder desPlenums sowie die Syndici der Handelskammer an. Während derJanuargesellschaft werden die neuhinzugekommenen Plenarmitgliederin die Wittwen- und Statutenkasseaufgenommen.

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12 | Wirtschaft in Bremen 2.2009

TITELGESCHICHTE

in der Finanzkrise – erreicht haben. Wir sollten uns geradejetzt davor hüten, die ohnehin große Verunsicherung in derBevölkerung weiter zu schüren. Niemandem nützt es, wennimmer neue Prognosen zur Entwicklung des Jahres 2009 indie Welt gesetzt werden.

Untergangsszenarien blenden stabilisierende Faktoren ausIn diesen Untergangsszenarien der Presse wird ausgeblen-det, dass nicht alle Wirtschaftszweige in tiefen Problemenste-cken und dass es eine Reihe von stabilisierenden Fakto-ren, von guten Nachrichten gibt: Die Rohstoffpreise sindstark zurückgegangen, der Euro-Kurs liegt auf einem vernünf-tigen Niveau, Inflation und Leitzinsen liegen niedrig, dasWeihnachtsgeschäft wurde allgemein als positiv bezeichnet,und Deutschland ist auch 2008 Exportweltmeister geblie-ben. Wir sehen, dass es in China doch auch nicht immer line-ar nach oben geht.

Gerade jetzt – zum zehnten Geburtstag des Euro – sehenwir übrigens auch, wie richtig es war, eine gemeinsame Wäh-rung in Europa einzuführen. Man stelle sich vor, wir hätten inder aktuellen Finanzmarktkrise noch zig unterschiedlicheWährungen in Europa und müssten uns auf dieser Basisdaran machen, die Finanzmärkte wieder flott zu bekommen.Nicht auszudenken! Im Chinesischen haben die Begriffe„Krise“ und „Chance“ dasselbe Schriftzeichen. Wir sollten unsgerade jetzt an dieser alten Symbolik orientieren und in derKrise vor allem auch neue Chancen erkennen. Lassen Sie unsalso das K-Wort vermeiden und durch das C-Wort ersetzen!

Meine sehr verehrten Damen, meine Herren! Vor wenigenTagen haben wir als Handelskammer vor der Landespresse-konferenz deutlich gemacht, was wir in Bremen und Deutsch-land tun müssen, um die Talsohle möglichst rasch zu durch-schreiten. So war es natürlich keine Frage, dass die Bundes-regierung auf die Finanzmarktkrise schnell stabilisierend ein-wirken musste. Wir müssen aber nüchtern feststellen, dassdieses erste Paket nicht hinreichend gewirkt hat. Gut ge-meint ist eben nach wie vor nicht gut gelungen!

Statt im Interbankenhandel zu zirkulieren, werden täglich200 bis 300 Milliarden Euro bei der Europäischen Zentral-bank geparkt, mit verheerenden Folgen für die Kreditschöp-fung des Bankensystems. Es muss daher dringend nachge-steuert werden. Gerade jetzt sehen wir überdeutlich, dassvolkswirtschaftlicher Sachverstand nicht delegiert und dannkoalitionär verwässert werden darf. VolkswirtschaftlicherSachverstand muss für die Regierungen als Anspruch ganzoben stehen.

Fakt ist doch: Banken dürfen nicht um ihrer selbst willengerettet werden, wie wir das beispielsweise in Bayern miter-leben mussten. Im Kern muss die Funktionsfähigkeit des Ban-

kensystems wieder hergestellt werden. Apropos Bayern:Wenn ich mir das Theater um die Bayern-LB anschaue, warteich gespannt auf die ersten Hilferufe süddeutscher Ländernach finanzieller Unterstützung aus Bremen. Aber im Ernst:Es muss uns in Deutschland gelingen, den Knoten zu durch-schlagen und die Kreditvergabe an den Mittelstand wiederzu stärken. Dabei muss es die Politik aber auch belassen.

Bei den Banken ist staatliches Handeln sinnvoll, weil siefür das Funktionieren der Wirtschaft eine wichtige Funktionhaben. Nur: Die bisherigen Spielregeln, die der Staat denBanken gegeben hat, waren offensichtlich nicht ausreichend.Die Beteiligung des Staates mit 25 Prozent und einer Aktiean der Commerzbank ist bisher ohne Beispiel. Lassen Siemich nur zwei Dinge dazu sagen:• Erstens: Der Staat sollte sich unbedingt als

stiller Gesellschafter verhalten.• Zweitens: Ich bin zuversichtlich, dass der Staat aus

diesem Engagement mit Gewinn herausgehen wird.

Unternehmer tragen eine besondere Verantwortung für die soziale MarktwirtschaftWir dürfen aber eines nicht vergessen: Es kann nicht Aufga-be des Staates sein, nun Branche um Branche mit Rettungs-paketen zu versehen. Genau diese Diskussion erleben wiraber seit Wochen als schier unendliches Medienspektakel.Deutschland braucht vielmehr konkrete Vorstellungen da-von, wie die Soziale Marktwirtschaft zukünftig gestaltet wer-den soll und welche strukturellen Verbesserungen demzufol-ge notwendig sind.

Meine sehr verehrten Damen, meine Herren! Wir alle, diewir in dieser Runde zusammensitzen, sind in besondererWeise gefordert. An uns ist es, die soziale Marktwirtschaft zuverteidigen. Wir Unternehmer haben hier eine besondere Ver-antwortung, auch wenn es einmal unkomfortabel wird!

Denken wir also pragmatisch und ordnungspolitisch ratio-nal: Ich bin sicher, dass sich die Abschaffung des Solidaritäts-zuschlags auf die Lohn- und Einkommenssteuer kurzfristigpositiv auswirken würde – eine Maßnahme, die ohne aufwän-dige Verfahren vom Bundestag allein beschlossen werdenkann und unmittelbar wirksam wird. Mehr Netto vom Brutto– und das sofort!

Außerdem müssen wichtige Infrastrukturprojekte vorgezo-gen werden. Und zwar solche Projekte, die umsetzungsreifsind und daher sofort realisiert werden können: beispielswei-se in unserer Region der durchgehende dreispurige Ausbauder A 1 Richtung Münster oder der Bahnknoten Bremen. Indieser Situation, das will ich betonen, rächt es sich bitter,dass für andere Projekte wie die Y-Trasse oder die A 22 – zu-mindest auf niedersächsischer Seite – bis heute keine Plan-reife vorliegt.

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Infrastrukturprojekte: Planfeststellungensind „auf Vorrat“ notwendigSeit langem fordern wir als Handelskammer, dass auch inBremen und Niedersachsen nach dem Vorbild der süddeut-schen Länder Infrastrukturprojekte schneller und „auf Vorrat“planfestgestellt werden. Denn nur dann kann mit der Reali-sierung auch tatsächlich sofort begonnen werden, sobald zu-sätzliche Infrastrukturmittel bereitstehen. Und nur dann lässtsich der doppelte Effekt bewirken:• ein Sofortimpuls für die Bauwirtschaft• und eine positive Dauerwirkung für den Standort!

Parallel zu unserer heutigen Januargesellschaft tagt inBerlin die Bundesregierung. Wir können nur hoffen, dass dortweise Entscheidungen getroffen werden, die in diesem Sinnesind! Soweit wir das bisher beurteilen können, zielt das Kon-junkturprogramm II darauf ab, langfristig wirksame Investi-tionen in Bildung und Verkehrsinfrastruktur vorzuziehensowie Steuer- und Abgabenentlastungen zu ermöglichen.Und was Bremen betrifft: Der Senat hat auf unsere Forde-rung nach einem Impulsprogramm reagiert. BürgermeisterBöhrnsen hat für kommenden Mittwoch [14. Januar, sieheSeite 26] zu einem Gespräch eingeladen. Bei diesem Treffenwerden wir einen umfangreichen Maßnahmenkatalog vorlegen.

Wichtig ist, dass in dem Bremer Impulsprogramm die Ak-zente klar auf Maßnahmen gesetzt werden, die den Standortstärken und Arbeitsplätze sichern – also: • Verkehrsinfrastruktur• Innenstadt• Verbesserung der Ausstattung von Universitäten

und Schulen• vor allem aber auch Stärkung der unternehmerischen

Kräfte, damit hier auch der volkswirtschaftlichnotwendige Multiplikatoreffekt eintritt.

Wir werden überdies darauf dringen, dass dieses Programmnoch im Laufe des Januars verabschiedet wird.

Außenhandelsfinanzierung: Hier muss dringend etwas getan werden Darüber hinaus ist es speziell für den deutschen Export drin-gend erforderlich, die Probleme im Bereich der Außenhan-delsfinanzierung anzugehen. Für Importeure wie für Exporteure wird es immer schwieriger, geforderte Zahlungs-versprechen von den Banken zu erhalten. Akkreditive werdenin der ungesunden Gemengelage sich misstrauender Bankenoftmals nicht anerkannt. Die Auswirkungen sind hoch brisant!

Gerade in diesen Tagen wurden deshalb viele Bänder ab-gestellt – und dies nicht nur in der Automobilindustrie! Au-ßenhandelsfinanzierungen nehmen weltweit ab und Lagerkönnen trotz bestehender Nachfrage nicht geräumt werden.Risiken aus bestätigten Akkreditiven sollten daher auch

unter den Risikoschirm der Finanzmarktstabilisierung ge-nommen werden, der ja ohnehin – wie vorhin schon erwähnt– verarbeitet werden muss. Außerdem sollte ins Auge gefasstwerden, ob die KfW nicht besondere Instrumente zur Versi-cherung von bestätigten Akkreditiven bereitstellen kann.

Meine sehr verehrten Damen, meine Herren!In dieser zugespitzten Lage wäre es dringend angeraten ge-wesen, auf jene zu hören, die aus ihrer täglichen Unterneh-merpraxis wissen: Wenn es eng wird, dann hilft nicht abzu-warten, sondern nur der beherzte Sprung nach vorn! Ich sageganz deutlich: Wir haben es in Deutschland nicht mit einersystemimmanenten Krise zu tun.

Der Staat darf nicht den Unternehmer spielen Das Versagen des amerikanischen Weges hat uns gezeigt,wie wichtig und richtig unsere soziale Marktwirtschaft inDeutschland ist, wenn sie einen geordneten Rahmen hat. Fol-ker Hellmeyer, der uns allen bekannte Chefanalyst der Lan-desbank, hat frühzeitig gesagt, dass die USA nach all denProblemen, die sie den Finanzmärkten der Welt bescherthaben, mit ihrer Wende zu einer „kommunistischen“ Wirt-schaftspolitik ihre Glaubwürdigkeit auf den Märkten restlosverspielen. Der Staat sollte sich aber darauf beschränken, dierichtigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Das gilt inEuropa ebenso wie in Deutschland und Bremen. Er kann undsoll nicht die Rolle des Unternehmers übernehmen und ope-rativ in die Entwicklung einzelner Konzerne oder Brancheneingreifen. Wohin das führen kann, zeigt die finanzielleSchieflage der meisten Landesbanken – die rühmliche Aus-nahme ist bei uns in Bremen! Das operative Geschäft ist un-sere Aufgabe als Unternehmer selbst! Und dies können wirum Längen besser als jeder noch so wohlmeinende Staat!

Meine sehr verehrten Damen, meine Herren! Lassen Siemich aber, bevor ich auf Deutschland näher eingehe, zu-nächst einen Blick auf die Situation in Europa werfen: ImZentrum der europäischen Politik steht gegenwärtig das 200Milliarden Euro schwere Konjunkturpaket, zu dem die EUselbst allerdings nur 30 Mrd. Euro beiträgt.

Viel wichtiger wäre es, zu prüfen, was die Kommission kon-kret tun kann, um den Unternehmen in Europa mehr Hand-lungsfreiheit zu geben. Notwendig wäre aus meiner Sicht einBelastungsmoratorium für Richtlinien und Verordnungen derEU insgesamt. Der Direktor des Oswald-von-Nell-Breuning-In-stituts für Wirtschaftsethik, Professor Bernhard Emunds, hatvor kurzem in einem Interview mit der FAZ gesagt: Wir rut-schen in eine Krise, aber nicht unsere Vernunft selbst stecktin der Krise.

Das beschreibt die Situation doch treffend: Wir dürfen aufeuropäischer und nationaler Ebene nicht den Fehler machen,

(ganz oben) Empfang zur Januargesellschaft;(Bild Mitte links) v.l. die Vize-präsiden Dr. Dirk Plump, Jürgen Roggemann und Dr. Patrick Wendisch, der Oldenburger IHK-Präsident Professor Karl Harms, Präses Peper, Bremerhavens IHK-Präsident Claus Brüggemann; (Bild Mitte rechts) v.l. Hasso G.Nauck, Dr. Jürgen Wolters und Dieter Ammer im Gespräch; (Bildlinks) Präses Peper begrüßt den IHK-Präsidenten aus Stade, Dr. Hans Peter Kolzen, und den dortigen Hauptgeschäftsführer Jörg Orlemann.

Fotografische Impressionen von der Januargesellschaft von JÖRG SARBACH

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Aktionismus mit einer zukunftsgewandten Gesamtstrategiezu verwechseln. Wir brauchen gerade jetzt mehr Ratio undweniger Ideologie!

Also – auf die Europäische Kommission bezogen hießedas: Auf Vorhaben wie die• CO2-Zertifikateversteigerung,• die Ampelkennzeichnung für Lebensmittel,• die diskutierte Möglichkeit von Sammelklagen,• die Verschärfung der Anti-Diskriminierungsvorschriften• oder die Feinstaub-Richtliniesollte die EU gerade im aktuellen wirtschaftlichen Umfeldverzichten und stattdessen Bürokratie und Überregulierungabbauen! Dies wäre aus unserer Sicht der richtige Beitragder Kommission zur aktuellen Lage! Damit sind wir auchschon mitten in der Politik in Deutschland.

Meine sehr verehrten Damen, meine Herren! Zu denHandlungsnotwendigkeiten der Bundesregierung in der ak-tuellen Finanzmarktkrise habe ich vorhin schon einiges ge-sagt. Nicht oft genug kann man aber betonen, dass geradein der Krise vernünftige Reformen politisch angepackt wer-den müssen. Schlimm genug, dass die längst überfälligen Re-formen in guten Zeiten nicht oder nur zögerlich angegangenwurden. Jetzt gibt es auf jeden Fall keine Entschuldigungmehr dafür, wenn politisch nicht gehandelt wird. Mit Subven-tionen ist nichts gewonnen. Kein Land der EU verteilt groß-zügige staatliche Beihilfen – der vornehme Ausdruck für Sub-ventionen – an Unternehmen und Regionen als Deutschland.2007 waren das 16,2 Milliarden Euro, also gut ein Viertel desgesamten europäischen Beihilfeaufkommens.

Sicherlich würden jedem von uns zahlreiche Gründe dafüreinfallen, wie er ebenfalls an diesem Beihilfetopf beteiligtwerden könnte. Wenn wir uns aber nur die großen Beispieleder zurückliegenden Jahre – von Holzmann bis Mobilcom –ansehen, müssen wir sagen: Wahlkampftaktisch mag dassinnvoll sein, gesamtwirtschaftlich haben diese Subventio-nen aber nichts gebracht. Ich betone das vor allem auch imHinblick auf die aktuelle Diskussion um eine Unterstützungder Automobilbranche. Politisch wird ja auch das wiederunter Wahlkampfgesichtspunkten zu sehen sein.

Der Journalist und Vorsitzende der Ludwig-Erhard-Stif-tung, Hans D. Barbier, hat in einem Leitartikel gesagt – ichzitiere: „Eine Steuersenkung bedeutet für die Bürger mehrFreiheit als die Wahl zwischen der subventionierten Anschaf-fung eines Autos oder der subventionierten Modernisierungeines Bungalows.“ Deutschland muss sich jetzt – und nichterst später – an Nachbesserungen bei der Unternehmensbe-steuerung, an eine Vereinfachung und Absenkung der Ein-kommenssteuertarife sowie an eine Neuausrichtung der öf-fentlichen Ausgaben in Infrastruktur und Bildung machen.

Konkrete Vorschläge des DIHKfür vernünftige StrukturreformenDie Bundesregierung muss jetzt – und nicht erst später – dievon der Vorgängerregierung eingeleiteten Reformen in derSozialpolitik und auf dem Arbeitsmarkt fortführen. Und nocheinmal ein Wort zu den Banken als dem Ausgangspunkt derFinanzmarktkrise: Selbst der Sachverständigenrat warntdavor, jetzt in rasche Überregulierungsszenarien auf den Fi-nanzmärkten zu verfallen. Wir brauchen in Deutschland stattRegulierung eine verbesserte Struktur bei der Finanzaufsichtund eine höhere Transparenz bei den Ratings. Nur so lassensich Systemkrisen zukünftig verhindern.

Und das bedeutet wiederum was ich eingangs schon gesagt habe: Der Staat darf nicht so tun, als sei er der besse-re Banker! Wir haben als Handelskammer im DIHK viele konkrete Vorschläge für vernünftige Strukturreformen ein-gebracht: • Wir haben die mittelstandsfreundliche Ausgestaltung

der Erbschaftsbesteuerung eingefordert.• Wir positionieren uns gegen die vorgesehene unsinnige

so genannte „Modernisierung“ der Bilanzierungsricht-linien.

• Wir kämpfen für Bürokratie- und Subventionsabbau und wir werden weiter kämpfen!

Damit bin ich bei Bremen und der Zukunft unseres Gemein-wesens.

Perspektiven:Wo steht Bremen im Jahr 2020?Meine sehr verehrten Damen, meine Herren!Genau vor einem Jahr habe ich an diesem Pult vor Ihnen ge-standen und angekündigt, dass wir uns 2008 Gedanken da-rüber machen werden, wo Bremen im Jahr 2020 stehen soll.Und ich kann Ihnen heute sagen: Wir haben geliefert! Undzwar eine Perspektive für unser Land, die noch vor der welt-weiten Krise formuliert worden ist! Wir haben in hochkaräti-gen Runden mit Fachleuten aus ganz Deutschland intensivdiskutiert und Schwerpunkte gesetzt. Diesen Prozess werdenwir in diesem Jahr mit erheblicher Kraftanstrengung fortset-zen – und zwar gemeinsam mit dem Rathaus und zum Teilauch im Rathaus.

Denn unsere Vision für 2020 ist Folgende: In gut einemJahrzehnt ist Bremen die prosperierende, kreative und inno-vative Metropole einer dynamischen Wachstumsregion!2020 wollen wir über unsere Stadt sagen können:• Eine gelungene wirtschaftskraftorientierte Neugestal-

tung des föderalen Finanzsystems, für die sich Bremen stark gemacht hat, lässt die Früchte dieser positiven wirtschaftlichen Entwicklung nach und nach in den öffentlichen Haushalten spürbar werden.

• Durch die aus der florierenden Wirtschaftsentwicklung entstandenen neuen Arbeitsplätze wird die Arbeitslosig-

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TITELGESCHICHTE

keit weiter abgebaut und zusätzliches Steueraufkommen generiert.

• Bremens Selbstständigkeit in einer wachsendenMetropolregion konnte gesichert werden.

Soweit die Vision. Wie aber sieht die Realität heute aus?• Bremen ist Schlusslicht bei PISA – und in linken Kreisen

wird trotzdem an der Abschaffung der Gymnasiengearbeitet.

• Bremen beschäftigt sich mit Tempo 80 auf BremerAutobahnen und mit Tempo 30 in der Stadt.

• Der Bürokratieabbau ist zum Erliegen gekommen.• Selbst kleinste Verbesserungen wie die Teilprivatisierung

der Kfz-Zulassung sind ad acta gelegt.• Statt die Erreichbarkeit unserer City zu verbessern, wird

eine sogenannte „Umweltzone“ eingerichtet, wohlwis-send, dass Erfahrungen in anderen Städten, wieHannover zeigen, dass diese bürokratische Gängelung des Bürgers keine messbare Verbesserung bringt. So ist es eben, wenn Ideologie über Vernunft siegt! Ich bin sehr gespannt auf den Ausgang der anhängigen Klage in Hannover gegen die dortige Zone.

Vielleicht kommt wieder einmal der Justiz die Aufgabe zu, für„ratio“ zu sorgen und die Politik in die Schranken zu weisen -zum Wohle des Bürgers und der Wirtschaft!

Föderalismusreform: Erfolgsaussichten sind geringer gewordenMeine sehr verehrten Damen, meine Herren! Für unser Bun-desland gilt im Kern dasselbe, was ich über die Situation inEuropa und in Deutschland gesagt habe. Wir werden uns ausder extremen Haushaltsnotlage nicht befreien können, wennwir allein auf die Föderalismusreform oder einen positivenAusgang der bremischen Klage vor dem Bundesverfassungs-gericht in Karlsruhe setzen.

Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Die Handelskammerhat sich auch im gerade abgelaufenen Jahr mit unverminder-tem Engagement für eine vernünftige, leistungsgerechte Re-form der föderalen Finanzbeziehungen eingesetzt – mit viel-beachteten Veranstaltungen zur Vorstellung der „Kitterer-Gutachten“ in Bremen und Berlin, mit der Vorbereitung einerDIHK-Position zu diesem Thema und zahlreichen politischenGesprächen mit führenden Vertretern der Föderalismuskom-mission – von Wulff bis Oettinger.

Aber als nüchterne Kaufleute müssen wir realistisch blei-ben: Die Erfolgsaussichten einer rationalen, tiefgreifendenReform, die im föderalen Finanzsystem Leistung belohnt undWachstum stärkt sind leider eher gering. Daher bleibt unsnur der offensive Schritt nach vorn: Wir müssen Chancen de-finieren und Prioritäten setzen. Kurzum: Wir müssen selbsthandeln! Auch bei uns gilt: K-Wort Krise durch C-Wort Chance ersetzen!

Bremen muss sich auf seine eigenen Stärken besinnenGerade jetzt müssen wir uns auf unsere eigenen Stärken be-sinnen. Und diese Stärken haben wir in unserem Prozess „Per-spektive Bremen 2020“ herausgearbeitet. Wir haben unsauf fünf zentrale Handlungsschwerpunkte verständigt:• Bildung, Wissen und Technologie• auf Maritime Logistik und Industrie• auf Umwelt und Energie• auf die Schaffung eines Venture-Klimas sowie• auf Einzelhandel, Stadtentwicklung und Tourismus.

Mit Blick auf diese Schwerpunkte lautet auch unser Slo-gan für die Perspektive 2020: Bremen kann mehr! Wir habenvorgeschlagen, dass wir uns zwischen Politik, Wirtschaft undArbeitnehmern gemeinsam auf die zügige Umsetzung derHandlungsschwerpunkte verständigen. Wie erfolgreich einesolche Gemeinschaftsinitiative sein kann, hat auch 2008wieder einmal der „Pakt für Ausbildung“ gezeigt, dessen Ver-längerung über weitere drei Jahre erst auf Druck der Han-delskammer im März beschlossen wurde. Auch 2008 konnteerneut – wie in den Jahren zuvor – auf hohem Niveau ein Zu-wachs an neuen Ausbildungsplätzen erreicht werden.

Metropolregion spielt eine wichtige Rolle für Bremens ZukunftDie Erfolge aus den Ausbildungsmärkten bestärken mich inder Überzeugung, dass wir als Wirtschaftsregion gute Aus-gangsbedingungen und wahrlich keinen Grund für Larmo-yanz haben. Allerdings fällt uns eine positive Zukunft nichtin den Schoß. Wir müssen sie uns hart erarbeiten. Und wennwir von einer „Perspektive Bremen 2020“ sprechen, dann willich ausdrücklich betonen: Wir werden uns diese Perspektivenur in der Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwestenerarbeiten können. Gerade jetzt müssen wir gemeinsam mitunseren Freunden aus der Metropolregion an der Realisie-rung der großen Infrastrukturprojekte arbeiten und uns fürdie Entwicklung unserer Region stark machen.

Die großen Erfolge der guten Regionalkooperationen, inder Metropolregion wie auch der IHK Nord, zeigen bereitsjetzt Wirkung. Wenn wir hieran weiter arbeiten, dann wirdsich unsere positive Zukunftsvision erfüllen! Es lohnt sich fürunsere Stadt, für unser Land und für die gesamte Metropol-region Bremen-Oldenburg im Nordwesten! Und damit wün-sche ich Ihnen allen nun einen guten und erfolgreichen Startin das Jahr 2009!

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!

(links) Das ehrwürdige Wappenbuch der Wittwen- und Statutenkasse mit jahr-hundertealten Einträgen betrachten hier (v.l.) Lutz Oelsner, Wolfang van Hettingaund Kurt Zech

(oben links)Vizepräses Otto Lamotte im Gespräch mit Hauptgeschäftsführer Dr. Fonger und Präses Peper

(oben rechts und links)Die Tischgesellschaft: Das Festessen im Großen Saal desHauses Schütting bildet den Abschluss der Januargesell-schaft. Die Wittwen- und Statutenkasse wurde 1774 mitdem Zweck gegründet, die Hin-terbliebenen verstorbener Ple-narmitglieder finanziell zu un-terstützen. Aus den Erträgen derKasse – also nicht von der Han-delskammer – wird die Januar-gesellschaft bis heute finanziert.

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KAMMERREPORT

Umweltzone in der Bremer Innenstadtgewesen. Im Mittelpunkt der Sitzungdes Ausschusses für Telekommunika-tion und neue Medien am 11. Novem-ber 2008, über die Stefan Messer-knecht informierte, stand ebenfalls dasLeitlinienpapier „Perspektive Bremen2020“, insbesondere das Thema Ven-ture-Klima. Der Ausschuss für Einzel-handel und verbraucherorientierteDienstleistungen, über dessen Sitzungam 20. Januar 2009 Norbert Caesarberichtete, beschäftigte sich mit derNeuorganisation der Wirtschaftsförde-rung, der Entwicklung bremischer Ein-zelhandelsflächen sowie mit einer Ab-mahnwelle der Verbraucherzentrale.

Themenschwerpunkte der Handelskammer Präses Peper und Dr. Fonger stellten diewirtschaftspolitischen und operativenSchwerpunkte der Handelskammer fürdas Jahr 2009 vor. Präses Peper nann-te insbesondere die Fortführung desProzesses „Perspektive Bremen 2020“,für die es über das gesamte Jahr ver-teilt Diskussionsforen mit dem Rathausund zum Teil auch im Rathaus gebenwerde. Weitere Schwerpunkte seien:die Entwicklung von „Bremens neuerMitte“ durch konkrete Vorschläge zurStärkung der Innenstadt, die weitereAusgestaltung der Metropolregion Bre-men-Oldenburg im Nordwesten, die Ge-sundheitswirtschaft als Wachstums-markt, die intensive Begleitung desDIHK-Jahresthemas „Mobilität ist Zu-kunft“, die Übernahme der Leitung desDIHK-Arbeitskreises Seeverkehr abMärz 2009, der 8. Deutsche Außenwirt-schaftstag sowie die Umsetzung derEmpfehlungen der Mittelstandsen-quete. Als operative Schwerpunkte

Aktuelles Präses Lutz H. Peperbegrüßte Christian Stubbe als

neues Plenarmitglied zu dessen ersterSitzung, ebenso den neuen Sprecherdes Juniorenkreises, Martin Sagorski. Erberichtete außerdem über ein Treffender Metropolregion mit dem nieder-sächsischen Ministerpräsidenten Chris-tian Wulff am 9. Dezember 2008, indessen Mittelpunkt Gespräche überden JadeWeserPort standen.

Hauptgeschäftsführer Dr. MatthiasFonger informierte über ein Treffen derdeutschen Kammer-Hauptgeschäfts-führer mit BundeswirtschaftsministerMichael Glos am 23. Januar 2009 inBerlin. Minister Glos habe zugesagt,dass sich sein Ministerium in der aktu-ellen Wirtschaftskrise für eine rascheVerbesserung der Exportfinanzierungeinsetzen werde. Als positiv insbeson-dere auch für den Standort Bremen be-zeichnete Dr. Fonger, dass der Bau derElbquerung auf 2012 vorgezogen wer-den solle. Die Planungen auf schleswig-holsteinischem Gebiet seien zügig vor-angeschritten. Nun müsse auch Nieder-sachsen das Planungsverfahren ent-schlossen voranbringen. Präses Peperwies in diesem Zusammenhang auchdarauf hin, dass die Schließung des Au-tobahnrings um Bremen durch die A281 weiter energisch vorangetriebenwerden müsse.

Berichte aus den AusschüssenJanina Marahrens-Hashagen berichte-te über die Sitzung des Ausschusses fürIndustrie, Umwelt- und Energiefragenam 5. November 2008. Hauptthemenseien die Leitlinien „Perspektive Bre-men 2020“ der Handelskammer, dieUmsatzsteuer auf Abwasser sowie die

AUS DEM PLENUM Die Plenarsitzung vom 26. Januar mit den Themen:

Aktuelles, Berichte aus den Ausschüssen, Themenschwerpunkte der Handelskammer im Jahr 2009,

Finanzmarktkrise: Was erwartet uns im Jahr 2009?Benennung, Änderung der Prüfungsordnung

nannte Dr. Fonger die Ergänzungswah-len zum Plenum, das Audit „Beruf undFamilie“, einen Organisationsentwick-lungsprozess mit Leitbildentwicklung,den Umbau des Erdgeschosses desHauses Hinter dem Schütting sowie dienotwendige Sanierung der Giebelsei-ten des Hauses Schütting.

Finanzmarktkrise: Was erwartet uns im Jahr 2009?Dr. Stephan-Andreas Kaulvers sprachüber das Thema „Finanzmarktkrise –Was erwartet uns im Jahr 2009?“. Diedeutschen Banken haben nach seinerEinschätzung mittlerweile zwischeneinem Drittel und der Hälfte der not-wendigen Abschreibungen getätigt.Staatsinterventionismus bestimme zugroßen Teilen das Tagesgeschäft derBanken. Zwar sei es grundsätzlich rich-tig, dass das Bankensystem durch dasFinanzmarktstabilisierungsgesetz ge-stärkt werde, es sei aber auch kritischzu bewerten, dass es durch die Stüt-zung einzelner Banken zu spürbarenWettbewerbsverzerrungen komme. Staat-liche Intervention führe letztlich auchzu einer Sozialisierung von Verlusten.

Dr. Kaulvers sprach sich für einenWeg aus, der ohne Wettbewerbsverzer-rungen und übermäßigen staatlichenEinfluss auf die Banken auskomme.Möglich sei dies durch die Einführungvon Lastenausgleichsforderungen anden Staat, die für eine Zeitspanne von15 bis 20 Jahren abgesichert werdenmüssten. Vorteile seien, dass die Belas-tungen aus problematischen Fonds in denBankbilanzen verbleiben, die Verluste

Bitte lesen Sie weiter auf Seite 20

Jahre hinweg durch ihre Umwelt- undEnergiepolitik zu einer erheblichen Ver-unsicherung wichtiger Branchen ge-führt. Negative Wachstumsprognosenhätten überdies auch die Bevölkerungstark verunsichert. Mittlerweile hättensich die Rohstoffpreise wieder aufeinem realistischen Niveau eingepen-delt. In den Unternehmen senke diesdie Produktionskosten, bei den Ver-brauchern sei eine Zunahme der Kauf-kraft die Folge.

Durch erhebliche Interventionen derStaaten weltweit werde die Staatsver-schuldung nach der Krise internationalgestiegen sein. Dr. Kaulvers prognosti-zierte, dass der neue Aufschwung danneher von den dynamischen asiatischenLändern ausgehe und sich die US-ame-rikanische Wirtschaft langsamer als infrüheren Jahren erhole. Als wichtigeWachstumsbereiche bezeichnete er dasFeld der Ressourcenschonung und einesich abzeichnende Renaissance moder-

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nicht sozialisiert werden und das Ver-trauen in den Interbankenhandel ge-stärkt wird. Nicht nachvollziehbar sei,dass sich die Politik in dieser Frage bis-her noch zurückhaltend äußere. Dr.Kaulvers warnte davor, von einer gene-rellen Kreditklemme zu sprechen. Fest-zustellen sei eine Verteuerung der Kre-ditfinanzierung, nicht aber eine grund-sätzliche Klemme. Problematisch seienallerdings die Entwicklungen bei derExportfinanzierung. Als mögliche Lö-sung nannte er die Einführung einerWarenausfuhrkreditversicherung.

2008 seien neben der von den USAausgehenden Finanzmarktkrise weiterekonjunkturell belastende Faktoren zuverzeichnen gewesen. So seien insbe-sondere bei der Übernahmefinanzie-rung erhebliche Risiken entstanden,spekulativ getrieben seien die Preisefür Rohöl, Edelmetalle, Stahl und che-mische Vorprodukte stark gestiegen.Zudem habe die Bundespolitik über

Aus dem Plenum, Forts.

KAMMERREPORT

ner industrieller Produktion. In beidenBereichen sei Deutschland hervorra-gend aufgestellt. Daher könne es vonneuem Wachstum nach der Krise auchin besonderem Maße profitieren.

Benennung, Änderung der PrüfungsordnungEinstimmig sprach sich das Plenum fürdie Benennung von Mike Bleyer (BLGLogistics Group AG & Co. KG) als Nach-folger für die ausgeschiedene BrigitteFaust als Beauftragten der Arbeitgeberfür den Berufsbildungsausschuss derHandelskammer aus. Ebenso einstim-mig nahm es auch die Änderung derPrüfungsordnung für die Sachkunde-prüfung Versicherungsvermittler/Versi-cherungsberater der HandelskammerBremen vom 11. Juni 2007 an. �

Janina Marahrens-Hashagen wurdevom Plenum in der Sitzung am 26. Januar 2009 einstimmig in das Präsidium der Handelskammer gewählt. Sie ist in der Geschichte derHandelskammer die erste Frau, die alsVizepräses in das Leitungsgremiumder Kammer gewählt wurde. JaninaMarahrens-Hashagen ist geschäftsfüh-rende Gesellschafterin der Firmen-gruppe H. Marahrens. Seit 2001 gehört sie dem Plenum der Handels-kammer an. Daneben engagiert siesich in zahlreichen weiteren Kammer-

Gremien. So war Janina Marahrens-Hashagen von 2001 bis 2006 Mit-glied des Mittelstandsausschusses,seit 2007 ist sie Vorsitzende des Ausschusses für Industrie, Umwelt-und Energiefragen. In der Kommissionfür den Jahresbericht der Handelskam-mer wirkt sie seit 2003 mit. 2002 warsie von ASU/BJU zur „Unternehmerindes Jahres“ gewählt worden.

Janina Marahrens-Hashagen ins Kammer-Präsidium gewählt

2.2009 Wirtschaft in Bremen | 21

Akzente setzenDie Handelskammer Bremenund die IHK Bremerhaven stell-ten ihren gemeinsamen Jahres-bericht 2008 vor.

Bremen startet 2009 in ein wirt-schaftliches schwieriges Jahr. Nacheinem vor allem von der Außen-

wirtschaft und dem Verkehrsgewerbeals Wachstumstreiber geprägten positi-ven Start der bremischen Wirtschaft indas Jahr 2008, zeigen sich auch hierimmer stärker die Auswirkungen der Fi-nanzkrise und der rückläufigen globa-len Konjunktur. Nach Einschätzung derHandelskammer Bremen und der Indus-trie- und Handelskammer (IHK) Bre-merhaven besteht aber kein Grund zurPanik.

„Die regionale Wirtschaft hat in denvergangenen Jahren an Wettbewerbs-fähigkeit und Produktivität erheblichgewonnen. Bremen ist dadfurch für denKonjunkturabschwung besser gerüstetals viele andere Standorte. Die Landes-regierung muss jetzt aber klare Akzen-te für Wirtschaftswachstum und Ent-wicklung setzen“, sagten Handelskam-mer-Präses Lutz H. Peper und ClausBrüggemann, Präsident der IHK Bre-merhaven, bei der Vorstellung ihres ge-meinsamen Jahresberichts 2008.

Um gestärkt aus der aktuell schwie-rigen Situation hervorgehen zu können,müsse Bremen aber eine genaue Vor-stellung von seinen Entwicklungs-schwerpunkten für die Zukunft haben.„Die Kammern haben auf Grundlageder großen globalen Trends die Hand-lungsfelder definiert und konkrete Vor-schläge gemacht, an welchen Stellennun vorrangig gehandelt werdenmuss“, so Peper. Dies werde nun imLaufe des Jahres in der Leitlinieninitia-tive Perspektive Bremen 2020 vorange-trieben. Der Präses forderte auch hier

eine Gemeinschaftsinitiative von Poli-tik, Wirtschaft und Arbeitnehmern:„Unser gemeinsames Ziel muss sein,die Arbeitsplätze an unserem Standortzu sichern und die Voraussetzungen fürneues Wachstum nach der Krise zuschaffen.“ Das von den Kammern ge-forderte Impulsprogramm sieht vor,dass umsetzungsreife Infrastrukturvor-haben vorgezogen und die unterneh-merischen Kräfte in Bremen gestärktwürden. Auch sprachen sich die beidenKammern für einen deutlichen haus-haltspolitischen Richtungswechsel aus:„Die tragenden Bereiche für die Zu-kunft unseres Standortes sind die all-gemeine und berufliche Bildung, For-schung, Wirtschaft, Infrastruktur so-wie die standortrelevanten Bereicheder Kulturpolitik. Insgesamt bedarf esin Bremen einer tiefgreifenden Struk-turreform in der Sozialverwaltung undim öffentlichen Gesundheitswesen.“

Präses Peper und Präsident Brügge-mann betonten das gemeinschaftlicheHandeln für Bremen und die gesamteMetropolregion. So habe die Initiative

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„Siegertypen gesucht!“ gezeigt, dassBremen engagierte und hoch motivier-te Auszubildende habe. Auch im Paktfür Ausbildung habe Bremen im zurück-liegenden Jahr eine positive Bilanz zie-hen können. So nahm die Zahl der neueingetragenen Ausbildungsverträge –nach Jahren dauerhafter Steigerung –um 4,5 Prozent zu, in Bremerhavenwurde sogar eine Steigerung um 17,4Prozent erreicht. Die HandelskammerBremen hat im zurückliegenden Jahr504 neue Ausbildungsunternehmenund 755 neue Ausbildungsplätze ein-geworben. In Bremerhaven waren es70 neue Unternehmen und 81 zusätzli-che Plätze.

Als eines der wichtigen bremischenZukunftsfelder nannten die beidenKammer-Präsidenten die Windenergie.Bremerhaven formiere sich zu einemKompetenzzentrum der Offshore-Wind-energie. Mittlerweile seien dort rund40 Megawatt Windleistung installiert.In Bremerhaven und Bremen seienüberregional bedeutende Unterneh-men dieses Sektors tätig. �

Der Jahresberichtliegt dieser Zeit-schrift bei. Er stehtauch im Internet alsDownload zur Verfügung:www.handels-kammer-bremen.de

(v.l.) Präses Peper, Hauptgeschäftsführer Dr. Fonger und PR-Chef Dr. Offenhäuser

22 | Wirtschaft in Bremen 2.2009

KAMMERREPORT

INFOTHEK

� Lieferantenerklärung Zoll-Seminar – 10. Feb., 9:00 Uhr

� Was ist eigentlich ein Unternehmen wert? Workshop zur Unternehmensnachfolge –10. Feb., 18:00 Uhr

� Indien: Praxisbericht von TO DOSolutions Netzwerktreffen – 11. Feb., 18:00 Uhr

� Schönheitsreparaturen – ein Ende in Sicht Forum Immobilien –17. Feb., 10:00 Uhr

� Gefährdungsbeurteilung in der Baubranche ASI-Workshop –17. Feb., 14:00 Uhr

� Bewertung der Bilanz-rechtsreform Mittelstandstreff –25. Feb., 12:30 Uhr

� Nachfolge in Familien-unternehmen Informations-veranstaltung – 25. Feb., 19:00 Uhr

� Förderinstrumente zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit vonUnternehmen Informationsbörse –26. Feb., 13:00 Uhr, World Trade Center, Birkenstr. 15

� Effiziente Beleuchtung Workshop26. Feb., 14:00 Uhr, IHK Oldenburg, [email protected]

� Drum prüfe, wer sich ewig bindetWorkshop zur Unternehmens-nachfolge – 4. März, 18:00 Uhr

� Gesetz gegen den unlauteren WettbewerbVortrag – 5. März, 17:00 Uhr

� Dialogmarketing: direkt, zielgerichtet, wirksam Workshop – 6. März, 10:00 Uhr

� Normentag 2009 Fachtag – 9. März, 10:00 Uhr

� Abfallrecht: neue Vorschriften in Kraft Umwelt-Seminar –9. März, 14:00 Uhr

� Energieeffizienz und Klimaschutzin Unternehmen Informations-veranstaltung – 10. März, 14:00 Uhr

� Achtung Wirtschaftsspionage! Netzwerk Zoll- und Außenwirt-schaftsrecht – 11. März, 10:00 Uhr

VERANSTALTUNGEN DER HANDELSKAMMER BREMENIM FEBRUAR UND MÄRZ

Ausführliche Infos mit einem Online-Anmeldeformular finden Sie in der Veranstaltungsdatenbank unterwww.handelskammer-bremen.de. In der Handelskammer Bremen erhalten Sie außerdem eine Printausgabe deskompletten Programms für das erste Halbjahr 2009.

100-jähriges Bestehen

� Ernst W.H. Roeber vorm. Herm. Dohr e. K., gegründet am 1. Februar 1909

� Zech Group GmbH, gegründet am 14. Februar 1909

75-jähriges Bestehen

� Wilh. Blanke GmbH & Co., gegründet am 19. Februar 1934

50-jähriges Bestehen

� RMS Schiffahrtskontor Bremen GmbH,gegründet am 3. Februar 1959

� Lloyd – Apotheke, Inh. Christiane Hennemann, e. Kfr., gegründet am 19. Februar 1959

25-jähriges Bestehen

� Tep & Tap Teppich und Tapeten Märkte GmbH, gegründet am 2. Februar 1984

� CTL Container Transport Logistik GmbH, gegründet am 8. Februar 1984

� Geradts GmbH, gegründet am 10. Januar 1984� T + T Treuhand- und Vermögensverwaltung GmbH & Co.

Kommanditgesellschaft, gegründet am 14. Februar 1984� 1. Bremer Angestellten Immobilien Vermittlung Matthias

Volkmer e. K., gegründet am 15. Februar 1984� bensch international exhibition services gmbh,

gegründet am 17. Februar 1984� Rita Schwarz Manfred Schwarz,

gegründet am 22. Februar 1984� Detlef Eggert, gegründet am 23. Februar 1984� Hans Peter Huber, gegründet am 23. Februar 1984� TREIBHOLZ Möbel-Handels-Gesellschaft mit

beschränkter Haftung, gegründet am 23. Februar 1984

DIE HANDELSKAMMER GRATULIERT ZUM JUBILÄUM

JUBILÄEN

FIRMEN

� Japan und Korea: Markteinstiegund -bearbeitung Veranstaltung –12. März, 16:00 Uhr

� Der Weg in die Selbstständigkeit Existenzgründungsseminar – 16.-26. März, jeweils 8:00 Uhr

MITTELSTANDSTREFF 2009

24 | Wirtschaft in Bremen 2.2009

KAMMERREPORT

25. FebruarBilanzrechtsreform: Erleichterungen für kleine und mittlere Unternehmen?Der Regierungsentwurf des Bilanz-rechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG)stellt die größte Reform handelsrechtli-cher Rechnungslegung in den letztenJahrzehnten dar. Durch eine Anhebungder so genannten Schwellenwerte wer-den beispielsweise rund 20 Prozent dermittelgroßen Gesellschaften in das For-mat der kleinen Gesellschaften fallenund müssen zum Beispiel nicht mehr

die Gewinn-und Verlust-rechnungoffen legen. Eswerden aller-dings auch bi-lanzielle Wahl-rechte abge-schafft.

Referent im Bild: Dr. Dietrich Grashoff, persönlich haftender Gesellschafter, FIDES Treuhandgesellschaft KG

25. MärzFinanzmarktkrise ex post (?) Kaum ein Thema hält die Marktteilneh-mer so sehr in Atem wie die mittlerwei-

le den gesamten Globus erfassende Fi-nanzmarktkrise. Die Regierungen

haben mitweitreichen-den Maßnah-men versucht,der Weltwirt-schaftskrise zubegegnen.Haben dieseMaßnahmendie gewünsch-

te Wirkung entfaltet? Haben die Markt-teilnehmer aus dieser Krise entspre-chende Lehren gezogen? Und: Wasmuss passieren, damit eine solche Krisein Zukunft vermieden werden kann?

Referent im Bild: Michael T. Krüger, Mitglied der Geschäftsleitung, Commerzbank AG, Bremen

29. April Methoden des Personalrecruitings:Wer ist für die Unternehmernach-folge im Mittelstand geeignet? Wie erkennt man die richtige Führungskraft?Die Unternehmernachfolge ist immermit dem schwierigen Prozess des „Los-

lassens“ be-setzt. Hier bie-tet sich oft-mals als Zwi-schenschrittan, eine kom-petente Füh-rungskraft ein-zusetzen, diesich in ange-

messener Zeit für die Nachfolge undÜbertragung von Gesellschaftsantei-len bewähren kann. Dabei stellt sich je-doch die schwierige Frage, wo suchtman und wie bewertet man die Eig-nung der Interessenten mit möglichstgroßer Sicherheit. Hierfür gibt es geeig-nete Instrumente.

Referent im Bild: Heinz-Dieter Hestermann, geschäftsführenderGesellschafter, InterSearch DeutschlandGmbH, Bremen

27. MaiDas neue Erbschafts- und SchenkungssteuerrechtDer Gesetzgeber war durch die Ent-scheidung des Bundesverfassungsge-richtes aufgefordert, ein neues Erb-schafts- und Schenkungssteuergesetzzu schaffen. Für die Unternehmen erge-ben sich mit der Umsetzung völlig neueRahmenbedingungen, Nachweispflich-ten, aber auch Möglichkeiten. Der Kurz-vortrag führt in die wesentlichen Ände-rungen ein und zeigt Wege auf, wieeine sinnvolle Gestaltung aussehenkönnte.

Referent im Bild:Dipl.-Kfm. Hans-ChristophSeewald, WP, StB,Jungmann, Fricke & Seewald, Wirtschaftsprü-fungsgesellschaftund Steuerbera-tungsgesellschaft,Bremen

InformationMichael Zeimet, Handelskammer Bremen,Telefon 0421 3637 243, [email protected]

AnmeldungGabriele Murken, Handelskammer Bremen,Telefon 0421 3637-235, Telefax 0421 3637- 326, [email protected]

HinweisDie Veranstaltung ist kostenlos. Eine verbindliche Anmeldung ist erforderlich. Im Club zu Bremen wird ein Mittagstisch zwischen 7,50 Euro und 9,50 Euro angeboten, der zuzüglich der Kosten für Getränke vor Ort zu zahlen ist.

INFOS AUS BESTER HAND

Bei den monatlichen Mittelstandstreffs an jedem letzten Mittwochmittag eines Monats im Club zu Bremen (Haus Schütting) erhalten Besucher wichtige Hintergrundinformationen, die für den unternehmerischen Alltag von Belangsind. Die Veranstaltung richtet sich insbesonderean Entscheidungsträger und Geschäftsführer kleiner und mittlerer Unternehmen. Im Anschlussan den jeweiligen Kurzvortrag gibt es einen Mittagstisch – und dabei die Gelegenheit zurNachfrage im kleinen Kreis. Der Mittelstandstrefffindet in der Zeit von 12:30 Uhr bis 14:00 Uhrim Club zu Bremen, Haus Schütting, statt.

2.2009 Wirtschaft in Bremen | 25

Was will der Bürger wirklich: Alleserleben – nichts verpassen? Wel-

che Produkte und Dienstleistungenwird er einkaufen und welche Rahmen-bedingungen vorfinden? Antwortenauf diese Fragen bot Dr. Ulrich Rein-hardt von der Hamburger Stiftung fürZukunftsfragen bei der 6. Neujahrsma-tinee wel.come im Haus Schütting. DieHandelskammer Bremen hat die Veran-staltung mit vier Partnern (Verein Bre-men IT + Medien, Bremer Akademie fürKommunikation, Marketing und Me-dien, Kommunikationsverband Wirt-schaftsraum Bremen, Marketing-Club)Ende Januar ausgerichtet.

Gut 350 Kommunikationsexpertenfolgten der Einladung zu diesem gro-ßen – und einzigen – Event der Kreativ-branche in der Region. Er freue sich,sagte Handelskammer-Präses Lutz H.Peper, erstmals auch Fachleute aus derMetropolregion Bremen-Oldenburg be-grüßen zu können. Angesichts der aktu-ellen, wirtschaftlich angespannten La-ge rief Peper die Kreativen auf, dieKrise auch als Möglichkeit für neueZiele zu sehen. Die Handelskammerhabe für die Stadt Bremen unter Betei-ligung von Experten aus ganz Deutsch-land in ihrem Leitlinienpapier „Perspek-tive 2020“ Chancen und Schwerpunkteaufgezeigt.

Einige Ideen, wie die deutsche Me-dien- und Werbewirtschaft die künfti-gen demographischen Veränderungennutzen könnte, skizzierte Ulrich Rein-hardt. Der gebürtige Bremerhavener istgeschäftsführendes Mitglied der Stif-tung für Zukunftsfragen, einer Initiati-ve von British American Tobacco. „Washaben Oma und Opa nur falsch ge-macht?“, griff Reinhardt ein Zitat ausder Fachzeitschrift „werben & verkau-fen“ von 1969 auf. Zwar werdeDeutschland im Jahr 2035 die ältesteBevölkerung der Welt stellen, dennochnehme die Werbung die „Best Agers“

nicht als Kernzielgruppe wahr. Genauhier müsse die Kommunikationsbran-che nun ansetzen.

In der Mediennutzung stünden beiden älteren Deutschen immer noch dieherkömmlichen Medien wie TV, Tele-fon, Radio und Zeitung vorn; Jüngerenutzten hingegen alle Medien gleicher-maßen. Beim Freizeitverhalten derDeutschen sei in den vergangenenzehn Jahren der häusliche Bereich – Fa-milie, Ausschlafen, Faulenzen – der ab-solute Gewinner. Eher die Ausnahmeals die Regel sind Außer-Haus-Aktivitä-ten, wobei die jüngeren Deutschendeutlich unternehmungslustiger seien.

Gerade bei den Älteren werde sichaber in den nächsten zehn Jahren dasInteresse an Kulturangeboten verdop-peln. Als weitere Trends für die Zukunftsieht Ulrich Reinhardt ein steigendesBedürfnis nach Kommunikation undGeselligkeit, Interesse an Qualität undServiceleistungen sowie eine zuneh-mende Erlebnis- und Gesundheitsorien-tierung.

Dem provokanten Titel seines Vor-trags erteilte Reinhardt am Ende eineAbsage. Vielmehr appellierte er mit sei-nen „Zehn Geboten für das 21. Jahrhun-dert“ bei seinen Zuhörern unter ande-rem für mehr Maßhalten: „Schalt dochmal ab! Laufe nicht schnelllebigenTrend hinterher! Kaufe nur, was duwirklich willst! Tue nichts auf Kostennachwachsender Generationen! Ver-diene Dir deine Lebensqualität durchArbeit und gute Werke!“ �

Neujahrsmatinee wel.come 2009: Die Medienwelt im 21. JahrhundertVon ANNEKATHRIN GUT

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Impressionenvon der wel.comeim HausSchütting

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26 | Wirtschaft in Bremen 2.2009

Der Senat und Vertreter der Bre-mer Wirtschaft haben Mitte Ja-nuar im Rathaus erste Gesprä-

che über das Konjunkturpaket II derBundesregierung geführt. Es hat ein –auf Bremen bezogenes – Volumen vonrund 117 Millionen Euro, allein 88 Mil-lionen Euro fließen aus Berlin. „Die ge-genwärtige schwierige wirtschaftlichePhase verlangt von uns, dass wir alleKräfte bündeln und entschlossen han-deln“, sagte Bürgermeister Jens Böhrn-sen. Handelskammer-Präses Lutz H. Pe-per wies im Rathaus auf die Notwen-digkeit hin, auch langfristig wirksameVerbesserungen zu erzielen: „In der Bre-mer Landespolitik muss es Vorranghaben, eine ordnungspolitisch sinnvol-le Linie weiterzuentwickeln und dieWirtschaft langfristig durch gute Rah-menbedingungen zu stärken.“ Wirt-schaftspolitik müsse wieder in den Fo-kus der Senatspolitik rücken.

Peper drängte darauf, dass die Mit-tel aus dem Konjunkturpaket in Projek-te investiert werden, die den Erhalt der

bahnrings um Bremen durch die A 281.Dieses Vorhaben sei auch ohne Investi-tionspaket grundsätzlich finanziert undin zwei wichtigen Abschnitten in Kürzebaureif: „Die A 281 bietet für Bremendie Möglichkeit, ohne großen eigenenMitteleinsatz – entgegen der Konjunk-turentwicklung – zu investieren undgleichzeitig die Rahmenbedingungenunseres Wirtschaftsstandortes für dieZeit nach der Krise dauerhaft zu verbes-sern", so Peper.

Neben den öffentlichen Investitio-nen waren auch Instrumente der Wirt-schaftsförderung und der Arbeitsmarkt-politik ein Thema, unter anderem dasausgeweitete Kurzarbeitergeld. Ge-meinsames Ziel von Wirtschaft, Arbeit-nehmern und Politik müsse es sein, soBürgermeister Böhrnsen, Entlassungenzu vermeiden oder Potenziale abzubau-en, die im nächsten Aufschwung drin-gend benötigt würden: „Qualifizierenstatt entlassen“ heiße das Gebot derStunde. Die Gespräche sollen im Früh-jahr fortgesetzt werden. �

Arbeitsplätze und die Sicherung vonWachstum im Mittelpunkt haben. DieHandelskammer schlug ein Bündel vonordnungspolitischen Maßnahmen vor,um die unternehmerischen Kräfte inBremen zu stärken und möglichen Fi-nanzierungsproblemen im mittelstän-dischen Bereich zu begegnen.

Im Mittelpunkt des Gesprächs, andem auch die Unternehmensverbändeund Gewerkschaften teilnahmen, stan-den der Austausch und die Bewertungder verschiedenen Maßnahmen zurkonjunkturellen Belebung und zur Si-cherung von Arbeitsplätzen sowie diekonkreten Auswirkungen des konjunk-turellen Abschwungs auf den Wirt-schaftsmarkt und die Beschäftigungssi-tuation im Land Bremen. Laut einer Se-natsmitteilung geht es nicht darum,Wunschlisten zu bedienen, sondernMaßnahmen zu ergreifen, die struktu-rell nachhaltig sind und in Bremen Be-schäftigung schaffen und sichern.

Mit Nachdruck forderte PräsesPeper die zügige Schließung des Auto-

Handelskammer, Unternehmensverbände und Gewerkschaften diskutierten mit dem Senat überdas Konjunkturpaket II – Politik und Wirtschaft wollen Kräfte bündeln

SPITZENGESPRÄCH IM RATHAUS

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2.2009 Wirtschaft in Bremen | 27

Bremen strengt sich am meisten anErstes Bundesländer-Ranking zum Ausbau erneuerbarer Energien

Kein anderes Bundesland unternimmt größere Anstren-gungen, den technologischen und wirtschaftlichen Wan-

del mit Hilfe erneuerbarer Energien voranzutreiben als Bre-men. Zu diesem Ergebnis kommt das erste Bundesländer-Ranking zum Ausbau erneuerbarer Energien. Insbesonderedie sehr gute und dichte Forschungslandschaft sowie dashohe politische Engagement für die Branche verschafft Bre-men in der Rubrik „Anstrengungen zum technologischen undwirtschaftlichen Wandel“ den ersten Platz, heißt es in einerSenatsmitteilung.

Im gewichteten Gesamtranking, in dem weitere Faktorenberücksichtigt wurden, erreicht Bremen allerdings nur denelften Platz. Brandenburg, Baden-Württemberg und Schles-wig-Holstein sind hier die führenden Bundesländer. DasDeutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und dasZentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung(ZSW) haben den Leistungsvergleich erstellt.

„Der erfolgreiche Strukturwandel ist gerade für Bremerha-ven überlebenswichtig. Der konsequente Ausbau zum Ober-zentrum der Windenergiebranche hat der Seestadt sichtlichgut getan und dem Land Bremen diese Spitzenposition be-schert. Die Studie ist nun Ansporn, in unseren Anstrengun-gen nicht nachzulassen. Wer einmal oben steht, will obenbleiben. Aber die Studie zeigt uns auch, wo wir noch besserwerden können“, so Wirtschaftssenator Ralf Nagel.

Verglichen werden die Anstrengungen und Erfolge beimAusbau erneuerbarer Energien zwischen den Ländern. Bewer-tet wurden unter anderem das politische Engagement unddie Nutzung erneuerbarer Energien sowie der technologischeund wirtschaftliche Wandel. Insgesamt haben die Gutachter49 Indikatoren verwendet, die zu vier Indikatorengruppen zu-sammengefasst wurden. Bremen erlangte den Spitzenplatzdabei in der Indikatorengruppe „Anstrengungen zum techno-logischen und wirtschaftlichen Wandel“.

Die Einzelergebnisse

• Eine Befragung von Verbänden aus dem Bereich erneuerba-re Energien zum politischen Engagement und zur technologi-schen Leistungsfähigkeit ergab für Bremen im WindsektorRang 1.• Rang 1 belegte Bremen auch in Bezug auf die Anzahl derForschungseinrichtungen im Bereich erneuerbarer Energienbezogen auf die Gesamtzahl an Forschungseinrichtungen.Bei der Anzahl an Studiengängen zu erneuerbaren Energienbezogen auf die Gesamtzahl an Studiengängen kam Bremenauf Rang 2.

• Rang 2 erreichte Bremen beim politischen Engagementfür erneuerbare Energien.• Beim Anteil der Arbeitnehmer in Unternehmen der Wind-kraftbranche (ohne Zulieferer) bezogen auf die Gesamtzahlder Beschäftigten liegt Bremen auf Rang 3.• Im Bereich der Förderprogramme schaffte es Bremen aufRang 4, hier gehört es zu der Ländergruppe, deren Förderpro-gramme am umfassendsten alle Technologien abdecken undgut zugänglich sind.

In den drei weiteren Indikatorengruppen „Anstrengungenbei der Nutzung Erneuerbarer Energien“, „Erfolge bei der Nut-zung Erneuerbarer Energien“ und „Erfolge im technologi-schen und wirtschaftlichen Wandel“ belegte Bremen die Rän-ge 9, 15 und 9. Dem Senat zufolge wurden „aktuelle Wei-chenstellungen“ von den Gutachtern nicht berücksichtigt, sozum Beispiel das im November 2008 beschlossene Aktions-programm „Klimaschutz 2010“ oder auch das geplante Weser-Wasserkraftwerk. www.unendlich-viel-energie.de �

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28 | Wirtschaft in Bremen 2.2009

Prognos-Gutachten bestätigt dynamische Entwicklung der Airport-Stadt: großer Beschäf-tigungszuwachs und hohe privatwirtschaftlicheInvestitionen

D ie Airport-Stadt Bremen hat sich in nur 13 Jahren zueinem properierenden Büro- und Dienstleistungs-standort entwickelt. Zu diesem Ergebnis kommt ein

aktuelles Gutachten der Prognos AG, das im Auftrag der Bre-mer Investitions-Gesellschaft mbH (BIG) erstellt wurde, umdie Entwicklung des Gewerbestandortes am Bremer Flugha-fen im Zeitraum 1995 bis 2008 zu untersuchen. Das Gutach-ten bescheinigt der Airport-Stadt Bestnoten; dies wird festge-macht an neuen Arbeitsplätzen, hohen Investitionen und vie-len Neugründungen. „Die Airport-Stadt ist eine Erfolgsstory‚made in Bremen’“, sagte Wirtschaftssenator Ralf Nagel. Hierzeige sich die Leistungskraft und Vielseitigkeit der bremi-schen Wirtschaft.

In der Airport-Stadt gibt es heute rund 16.500 Arbeits-plätze. Das entspricht laut Prognos einem durchschnittlichenBeschäftigtenzuwachs von 6,2 Prozent pro Jahr seit 1995(Stadtgebiet Bremen: minus 0,8 Prozent). Die ansässigen Un-ternehmen haben hier außerdem rund 500 Millionen Euro in-vestiert. Im selben Zeitraum hat die Hansestadt Bremen rund92 Millionen Euro für den Ausbau der Infrastruktur, Sanie-rungsmaßnahmen sowie für Erwerb und Erschließung vonGewerbeflächen zur Verfügung gestellt.

Des Weiteren beschreibt das Gutachten die Unterneh-mensstruktur der Airport-Stadt. So dominiert der Dienstleis-tungssektor mit 71 Prozent, gefolgt von Handel (18 Prozent)und verarbeitendem Gewerbe (11,0 Prozent). Prägend ist dieLuft- und Raumfahrtbranche mit mehr als 100 Unternehmen

BESTNOTEN FÜR DIE AIRPORT-STADT

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(vor allem Ingenieurbüros und Produktionsbetriebe). Die Be-triebsstätten in der Airport-Stadt sind den Angaben zufolge50 Prozent Kleinstbetriebe mit weniger als zehn Mitarbei-tern, 35 Prozent sind kleine Unternehmen mit weniger als 49Mitarbeitern, zwölf Prozent sind mittlere Betriebe (max. 249Mitarbeiter) sowie drei Prozent Großbetriebe mit mehr als250 Beschäftigten.

Außerdem ermittelten die Gutachter, dass 91 Prozent derBefragten „zufrieden“ mit ihrem Standort in der Airport-Stadtsind. Jedes fünfte Unternehmen ist sogar „sehr zufrieden“.Besonders positiv werden die gute Erreichbarkeit, die direkteFlughafenanbindung und das positive Erscheinungsbild desGewerbestandortes bewertet. Darüber hinaus vergaben diebefragten Unternehmen gute Noten für die Zusammenarbeitmit den Wirtschaftsförderern der Bremer Investitions-Gesell-schaft mbH. „Seit Entwicklungsbeginn im Jahr 1995 habenwir in der Airport-Stadt durchschnittlich drei Hektar jährlichveräußert. Es stehen gegenwärtig noch etwa zehn Hektar fürinteressierte Unternehmen zur Verfügung“, sagte BIG-Ge-schäftsführer Dr. Dieter Russ. �

Kurzporträt: Airport-StadtDie Bremer Airport-Stadt hat sich seit Beginn der 1990er Jahre zu einem modernen Businesszentrum im Nordwesten Deutschlands ent-wickelt. Sie erstreckt sich auf einer Fläche von 206 Hektar rund um denBremer Flughafen. Mit umfangreichen Infrastrukturmaßnahmen wurde das Areal aufgewertet und umstrukturiert. Die fünf Quartiere der Airport-Stadt (Nord, Ost, Süd, West, Mitte) beherbergen heute rund 500 Unternehmen und ca. 16.500 Arbeitsplätze. Der Branchenmix umfasstunter anderem Büro-Dienstleister, Logistikunternehmen, Hotels, Einzel-handel sowie Luft- und Raumfahrtunternehmen und deren Zulieferer. Derbesondere Standortvorteil der Airport-Stadt ist der direkte Zugang zu allen überregionalen Verkehrswegen. So verfügt die Airport-Stadt seit2008 beispielsweise über eine eigene Autobahnanschlussstelle an die A 281.

Bremenfly.com:Neuling am Airport Eine überraschende Nachricht zu Jah-resbeginn: Bremen hat eine neue Flug-gesellschaft. Wie der Flughafen mitteil-te, hat die Fluglinie Bremenfly.com amAirport Bremen ihr erstes Flugzeug inEmpfang genommen. Dabei handelees sich um eine Maschine vom Typ Boe-ing 737 mit 168 Sitzplätzen. Sie werdezum Sommerflugplan im Auftrag nam-hafter deutscher Reiseveranstalter bun-desweit eingesetzt. Geplant sind zahl-reiche Urlaubs- und Städtedestinationenim Kurz- und Mittelstreckenbereich, sohieß es dazu weiter. Weitere Informatio-en gab es zunächst nicht. „Ebenfallszum Sommerflugplan werden wir unse-re Flotte um eine weitere Boeing 737ergänzen“, sagte Michael van Heuke-lum, Director Business Developmentvon Bremenfly. com

Hinter der Gesellschaft stehe einTeam, dessen Mitarbeiter alle mindes-tens 20 Jahre Erfahrung in der Touris-mus- und Luftfahrtbranche vorweisenkönnten. Einem Zeitungsbericht zufol-ge sind mehrheitlich europäische Inves-toren mit arabischen Partnern beteiligt.Mit der Ansiedelung der Bremenfly.com GmbH und dem Einsatz der zweiMaschinen seien rund 70 neue Arbeits-plätze verbunden. „Bremen mit seinerlangen Tradition im Luftverkehr, sei-nem Potenzial und diversen Standort-vorteilen ist für Bremenfly.com die idea-le Homebase“, sagte Roland Taylor, Ma-naging Director der vor rund einemJahr gegründeten Gesellschaft.

Wie der Weser-Kurier berichtete, hatBremenfly.com die erste Maschine ausdem Bestand der spanischen Gesell-schaft Futura geleast. Bevor sie anihrem neuen Heimatflughafen Bremenstationiert werde, werde sie von Berlinund Düsseldorf aus verschiedene Zieleim arabischen Raum anfliegen. Gewar-tet werde sie von der Lufthansa. Das In-teresse von Piloten und Kabinenperso-nal, für Bremenfly.com zu arbeiten,sowie das Interesse von Reiseveranstal-tern, sei groß, wird Heukelum zitiert. �

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2.2009 Wirtschaft in Bremen | 29

Wie steht es um die Logistik-Branche?Bremer Logistiktag 2009: Topmanager kommen aus China Am 12. und 13. März 2009 findet imAtlantic Hotel Sail City in Bremerhavender Bremer Logistiktag 2009 statt. Mitdem europaweit größten Autoterminalund der längsten Container-Stromkajeder Welt bietet Bremerhaven „die per-fekte Kulisse“ für rund 450 erwarteteFührungskräfte aus Wissenschaft, Wirt-schaft und Politik, teilte die Kieserling-Stiftung mit. Stifter Karsten Kieserlinghatte den Logistiktag 2006 ins Lebengerufen. Diesmal steht er unter demMotto „Deutschland – Gateway zurWelt“ und wird vor allem über die The-men Container-Logistik und Automobil-Logistik diskutieren. Tag 1 steht unterdem Thema „Container bewegen“, Tag2 befasst sich mit dem Thema „Autosbewegen“.

Partnerland des Logistiktages wirdChina sein. Der größte Mitbewerber umdie Export-Weltmeisterschaft ist zugleicheiner der größten HandelspartnerDeutschlands. Seit dem Jahr 2002 istChina nach den USA der zweitwich-tigste deutsche Exportmarkt außerhalbEuropas. Deutschland ist mit AbstandChinas größter europäischer Handels-partner und steht in der Rangfolge der

weltweiten Handelspartner Chinas aufPlatz sechs. Auf dem Symposium wirdeine 50-köpfige chinesische Delegationaus Topmanagern und Journalisten ver-treten sein. Erwartet wird unter ande-rem der chinesische Minister für Wissen-schaft und Technologie, Wan Gang. Für

Referate und Podiumsdiskussionenhaben sich etwa Hans-Georg Brink-mann (Kühne + Nagel), Yu Zenggang(China Shipping), Svein Steimler (NYKLogistics, Europe, Ro-Ro) und Jiang Bo(Chery Automobile Wuhu) angekündigt.www.bremer-logistiktag.de �

30 | Wirtschaft in Bremen 2.2009

STANDORTBREMEN

Die Zech Group ist im Kern ein Fa-milienunternehmen, das in die-sem Jahr auf sein 100-jähriges

Bestehen zurückblickt. Im Laufe vondrei Generationen hat sich vieles verän-dert und weiter entwickelt. Unverän-dert hingegen ist stets der Antrieb geblieben: Werte für die Kunden zuschaffen. „Uns zeichnen ein gesundesWachstum, eine zunehmende Interna-tionalisierung sowie das Beschreitenneuer, unkonventioneller Wege aus“, sobeschreibt es der geschäftsführendeGesellschafter, Kurt Zech. „Seit den An-fängen steht unser Unternehmen fürpersönliche Verantwortung und eineauf Nachhaltigkeit ausgerichtete Un-ternehmensstrategie.“

Die Grundsteine für die Gruppe wur-den im Februar 1909 in der Nähe vonBreslau mit einer Baufirma von KurtZechs Großvater Gustav gelegt. Nachden Kriegswirren hat die Familie in Bre-men neu angefangen. Gustav Zech hathier gemeinsam mit Sohn Kurt Zechsen., eines von sechs Kindern, das Bau-geschäft wieder aufgenommen und soam Wiederaufbau Bremens mitgewirkt.1978 übernahm schließlich Kurt Zechjun. die Firma von seinem Vater.

Seitdem hat die Unternehmensgrup-pe ihre Geschäftsfelder kontinuierlicherweitert. Aus dem kleinen Bauunter-nehmen von einst hat Kurt Zech dieheutige Zech Group geformt, eine stra-tegische Management-Holding, unter

deren Dach sechs Geschäftsbereichemit ihren jeweiligen operativen Gesell-schaften zusammengefasst sind.

In der Sparte Construction ist dieZech Bau Holding mit ihren ange-schlossenen Unternehmen wie etwaZechbau oder Kamü schwerpunktmä-ßig im schlüsselfertigen Hoch- und Spe-zialbau tätig. Mit bundesweiten Nie-derlassungen zählt die Zech Bau Hol-ding zu den Top Vier der deutschen Familienunternehmen im Bausektor.Auch große Betonfertigteilwerke sowieGebäutechnik-Planer und -Ausrüstersind hier angesiedelt.

Die Deutsche Immobilien Holdingbildet mit ihren Tochterunternehmenden Bereich Real Estate. Dieser ist in

100 JAHRE ZECH GROUPAus einem kleinen Bauunternehmen formte Kurt Zech eine internationale

Unternehmensgruppe mit heute sechs Sparten.

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links: Hauptsitzder Zechbau Holdingin der August-Bebel-Allee; unten: das Atlantic Hotel SailCity in Bremerhaven

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die Felder Immobilien-Projektentwick-lung, Immobilien-Verwaltung und -Ver-trieb sowie die Konzeption und Platzie-rung von Anlageprodukten gegliedert.

Die Hotelsparte der Zech Group ver-fügt über zwei Hotelbetriebsgesell-schaften, die bundesweit neun Häuserbetreiben und die an die Zech HotelHolding angebunden sind. Dazu ge-hört auch das 147 Meter hohe ATLAN-TIC Hotel SAIL City in Bremerhaven di-rekt am Weserdeich.

Im Bereich Environment/Techno-logy sind die Unternehmen der ZechUmwelt Holding international aufge-stellt; ihre Kompetenz liegt in derBoden-, Luft- und Grundwasserreini-gung. Spezielles Know-how haben siein der Feuerfesttechnologie, in der Iso-lierung und im Schornsteinbau.

Auf dem Gebiet der Industriebeteili-gungen finden sich in der Sparte Indus-

try zahlreiche selbstständig agierendeFirmen. Das heterogen aufgestellte,mittelständisch geprägte Beteiligungs-portfolio umfasst unter anderem Lea-singgeber, Möbelfabriken und Indus-triearmaturenhersteller.

Unternehmer Kurt Zech

Brillissimo,ein weiteresReferenz-projekt fürZech

Die Gruppe verfolgt eine internatio-nale Wachstumsstrategie und enga-giert sich in Joint-Ventures in Brasiliensowie in den Vereinigten ArabischenEmiraten. Diese Beteiligungen im Bau-und Projektentwicklungsbereich wer-den durch die Zech International Hol-ding gesteuert. (wib) �

32 | Wirtschaft in Bremen 2.2009

STANDORTBREMEN

Aufgabe der gemeinsamen Ver-triebsgesellschaft ist es, Kosten zu spa-ren; auch wollen Nordmilch und Huma-na neue Märkte erschließen. Mit ge-meinsamen Ressourcen im Vertriebsowie gebündeltem Know-how in denMärkten sei eine deutliche höhere Effi-zienz in der Marktbearbeitung möglich.

Die Geschäfte des neuen Gemein-schaftsunternehmens würden Rolf Jans-hen, geschäftsführender Vorstand derHumana Milchunion eG, und Dr. JosefSchwaiger, Vorstandsvorsitzender derNordmilch AG, führen. Nordmilch unddie Humana Milchunion eG arbeitenbereits seit 2004 in dem Joint Venturewheyco GmbH zusammen. In der Firmawerde die bei der Käseproduktion an-fallende Molke beider Häuser veredeltund vermarktet .

Nordmilch verarbeitet jährlich vierMilliarden Kilogramm Milch. Mit rund2.900 Mitarbeitern erwirtschaftete derKonzern 2007 einen Jahresumsatz von2,3 Milliarden Euro. Er exportiert seinehochwertigen Milchprodukte derzeit inmehr als 80 Länder. Die Humana Un-ternehmensgruppe mit ihren sechs Ver-triebsgesellschaften und Produktions-stätten in vier Bundesländern steigerte2007 den Umsatz auf 2,2 Milliarden

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Die Nordmilch AG – das größtemilchwirtschaftliche Unternehmen

Deutschlands – und die Humana Milch-industrie GmbH aus Everdingen wollenzukünftig noch enger zusammenarbei-ten. Einer Pressemitteilung zufolge istgeplant, in einer gemeinsamen Gesell-schaft die Vertriebsaktivitäten zu bün-deln. Stimmt das Bundeskartellamt zu,soll sie noch in diesem Frühjahr starten.Als Gründe für diesen Schritt werdendie „volatilen Märkte, die instabilenAuszahlungspreise für Milcherzeugersowie die voranschreitende Konsolidie-rung sowohl im Handel als auch in dereuropäischen Milchindustrie“ aufge-führt. Die geplante gemeinsame Ver-marktung liege „im Interesse der insge-samt rund 17.000 Milchbauern“, diebeide Unternehmen beliefern.

Über die gemeinsame Vertriebsge-sellschaft sollen die ProduktgruppenKäse, die weiße Linie sowie Industrie-produkte inklusive Konzentrate undSahne gebündelt vermarktet werden.Babynahrung werde weiterhin über diebestehende Humana-Außendienstorga-nisation vertrieben, Eiskrem liefe überdie Humana Milchindustrie GmbH undGesundheitsprodukte über die intactGmbH.

swb kommt in neue HändeDer Essener RWE-Konzern will bei demführenden niederländischen Energie-unternehmen Essent, dem Hauptaktio-när der Bremer swb, einsteigen undsämtliche Essent-Anteile übernehmen.RWE bewertet Essent mit rund 9,3 Mil-liarden Euro, teilte der Konzern mit.Dabei geht es um die Übernahmesämtlicher Anteile an dem Strom- undGasunternehmen ohne Netz- und Ent-sorgungsgeschäft. Dadurch entstündeder viertgrößte Energieversorger inEuropa. „Welche Konsequenzen dieseEntwicklung beim HauptanteilseignerEssent (51 Prozent) konkret für swb hat,ist derzeit noch nicht abschließend zusagen“, hieß es beim Bremer Energieun-ternehmen.

„Wir freuen uns“, so der swb-Vor-stand, „dass Essent mit der RWE einenstarken strategischen Partner gewin-nen konnte. Wenn auch das weitereVerfahren so erfolgreich, zügig undtransparent gestaltet wird wie bisher,sollte es möglich sein, die Phase dernoch für swb verbleibenden Unsicher-heit über die eigene Entwicklung mög-lichst kurz zu halten.“ Wie sich EssentsEntscheidung für die RWE im Detailauf swb auswirke, bleibe abzuwarten.

So müsse die Partnerschaft Es-sent/RWE noch kartellrechtlich ge-prüft werden. An dieser Überprüfunghänge auch die Frage, ob swb aufDauer im RWE-Portfolio enthalten seinwerde oder nicht. „swb ist ein gesundesund kräftiges Unternehmen, das sichgut im Energie- und Entsorgungsmarktpositioniert hat. Damit ist eine guteAusgangsbasis für weitere Entwicklun-gen gegeben“, so der swb-Vorstand. �

Nordmilch und Humana legen ihren Vertrieb zusammenDeutschlands größte Molkereien bündeln ihr Know-how

Euro. Die Milchverarbeitung lag bei 2,5Milliarden Kilogramm. Rund 3.000Mitarbeiter verarbeiten Milch zu hoch-wertigen Erzeugnissen wie HumanaBabynahrung, diätetische Spezialitä-ten, Ravensberger Desserts, SanobubEiskrem, Käse und eine Vielzahl ande-rer Produkte. �

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KRISE ZWINGT ZUM HANDELN

Unternehmensberatung in wirtschaftlich schwierigen Zeiten: Die FMC ConsultantsGmbH hilft, wo sie kann. EinenNamen haben sich die Beratermit der Restrukturierung von Unternehmen gemacht.

Von NINA SVENSSON

D ie aktuelle Krise erschüttertweltweit sämtliche Märkte, im-mer mehr Branchen sind davon

betroffen, immer mehr Unternehmenbangen um ihre Aufträge. Andere da-gegen haben jetzt mehr zu tun: Unter-nehmensberatungen zum Beispiel. Auchdie FMC Consultants GmbH mit Grün-dungssitz in Bremen verzeichnet erhöh-ten Beratungsbedarf. „Nach und nachwerden sämtliche Branchen von derKrise betroffen sein“, sagt Dr. Sven-ErikGless, einer der Partner bei FMC. „Unse-re Kunden kommen vor allem aus demgehobenen Mittelstand. Keiner vermagaktuell vorherzusagen, wie lange derAbschwung anhalten wird, aber mansollte jetzt seine Unternehmensstrate-gie gründlich überdenken und der aktu-ellen Situation anpassen. Alles anderewäre grob fahrlässig.“

Sonst bliebe am Ende vielleicht nurdie Insolvenz. Gless und sein PartnerDr. Andreas Robeck wissen nur zu gut,was das bedeutet. Sie haben FMC1999 als Schwestergesellschaft derFIDES Treuhandgesellschaft KG ge-gründet und sich vor zwei Jahren kom-plett von FIDES gelöst, um unabhängi-ger und flexibler zu werden. FMC istzwar eine klassische Unternehmensbe-ratung, macht aber mehr als die Hälftedes Umsatzes mit der Restrukturierungund Sanierung von Unternehmen, insbe-sondere auch mit der Sanierung von Un-ternehmen aus der Insolvenz heraus.

FMC hat aktuell 28 Mitarbeiter,davon 25 Berater, der Großteil hatlangjährige Praxiserfahrung. Das Un-

ternehmen ist in ganz Deutschlandaktiv und hat weitere Büros in Ham-burg, Düsseldorf und Stuttgart.

„Wie lange die Krise noch dauernwird, ist ungewiss, aber sie wird sichernicht in ein paar Monaten vorbei sein“,sagt Gless. Es sei wichtig, die Konse-quenzen für das eigene Unternehmenso realistisch wie möglich einzuschät-zen und flexibel darauf zu reagieren.Dabei kann die neutrale Sicht vonAußen durch erfahrene Berater hilf-reich sein. „Wir sehen in der Krise auchChancen für handlungsfähige Mittel-ständler – durch Maximierung der ope-rativen Produktivität schaffen wir dieVoraussetzung zur Nutzung strategi-scher Chancen.“

Perspektiven aufzeigen undRuhe ins Unternehmen bringen

Das Managing Team von FMC weißdurchaus, dass sich Unternehmer inschwierigen Zeiten noch schwerer tun,Geld für klassische Beratungsleistun-gen auszugeben. „Das werden auch wirmerken“, sagt Gless. „Andererseits steigtder Bedarf für Restrukturierungsbera-tung, denn es ist ökonomisch, sich früh-zeitig und konsequent für professionel-le Hilfe bei der Anpassung und strate-gischen Ausrichtung der Unternehmenzu entscheiden.“ Ein wesentlicher Vor-teil sei, dass FMC auch in der Umset-zung aktiv sei. „Meist wissen Unterneh-mer schon längst, was sie grundsätzlichtun müssten. Aber an der Detaillierungund Umsetzung hapert es dann oft.“

Externe Berater wie FMC seien nichtnur neutral bei der Analyse von Chan-cen und Risiken oder aber kompetent,komplexe Sachverhalte schnell ent-scheidungsreif aufzubereiten. Entschei-dend sei vor allem auch die Erfahrung,Interessenvertreter wie zum BeispielBanken, Gläubiger oder Betriebsräte inschwierigen Phasen einzubinden undmit ihnen zu verhandeln. „Wichtig ist,möglichst schnell mit klaren und nach-vollziehbaren Vorschlägen zu überzeu-

gen, Perspektiven aufzuzeigen und wie-der Ruhe ins Unternehmen zu bringen.“

Ein Fortführungskonzept beinhaltetneben einer klaren strategischen Stoß-richtung und strukturellen und operati-ven Konsequenzen in der Regel Maß-nahmen, um die Effizienz zu steigernund Kosten zu senken. Dabei spielt dieReduzierung der Ar-beitskosten meist einewesentliche Rolle.„Wir arbeiten interdis-ziplinär und betrach-ten jedes Unterneh-men ganzheitlich. DieFrage, ob etwa Kurzar-beit oder aber be-triebsbedingte Kündi-gungen erforderlichsind, sollte dabei nichtnur arbeitsrechtlichhinterfragt werden.Vielmehr muss die un-ternehmerische Ent-scheidung sich auseinem glasklaren leis-tungs- und finanzwirt-schaftlichen Konzeptableiten lassen.“

Durch die Krisewerden Unternehmergezwungen, zu han-deln. Für manche ist esvielleicht schon zuspät, die Insolvenz zuvermeiden. „Aber esbieten sich auch Chancen für Unter-nehmen, die sich rechtzeitig wettbe-werbsfähig aufstellen – sei es durch Ge-winnung weiterer Marktanteile oderaber durch gezielte Übernahmen. ImZuge der fortschreitenden Konsolidie-rung wird es in der nächsten Zeit wahr-scheinlich viele Übernahmen geben.Um hierbei erfolgreich zu sein, bedarfes natürlich ebenfalls einer klaren Aus-richtung und entsprechender Vorberei-tung – bei Bedarf mit kompetenter, ex-terner Begleitung“, sagt Robeck. �

www.fmc-consultants.de

(v.o.) FMC-Chefs Dr. Andreas Robeckund Dr. Sven-Erik Gless

stellt. Nun stammt die Energie auseinem Wasserkraftwerk in Norwegenund ist somit umweltschonend. „Da wirunsere Besucher für Phänomene derNatur sensibilisieren, war die Umstel-lung auf grünen Strom ein logischerSchritt, “ sagt Universum-Geschäftsfüh-rer Martin Cepek. Bereits der 27 Meterhohe Turm der Lüfte wird ausschließ-lich mit energiesparenden LED-Strah-lern illuminiert.

34 | Wirtschaft in Bremen 2.2009

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Siemens Windpowerzieht in die ÜberseestadtDie Siemens Windpower GmbH zieht indie Überseestadt. Wie die Justus Gros-se Projektentwicklungsgesellschaft mit-teilte, mietet das Unternehmen mehr

STANDORTBREMEN

Universum beziehtjetzt Ökostrom von swb Aufwändige Experimente, geheimnis-volle Beleuchtungen und angenehmeRaumtemperaturen: Dies alles undnoch viel mehr bietet das Universumseinen Besuchern. Dabei wird eine gan-ze Menge Strom verbraucht. Mit Jahres-beginn hat das Science Center auf Öko-strom vom Energieversorger swb umge-

Der Landmark Tower:Markenzeichen des ProjektesWeserUfer

Der swb-Ökostrom wird laut Cepekkomplett C02-frei erzeugt. Außerdemsei swb vielfältig aktiv, um die Nutzungregenerativer Energien in der Stadt undder Region voranzubringen. Bezieht einBürger grünen Strom bei swb, verpflich-tet sich der Energieversorger, einenBaum im Bremer Stadtwald zu pflan-zen. Außerdem füllt ein Teil der Öko-strom-Einnahmen einen Fördertopf, ausdem heraus umweltschonende Solar-stromanlagen, Wasserkraftwerke undWindkraftanlagen in der Region geför-dert werden.

Im vergangenen Jahr hat das Uni-versum etwa 1,13 Millionen Kilowatt-stunden Strom verbraucht. Zum Ver-gleich: Diese Menge fällt in 423 Bre-mer Haushalten innerhalb eines Jahresan. Die Entscheidung für Ökostrom er-spart dem Klima 687 Tonnen C02. �

Universum-Geschäftsführer Martin Cepek (l.) und ThomasEickholt, Geschäftsführer swb-Vertrieb, vor dem Turm der Lüfte

als 1.000 Quadratmeter Büro- undSchulungsflächen in dem Gebäude-komplex „WeserUfer“. Bereits im Junisoll die Windenergiesparte von Sie-mens einziehen können. „Besonders er-freulich ist, dass sich Bremen bei der Er-weiterung der Flächen der Siemens

Windpower gegen andere norddeut-sche Standorte – insbesondere Ham-burg – durchsetzen konnte“, so Grosse.Für das Projekt „WeserUfer“ im westli-chen Teil der Überseestadt seien bereitszehn Unternehmen gewonnen worden.Hier entstünden insgesamt 160 Woh-nungen sowie 15.000 Quadratmeteran Büro- und Gewerbeflächen.

Bereits zum Sommer würden nebenden von Siemens angemieteten Flä-chen die ersten Bürogebäude sowie Ge-bäude für Nahversorger wie Bäcker undGastronomien fertig gestellt werden.Die ersten Eigentumswohnungen sol-len im Frühjahr 2010, der markante„Landmark Tower“ mit hochwertigenWohnungen und Suiten zur Miete imHerbst 2010 folgen. �

2.2009 Wirtschaft in Bremen | 35

Eurogate beteiligt sich an der ACOS HoldingAus der bisherigen engen Zusammen-arbeit der Eurogate mit der Bremer Lo-gistikgruppe ACOS wird eine strategi-sche Partnerschaft. Rückwirkend zum1. Januar 2008 beteiligt sich die Euro-gate Intermodal GmbH (EGIM) mit49,9 Prozent an der ACOS Holding AG.Die Verträge wurden einer Mitteilungzufolge am 23. Dezember 2008 unter-zeichnet. ACOS-Gründer Helmut Frankund seine Ehefrau Roselyn Frank-DeBruyne sagten, dass der Verkauf derAnteile unter anderen als Nachfolgere-gelung bereits seit längerer Zeit ge-plant gewesen sei. EGIM sei dafür der„geeignete Partner“.

Die 1980 gegründete ACOS Grouphat sich zu einem starken trimodalenAnbieter im Containertransportmarktentwickelt. Basis ihres Geschäftes istder Betrieb eines eigenen Lkw-Fuhr-

parks, wobei die Trucks nicht nur in dennorddeutschen Häfen Bremen, Bremer-haven und Hamburg sondern auch imHinterland an wichtigen Endpunktender beiden anderen Verkehrsträger sta-tioniert sind. Gemeinsam mit EGIM,der EVB (Eisenbahnen und Verkehrsbe-triebe Elbe-Weser GmbH), CONTARGOGmbH & Co KG, RHENUS Partnershipsowie dem Befrachtungs-Kontor vander Veen BV aus Delfzijl (NL) betreibtACOS private nationale Zugsystemesowie nationale und internationaleShuttles mit Binnenschiffen zum Con-tainertransport. Wie es weiter hieß, hal-ten neben EGIM und Helmut Franksowie der Familie Frank auch mehrereleitende ACOS-Mitarbeiter Anteile ander ACOS Holding AG. Mit diesem Ak-tionärskreis, davon sind die Eheleuteüberzeugt, könne der „ACOS Spirit“,einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren,gehalten werden. �

BLG übernimmt Harms-AnteileDie BLG hat zum 1. Januar 2009 die 44Prozent Gesellschaftsanteile von Mar-cel Harms an der E.H. Harms GmbH &Co. KG Automobile-Logistics übernom-men und hält damit jetzt 94 Prozentder Anteile. Die restlichen sechs Pro-zent liegen bei der ErbengemeinschaftEgon H. Harms. Ebenfalls zum 1. Janu-ar sind alle Gesellschaften unter demDach der E.H. Harms GmbH & Co. KGAutomobile-Logistics umfirmiert wor-den und arbeiten nun unter dem Na-men BLG Logistics. Zu Ehren der 50-jäh-rigen Firmengeschichte der E.H. HarmsAutomobile-Logistics und des Firmen-gründers Egon H. Harms wird die BLGim März eine Statue des WorpswederBildhauers Waldemar Otto auf demFirmengelände am Präsident-Kennedy-Platz in Bremen aufstellen. �

36 | Wirtschaft in Bremen 2.2009

STANDORTBREMEN

Welt-Gästeführer-Tag: Kostenlose Führungen

Am 21. Februar ist Welt-Gästeführer-Tag (WGT). Er wird vom Bundesverband der Gästeführer Deutschlands (BVGD) veranstaltet.In ganz Deutschland finden Führungen unter dem Motto „Die Zeit verrinnt“ statt. Mit ihren Aktionen wollen die Gästeführer Werbung ineigener Sache machen. Das Bremer Gästeführer-Team beteiligt sich wieder mit zwölf Führungen, die am 21. und 23. Februar stattfinden. Sie dauern rund eine Stunde. „Bremer, Butenbremer und Gäste der Stadthaben die Gelegenheit, Bremen einmal mit unseren Augen zu sehen“,sagte Norma Holthusen, Sprecherin des Bremer Teams. .

Das Programm

Tag/Zeit Thema Treffpunkt

21. Februar10:00 Lloydpassage Besselei /Hanseatenhof 11:00 Die katholische Geschichte Bremens

Kirche Unser Lieben Frauen 11:00 Die Böttcherstraße Roland 12:00 Auf den Spuren bremischer Kaufleute

Roland 13:00 Von der Sonnenuhr zur Normaluhr

Roland 14:00 Von der Fliegerei bis ins All

Parkkasse im Flughafen 15:00 Die Zeit verrinnt - verrinnt die Zeit?

Waller Friedhof/Haupteingang 19:00 Historische Gespensterführung

Rathaus

23. Februar10:30 Luft - und Raumfahrt

Parkkasse im Flughafen 11:00 Kurioses um den Bremer Marktplatz

Roland 12:00 Auf den Spuren bremischer Kaufleute

Roland 17:00 Hanse-Spuren: von der Balge zur Schlachte

Schnoor, Brunnen amStavendamm

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Gegen die Vereinnahmung: „Bremen, Geschichte einer Stadt“ „Es erleichtert einem die Arbeit ungemein, wenn mansich von den Städten begeistern lassen kann, über dieman schreibt.“ So beginnt das Vorwort des neuen Bu-ches „Bremen, Geschichte einer Stadt“, erschienen imTertulla-Verlag, geschrieben von dem in Münster leben-den Autor und Historiker Michael Römling. „Um Bremenzu mögen, musste ich mich nicht anstrengen“, sagt er.

Auf knapp 260 Seiten lässt sich nachlesen, wie sichdie Stadt aus den allerersten Anfängen eine Unabhän-gigkeit erwarb, die sie seit 800 Jahren gegen alle Ver-einnahmungsversuche verteidigt. Römling lässt die Ge-schichte Bremens nicht erst mit dem Angelsachsen Wil-lehad beginnen, der im achten Jahrhundert die Grund-lagen für den Ausbau einer kleinen Missionsstation zurBischofsstadt schuf. Sie nimmt vielmehr mit der Nieder-lassung namenloser Siedler auf der Düne ihren Anfang,deren Spuren bei Ausgrabungen ans Licht kamen.

Römling stützt sich auf neueste Erkenntnisse von Ar-chäologen und Historikern. Er berichtet, wie sich Händ-ler niederließen, wie die Stadt sich organisierte, wie manes verstand, unabhängig zu bleiben, und sich in Krisen-zeiten auf sich selbst verließ. „Das daraus resultierendeSelbstbewusstsein machte es gerade in den letzten bei-den Jahrhunderten möglich, der Stadt ihren Platz an derohnehin nicht immer strahlenden Sonne gegen mächti-ge Nachbarn, schwergewichtige Konkurrenten und denwiderspenstigen Weserstrom immer wieder neu zu er-kämpfen“, heißt es in dem Buch. �

Michael Römling, „Bremen, Geschichte einer Stadt“, Tertulla Verlag Soest, 29,80 Euro.

„Unter Strom“: Biographie desBremer Werbers Erich H. Wächter Am 1. Dezember 1947 gründete Erich H. Wächter seineWerbeagentur in Oldenburg, 1955 siedelte er nach Bre-men über: Fortan schrieb der Mann „Werbegeschichte“,wie seine Biographin, Monika Freiin von Ketteler, esnennt. Das 128-seitige Buch mit dem Titel „Unter Strom“ist jetzt im Donat Verlag erschienen. Von Ketteler zeich-net Leben und Wirken des eigenwilligen Agenturchefsnach und schildert seine großen Werbeerfolge, wie zumBeispiel die berühmte Anzeigenserie für die „Kleine Wol-ke“, noch heute ein Hit in Badezimmern, oder die Hor-ten-Kampagne. 1997 hat Wächter das Unternehmen anseinen Sohn übergeben; aus der Wächter Werbeagenturwurde Wächter & Wächter. �

Monika Freiin von Ketteler, „Unter Strom – Erlebnisse aus heißer Zeit oder wie der Bremer Erich H. Wächter Werbegeschichteschrieb“, Donat Verlag, 12,80 Euro.

BUCHTIPPS

2.2009 Wirtschaft in Bremen | 37

Reeder unterstützengroßes KircheneventDer 32. Deutsche Evangelische Kir-chentag hat weitere Sponsoren für dieVeranstaltung Ende Mai in Bremen ge-wonnen. Nachdem im März 2008 be-reits vier Unternehmen als Sponsorengewonnen wurden, haben in den ver-gangenen Wochen zusätzliche Organi-sationen dem Kirchentag ihre Unter-stützung zugesagt.

Der Verband Deutscher Reeder(VDR) und der Bremer Rhedervereinübernehmen die Partnerschaft für dasFrachtschiff MS Cap San Diego, daswährend des Kirchentages im altenBremer Überseehafen liegen und aufdem ein Zentrum Welthandel einge-richtet wird. „Die Schifffahrt war schonimmer der globale Verkehrsträger“, sag-ten der Hauptgeschäftsführer des VDR,Dr. Hans-Heinrich Nöll, und der stellver-tretende Vorsitzende des Bremer Rhe-dervereins, Michael Vinnen. „Ein Schiffwie die Cap San Diego ist deshalb eingeeigneter Veranstaltungsort für diemaritimen Themen des Kirchentages.“

Das Zentrum Welthandel an Bordder Cap San Diego ist ein Programm-beitrag der gastgebenden Kirchen zumKirchentag. Verschiedene Veranstal-tungen werden von der Deutschen See-mannsmission und der NorddeutschenMission angeboten, die traditionellüber gute Kontakte zu Partnern in Afri-ka verfügen. Die Deutsche Seemanns-mission hat ihren Sitz in Bremen undunterhält mehr als 30 Stationen in allerWelt.

Die Evangelische Darlehnsgenos-senschaft eG wie auch die KD-Bank eG– die Bank für Kirche und Diakonie wer-den sich mit einem Stand auf dem Kir-chentag präsentieren. Das Schuheinzel-handelsunternehmen Deichmann wirdseine gemeinnützige Initiative „wort-undtat“ auf dem Veranstaltungsgelän-de vorstellen und nach dem Kirchentag

2007 in Köln erneut die Situation vonKindern vor Augen führen, die in indi-schen Steinbrüchen unter elenden Be-dingungen arbeiten müssen. Zudemwird der Verband der Wellpappen-Indus-trie auf den Papphockern des Kirchen-tages auf die umweltverträglichen Ei-genschaften dieses Materials hinwei-sen. Vom Unternehmen VILSA-Brunnenkommen die Getränke für die ehren-amtlichen Helfer und Helferinnen desKirchentages. Alle Partner stellen je-weils einen fünfstelligen Betrag für den32. Deutschen Evangelischen Kirchen-tag in Bremen zur Verfügung. �

InformationHubertus Heintze, 32. Deutscher Ev. Kirchentag Bremen 2009, Telefon 0421 43483-126,[email protected]

Zukunftsfragen stehenim Zentrum Bremen wird ein guter Gastgeber sein:Das versprach Bürgermeister Jens Böhrn-sen bei der Vorstellung des Program-mes für den diesjährigen Kirchentag.Unter der Losung „Mensch, wo bist Du“solle der Kirchentag 2009 zur Verant-wortung ermutigen und Orientierungfür eine Zukunft mit Perspektiven derHoffnung geben, unterstrich die Präsi-dentin des Kirchentages, Karin vonWelck. „Wir wollen ein Angebot ma-chen, über die aktuelle Krise hinaus zudenken“.

Zu den Veranstaltungen werden ins-gesamt 100.000 Besucher aus ganzDeutschland und aller Welt erwartet.Sie sollen ermutigt werden, Dinge kri-tisch zu hinterfragen und selbst Verant-wortung zu übernehmen. „Deshalb ha-ben wir zu den Hauptvorträgen Men-schen eingeladen, die in herausgeho-bener Weise Verantwortung übernom-men haben“, sagte GeneralsekretärinDr. Ellen Ueberschär. Zu ihnen zählender Friedensnobelpreisträger von 2008,

Martii Ahtisaari, sowie die zwei Träge-rinnen des Alternativen Nobelpreises,die Nigerianerin Dekha Abrahim unddie Inderin Vandana Shiva.

Im Zentrum des Kirchentages stehenZukunftsfragen: Klimaschutz und Mo-

bilität, Energieversorgung, Ernährungund Wasser. „Für uns Christen hat dieBewahrung der Schöpfung höchstePriorität“, so von Welck. Dies stehe al-lerdings oft den Versuchen, Gewinnma-ximierung zum Maßstab des Wirtschaf-tens zu erheben, diametral entgegen.Und so werden sich zahlreiche Veran-staltungen zum Thema Globalisierungmit Geldströmen, Warenströmen undFlüchtlingsströmen befassen. Eine wei-tere Podienreihe ist dem Thema ge-rechte Teilhabe gewidmet, auch dasThema Bildung wird behandelt.

Der 23. Mai wird auch für den Kir-chentag ein ganz besonderes Datumsein. Zum 60-jährigen Bestehen desGrundgesetzes soll kritisch gefragt wer-den: Liegt die Macht beim Volk? Wiestark ist der Einfluss von Wirtschaftund Medien auf die Politik in der De-mokratie? Den Auftakt bildet am 20.Mai der Abend der Begegnungen mitrund 250.000 Teilnehmern. Für PastorRenke Brahms, Schriftführer der Bremi-schen Evangelischen Kirche, soll ereine „bunte und fröhliche Visitenkarte“der gastgebenden Landeskirche undder Region abgeben. �

Zum 1. März wirddas vollständigeProgramm für denKirchentag 2009vorliegen. Die Teilnahme an allenvier Veranstal-tungstagen kostet89 Euro, ermäßigt49 Euro.

Der 32. Evan-gelische Kir-chentag wirdunverkennbarmaritim wer-den.

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38 | Wirtschaft in Bremen 2.2009

Günter Grass (81) gilt als der welt-weit meistgelesene deutsch-sprachige und zeitgenössische

Autor, sein Werk ist in mehr als 40 Spra-chen übersetzt und 1999 erhielt er denLiteraturnobelpreis. Darüber hinauswar und ist er immer wieder zu hören –in Reden, Lesungen, Interviews undweiteren Beiträgen in Hörfunk undFernsehen. Grass hat sich stets „einge-mischt“, sieht sich als Bürger, der eineMitverantwortung für das Gemeinwe-sen trägt. Auch durch die Kontroversenum seine Person sind Dokumente ent-standen, die weit über die Person hin-aus Bedeutung haben: Sie sind Zeug-nisse der Zeitschichte.

Ein großer Schatz – und unter derObhut der Günter Grass Stiftung Bre-

men. Sie wurde 2001 gegründet, umdie Mediendokumente von, zu und mitGünter Grass in einem weltweit einzig-artigen Archiv zu sichern und der For-schung zur Verfügung zu stellen. Seit2002 werden Audio- und Videodoku-mente im Medienarchiv an der JacobsUniversity gesammelt, digitalisiert undausgewertet. Zusätzlich werden die Dokumente mit rund 150.000 Zei-tungsartikeln und 3.450 Ektachromen(Dias) des bildkünstlerischen Werks ver-knüpft.

Seit der Gründung der Stiftung istGünter Grass regelmäßig in Bremen zuGast, zuletzt im Dezember 2008 füreine Lesung an der Gesamtschule Ost.„Die kurze Begegnung, die ich mit Gün-ter Grass hatte,“ so berichtet GSO-

Schulleiter Franz Jentschke, im An-schluss, „war geprägt von Herzlichkeitund menschlicher Wärme. Solche kriti-schen Zeitgenossen sind Vorbild für un-sere Kinder, auch in dem Bekenntnisder eigenen Schwächen.“

Das Jahr 2009 ist ein Jubiläums-jahr: „Die Blechtrommel“ wird 50 Jahrealt. Am 27. April wird Grass deshalb imRathaus mit Per Øhrgaard, Professor ander Copenhagen Business School undWissenschaftlicher Leiter des Medien-archivs, zum ersten Mal öffentlich über„Die Pariser Jahre“ sprechen – die Zeit,in der er in Paris den weltberühmtenRoman geschrieben hat.

Nicht immer war die Beziehung zwi-schen Grass und Bremen so harmo-nisch wie heute: 1959 weigerte sich derSenat, den Bremer Literaturpreis anden Schriftsteller zu verleihen. Die„Blechtrommel“ schien zu ungehörig,die Provinzposse geriet in die deut-schen Feuilletons. Grass, der damalsmit seiner Familie in Paris unter ärmli-chen Bedingungen lebte, war gekränkt,hätte ihn der Preis doch finanziell ent-lastet und zudem seine Aufnahme indie Galerie der wichtigen Autoren deut-scher Nachkriegsgeschichte signalisiert.

Die Medienarchiv Günter Grass Stiftung Bremen ist das weltweit größte Archiv für Audio- und Videodokumente des Literaturnobelpreisträgers. Mit dieser Stiftung wird in Bremen einwichtiges Zeichen im Bereich Kunst und Literatur gesetzt – mitnationaler und internationaler Ausstrahlung.

KULTURELLES GLANZLICHT

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1999 ist Günter Grass der Literatur-nobelpreis verliehen worden. Fast zeit-gleich sichtete Radio Bremen seinGrass-Archiv – eine Schatzkiste vollerTondokumente über und mit einemMann, der sich als Literat aber auch alsengagierter Bürger in den Medien zuWort meldet. Um die Dokumente derÖffentlichkeit und auch der Forschungzur Verfügung zu stellen, entschiedendie Stadt Bremen, Bremer Unterneh-mer, Radio Bremen und die SparkasseBremen gemeinsam, eine Stiftung zugründen. Das Medienarchiv GünterGrass Stiftung Bremen hat inzwischenca. 1.300 Dokumente wissenschaftlicherschlossen, weitere 1.000 sind erfasst.Schätzungsweise sind rund 5.000 Do-kumente in den Archiven vorhanden.Die Beschaffung und Digitalisierungder audiovisuellen Datenträger sindauch ein Wettlauf mit der Zeit, da dieseDokumente in Gefahr sind, unwieder-bringlich verloren zu gehen.

Für die Jacobs University ist das Me-dienarchiv ein großer Gewinn, sagt Ja-cobs-Präsident Professor Joachim Treusch:„Dichter erahnen manchmal Entwick-lungen oder Zeitströmungen, bevor siein der Politik oder auch in der Wissen-schaft wahrgenommen werden. Inso-fern ist man gut beraten, ihnen genauzuzuhören und ihre seismographischenFähigkeiten nicht gering zu schätzen.Die Sicht eines so politischen Schrift-stellers wie Günter Grass auf unsereWelt ist von exemplarischem Interesse. “

In Bremen wird gegenwärtig ein bis-her einmaliges Treffen von Literaturno-

belpreisträgern aus aller Welt in derHansestadt vorbereitet. Die Aussich-ten, dass es noch im Frühjahr zustandekommt, sind sehr gut. Ein Thema desMeinungsaustausches soll die globaleFinanzkrise sein.

Neben der Forschungs- und Doku-mentationsstelle an der Jacobs Univer-sity ist die Günter Grass Stiftung miteinem Ausstellungsraum in der Stadt-waage in der Bremer Innenstadt prä-sent. Die Dauerausstellung „Medien-Grass – Günter Grass seit den fünfzigerJahren im Spiegel von Hörfunk undFernsehen“ zeigt diverse Audio-Video-Dokumente aus dem Archiv. Das ältes-te stammt aus dem Jahr 1963. Mit Le-sungen, Vorträgen und Sonderausstel-lungen setzt die Stiftung immer wiederkulturelle Akzente. Seit 2006 verleihtsie alle zwei Jahre den international

Grass zu Besuchin der JacobsUniversity: hierim Gespräch mit Stiftungs-vorstand DieterH. Berghöfer

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Grass in der Stadtwaage in der Langenstraße, hier sind einige seiner Zeichnungen ausgestellt.

sehr geschätzten Literaturpreis ALBA-TROS an einen herausragenden auslän-dischen Dichter und dessen Übersetzer.

So ist denn die Günter Grass Stif-tung „ein Glücksfall für die Stadt“,sagt Dieter H. Berghöfer, Vorstandsvor-sitzender der Stiftung, die Bild- undTondokumente des Schriftstellers fürdie Germanisten in aller Welt bearbei-tet. „Mit modernster Technik soll diesesInteresse bedient werden. Sich mit demNobelpreisträger Grass für Bremen zuengagieren, bedeutet für uns im Stif-tungsvorstand und Kuratorium: Kultur-export aus Bremen mit Deutschlandsbedeutendsten lebenden Autor.“

Die Stiftung ist eine Public PrivatePartnership, sie finanziert sich aus pri-vaten und öffentlichen Mitteln. PrivateStifter können sich am Stiftungskapitalbeteiligen. (sv) �

InformationDonate Fink, Telefon 0421 200-4841,[email protected],www.grass-medienarchiv.de

hängsel anderer Metropolregionen. DieMonographie sende dieses wichtige Sig-nal – nicht nur für die wirtschaftlicheBedeutung, sondern auch „für das emo-tionale Zusammenwachsen“. Fongerwie auch Marketing-Chef Dr. Klaus Son-dergeld zeigten sich erfreut über diefachliche Qualität. Das Buch sei ganzbewusst nicht wie seine Vorläufer aufBremen beschränkt worden, sondernhabe die Metropolregion in den Fokusgenommen. „Es zeigt sich hier, dassman am besten in Projekten lernt, wieman zusammenwächst“, so Sondergeld.

Entstanden ist die Monographie inenger Zusammenarbeit der Han-delskammer Bremen, der Indus-

trie- und Handelskammern Oldenburg,Bremerhaven und Stade für den Elbe-Weser-Raum sowie der Bremen Marke-ting GmbH und des Vereins Metropol-region Bremen-Oldenburg im Nordwe-sten. Die Redaktion lag in der Hand

40 | Wirtschaft in Bremen 2.2009

METROPOLREGION

Das Gewicht könnte ein gutesOmen sein: Rund zweieinhalbKilo wiegt die erste umfassende

Darstellung der neuen MetropolregionBremen-Oldenburg im Nordwesten undist damit ein durchaus schwergewichti-ges Argument für das fast 12.000 Qua-dratkilometer große Gebiet. Soeben istsie erschienen in der Buchreihe „Mono-graphien deutscher Wirtschaftsgebie-te“ im Oldenburger Verlag Kommunika-tion & Wirtschaft. Es ist das erste Werküberhaupt, das die Region in all ihrerVielschichtigkeit, ihrer Leistungskraftund ihren Stärken darstellt – und dabeidie wirtschaftlichen, wissenschaftli-chen, touristischen, kulturellen und ku-linarischen Seiten beleuchtet.

„Das Buch zeigt, wie stark wir sind“,sagte Dr. Matthias Fonger, Hauptge-schäftsführer der Handelskammer Bre-men, bei der öffentlichen Vorstellung.Die Metropolregion sei ein eigenständi-ger Wachstumspol und kein bloßes An-

von Dr. Christine Backhaus, sieben Au-toren haben die Beiträge geschrieben;Roland Schiffler war der Bildredakteur.

Das 432 Seiten starke, durchge-hend vierfarbig illustrierte Buch istzweisprachig (deutsch, englisch) undspiegelt die Metropolregion in einemausgewählten Themenspektrum mit 25Einzelbeiträgen wider. Es reicht von ei-nem historischen Abriss über die touris-tischen Leuchttürme der Region bis zurenormen Wirtschaftskraft mit ihrenneun strategischen Clustern. Ein eige-ner Teil des Buches widmet sich den Be-sonderheiten wie zum Beispiel der Re-gion als deutsche Hochburg von Luxus-gütern und des Stiftungswesens, derexzellenten Wissenschafts- und Innova-tionslandschaft oder der Kultur mit in-ternationaler Strahlkraft. Ergänzt durchFotos und rund 150 Unternehmensdar-stellungen zeichnet die Monographiedas Bild einer lebendigen und außerge-wöhnlichen Region mit Zugkraft undZukunft, die selbstbewusst ins Rampen-licht der Öffentlichkeit tritt – als „Metro-pole Nordwest: Die Frischköpfe“.

Bei aller Materialdichte und Detail-fülle kann das Buch jedoch nur einenAusschnitt des Ganzen präsentieren.Eine lebendige Region wie diese lässtsich nicht zwischen zwei Buchdeckelpressen. Aber eines wird deutlich: DieMetropolregion versteht sich primär alsWirtschaftsraum zur Verwirklichung ge-meinsamer Ziele und Interessen. Unterihrem Dach haben sich Politik und Ver-waltung, Wirtschaft, Wissenschaft undKultur zusammengeschlossen, um denNordwesten im Wettbewerb der Regio-nen zu positionieren. Als wichtiger Im-pulsgeber und gemeinschaftliche Kom-munikationsplattform fordert und för-dert die Metropolregion partnerschaft-liches Handeln. Die besondere Qualitätdes Nordwestens nach innen bewusstzu machen und sein Profil nach außennachhaltig zu schärfen, lauten dabeiihre Aufgaben. �

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Metropolitan RegionBremen-Oldenburgin the North West

Hauptmotive/main pictures:Horst-Janssen-Museum, OldenburgBremer Rolandlinke Bildreihe/left picture line:Weltraumlabor Columbus, EADS-Astrium/Space laboratory Columbus, EADS-AstriumWattenmeer bei Cuxhaven/Wadden sea near CuxhavenContainerschiff in Bremerhaven/Container ship in BremerhavenAgrarmaschinenproduktion imOldenburger Münsterland/Agricultural machinery production in Oldenburg MünsterlandBild oben rechts/picture right above:Windpark/wind farm

Bildquellen/Picture sources:Beluga Shipping GmbH, Bremen (1)Andreas Burmann, Oldenburg (1)Grimme Landmaschinenfabrik, Damme (1)Roland Schiffler, Bremen (3)Ingo Wagner, Bremen (1)

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SCHWERGEWICHTIGES ARGUMENT Erste umfassende Darstellung der Metropolregion – Buch hat Signalcharakter

Die Monographie ist im Buchhandel(ISBN 978-3-88363-291-9)oder direkt beimVerlag Kommuni-kation & Wirt-schaft, [email protected], Telefon0441 9353-135für 33 Euro erhältlich.

NACHRICHTEN

2.2009 Wirtschaft in Bremen | 41

Oldenburg: Erstes Wis-senschaftsprogrammheft Mit dem ersten von insgesamt drei Pro-grammheften will das Projektbüro Stadtder Wissenschaft Appetit machen aufein ereignisreiches Wissenschaftsjahrin Oldenburg. Unter dem Motto „Hierpassiert‘s“ werden rund 120 Veranstal-tungen bis Ende April detailliert undchronologisch geordnet vorgestellt. Sokann sich jeder sein ganz persönlichesWissenschaftsprogramm für die kom-menden Monate zusammenstellen.

Neben der Veranstaltungsvorschaubietet die von der Oldenburger Kommu-nikationsagentur Stockwerk2 gestalte-te 100-seitige Broschüre eine Beschrei-bung aller 16 Leitprojekte sowie eineÜbersicht herausragender OldenburgerWissenschaftseinrichtungen. Das kos-tenlose Heft ist an vielen Stellen in Ol-denburg (etwa der Tourist-Informationin der Kleinen Kirchenstraße) und imnahen Umland erhältlich. Die Auflageliegt bei 60.000 Exemplaren. Die nächs-ten beiden Programmhefte werden vor-aussichtlich Ende April und Ende Au-gust veröffentlicht. �

BLG baut Kühlhaus in Bremerhaven ausAufgrund der anhaltend starken Nach-frage nach Kühlkapazitäten erweitertdie BLG am Containerterminal Bremer-haven den BLG Coldstore und baut einneues Gebäude für 4.500 Paletten mitTiefkühlwaren. Die Erweiterung sollEnde Juli bezugsfertig sein. Dann pas-sen in den Coldstore knapp 33.000 Pa-

letten mit Kühl- und Tiefkühlware. DerBLG Coldstore ist schon heute das größ-te gewerbliche Kühlhaus in Bremerha-ven. Zudem wird dort auch die Grenz-kontrollstelle zur behördlichen Untersu-chung von Produkten aus Drittländernneu gestaltet. In die beiden Ausbauteninvestiert die BLG insgesamt 6,1 Millio-nen Euro. Gelagert werden hauptsäch-lich Fischprodukte, Geflügel, Fleisch,Obst und Gemüse. Der Großteil kommtaus Asien, den USA, Lateinamerika,Neuseeland und Russland. Dabei han-delt es sich zumeist um Rohware für dieLebensmittelindustrie.www.blg.de �

Kaserne Roter Sand wird umgestaltet Die Kaserne Roter Sand in Bremerha-ven, ein rund 32.000 Quadratmetergroßes Areal zwischen Hafen und City,hat einen neuen Besitzer. Die „Immobi-lien Roter Sand KG“, vertreten durchdie Geschäftsführer Jens Grotelüschenund Heinz Weber, will in dem Hauptge-bäude ein Jugendhotel einrichten. DieInvestoren sind offen für verschiedeneweitere Nutzungskonzepte von Gewer-be bis Wohnen, hieß es in einer Mittei-lung. Die Verhandlungen für das inner-städtische Entwicklungsgebiet dauer-ten mehrere Jahre. Die Substanz derKaserne aus dem Jahre 1925, die ur-sprünglich als Polizeieinrichtung ge-baut und dann bis 2004 von der Bun-deswehr als Marineschule genutztwurde, muss in vielen Bereichen saniertwerden. Zuletzt war sie imBesitz der Bundesanstaltfür Immobilienaufgaben.Aufgrund der guten Anbin-dung zwischen der Bürger-meister-Smidt-Straße undder Rickmersstraße, Bus-haltestellen an beidenGrundstücksgrenzen sowieder unmittelbaren Nach-barschaft zum Zolltor RoterSand rechnen die Investo-ren mit einer zügigen Ent-wicklung und Nutzung desGrundstücks. �

Logistikwirtschaft in der Metropolregion:das Projekt „Europahub Nordwest“Die Logistikregion Nordwest steht im Mittelpunkteiner aktuellen Studie, die das BAW Institut für regionale Wirtschaftsforschung GmbH und das ISLInstitut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik gemeinsam mit der LNC Logistic Network Consul-tants GmbH (Hannover) derzeit erarbeiten. Mit derUntersuchung sollen vor allem Fragen zur gesamt-wirtschaftlichen Bedeutung der Logistik im Nord-westen beantwortet, die Position der Nordwest-Region bei der weiteren Entwicklung des Logistik-standorts Deutschland bestimmt und ihre Rollebei der Umsetzung des Masterplans Güterverkehrund Logistik der Bundesregierung gestärkt wer-den. Ziel ist es, Vorschläge für konkrete Projekteder Technologie- und Standortentwicklung zu machen, die sich an Unternehmen, Logistikinitia-tiven sowie an die Wirtschaftsförderer der Regionrichten.

Unter anderem haben die Gutachter im Som-mer 2008 mehrere hundert Logistikunternehmen befragt. Diese Befragungsergebnisse wurden zwischenzeitlich mit Experteninterviews und inWorkshops ergänzt. In einer (kostenlosen) Veranstaltung am 16. Februar (17:30 Uhr) in der Handelskammer Bremen werden Zwischen-ergebnisse vorgestellt und diskutiert. Die Referenten sind Professor Dr. Hans-Dietrich Haasis, Direktoriumsmitglied des ISL Institut fürSeeverkehrswirtschaft und Logistik, Bremen, undThomas Landwehr vom ISL, Dr. Nikolai Lutzky, Geschäftsführer des BAW Institut für regionaleWirtschaftsforschung GmbH, und Walter Wehlingvom BAW.

Information und AnmeldungOlaf Orb, Telefon 0421 3637-272, [email protected]

42 | Wirtschaft in Bremen 2.2009

ZUKUNFTBILDUNG

Die Leistungsbereitschaft jungerMenschen fördern, ihre Leistun-gen anerkennen und dafür sor-

gen, dass der Leistungsgedanke nichtverloren geht – dafür setzt sich die Karl-Nix-Stiftung seit 20 Jahren ein. Dienach dem früheren Bremer Esso-Chefbenannte Stiftung unterstützt gemein-nützige Organisationen; einmal im Jahrehrt sie mit dem Gewinn aus Stiftungs-vermögen die besten Abiturienten unddie besten Prüflinge der Handels- undHandwerkskammer mit Real- und Haupt-schulabschluss. Ferner unterstützt sie,auch in Zukunft, die Aktion „Siegerty-pen“ – ein Preis für die engagiertestenAuszubildenden im Land Bremen, dendie Handels- und die Handwerkskam-mer sowie die IHK Bremerhaven erst-mals im Dezember ausgelobt hatten.

Die Karl-Nix-Stiftung will Impulsesetzen in Zeiten schlechter PISA-Ergeb-nisse. „Bremer sind nicht dümmer alsBayern“, sagt Rechtsanwalt Dr. Jens-Uwe Nölle, geschäftsführender Vor-stand der Stiftung. „Es ist eine gesell-schaftliche Aufgabe, den Stellenwertder Bildung hoch anzusiedeln.“ Wergute Ergebnisse in der Schule oderwährend der Ausbildung erzielen will,muss nicht nur büffeln, sondern erbraucht ein Umfeld, das ihn fördert. EinSchulsystem, das schwache Schülerstärkt, aber starke nicht vergisst. Eltern,die unterstützen, und Lehrer, die moti-vieren. Der Lernende muss Lust haben,sich zu engagieren.

So sehen es Nicola Steinke und Jo-hanna Scholz. Sie sind die besten Abi-turientinnen im Jahr 2008. Jede hat814 Punkte erzielt, das ergibt eine glat-te 1,0. Die jungen Frauen finden es gut,dass die Karl-Nix-Stiftung nicht nur Abi-

turienten, sondern wie bei der Preisver-leihung im Gasthaus Höpkens Ruhauch Absolventen von Kammerprüfun-gen auszeichnet. „Nicola und ich sindder Meinung, dass uns weder alles zu-geflogen ist, noch dass wir übermäßigviel Zeit am Schreibtisch verbrachthaben“, sagt Johanna Scholz. „Viel-leicht hatten wir einfach nur Glück,rechtzeitig gezündet zu haben“, gibtdie Abiturientin zu bedenken.

Eine solche „Spätzünderin“ ist dieDelmenhorsterin Claudia Stegmann.Die Hauptschülerin wollte Fotografinwerden, aber ihre miesen Zensurenmachten ihr einen Strich durch dieRechnung. Die junge Frau frischte einJahr lang ihre Kenntnisse in der Höhe-ren Handelsschule in Delmenhorst auf.Dann schloss sie eine Ausbildung alsKonditorei-Fachverkäuferin an. Plötz-lich packte sie der Ehrgeiz. Ihre Aufga-ben erledigte sie so gut, dass sie ihreLehre im Sommer 2007 als landesbesteAbsolventin ihres Fachs abschloss. DieKarl-Nix-Stiftung belohnte ihr Engage-ment mit einer Prämie von 1.500 Euro.

„Anfang der 80er Jahre, als Karl Nixüber sein Testament nachdachte,

waren die so genannten preußischenTugenden wie Fleiß und Pflichtbewusst-sein verpönt“, sagt Jens-Uwe Nölle, derdie Stiftungsaufgaben vor rund einemJahr vom Vater übernommen hat. InZeiten der Null-Bock-Generation unddes Jammerns über mangelnde Chan-cengleichheit galt Bremer Bildungnicht viel. Der Kaufmann Karl Nix habeden Leistungsgedanken wieder positivbesetzen wollen. 1987 wurde die nachihm benannte Stiftung ins Leben geru-fen. Rechtsanwalt Dr. Hans-JürgenNölle war damals der Testamentsvoll-strecker von Karl und Hildegard Nix. Erwurde nach dem Tod der Eheleute ge-schäftsführender Vorstand der Stif-tung. Zum Vorstand gehören weiter jeein Vertreter der Deutschen Bank undder Handelskammer – heute sind dasDr. Martin Klinkhammer und KarlheinzHeidemeyer.

S eit der ersten Preisverleihung1988 hat die Stiftung rund 350junge Menschen prämiert und

dabei fast eine Million Euro verteilt. „Inmanchen Jahren sind ein Drittel derKammerpreisträger, also die besten der

NIX GEGEN PISADie Karl-Nix-Stiftung fördert die Leistungsbereitschaft von Abiturienten und Auszubildenden: 350 junge Menschen hat sie schon prämiert und setzt ganz dezidiert auf Bildung als gesellschaftliche Aufgabe.

Von CATRIN FRERICHS

Sie kümmern sich um dieStiftung: (v.l.)Karlheinz Heidemeyer,Stiftungs-vorstand Dr. Jens-UweNölle und Dr. MartinKlinkhammer

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Stadt, ausländischer Herkunft“, betontNölle und bedauert, dass dieser Aspektin der Öffentlichkeit kaum bekannt ist.Die Stiftungsarbeit ist ein Imagege-winn für Bremen und die Schulen undBetriebe im Land, ist Nölle überzeugt.Zur Preisverleihung werden Tutoren,Lehrer und Eltern eingeladen, die ihrenAnteil am Erfolg der Preisträger haben.Alle zehn Jahre wird die leistungs-stärkste Schule ausgezeichnet. EinSchulranking ist auf der Internetseiteder Stiftung aufgeführt.

Noten seien greifbar und ver-gleichbar, aber „sie sind nur einAspekt einer Person“, sagt

Nölle. Der Vater von vier Kindern hat1983 sein Abitur am Alten Gymnasiumgemacht. Für einen Preis hätte seinSchnitt nicht gereicht, sagt er und mussschmunzeln: „Ob und was ein Preisträ-ger später im Leben und im Beruf tat-sächlich leistet, hängt nicht nur von sei-nen Zensuren ab.“

Das ist auch Nicole Steinke und Jo-hanna Scholz bewusst. Die jungenFrauen verstehen sich nicht einer Elitezugehörig: „Man kann nicht in allen Be-reichen des Lebens immer zu den Bes-ten gehören oder auch erwarten, dassein guter Schulabschluss ein Garant fürspätere Erfolge ist.“ Für sie sei der Preiseinerseits eine Anerkennung für dasGeleistete, andererseits Ansporn für zu-künftige Aufgaben. „Als Abiturientenoder Studenten werden wir uns späterim Berufsleben beweisen müssen. Hierhaben uns die Auszubildenden schonetwas voraus.“ �

www.karl-nix-stiftung.de

NACHRICHTEN

Fachkräfte: nicht an der Qualifikation sparenViele Unternehmen reduzieren jetzt dieAusgaben für die Personalentwicklung.Mehr als jedes dritte Unternehmen willweniger oder keine Qualifizierungs-maßnahmen durchführen, zeigt eineUmfrage des VDI Wissensforums, derWeiterbildungsträger des VDI Vereins Deutscher Ingenieure. „Das ist keinWeg aus der Krise“, mahnte Timo Tau-bitz, Geschäftsführer des VDI Wissens-forums. „Qualifizierte Fachkräfte sinddas Fundament, auf dem die deutscheWirtschaft steht. Wer hier spart, ziehtsich den Boden unter den Füßen weg.“

Wichtig sei, dass die Unternehmenauch in Krisenzeiten innovativ bleiben.„Innovationen und Technologieführer-schaft sind die Garanten für wirtschaft-lichen Erfolg. Nur so können die Folgender konjunkturellen Abschwächung ge-ring gehalten werden“, so Taubitz. Vonden 1.900 befragten Fachkräften sindmehr als 90 Prozent der Meinung, dassin konjunkturell schwächeren Zeitennicht die Personalentwicklung zurück-gefahren werden sollte. „Unternehmenbrauchen hochqualifiziertes Personal,um aus der Krise zu kommen – und imdarauf folgenden Aufschwung erstrecht.“

Durchschnittlich fünf Tage wende-ten die befragten Fachkräfte im Jahr2008 zur Weiterqualifizierung auf.Zehn bis zwölf Tage seien aber nötig,um technisch immer auf dem höchstenNiveau sowie den Anfor-derungen im beruflichenAlltag gewachsen zu sein.Besonders alarmierend seidie Aussage von mehr alseinem Drittel der Befrag-ten, dass in ihrem Unter-nehmen aufgrund derkonjunkturellen Abschwä-chung weniger Weiter-bildungen durchgeführtwerden.

Fünf Prozent gaben inder Umfrage sogar an,dass gar keine Maßnah-men mehr geplant seien.

Der Stifter: Karl NixKarl Nix (1909 - 1987) hat in Stettin Abitur gemacht; 1928 begann er eine Lehre bei derDeutsch-Amerikanischen Petroleum-Gesellschaft– eine Rechtsvorgängerin der Esso AG. Dort arbeitete er anschließend als kaufmännischerAngestellter, wechselte nach Hamburg, dannnach Bremen. Nach dem Krieg holte ihn die damalige Wirtschaftsverwaltung für drei Jahreins Wirtschaftsressort, um die Ölversorgung derStadt zu organisieren. Von 1948 an bis zu seinerPensionierung leitete er die Bremer Niederlas-sung der Esso AG. Er galt als leistungsbewusstund diszipliniert in seiner Haltung zur Arbeit. Er unterstützte bereits in seiner aktiven Zeitjunge Menschen.

Taubitz warnte: „Unternehmen könnenjetzt zwar vermeintlich schnell Kostensparen. Mittel- und langfristig sind sol-che Sparmaßnahmen aber gleichbe-deutend mit einer Dequalifizierungihres Personals, die Wettbewerbsfähig-keit kostet. Gerade vor dem Hinter-grund des Fachkräftemangels kannsich das kein Unternehmen leisten.“ �www.vdi-wissensforum.de

IHK-Bildung: Titelübersicht 2009 Von den Tipps für Bankkaufleute biszum Ratgeber „Behinderte Menschenin der Arbeitswelt“: Alle Ausbildungs-broschüren der DIHK-Bildungs-GmbHauf einen Blick bietet die jetzt erschie-nene Titelübersicht 2009 mit 42 Bro-schüren – nach Berufen geordnet. DasInfoblatt listet alle Veröffentlichungenauf. Es ist als Download im Internet zuerhalten. �

www.dihk-bildungs-gmbh.de

Hochschule Bremen

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ZUKUNFTBILDUNG

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emenWeiterbildung

für Manager am StartDie Hochschule Bremen bietet mit Up-grade-Studien die Möglichkeit, sichabends und am Wochenende gezielt inverschiedenen Themenfeldern des Ma-nagements weiterzubilden. Die Weiter-bildungsmodule richten sich an Berufs-tätige ohne ökonomische Erstausbil-dung, die sich im Bereich Managementweiter qualifizieren wollen. Einige The-men bereiten außerdem auf ein weite-res Studium vor.

Jedes Modul umfasst 60 Stundenund findet berufsbegleitend in einemZeitraum von zwei bis drei Monatenstatt. Ein wichtiger Vorteil: Mit jedemModul können sechs ECTS-Punkte ge-sammelt werden. Besondere Zulas-sungsvoraussetzungen gibt es nicht.

Folgende Weiterbildungsangebotestehen ab April auf dem Programm derUpgrade-Studien: Projektmanagement,interkulturelles Management sowiewissenschaftliche Methodik und Argu-mentation. Ein weiteres Modul befasstsich mit Selbstmanagement für die Stu-dien- und Berufsplanung: Mit dem Re-ferenten John C. Webb und der Metho-de „Life/Work Planning“ lernen Teil-nehmende, ihre Kompetenzen bessereinzuschätzen und persönliche und be-rufliche Ziele zu formulieren. Arbeitssu-che, Studienwahl oder andere wichtige

Entscheidungssituationen können sobesser gesteuert werden. Wer die eige-nen Fähigkeiten, Kenntnisse und Inte-ressen genau kennt, ist für Arbeitgeberbesonders interessant. �

InformationHochschule Bremen, Koordinierungsstelle für Weiterbildung, Kirstin Reil, Telefon 0421 5905-4165, www.upgrade.hs-bremen.de

Neu: duales StudiumBetriebswirtschaft Die Fakultät Wirtschaftswissenschaf-ten (School of International Business)der Hochschule Bremen startet im Sep-tember den Studiengang „Betriebswirt-schaft als duales Studium“. Neben dembereits bestehenden Studiengang Be-triebswirtschaft bietet die Fakultätdamit nun auch ein duales Angebot.Das Konzept für den Studiengang ist inZusammenarbeit mit Unternehmenaus Bremen und der HandelskammerBremen entstanden. Gründungspart-ner sind neben EADS Astrium auchAtlas Elektronik und HCI Capital. „Die-ses Angebot verbindet in idealer Weisedie große Stärke eines Studiums aneiner etablierten Hochschule, nämlichein anwendungsorientiertes und wis-senschaftlich fundiertes Studium, mitden Vorteilen einer Ausbildung in

einem renommierten Unternehmen mitintensiver praktischer Erfahrung in derArbeitswelt“, sagt Professor Dr. JanDethloff, Studiengangsleiter und Pro-jektverantwortlicher sowie Studiende-kan der School of International Busi-ness. In stetigen Phasen besuchten dieStudierenden Vorlesungen und dazu imWechsel durchlaufen sie als Auszubil-dende verschiedene Abteilungen desKooperationsunternehmens. Das Un-ternehmen wähle die Studierenden/Auszubildenden aus und schließe mitihnen einen Ausbildungsvertrag. In derRegel zahle es eine Ausbildungsvergü-tung und übernehme auch die Kostendes Studiums. Nach sieben Semesternerhielten die Studierenden den Hoch-schulgrad Bachelor of Arts und könnenin Abstimmung mit den Unternehmennach dem vierten Semester eine kauf-männische Abschlussprüfung vor derHandelskammer ablegen. �

InformationsveranstaltungDie Handelskammer Bremen lädt zueiner Informationsveranstaltung überdas neue Studium ein. Sie findet stattam Donnerstag, den 26. Februar, um15:00 Uhr im Börsensaal des HausesSchütting.

Information/Anmeldungwww.hs-bremen.de/internet/de/studium stg/bwdual,Birgit Jörg, Telefon 0421 5905-4099

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GAV

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28.000 Absolventenin 40 JahrenBerufsschule für den Großhandel, Außen-handel und Verkehr (GAV) feiert Jubiläum

Die Berufsschule für den Großhandel, Außenhandel und Ver-kehr hat aus Anlass ihres 40-jährigen Bestehens Ende 2008eine Bilanz gezogen: 28.000 junge Kaufleute haben dort seit1968 den schulischen Teil ihrer Berufsausbildung absolviert.„Viele von ihnen arbeiten in bremischen Unternehmen undin Betrieben des Umlandes“, sagte Schulleiter Claus Oeller-king. Zurzeit besuchten rund 2.100 Auszubildende aus 850Unternehmen die Berufsschule. Ausgebildet werden Kaufleu-te für die Bereiche Spedition und Logistikdienstleistung,Schifffahrt, Reiseverkehr, Verkehrsservice, Groß- und Außen-handel, Marketingkommunikation und Bürokommunikation.

Auch bundesweit hat die Bremer Berufsschule bereits aufsich aufmerksam gemacht. Die Stiftung Wirtschaft und Erzie-hung zeichnete sie „für ein überzeugendes Konzept zur För-derung von Zusatzqualifikationen in der Kaufmännischen

Berufsausbildung“ mit dem 2. Platz des Berufsschulpreises2008 aus. Damit honorierte die mit Vertretern aus Wirt-schaft und Bildung besetzte Jury das Engagement der GAVim Bereich der doppelt qualifizierenden Ausbildung.

Um den wachsenden Bedarf Bremer Unternehmen anqualifizierten Nachwuchskräften in den Bereichen Logistik,Handel und Marketing zu entsprechen, gründeten 2002 Ver-treter der Berufsschule und namhafte Ausbildungsbetriebedas Bremer Institut für Handel und Verkehr (BIHV). Hier lässtsich die kaufmännische Berufsausbildung mit einem sechsse-mestrigen Betriebswirtschaftsstudium kombinieren. Die Teil-nehmer durchlaufen wie jeder andere Auszubildende die be-triebliche Ausbildung und nehmen ebenso am Berufsschul-unterricht teil. Dabei bleibt das bewährte System der dualenAusbildung unangetastet. �

www.bs-gav.de

46 | Wirtschaft in Bremen 2.2009

WIRTSCHAFTGLOBAL

Zunächst produzierten sie am StandortVorweide in Huchting, seit 2005 istRaumplus im Gewerbegebiet Airport-Stadt West ansässig und hat mehr als100 Mitarbeiter. Daneben hat Raum-plus Tochterfirmen in der Schweiz, Dä-nemark, Indien, China, Nordamerikaund Australien. „Wir haben unser Bre-mer Team gerade um einen Art Directorund einen Product Scout erweitert“,sagt Bergmann. „Das ist für uns einegroße Erleichterung, vor allem um neueIdeen zu entwickeln und umzusetzen.“

Neun von zehn Schränkengehen ins Ausland

2008 wurde in der Bremer Zentraleeine zweite, etwa 5.000 Quadratmetergroße Halle gebaut. „Trotzdem stoßenwir schon fast wieder an unsere Gren-zen“, sagt Bergmann. Kein Wunder: In-zwischen zählen auch große Hotels wiedas MGM Grand Hotel in Las Vegasoder das Apartmenthotel The Cube in

E s gibt Schränke, die als Klei-der- oder Geschirrschrank ein-fach nur zweckmäßig sind.Und es gibt Schränke vonRaumplus. Die sind das

auch. Aber noch viel mehr. Sie müssenhöchste Ansprüche an Qualität, Designund Vielfalt erfüllen. Raumplus wird in-zwischen weltweit als Premium-Markegehandelt und nachgefragt: Von Chinabis Nigeria, von Dänemark bis Austra-lien gehört das Bremer Familienunter-nehmen gleichen Namens zu den füh-renden Anbietern für Schrank- undTrennwandsysteme. „Wir setzen auf Qua-lität und Innovationen, aber vor allembewerben wir seit zehn Jahren intensivunsere Marke“, sagt GeschäftsführerCarsten Bergmann. „Unsere Kundenwollen nicht nur einen tollen Schrank,sondern einen Schrank von Raumplus.“

1986 wurde Raumplus gegründet,2001 hat Bergmann zusammen mit sei-ner Ehefrau Uta das Unternehmen vonseinem Schwiegervater übernommen.

Dubai zu den Kunden. Allein nachDubai liefert Raumplus Schranksyste-me für knapp 600 Suiten. Ein weitererGroßauftrag kam aus Shanghai: Für einApartmenthaus hat Raumplus System-teile für 1.700 Schränke per Containernach China geschickt.

Nach Stückzahlen liegt der Export-anteil bei mehr als 90 Prozent. „Wir ex-portieren in alle fünf Kontinente, insge-samt haben wir Partner in 58 Ländern“,sagt Bergmann. Während in Deutsch-land die kompletten Produkte verkauftwerden, werden international vor allem

SCHRÄNKE FÜR DIE WELTVon Afrika bis Asien sind Gleittüren und Schranksysteme von

Raumplus heute gefragt. Das Bremer Familienunternehmen baut auf eine konsequente Markenbildung und hat damit weltweit

großen Erfolg.

Von NINA SVENSSON

die Systeme exportiert und in dem je-weiligen Partnerland montiert. „Es machtkeinen Sinn, eine Glasscheibe nach Aus-tralien zu schicken“, erzählt der Ge-schäftsführer. „Wichtig ist, dass wir dorteinen Partner mit dem richtigen Gespürfür Qualität haben und der auch dierichtigen Lieferanten vor Ort aussucht.Nur so können wir unsere Ansprücheweltweit sicherstellen.“

Entwicklung darf niestehen bleiben

Wichtig sei auch, dass die Partner offenfür neue Entwicklungen und Ideen sei-

en. „Wir in Bremen stellen uns auchimmer wieder in Frage und überlegen,was wir noch tun können“, sagt Ge-schäftsführerin Uta Bergmann. „Dasfordern wir auch von unseren Partnernund unterstützen sie dabei.“ So entwi-ckelt Raumplus immer wieder Ideen fürdie Händler wie zum Beispiel ein Show-roomkonzept oder einen Leitfaden zurWerbestrategie, der etwa Fragen zurMedienwahl beantwortet und Gestal-tungstipps für Anzeigen gibt.

Zusätzlich gibt es regelmäßig einenNewsletter und alle zwei Jahre ein Ex-portmeeting, zu dem alle Partner einge-laden werden. Im September 2008 ka-men 140 Gäste aus 42 Ländern nachBremen. Es ging zum einen um neue

2.2009 Wirtschaft in Bremen | 47

Produkte und technisches Training,aber auch darum, den Zusammenhaltzu stärken und den Austausch der Part-ner untereinander zu fördern. „Wirhaben bei den Händlern so gut wiekeine Fluktuation“, erzählt Uta Berg-mann. „Aber es kommen immer wiederneue dazu.“ So zum Beispiel aus Nige-ria. „Das Land hat viel Öl und eine sehrreiche Oberschicht. Luxus und Statussind wichtig, auch bei Schränken wirdviel Wert auf Marke und Qualität ge-legt.“ So gibt es in Nigeria auf ca. 400Quadratmetern sogar die weltweitgrößte Raumplus-Ausstellung. Auch inBremen sind die Trennwände und die

Uta und Carsten Bergmann, links zu sehender Firmensitz in der Airport-Stadt

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Schranksysteme zu sehen: Im Port 4 amEuropahafen hat der Bremer Vertriebs-partner Götz Guddas im Dezember2007 sein Büro mit Showroom eröffnet.

Zugegeben: Die Qualität von Raum-plus hat ihren Preis. Dafür ist jedes Pro-dukt ein Unikat. „Jedes Stück wird mil-limetergenau gefertigt“, sagt CarstenBergmann. „Unsere Systeme werdenganz individuell auf die Kundenwün-sche angepasst.“ Einfach nur zweckmä-ßig? Das sind eben andere Schränke.Bergmann bietet mehr, ein Plus – fürden Raum. �

Neue Potenziale für die deutsche Industrie

4. Deutsch-Afrikanisches Energieforum im Norden Eine interessante Plattform, die die Potenziale des afrikanischen Energie-marktes für die deutsche Industrie auf-zeigen soll, bietet auch in diesem Jahrdas Deutsch-Afrikanische Energiefo-rum. Der Afrika-Verein der deutschenWirtschaft organisiert die Veranstal-tung in Kooperation mit der Handels-kammer Hamburg und weiteren Part-nern vom 20. bis zum 22. April. DasForum ist das vierte seiner Art undsteht unter der Schirmherrschaft desBundesministeriums für Wirtschaft undTechnologie.

An den ersten beiden Konferenzta-gen diskutieren einer Mitteilung zufolgein Hamburg Redner und Firmenreprä-sentanten über deutsch-afrikanischeEnergiekooperationen und über dieseThemen:• Upstream: Exploration,

Produktion und Services• Pipeline: Konstruktion und

Operation• Downstream: Refining, Petrochemie

und Distribution• Power: Produktion, Transmission,

Distribution und Energieeffizienz• Erneuerbare Energien: Solar, Wind,

Hydropower, Geothermie undBiokraftstoffe.

Den dritten Tag der Veranstaltung ver-bringen die Teilnehmer auf der Hanno-ver Messe. Das 4. Deutsch-AfrikanischeEnergieforum ist erstmals auch Be-standteil des „World Energy Dialogue“.Hierzu werden am Nachmittag des 22.April in Hannover einige hochrangigeafrikanische Regierungsvertreter ausdem Energiesektor an einer Podiums-diskussion zum Leitthema Energiever-sorgungssicherheit teilnehmen. �

www.energyafrica.de.

48 | Wirtschaft in Bremen 2.2009

WIRTSCHAFTGLOBAL

Die deutschen Auslandshandelskam-mern (AHK) erwarten angesichts derweltweiten Finanzkrise für 2009 eineaußenwirtschaftliche Durststrecke. Ein-zig von den BRIC-Staaten (Brasilien,Russland, Indien, China) werden nochsignifikante Wachstumsimpulse ausge-hen. Die europäischen Märkte, traditio-nell die Haupthandelspartner Deutsch-lands und der „sichere außenwirtschaft-liche Hafen“, durchleben 2009 durch-weg eine Phase der Stagnation odersogar des wirtschaftlichen Abschwungs.Damit muss die deutsche Exportwirt-

schaft ihre Erwartungen für 2009 deut-lich nach unten schrauben. Das sinddie Ergebnisse einer aktuellen Umfragedes DIHK bei 28 AHKn.

WesteuropaDie deutschen Exporte in die LänderWesteuropas – mit gut 55 Prozent dieHauptabsatzmärkte Deutschlands –werden nach dem Einbruch im viertenQuartal 2008 wohl stagnieren (-2,0 bis+ 2,0 Prozent); Frankreich, Belgien/Luxemburg, Spanien, Irland, Schwedenund Finnland werden sogar einen deut-lichen Rückgang von mehr als zwei Pro-zent zu verzeichnen haben. Das Bilddeckt sich mit den AHK-Prognosen für

die Entwicklung der Gesamtimporteaus dem Ausland in den 28 Ländern, d. h. die bilateralen deutschen Bezie-hungen liegen im Vergleich zu den an-deren ausländischen Handelspartnernauf ähnlichem Niveau.

Die BRIC-LänderPositive Impulse sollen 2009 vor allemaus den BRIC-Staaten kommen, insbe-sondere aus den beiden asiatischenMegamärkten: China und Indien liegenin der Projektion der AHKn bei den Ein-fuhren aus Deutschland bei einem

Wachstum von mehr alszehn Prozent. Russlandsteigt von den zweistelli-gen Höhenflügen der ver-gangenen Jahre auf einmoderates Wachstumsni-veau zwischen zwei undzehn Prozent herab. Einzigfür Brasilien erwartet dieAHK Stagnation. FürChina und Indien sollensich dabei die bilateralenBeziehungen mit Deutsch-land deutlich besser alsdiejenigen mit den ande-ren Handelspartnern ent-wickeln, bei Russland wer-

den keine Unterschiede erwartet. Brasi-lien erhofft sich – auch aufgrund desstarken Handels der südamerikanischenStaaten untereinander – positivere Im-pulse aus den anderen Einfuhrländernals aus dem bilateralen Verhältnis zuDeutschland.

Osteuropa, TürkeiUneinheitlich stellt sich aus Sicht derAHKn die Entwicklung in den osteuro-päischen Staaten dar. Am positivstenschneiden hier Rumänien und Polenmit der Erwartung eines fortgesetztendynamischen Wachstums von mehr alszehn Prozent ab. Für Ungarn wird einePhase der Stagnation (-2,0 bis +2,0Prozent) und für Tschechien und dieTürkei ein deutlicher Rückgang von

mehr als -2,0 Prozent prognostiziert.Polen erwartet dabei bessere Perspekti-ven für die Gesamtimporte als im bila-teralen Verhältnis zu Deutschland, imGegensatz dazu sollen die bislang posi-tiv entwickelten deutsch-türkischen Han-delsbeziehungen – wenn auch im nega-tiven Bereich – noch keinen so großenDämpfer erhalten wie die gesamtenEinfuhren der Türkei aus dem Ausland.

Die übrigen MärkteMit Ausnahme von Südafrika – das vonden positiven Erwartungen auf die Fuß-ball-WM 2010 profitiert – befinden sichdie anderen Haupthandelspartner ineiner Abwärtsspirale. Für die USA,Japan und Korea scheint sich ein be-sonders negatives Szenario abzuzeich-nen: Die AHKn in allen drei Märkten er-warten einen deutlichen Rückgang derEinfuhren aus Deutschland, wobei dieBezugsgröße „Entwicklung der Gesamt-importe“ bei Japan besser, bei Koreaschlechter eingeschätzt wird als im bi-lateralen Verhältnis. Auch die bislangsehr ausgeprägte Dynamik am Golfbricht 2009 weg: Die Lieferung vondeutschen Waren und Dienstleistun-gen in die Vereinigten Arabischen Emi-rate wird – parallel zu den Gesamtim-porten – bestenfalls stagnieren.

Die PerspektivenDer Blick über die eher kurzfristigenDämpfer der Finanz- und Konjunkturkri-se hinaus besagt dies: Die mittel- bislangfristigen internationalen Geschäfts-perspektiven bewerten die auslandsak-tiven Unternehmen in Deutschland inder aktuellen DIHK-Umfrage „Going In-ternational" als gut. Besonders optimi-stisch zeigen sie sich hinsichtlich derBRIC-Staaten – Brasilien, Indien, China,vor allem aber Russland. �

LeitfadenAuf Grundlage der Erhebung hat der DIHKeinen Leitfaden „Going International“ fürkleine und mittlere Unternehmen veröffent-licht, der über den DIHK-Verlag bestellt werden kann: http://verlag.dihk.de.

Außenhandel erwartet Durststrecke im Jahr 2009 AHK-Blitzumfrage zur Finanzkrise – Hoffnungen konzentrieren sich allein auf die BRIC-Staaten

Der rote Platz in Moskau: Auf Russland richten sich die Hoffnungen der Exporteure.

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50 | Wirtschaft in Bremen 2.2009

WIRTSCHAFTGLOBAL

Deutschland steht vor einem Su-perwahljahr 2009. Fünf Land-tagswahlen, jede Menge Kom-

munalwahlen, die Kür des neuen Bun-despräsidenten und die Bundestags-wahl am 27. September. Im Kammerbe-zirk Bremen stehen darüber hinaus Er-gänzungswahlen zum Kammerplenuman. Doch damit nicht genug: Es gibtauch noch die Europawahl.

Am 7. Juni finden die Wahlen zumEuropäischen Parlament statt. Zumsiebten Mal seit 1979 können die Men-schen in Europa – es sind mittlerweilerund 375 Millionen Wahlberechtigteaus 27 Mitgliedstaaten – in freier undallgemeiner Wahl bestimmen, wer siein Straßburg und Brüssel vertreten soll.Zur Wahl stehen – wenn nach den Re-geln des Vertrages von Lissabon ge-wählt wird – 751 Abgeordnete, 96davon aus Deutschland.

Das Europäische Parlament ist daswichtigste Kontrollorgan der Union

und beschließt zusammen mit dem Mi-nisterrat Gesetze und Maßnahmen, diein allen Mitgliedstaaten der EU gültigsind und die unser tägliches Leben un-mittelbar betreffen. Sein Einfluss ist inden letzten Jahrzehnten stetig gestie-gen. Der Stellenwert ist heute wesent-lich höher als noch vor wenigen Jahren.In scharfem Kontrast dazu steht dieWahlbeteiligung, zuletzt im Jahr 2004lag sie bei mageren 37,3 Prozent.

Um mehr Wähler zu mobilisieren,hat sich in Bremen ein Initiativkreis ge-bildet, zu dem unter anderem auch dieHandelskammer Bremen gehört. 50Prozent plus x ist das Ziel, das Europa-senator Dr. Reinhard Loske ausgege-ben hat. „Wir brauchen ein kraftvollesVotum“, sagte er. Die Kampagne rich-tet sich vor allem an Frauen und Erst-wähler; ein breites Bündnis von Grup-pen und Institutionen ruft zur Wahl aufund wird bis Juni viele Aktionen starten. „Unsere Freie Hansestadt hat viel von

der europäischen Integration profitiertund kann ihr – wie bisher schon – vielewertvolle Impulse geben“, heißt es ineiner Erklärung des Initiativkreises.„Europa steht in den kommenden Jah-ren vor großen Herausforderungen. Wirsind der festen Überzeugung, dass dasEuropäische Parlament als Vertretungder Bürgerinnen und Bürger dabei eineentscheidende Rolle spielen muss. Wirsind der festen Überzeugung, dass dasEuropäische Parlament im engen Dia-log mit den Europäerinnen und Europä-ern wirken muss.“

Deshalb sei eine starke Beteiligungbei den Wahlen sehr wichtig. „Bremenbraucht Europa, Bremen braucht einestarke Stimme in Europa, Europa brauchtein starkes demokratisches Fundament.Wir treten gemeinsam dafür ein, dassdie Europawahl in Bremen eine starke,lebendige Wahl mit hoher Beteiligungwird.“ �

www.bremen-waehlt-europa.de

... und eine starke Stimme im EU-Parlament: Kampagne wirbt für „kraftvolles Votum“ zur Europawahl am 7. Juni. Denn Brüssel und Straßburg geben immer mehr den Takt vor. Die Bürger sollten deshalb wählen gehen.

BREMEN BRAUCHT EUROPA ...

Der politische Einfluss der Europäi-schen Union auf ihre Mitgliedstaa-

ten ist enorm. So gingen zwischen1998 und 2004 etwa 84 Prozent derfür die Bundesrepublik Deutschlandgeltenden Rechtsvorschriften von Brüs-sel aus, dagegen nur 16 Prozent vonBerlin. Aufgrund der komplexen EU-Bü-rokratie werden diese Regulierungenvon den politischen Akteuren oft zuspät wahrgenommen und Gestaltungs-möglichkeiten nicht ausgeschöpft. DasCentrum für Europäische Politik (CEP)in Freiburg hat es sich zum Ziel gesetzt,die EU-Politik systematisch wissen-Fo

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schaftlich zu begleiten, um als Früh-warnsystem Entscheidungsträger undÖffentlichkeit durch fundierte Analy-sen bei der politischen Gestaltung zuunterstützen.

„Die Brüsseler Gesetzgebungspro-zesse finden in der nationalen Politikund der Öffentlichkeit oft erst Beach-tung, wenn sie bereits vollendet sind“,so die Einschätzung von Lüder Gerken,Direktor des CEP. Das Institut verstehtsich als Kompetenzzentrum und willeine Brücke schlagen zwischen der Poli-tik der EU und ihrer Wahrnehmung undBegleitung in Deutschland. Im Dialogmit Wissenschaft, Politik, Medien undÖffentlichkeit entwickelt das CEP Stra-tegien und Konzepte für die EU-Wirt-schaftspolitik, begleitet aktuelle euro-päische Politikvorhaben und schafftdamit Transparenz für die Auswirkun-gen der EU-Politik auf Deutschland.Die am CEP erarbeiteten wissenschaft-lichen Kurzanalysen stellen aktuelleGesetzesvorhaben der EU vor, bewer-ten deren ökonomische Folgen und Ver-hältnismäßigkeit, geben juristische Ein-schätzungen und schlagen alternativeVorgehensweisen vor.

Das CEP ist der europapolitischeThink-Tank der Stiftung Ordnungspoli-tik, in deren Kuratorium unter anderemRoman Herzog und Hans Tietmeyer sit-zen. Die Stiftung strebt die Pflege undzeitgerechte Weiterentwicklung derordnungspolitischen Tradition der Frei-burger Schule an, wie sie von WalterEucken begründet, von Friedrich Au-gust von Hayek maßgeblich vertieftund von Ludwig Erhard politisch umge-setzt wurde. �

Das Institut gibt regelmäßig einen kostenlosen Newsletter heraus:www.cep.eu

Wie weit reichen EU-Entscheidungen? Zwei Beispiele

Europa geht uns alle anDas Centrum für Europäische Politik informiert über zentrale Gesetzesvorhaben präzise, kompetent und frühzeitig – Kompakter Newsletter mit Analysen

Die Verordnung zur Unternehmens-statistik illustriert nach Darstellungdes CEP die Reichweite der EU-Politikauf politischer und wirtschaftlicherEbene. Der Vorschlag der EU-Kommis-sion zur strukturellen Unternehmens-statistik sieht eine Erweiterung derbisherigen Berichtspflichten auf un-ternehmensbezogene Dienstleistun-gen sowie zur „Demographie der Un-ternehmen“ vor. „Vor allem für kleine-re und neu gegründete Unternehmenbedeutet dies enorme Mehrbelastun-gen“, fürchtet CEP-Direktor Lüder Ger-ken. „Die offene Generalklausel fürAd-hoc-Erhebungen, mit der die EUdie Sammlung von Daten im Prinzipbeliebig ausweiten kann, verstößtzudem gegen den Grundsatz derRechtsstaatlichkeit, so dass die Ver-ordnung insoweit sogar rechtswidrigist.“ Da einheitliche Statistiken für die Weiterentwicklung des EU-Wirt-schaftsraumes grundsätzlich sinnvollsind, die Betriebe dadurch aber nichtmehr als unbedingt notwendig belas-tet werden sollten, biete es sich an,Datenmaterial nur dann direkt bei

den Unternehmen erheben zu las-sen,wenn es nicht aus anderen Quel-len abrufbar ist, so der Vorschlag desCEP.

Zuletzt bewertete das CEP denneuen Richtlinienvorschlag zurGleichbehandlung selbstständigerFrauen und mitarbeitender Lebens-partner. Die EU-Kommission möchtehauptsächlich den sozialen Schutzder selbstständig erwerbstätigen Frau-en sowie der im Unternehmen mitar-beitenden Lebenspartner verbessern.Für das CEP bewegt sich die Kommis-sion hiermit aber außerhalb ihrerKompetenzen. Zudem stellten einigeder vorgeschlagenen Maßnahmeneinen unzulässigen Eingriff in dieGrundprinzipien der nationalen sozia-len Sicherungssysteme dar. Über- diesbegründet die Kommission den Vor-schlag mit der Gleichbehandlung vonMännern und Frauen, stellt aber inWirklichkeit auf die Gleichbehand-lung von Selbstständigen und den imUnternehmen mitarbeitenden Lebens-partnern ab, so das CEP.

Nicht Berlin – Brüssel macht die Gesetze

52 | Wirtschaft in Bremen 2.2009

NEUECHANCEN

Neue Materialien bilden die Basisfür die meisten Produktinnovatio-

nen der Zukunft. Sie helfen, das Klimazu schützen, Ressourcen zu schonen,die Gesundheit zu verbessern oder tra-gen entscheidend zu mehr Lebensqua-lität, Komfort und Sicherheit bei. Zu-dem bieten materialbasierte Unterneh-men zukunftssichere und spannendeAusbildungs- und Arbeitsplätze, ob fürPhysiker, Chemiker, Anlagenbauer, Me-tallurgen oder Fertigungstechniker.

Das alles lässt sich jetzt in einer Aus-stellung erfahren: Das Haus der Wis-senschaft in der Sandstraße zeigt nochbis zum 14. März die expedition mate-

ria, eine Wanderausstellung des Bun-desministeriums für Bildung und For-schung (BMBF). Die Exponate sindüberwiegend interaktiv. Eine Absichtder Schau ist es auch, Kinder und Ju-

gendliche für Berufe rund um die Mate-rialwissenschaften zu begeistern.

Modernes Leben ist auf vielfältigeWeise durch den Einsatz innovativerMaterialien und Werkstoffe geprägt.Die expedition materia präsentiertzehn Anwendungsfelder des täglichenLebens wie Verkehr und Mobilität, Ener-gie oder Gesundheit. An interaktivenExponaten können Besucher beispiels-weise versuchen, eine Scheibe aus demMaterial der Frontscheibe eines ICE ein-zuschlagen.

Viele haben bereits einen ZeppelinNT der neuen Generation am Himmelfliegen sehen; doch wer hat schon dieGelegenheit, einmal das gewaltige Hö-henruder aus kohlefaserverstärktemKunststoff spielend leicht anzuheben?Der Blick durch eine Spezialbrille ver-deutlicht, wie Blinde durch ein Retina-Implantat ihre Umwelt dank neuester

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Werkstoffe zumindest in Umrissen wie-der wahrnehmen können.

Fast schon an ein Wunder grenzt es,wenn in einer Glasscheibe schwebendeLichtpunkte erstrahlen oder eine Lam-pe in einer Glasvitrine wie durch Geis-terhand ohne Drähte erleuchtet. Dieexpedition materia wirft einen Blick insInnere des revolutionären Fußballs+Teamgeist, der bei der WM 2006 zumEinsatz kam. Und sie lädt ein zum Pro-besitzen auf einem Hightech-Schlittenaus Aluminium und Macrolon.

Viele Werkstoff-Neuentwicklungensind angeregt durch die Natur. So imi-tieren Farbstoff-Solarzellen die Photo-synthese der Pflanzen, um Strom zu ge-winnen. Neue Materialien machen dieBrennstoffzelle immer kleiner, leis-tungsfähiger und alltagstauglicher. �

www.hausderwissenschaft.dewww.expedition-materia.de

Die Welt der innovativen WerkstoffeAusstellung „expedition materia“ im Haus der Wissenschaft

Initiative verleiht zum sechsten Mal den Innovationspreis-IT Der deutsche Mittelstand zählt weltweit zu den innovativs-ten. Zu wenige Innovationen gelangen aber in den Markt.Die Initiative Mittelstand will das mit dem Innovationspreis-IT ändern und dafür sorgen, „dass innovative IT-Lösungenihre Zielgruppe Mittelstand auch wirklich erreichen“. DerPreis wird zum sechsten Mal vergeben. Schirmherr ist Bundes-wirtschaftsminister Michael Glos.

Gesucht werden Produkte, Dienstleistungen und Lösun-gen aus dem Bereich der Informationstechnologie und derKommunikation, die sich durch einen besonders hohen Inno-vationsgehalt und Nutzen für den Mittelstand auszeichnen.Bewerben können sich Unternehmen jeglicher Größe nochbis zum 15. Februar. Die 34 Preis-Kategorien bilden das ge-samte Spektrum der Branche ab und rücken aktuelle IT-The-men und Trends in den Fokus. So stehen 2009 den Bewer-bern Kategorien wie beispielsweise Cloud Computing, Uni-fied Communications oder Virtualisierung offen. �

www.innovationspreis-it.de

2.2009 Wirtschaft in Bremen |53

Finanzmarktkrise schmälertoffenbar nicht den Erfindergeist Trotz deutlich eingetrübter Geschäftserwartungen setzen dieinnovativen Unternehmen weiter auf neuartige Produkteund Verfahren. Das zeigt der Innovationsreport 2008/2009des Deutschen Industrie- und Handelskammertages. „Die in-novationsstarken deutschen Unternehmen lassen sich trotzder aktuell schwierigen Situation nicht beirren", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. Von Mitte Oktoberbis Ende November hatte der DIHK 530 als besonders inno-vativ geltende Unternehmen zu ihren Aktivitäten und Pla-nungen rund um Forschung und Entwicklung (FuE) befragt.47 Prozent der befragten Firmen gaben an, ihre Innovations-tätigkeit steigern zu wollen; lediglich fünf Prozent planeneine Verringerung. �

KfW sucht Gründerchampions

Die KfW Mittelstandsbank vergibt in diesem Jahr erneut den Unternehmenspreis „Gründer-champions 2009“. In jedem Bundesland wird daserfolgreichste Start-Up gesucht, das anschließenddie Chance hat, als Bundessieger ausgezeichnetzu werden, teilte die KfW mit.

Bewerben können sich Unternehmer, die ihreGeschäftsidee in den vergangenen fünf Jahren erfolgreich in die Tat umgesetzt und ihren Firmen-sitz in Deutschland haben. Eine Jury mit Vertre-tern aus Politik, Wirtschaft, Landesförder-instituten sowie Industrie- und Handelskammernbeurteilt die Firmengründungen nach der Trag-fähigkeit und dem Innovationsgehalt derGeschäftsidee, der Entwicklung von Umsatz, Ertrag und Mitarbeiterzahl sowie dem nach-haltigen unternehmerischen Handeln.

Die KfW vergibt an die insgesamt drei Bundes-sieger ein Preisgeld in Höhe von je 6.000 Euro.Die Preisverleihung findet im März auf den Deut-schen Gründer- und Unternehmertagen (deGUT) in Berlin statt. Bewerbungsschluss ist der 18. Februar.

Informationen zum Wettbewerb und Bewerbungsunterlagen gibt es im Internet:www.degut.de

54 | Wirtschaft in Bremen 2.2009

SERVICE&PRAXIS

Ab 1. Januar 2009 müssen Verpackungen, die zu privatenEndverbrauchern gelangen,in aller Regel durch haushalts-nahe Erfassungssysteme gesammelt werden.

Ausnahmen von diesem Anschluss-zwang sind nur unter besonderen Be-dingungen möglich. Diese Verpflich-tung trifft „Erstinverkehrbringer“ derVerpackungen, also Unternehmen, dieverpackte Ware als erste in Deutsch-land in den Handelsmarkt bringen. Au-ßerdem müssen diese eine Vollständig-keitserklärung (VE) bei der örtlichenIHK – in Bremen der Handelskammer –hinterlegen, erstmals zum 1. Mai 2009für Verpackungen, die 2008 in Verkehrgebracht wurden.

Dadurch wird auf elektronischem Wegeeine Erklärung über den Umfang anVerpackungen abgegeben, die an denprivaten Endverbraucher verkauft wur-den. Vor der Hinterlegung muss die VE

von einem Wirtschaftsprüfer, vereidig-ten Buchprüfer oder unabhängigenSachverständigen über eine qualifizier-te digitale Signatur validiert werden.Nach Hinterlegung und Prüfung stelltdie zuständige IHK die VE ins Registerein.

Betriebe, die pro Jahr folgende Mate-rialien in Verkehr bringen, müssen eineVollständigkeitserklärung abgeben:• mehr als 80 Tonnen Glas- oder• mehr als 50 Tonnen Papier-/

Pappe-/Karton- oder• mehr als 30 Tonnen Aluminium-/

Weißblech-/Kunststoff-/Verbundverpackungen.

Bei Mengen unterhalb dieser Tonnagesind sämtliche „Verpackungen für denprivaten Endverbraucher oder für ver-gleichbare Anfallstellen“ vom Inver-kehrbringer der verpackten Ware ledig-lich bei einem zugelassenen Systembe-treiber zu lizensieren. In diesem Fallsind keine Dokumente bei der Handels-kammer zu hinterlegen.

Die VE-Hinterlegung im oben genann-tem Register ist ab 1. Februar 2009möglich.

Über das Internetportal www.ihk-ve-re-gister.de finden hinterlegungspflichti-ge Unternehmen – aber auch anderevon der Verpackungsverordnung be-troffenen Kreise – Gesetzestexte, Hand-lungsanweisungen, Fragen und Ant-worten. Ab Mai 2009 wird auch dieListe der Unternehmen, die eine VE beider zuständigen Kammer abgegebenhaben, auf dieser Internet-Plattformveröffentlicht. �

InformationDie Handelskammer Bremen hat auf ihrerHomepage www.handelskammer-bremen.deunter der Rubrik Innovation/Umwelt aktuelle Informationen zur Umsetzung derVerpackungsverordnung veröffentlicht. Ansprechpartnerin ist Heike Fehr-Harms, Telefon 0421 3637-417, [email protected].

DIE NEUE VERPACKUNGSVERORDNUNG

Foto

FKN

Rohstofflager: Etwa 600 Kilogramm

wiegt ein Ballen Getränkekartons

KAMMEROFFIZIELL

2.2009 Wirtschaft in Bremen | 55

nehmlich die Übertragung der in § 10Abs. 5 VerpackV zugewiesenen Aufga-be von der IHK Bremerhaven auf dieHandelskammer Bremen. Die Handels-kammer Bremen nimmt damit auch dieVollständigkeitserklärungen der ver-pflichteten Unternehmen im Bezirk derIHK Bremerhaven nach § 10 Abs. 5 Ver-packV entgegen. Die übertragende IHKverweist ihre zur Abgabe der Vollstän-digkeitserklärung verpflichteten Kam-merzugehörigen entsprechend an dieübernehmende IHK.

§ 2 KostenFür die zur Erfüllung der Aufgabe ent-stehenden Kosten kommt die überneh-mende IHK auf, die sie sich von der Re-gisterführenden Stelle gem. § 10 Abs.7 VerpackV erstatten lässt.

§ 3 Geltung der VereinbarungDie Vereinbarung gilt mit der Wirksam-keit der Beschlüsse des Plenums undder Vollversammlung zur Übertragungund Annahme der Übertragung. DieseVereinbarung verlängert sich jeweilsum ein weiteres Jahr, wenn nicht eineder beteiligten Kammern unter Wah-rung einer Kündigungsfrist von sechsMonaten zum Jahresende kündigt.Nach Beendigung des Vertragsverhält-nisses erhält bzw. behält jede Kammeralle Unterlagen, die ihr es ermöglichen,die Aufgabe nach § 10 Abs. 5 VerpackVfür ihren Kammerbezirk zu erledigen.

§ 4 Salvatorische KlauselSollten einzelne Bestimmungen dieserVereinbarung unwirksam sein oder un-wirksam werden, so wird dadurch dieWirksamkeit der Vereinbarung im Übri-gen nicht berührt. Statt der unwirksa-men Bestimmung treffen die beteilig-ten Industrie- und Handelskammern einewirksame, die nach Sinn und Zweck derunwirksamen so weit wie möglich ent-spricht.

Bremen, den 17.12.2008Handelskammer Bremengez. Lutz H. Peper (Präses), gez. Dr. MatthiasFonger (Hauptgeschäftsführer und I. Syndicus)

Bremerhaven, den 17.12.2008Industrie- und Handelskammer Bremerhavengez. Claus Brüggemann (Präsident), gez. Michael Stark (Hauptgeschäftsführer)

Beschluss Das Plenum der Handelskammer Bremen hat inseiner Sitzung vom 8.12.2008 gemäß § 4 Satz 2Nr. 6 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung desRechts der Industrie- und Handelskammern vom18. Dezember 1956 (BGBl. I, S. 920), zuletzt ge-ändert durch Artikel 7 des Zweiten Gesetzeszum Abbau bürokratischer Hemmnisse insbeson-dere in der mittelständischen Wirtschaft vom 7.September 2007 (BGBl. I, S. 2246), wie folgt beschlossen: Die Handelskammer Bremennimmt die Übertragung der in § 10 Abs. 5 Ver-packV zugewiesenen Aufgabe durch die Indus-trie- und Handelskammer Bremerhaven entspre-chend der beigefügten Vereinbarung an. DieAufgabenübernahme gilt mit der Veröffent-lichung im Mitteilungsblatt der HandelskammerBremen (Wirtschaft in Bremen).

Bremen, den 16.12.2008Handelskammer Bremengez. Lutz H. Peper (Präses), gez. Dr. MatthiasFonger (Hauptgeschäftsführer und I. Syndicus)

Beschluss Die Vollversammlung der Industrie- und Han-delskammer Bremerhaven hat in ihrer Sitzungvom 17.12.2008 gemäß § 4 Satz 2 Nr. 6 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechtsder Industrie- und Handelskammern vom 18. Dezember 1956 (BGBl. I, S. 920), zuletzt geän-dert durch Artikel 7 des Zweiten Gesetzes zumAbbau bürokratischer Hemmnisse insbesonderein der mittelständischen Wirtschaft vom 7. Sep-tember 2007 (BGBl. I, S. 2246), wie folgt be-schlossen: Die Industrie- und HandelskammerBremerhaven überträgt gem. § 1 Abs. 4 a IHKGdie in § 10 Abs. 5 VerpackV zugewiesene Auf-gabe entsprechend der Vereinbarung vom17.12.2008 an die Handelskammer Bremen.Die Aufgabenübertragung gilt mit der Veröffent-lichung im Kammermagazin „Strom und Meer“.

Bremerhaven, den 17.12.2008Industrie- und Handelskammer Bremerhavengez. Claus Brüggemann (Präsident), gez. Michael Stark (Hauptgeschäftsführer)

Die vorstehende Vereinbarung vom 17. Dezem-ber 2008 der Handelskammer Bremen und derIndustrie- und Handelskammer Bremerhaven zurÜbertragung der in § 10 Abs. 5 Verpackungs-verordnung zugewiesenen Aufgaben bezüglichder Vollständigkeitserklärungen wurde vom Senator für Wirtschaft und Häfen am 19. Dezember 2008 gemäß § 11 Abs. 2 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechtsder Industrie- und Handelskammern –Az. 702-62-07/3 – genehmigt.

Vereinbarung

über die Übertragung der in § 10 Abs.5 Verpackungsverordnung über die Ver-meidung und Verwertung von Verpa-ckungsabfällen (VerpackV) vom 21. Au-gust 1998 (BGBl. I, S. 2379), zuletzt ge-ändert durch Art. 1 der Fünften Verord-nung zur Änderung der Verpackungsver-ordnung vom 2.4.2008 (BGBl. I, S. 531)den Industrie- und Handelskammernzugewiesenen Aufgaben nach § 1 Abs.4 a IHKG. zwischen der Handelskam-mer Bremen, vertreten durch den Prä-ses und den Hauptgeschäftsführer undI. Syndicus, Am Markt 13, 28195 Bre-men, und der Industrie- und Handels-kammer Bremerhaven, vertreten durchden Präsidenten und den Hauptge-schäftsführer, Friedrich-Ebert-Straße. 6,27570 Bremerhaven

PräambelNach der oben genannten Verpa-ckungsverordnung haben Herstellerund Vertreiber eine Vollständigkeitser-klärung (VE) über die Verpackungenabzugeben, die sie erstmalig mit Warebefüllt in Verkehr bringen. Diese VE istbei der örtlich zuständigen Industrie-und Handelskammer in elektronischerForm zu hinterlegen. Die Industrie- undHandelskammern informieren die Öf-fentlichkeit laufend im Internet dar-über, wer eine Vollständigkeitserklä-rung abgegeben hat und haben jederBehörde, die für die Überwachung derabfallwirtschaftlichen Vorschriften zu-ständig ist, Einsicht in die hinterlegtenVollständigkeitserklärungen zu gewäh-ren. Da im Bezirk der übertragenden In-dustrie- und Handelskammer Bremer-haven eine geringe Anzahl abzugeben-der Vollständigkeitserklärungen zu er-warten ist, erscheint eine separateAufgabenerledigung durch die IHKBremerhaven weder verhältnismäßignoch rentabel. Vor diesem Hintergrundvereinbaren die vorgenannten Indus-trie- und Handelskammern die Aufga-benübertragung.

§ 1 Übertragung der AufgabeDie Handelskammer Bremen und dieIHK Bremerhaven vereinbaren einver-

56 | Wirtschaft in Bremen 2.2009

SERVICE&PRAXIS

25.-26.3., Etelsen, Präsentation & Stimme:Stimmtraining für Vortrag und Präsentation25.-27.3., Etelsen, English for Technical Staff –Superlearning-Course27.3., Wie Ingenieure und Techniker erfolgreichverkaufen30.3., Auftritt und Etikette für Auszubildende30.-31.3., Kosten- und Leistungsrechnung, Kaufmännische Auszubildende im 2. + 3. JahrFortbildungslehrgang mit IHK-Abschluss27.-25.5., Vorbereitung auf die Ausbildereig-nungsprüfung – Crashseminar/berufsbegleitend

Veranstalter: BWU Bildungszentrum der Wirtschaft

im Unterwesergebiet, Roswitha Preißing,

Rolf Behrens, Telefon 0421 36325-12/16,

www.bwu-bremen.de

GAUSS1. Medizinischer Wiederholungslehrgang fürNautiker, 9.-13. März, 22.-26. Juni 2. Kombinierter Öl- und Chemikalientankerkurs, 16.-24. April3. Ladungssicherung für Sachverständige,Modul Seetransport, 23.-25. März, Modul Straßentransport, 6.-8. April 4. Sicherheitstraining für Offshore-Windpark-Personal, 9.-11. März , 30. März - 1. April, 11.-13.Mai, 8.-10. Juni

Veranstalter

Gauss, gem. Gesellschaft für angewandten

Umweltschutz und Sicherheit im Seeverkehr mbH,

Ute Hannemann, Telefon 0421 5905-4850,

www.gauss.org, E-Mail:[email protected]

HandWERK Das Kompetenzzentrum der Handwerkskammer Bremen 16.2., Die erfolgreiche Existenzgründung –Seminar23.3., Betriebsnachfolge – Kurzseminar19.3., Energieeinsparverordnung (EnEV), Vorträge, jeweils 16:00-19:00 Uhr26.2., Aktuelle Bankenkrisen und Kreditklemmen12.3., Geldanlagen in der heutigen Zeit17.3., Fördermittel für die Gebäudemodernisierung26.3., Neuerungen der EnEV, Update 2009-2012, Meistervorbereitung9.2., Berufs- und ArbeitspädagogischeKenntnisse, Teil IV AEVO – Tageslehrgang9.3., MV Bäcker Teil I + II10.3., MV Installateur und Heizungsbau Teil I + II10.3., Berufs- und Arbeitspädagogische Kenntnisse, Teil IV AEVO – AbendlehrgangSonstige12.2., Lehrgang zum Erwerb der Sachkunde nachTGRS 519, Asbestsanierung nach Anlage 413.0., Fachkraft für Schimmelpilzsanierung16.2., Einführung in die Pneumatik und Hydraulik17.2., Elektrofachkraft festgelegte TätigkeitenBGV A323.2., ISDN - Technik Grundlagen

27.2., Edelstahl Seminar2.3., Steuerrelais LOGO2.3., E-Check Seminar16.3., Friseur- Seminar Cutting Damen/Herren7.3., Hausgerätetechnik17.3., Küchenmontage Tätigkeiten im SanitärbereichUmschulungen23.2., Augenoptiker/-in2.3., Friseur/-in2.3., Elektroniker/-in Schweißen11.3., Einführung in die Schweißtechnik für Personal-Disponenten und Arbeitsberater, Vollzeit 1 Tag

Veranstalter HandWERK gemeinnützige GmbH,

Johann Dirks, Telefon 0421-30500-433,

E-Mail: [email protected],

www.handwerkbremen.de

Hochschule BremenUpgrade-StudienBerufsbegleitende Weiterbildungsangebote ab April 2009: Projektmanagement, Interkultu-relles Management, Wissenschaftliche Methodikund Argumentation, Selbstmanagement für dieStudien- und Berufsplanung – Kompetenz-analyse mit Life/Work Planning 60 Stunden/6 ECTS-Punkte pro Modul

Veranstalter: Hochschule Bremen,

Koordinierungsstelle für Weiterbildung,

Kirstin Reil, Telefon 0421 5905-4165,

[email protected],

www.upgrade.hs-bremen.de

IfWSeminare Informationstechnik19.2., Web 2.0 für Entscheider20.2., Google Web Toolkit für Entscheider23.2., Modern XML - Kompaktseminar2.3., Scripting für Administratoren4.3., Umgehen mit Konflikten in IT-Projekten16.3., MS Windows Server 2008Seminare Druck + Medien www.printpartner.org11./12.2., Adobe Illustrator CS3 für Umsteiger5./6.3., Adobe Acrobat für Online-Formulare4./5.5., Adobe Illustrator CS4 – Für EinsteigerSeminare Servicequalität TourismusAusbildung zum zertifizierten Qualitäts-Coach„ServiceQualität Bremen Bremerhaven, Stufe I“jeweils 1,5 Tage, 295,- Euro, 23./24. März Seminare Personalentwicklung &Qualitätsmanagement11./12.2., International Presentation Skills12.2., Marketing für Gründer und Jung-unternehmer17/18.02., Meisterhaftes Arbeiten mit Gruppen19.2., Projektcontrolling – Claim-Management inProjekten20.2., Aufbauseminar Personalführung für Meister/innen25.2., Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz 25.2., Team-Arbeit (Teamleiter, Organisation,Konflikte lösen, Q-Zirkel)26.2., Einführung von Qualitätsmanagement

bregau19.2., Sichere Schadstoffklassifizierung, Verpackung und Kennzeichnung nach Ausnah-me 20 GGAV und ADR 2009, Fortbildung in Anlehnung an die TRGS 52020.2., Relevante Rechtsgrundlagen und Arbeits-sicherheit für Mitarbeiter von Schadstoffannah-mestellen, Fortbildung in Anlehnung an dieTRGS 52026.-27.2., Nachweisführung–- Abfälle richtigklassifizieren und dokumentieren (Praxishilfen)Fortbildung gem. EfbV/TgV/Abfallbeauftragte4.3., Das neue Umweltschadensgesetz, Informationsveranstaltung12.-13.3., Umgang mit Asbest und künstlichenMineralfasern in Entsorgungsunternehmen,Sachkundelehrgang gem. Anl. 4 TRGS 519, Fort-bildung gem. EfbV/TgV/Abfallbeauftragte,Fortbildung in Anlehnung an die TRGS 52017.3., Umgang mit wassergefährdenden Stoffen,Fortbildungslehrgang gemäß § 21c Absatz 2WHG18.3., ADR 2009 – Änderung der Gefahrgut-vorschriften, Informationsveranstaltung24.3., Einstieg ins Abfallrecht – Kreislaufwirt-schafts-/Abfallgesetz – Untergesetzliches Regel-werk, Seminar24.-27.3., Lehrgang zum Erwerb der Fachkundefür verantwortliches Personal von Entsorgungs-fachbetrieben, Transportunternehmen und fürAbfallbeauftragte

Veranstalter: bregau GmbH & Co. KG,

Stefanie Schmidt, Telefon 0421 22097-526,

www.bregau.de, E-Mail: [email protected]

BWU Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet e. V.Seminare2.-3.3., Etelsen, In Kosten denken – mit Mitarbeitern kostenbewusst arbeiten3.3., Erfolgreiche Personalsuche –Fehlgriffe vermeiden4.3., Leitfaden zur Entwicklung einer Vermarktungsstrategie für neue Produkte undDienstleistungen5.-6.3., Praxis der Lohn- und Gehaltsabrechnung– Grundlagenseminar 5.3., Aufbauseminar für Betriebsräte9.3., Nie wieder sprachlos – Strategien und Taktiken bei verbalen Angriffen10.3., Kundenorientiert Beschwerden undschwierige Situationen am Telefon managen11.3., Grundlagenseminar für Betriebsräte11.-15.3., Etelsen, Business-English – Superlearning-Intensiv-Kurs12.3., Einsatz ausländischer Mitarbeiter inDeutschland12.3., nachmittags, Elternzeit/Elterngeld13.3., Interkulturelles Training, Schwerpunkt:China16.-17.3., Etelsen, Kommunikation, Gesprächeführen, Konflikte bewältigen Gesprächstechni-ken praxisgerecht trainieren17.3., Nachfassen von Angeboten und Preisver-handlungen am Telefon18.3., Mitarbeiter 50 plus, Führung und Motivation älterer Mitarbeiter18.-19.3., Etelsen, Leistungsförderliche Führung

WIRTSCHAFTSTERMINE

2.2009 Wirtschaft in Bremen | 57

26./27.2., Führen ohne Vorgesetzter zu sein26./27.2., Entwicklung von Persönlichkeits-kompetenz durch lebenskunstbasiertes Selbst-und Zeitmanagement

Veranstalter IfW – Institut für Wissenstransfer

an der Universität Bremen GmbH

Astrid Laukait , Telefon 0421 244 55-34,

E-Mail: [email protected],

www.ifw.uni-bremen.de

IQ Bremen Intelligente QualifizierungBerufsbegleitende Lehrgänge Berufsausbilder AEVO IHKab 16.03.09, Tageslehrgangab 09.03.09, AbendlehrgangProzessmanager IHKab 27.01.09, Abendlehrgangab 02.03.09, TageslehrgangIM Elektrotechnik IHKab 28.02.09, SamstagslehrgangIM Metall IHKab 28.02.09, SamstagslehrgangIM Mechatronik IHKab 28.02.09, SamstagslehrgangIM Lebensmittel IHKab 23.02.09, Tageslehrgangab 10.03.09, AbendlehrgangMeister Lagerwirtschaft IHKab 23.02.09, Tageslehrgangab 10.03.09, AbendlehrgangIndustriefachwirt IHKab 24.02.09, AbendlehrgangTechnischer Betriebswirt IHKab 02.03.09, Abendlehrgangab 07.03.09, SamstagslehrgangEnergieManager IHKab 09.03.09, TageslehrgangPrüfungen professionell gestalten9.-10.3., Schwerpunkt kaufmännische Berufe23.-24.4., Schwerpunkt gewerblich-technischeBerufe

Veranstalter: IQ Bremen e. V. Intelligente

Qualifizierung, Sabine Spyrka,

Telefon 0421 17481- 20,

E-Mail: [email protected], www.iq-bremen.de

Pharmaakademie BremenGepr. Pharmareferent/in IHK,Vollzeitkurs: 1.4.2009-30.9.2009,Wochenendkurs: 1.4.2009-3.10.2010

Veranstalter: Pharmaakademie Bremen,

Tom Chilcott, Telefon 0421 346130,

E-Mail: [email protected],

www.pharmaakademie.com

RKWBetriebswirtschaftliches Basiswissen für Führungskräfte, 9.2.Aktuelles Reisekosten- und Bewirtungsrecht, 10.2.Erfolgreiche Geschäfte in Osteuropa, 24.+25.2.Techniker und Monteure im Umgang mit Kunden, 26.2.

Gestern Kollege – Heute Vorgesetzter, 6.+7.3.Grundlagen der Mitarbeiterführung, 13.+14.3.Umgangsformen und Etikette im Business- Seminar, 20.3.

Veranstalter: RKW Bremen

Grazyna Renzelmann, Telefon 0421 323464-11,

www.rkw-bremen.de

SVG Straßenverkehrs-GenossenschaftGefahrgutkurse ADR-Basiskurs, 16.-18.3.ADR-Aufbaukurs Tank, 18.-19.3ADR-Aufbaukurs Klasse 1, 20.3.ADR Fortbildung Sa., 7.2.ADR Fortbildung Fr. u. Sa., 27.2. und 28.2.ADR-Basiskurs Sa., 7.2., 14.2., 21.2.ADR-Aufbaukurs Tank Sa., 21.2., 28.2.Gefahrgutbeauftragtenschulung gemäß GbV §1, allgemeiner Teil, 23.3., besonderer Teil Straße24.-25.3., besonderer Teil See 26.3., besondererTeil Schiene 27.3., Sonderlehrgang § 20 Sprengstoff, 21.2.Termine auf Anfrage: Vorbereitungsseminar GbV,Unterweisung beauftragte Person, Ladungs-sicherung nach VDI 2700 ffWeiterbildungAnerkannte Weiterbildung nach dem Berufs-kraftfahrer-Qualifikations-Gesetz (BKrQFG)Arbeitssicherheit, 14.2.Sozialvorschriften Güterkraftverkehr, 14.3.SeminareLadungssicherung für Disponenten, 11.2.Der digitale Tachograph, 10.2.Auswirkungen der neuen EU-Arbeitszeitregelungen, 12.2.Praxistipps zur Prämienzahlung bei Fahrern, 17.2Forderungsmanagement, 18.2.Chaos im Büro (Arbeitsplatzorganisation)19.2., 26.2.Praxistipps zu Kündigung und Abmahnung, 3.3.Praxistipps zu Scheinselbstständigkeit und Arbeitnehmerhaftung, 24.3.

Veranstalter

Straßenverkehrs-Genossenschaft Bremen eG

Rebecca-Maria Seehafer, Telefon 0421 3497715

E-Mail: [email protected],

www.svg-bremen.de

UNION von 1801Bremer Sessel17. Februar, 19:00 Uhr, Bremer Landesbank:Dr. Stephan-Andreas Kaulvers, Vorstandsvorsit-zender der Bremer Landesbank, und Folker Hell-meyer, Chefanalyst der BLB10. März, 19:00 Uhr, Seemannsmission Bremen e. V.: Jörg Colberg, Vorstandsvorsitzender derSeemannsmission, und Seemannspastor PeterBick (Dieser „Bremer Sessel“ findet als Benefizver-anstaltung für die Seemannsmission statt!)

Veranstalter Union von 1801, Kaufmännischer

Verein Bremen, Angelika Metje, Telefon 0421

320532, E-Mail: [email protected]

Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer Bremen Staatl. gepr. Betriebswirt/in, Vollzeit, 1.4.Gepr. Medienfachwirt/in, 26.5.Finanzbuchhalter/in, 10.2.Gepr. Handelsfachwirt/in, 25.2.Gepr. Personalkauffrau/-mann, 25.2.Gepr. Betriebswirt/in, berufsbegleitend, 10.6.Internationale Rechnungs-legung IAS/IFRS für BiBu, 9.3.Kaufmänn. Grundwissen, 2.3.Sekretärin, 12.2.Chefassistenz, 17.2.Prüfungsvorbereitung für kaufmänn. Auzubil-dende verschiedener Berufe, ab Januar Grundlagen der Argumentation und Diskussion,16.2.Tages-/WochenendkurseZeitmanagement, 27.2.-1.3. Moderationstraining, 27.2.-1.3.Wirkungsvoll präsentieren, 27.2.-1.3.Tastschreiben auf dem PC nach der ats-methode,Wochenend-SeminarGewerblich-technischeBerufeCAD-Grundlagen, 16.2.CAD-Aufbau, 23.2.Multimedia und EDV-AnwendungenPower Point, 16.2.Excel 2007 Grundlagen, 23.2.Umstieg auf Windows Vista, 17.-19.2.Auslandspraktikumin England (Förderung über das EU-ProgrammLeonardo-da-Vinci)Teleakademie/E-Learningwww.teleakademie-bremen.de

Veranstalter: Wirtschafts-

und Sozialakademie

der Arbeitnehmerkammer

Bremen gGmbH,

Information: Telefon 0421 4499-629/653/639/

642/615/672, www.wisoak.de

58 | Wirtschaft in Bremen 2.2009

SERVICE&PRAXIS

VERANSTALTUNGEN

Die Medien in Zeiten der digitalen RevolutionIn der Veranstaltungsreihe „Neues ausder Kreativ-Wirtschaft“ stellt MichaelGeffken am 19. Februar (18:30 Uhr)im Druckzentrum Müller Ditzen in Bre-merhaven die „Medien in Zeiten der di-gitalen Revolution“ vor. Die Digitalisie-rung zieht einen tiefgreifenden Struk-turwandel nach sich und verändert Me-dien, Marketing und Öffentlichkeitradikal. Geffken ist Leiter der Journalis-tenfortbildung der VDZ ZeitschriftenAkademie und Chefredakteur des VDZ-Magazins „Print & more“. Er war u. a.Chefredakteur von w&v und Korrespon-dent der Wirtschaftswoche, ist Heraus-geber und Autor zahlreicher Fachpubli-kationen und Träger des DeutschenWirtschaftsfilmpreises 2002.

Die Veranstaltungsreihe „Neues ausder Kreativ-Wirtschaft“ stellt den Zu-sammenhang von Kreativwirtschaftund innovativen Unternehmensstrate-gien in den Mittelpunkt. Für Gäste ausunterschiedlichen Bereichen der Wirt-schaft wird damit eine Plattform zur In-formation über die neuesten Entwick-lungen in der Kreativ-Wirtschaft undihrer Potenziale sowie für den Aus-tausch mit Unternehmern, Kreativenund Experten geschaffen. Konzipiertwurde die Veranstaltungsreihe vom De-signlabor Bremerhaven in Kooperationmit der Müller Ditzen AG und dem Mar-ketingclub Bremen, die gemeinsam alsVeranstalter zeichnen. Sie laden ein zuGesprächen über Erfolgsgeschichten,strategische und praktische Fragen derKreativwirtschaft und zur Entwicklungvon neuen Netzwerken. �

AnmeldungBitte melden Sie sich bis zum 13. Februar an unter [email protected] Die Teil-nehmerzahl ist begrenzt. www.designlabor.com

Die Anforderungen an die in der Logis-tikbranche Beschäftigten sind in denvergangenen Jahren stark gestiegen.Nicht nur wächst die Komplexität vonlogistischen Dienstleistungen, auchgibt es immer mehr rechtliche Vorga-ben. Gleichzeitig liegt der Anteil vonun- bzw. angelernten Arbeitskräften inder Logistik immer noch extrem hoch(Schätzung: ca. 40 Prozent).

Bereits heute müssen sich zudemdie Unternehmen der Logistikbrancheangesichts der demografischen Ent-wicklung auf einen verstärkten Wettbe-werb mit anderen Branchen um geeig-nete Mitarbeiter aller Qualifizierungs-niveaus einstellen. Das steigendeDurchschnittsalter der Beschäftigtenerfordert zusätzliche Maßnahmen zurErhaltung der Gesundheit.

All dies führt im Ergebnis zu einemerhöhten Weiterbildungsbedarf der Lo-gistikbranche und zu einer größeren Be-deutung der Personalpflege. Wenig be-kannt ist jedoch, dass viele Maßnah-men auch gefördert werden können.Darüber informiert die Handelskam-mer Bremen zusammen mit der bremer

arbeit gmbh (bag) und dem Landesver-band Verkehrsgewerbe Bremen e. V. ineiner (kostenlosen) Veranstaltung am24. Februar (16:00 Uhr) im HausSchütting.

Drei Vorträge stehen auf dem Pro-gramm. Elfriede Dieke von der bagspricht über die Förder- und Unterstüt-zungsmöglichkeiten bei der Personal-beschaffung und Personalentwicklungdurch ihre Gesellschaft. Über das Ge-sundheitsprojekt „Chance 50plus“ be-richten aus der Praxis Uwe Dechert (H.G. Bandmann Spedition), Manfred Wal-lenschus (Bildung v Beratung) und Jür-gen Krooß (SVG Bremen e.G.). Schließ-lich stellt Matthias Raabe, Weiterbil-dungsberater WeGeBau der Agenturfür Arbeit Bremen, die Möglichkeitenzur Mitarbeiterqualifizierung Gering-qualifizierter und beschäftigter ältererArbeitnehmer in Unternehmen vor. �

AnmeldungHandelskammer Bremen, Jörg Albertzard, Telefon 0421 3637-275, albertzard@handelskammer bremen.de

Foto

BLG

Log

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cs

Kammer informiert über Fördermittel zur Personalentwicklung für die Logistikbranche

Stückgut wird im Neustädter Hafen verladen.

NACHRICHTEN

2.2009 Wirtschaft in Bremen | 59

Asco Sturm Druck setzt Umweltpapiere ein Die Unternehmensgruppe Schmücker –Friedr. Schmücker GmbH, Löningenund Asco Sturm Druck, Bremen – orien-tiert sich nach ökologischen Kriterien:An beiden Standorten wurde das Un-ternehmen nach FSC (Forest Steward-ship Council A.C.) und PEFC (Pan-Euro-pean Forest Certification) zertifiziert.Die Warenzeichen garantieren Holzver-wendung aus vorbildlich bewirtschafte-ten Wäldern. FSC wurde bereits 1993beim Umweltgipfel in Rio de Janeiroins Leben gerufen und wird von Um-weltverbänden wie WWF und Green-peace unterstützt. PEFC basiert auf Be-schlüssen der Europäischen Minister-konferenz 1998 zum Schutz der Wälder.

Sowohl die Dachorganisationen FSCals auch PEFC haben ein weltweit gül-tiges Prüfsiegel für Holzprodukte ge-schaffen. Mit der Zertifizierung ist dieUnternehmensgruppe Schmücker nunautorisiert, die Labels zu ver-wenden. Die neuen Umweltzer-tifikate wurden auf Anfragevieler Kunden eingeführt, soReiner Hömer, Leiter der Kun-denbetreuung bei Schmücker.Viele große Unternehmenwünschen beim Druck von Ge-schäftsberichten, Umwelter-klärungen und Verkaufsbro-schüren zertifizierte Papierebzw. ökologischen und nach-haltigen Materialeinsatz. DieFSC- und PEFC-Zertifizierungsoll zusätzlich zu dem integrier-ten Qualitäts- und Umweltma-nagementsystem zur Bindungbestehender Kunden und zurGewinnung neuer Märkte füh-ren, sie steht für ein positivesImage, Engagement im Um-weltschutz und Wirtschafts-ethik. �

Kieser-Aktion: betriebliche Gesundheitsförderung„Die Deutschen lassen sich ihre Rü-ckenleiden jährlich fast 50 MilliardenEuro kosten. Diese Zahl ließe sich lockerauf zehn Milliarden runterbringen“,sagt Werner Kieser, Gründer von KieserTraining, das auf gesundheitsorientier-tes Krafttraining spezialisiert ist.

Laut einer aktuellen Studie derHelmholtz-Gemeinschaft leiden 70 Pro-zent der Deutschen innerhalb einesJahres an Rückenschmerzen. Die da-durch verursachten volkswirtschaftli-chen Gesamtkosten summieren sichauf 48,9 Milliarden Euro pro Jahr. 54Prozent davon stellen indirekte Kostendar, die durch Arbeitsunfähigkeit undverminderte Produktivität verursachtwerden. Rund 25 Prozent aller Fehltagein deutschen Unternehmen gehen aufRückenschmerzen zurück. Im Durch-schnitt sind die Betroffenen 19,7 Tagearbeitsunfähig, so Kieser weiter.

Unternehmer, die in den Rückenihrer Mitarbeiter investieren, könnensich dieser Kostenspirale entziehen. Ei-

ne Studie des Instituts für Sozialmedi-zin, Epidemiologie und Gesundheitssys-temforschung (ISEG) in Hannover be-legt, dass jeder in eine Kräftigung derRückenmuskulatur investierte Euro zueiner Einsparung von mehr als dreiEuro führt. Die Initiative Arbeit und Ge-sundheit (IGA) beziffert das Einsparpo-tential gar auf „bis zu zehn Euro durchverringerte Abwesenheit“.

Das Kieser Training konzentrieresich bereits seit mehr als 40 Jahren aufpräventives und therapeutisches Kraft-training. Zahlreiche Studien hätten dieEffizienz untermauert. Unter dem Mot-to „Kieser Training wirkt“ lädt der Un-ternehmer bundesweit 500 Probandenein, im Zuge einer wissenschaftlich be-gleiteten Studie ein halbes Jahr kosten-los in seinen Studios zu trainieren. Zielsei es, die Erkenntnisse über die Wirk-samkeit der Kieser Training-Methodeauszuweiten und zu systematisieren. �

Ab Februar können sich Interessierteim Internet informieren und unter www.kieser-training-wirkt.de bewerben.

60 | Wirtschaft in Bremen 2.2009

RECYCLINGBÖRSE

SERVICE&PRAXIS

EXISTENZGRÜNDUNGSBÖRSE

Bitte richten Sie Ihre Zuschriften unter Angabeder Chiffrenummer an:Handelskammer Bremen, Geschäftsbereich II, Jutta Deharde, Andrea Goß, Postfach 105107, 28051 Bremen, oder per E-Mail: [email protected];[email protected]

KOOPERATIONSBÖRSE

� ANGEBOTE

HB-A-1-2008Suche für kleine psychologische Praxis mit dem Schwerpunkt Therapie, Beratung und Förderungbehinderter Menschen und deren Angehörigebzw. Betreuer auf lange Sicht einen Unterneh-mensnachfolger.

HB-A-23-2008Nachfolger/in für ein alteingesessenes Geschenkartikelgeschäft gesucht. Fachgeschäftfür Souvenirs und Geschenkartikel aus Alters-gründen abzugeben; es befindet sich in sehrguter Lage. Eine begleitende Einarbeitung ist –wenn gewünscht – möglich.

HB-A-30-2008Mobile Hähnchenbraterei mit sehr guten Standplätzen aus Altersgründen zu verkaufen.Mein langjähriges Know-how sowie Hilfe bei derEinarbeitung stelle ich selbstverständlich zurVerfügung.

� NACHFRAGEN

HB-G-30-2008Eingesessenes Immobilien-/Maklerunternehmenin Bremen, evtl. im Umland, mit Kundenstammim Bereich Gebrauchtimmobilien (Wohnen undGewerbe) gesucht.

RT-KO-A-0329-2007Gesucht werden Partner/Nachfolger/Betreiberfür ein Projekt zur Förderung nachhaltiger Ent-wicklung, im Bereich des täglichen Lebens, mitdem Schwerpunkt Wohnen.

HB-G-1-2009Unternehmer mit internationalem Handelshin-tergrund sucht Handels-, Produktions- undDienstleistungsunternehmen zum Erwerb bzw.Nachfolgeregelungen/Beteiligungen im Rah-men von gesunden MBO/MBI Projekten.

OL-27/08Wachsender Markt Radtourismus: Gut eingeführtes Radtouristik-Projekt in Weser-Emsmit hochwertigem Kundenstamm zur Jahres-mitte 2009 aus Altersgründen abzugeben. Fachliche Begleitung möglich. Auch fürExistenzgründer interessant.

HB-10-2008-DNeu gegründetes Ingenieurbüro mit Schwer-punkt Berechnung und Simulation im Maschi-nenbau/Elektrotechnik/Schiffstechnik suchtKontakte zu Auftraggebern

HB-11-2008-HGesucht werden Partner für Gesamtdeutschlandfür den Vertrieb einer universellen Kommuni-kationssoftware. Genutzt werden kann dieseSoftware für Web-Video- Konferenzen bis zu 43Personen auf einem Bildschirm. Die Seminarsoft-ware bis zu 200 Personen + IP-Telephonie mitWhitboard + Desktop-Sharing.

KS-862Wir suchen Partnerbetriebe, die die von uns ent-wickelten Produkte aus Gussmarmor (ca. 25 ver-schiedene Produkte von Hochwasserschutz bisDesignermöbel) in Lizenz herstellen möchten.

FR-B-07/08Hersteller von Treppenliften sucht Kooperations-partner für den Wachstumsmarkt Senioren. Idealauch für Existenzgründer. Konkurrenzloses Marketingkonzept, Know-how-Transfer und besteErfolgschancen sind vorhanden. Kein Kapital-bedarf erforderlich!

OL-K-A-804Unternehmen aus dem Raum Oldenburg/Bremen bietet Kooperationspartnern/Existenz-gründern Zusammenarbeit bei der Mitbenut-zung gemeinsamer Infrastruktur. Wir bieten neuerbaute Montagehalle, Größe mehr als 250 qm,wärmegedämmt, beheizt, Sozialräume, komplet-tiert mit Werkzeug, Gabelstabler. Investitions-möglichkeiten vorhanden, komplette Firmen-struktur inkl. eigenem Bürogebäude vorhanden.

� ANGEBOTE

HB-A-1802-2, Styrofoam am FB blau – alle Grö-ßen – div. Reste, gefräste Reste von Styrofoamblau abzugeben, die bei unserem Formenbauausgefräst wurden. Die Stücke haben alle mögli-chen Größen, ca. von 40 cm bis 2,50 m, Mengeca. 40 qm, unregelmäßig anfallend, Mindestab-nahme egal, unverpackt, Transport n. Abspra-che, Preisvorstellung bitte als Anfrage stellen,Reste sind nicht großartig verschmutzt und wer-den in einer Halle trocken und sauber gelagert,abzuholen in 28755 BremenSTD-A-1656-8, Glasstaub von zerplatzten Glas-kugeln (90 bis 110 my), 1 t bis 2 t, monatlich,Mindestabnahme 6 t, in Säcken (big bag), Verden/AllerSTD-A-220, Textilverschnitt versteppt mit Poly-ester-Vliesen oder Schafschurwolle, 2,5 bis 4 tmonatlich, Menge/Gewicht 4 t, monatlich, Ver-packung n. Absprache, Transport n. Absprache,Landkreis OsterholzHH-A-1905-2, Styroporchips, verpackt in blaueMüllsäcke ca. 10 Säcke vorhanden, einmalig,HamburgHH-A-08-05, Holz, 190 Zählbretter m. Stapel-leisten aus Buche und Merantisperrholz, B 520mm, T 370 mm, H 50 mm, Rahmeneckverbin-dung mit Nut und Feder, Boden unter Rahmenverschraubt, Stapelleisten ausgeklinkt und unterBoden geleimt, Kanten umlaufend gebrochen,komplett lackiert, einmalig, gestapelt auf Paletten, Neuware eingepackt mit Folie, Selbst-abholer m. Ladebühne u. Gerät, HamburgHH-A-07-05, Holz, Tischlereiverschnitt und Briketts aus Holz (A1-A2), regelmäßig, Ham-burg-AltonaHH-A-09-02, Kunststoffe, TPU-KU 2 (Bayer) 95shore, Mahlgut, bunt, sortenrein, 50 t, einmalig,2,45 pro Kilo, Hamburg;LG-A-914-02, Big Bag, neu, 660x1.100x1.100mm, Rüssel- und Auslauföffnung 300 mm, 1.000kg Traglast, 200 Stck, einmalig, gestreckt inFolie auf Industriepalette, Selbstabholer, LüneburgH-A-1786-3, Platinen aus verzinktem Stahlblech,Restplatinen, 750x1.050x0,85mm/5,02Kg/Güte: DC 06 ZE 50/50 B, alle Blechaus-schnitte sind eben und unverformt, 7.800 Stck,wöchentlich, HannoverH-A-1790-3, Platinen aus verzinktem Stahlblech,Restplatinen, 630x880x0,75mm/2,04Kg/Güte: DC 06+ZE 50/50 BPO, Blechaus-schnitte sind eben und unverformt, 6.600 Stck,wöchentlich, HannoverH-A-1791-3, Platinen aus verzinktem Stahlblech,Restplatinen, 500x600x0,6mm/0,72 Kg/Güte:DX D+Z 100 MB, Blechausschnitte sind ebenund unverformt, 11.000 Stck, wöchentlich, HannoverH-A-1792-3, Platinen aus verzinktem Stahlblech,Restplatinen, 550x650x0,6mm/0,7 Kg/Güte:

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RECYCLINGBÖRSE

ST 07 Z, Blechausschnitte sind eben und unver-formt, 2.600 Stck, wöchentlich, HannoverH-A-1793-3, Platinen aus verzinktem Stahlblech,Restplatinen, 500x570x1mm/1,76 Kg/Güte:DX 57 D+Z 100 MB, Blechausschnitte sind ebenund unverformt, 2.800 Stck, wöchentlich, HannoverH-A-373, Kunststoffe, Silikonkautschuk, bunt,Menge 250 kg, Gewicht 250 kg, vierteljährlich,Verpackung n. Absprache, Transport n. Abspra-che, Hannover Stadt

� NACHFRAGEN

OL-N-1630-5, Altholz AI: unbehandeltes Altholz,defekte Paletten, Verpackungshölzer, Säge-werksreste, Altholz AII: Spanplatten, Reste ausder Möbelproduktion oder ähnlich, gerne auchgrößere Mengen, regelmäßig anfallend, Trans-port n. Absprache, Raum Bremen, Oldenburg,OsnabrückOL-N-1860-10, Baustellenabfälle (alles, was an-fällt, außer Steine), Bauschutt (Steine, Fliesen,Dachpfannen etc.), Misch- und Grünabfälle, Fas-sungsvermögen pro Container 7 qm, n. Abspra-che, Transport n. Absprache, Preis n. Absprache,Anfallstelle n. AbspracheH-N-372, organische Abfälle – Fette, Produk-tionsrückstände von Lebens- und Futtermitteln,Bioabfälle, Menge 150 t, wöchentlich, lose, Lkw,Abholung d. Ware ist möglich, HermannsburgH-N-1665-2, wir suchen ständig f. Recycling-zwecke thermoplastische Kunststoffe aus demEntsorgungsbereich und der Produktion (z. B. HD-PE, LD-PE, PET, PA, PP, PS, PMMA, PC, EPSetc.), die Waren sollten möglichst gemahlen, geschreddert oder als Ballenpressung vorliegen.Sofern dies nicht der Fall ist, können wir diesauch durch unsere Partnerunternehmen über-nehmen. Auch Sack-, Rollen- oder Plattenwarensind für uns von Interesse, Menge/Gewicht unbeschränkt, Häufigkeit unbeschränkt, Min-destabnahme n. Absprache, Verpackungsart n. Absprache, Transport n. Absprache, Anfall-stelle ohne EinschränkungH-N-1667-2, PE/PP – sauber gepresste Ballen-ware aus der Entsorgung/Produktionsabfall

IMPRESSUM

Wirtschaft IN BREMENMAGAZIN DER HANDELSKAMMER 90. Jahrgang, Februar 2009

HerausgeberHandelskammer Bremen, Am Markt 13, 28195 Bremen,Telefon 0421 3637-0, www.handelskammer-bremen.de

VerlagCarl Ed. Schünemann KG Zeitschriftenverlag, Schünemann-Haus,28174 Bremen, www.schuenemann-verlag.deVerlags-/Anzeigenleitung: Hermann Schünemann, Telefon 0421 36903-72, [email protected]: Karin Wachendorf, Telefon 0421 36903-26,[email protected], Vertrieb und Leserservice: Ingrid Schwarze, Telefon 0421 36903-25, [email protected]

ChefredaktionDr. Christine Backhaus, presse,contor, [email protected], Dr. Stefan Offenhäuser, [email protected] und Herstellungpresse,contor, [email protected]

DruckDruckerei Asendorf, Hastedter Heerstraße 196, 28207 Bremen, Telefon 0421 440244

PreiseEinzelheft: Euro 2,30, Jahresabonnement: Euro 22,80Die beitragspflichtigen Kammerzugehörigen erhalten die Wirtschaftin Bremen auf Anfrage kostenlos. Wirtschaft in Bremen erscheint monatlich. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 33 vom 1. Januar 2008. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt derVerlag keine Haftung. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mitQuellenangabe gestattet. Sämtliche Rechte der Vervielfältigungliegen bei der Handelskammer Bremen. Namentlich gekennzeichneteBeiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Handelskammerwieder. Anzeigen- und Redaktionsschluss ist der 6. des Vormonats.ISSN 0931-2196

ANZEIGENREGISTER

Bremer Landesbank . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U4Bremer Theater . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49Car Cleaner GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . .413G-Business e.K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53Exklusive-Gargen GmbH & Co. KG . . . . . . .59Graeff GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .59Haas Fertigbau GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . .57Helios Lubeoil KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53Janneck GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .59Koopmann-Jindelt Heizoel-Handel GmbH . .7Künneke GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53Mundschenk Druck- u. Verlagsges. mbH . .31Osmers GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . .43Philharmonische Ges. . . . . . . . . . . . . . . . . . .45RBB GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . .35,53,59Rombach Verpackungen . . . . . . . . . . . . . . .59Schünemann-Verlag . . . . . . . . . . . . . . .23,35,

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U3Sparkasse Bremen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U2Spies, Robert C. Immobilien . . . . . . . . . . . . .5Studio B GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52,59swb AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19Zentek GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39

(z.B.: Eimer, Kanister, Fässer, Tragekisten, Eimer-deckel etc.), Verlademöglichkeit in Seecontainersollte gegeben sein, Menge unbegrenzt/mind.16-17 t, Häufigkeit auf Anfrage, Mindest-abnahme 16 – 17 t, Verpackungsart: Ballenware,Anfallstelle auf AnfrageH-N-1668-2, PMMA (Acrylglas) – Platten – Rest-abschnitte aus der Konfektionierung, aus demRückbau von Reklameschildern, Brocken aus derProduktion etc., Menge/Gewicht unbegrenzt,Häufigkeit unbegrenzt, Mindestabnahme aufAnfrage, Verpackungsart auf Anfrage, Anfall-stelle auf AnfrageH-N-1735-12, leere nicht wiederbefüllte Drucker-patronen von HP gesucht, vor allem 21, 22, 27,28, 336, 337, 338, 342, 343, 344, Menge ab 10Stck, unregelmäßig anfallend, Mindestabnahme10 Stck, Verpackung n. Absprache, Transport n.Absprache, GöttingenHH-N-01-18, gemischte Gewerbeabfälle, regel-mäßig, AbholungHH-N-01-03, Metalle, regelmäßig, AbholungHH-N-01-05, Holz, regelmäßig, AbholungHH-N-01-15, Elektronikschrott, regelmäßig, AbholungHH-N-02-04, Druckereipapierabfälle, Papier,Pappe, Kartonagen, regelmäßig, Abholung,HamburgHH-N-07-02Folien, Styropor, Kunststoffe, regel-mäßig, Abholung, HamburgHH-N-1680-2, Folie, Computergehäuse, Eimer u. Kanister, Mischkunststoffe, Altkunststoffe,unbegrenzt, regelmäßig anfallend, etw. 1 Lkw12-15 t, Verpackung n. Absprache, Transport n.Absprache, HamburgHH-N-1686-13, Abfälle aus dem Bereich Lebens-mittel und Lebensmittelverarbeitung sowie Speisereste, Entsorgung von Speiseresten undüberlagerten Lebensmitteln in verpackter, unverpackter fester oder flüssiger Form aus Restaurants, Großküchen, Einzel- oder Groß-handel sowie Produktionsbetrieben, bis zu 10Mg/Woche, regelmäßig u. ungelmäßig anfal-lend, keine Mindestabnahme, verpackt u. unver-packt in Klein- oder Großgebinde oder auch Palettenware, frei Anfallstelle oder frei Verwer-tungsanlage, je n. Bedarf, Preis auf Nachfrage,Hamburg u. Umgebung

Nur noch ein Bremer Kfz-ZulassungsbezirkSeit 1. Januar gibt es in Bremen nur noch einen Kfz-Zulassungsbezirk. Die Unter-scheidung bei den Kraftfahrzeug-Kennzeichen zwischen „Stadt-Bremern“ und „Bre-men-Nordern“ entfällt. Bei Umzügen von Bremen nach Bremen-Nord und umge-kehrt können die bisherigen Kennzeichen beibehalten werden. Fahrzeuge könnenjetzt für das gesamte Stadtgebiet sowohl in den Zulassungsstellen in der Strese-mannstraße als auch in der Johann-Lange-Straße in Bremen-Nord zugelassen wer-den. Bremen-Norder können auf Wunsch bei einem künftigen Fahrzeugwechselweiterhin eine „traditionelle“ Bremen-Norder Kennzeichenkombination (ein Buch-stabe, drei Zahlen oder zwei Buchstaben, zwei Zahlen) erhalten. �

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WAGENUNWINNEN

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Im November 1909 gründeten Bre-mer Kaufleute mit hanseatischemWeitblick einen Verein, der die Grund-lage schaffen sollte, Bremen an dasLuftverkehrsnetz der Zeppeline anzu-schließen. Denn fast auf den Taggenau hatte Ferdinand Graf Zeppelindie erste Luftfahrtgesellschaft der Weltgegründet, die „Deutsche Luftschiff-fahrt-Aktiengesellschaft“, kurz DELAGgenannt.

Die Bremer Kaufleute, unter ihnenDr. Philipp Heineken, Direktor desNorddeutschen Lloyds, und Handels-kammerpräses I. K. Vietor nanntenihren Verein „Bremer Verein für Luft-schiffahrt“. Daraus wurde kurze Zeitspäter der heute noch existierende„Bremer Verein für Luftfahrt“. Es wardie Zeit, als noch heftig darüber gestrit-ten wurde, ob sich das Prinzip „leichterals Luft“, gemeint waren Luftschiffe,oder „schwerer als Luft“, sprich Flugzeu-ge, durchsetzen werde.

Die Motorfliegerei befand sich vordem ersten Weltkrieg noch in den Kin-derschuhen. Aber auch hier gab es1909 den ersten Ansatz. FlugpionierHans Grade zeigte den Bremern aneinem „Flugtag“ – es war der erste inBremen – am 14. November 1909 aufdem Rennplatz in der Vahr eine ein-stündige Demonstration des Prinzips„schwerer als Luft“.

2009 feiert die Luftfahrt in Bremenihr 100-jähriges Bestehen. Bremen ge-hört somit zu den ältesten noch existie-renden Flughäfen in Deutschland. Air-port und „Bremer Verein für Luftfahrt“wollen im Jubiläumsjahr tüchtig feiernund planen eine Reihe von Veranstal-tungen. So wird es im April 2009 im

Ryanair-Hangar eine irische Nacht mitLifebands, Tanz, Guiness und Whiskygeben. Freunde historischer Flugzeugekommen am 10. Mai auf ihre Kosten –und können das älteste noch flugfähi-ge Flugzeug, ein Bléroit des Baujahres1912 bewundern. Geplant ist ein gro-ßes Stieglitz-Treffen; acht Stieglitzbe-sitzer wollen in Formation in Bremeneinschweben. Verkehrsflugzeuge wieJunkers JU 52, DC3 und die legendäreConstellation werden zu Gast in Bre-men sein. Airbus wird eine Verladungvon Tragflächen in die Beluga vorfüh-ren. Pfingsten werden rund 30 Heiß-luftballone starten. Am 20. Juni lässtder Airport die SkateNight wieder auf-leben – eine Kultveranstaltung für Inlinerfans.

Alle zwei Jahre gibt es den Deutsch-landflug des Deutschen Aero-Club.Das Ziel wird 2009 Bremen sein. Rund100 kleine Flugzeuge aus der ganzenRepublik werden erwartet. Im Septem-ber veranstaltet der Flughafen ein gro-ßes Kinderfest. Anfang Dezember ver-anstaltet der Airport den ersten Weih-nachtsmarkt seiner Geschichte. Besu-

cher können Schlittschuhe mitbringen:Weihnachtsbuden werden um das Was-serbecken gegenüber der Ankunft auf-gebaut. Und der zünftige Abschluss:eine Silvestergala. Es soll die größteSilvestergala in Bremen werden, derFlughafen sperrt ein komplettes Termi-nal für den Jahreswechsel.

Mit Aktionstagen dabei sind dieLufthansa nebst Verkehrsfliegerschule,die bremische Luft- und Raumfahrt-industrie und die in Bremen beheimate-te Fluggesellschaft OLT. Ein Flohmarktfür Luftfahrtartikel, eine Kinonacht mitLuftfahrtfilmen und Jobmessen ergän-zen das Angebot. �

100 Jahre LuftfahrtZEPPELINS ERBEN – DER FLUGHAFEN FEIERT 2009

Leichter oder schwerer als

Luft?

Pralles Jubiläumsangebot:

Für jeden ist etwas dabei.

Die legendäre Constellation – einviermotoriges Langstreckenflugzeug- wird im Mai in Bremen erwartet.