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A 11570 Wirtschaftskompass Ausgabe 04|2017 Wirtschaftsmagazin der IHK zu Schwerin für den westmecklenburgischen Raum ZIM Flugsitze stratet in Schwerin S. 4 Planungsstand Fehmarnbelt-Querung S. 10 Fachkräfte finden! Fachkräfte binden! S. 30 FOLGE 13 KEIMZELLEN DER WIRTSCHAFT DIE INDUSTRIE- UND GEWERBEGEBIETE IN WESTMECKLENBURG Industrie- und Gewerbegebiet „Nord West“ Seite 12 Metropolregion Hamburg: Gemeinsam stärken, gemeinsam wachsen!

Wirtschaftskompass A 11570 - ihkzuschwerin.de · Studie von ServiceValue in Kooperation mit der WirtschaftsWoche mit 5.819 Entschei - dern aus mittelständischen Unternehmen zum Thema

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A 1

1570

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017

Wirtschaftsmagazin der IHK zu Schwerin für den westmecklenburgischen Raum

ZIM Flugsitzestratet in Schwerin S. 4

PlanungsstandFehmarnbelt-Querung S. 10

Fachkräfte finden!Fachkräfte binden! S. 30

FOLGE

13KEIMZELLEN DER WIRTSCHAFTDIE INDUSTRIE- UND GEWERBEGEBIETE IN WESTMECKLENBURG

Industrie- und Gewerbegebiet „Nord West“ Seite 12

Metropolregion Hamburg: Gemeinsam stärken, gemeinsam wachsen!

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Wirtschaftskompass 04|2017 ■ 1

STANDPUNKT ■STANDPUNKT ■

Es ist geschafft. Nach langen Verhandlungen haben wir nun im Hamburger Rathaus den neuen Kooperationsvertrag über die Zusam-menarbeit in der Metropolregion Hamburg unterzeichnet. Es ist ein erhebender Moment, die Unterschrift für einen der neuen Träger zu leisten und in den Kreis der Metropolregion aufgenommen zu werden. Besonders gefreut hat mich persönlich, dass nun die gesamte Region Westmecklenburg integraler Bestand-teil der Metropolregion Hamburg (MRH) ist. Wir müssen als Wirtschaftsstandort im inter-nationalen Wettbewerb jetzt nicht mehr damit werben „in der Nähe der Metropole Hamburg“ zu liegen, sondern wir sind mittendrin in der Metropolregion!

An diesem strategischen Ziel haben viele Part-ner in den letzten Jahren gemeinsam beharr-lich und vertrauensvoll gearbeitet. Daher gilt es heute Dank zu sagen. Zunächst den Unter-nehmen in der gesamten Metropolregion. Sie leben die Metropolregion jeden Tag und benennen aus ihrem Alltag die Themen, die es in der Zusammenarbeit zu verbessern gilt.Danken möchten wir dem Altkreis Ludwigslust, der diese Anregungen sehr früh aktiv aufge-griffen und als Vorreiter den Weg bereitet hat.

Durch erfolgreiche Projektarbeit hat sich der Landkreis Ludwigslust-Parchim in den letz-ten Jahren das Ansehen der Partner in der Metropolregion erarbeitet. Dank gilt auch der Schweriner Staatskanzlei. Sie hatte bei den wichtigen Verhandlungen sowohl den Vorsitz im Regionsrat der Metropolregion als auch die Leitung der vom Lenkungsausschuss einge-setzten operativen Verhandlungsgruppe inne. In beiden Funktionen hat sie sich dafür einge-setzt, die Verhandlungen zum gemeinschaft-lichen Wohl des Landes MV und der MRH zum Erfolg zu führen.

Für die IHK zu Schwerin ist die Erweiterung der Metropolregion Hamburg ein doppelter Gewinn. Denn als Stimme der Wirtschaft gestalten nun auch die Industrie- und Han-delskammern, die Handwerkskammern, der UV Nord und für die Arbeitnehmer/innen der DGB Nord diese Kooperation gleichberechtigt mit. In Einklang mit den bisherigen Partnern wol-len wir noch mehr Projekte mit Wirtschafts-bezug anschieben. Denn es ist im Interesse aller Beteiligten, die neuen Strukturen nun mit Leben zu füllen und sie vor allem für die wei-tere Verbesserung der Standortbedingungen zu nutzen.

Uns ist besonders wichtig, dass die Unterneh-men der Metropolregion auf dem weiteren Weg nicht abgehängt werden. Daher lautet unsere Bitte: Engagieren Sie sich als Mitglied im Unternehmensbeirat unmittelbar für die Verbesserung der Standortbedingungen. Brin-gen Sie sich mit Ihren Themen und Projekt-vorschlägen weiterhin ein. Davon lebt unsere Metropolregion!

Wir sind Metropolregion

„Nicht mehr „In der Nähe von …“, sondern „mit-tendrin!“. Das ändert die Wahrnehmung und das Selbstverständnis. Nun gilt es im Tagesgeschäft die Standortbedingungen stetig zu verbessern."

Hans Thon

Präsident der IHK zu Schwerin

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• Sachverständige in Westmecklenburg• Rückblick Hannover Messe• Tourismusumfrage

Wirtschaftskompass Themen im nächsten

■  INHALT

SERVICE: Hauptgeschäftsführung 0385 5103-120Standortpolitik / International 0385 5103-200Existenzgründung & Unternehmensförderung 0385 5103-300 Innovation & Umwelt 0385 5103-300Aus- & Weiterbildung 0385 5103-400Recht, Steuern / Zentrale Dienste 0385 5103-500Medien & Kommunikation 0385 5103-140

IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Graf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin, [email protected], www.ihkzuschwerin.de

Das IHK-Magazin „Wirtschaftskompass“ ist als PDF auch unter www.ihkzuschwerin.de online abrufbar. Bitte benachrichtigen Sie uns unter Angabe Ihrer Ident-Nr., wenn Sie zukünftig keine Printausgabe des IHK-Magazins mehr erhalten möchten, per E-Mail: [email protected]

2 ■  Wirtschaftskompass 04|2017

Titelthema 04|2017: Metropolregion Hamburg: Gemeinsam stärken, gemeinsam wachsen!

Seite 18

■  STANDORTPOLITIKIntensives Interesse an MV WERFTEN 8Planungsstand für Fehmarnbelt-Querung 10Industrie- und Gewerbegebiete in Westmecklenburg 12Attraktiver: Innenstädte in MV 16

■  TITELTHEMA Metropolregion Hamburg: Gemeinsam stärken, gemeinsam wachsen! 18Zwei Fragen an Matthias Belke 23

■  AUS- & WEITERBILDUNG Ein ausgezeichneter Kreis 24Zielführend: Assistierte Ausbildung 26Industrie 4.0 - Was nun? 26VerA: Gut durch die Ausbildung 28Fachkräftesicherung durch Ausbildung 28

■ EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG Fachkräfte finden! Fachkräfte binden! 30Qualifizierung von Fachkräften 31Ernährungswirtschaft in Norddeutschland 32

■  INNOVATION & UMWELT6. Energieforum Mecklenburg-Vorpommern 34Natürliche Wärme nutzen 36Die neue Dimension: 3D-Druck 36Ansprechpartner zur Energiewende 37

■    INTERNATIONALStimmungsbild: Deutsche Firmen in den USA 38HANNOVER MESSE 2017 39

■  RECHT & STEUERN Onlinehandel: Ausschluss von Kunden? 40Insolvenzverfahren 41Amtliche Bekanntmachungen 42IHK-Veranstaltungen 43Kulturtipp 44

Auftakt mit viel Interesse:Roadshow MV WERFTEN

Auszeichnung für die Besten

Seite 32

Seite 24

Seite 8

Norddeutsche Ernährungswirtschaft

• In I DU I strie• Forderungen zur Bundestagswahl• Steuerforum

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Wirtschaftskompass 04|2017 ■ 3

WIRTSCHAFTSREGION WESTMECKLENBURG ■

Zunächst begrüßten der Präsident, Hans Thon und Siegbert Eisenach, Haupt-geschäftsführer der IHK zu Schwerin

die zahlreichen Gäste. Insbesondere wurden die Bundestagsabgeordnete Karin Strenz, der stellvertretende Landrat des Landkreises Nord-westmecklenburg, Mathias Diederich und der Hauptgeschäftsführer der IHK zu Lübeck, Lars Schöning, willkommen geheißen.

Inhaltlich verwiesen alle Redner auf die Stärken der Region Westmecklenburg und bekräftigten mit Verweis auf viele substan-zielle Ansiedlungen in den letzten Jahren die Chancen, die sich aus der Mitgliedschaft zur Metropolregion Hamburg auch international ergeben. Insbesondere Karin Strenz lobte die Arbeit der Schweriner IHK und verwies auf das hohe Engagement der IHK, um Projekte wie die A 14 oder auch die Internationalisierung im Interesse der Unternehmen Westmecklen-burgs beständig voranzutreiben. Gerade in Richtung Kasachstan seien hier in den letzten Jahren viele Aktivitäten registriert worden. Die Fehmarnbelt-Querung sowie die schnelle Realisierung der A 14 bis in den süddeutschen Raum wurden einhellig als großartige Mög-lichkeit für weiteres Wachstum der Region bewertet. Im Zusammenhang mit der Inves-tition der MV WERFTEN wurde die Situation des Arbeitsmarktes deutlich. Es gelte nun, alle Reserven zu mobilisieren, um für die Unter-

nehmen der Region ausreichend viele Fach-kräfte bereitstellen zu können.

Die Geschäftsführer Ronny Freitag und André Barten haben die Gäste des IHK-Frühjahrs-treffs durch das Unternehmen geführt und ihnen einen Einblick in die Produktionsab-läufe der Mebak Metallbau GmbH geboten. Die in Schönberg, Landkreis Norwestmecklen-burg, ansässige Mebak Metallbau GmbH ist Systemanbieter und bedient als Zulieferun-ternehmen besondere Ansprüche und Kun-denwünsche. Der mittelständische Metallver-arbeiter bietet ebenso Planungsleistungen, wie Verarbeitung und Veredelung wie auch Montage und Lieferung aus einer Hand. Im gesamten Bundesgebiet, wie auch über die Grenzen hinaus, werden in Schönberg Gestelle und Zubehörteile für die Büromöbelindustrie, Medizintechnik und den Ladenbau produziert. Ganz gleich, welche Metallbearbeitung erfor-derlich ist, Sägen, Stanzen, Rohrlasern, Walzen, Kanten, Schweißen und moderne Beschich-tungsverfahren gehören zum Leistungsspek-trum des Unternehmens, das im Bereich der Sonderserien sehr leistungsstark ist. Als Serien-fertiger zeigt die Mebak ihre gesamte Leis-tungsstärke auch in der Sonderfertigung, diese macht immerhin zwanzig Prozent der Leistun-gen aus. Die Industrie- und Handelskammer zu Schwe-rin lädt dreimal jährlich Unternehmerin-

nen und Unternehmer ein, um in wechseln-den Unternehmen der Region mit einander ins Gespräch zu kommen. Mit den Jahres-zeitentreffen möchte die Industrie- und Handelskammer Unternehmerinnen und Unternehmern aus Westmecklenburg die Gelegenheit geben, in ungezwungener Atmo-sphäre über wirtschaftsrelevante Themen zu diskutieren und sich auszutauschen. n

Der diesjährige Frühjahrstreff fand am 14. März 2017 in der Mebak Metallbau GmbH in Schönberg statt. Über 60 interessierte Gäste aus der Wirtschaft, der Verwaltung und der Politik waren der Einladung gefolgt und erlebten einen interessanten Abend.

IHK-Frühjahrstreff

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IHK-Sommertreff

14. Juni 2017

IHK-Sommertreff 2017In der Landeshauptstadt SchwerinDienstag, dem 14. Juni 2017von 18:00 bis 20:00 Uhr bei der FVH Folienveredelung Hamburg GmbH & Co. KG, Ludwig-Bölkow-Str. 8, 19061 SchwerinInteressierte können sich ab sofort bei der IHK zu Schwerin anmelden:www.ihkzuschwerin.de

Veranstaltungsnummer: 18597861

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4 ■  Wirtschaftskompass 04|2017

Möbelspedition DIE 3 bietet neue Lager-Dienstleistung

Einen innovativen Lager-Service für private und gewerbliche Kunden bietet die Möbelspe-dition DIE 3 aus Mecklenburg-Vorpommern in Kooperation mit dem Verpackungsspezia-listen DMG AG, Flörsheim, ab dem 1. März: „Extraraum“. Die Profis übernehmen Verpa-ckung, Transport und Einlagerung. „Jeder braucht irgendwann vorübergehend zusätz-lichen Platz, möchte das überzählige Sofa, das liebgewonnene Erbstück, wichtige Akten oder die Terrassen-Möbel sicher zwischenlagern“, sagen Geschäftsführer Peter Suhrbier und Ralf Lehnert von DIE 3. Dafür bietet ihr Unterneh-men jetzt den notwendigen „Extraraum“. Das Konzept trägt den vielsagenden Zusatz „Lage-rung mit Serviceplus“: Kunden können genau in dem Umfang, den sie brauchen, in einer von vier Lagerboxen unterschiedlicher Größe ver-

stauen lassen. Die Profis von DIE 3 werden Ihre Sachen einpacken, schwere Möbelstücke zum Laster tragen und fachmännisch verstauen. Die versiegelte Box wird mit dem Möbelwagen zum geschützten Lagerort gebracht. Umfassende Versicherung inklusive. Der Kunde wendet sich

entweder direkt an DIE 3 und bespricht alle Details – oder die Internet-Buchungsplattform von „Extraraum“ (www.extraraum.de) stellt den Kontakt zwischen Kunde und der Möbel-spedition DIE 3 her. Informationen unter www.extraraum.de und www.die3umzuege.de n

■  WIRTSCHAFTSREGION WESTMECKLENBURG

Bild: Die 3

Das Großgewerbegebiet Göhrener Tannen in der Landeshauptstadt Schwerin hat ein neues Unternehmen: Neben Flamm

Aerotec eröffnete nun mit der ZIM Flugsitz GmbH ein weiteres Unternehmen der Luft-fahrtindustrie. Die Nähe zum Airbus-Werk in Hamburg, vor allen aber die Flächenverfüg-barkeit, Expansionsmöglichkeiten und kaum baurechtliche Restriktionen sind das Argument zur Ansiedlung. Rund 120 geladene Gäste aus Politik und Wirtschaft sowie Vertreter inter-nationaler Airlines nahmen an der feierlichen Eröffnung teil. Die Geschäftsführer Ange-lika und Peter Zimmermann begrüßten ihre

Gäste im neuen Verwaltungsgebäude und dankten allen Baubeteiligten für ihr Enga-gement. Besonderen Dank richteten sie an die Stadtverwaltung Schwerin und die Wirt-schaftsfördergesellschaft Invest in MV für die Unterstützung bei der Ansiedelung. Da am Unternehmenshauptsitz in Markdorf bei Fried-richshafen keine großflächigen Erweiterungen mehr möglich waren, wurde mit Schwerin ein zweiter Standort gewählt, der mehr Nähe zum Kunden Airbus und zum Hamburger Hafen bietet. 8,5 Millionen Euro hat das Unterneh-men investiert, um nun auf 7.500 Quadratme-tern Fläche zu produzieren. Die Mitarbeiter-

zahl wird sich dadurch von bislang 160 auf insgesamt 240 erhöhen. Eine Erweiterung am neuen Standort ist möglich.

Lob von Brigitte ZypriesBundesministerin für Wirtschaft und Ener-gie und Luft- und Raumfahrtkoordinatorin, Brigitte Zypries, lobte ausdrücklich die Arbeit aller Mitwirkenden und würdigte in ihrem Grußwort die Entscheidung von ZIM Flug-sitz für Deutschland und für Wachstum am Standort Schwerin. „Deutschland ist als Ent-wicklungs- und Produktionsstandort für die Luftfahrt sehr attraktiv. Das Beispiel ZIM Flug-

Am 3. März 2017 fand im Industriepark Schwerin die offizielle Eröffnung des zweiten Werks der ZIM Flugsitz GmbH statt. Über 20.000 Flugzeugsitze werden hier zukünftig produziert und 80 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Sart für ZIM Flugsitz in Schwerin

Bilder: Cordes

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Wirtschaftskompass 04|2017 ■ 5

WIRTSCHAFTSREGION WESTMECKLENBURG ■

Krüger + Voigt gewinnt Umweltpreis 2016

Bereits zum zwölften Mal wurde vom DHL Freight-Verbundpartner Unitrans Deutschland der Umweltpreis verliehen. Das Parchimer Spe-ditionsunternehmen Krüger + Voigt konnte mit energiesparenden Maßnahmen und dem Einsatz modernster Technologien und Fahr-zeuge die Mitglieder der Jury bei diesem Wett-bewerb überzeugen. Das Umweltmanagement von Krüger + Voigt ist sehr umfassend und weitaus mehr als nur eine reine Abfalltrennung. So setzt das Unter-nehmen seit je her auf einen modernen Fuhr-park der neuesten Emissionsklassen. Durch den Einsatz eines Fuhrpark-Management-Systems wird Kraftstoff gespart, Verschleiß vermindert und so die Umwelt geschont. Der Einsatz von Telematik in den Fahrzeugen erfasst zahlreiche Parameter. Diese Daten nutzt der Familienbe-trieb zur Schulung ihrer Mitarbeiter und ver-

bessert damit die Effizienz und den ökolo-gischen Einsatz der Fahrzeugflotte. Darüber hinaus muss das Unternehmen einschlägige Nachweise über alle Energieverbräuche, über die Sauberkeit und Kennzeichnung in allen Hallen, Büros, des gesamten Betriebsgeländes und der Funktionstüchtigkeit aller technischen Geräte erbringen. Selbst die Vertragspart-

ner von Krüger + Voigt, wie beispielsweise der Abfallentsorger, müssen die vorgege-benen Auflagen erfüllen. Damit unterliegt die gesamte Wertschöpfungskette einer ständigen Überprüfung und Kontrolle. Der Umweltpreis bestätigt dem Parchimer Familienunterneh-men nunmehr ihr aktives umweltfreundliches Handeln. n

„Unser Engagement für die Umwelt beginnt in unseren eigenen Arbeitsabläufen. Daher haben wir uns auch unser Umweltmanagement zertifi-zieren lassen. Der Erhalt des Umweltpreises ist gleichzeitig der Garant für die Umweltzertifizie-rung nach ISO 14001“ Daniel Hübel-Lembke, Umwelt- &

Qualitätsbeauftragter des Unternehmens

sitz zeigt dies eindrucksvoll“, sagte die Bundes-ministerin. Ministerpräsident Erwin Sellering freute sich über die Ansiedelung eines neuen Arbeitgebers in der Region und den Ausbau der Bereiche Luft- und Raumfahrt in Mecklenburg-Vorpommern. „Das zeigt, dass wir gemeinsam mit der Hanse Aerospace e.V. ein funktionie-rendes Netzwerk haben, das Anziehungskraft für die Luftfahrtbranche entwickelt hat“.

Tim Sommer, Airbus Vice President Seats and Electronics, teilte in seiner Rede die Einschät-zung des Ministerpräsidenten und brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass Airbus in ZIM Flugsitz einen leistungsfähigen deutschen Industriepartner gefunden hat, der Qualität „Made in Germany“ bietet. In anschließenden Werksführungen erhielten

die Gäste einen Eindruck von den modernen Produktionsstätten und Arbeitsplätzen. Mit dem zweiten Werk wird sich die Produktions-kapazität mehr als verdoppeln. Die Geschäfts-leitung sieht darin eine Stärkung des Haupt-sitzes in Markdorf, der zunächst entlastet und langfristig gesichert wird. Gebaut wurde unter modernen und ökologischen Aspekten. So wurden vor Baubeginn Zauneidechsen und Kreuzkröten umgesiedelt. In speziell angelegten Ausgleichsflächen fin-den Fauna und Flora einen neuen Lebensraum. Die Verwaltungs- und Produktionsgebäude werden energieeffizient und unter Nutzung von Geothermie beheizt. Für die Mitarbei-ter gibt es neben hellen Arbeitsplätzen auch gemütliche Aufenthaltsräume und einen Fit-nessraum.

Die ZIM Flugsitz GmbH ist ein Hersteller von gewichtsoptimierten Flugzeugsitzen für die Economy, Premium Economy und Business Klasse. Die Sitze werden individuell nach den Vorstellungen der Airlines entwickelt. Das im Jahr 2008 gegründete Unternehmen hat sich bei internationalen Airlines mit der Produktqualität „Made in Germany“ einen Namen gemacht. Rund 65.000 Flugzeugsitze aus der Produktion der ZIM Flugsitz sind der-zeit in Flugzeugen weltweit unterwegs. Alle fünf Jahre werden bei den wichtigsten Air-lines die Sitze ausgetauscht. Das inhaberge-führte Unternehmen aus dem Bodenseekreis beschäftigt 160 Mitarbeiter in der Entwick-lung, Produktion und Verwaltung am Haupt-sitz Markdorf und 80 Mitarbeiter im Werk Schwerin. n

Präsident Hans Thon und Siegbert Eisenach, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin (Bild links) während des Rundganges durch die Produktion. Bild rechts, v. l.: Siegbert Eisenach, Angelika Zimmermann (Geschäftsführerin ZIM Flugsitz) und Bundesministerin Brigitte Zypris.

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6 ■  Wirtschaftskompass 04|2017

Neuansiedlung in Schwerin: BVS Blechtechnik GmbH

Die BVS Blechtechnik GmbH siedelt sich neu in Mecklenburg-Vorpommerns Landeshaupt-stadt Schwerin an. Das Unternehmen stammt aus Böblingen (Baden-Württemberg) und hat sich auf Feinblechverarbeitung spezialisiert. Im Industriepark Schwerin ist der Bau einer Betriebsstätte geplant. Bis zu 25 neue Jobs entstehen mittelfristig im verarbeitenden Gewerbe. Die Standortvorteile Mecklenburg-Vorpommerns haben überzeugt: Die gut aus-gebaute Infrastruktur, die unmittelbare Nähe zu Hamburg und zur gesamten Ostseeregion

sowie gut ausgebildete Fachkräfte. Darüber hinaus plant das innovative Unternehmen mit der ZIM Flugsitz GmbH eine intensive Zusam-menarbeit.

Ein wesentliches Entscheidungskriterium für die Standortwahl war die bereits bestehende Part-nerschaft mit dem in Schwerin neu angesiedel-ten Unternehmen ZIM Flugsitz GmbH, einem Hersteller von Flugzeugsitzen. Bisher entwickelt und produziert BVS für ZIM neben mehreren Blechbaugruppen wie Komplettgehäusen und

Monitorhalterungen auch Centerkonsolen. Die Zusammenarbeit soll künftig in enger räum-licher Nachbarschaft verstärkt werden.

Das Gesamtinvestitionsvolumen für die Errich-tung des Standortes beträgt vermutlich rund acht Millionen Euro. Das Wirtschaftsminis-terium plant, bei Vorlage aller Unterlagen, das Vorhaben vermutlich in Höhe von rund 1,9 Millionen Euro aus Mitteln der Gemein-schaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) zu unterstützen. n

■  WIRTSCHAFTSREGION WESTMECKLENBURG

In den letzten 25 Jahren haben sich in Westmecklenburg aufgrund der gut ausge-bauten Infrastruktur gerade Unternehmen

der Ernährungswirtschaft massiv angesiedelt und sind zu einem bedeutenden Wirtschafts-faktor der Region geworden. Die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin hat diese Entwicklung aktiv unterstützt und begleitet. Bekannte Marken wie eben das im Februar besuchte Unternehmen Nestlé, aber auch Dr. Oetker, Kühne, Arla, Ludwigsluster Fleisch- und Wurstwaren, Edeka, Tchibo, Lübzer, Grabower, Rücker Käse, ToffeeTec, SweetTec oder Säfte von Riha Wesergold machen heute wesentlich die Wirtschaftskraft Westmecklenburgs aus.

Hans Thon, Präsident der IHK zu Schwerin, unterstrich im Gespräch die wichtige Rolle der Nestlé Deutschland AG am Standort der Lan-deshauptstadt im Industriepark Schwerin. Nam-

hafte Unternehmen, wie dieses sind Motoren wirtschaftlicher Entwicklungen. Der Schweriner Standort wird zunehmend interessanter für Unternehmen, die hier, im Umfeld der Metro-polregion Hamburgs eine moderne und optimal verzahnte Infrastruktur vorfinden.

Nestlé FachkräfteJens Ehrhardt, Nestlé-Werkleiter, nannte als einen wesentlichen Vorteil in der Region die positive unkomplizierte und direkte Unterstüt-zung, auf die sich das Unternehmen seit der Ansiedlung verlassen kann. Zunächst als Pro-jektleiter für den Aufbau des Werkes verant-wortlich und nun als Werkleiter konnte er auf zielorientiere Unterstützung von Entscheidern setzen. Derzeit werden am Schweriner Stand-ort der Nestlé Deutschland AG 330 Mitarbeiter beschäftigt. In den kommenden Jahren benö-tigt das Unternehmen weitere Fachkräfte mit

Automatisierungs- und Technikkenntnissen in Schwerin. Derzeit werden fünf Mechatroniker, fünf Fachkräfte für Lebensmitteltechnik und drei Fachkräfte für Lagerlogistik in Schwerin ausgebildet.

Standortqualität im Industriepark SchwerinDer Industriepark Schwerin verfügt über eine hervorragende infrastrukturelle Lage. Befindet er sich doch in unmittelbarer Nähe zu den See-häfen Wismar (A 14) und Rostock (A 20) sowie zur Metropolregion Hamburg und der Bundes-hauptstadt Berlin (jeweils A 24) Der Lücken-schluss der A 14 bis nach Magdeburg wird die Anbindung an den mittel- und süddeutschen Raum zukünftig noch weiter verbessern. Der Bau eines direkten Autobahnzubringers vom Industriepark Schwerin zur A 14 ist bereits in Planung. n

Nestlé-Werkleiter Jens Ehrhardt, empfing am 23. Februar 2017 den IHK-Präsidenten Hans Thon und IHK-Hauptgeschäftsführer Siegbert Eisenach zum Dialog am Schweriner Standort. Hier wurde 2014 mit der Produktion von Nescafé Dolce Gusto Kaffeekapseln begonnen.

IHK vor Ort: Nestlé in Schwerin

V. l.: Jens Ehrhardt, Werkleiter Nestlé Deutschland AG, Siegbert Eisenach, Hauptgeschäftsführer, und Hans Thon, Präsident der IHK zu Schwerin.

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Brummen ist einfach.

Weil die Sparkassen den Motor unserer Wirtschaft am Laufen halten.

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8 ■  Wirtschaftskompass 04|2017

■  STANDORTPOLITIK

Gemeinsam hatten die IHK zu Schwerin und die Handwerkskammer Schwerin in Abstimmung mit MV WERFTEN vor-

nehmlich potenzielle Zulieferer eingeladen. MV WERFTEN stellten ihr ehrgeiziges Baupro-gramm vor: Luxusflussschiffe aus Stralsund sowie Giga-Kreuzliner aus Wismar. Während weltweit die Schiffbaukrise auch Werften in Asien einholt, boomt der norddeutsche Schiff-bau, an der Spitze neben der Meyer Werft in Papenburg nun auch MV WERFTEN in Wismar. Die Auslastung mit Schiffbauaufträgen bis 2025 verspricht zahlreiche Aufträge. 70 bis 80 Prozent Zulieferungen je Kreuzfahrtschiff sind der Hauptgrund für das Erscheinen von rund

400 Zulieferunternehmen nicht nur aus Nord-deutschland. In der Info-Veranstaltung wurde den Zulieferern das Bauprogramm, aber auch das Investitionsprogramm erläutert. Hieraus resultieren umfangreiche Chancen für etliche Aufträge an Unternehmen aus der Region.

Zulieferer-PortalMV WERFTEN stellten zudem ihr neues Zulieferer-Portal vor: An Aufträgen interes-sierte Unternehmen können sich schnell und unkompliziert unter www.mv-werften.com an MV WERFTEN wenden. Die Zulieferbedarfe und die Wertschöpfungspotenziale für Unter-nehmen aus der Region versprechen Chancen

für weite Teile der Wirtschaft. Künftig wird es gemeinsam darauf ankommen, für den Industriestandort Mecklenburg-Vorpommern bundesweit zu werben. Wir sind mehr als nur Tourismusland. Mecklenburg-Vorpommern ist ein Industriestandort, der auch die weltweit größten und modernsten Kreuzfahrtschiffe bauen wird. Im Interesse des produzierenden Gewerbes muss das Image von Mecklenburg-Vorpommern erweitert werden.

Industrie-Image-KampagneGemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium und den drei Industrie- und Handelskammern in Mecklenburg-Vorpommern plant die IHK

Der Saal im Ludwig-Bölkow-Haus konnte nicht alle interessierten Gäste aufnehmen. Einige Gäste verfolgten die Veranstaltung über Monitore im Foyer der IHK zu Schwerin. Für die Auftaktveranstaltung der Informationstour der MV WERFTEN am 28. Februar 2017 in der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin zeigten knapp 400 Unternehmen aus Norddeutschland ein hohes Interesse.

Intensives Interesse an MV WERFTEN

Fast 400 interessierte Gäste folgten auf der Auftaktveranstaltung der Roadshow in der IHK zu Schwerin den Ausführugen der Vertreter der MV WERFTEN und führten anschließend einen regen Dialog.

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Wirtschaftskompass 04|2017 ■ 9

STANDORTPOLITIK ■

Schiffbau in MVObwohl die Beschäftigtenzahlen im Schiffbau trotz verbesserter Auftrags-lage seit 2001 um ca. zehn Prozent gesunken sind, spricht vor dem Hinter-grund der aktuellen Branchenprogno-sen neben der Innovationsintensität vor allem der hohe Grad der Spezialisierung und der große Zulieferungsanteil an der Wertschöpfung (60 bis 80 Prozent) für eine Einstufung des Schiffbaus und der maritimen Fertigung als strategische Branche, auch für Mecklenburg-Vor-pommern. Auf den Schiffswerften an der norddeutschen Küste sind rd. 21.000 Beschäftigte zu verzeichnen. In Meck-lenburg-Vorpommern sind ca. 5.000 Arbeitnehmer im Maritimen Bereich beschäftigt und ca. 180 Zulieferbetriebe sind in diesem Bereich zumindest par-tiell aktiv. Allerdings ist der Rückgang der Beschäftigten in der Kernbranche Schiffbau augenfällig. Zukunftskon-zepte müssen die Fragen beantworten, mit welchen Produkten und auf wel-chen Märkten die Werftstandorte als einstige Kernbranche der Wirtschaft des Landes aktiv sein werden. Durch das Russlandembargo zeichnen sich in den erhofften Segmenten des Spezialschiff-baus derzeit keine Veränderungen ab. Die Fertigstellung von Umspannplatt-formen war ein wichtiger Beitrag zur Erschließung von Off-Shore-Windparks und zeigte die Flexibilität und Fähigkeit der Werftstandorte und aller vernetzten Zulieferunternehmen.

zu Schwerin eine Industrie-Image-Kampagne. Bereits im Jahr 2016 hatte die Vollversamm-lung der Schweriner IHK hierzu einen weit-reichenden Beschluss gefasst. Mit dem Koali-tionsvertrag hat die SPD-CDU-Koalition das Thema Industrie-Image für diese Legislatur verankert. Nun muss zeitnah eine Umsetzung erfolgen. Das Engagement von Genting in MV unterstreicht diese Notwendigkeit. n

Information:IHK zu SchwerinKlaus Uwe Scheifler 0385 [email protected]

Über 100 Anfragen übergab IHK-Geschäfts-bereichsleiter Klaus Uwe Scheifler an Stefan Sprunk, Head of marketing and communica-tions, MV WERFTEN.

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10 ■  Wirtschaftskompass 04|2017

■  STANDORTPOLITIK

Im Oktober 2013 haben die Vorhabenträger einen Antrag auf Planfeststellung des Tun-nels beim LBV Kiel eingereicht. Der Antrag

basiert auf umfangreichen Voruntersuchungen und enthält eine ausführliche Beschreibung des Tunnels sowie der Wahl der Linienführung, der Bauverfahren, der Bauwerksalternativen und der Umweltauswirkungen des Projekts. Auf Grundlage des ersten Beteiligungsverfah-rens wurde der Antrag erweitert und in eini-gen Bereichen aktualisiert. Eine solche Über-arbeitung ist ein normaler Bestandteil von Genehmigungsverfahren in Deutschland. Nach einem Antrag auf Planänderung im Juni 2016 resultierte ein zweites Beteiligungsverfahren in 12.600 Einwendungen von Bürgern und Behörden, die nun erwidert wurden.

Deutsche Experten sichern höchste QualitätFemern A/S kann im Planfeststellungsverfah-ren auf 150 namhafte deutsche Experten in den Bereichen Umweltschutz, Sicherheit, Tech-nik, Recht, Prozessmanagement und Verkehr zurückgreifen. Sie gewährleisten dank ihrer langjährigen Erfahrungen mit anderen deut-schen Planfeststellungsverfahren, dass sämt-lichen Anforderungen und Auflagen entspro-chen werden. Auch intern wurden Fachleute angestellt, die bereits an anderen deutschen Großprojekten mitgearbeitet haben. Mithilfe externer Gutachten hat Femern A/S außerdem

den Erstellungsprozess für die große Anzahl von 12.600 Erwiderungen im Vergleich zum ersten Beteiligungsverfahren optimiert. Wäh-rend des gesamten Verfahrens stand Femern A/S in einem engen Dialog mit den zustän-digen deutschen Behörden und hat zentrale Punkte aus ihren Stellungnahmen der ersten Anhörungsrunde in den aktualisierten Pla-nungsunterlagen berücksichtigt.

Verfahren bis zum PlanfeststellungsbeschlussDer LBV Kiel wird die Erwiderungen wie nach der ersten Anhörung sorgfältig prüfen. Danach wird Femern A/S die Erwiderungen entspre-chend den Anweisungen der Behörde anpassen. Der LBV Kiel entscheidet anschließend über den weiteren Verlauf des Verfahrens. Vor Erlass des Planfeststellungsbeschlusses durch den LBV Kiel werden Erörterungstermine mit allen Einwen-dern stattfinden, um die Erwiderungen zu dis-kutieren. Der schleswig-holsteinische Verkehrs-minister hat im Dezember 2016 angekündigt, dass ein Planfeststellungsbeschluss 2017 nicht mehr erwartet werden kann. Das Ministerium wird voraussichtlich im Frühjahr 2017 einen neuen Gesamtzeitplan veröffentlichen.

Vom Planfeststellungsbeschluss zum BaubeginnDer Planfeststellungsbeschluss für den Fehmarn belt-Tunnel kann vor dem Bundes-

verwaltungsgericht in Leipzig beklagt werden. Adressat für Klagen ist als zuständige Plan-feststellungsbehörde der LBV Kiel. Femern A/S wird jedoch im Falle eines Rechtsstreits als Antragsteller zusammen mit seinen Bera-tern juristischen und technischen Beistand leisten. Um die Belastbarkeit des Antrags vor dem Bundesverwaltungsgericht sicherzustel-len, hat Femern A/S einen ehemaligen Richter des Gerichts als Berater hinzugezogen. Laut Auskunft der deutschen Behörden dauert ein Gerichtsverfahren bis zu zwei Jahre. Der Plan-feststellungsbeschluss wird rechtsgültig, sobald das Bundesverwaltungsgericht über eventuelle Klagen gegen das Projekt geurteilt hat. Erst dann können die Bauarbeiten auf deutscher Seite beginnen. Derzeit wird davon ausgegan-gen, dass 2020 mit dem Bau des Fehmarnbelt-Tunnels begonnen werden kann. n

Information:IHK zu SchwerinHannes Schubert 0385 [email protected]

Die Vorhabenträger für den Bau des Fehmarnbelt-Tunnels, Femern A/S und der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein, Niederlassung Lübeck (LBV Lübeck) übermittelten am 15. Februar 2017 Erwiderungen auf 12.600 Einwendungen aus dem zweiten Beteiligungsverfahren an die zuständige Planfeststellungsbehörde, den Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein, Betriebssitz Kiel (LBV Kiel). Die Erwiderungen sind ein weiterer Meilenstein für die Genehmigung des Tunnels in Deutschland. Der Fehmarnbelt-Tunnel muss auf deutschem Hoheitsgebiet durch einen Planfeststellungsbeschluss genehmigt werden. Auf dänischem Hoheitsgebiet ist der Tunnel durch ein Baugesetz des dänischen Parlaments von 2015 bereits genehmigt.

Planungsstand für Fehmarnbelt-Querung

Zahlen & Fakten zum Planfeststellungsverfahren

2008: Unterzeichnung des Staats-vertrags2008 bis 2013: Voruntersuchungen, 150 Mio. Euro2009: Ratifizierung des StaatsvertragsOktober 2013: Antrag auf Planfest-stellung, 11.000 SeitenMai 2014: Beginn des 1. Beteiligungs-verfahrens, 3.100 EinwendungenMai 2015: Abgabe der ErwiderungenJuli bis November 2015: Erörterungs termineJuni 2016: Antrag auf Planänderung, Beginn des 2. Beteiligungsverfahrens, 12.600 EinwendungenFebruar 2017: Abgabe der Erwide-rungen

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STANDORTPOLITIK ■

Wirtschaftskammern bei Bildungsministerin

Um die Sicherung der Ausbildungsreife der Schulabgänger, die Reduzierung der Schul-abbrecherzahlen und um die Digitalisierung in den Schulen ging es am 23. Februar 2017 bei einem Arbeitstreffen der Präsidenten und Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Han-delskammern und der Handwerkskammern des Landes mit Bildungsministerin Birgit Hesse.

Claus Ruhe Madsen, Präsident der IHK zu Rostock, die derzeit die Geschäftsführung der IHKs in Mecklenburg-Vorpommern inne hat: „Gerade das Thema Digitalisierung wird in den Schulen eine große Rolle spielen, je eher, desto besser. Daher sind wir gern dabei, das Thema gemeinsam mit dem Bildungsministerium nach vorne zu bringen und Initiativen der Zusam-menarbeit zu unterstützen. Gleiches gilt bei der Berufsorientierung und bei der weiteren Stärkung attraktiver und bedarfsgerechter Berufsschulangebote.“ n

1. Reihe, v. l.: Claus Ruhe Madsen, Präsident der IHK zu Rostock, Birgit Hesse, Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Wolfgang Blank, Präsident der IHK Neu-brandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern,2. Reihe, v. l.: Siegbert Eisenach, Hauptgeschäftsführer, der IHK zu Schwerin, Edgar Hummelsheim, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Schwerin, Peter Günther, Präsident der Handwerks-kammer Schwerin, und hintere Reihe, von links: Jens-Uwe Hopf, Hauptgeschäftsführer Handwerks-kammer Schwerin, Jens Rademacher, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Rostock und Torsten Haasch, Hauptgeschäftsführer der IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern

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■  STANDORTPOLITIK

Die wirtschaftliche Struktur des Mittel-zentrums Grevesmühlen ist geprägt durch kleine und mittlere Handwerksunternehmen sowie Industrieunternehmen aus den Bran-chen Metallbearbeitung, Elektrotechnik und Maschinenbau. Daneben verfügt Grevesmüh-

len über eine große Anzahl von öffentlichen Einrichtungen wie Kreisverwaltung, Amtsge-richt, Arbeitsagentur und Krankenhaus sowie allen Schulformen bis hin zum Gymnasium. In Grevesmühlen befinden sich vier ausgewie-sene Gewerbe- und Industriegebiete, alle in

unmittelbarer Nähe zur Autobahn A 20. Die Gewerbegebiete „Ton Weide“ und „Südlicher Kapellenberg“ verlaufen entlang des Grünen Weges. Dieser bildet die Hauptachse des pro-duzierenden Gewerbes in Grevesmühlen. Mit dem Gewerbegebiet „Nord West“ wurden in

Industrie- und Gewerbegebiete in WestmecklenburgGrevesmühlen – Industrie- und Gewerbegebiet „Nord West“

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„Verwaltung und Unternehmen in Grevesmühlen sind kompetent und breit auf-gestellt, profitierten sowohl von unserer Lage als auch von der eigenen Stärke des Standorts. Gerade für technisch innovative Projekte der Energiewende kön-nen wir über unser Netzwerk „Stadt ohne WATT“ wohl mehr Erfahrung bieten als andere Kommunen in MV. Wir sind aber auch schnell in unseren Entschei-dungen und pflegen den kurzen Draht zu unseren Unternehmern. Wirtschafts-

förderung ist somit folgerichtig bei uns Chefsache und das heißt, konkrete Hilfestellungen bei Erweiterungen oder Neuansiedlungen anzubieten und beim Netzwerken und beim Erfahrungs-

austausch behilflich zu sein.“ Lars Prahler, Bürgermeister Grevesmühlen

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Wirtschaftskompass 04|2017 ■ 13

den 2000er Jahren zusätzliche Industrie- und Gewerbeflächen zur Ansiedlung geschaffen. Neben der hervorragenden Infrastruktur ver-fügen Stadt und Umland über weitere quali-tative Merkmale wie Arbeitskräftepotenzial und einen hohen Freizeitwert mit der Ostsee vor der Haustür.

Lage und ErreichbarkeitDas Mittelzentrum Grevesmühlen liegt unge-fähr in der Mitte des Landkreises Nordwest-mecklenburg, zwischen den Hansestädten Lübeck und Wismar. Die Lage direkt an der Autobahn A 20 sorgt für kurze und schnelle Verbindungen in alle Richtungen. Insbe-sondere die Anbindung an die umliegenden Ostseehäfen (Wismar, Lübeck und Rostock) und die Zugehörigkeit zur Metropolregion Hamburg bieten ideale Voraussetzungen für eine Ansiedlung. Die nahegelegenen Flughä-fen Schwerin-Parchim, Hamburg-Fuhlsbüttel und Rostock-Laage stellen die überregionale Erreichbarkeit sicher und stehen für eine hervorragende infrastrukturelle Ausstattung des Standortes. Grevesmühlen verfügt zudem über einen direkten Bahnanschluss mit stünd-licher Taktung von Regionalbahnen in Rich-tung Lübeck, Rostock und Schwerin. An der westlichen Stadtseite, direkt an der Bundes-straße B 105, befindet sich das Industrie- und Gewerbegebiet „Nord West“.

Standortangebote nach MaßGrevesmühlen bietet Industrie- und Gewer-begebiete zu besonders attraktiven Konditio-nen. Zur sofortigen Ansiedlung stehen voll erschlossene Flächen in den Gebieten „Nord West“, „Ton Weide“ und „Südlicher Kapellen-berg“ bereit. Nachhaltiges und ökologisches Handeln werden in der Stadt großgeschrie-ben. Die Gewerbeflächen in den Gebieten „Ton Weide“ und „Nord West“ verfügen über Fern-wärmeanschlüsse aus Biogasanlagen.

Das Gebiet „Nord West“ bietet mit seiner Gesamtgröße (netto) von ca. 21,3 Hektar, wovon derzeitig etwa 3,2 Hektar verfügbar sind, ideale Rahmenbedingungen für viel-fältige gewerbliche und industrielle Nut-zungen. Alle Flächen sind voll erschlossen. Der Zuschnitt kann an die jeweiligen Erfor-dernisse investierender Unternehmen ange-passt werden. Die größte zusammenhängende verfügbare Fläche hat dabei eine Größe von 2,4 Hektar. n

STANDORTPOLITIK ■

Standortdaten

Faktoren Daten

Standort Grevesmühlen (PLZ 23936)

Straßen: Vielbecker Weg, Am Baarssee

Eigentümer Stadt Grevesmühlen

Größe 21,3 Hektar vollerschlossen, davon 3,16 Hektar verfügbar

Auslastung ca. 85 Prozent

Parzellierung Entsprechend der Nachfrage größte zusammenhängende Fläche 2,36 Hektar

Planungs-/Baurecht Bebauungsplan Nr. 29 Ausweisung als Industrie- und Gewerbegebiet (GI und GE) Grundflächenzahl GRZ: 0,6max. Gebäudehöhe: 12,00 m

Entfernung zu Bundesautobahnen

A 20: 5 Kilometer A 14: 30 Kilometer A 1: 50 Kilometer A 24: 55 Kilometer

Entfernung zu Bundes-/Landesstraßen

B 105: 0 Kilometer B 208: 15 Kilometer L 03: 1 Kilometer

Entfernung zu Häfen Wismar: 20 Kilometer Lübeck: 40 Kilometer Rostock: 100 Kilometer Hamburg: 110 Kilometer

Entfernung zu Flughäfen Schwerin-Parchim: 80 Kilometer Rostock: 100 Kilometer Hamburg: 110 Kilometer Berlin-Tegel: 260 Kilometer

Entfernung zur Innenstadt 1 Kilometer

Angesiedelte Unternehmen 3

Kaufpreis VHS

Hebesätze Gewerbesteuer: 350 Prozent Grundsteuer B: 380 Prozent

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14 ■  Wirtschaftskompass 04|2017

Garnelen Farm Grevesmühlen GmbH & Co. KG

Innerhalb von sechs Monaten reifen die begehrten White Tiger Garnelen „Cara Royal“ in der natürlichen Aquakultur der Grevesmüh-lener Farm von der Larve bis zur Delikatesse. Das Prinzip der Farm ist es, natürliche und reine Lebensmittel zu produzieren. Jeder Arbeits-schritt ist daher ein energieeffizienter Prozess – im Umgang mit Strom, Wasser oder Wärme. Die Becken werden durch die Überschusswärme eines angrenzenden Betriebes geheizt, was für Nachhaltigkeit sorgt und Kosten spart. Ausge-klügelte Lüftungsprozesse, Kreislaufsysteme für den Wasseraustausch sowie der konse-quente Einsatz stromsparender Technik ver-

helfen zu einer besonders guten Energiebilanz. Die vier Becken verteilen sich auf zwei Eta-gen, sind 35 Meter lang und fassen insgesamt 360 Kubikmeter. Das Wasser wird stündlich getauscht – und es bleibt dennoch dasselbe. Dafür sorgen zwei Reinigungskreisläufe – einer für jede Etage. Auf 1.200 Quadratmetern ver-folgt die Garnelen Farm Grevesmühlen diesen in Deutschland erstmalig betriebenen Prozess. Die Garnele ist von Natur aus biologisch und das soll sie im Produktionsprozess auch bleiben. Deshalb folgt jede Phase – vom Einsetzen der Larve ins Zuchtbecken bis zum fangfrischen Verkauf – dem Grundsatz: 100 Prozent Biolo-

gie. Null Prozent Chemie. Die Larven stammen aus einer Zucht in Florida, die garantiert, dass die Tiere seit Generationen kerngesund sind. Sie sind etwa zwei Wochen jung, kleiner als eine Bleistiftspitze und brauchen zum Wachsen eine sensible Umgebung mit kühlerem Wasser und mehr Mineralien, um sich an ihre zukünftige Umgebung zu gewöhnen. Nach ca. zehn Tagen kommen sie in die "große Freiheit" in tropisch-warmem Wasser mit geringerem Salzgehalt – optimale Bedingungen für die natürliche Ent-wicklung der Garnelen. Dort wachsen sie fünf bis sechs Monate aus und sind am Ende des Zyklus schließlich erntefähig. n

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■  STANDORTPOLITIK13FOLGE

„Das wichtigste Kriterium bei unserer Ansiedlung in Grevesmühlen war die durchweg gute Unterstützung der Behörden und aller sonsti-gen Beteiligten. Alle waren dem durchaus neuen und ungewöhnlichen Vorhaben gegenüber von Beginn an aufgeschlossen. Hinzu kommt die eingegangene Synergie mit dem Zweckverband Grevesmühlen: bis-her ungenutzte Überschusswärme aus der Abwasserreinigung wird nun über eine eingerichtete Fernwärmeleitung zu uns geleitet und zur Erwärmung unserer Becken genutzt. Somit schützen wir die Umwelt und unterstützen das Grevesmühlener Konzept ‚Stadt ohne Watt‘. Gleichzeitig entsteht eine wirtschaftliche Win-Win-Situation für Zweckverband und uns. Auch die Lage des Standortes Grevesmühlen war für uns natürlich ein entscheidender Faktor bei der Ansiedlung. Wir sind über die A 20 quasi direkt an das Autobahnnetz angeschlos-sen und liegen auf halber Strecke zwischen Hamburg und Berlin. Nicht zuletzt ist die Ostseeregion einfach eine wunderschöne Gegend und wir haben hier super Personal direkt aus der Region gefunden!“ York Dyckerhoff, Geschäftsführer der Garnelen Farm Grevesmühlen GmbH & Co. KG

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Wirtschaftskompass 04|2017 ■ 15

FOLGE

13Lars PrahlerBürgermeister Stadt Grevesmühlen 03881 [email protected]

Ansprechpartner und Informationen zum Industrie- und Gewerbegebiet „Nord West“

Hannes SchubertIndustrie- und Handelskammer zu Schwerin 0385 [email protected]

STANDORTPOLITIK ■

Happy Texx GmbH

Hier erleben Sie Textilien hautnah! Im Her-zen Mecklenburgs in Grevesmühlen befindet sich die Textildruckerei Happy Texx. Eine leis-tungsfähige Druckerei & Stickerei mit integ-riertem Textilhandel. Mittlerweile ist Happy Texx ein familiengeführtes mittelständisches Unternehmen. Die beiden Geschäftsführe-rinnen Gabriele Muchow und Christin Tramm vereinen langjährige Erfahrung im Textildruck & Stick und eine moderne Ausrichtung ihres Unternehmens. n

„Wir fühlen uns seit Unternehmensgründung wohl in Grevesmüh-len und wissen die hervorragende Infrastruktur des Gewerbegebie-tes Grüner Weg zu schätzen. An unserem Standort partizipieren wir von der Nähe zur A 20 und A 14. Über die Jahre haben wir unsere Produktion ausgebaut und unsere Räumlichkeiten moderni-siert. Für das Veredeln von Textilien bieten wir alles an. Wir lie-fern bundesweit und das sehr erfolgreich! Wir überraschen unsere Kunden mit großer Flexibilität und kreativem Einfallsreichtum. Wir machen fast alles möglich – auch Spezialwünsche! Unsere Textildruckerei bietet neben den Sieb-, Flex- und Flockdruck-verfahren weitere moderne Druckarten für die Veredelung von Arbeitsbekleidung, Promotion- und Sporttextilien. So gehören auch der Transfer-, Digital- und Solventdruck mittlerweile genauso zum Happy Texx – Portfolio wie auch der Sublimationsdruck und die Lasergravur. In unserer eigenen Stickerei arbeiten wir seit 2008 mit modernen ‚Vier- und Sechs-Kopfmaschinen. Über 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen wir vorrangig aus der Region. Wir sind ein Ausbildungsbe-trieb und bieten jungen Menschen die Möglichkeit den Beruf des Medientechnologen im Bereich Siebdruck zu erlernen. Die nachhaltige Ausrichtung unseres Unternehmens liegt uns sehr am Herzen. Wir beheizen unsere Produktions- und Büroräume seit über einem Jahr mit einem energieeffizienten Blockheizkraftwerk und sind stolz auf unsere Solaranlage auf dem Dach der Produktion. Der eigene Strom wird in unser Netz eingespeist und versorgt unseren Maschinenpark. Am Standort in Grevesmühlen haben wir optimale Produktionsvor-aussetzungen vorgefunden und diese hervorragenden Bedingungen nutzen wir, um uns sukzessive weiterzu-entwickeln.“Gabriele Muchow (r.), und Christin Tramm (l.) Geschäftsführerinnen der Happy Texx GmbH in Grevesmühlen

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Bild: pixabay.com

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16 ■  Wirtschaftskompass 04|2017

Was derzeit die Besucher der Innen-städte erwarten, wurde in der bun-desweiten Befragung ermittelt. In

diesem Jahr nahmen erstmals auch mit Schwe-rin, Neubrandenburg, Greifswald, Wismar, Güstrow, Waren, Hagenow Städte aus MV an

der Befragung teil. Der Innenstadtbesucher in MV ist durchschnittlich 44 Jahre alt. Mit 57,4 Prozent suchen mehr Frauen als Männer die City auf. Die Mehrheit nutzt das Auto für den Weg. Knapp 70 Prozent kommen mindestens ein Mal in der Woche in die Innenstadt und 68 Prozent bleiben mehr als eine Stunde vor Ort. Büro- und Schreibwarenartikel, Drogeriewa-ren, Lebensmittel, Bücher und Optikerbedarf kaufen die Befragten lieber in den Geschäften der eigenen Stadt. Demgegenüber wird bei Elektronik, Sport- und Spielartikel, Bekleidung und Schuhe auch häufig im Internet gekauft.

GesamtattraktivitätDie Gesamtattraktivität der beteiligten Orte in MV wurde durch die Befragten mit der „Schul-note“ 2,4 (auf der Skala eins bis sechs) und damit attraktiver als der Bundesdurchschnitt (2,7) bewertet. Besonders positiv schnit-ten die Innenstädte von Wismar und Waren (Müritz) (2,1) ab. Dabei hat jeder Ort eigene Stärken: Hinsichtlich der Attraktivität konnte Schwerin mit der Erreichbarkeit mit öffentli-chen Verkehrsmitteln, Neubrandenburg mit PKW-Erreichbarkeit, Ladenöffnungszeiten und

Attraktiver: Innenstädte in MVAttraktiver Einzelhandel und attraktive Innenstädte sind eng miteinander verbunden. Die Innenstädte in Mecklenburg-Vorpommern können sich dabei sehen lassen. Das ist das Ergebnis der Studie „Vitale Innenstädte“ des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH).

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Arbeitstreffen der Handelsexperten

Wenn ein Vertriebskanal stark wächst, führt das unweigerlich zu Verdrängung im Markt. Durch den Online-Handel und das veränderte Kaufverhalten der Kunden hat sich die Han-delslandschaft in den letzten Jahren deutlich verändert. Doch die Kunden kommen noch immer gern in die Innenstädte, aber nicht mehr so oft wie früher, denn Einkaufen geht auch am Sonntag von zu Hause aus. Das ist das Vorab-Fazit des Handelsexperten Dr. Markus Preissner vom IFH Institut für Handelsfor-schung GmbH. In der gemeinsamen Sitzung der IHK-Handelsgremien in Mecklenburg-Vor-pommern am 1. März 2017 in Neubranden-burg stellte er die Ergebnisse der Studie „Vitale Innenstädte“ vor, an der sich sieben Städte aus dem Nordosten, u. a. Schwerin, Wismar und Hagenow aus der Kammerregion beteilig-ten. Schnell wurde deutlich, Einzelhandel ist heute mehr als nur Einkaufen. Das Umfeld, Ambiente, Erlebnis, Parken müssen stimmen und der Kunde will neben frei zugänglichem

WLAN vor Ort auch Informationen zu Ange-boten und Möglichkeiten in den Innenstädten. Da müssen die Handelsorte und viele Handels-betriebe in Mecklenburg-Vorpommern noch deutlich nachrüsten. Die Landessicht zu diesen Herausforderungen brachte Lothar Säwert, Abteilungsleiter der Landesentwicklung beim Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern, in die Diskussion ein, der auf die Chancen des „Dialogforums Einzelhandel Mecklenburg-Vor-pommern“ verwies. Hier ist eine enge Zusam-menarbeit zwischen der Handelsbranche, den IHKs, Vertretern der Städte und Gemeinden sowie der Landesregierung gefragt. n

Information:IHK zu SchwerinKristin Just 0385 [email protected]

■  STANDORTPOLITIK

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Wirtschaftskompass 04|2017 ■ 17

Parkmöglichkeiten, Waren (Müritz) mit verkaufsoffenen Sonn-tagen und Gastronomieangebot sowie Güstrow mit Dienstleis-tungs- und Freizeitangebot punkten.

Ambiente/Flair und AngebotDer Hansestadt Wismar wurde im Vergleich mit anderen Städten dieser Ortsgröße ein besonders Ambiente und Flair bescheinigt. Aber auch das Dienstleistungs- und Gastrono-mieangebot wurde in den Orten der Befragung des Landes positiv bewertet und tragen zu einem positiven Image der Standorte bei.

KritikpunkteUnzufrieden zeigten sich die Befragten vor allem mit dem Stadtmobiliar in den Städten in MV. Die Ausstattung der Innenstadt mit Sitz- und Spielmöglichkeiten bietet Entwick-lungspotenzial. Soll der Besucher möglichst lange in der City bleiben, muss an diesen Stellen nachgesteuert werden. Auch die Punkte Parken und Lebendigkeit wurde in einigen Orten als Schwäche der Innenstadt eingestuft. n

Information:IHK zu SchwerinKristin Just 0385 [email protected]

Gesundheitspolitischer Dialog

Am 8. Februar 2017 führten die Mitglieder des IHK-Ausschusses für Gesundheitswirtschaft auch in diesem Jahr den „Gesundheitspoli-tischen Dialog“ mit der Bundes- und Landespolitik sowie mit Ver-tretern der Krankenkassen durch. In der gläsernen Produktionsstätte der Firma Allergo Natur in der Hagenower Innenstadt debattierte das Gremium über laufende Gesetzgebungsverfahren und die Aus-wirkungen auf die Unternehmen und den Standort MV. Der Bundestagsabgeordnete Dietrich Monstadt und der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Harry Glawe, waren sich einig, dass durch die aktuell diskutierte mögliche Änderung des morbiditätsorientierten Risiko-strukturausgleichs (Morbi-RSA) deutliche Nachteile für MV entste-hen könnten. Für die Unternehmen, die Medizinprodukte herstellen und zertifi-zieren, ist der aktuelle Stand der neuen EU-Medizinproduktever-ordnung von Belang. Dietrich Monstadt berichtete, dass das Gesetz Mitte 2017 in Kraft treten soll und es dann eine Übergangsfrist von drei Jahren geben wird. Einigkeit bestand darin, dass europäische Standards für den internationalen Absatz und die Wettbewerbsfä-higkeit wichtig sind. Die zu erwartenden Veränderungen bedeuten allerdings besonders für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) und StartUps viele Neuerungen. Prozesse und Verfahren zwischen Herstellern, Behörden und Prüfstellen müssen inhaltlich neu abge-stimmt und in der Praxis umgesetzt werden. Auch das neue Heil- und Hilfsmittelgesetz bewegt die Gesundheits-industrie. Ein hoher bürokratischer Aufwand steht einer niedrigen Preisgestaltung für regionale Qualitätsprodukte entgegen, so argu-mentiert die lokale Gesundheitsindustrie. Zuletzt wurde das Thema Fachkräftesicherung im Pflegebereich im Kontext der Pflegestär-kungsgesetzes III, die Online-Apothekenentwicklung, das Selbsver-waltungsstärkungsgesetz sowie der Einsatz von Honorarärzten the-matisiert. n

Information:IHK zu Schwerin, Kristin Just 0385 5103-206, [email protected]

V. l.: Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin, Siegbert Eisenach, MdB Dietrich Monstadt, Vizepräsidentin der IHK zu Schwerin, Dr. Heike Thierfeld, Geschäftsführer der Allergo Natur Pharmazeutika GmbH & Co KG, Daniel Schönfelder, Regionalgeschäftsführer HELIOS Region Nord, Franzl Simon und Wirtschaftsminister Harry Glawe.

STANDORTPOLITIK ■

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18 ■  Wirtschaftskompass 04|2017

■  TITELTHEMA

Die Aufnahme in die Metropolregion Hamburg war ein wichtiges strate-gisches Ziel der Wirtschaft in West-

mecklenburg, das nun erreicht wurde. Jetzt gilt es, diese Kooperation mit Leben zu erfül-len und die Möglichkeiten für eine optimale Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes Westmecklenburg zu nutzen.

Nutzen für WestmecklenburgDie Zusammenarbeit in Metropolregionen ist ein globaler Trend, da sich viele Synergien aus der Zusammenarbeit einer urbanen Metropole mit ihrem Umfeld erschließen lassen. Grund-sätzlich entstehen Metropolregionen immer dort, wo wirtschaftliche und gesellschaftliche Verflechtungsräume historisch gewachsen sind. Dabei ist das Umland stets mehr als ein reiner Wohn- und Naherholungsraum für die urbane Bevölkerung. Denn durch die Verflech-tung von Metropole und Region entstehen zwangsläufig gemeinsame Handlungsfelder, für die durch eine vertrauensvolle Zusammen-arbeit geeignete Lösungen gefunden werden können. Durch die Erweiterung der Metro-polregion Hamburg um die Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, den Unternehmerverband Nord und den DGB Nord erhalten Wirtschaftsthemen zudem einen noch höheren Stellenwert für die Zusammen-

arbeit in der Metropolregion Hamburg. West-mecklenburg profitiert in besonderem Maße von den Stärken der Metropolregion Hamburg. Offenkundig ist hierbei die Funktion von Ham-burg als internationale Logistikdrehscheibe. Aber auch die Nähe zu weltweit führenden Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie nicht zuletzt zum kulturellen Angebot in der Elbmetropole mit ihrer internationalen Wahrnehmung ist für Westmecklenburg von Vorteil. Als Teil der Metropolregion Hamburg kann sich der Wirtschaftsstandort Westmeck-lenburg all diese Stärken im internationalen Wettbewerb zu Eigen machen.

Sieben gute Gründe für Westmecklenburg

1 Für Unternehmen sind wirtschaftliche Verflechtungsräume relevant. Daher

orientieren sich viele der Unternehmen in Westmecklenburg traditionell in Richtung Hamburg. Auch bei Neuansiedlungen sind Standorte entlang der Autobahn 24 (Ham-burg-Berlin) besonders gefragt. Unternehmen, die in der Metropolregion Hamburg einen Unternehmensstandort suchen, erhalten über das gemeinsame Gewerbeflächenportal GEFIS Informationen zu Gewerbeflächen im gesam-ten Gebiet der Metropolregion Hamburg. Die Kooperation in der Metropolregion Hamburg

ist damit ein weiterer wichtiger Vertriebskanal für die Wirtschaftsförderer in Westmecklen-burg.

2 Die Attraktivität Westmecklenburgs für die von den Unternehmen dringend

gesuchten Arbeitskräfte steigt durch die Zuge-hörigkeit zur Metropolregion Hamburg. Die Kooperation innerhalb der Metropolregion Hamburg erleichtert nicht nur durch umfas-sende Informationen den Zugang zu den viel-fältigen Kultur- und Freizeitangeboten in der Metropolregion. Vielmehr hat sich die Koope-ration auch das Ziel gesetzt, bestehende büro-kratische Hürden z. B. beim Auseinanderfallen von Wohn- und Arbeitsort in MRH abzubauen. Hierzu sollen insbesondere gemeinsame E-Government-Lösungen entwickeln werden. Aber auch der grenzüberschreitende Berufs-schulbesuch soll erleichtert werden.

3 Pendler sind auf gute Verkehrsverbin-dungen angewiesen. Die Metropolregion

Hamburg entwickelt die Verkehrsangebote für die Unternehmen sowie die Bürger kontinuier-lich weiter. Dabei fördert die Metropolregion Hamburg nicht nur den Bau von Pendlerpark-plätzen, sondern die Akteure suchen gemein-sam nach Lösungen, um z. B. den HVV-Tarif für die gesamte Metropolregion anbieten zu können. Zudem hilft die Kooperation in der Metropolregion z. B. durch Modellprojekte und

Am 27. Februar 2017 wurde im Hamburger Rathaus der neue Kooperationsvertrag über die Zusammenarbeit in der Metropolregion feierlich unterzeichnet. Seit dem 1. März 2017 ist damit räumlich ganz Westmecklenburg Teil der Metropolregion Hamburg. Zu den 19 kommunalen und vier staatlichen Trägern kommen zehn Kammern, der UV Nord und der DGB Nord hinzu. Auch die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin und die Handwerkskammer Schwerin tragen diese Zusammenarbeit und werden künftig in den Entscheidungsgremien mitarbeiten.

Metropolregion Hamburg: Gemeinsam stärken, gemeinsam wachsen!

MECKLENBURG- VORPOMMERN

NIEDERSACHSEN

SCHLESWIG- HOLSTEIN

Ratzeburg

BadOldesloe

Pinneberg

Rotenburg (Wümme)

Cuxhaven

BadFallingbostel

LüchowUelzen

LüneburgWinsen

Stade

Itzehoe Bad Segeberg

Heide

Wismar

Eutin

Lübeck

HAMBURG

Neumünster

LandkreisNordwestmecklenburg

KreisOstholstein

LandkreisUelzen

LandkreisLüchow-Dannenberg

LandkreisLüneburg

LandkreisHarburg

KreisHerzogtumLauenburg

KreisSegeberg

KreisStormarn

LandkreisHeidekreis

LandkreisStade

KreisDithmarschen

KreisPinneberg

KreisSteinburg

LandkreisRotenburg (Wümme)

LandkreisCuxhaven

Parchim

Ludwigslust

Schwerin

LandkreisLudwigslust-Parchim

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Wirtschaftskompass 04|2017 ■ 19

TITELTHEMA ■

Studien dabei, die Nahverkehrsangebote sinn-voll aufeinander abzustimmen.

4 Eine Metropolregion ist der Motor gesell-schaftlicher, kultureller und technolo-

gischer Entwicklung. Insbesondere Hamburg ist mit seinen Hochschulen und führende Unternehmen in den Bereichen IT, Medien und Kreativwirtschaft ein Innovationstreiber für die gesamte Metropolregion. Aktuell befas-sen sich die Akteure in der Metropolregion Hamburg intensiv mit den Möglichkeiten und Herausforderungen der Digitalisierung. Durch die Kooperation können gemeinsame Hand-lungsansätze und Lösungen identifiziert wer-den. Konkret beschäftigen sich die Träger der Metropolregion Hamburg z. B. mit den Aus-wirkungen der Digitalisierung auf die Logis-tikströme in der Metropolregion, um die Rah-menbedingungen rechtzeitig und bestmöglich anpassen zu können.

5 Im Bundesvergleich sind Unternehmen in Westmecklenburg eher schwach mit

Hochschulen und Forschungseinrichtungen vernetzt. Durch die Zusammenarbeit in der Metropolregion Hamburg erhalten die Unter-nehmen aus Westmecklenburg einen noch besseren und vielfältigeren Zugang zu Hoch-schulen und Forschungseinrichtungen in der gesamten Metropolregion Hamburg. Sie pro-fitieren zudem von der Unterstützung bei der

Suche nach den geeigneten Kooperationspart-nern. Die von der Initiative pro Metropolregion Hamburg e.V. entwickelte Technologiedaten-bank „TechSearch“ (www.pro-metropolregion-hh.de/techsearch/) ist ein Baustein bei diesen Bemühungen.

6 Eine Gemeinsamkeit der touristischen Destinationen in der Metropolregion

Hamburg und darüber hinaus in ganz Nord-deutschland liegt im vergleichsweise gerin-gen Anteil internationaler Gäste. Größe spielt im internationalen Wettbewerb eine wichtige Rolle. Durch den Zusammenschluss steigt die internationale Wahrnehmung und alle Akteure profitieren gemeinsam. Darüber hinaus führt die Metropolregion Hamburg mit „Welcome to MRH“ ein gemeinsames Projekt durch, das die Angebotsqualität und -vielfalt für auslän-dische Gäste in der gesamten Metropolregion Hamburg erhöhen soll. Durch die Zusammen-arbeit entstehen darüber hinaus vielfältige Informationsangebote (online und Print) mit Tipps und attraktiven Ausflugszielen für aus-ländische und inländische Touristen in der Metropolregion.

7 Ein Kooperationsfeld mit Ausbaupoten-zial ist die gemeinsame Bearbeitung

von internationalen Märkten. Einige der in der Metropolregion Hamburg verdichteten Branchencluster (z. B. Luft- und Raumfahrt)

bündeln bereits erfolgreich Synergien bei der Bearbeitung ausländischer Märkte, z. B. durch gemeinsame Messeauftritte. Diese Aktivitäten können künftig noch ausgeweitet werden. So könnten Unternehmen aus Mecklenburg-Vor-pommern auch mehr Unterstützung bei der Bearbeitung von neuen Märkten erhalten, die aus Kapazitätsgründen bislang nicht im Fokus waren.

Eine Übersicht aller laufenden und abgeschlos-senen Projekte der Metropolregion Hamburg erhalten Sie auf der Internetseite: www.metropolregion.hamburg.de

Gestalten Sie mit!Als Unternehmen in der Metropolregion Ham-burg haben Sie die Möglichkeit, die Zusam-menarbeit in der Metropolregion Hamburg mitzugestalten. Sie können Mitglied im Unter-nehmensbeirat werden, der den Regionsrat bei strategischen Fragen berät und auch konkrete Projektvorschläge einbringt. Ferner können Sie sich auch an der Umsetzung der Projekte als Kooperationspartner beteiligen.

Mehr Informationen zu den Aktivitäten und aktuellen Mitgliedern des Unternehmensbei-rats erhalten Sie online unter www.pro-metro-polregion-hh.de/unternehmensbeirat/.

MECKLENBURG- VORPOMMERN

NIEDERSACHSEN

SCHLESWIG- HOLSTEIN

Ratzeburg

BadOldesloe

Pinneberg

Rotenburg (Wümme)

Cuxhaven

BadFallingbostel

LüchowUelzen

LüneburgWinsen

Stade

Itzehoe Bad Segeberg

Heide

Wismar

Eutin

Lübeck

HAMBURG

Neumünster

LandkreisNordwestmecklenburg

KreisOstholstein

LandkreisUelzen

LandkreisLüchow-Dannenberg

LandkreisLüneburg

LandkreisHarburg

KreisHerzogtumLauenburg

KreisSegeberg

KreisStormarn

LandkreisHeidekreis

LandkreisStade

KreisDithmarschen

KreisPinneberg

KreisSteinburg

LandkreisRotenburg (Wümme)

LandkreisCuxhaven

Parchim

Ludwigslust

Schwerin

LandkreisLudwigslust-Parchim

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20 ■  Wirtschaftskompass 04|2017

■  TITELTHEMA

Wie funktioniert die neue Struktur der Metropolregion Hamburg?

Die Zusammenarbeit in der Metropolregion Hamburg wird erlebbar in den Projekten, die insbesondere aus den Mitteln der Förderfonds finanziert werden, in die alle beteiligten Bun-desländer einzahlen. Antragsteller für diese Projekte sollen auch weiterhin in der Regel die Landkreise und Kommunen sein, daran hat sich bis auf die Gebietserweiterung kaum etwas geändert.

Neu ist hingegen, dass die Träger der Metro-polregion Hamburg künftig noch stärker Drittmittel vom Bund oder der EU einwerben

wollen, um weitere Projektideen realisieren zu können. Hierfür wurde der Projektbüro e.V. gegründet.

Projektideen entstehen in der Regel in den sogenannten Facharbeitsgruppen (z. B. Tou-rismus oder Verkehr). In diesen Facharbeits-gruppen werden künftig auch die Vertreter der neuen Träger vollwertig mitarbeiten und kön-nen sich noch stärker in die Entwicklung von Projekten einbringen. Die Zusammensetzung der Facharbeitsgruppen ist je nach Thema unterschiedlich. Rund zwei Drittel der Mit-

glieder werden in der Regel von öffentlichen Stellen entsendet, ein weiteres Drittel kommt künftig aus der Wirtschaft. Entscheidend für die Mitarbeit in den Facharbeitsgruppen ist, dass die Träger jeweils ihre Expertise zum Fachthema einbringen. In der Facharbeits-gruppe Wirtschaft arbeiten daher auch viele Wirtschaftsförderer aus der Metropolregion Hamburg mit.

Auch in den Gremien, die über die Realisierung und Finanzierung der Projektideen entschei-den, sind künftig die Träger der Wirtschaft

Träger der Metropolregion Hamburg seit dem 1. März 2017• Länder: Hamburg, Mecklenburg-Vorpom-

mern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein.• Landkreise und kreisfreie Städte: Cuxhaven,

Dithmarschen, Harburg, Heidekreis, Her-zogtum Lauenburg, Ludwigslust-Parchim, Lübeck, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Neumünster, Nordwestmecklenburg, Ost-holstein, Pinneberg, Rotenburg (Wümme), Schwerin, Segeberg, Stade, Steinburg, Stor-marn und Uelzen.

• Wirtschaft und Sozialpartner: Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Flensburg, Handelskammer Hamburg, IHK zu Kiel, IHK zu Lübeck, IHK Lüneburg-Wolfsburg, IHK zu Schwerin und IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum, Handwerkskammer Hamburg, Lübeck und Schwerin, Vereinigung der Unternehmensverbände in Hamburg und in Schleswig-Holstein e.V., Bezirk Nord des Deutschen Gewerkschaftsbundes n Bi

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Speicherstadt Hamburg Schloss Ludwigslust

Bild: Bernd Sterzl / pixelio.de Bild: Erwin Lorenzen / pixelio.de

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Wirtschaftskompass 04|2017 ■ 21

TITELTHEMA ■

mit rund einem Drittel der Stimmen vertre-ten. Dem Regionsrat obliegt die strategische Steuerung der Metropolregion Hamburg. Er ist zuständig für Politik und Programmatik der Zusammenarbeit und trifft Entscheidungen in Angelegenheiten, die eine Abstimmung auf Spitzenebene erfordern. Er beschließt die grundsätzliche strategische Ausrichtung, über-prüft deren Zielerreichung und gibt Impulse für die inhaltliche und strukturelle Weiter-entwicklung der Zusammenarbeit. Ferner gibt es in der neuen Struktur zwei Beiräte, die den Regionsrat beraten. Dies sind der Unterneh-mensbeirat und der Kommunalbeirat.

Dem Lenkungsausschuss obliegt hingegen auf der Basis des strategischen Handlungsrah-mens und des Arbeitsprogramms die operative Steuerung der Metropolregion Hamburg. Er legt die operationellen Ziele und Maßnahmen fest und überwacht die nachfolgenden Umset-zungsprozesse und ihre Ergebnisse.

Ansprechpartner in der Metropolregion HamburgGrundsätzlich ist die Metropolregion Ham-burg als Zusammenschluss von Bundesländern, Gebietskörperschaften, Kammern und Verbän-den breit aufgestellt. Es ist viel Wissen zu den unterschiedlichsten Themenbereichen verfüg-bar. Mit den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Geschäftsstelle der Metropolregion Hamburg steht ein Team zur Verfügung, dass diese Kooperation kompetent navigiert. Die Geschäftsstelle kümmert sich auch um die Öffentlichkeitsarbeit und Koordi-nation des Regionalmarketings für die Metro-polregion, die Aufstellung des Wirtschafts-planes und die Verwaltung der Mittel sowie die Auftragsvergabe an externe Dienstleister.

„Die Nähe zu Hamburg ist für die Unternehmen in Westmecklenburg ein entscheidender Standort-faktor. Durch die vertrauensvolle Kooperation von Wirtschaft, Politik und Verwaltung in der Metro-polregion verbessern wir die Rahmenbedingungen und bauen gemeinsam bürokratische Hindernisse ab. Hiervon profitieren Unternehmen, Fachkräfte und Gäste gleichermaßen. Wir freuen uns auf die enge Zusammenarbeit mit den Partnern in der Metro polregion“ Hans Thon, Präsident der IHK zu Schwerin

„Ich werde eine aktive Einbindung in die Metro-polregion Hamburg vorantreiben. Aus der Mitglied-schaft ergeben sich viele Entwicklungschancen für Schwerin. Wirtschaftsansiedlungen, die zentrale Vermarktung von Gewerbeflächen: wir sind jetzt gleichberechtigt mit dabei. Es wird auch einen tou-ristischen Effekt geben, wenn wir als das „Schloss Hamburgs“ wahrgenommen werden. Die Nähe zu Hamburg wird vielen Menschen durch die Metro-polregion erst richtig bewusst.“ Dr. Rico Badenschier, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Schwerin

„Die Zusammenarbeit in der größer gewordenen Metropolregion ist eine große Chance für die wirt-schaftliche Entwicklung in den beteiligten Bundes-ländern. Es ist gut, dass es den norddeutschen Län-dern gemeinsam gelungen ist, wichtige Projekte im Bundesverkehrswegeplan 2030 zu verankern. Das zeigt, dass sich eine enge Zusammenarbeit im Nor-den gegenüber dem Bund für die Region auszahlt.“ Erwin Sellering, Ministerpräsident des Landes Mecklenburg-Vorpommern

Bild: pixabayBild: pixabay

Innenministerium Schwerin Schloss Willigrad, Lübstorf bei Schwerin

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22 ■  Wirtschaftskompass 04|2017

■  TITELTHEMA 2In Mecklenburg-Vorpommern koordiniert die Staatskanzlei die Zusammenarbeit in der Metropolregion Hamburg. Sie bezieht auch die Fachministerien in die Entscheidungsfin-dung zu den Fachthemen ein. Einige Vertre-ter der Fachministerien arbeiten auch aktiv in den Facharbeitsgruppen der Metropolregion Hamburg mit. Ebenso sind die Landkreise und Kommunen in den Facharbeitsgruppen ver-treten. Sie übernehmen zudem regelmäßig die Leitung von Leitprojekten oder Teilprojekten, die aus Mitteln des Förderfonds der Metropol-region Hamburg finanziert werden.

Wenden Sie sich bei Fragen gern an die IHK, die Geschäftsstelle der Metropolregion Ham-burg oder auch die Staatskanzlei MV. Die unten genannten Ansprechpartner können Ihre Fragen entweder direkt beantworten oder den richtigen Ansprechpartner vermitteln.

Ansprechpartner: • Metropolregion Hamburg Jakob Richter Leiter der Geschäftsstelle 040 42841-2607 [email protected]

• Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern Peter Steen Referatsleiter 0385 588-1240 [email protected] n

Information:IHK zu SchwerinStefanie Scharrenbach 0385 [email protected]

„ZIM FLUGSITZ ist als Sitzhersteller in der Luft-fahrt tätig. Um in diesem globalen Geschäft erfolg-reich zu sein, spielen Innovation, Qualität und Zuverlässigkeit eine entscheidende Rolle. Die Qua-lifikation und das Know-How unserer Mitarbeiter sind für uns von größter Wichtigkeit um die täg-lichen Herausforderungen erfolgreich bewältigen zu können. Die Metropolregion Hamburg bietet gut ausgebildete Arbeitskräfte, eine gute Infrastruktur

und Industrieflächen in ausreichender Größe. Darüber hinaus schien uns die Entfernung von ca. 100 km zum Hamburger Hafen als Aus-gangspunkt für die weltweite Verschiffung und zu AIRBUS ideal.“ Angelika Zimmermann, Geschäftsführerin ZIM FLUGSITZ GmbH

„EBERT.acc GmbH lebt seit seiner Gründung als Digitalisierungsunternehmen der IT-Branche erfolg-reich die Metropolregion Hamburg und profitiert davon. Als Mitglied im Unternehmensbeirat der Ini-tiative Pro Metropolregion Hamburg engagieren wir uns seit mehreren Jahren. Der Schritt meiner Hei-matstadt in die Metropolregion war unser Ziel und hoffnungsvolle Erwartung, die sich nun erfüllt hat.“ Fred K. Ebert, Geschäftsführender Gesellschafter der EBERT.acc GmbH

Wirtschaftskonferenz WestmecklenburgDie IHK zu Schwerin lädt am Nachmittag des 10. Juli 2017 zu einer Wirtschaftskonferenz Westmecklen-burg ein. Ziel der Konferenz ist es, Prioritäten für die Zusammenarbeit in der Metropolregion Hamburg aus Sicht Westmecklenburgs zu definieren und möglichst hierzu auch bereits Projektideen zu entwickeln. Teilnehmen werden u. a. MV-Wirtschafts-minister Harry Glawe sowie der Hamburger Wirtschaftssenator Frank Horch. Merken Sie sich den Termin bereits heute vor!

Save the Date

Wirtschaftskonferenz

10. Juli 2017

Bild: pixabay

Holstentor Lübeck Schloss Schwerin

Bild: Manfred Rose / pixelio.de

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Wirtschaftskompass 04|2017 ■ 23

TITELTHEMA ■

„Unsere Profession ist die Energieerzeugung auf der Basis nachwachsender Rohstoffe, die Erstellung von Energiekonzepten, die Betriebsführung Energie erzeugender Anlagen, der deutschlandweite Han-del mit biogenen Brennstoffen etc. Wir können uns als Unternehmen also nicht auf die unmittelbare Nachbarschaft beschränken, für uns ist die Vernet-zung mit benachbarten Regionen von existentieller Bedeutung, ebenso wie der Austausch mit Wissen-schaft und Wirtschaft im überregionalen Rahmen.

Den engeren Anschluss an Hamburg, das „Tor zur Welt“, sehen wir somit als große Chance und sind deshalb auch sogleich dem Unterneh-mensbeirat der Initiative pro Metropolregion Hamburg e.V. beigetreten. Und ich denke, mit dieser positiven Einschätzung sind wir nicht allein, der gesamte Landkreis wird profitieren und sich weiter ent wickeln.“ Carsten Uffmann, Geschäftsführer der Biotherm Hagenow GmbH

2Zwei Fragen an Matthias BelkeWelchen Stellenwert hat die Metropolregion Hamburg für Westmecklenburg?Die in diesen Tagen besiegelte Erweiterung der MRH um die Landeshauptstadt Schwerin und den Altkreis Parchim gibt auch uns Unter-nehmern, die zum Teil auch Mitglieder der IMH sind, neue Impulse, um über die Chancen und Herausforderungen dieser Erweiterung der Metropolregion nachzudenken.Bei der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit sehen wir noch immer große Unterschiede. So liegt in den hinzugekommenen Regionen der Beitrag je Einwohner zum BIP rund 50 Pro-zent unter dem Niveau der Kernregion. Für den Wirtschaftskreislauf hat das gravierende Auswirkungen und stellt uns für die Zukunft vor große Herausforderungen. Nur wenn wir es schaffen, die Produktivität in unserer Region zu steigern, kommen wir dem wichtigen Ziel der Angleichung der Lebens- und Arbeitsver-hältnisse näher.

Welche Chancen sehen Sie durch die Metropol-region Hamburg für Westmecklenburg?Wir müssen unsere Bedeutung für die MRH selbst entwickeln, deshalb sind für die Zukunft Ideen und Engagement gefragt. Aus meiner Sicht könnte zum Beispiel der Ausbau der Region Westmecklenburg zum Bildungs- und Lebensstandort einen sehr wichtigen Beitrag leisten. Wir sollten uns mit den modernen Formen der Arbeit auseinandersetzen und daraus eine Vision für unsere Zukunft entste-hen lassen. In allen Wirtschaftsbereichen, auch dem pro-duzierenden Gewerbe, wird geistige Arbeit immer wichtiger. Umfassende Automatisie-

rung und neue Methoden der Zusammenarbeit erfordern gleichzeitig immer weniger die Prä-senz der Menschen an einem bestimmten Ort. Darin liegt eine große Chance, denn womög-lich verliert deshalb künftig das klassische Bal-lungszentrum an Bedeutung und wird durch eine heterogen strukturierte Großregion mit dezentralen Spezialisierungen ersetzt. Als Ergebnis solcher Entwicklungen könnten in unserer Region Satelliten-Zentren für Ausbil-dung und Arbeit entstehen. Qualifizierte Fach-kräfte könnten mit dem Versprechen in der Region ausgebildet und gehalten werden, dass sie Zugang zu den attraktivsten Arbeitsmärk-ten haben und gleichzeitig an einem Platz mit hoher Lebensqualität leben und nicht den Nachteilen von Ballungszentren unterliegen.Ein konkretes Beispiel könnte die Ansiedlung von lokalen Business-Zentren sein. Sie wür-den den hochmodernen „Work Space“ für die Firmen der Ballungszentren und ihre dezen-tral in der Region arbeitenden Fachkräfte bie-ten. Durch die Anbindung an leistungs fähige Netzwerke (Gigabit) und Ausstattung mit zukunftsweisenden Technologien (Virtual Rea-lity, Augmented Reality) wäre die Einbindung in den Wirtschaftskreislauf und damit die An gleichung der Leistungsfähigkeit möglich.Solche Ideen sind nicht zuletzt auch ein Beleg für die disruptiven Wandlungsprozesse in den verschieden Bereichen der heutigen Wirt-schaft. Unternehmerisches Denken und die Lenkung durch die Politik sollten die Voraus-setzungen so optimieren, dass auch unsere Region von dieser Innovationskraft profitieren kann. Ausbildung, Qualifikation und Infra-struktur, zum Beispiel der Breitbandausbau mit

Zielstellung Gigabit-Netz, müssen am globalen Maßstab gemessen werden. Deshalb sollten wir unsere Anstrengungen in diesen Bereichen deutlich verstärken und beschleunigen, um möglichst rasch mit der Umsetzung in der Wirtschaft beginnen zu können. Ich bin mir sicher, schon heute gibt es viele interessante Ideen in den Unternehmen, wie ihr zukünf-tiges Geschäftsmodell auch im Zeitalter von Industrie 4.0 aussehen kann.“ n

Matthias Belke, Geschäftsführer Autoteile M&M GmbH, Mitglied der Vollversammlung der IHK zu Schwerin

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Bild: pixabay

Ostseeküste

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24 ■  Wirtschaftskompass 04|2017

■  AUS- & WEITERBILDUNG

Im Herbst 2016 haben 1.279 Jugendliche ihre Ausbildung in den IHK-Unternehmen West-mecklenburgs begonnen. Für sie war das

der Start in das Berufsleben. In den Monaten Dezember bis Februar stellten sich die über 700 Auszubildende den Abschlussprüfungen

in über 70 Ausbildungsberufen. Die besten Absolventen erhielten eine besondere Wür-digung ihrer Leistungen, indem sie ihre Fach-arbeiterzeugnisse aus den Händen der Minis-terin für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Birgit Hesse, und des Präsidenten der IHK zu Schwerin, Hans Thon, erhielten. Die Ergebnisse der Winterprüfungen und die Leistungen der besten Absolventen sind gut. Sie zeigen, wozu eine engagierte Berufsausbildung in den IHK-Unternehmen Westmecklenburgs in enger Zusammenarbeit mit den Berufsschulen der Region führen kann. Die Ausbildung ist dabei kein Selbstlauf, sondern bedarf vieler und vor allem stetiger Anstrengungen. Präsident Thon bedankte sich bei den Absolventen, den Unternehmensvertretern, den Berufsschulleh-rern und den Eltern für die Leistungen und für die Entscheidung für Westmecklenburg. Er forderte sie auf, für eine Berufsausbildung in Westmecklenburg zu werben.Bereits zum 7. Mail zeichnet die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin „TOP-Ausbil-dungsbetriebe“ aus. Damit soll Marketing für

eine hohe Qualität der Berufsausbildung in IHK-Unternehmen Westmecklenburgs umge-setzt werden. Das Bild der dualen Berufsaus-bildung in der Öffentlichkeit soll gestärkt werden. Zudem werden mit diesem Wettbe-werb Qualität, Attraktivität und Transparenz in der Berufsausbildung gefördert. Insge-samt 40 Ausbildungsunternehmen aus dem IHK-Bezirk wurden in diesem Jahr für ihre Ausbildungsleis tungen ausgezeichnet. Die Anforderungen in der Wirtschaft entwi-ckeln sich ständig weiter, die Berufsausbildung in über 140 Ausbildungsberufen folgt diesem Anspruch. Die ständige Entwicklung der Qua-lität der Berufsausbildung in den IHK-Unter-nehmen Westmecklenburgs soll die effektivste Werbung werden, um junge Schulabgänger in der Region zu halten und für eine Berufsausbil-dung in den IHK-Unternehmen zu gewinnen. n

Information:IHK zu Schwerin, Peter Todt 0385 [email protected]

Es war schon ein besonderer Tag, denn nur die Besten waren in die IHK zu Schwerin geladen. Birgit Hesse, Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern, und Hans Thon, Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin, überreichten am 6. März 2017 die Facharbeiterzeugnisse an die 35 besten Absolventen der Berufsausbildung der IHK-Winterprüfungen 2016/2017 und zeichneten die „TOP-Ausbildungsbetriebe 2017“ aus.

Ein ausgezeichneter Kreis

TOP-Ausbildungsbetrieb 2017 der IHK zu Schwerin

Landeshauptstadt Schwerin• Brillux GmbH & Co. Kommanditgesellschaft• Debeka Krankenversicherungsverein a.G./

Debeka Lebensversicherungsverein a.G.• Deutsche Telekom AG, Telekom Ausbildung,

Ausbildungszentrum Neubrandenburg, Standort Schwerin

• DVZ Datenverarbeitungszentrum Mecklenburg-Vorpommern GmbH

• FLAMMAEROTEC GmbH & Co.KG• Grieger Mallison Beck,

Steuerberatungsgesellschaft mbH• Hotel by HR Schwerin GmbH• HTI Feldtmann KG• Lidl Vertriebs-GmbH & Co. KG

(Standorte in der Landeshauptstadt)• Mandarin Medien Gesellschaft für digitale

Lösungen mbH• Norddeutscher Rundfunk• Schoeller Allibert GmbH• SECURITAS GmbH Sicherheitsdienste• Sparkasse Mecklenburg-Schwerin• Stadtwerke Schwerin GmbH (SWS)

• Stern Auto GmbH – Center Schwerin• Techniker Krankenkasse Fachzentrum

Unfälle und Regresse• WEMAG AG • Zeitungsverlag Schwerin GmbH & Co. KG• Dockweiler Aktiengesellschaft,

Neustadt-Glewe

Landkreis Ludwigslust-Parchim• DS Produkte GmbH, Gallin• EDEKA Nord Service- und

Logistikgesellschaft mbH, Valluhn• Fleischwerk EDEKA Nord GmbH, Valluhn• Lidl Vertriebs-GmbH & Co. KG

(Standorte im Landkreis), Rostock Hinrichsdorf

• HNP Werkzeugbau GmbH & Co. KG, Parchim• NDB Elektro-und Kommunikationstechnik

GmbH, Pampow• ReformKontor GmbH & Co. KG, Zarrentin• Stadtwerke Parchim GmbH, Parchim• SternMaid GmbH & Co. KG, Wittenburg• Volker Rumstich Transport GmbH, Parchim

Landkreis Nordwestmecklenburg• arcona Hotel Stadt Hamburg GmbH,

Hansestadt Wismar• Baltic Metall GmbH, Grevesmühlen• EGGER Holzwerkstoffe Wismar GmbH & Co.

KG, Hansestadt Wismar• Fertigungstechnik NORD GmbH, Gadebusch• Hotel Gutshaus Stellshagen Cordes KG,

Stellshagen• KIS Kran- und Industrieservice GmbH,

Hansestadt Wismar• Lidl Vertriebs-GmbH & Co. KG (Standorte im

Landkreis), Rostock Hinrichsdorf• MV Werften Wismar GmbH, Hansestadt

Wismar• Ostseecamping Ferienpark Zierow KG,

Zierow• Palmberg Büroeinrichtungen + Service

GmbH, Schönberg• Seehafen Wismar GmbH, Hansestadt

Wismar• Sparkasse Mecklenburg-Nordwest,

Hansestadt Wismar n

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: IHK

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Wirtschaftskompass 04|2017 ■ 25

AUS- & WEITERBILDUNG ■

Beste Absolventen und Ausbildungsbetriebe der IHK-Winterprüfung 2016/2017

Landkreis Nordwestmecklenburg• arcona Hotel Stadt Hamburg, Wismar - Sibylle Breiwisch, Hotelfachfrau• Baltic Metall GmbH, Grevesmühlen - Sebastian Schukay, Konstruktionsmecha-

niker Einsatzgebiet: Feinblechbau• DJH-Landesverband M-V e.V. Jugendher-

berge Beckerwitz, Gramkow Beckerwitz - Antje Conrad,

Kauffrau für Tourismus und Freizeit• Egger Holzwerkstoffe Wismar

GmbH & Co. KG, Wismar - Clemens Krippner, Mechatroniker• Hotel Gutshaus Stellshagen Cordes KG,

Stellshagen - Katharina, Anna-Maria Zirkel, Köchin• Ilim Nordic Timber GmbH & Co. KG, Wismar - Christian Buhmann, Industriekaufmann• LTA Anlagentechnik GmbH, Brüsewitz - Fabian Baron, Industriekaufmann - Bruno Lemp, Konstruktionsmechaniker• MV Werften Wismar GmbH, Wismar - Falko Wichmann,

Konstruktionsmechaniker• Pfiff Möbel GmbH, Wismar - Richard Zabel,

Kaufmann im Einzelhandel Wohnbedarf - Rainer Schwarz Spedition und öffentliche

Werkstatt e. K., Krassow - Maik Thal,

Kaufmann für Büromanagement• Schloss Bernstorf gemeinnützige GmbH,

Bernstorf - Philipp Röhr,

Kaufmann im Gesundheitswesen

• WINGS-Wismar International Graduation Services GmbH, Wismar

- Oliver Aurast, Kaufmann für Büromanagement

• WM SE, Wismar - Marco Schultz, Fachkraft für Lagerlogistik

Landeshauptstadt Schwerin• AIRSENSE Analytics GmbH - Jannis Kaiser, Mechatroniker• COMMERZBANK Aktiengesellschaft - Teelko Heye Reuter, Bankkaufmann• Festspiele MV gGmbH - Pia Mönnich, Veranstaltungskauffrau• Norddeutscher Rundfunk - Marie Nolandt,

Kauffrau für Büromanagement• Schoeller Allibert GmbH - Sina-Marie Güdokeit,

Kauffrau für Büromanagement• SECURITAS GmbH Sicherheitsdienste - Gabriel Ben,

Fachkraft für Schutz und Sicherheit - Nico Manuel Ben,

Fachkraft für Schutz und Sicherheit• Sparkasse Mecklenburg-Schwerin - Erik Marschinke, Bankkaufmann - Kristian Pürst, Bankkaufmann• TA Triumph-Adler Deutschland GmbH - Svenja Thiele, Kauffrau für Büromanagement• Techniker Krankenkasse Fachzentrum

Unfälle und Regresse - Laura Groth,

Kauffrau im Gesundheitswesen• WEMAG AG

- Christopher Stern, Elektroniker für Betriebstechnik

Landkreis Ludwigslust-Parchim• Brüggen Fahrzeugwerk & Service GmbH,

Lübtheen - Robert Seidel, Industriekaufmann• Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband

Parchim e. V., Parchim - Melissa Baar,

Kauffrau im Gesundheitswesen• D & W Sondermaschinen und Vorrichtungs-

bau GmbH, Parchim - Marcel Wandschneider,

Kaufmann für Büromanagement• DS Produkte GmbH, Gallin - Sandra Hagemann,

Kauffrau für Büromanagement• EDEKA Nord Service- und

Logistikgesellschaft mbH - Marius Heitmann,

Kaufmann im Groß- und Außenhandel• Lidl Vertriebs-GmbH & Co. KG,

Neustadt-Glewe - Caroline Brenning,

Kauffrau im Einzelhandel Lebensmittel• Lidl Vertriebs-GmbH & Co. KG, Rehna - Saskia Kopilow-Schneider,

Kauffrau im Einzelhandel Lebensmittel• Rattunde & Co GmbH, Ludwigslust Techentin - Christian Koß, Elektroniker für

Automatisierungstechnik• Saint-Gobain Isover G+H AG, Lübz - Eric Jaenisch,

Elektroniker für Betriebstechnik n

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26 ■  Wirtschaftskompass 04|2017

F ür dieses Ziel müssen zwei Vorausset-zungen erfüllt sein: Erstens, die Betriebe zeigen vermehrt Bereitschaft, auch

benachteiligte Jugendliche auszubilden. Zwei-tens, die Jugendlichen sind freiwillig bereit, sich zu qualifizieren und Unterstützung durch zusätzliche Angebote anzunehmen. Die Assis-tierte Ausbildung entspricht dem „Normali-tätsprinzip“: Sie hat eine Berufsausbildung innerhalb des Dualen Systems zur Grundlage. Um die Akteure der Berufsausbildung: Betrieb, Auszubildender und Berufsschule zu unter-stützen, kommt die Deutsche Angestellten Akademie als Träger mit einem Angebot hinzu, welches individuell von Betrieb und Auszu-bildenden ausgewählt wird. Wir unterstützen also nicht nur den Auszubildenden, sondern auch den Betrieb und fungieren als Schnitt-stelle im Netzwerk aller Beteiligten, denen der erfolgreiche Abschluss eines jeden Azubis am Herzen liegt.

Paul Romdhane (21), seit August 2015 in der Assistierten Ausbildung bei der DAA in Schwe-rin, die er mit der ersten ausbildungsvorbe-reitenden Phase begonnen hatte. Diese kann maximal bis zu sechs Monate dauern, mit dem Ziel, den Jugendlichen in eine für ihn geeignete Ausbildung zu vermitteln. Wichtige Inhalte,

die wir, die DAA aus Schwerin als Träger der Maßnahme mit Leben erfüllen, sind die Stand-ortbestimmung, Berufsorientierungsangebote, Profiling, Bewerbungstraining, berufsprak-

tische Erprobungen und aktive, speziell auf die Belange des einzelnen Jugendlichen und des einzelnen Betriebes ausgerichtete Ausbil-dungsstellenakquise, in enger Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit (AA), bzw. dem Job-center (JC) sowie Unterstützung der Teilneh-menden und der Betriebe bei Formalitäten vor und beim Vertragsabschluss. Paul befindet sich seit 8. Oktober 2015 in der zweiten Phase als Auszubildender zur Fachkraft für Lagerlogistik bei der Firma Friedrich Kruse Möbelspedition GmbH & Co. KG aus Schwerin.

Die Phase II, die ausbildungsbegleitende Phase bis zum individuellen erfolgreichen Ausbil-dungsabschluss, bietet den Teilnehmenden und Betrieben Unterstützung während der betrieb-lichen und schulischen Ausbildung sowie Vor-bereitung des anschließenden Übergangs in eine versicherungspflichtige Beschäftigung. Inzwischen kann sich der Ausbildungsbetrieb auch vorstellen, ihren Azubi mit erfolgreichem Abschluss der Ausbildung zu übernehmen. n

Information: IHK zu SchwerinPeter Todt 0385 [email protected]

■  AUS- & WEITERBILDUNG

Mit der Einführung der Assistierten Ausbildung zum 1. Mai 2015 wird das bildungspolitische Ziel verfolgt, möglichst viele Jugendliche in betriebliche Ausbildung zu integrieren und anschließend nachhaltig in Beschäftigung zu bringen, um den Fachkräftebedarf zu decken und jungen Menschen gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen

Zielführend: Assistierte Ausbildung

Ein Beispiel ist die Firma Friedrich Kruse Möbel-spedition GmbH & Co. KG aus Schwerin, sie gibt einem jungen Menschen im Rahmen der „Assis-tierten Ausbildung“ eine Perspektive.

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Über 50 Schulvertreter der allgemein bil-denden und berufsbildenden Schulen nahmen teil. Sie informierten sich über

folgende Themen:

• Industrie 4.0 und die Auswirkungen für die Berufsausbildung in Westmecklenburg ins-besondere für die Berufs- und Studienorien-tierung an den Schulen Westmecklenburgs

• Was ist überhaupt „Industrie 4.0“ – nur ein Modewort oder Realität?

• Was geschieht aktuell bereits in Unterneh-men mit industrieller Produktion und inter-nationaler Ausrichtung?

Am 3. März 2017 wurde die Tradition der IHK zu Schwerin fortgesetzt, gemeinsam mit den Schulen der Region aktuelle Entwicklungen vorzustellen und Schlussfolgerungen für die Vorbereitung und Durchführung der Berufsausbildung in den IHK-Ausbildungsunternehmen Westmecklenburgs zu entwickeln.

Industrie 4.0 - Was nun?Bi

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Ausbildung … warum?

„Die Seehafen Wismar GmbH ist ein traditionsreiches modernes Hafenlogistikunternehmen welches seit jeher ausbildet und regelmäßig zum Top-Ausbil-dungsbetrieb der IHK zu Schwerin ausgezeichnet wird. Die Ausbildung junger motivierter Menschen gehört zur Unternehmenstradition und ist ein unver-zichtbarer Bestandteil unserer Personalpolitik. Wir bilden aus weil:• qualifizierte und loyale Fachkräfte uns den Weg in

die Zukunft ebnen,• wir unserer sozialen Verantwortung gegenüber

den jungen Menschen, aber auch der Region gerecht werden wollen,

• die spezifischen Anforderungen der Branche und des Seehafens früh vermittelt werden können,

durch Auszubildende ein Wissenstransfer von alt auf jung gewährleistet werden kann und wir Freude an der Arbeit mit jungen Menschen haben.”

Seehafen Wismar GmbH Jan Kelling, Bereichsleiter Personal n

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Karsten Schulz, FERCHAU Engineering GmbH Rostock, führte in das Thema Industrie 4.0 und die Anforderungen für die Industrieunternehmen ein. Klaus Madsen, Geschäftsführer Schur Pack Germany GmbH Gallin, berichtete über die Umsetzung beim Neubau und Produktionsstart. Steffen Timm, Werk-leiter Fertigungstechnik Nord GmbH Gadebusch, stellte die Modernisierungsschritte und das Mitneh-men seiner Mitarbeiter in Gadebusch vor. Karsten Vogel, SAZ e.V. stellte die ersten Erfahrungen mit Weiterbildungsangeboten für Unternehmen vor, wie Robotik, Kommunikation, Prozessgestaltung.

Die allgemeinbildenden Schulen zeigten sich von der Ausrichtung der Unternehmen der Region beein-druckt, vereinbarten bereits am Rande der Veranstal-tung Betriebsbesuche und Lehrerveranstaltungen in den Unternehmen. n

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Kra�sto�verbrauch (in l/100 km nach VO (EG) 715/2007 und VO (EG) 692/2008 in der jeweils geltenden Fassung): Ford Edge: 6,4 (innerorts), 5,4 (außerorts), 5,8 (kombiniert); CO2-Emissionen: 149 g/km (kombiniert).

*Das Ford Lease Full-Service-Paket ist optional für € 0,99 netto (€ 1,18 brutto) monatlich erhältlich. Eingeschlossen sind Wartungs- und Inspektionsarbeiten sowie anfallende Verschleißreparaturen in vereinbartem Umfang und die Kosten für HU/AU. Die HU wird von einer amtlich anerkannten Prüforganisati-on (z. B. TÜV, DEKRA, KÜS, GTÜ) durchgeführt. Details und Ausschlüsse zu allen Services entnehmen Sie bitte unserer ausführlichen Produktbeschrei-bung. Nur erhältlich im Rahmen eines Ford Lease Vertrags. 1Ford Lease ist ein Angebot der ALD AutoLeasing D GmbH, Nedderfeld 95, 22529 Hamburg, für Gewerbekunden (ausgeschlossen sind Großkunden mit Ford Rahmenabkom-men sowie gewerbliche Sonderabnehmer wie z. B. Taxi, Fahrschulen, Behör-den). Angebot gilt bei Vertragsabschluss bis 30.04.2017. 2Gilt für einen Ford Edge Trend 2,0-l-TDCi-Dieselmotor 132 kW (180 PS) (Start-Stopp-System) (Allradantrieb), € 339,- netto (€ 403,41 brutto) monatliche Leasingrate, € 0,- netto (€ 0,00 brutto) Leasing-Sonderzahlung, bei 36 Monaten Laufzeit und 30.000 km Gesamtlaufeistung. Leasingrate auf Basis eines Fahrzeugpreises von € 36.050,42 netto (€ 42.900,00 brutto), zzgl. € 983,19 netto (€ 1.170,00 brutto) Überführungskosten.

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28 ■  Wirtschaftskompass 04|2017

Kennzeichnend für VerA ist die persön-liche 1:1-Begleitung. Welche Inhalte bei der Ausbildungsbegleitung im Mit-

telpunkt stehen, wo und wie oft die Treffen stattfinden, entscheidet das Tandem je nach Situation. Alle Begleiterinnen und Begleiter sind ehrenamtlich beim SES tätig; als Fach- und Führungskräfte im Ruhestand bringen sie langjährige Berufs- und Lebenserfahrung mit. VerA richtet sich an alle Auszubildenden – unabhängig von Alter, Herkunft oder Schul-

bildung. Das bundesweite Angebot gilt für alle Berufe und Ausbildungswege: für duale und schulische Ausbildungen, aber auch für Umschulungen oder Maßnahmen der Berufs-vorbereitung. Jährlich unterstützt die Initiative etwa 3.000 junge Menschen bei Problemen in der Berufsschule, im Ausbildungsbetrieb oder privaten Bereich. Über 80 Prozent aller VerA-Begleitungen verlaufen erfolgreich.

In Mecklenburg-Vorpommern haben sich bereits mehr als 130 junge Menschen an den VerA gewandt. Besonders viele Nachfra-gen kommen aus den Berufen Kaufmann/-frau, Elektroniker/-in, Bürokaufmann/-frau, Verkäufer/-in und Koch/ Köchin.

Bei VerA melden können sich Auszubildende, aber auch Ausbildungsbetriebe, Angehörige, Beratungsstellen oder Berufsschulen. Eine VerA-Begleitung kann kostenfrei über das Kontaktformular auf www.vera.ses-bonn.de, über [email protected] oder 0228 26090-40 angefordert werden. Interessierte können sich auch an Klaus Nowak wenden, den VerA-Regio nalkoordinator für Schwerin. Er ist tele-

fonisch über 0172 3814054 und per E-Mail über [email protected] erreichbar.

VerA wird im Rahmen der Initiative Bildungs-ketten vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Partner des SES bei VerA sind der Deutsche Handwerks-kammertag (DHKT), der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und der Bun-desverband der Freien Berufe (BFB).

Der Senior Experten Service (SES) – die Stif-tung der Deutschen Wirtschaft für interna-tionale Zusammenarbeit – ist eine der größ-ten deutschen Entsendeorganisationen für Fach- und Führungskräfte im Ruhestand oder einer beruflichen Auszeit. Weltweit bieten die Ehrenamtlichen Hilfe zur Selbsthilfe. In Deutschland unterstützt der SES insbesondere junge Menschen in Schule und Ausbildung. Informationen unter www.ses-bonn.de. n

Information: IHK zu Schwerin, Peter Todt 0385 [email protected]

In Deutschland löst etwa jeder vierte Auszubildende seinen Lehrvertrag vorzeitig auf. Davon setzt nur jeder zweite die Ausbildung in einem anderen Betrieb oder Beruf fort. Mit seiner Initiative VerA zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen begleitet der Senior Experten Service (SES) Berufsstarter durch die Ausbildung.

VerA: Gut durch die Ausbildung

■  AUS- & WEITERBILDUNG

Bild: Michael Reichel

Die Schlagworte und gleichzeitigen Anforderungen unserer Unternehmen an eine Bewerbungsplattform im Rah-

men des Ausbildungsmarketings, bestätigen die derzeitig aktiven Unternehmen der Region: „kostenfrei – einfach handhabbar – informa-tiv - erfolgreich“. Die IHK-Lehrstellenbörse ent-spricht genau diesen Anforderungen! Um den Schülern bereits frühzeitig einen Ein-blick in die Berufswelt zu ermöglichen, ist die Berufsorientierung ein wichtiger Bestandteil des Unterrichts an allen Schulen. „Praktische Erfahrungen kommen aus der Praxis“ – um dies zu unterstützen und den Schülern die ver-schiedenen Berufsfelder und -inhalte in den vielfältigen Branchen der Region vorzustellen eignen sich Praktika im Unternehmen in den unterschiedlichsten Formen.

Sie spekulieren eher in Richtung eines dualen Studiums und/oder bieten Praktika im Zusam-menhang mit einem Studium an? Sie möchten Zugewanderte und Flüchtlinge bei der Integra-tion unterstützen und ihnen durch Praktikum, Einstiegsqualifizierung und Ausbildung eine Chance geben? Für alle diese Zielgruppen kön-nen die Unternehmen innerhalb der IHK-Lehr-stellenbörse eigenständig Ausbildungsangebote einstellen, pflegen und je nach Bedarf deakti-vieren oder auch verlängern. Darüber hinaus bietet sie auch den potenziellen Bewerbern gute Recherchemöglichkeiten innerhalb der zurzeit mehr als 750 Angebote für den Herbst 2017. Besonders langfristig aktive Unternehmen planen bereits jetzt den Ausbildungsstart 2018 und haben auch für diesen Zeitpunkt schon Ausbildungsangebote veröffentlicht.

Fachkräftesicherung ist eine der wichtigsten Aufgaben der Unternehmen um auch zukünf-tig wettbewerbsfähig zu sein. In der IHK-Lehr-stellenbörse können Unternehmen online freie Ausbildungsplätze für den Ausbildungsstart 2017 und 2018, Plätze für ein Praktikum im Rahmen der Berufsorientierung oder Angebote für das duale Studium kostenfrei veröffentli-chen. Die Börse ist nicht an regionale Grenzen gebunden und die Angebote sind bundesweit sichtbar. Bei Fragen oder der Erstanmeldung unterstützen wir Sie gern. n

Information:IHK zu SchwerinPetra Schemath 0385 [email protected]

Um langfristig und planmäßig die Fachkräftesicherung für das Unternehmen gestalten zu können, sollten sich Verantwortliche mittel- und langfristig mit dem Thema „Ausbildung der eigenen Fachkräfte im Unternehmen“ beschäftigen.

Fachkräftesicherung durch Ausbildung

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Wirtschaftskompass 04|2017 ■ 29

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Werbung im Wirtschaftskompass

Auszubildende zeigen Spiegelbild der Branche

Bei der 25. Regionalen Jugendmeisterschaft der gastgewerblichen Ausbildungsberufe im IHK-Bezirk Schwerin, die im Schweriner Hotel Arte durchgeführt wurde, konnte Ivan Pavlovic vom Hotel Vila Vita aus Ganzlin mit seinem Vier-Gang-Menü die Köche-Jury am besten über-zeugen. Auf seiner Speisekarte offerierte der Kroate als Vorspeise eine Lachsterrine auf Rote Beete Carpaccio, als Zwischengang Cremige Spinatsuppe mit Ei, zum Hauptgang Crepinette vom Jungschweinrücken an Rosmarinjus, Blu-menkohlsoufflee und als Dessert Zweierlei vom Nougat an Kirschragout. Der Auszubildende im zweiten Lehrjahr versetzte Johannes Volckmann vom Schloss Basthorst und Frederick Schneble vom Ostseedorf Boltenhagen auf die Plätze zwei und drei. „Bewertet wurden unter ande-rem Aussehen, Geschmack und Konsistenz der Speisen sowie die Arbeitsweise und Hygie ne am Arbeitsplatz“, sagte Rolf-Dieter Hinz, Vor-sitzender der Köche-Jury. Die angehenden Hotelfachleute mussten unter anderem eine Gastrechnung mit unterschiedlichen Mehrwert-steuersätzen erstellen, ein Zimmer kontrollieren und eine Marketingaufgabe lösen. Hier zeigte Stefan Brendemühl vom Seehotel Großherzog von Mecklenburg in Boltenhagen die stärksten Nerven. Auf die Folgeplätze schafften es Anna Brusentsova vom Baltic Resort Boltenhagen und Celina Wolf vom Hotel Speicher am Zie-

gelsee in Schwerin. Die Restaurantfachleute hatten beispielsweise die Aufgabe, Servietten zu brechen, eine Scholle zu filetieren und eine Tafel zum Thema „25 Jahre Jugendmeister-schaft“ einzudecken und zu dekorieren. In die-ser Berufsgruppe erreichte Lucien Pachan vom Jagdschloss Friedrichsmoor die höchste Punkt-zahl. Auf den Plätzen zwei und drei folgten ihm Diana Grünberg vom Hotel Alter Schwede in Wismar und Stefan Breiwisch vom Hotel

Wyndham Garden in Gägelow. Die besten drei Auszubildenden jeder Berufsgruppe fahren zur Landesjugendmeisterschaft nach Stralsund. Christoph Gerlach appellierte an die Unterneh-men der Branche, ihre Auszubildenden noch stärker zu fördern und mehr für den Beruf zu begeistern. „Davon kann der Betrieb nur pro-fitieren“, sagte der Jugendwart des DEHOGA-Regionalverbandes Schwerin. n

Stephan Rudolph-Kramer

V. l.: Im Restaurantfach hat Lucien Pachan vom Jagdschloss Friedrichsmoor, im Hotelfach Stefan Brendemühl vom Seehotel Großherzog von Mecklenburg in Boltenhagen und bei den Köchen Ivan Pavlovic vom Hotel Vila Vita aus Ganzlin den ersten Platz belegt.

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Bild: IHK

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30 ■  Wirtschaftskompass 04|2017

Die Wiedervereinigung war ein gesell-schaftlicher Umbruch, der ebenfalls durch einen wirtschaftlichen Wandel

geprägt war. Der Übergang in ein neues Wirt-schaftssystem verlangte den Menschen eine enorme Anpassungsleistung ab. Die früheren osteuropäischen Absatzmärkte brachen durch die politischen Ereignisse in diesen Ländern weg. Traditionsreiche Unternehmen und Pro-dukte der Region verschwanden vom Markt. Viele in Westmecklenburg mussten ihren Arbeits- oder Ausbildungsplatz verlassen, um neue Wege zu beschreiten. Die großen Erwartungen in ein wiedervereintes Deutsch-land konnten anfangs nicht erfüllt werden. Die Arbeitslosigkeit erreichte vorher nicht gekannte Dimensionen. Zu Beginn der 2000er Jahre lag die Arbeitslosenquote bei über 20 Prozent. Das Aufgebot an Pendlern, die täglich auch aus Westmecklenburg in Richtung der grenz-nahen alten Bundesländer zu ihren Arbeits-plätzen unterwegs sind, stieg sprunghaft an.

Noch heute werden allein im Bezirk der IHK zu Schwerin rund 36.000 Personen (SvB) regis-triert, die zwischen Wohn- und Arbeitsplatz täglich über die Landesgrenzen hin- und her pendeln.

Zeit sparen, Lebensqualität gewinnen.Pendler und Rückkehrwillige sind potenzielle Arbeitskräfte für das eigene Unternehmen. Viele sind sich gar nicht bewusst, welche Beschäftigungsmöglichkeiten und Perspek-tiven sich in Westmecklenburg mittlerweile ergeben. Sie sollten direkt angesprochen wer-den, um sie für die Region wiederzugewinnen. Dazu eignen sich verschiedene Formate, die genutzt werden können.

Pendlerpost für WestmecklenburgDie Pendlerpost erscheint seit 2015 quartals-weise in einer Auflage von ca. 61.500 Exem-plaren. Für Unternehmen in Westmecklen-burg ist die Schaltung von Stellenangeboten kostenfrei. Sie liegt der Schweriner Volkszei-

tung am 31. März, 30. Juni, 22. September und 15. Dezember 2017 in den Bereichen Schwerin, Gadebusch, Ludwigslust, Hagenow, Parchim, Sternberg und Lübz bei. Der Medienpartner medienhaus:nord übernimmt die Verteilung.

Weitere Informationen erhalten Sie bei der Wirtschaftsförderung Südwestmecklenburg (SWM), Frau Katrin Almert, [email protected]

PendleraktionstagAm 22. September 2017 heißt es wieder Perspektiven für Fachkräfte in der Region Mecklenburg-Schwerin aufzeigen. Auf dem Bahnhofsvorplatz in Schwerin können sich Pendler und Jobwechsler über vakante Stel-len bei den teilnehmenden Unternehmen informieren.

Weitere Informationen erhalten Sie bei Christina Kralisch, Agentur mv4you, [email protected]

Rund 36.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (SvB) pendeln aus Westmecklenburg in andere Bundesländer zur Arbeit. Knapp 300.000 Einwohner hat das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern nach der Wiedervereinigung verloren. Viele von ihnen gingen, um eine neue Beschäftigung zu finden. Und viele würden sicherlich auch gerne wieder in die Heimat zurückkehren. Pendler und Rückkehrwillige sind ein großes Potenzial zur Fachkräftegewinnung.

Fachkräfte finden! Fachkräfte binden!

Nordwest-mecklenburg

LandeshauptstadtSchwerin

Ludwigslust - Parchim

Auspendler aus Westmecklenburgin andere Bundesländer

(36.201 Personen)14.635 Personen

17.925 Personen

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■   EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

„Wir haben die Pendlerpost bereits 2012 ins Leben gerufen. Damals erschien sie in einer Auflage von nur 2000 Stück und unsere Mitarbeiter verteilten sie persönlich auf Pendlerparkplätzen und Bahnhö-fen. Es ist toll, dass wir die Zeitung nun schon seit zwei Jahren gemeinsam mit einer breiten Allianz aus Westmecklenburg in einer Auflagenstärke von 61.500 herausgeben können. Das medienhaus:nord unterstützt uns als Medienpartner durch Druck und Verteilung der Pendlerpost an jedem dritten Freitag im Quartal als Beilage zur SVZ in weiten Teilen des Erscheinungsgebietes. Wir bekommen sowohl

von Pendlern als auch von Unternehmen sehr gute Rückmeldungen. So haben wir mit der Pendlerpost ein wichtiges Instrument zur Bekämp-fung des Fachkräftemangels geschaffen, das wir unseren Unternehmen gern zur Verfügung stellen.“ Berit Steinberg, Invest-SWM

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Wirtschaftskompass 04|2017 ■ 31

EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG ■

mv4you – Jobportal für MVDas Jobportal mv4you konzentriert sich auf die Gewinnung abgewanderter Landeskinder und Pendler, aber auch generell auf Zuwan-derungsinteressierte, die in Mecklenburg-Vorpommern arbeiten möchten. Auf Messen innerhalb und außerhalb unseres Bundes-landes wird um qualifizierte Bewerber für Unternehmen geworben. Der Service ist für Bewerber kostenfrei. Unternehmen haben die Möglichkeit verschiedene Leistungspakete ein-zukaufen.

Deutschlands größtes JobportalZudem unterstützen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jobcenter in Westmecklenburg und der Arbeitsagentur Schwerin Unterneh-men bei der Findung nach Fachkräften. Über Deutschlands größte Online-Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit können Unterneh-men Stellenangebote kostenfrei aufgeben und selbständig nach potenziellen Arbeitnehmern suchen. Die Arbeitsagenturen unterstützen auch Rückkehrwillige dabei einen geeigneten Job in der Heimat zu finden. Dabei sind sie darauf angewiesen, das Unternehmen diese bei der Agentur melden.

IHK-LehrstellenbörseDas Portal www.ihk-lehrstellenboerse.de ist ein probates Instrument, um insbesondere Aus-zubildenden und Praktikanten für das eigene Unternehmen zu finden. Die Aufgabe von Angeboten ist vollständig kostenfrei. n

Information:IHK zu SchwerinMarco Woldt 0385 [email protected]

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Qualifizierung von FachkräftenDie laufende Weiterbildung und Qualifizierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist eine ständige Hauptaufgabe aller Betriebe. Die Schnelligkeit des Wandels der Produktionsprozesse erfordert ein aktuelles Wissen aller Mitarbeiter.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern begleitet auch künftig Unternehmen im pro-duzierenden Bereich zur Förderung der berufsbegleitenden Qualifizierung. Diese neue Richtlinie dient den Erwerb, den Erhalt und die Erweiterung beruflicher

Kompetenzen und Qualifikationen. Antragstellende Unternehmen aus dem produzie-renden Bereich erhalten eine anteilige Förderung für Maßnahmen wie z. B. Kompetenz-feststellung, Analyse des Qualifizierungsbedarfes sowie der beruflichen Qualifikation.

Neu ist, dass Unternehmen des produzierenden Gewerbes (WZ 2008 Gruppe C) geför-dert werden. Pauschal beträgt der Satz 50 Prozent (Vorgabe AGVO, Allg. Gruppenfrei-stellungsVO EU). Die 50 Prozent gelten auch für große Unternehmen. Nicht erforderlich ist die Anwendung des Vergaberechtes (Ausschreibung). Laut Bundesfinanzministerium entfällt diese Pflicht, wenn die Unternehmen mind. 50 Prozent der Kosten betragen.

Die Förderbedingung regelmäßiger überregionaler Absatz umfasst auch z. B. Zuliefe-rungen an Finalproduzenten, wenn deren Produkt regelmäßig überregional abgesetzt wird. Darunter fallen z. B. Leistungen an Werften, Automobilhersteller, Airbus und auch Nahrungsmittelproduzenten. Das Eignungskriterium der beauftragenden Dienstleister ist mit Ermessen der GSA als Bewilligungsbehörde weich formuliert. So können auch einzelne Fachbereiche der Hochschule beauftragt werden. Die Förderhöhe folgt der de-minimis-Vorgabe: Beihilfewert des Unternehmens bis 200.000 Euro mit bis zu 75 Pro-zent Quote, darüber dann 50 Prozent Förderquote.

Die Abrechnungen sind nun schlank: Gefordert wird der Rechnungsbeleg mit dem Nettobetrag des Anbieters ohne Skonto/Rabatt. Auskünfte zur Richtlinie Qualifizierung erteilen bei der IHK zu Schwerin: Mathias Schmidt ( 0385 5103-411, [email protected]) und Mathias Hofmann ( 0385 5103-415, [email protected]).Anträge auf Förderung von Qualifizierungsmaßnahmen sind bei der GSA – Gesellschaft für Struktur- und Arbeitsmarktentwicklung mbH in Schwerin zu stellen (Informationen unter: www.gsa-schwerin.de). Die Richtlinie liegt im Entwurf vor und tritt nach Veröf-fentlichung in Kraft. n

Information:IHK zu Schwerin, Klaus Uwe Scheifler 0385 5103-301, [email protected]

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32 ■  Wirtschaftskompass 04|2017

■   EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

Die norddeutsche Ernährungswirtschaft gilt als robust und kaum betroffen in ökonomisch schwierigen Zeiten. Dank

der unelastischen Marktsituation ist sie nur wenig anfällig für zeitweise schlechte Kon-sumstimmungen. Die Versorgung mit Lebens-mitteln ist mehr als gesichert, Hunger ist in den meisten Teilen Europas kein Thema mehr. Die Commerzbank AG schreibt dazu in ihrem aktuellen Branchenbericht: „Das Ernährungs-gewerbe wird 2017 von der weiterhin gün-stigen Beschäftigung und der Einkommen hierzulande profitieren (...) Die deutsche Pro-duktion dürfte mit 1,5 Prozent zunehmen und die Branche damit wieder an das in der Ver-gangenheit mäßige, aber stabile Wachstum anschließen können.“ Hier in Norddeutschland liegt das Bruttoinlandsprodukt in vielen Regi-onen deutlich über dem anderer Branchen, in Mecklenburg-Vorpommern z. B. werden 40 Prozent der Erlöse in der Ernährungswirtschaft erzielt, in Schleswig Holstein liegt dieser Anteil bei 20 Prozent, bundesweit gerechnet sind es nur etwa zehn Prozent.

Wachstum durch InnovationDoch die Ernährungswirtschaft in Nord-deutschland ist nicht nur krisensicher, sie ist auch chancenreich. Die Möglichkeiten für Wachstum und Innovationen sind eng mit den Bedürfnissen der zunehmend anspruchsvollen

Verbraucherinnen und Verbraucher verknüpft. Dazu gehört es, die Wünsche von Kunden frühzeitig zu erkennen und dementsprechend flexibel zu handeln: So wird etwa nachhaltige Gestaltung in der Wertschöpfungskette – etwa in der Zuckerindustrie durch die Gewinnung weiterer Zwischenprodukte durch High-Tech-Verfahren oder bei der Erschließung alter-nativer Proteinquellen durch landbasierte Aquakulturen – immer wichtiger. Auch Rück-verfolgbarkeit, Transparenz in der Produktion, zuverlässige Qualität sowie anspruchsvolle soziale und ethische Standards sind Parame-ter, die viele Unternehmen in Norddeutschland sich auf die Agenda geschrieben haben. Diese sich ändernden Kundenwünsche haben Folgen für Marketing, Geschäftsmodelle, Vertrieb und Finanzierung.

Auch im Verbraucherschutz ändern sich gesetzliche Verpflichtungen für Unternehmer – leider meist Verschärfungen. „Die Verbraucher und uns treiben Kennzeichnungspflichten und Lebensmittelsicherheit um. Für neue Prozesse und verbesserte Produkte brauchen wir Unter-nehmer eine verlässliche Wirtschafts- und Innovationspolitik“, wendet sich etwa Jochen Brüggen, Geschäftsführer und Gesellschafter der H. & J. Brüggen KG aus Lübeck und Vice-Präses der IHK zu Lübeck an die norddeutschen Bundestagsabgeordneten.

Die Ernährungsbranche als verlässlicher ArbeitgeberDer Schlüssel zu einer individuelleren Ver-braucherorientierung einerseits und einem sparsameren Umgang mit Ressourcen auf der anderen Seite, liegt in der Verschiedenheit und der Bandbreite, die die norddeutsche Ernäh-rungswirtschaft bieten kann. Verschiedene Produkte sind heute typisch norddeutsch: Milch- und Molkereiprodukte, Bier und Fruchtsaft, Brot und Kuchen, Äpfel, Birnen und Südfrüchte, Functional Food, Kaffee, Fleisch und Wurst – klassisch, konventionell, bio, vegan, free-from, koscher und halal. Die Stichworte für die unterschiedlichen Produkte und Kundengruppen im In- und Ausland ist lang. Unterschiedliche Betriebsgrößen ermög-lichen eine breite Produktpalette und flexible Produktion. Die durchschnittliche Unterneh-mensgröße im Ernährungssektor liegt bundes-weit bei unter 30 Mitarbeitern, in der Region der IHK Nord erreicht sie dagegen eine Durch-schnittsgröße von über 140 Mitarbeitern. Spit-zenreiter in der Mitarbeiterzahl sind Betriebe aus Bremen, in Mecklenburg-Vorpommern hingegen sind vornehmlich kleine und kleinste Unternehmen ansässig. Aber für Norddeutsch-land gilt: Kleine Betriebe und der Mittelstand sind hier wie auch bundesweit der Jobmotor der Wirtschaft, besonders aktiv in der Aus-bildung und passen sich durch ihren hohen

„Der Mensch ist, was er isst.“ Dass Ernährung viel mehr bedeutet, als lediglich den Körper mit Nährstoffen zu versorgen, drückte der deutsche Philosoph Ludwig Feuerbach bereits 1850 aus und ahnte nicht, wie aktuell dieser Satz bleiben würde. Ernährung hat nach wie vor soziale, politische, ökonomische und kulturelle Dimensionen. Heute sind wir Vegetarier, Veganer oder Fleischfans, machen die Steinzeit-Diät und können zwischen Fast Food und Frischkorn wählen – Möglichkeiten, die die norddeutsche Ernährungswirtschaft bietet.

Ernährungswirtschaft in Norddeutschland

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Wirtschaftskompass 04|2017 ■ 33

EXISTENZGRÜNDUNG & UNTERNEHMENSFÖRDERUNG ■

Innovationsgrad an sich ändernde Marktbe-dingungen und die Ernährungsgewohnheiten der Verbraucher immer wieder erfolgreich an.

Vom Aal bis zur ZuckerrübeDoch die Vielfalt zeigt sich nicht nur in der Unternehmensgröße, entscheidend sind die Dienstleistungen und die vielen bemerkens-werte Produkte. Dr. Wolfgang Blank, Vorsitzen-der der IHK Nord sagt dazu: „Die Entwicklung und Produktion von noch mehr höherwertigen und innovativen Lebensmittel und Dienst-leistungen steht auf unserer Agenda für die Zukunft. Die Basis dafür bilden unsere viel-fältig und breit aufgestellte, norddeutsche Industrie und die moderne Landwirtschaft mit besonderem Blick auf Umwelt- und Verbrau-cherschutz.“ Dazu gehören auch die kleinen und kleinsten Manufakturen, die in urbanen Ballungsgebieten trendbewusste und neugie-rige Kunden mit regionalen und handwerk-lich verarbeiteten Lebensmitteln ansprechen genauso wie die 4.500 Hektar Spargelanbau-fläche in Niedersachsen oder die zwei Drittel der ca. 200.000 Tonnen Rohkakao, die jährlich alleine für den deutschen Markt im Hambur-ger Hafen umgeschlagen werden. Wen wun-dert es da noch, dass in Mecklenburg-Vorpom-mern neben der ersten Garnelenfarm mit dem Weingut Schloss Rattey auch das nördlichste Weinanbaugebiet Deutschlands liegt und Bier aus Bremen in aller Welt genossen wird? n

Information:IHK zu SchwerinHenner Willnow 0385 [email protected]

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Ernährungswirtschaft norddeutsch betrachtet

Zu einem Treffen des Arbeitskreises Ernährungswirtschaft der IHK Nord kamen Anfang März die für die Ernährungswirtschaft zuständigen Fachberaterinnen und Fachberater aus den norddeutschen Industrie- und Handelskammern in Cuxhaven zusammen. Bei dem Treffen diskutierten die Kammervertreter über die Aktivitäten für die Ernährungs-wirtschaft des abgelaufenen Jahres.

Gleichzeitig wurden auch Ziele und Aktivitäten in der Ernährungsbranche für 2017 und 2018 abgestimmt und vereinbart. Die wichtigsten Veranstaltungen in 2016 waren das 2. Treffen der norddeutschen Food Cluster in Schwerin, bei dem die Netzwerke der Ernährungswirtschaft sich auf eine engere Zusammenarbeit und die Durchführung gemeinsamer Veranstaltung geeinigt haben. Im politischen Umfeld war die IHK Nord mit dem „Nordic Talking“ – einem parlamentarischen Gesprächsformat mit norddeut-schen Bundestagsabgeordneten und Unternehmern – in Berlin aktiv. Hierbei wurden aktuelle Themen der Ernährungswirtschaft, etwa Rohstoffbeschaffung, Energiekosten und Fachkräfte, mit Abgeordneten des Bundestages diskutiert. n

Innovationsdruck auf Ernährungswirtschaft steigt

Die Ernährungsweisen verändern sich rasant und damit auch die Produktion von Lebensmitteln. Zugleich wächst der Finanzierungsbedarf für die Entwicklung neuer Produkte. Ein Grund für Unternehmer, Banker und Interessierte, sich über zukünftige Chancen und Risiken in Ernährungs- und Landwirtschaft auszutauschen. Auf Einladung der Bürgschaftsbank MV GmbH (BMV) tauschten sich am 14. März 2017 ausgewiesene Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über die veränderte Situation in Ernährungs- und Landwirtschaft aus. Kunden wünschen heutzutage vermehrt gesunde, regionale und nachhaltig produzierte Lebensmittel. Auch wird häufiger zu Produkten auf pflanzlicher Basis gegriffen. Dieser wachsende Trend zu vegetarischer oder veganer Ernährung erhöht zugleich den Innovationsdruck auf Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern. Als Projektpartner der Bürgschaftsbank unterstrich auch Landwirtschafts-minister Till Backhaus mit seinem Vortrag die Sonderstellung der Ernährungswirt-schaft für Mecklenburg-Vorpommern. „Die aktuellen Ernährungstrends entstehen in den Metropolregionen, wie Hamburg oder Berlin. Produziert wird aber im ländlichen Raum. Deshalb müssen wir die Unternehmen der Ernährungs- und Landwirtschaft in MV dabei unterstützen, wettbewerbsfähig zu bleiben.“ So hingen an einem Arbeitsplatz in der Landwirtschaft sieben Arbeitsplätze in der weiteren Wertschöpfungskette. Die Ernährungswirtschaft stärkt somit die ländlichen, als auch die städtischen Regionen im Land. Auf Grundlage dieses Trends unterstützt die BMV nun auch Unternehmen aus der Ernährungs- und Landwirtschaft (ErLa) bei der Markteinführung neuer Produkte. „In einer hauseigenen Studie stellten wir fest, dass pro Jahr rund 25 Vorhaben einen Förderbedarf bei der Markteinführung eines neuen Lebensmittels haben. Durchschnitt-lich werden dabei 200.000 Euro benötigt“, erklärt Dr. Thomas Drews, Geschäftsführer der Bürgschaftsbank. Während seines Vortrages stellte Drews die Förderung durch das Erla-Darlehen vor. Für die Förderung stehen insgesamt 11,7 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds zur Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und des Landeshaushalts Mecklenburg-Vorpommern zur Verfügung. Die Gelder werden zunächst bis zum Jahr 2020 bereitgestellt. n

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34 ■  Wirtschaftskompass 04|2017

■  INNOVATION & UMWELT

An die 100 Akteure und Gestalter der Energiewende haben im Februar auf dem 6. Energieforum die Möglichkeit genutzt, sich auszutauschen und über neue Tendenzen und Lösungen des energetischen Strukturwandels zu informieren. Joachim Bussiek, Direktor der Akademie Schwerin e.V. führte durch die Veranstaltung und stellte die Fragen nach dem "Wie", nach Strategien, technischen Lösungsansätzen und betriebswirtschaftlichen Herausforderungen, um das das Ziel der weitgehenden Dekarbonisierung bis 2050 zu erreichen.

6. Energieforum Mecklenburg-Vorpommern

Hans Thon, Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin, stellte in seinem Grußwort voran: Zum ersten Mal

seit dem Start des DIHK-Energiewende-Baro-meters 2012 bewertet die deutsche Wirtschaft die Auswirkungen der Energiewende auf das eigene Geschäft positiv. Auch die EU-Kommis-sion sieht ihre drei Ziele zur CO2-Verringerung, zur Energieeffizienz und zu erneuerbaren Energien als erreichbar an.

So ging zwischen 1990 und 2015 der CO2-Ausstoß um 22 Prozent zurück, trotz einer um 50 Prozent gestiegenen Wirtschaftsleistung. Damit wurde das Ziel für 2020 bereits fünf Jahre früher erreicht. Der Anteil erneuerbarer Energien am Primärenergieverbrauch betrug 2015 16,4 Prozent. Um das Ziel von 20 Prozent bis 2020 zu erreichen, ist eine jährliche Steige-rung von 0,9 Prozentpunkten notwendig.

Hans Thon stellte auch klar, dass der Struk-turwandel so effektiv wie möglich gestaltet und die Belastungen gerecht verteilt wer-den müssen. Im Gegensatz zu den meisten staatlich induzierten Preisbestandteilen beim Strom weisen die Netzentgelte aber starke regionale Unterschiede auf. Der überdurch-schnittliche Ausbau der erneuerbaren Energien und der daraus resultierende Netzausbau in

Ostdeutschland führen zu Netzentgelten, die deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegen. Bleiben die derzeitigen Rahmenbedingungen unverändert, werden sich diese regionalen Unterschiede weiter verstärken. Für die Unter-nehmen in Ostdeutschland könnte dies in den nächsten fünf bis acht Jahren zu einer Ver-doppelung der Netzentgelte im Vergleich zum Bundesdurchschnitt führen.

Daher muss das System der Netzentgelte reformiert werden, eine faire Umgestaltung des Netzentgeltsystems entwickelt werden. Es gilt, Wettbewerbsnachteile zu verhindern und eine schnelle bundesweite Harmonisierung der Netzentgelte herbeizuführen.

EU-WinterpaketDr. Paula Hahn, Abteilungsleiterin Recht beim Bundesverband der Energie- und Wasserwirt-schaft stellte das EU-Winterpaket und die För-derung Erneuerbarer Energien vor.

Fünf Dimensionen der Energieunion spiegeln sich darin wieder:Sicherheit, Solidarität & Vertrauen, Vollen-dung des Energiebinnenmarktes, Senkung der Energienachfrage und Dekarbonisierung. Die zukünftige Förderung soll dabei auf offene, transparente, wettbewerbliche, nicht-diskri-

minierende und kosteneffiziente Weise erfol-gen unter Berücksichtigung der Umwelt- und Energiebeihilfeleitlinien. Allerdings sieht der BDEW die Technologieneutralität und Wettbe-werb nicht vollständig durchgehalten.

Europa und Sektorkopplung für eine erfolgreiche EnergiewendeWelche Bedeutung Europa für die Energie-wende hat erklärte Dr. Sebastian Bolay vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag. Ein Blick auf die aktuellen Stromexport-Zahlen von Deutschland hilft dabei. Nach 2015 hat auch das Jahr 2016 einen Rekord beim Strom-austausch mit den Nachbarländern gebracht. Nach einem Plus von 52 Terawattstunde stieg der Exportüberschuss im vergangenen Jahr auf 53,7 Terawattstunde. Langfristszenarien kalku-lieren hingegen mit Importen.

Die Energiewende wird zu steigenden Anteilen Erneuerbarer Energien auf europäischer Ebene in den Sektoren Wärme, Verkehr und Indus-trie führen. Dies wird auch die Kostenstruktur verändern und bis 2050 zu 80 Prozent Fix-kosten bei den Systemkosten führen (Kapital-kosten der Erneuerbaren Energien, der Netze, der Speicher). Somit wird die Herausforderung sein, zu hohe Kapazitäten zu vermeiden und vorhandene optimal auszunutzen.

Bild: industrieblick / fotolia.com

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Wirtschaftskompass 04|2017 ■ 35

INNOVATION & UMWELT ■

Sektorenkopplung beginnen, Abregelung vermeidenEin Ziel der Landesregierung in der Energie-politik, so Christian Dahlke, Abteilungsleiter im Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommernist es bis 2025 Strom aus Erneuerbaren Enrgien entsprechend seines flächenmäßigen Anteils an der Gesamtfläche Deutschlands von 6,5 Prozent zu erzeugen. Dies würde 28,3 Tera-wattstunde entsprechen (derzeit zehn Tera-wattstunde). Christian Dahlke versteht dabei „Ein Projekt wie die Energiewende als ein Reparaturbetrieb“. Man kann nicht alles vor-hersehen und 100-prozentig planen. Ebenso wenig ist es möglich, vollständig technologie-neutral und marktoffen zu sein, wenn unter-schiedliche Voraussetzungen existieren. „Wir haben einen Strukturwandel und alle, die im Strukturwandel immer vorne dabei waren, waren die Gewinner.“ Daran, dass die Ener-giewende eine stromgeführte sein wird, ließ er auch keine Zweifel aufkommen und sieht in Power-to-heat-Projekten, die die Sektoren-koppelung vorbereiten, eine große Chance.

Die von der IHK kritisierte Netzausbaugebiets-verordnung griff Christian Dahlke auch auf. Damit die deutsche Energiewende gelingt, muss die Windenergie in Norddeutschland ihre Schlüsselrolle auch in Zukunft erfüllen können. Das Netzausbaugebiet verschärft durch Zuschlagsbegrenzung den Wettbewerb

im Norden und führt zu Wettbewerbsverzer-rungen.

Energiewende europäisch verankernDr. Susanne Cassel, Referatsleiterin im Bun-desministerium für Wirtschaft und Energie, sieht die Notwendigkeit, die Energiewende euro päisch zu verankern und europarechtlich durch Gespräche mit Stromnachbarn und die Klärung von Beihilfefragen, abzusichern.

Entsprechend dem Klimaschutzplan 2050 und dem Paris-Abkommen gilt es die Dekarbo-nisierung in allen Sektoren voranzutreiben. Das Digitalisierungsgesetz sieht der Bund als Startsignal für Smart Grids, Smart Meter und Smart Home, um den sicheren und kostenef-fizienteren Einsatz intelligenter Messsysteme voranzutreiben.

Optimismus im PodiumGewohnt moderierte Dr. Josef Wolf, Geschäfts-führer der Stadtwerke Schwerin die abschlie-ßende Podiumsdiskussion.

In dieser erläuterte Thomas Pätzold, Tech-nischer Vorstand der WEMAG AG, die Notwen-digkeit von Regelungen für die Erzeugung von Methan oder Wasserstoff aus Erneuerbaren Energien zur Sektorkopplung.

Dr. Hahn mahnte nochmals an, die Vertei-lung der finanziellen Lasten anzugehen. Und

Erleichterungen für Verteil- und Übertra-gungsnetzbetreiber zu schaffen. Eine Sektor-kopplung kann nur entstehen, wenn ein Markt entsteht. Darin war Dr. Hahn sich mit Dr. Bolay ebenso einig wie zum dringenden Netzausbau. Der DIHK ist nicht dafür, nur eine Technologie zu unterstützen sondern setzt auf Energiedi-versifizierung der Anwendungsbereiche. Im Gegensatz dazu sah Dr. Steffen Lindemann, Referatsleiter Grundsatzfragen Energiepoli-tik im Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung, eine Fokussierung auf Power-to-Heat-Anwendungen um Strom aus Erneuer baren Energien zu verwerten statt abzuregeln, als durchaus sinnvoll an.

In diesem Zusammenhang stellte Dr. Wolf die berechtigte Frage, warum Elektrolyseure wie Endverbraucher behandelt, d. h. mit der EEG-Umlage belastet werden. Dr. Lindemann hob im weiteren die Chancen der Digitalisierung hervor, wenn die Men-gen von Windkraft- und Photovoltaikanlagen nicht mehr händisch gesteuert werden können sondern nur noch automatisiert. Das eröffnet neuen Produkten und Geschäftsfeldern den Markt. n

Information:IHK zu SchwerinThomas Lust 0385 [email protected]

Dr. Paula Hahn, Abteilungsleiterin Recht beim Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft stellte das EU-Winterpaket und die Förderung Erneuer-barer Energien auf dem sechsten Energieforum MV in der IHK zu Schwerin vor.

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36 ■  Wirtschaftskompass 04|2017

■  INNOVATION & UMWELT

Vor einigen Jahren noch wurde das 3D-Drucken von nur wenigen Kon-strukteuren und Industriedesignern

eingesetzt und war häufig auf das Dru-cken von Konzeptmodellen und Prototypen beschränkt. 3D-Drucken galt einst als neuer und teurer Luxus. Heute ist diese Innovation längst keine Zukunftsvision mehr, sondern eine Realität, die sich immer mehr durchsetzt. Für viele Branchen – darunter die Fertigung, Ent-wicklung oder Architektur – stellt diese Tech-

nologie eine Revolution dar. In der Vorproduk-tion bereits ermöglicht das 3D-Drucken eine schnellere Erstmusterherstellung, um Marke-ting und Vertrieb zu unterstützen. Außerdem wird mit dem 3D-Druck die Produktentwick-lung beschleunigt, weil eine schnellere und produktivere Erstellung von Designvarianten ermöglicht wird. Die damit verbundene flexib-lere Produktion zeichnet sich durch wesentlich mehr Kreativität aus, weil schnell mit unter-schiedlichen Produktvarianten experimentiert werden kann. Zielsetzung ist es in kürzerer Zeit eine optimierte Leistung, mit besserer Qualität und geringeren Herstellungskosten zu reali-sieren. Durch den 3D-Druck prognostizieren Marktexperten ein erhebliches Wachstum für alle Bereiche der Wirtschaft. Das Spektrum der Anwendungen übersteigt teilweise unsere normale Vorstellungskraft. Es reicht von der Fertigung von Architekturmodellen über Turn-schuhe, Brillen, Kugellager, Modeschmuck, Werkzeuge, Gebissteile, Ersatzteile für die Autoindustrie und Rohrkomponenten. Spekta-kulär sind auch die Erstellung von 3D-Häusern in China und medizinische Anwendungen viel-fältiger Art.

Kompetenz- und Dienstleistungsnetzwerk vor OrtZwei renommierte Schweriner Unternehmen haben Anfang 2016 eine Partnerschaft für die 3D-Technologie gegründet: HANS BODE Innovative Büroelektronik GmbH mit einem vielschichtigen Know-How für den 3D-Druck-bereich und 3D-Dienstleistungen und S.K.M. Informatik GmbH mit Ihren langjährigen Erfahrungen in der 3D-Konstruktion, Model-lierung und Simulation. Beide Unternehmen bieten vielfältige Dienstleistungen für den sinnvollen Einsatz dieser Technologie in den Unternehmen.Angefangen von der Erfassung eines dreidi-mensionalen Objektes, der Aufbereitung der Geometrien bis hin zur Ausgabe über einen professionellen 3D-Drucker. Vermarktet wird ein umfangreiches Portfolio an Druckersyste-men, Software, Design-Tools und Werkstoffen. Marktführende 3D-Druckerhersteller, IT-Unternehmen und Dienstleister für verschie-dene Drucktechnologien runden das Kompe-tenznetzwerk vorteilhaft ab. In den nächsten Wochen sind über das Netzwerk mehrere Informationsveranstaltungen geplant. n

Der 3D-Druck ist eine technologische Innovation, die bald die Produktion revolutionieren, die Arbeit verändern und Geschäftsmodelle auf den Kopf stellen wird.

Die neue Dimension: 3D-Druck

Mit dem 3D-Druck kann man bereits heute kom-plexe Strukturen herstellen.

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Für solche Wärmespeicher bieten sich unter Kostenaspekten natürlich vorkommende Wasserschichten (Aquifere) in einer Tiefe

zwischen 400 und 1.000 Metern an. Sie liegen einerseits unterhalb der für Trinkwasserzwecke nutzbaren Grundwasserschichten. Andererseits können sie mit relativ preiswertem Bohrgerät noch erschlossen werden. 60 bis 80 Prozent der eingespeicherten Wärme können auf die-sem Wege wieder zurückgewonnen werden. Übliche Einspeichertemperaturen betragen 70 bis 90 Grad Celsius. Mögliche Speichervo-lumina liegen je nach Untergrund und Boh-rung zwischen einer Gigawattstunde im Jahr und mehr als 100 Gigawattstunden pro Jahr. Aktuell gibt es nur wenige Anwendungsfälle (Stadtwerke Neubrandenburg und Reichs-tagsgebäude Berlin) und Forschungsvorhaben

für Demonstrationszwecke (BMW Dingolfing, TU Berlin, Hamburg). Eine Ausbreitung sol-cher und ähnlicher Speicheranwendungen wäre aus energiepolitischen Gründen jedoch wünschenswert. In MV sind die geologischen Schichten aus der Vergangenheit her relativ gut erforscht und für die Wärmespeicherung grundsätzlich gut geeignet. Daher macht es Sinn, in diesem Bundesland nach weiteren möglichen Anwendungsfällen zu suchen.Im Rahmen eines vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Projekts untersucht ein interdisziplinäres Team an der Leuphana Universität Lüneburg und der Geo-Dienste GmbH zusammen mit dem Verein GeoEnergy Celle e.V. unter Leitung von Prof. Dr. Heinrich Degenhart geologische, wirt-schaftliche und soziotechnische Standortfak-

toren sowie rechtliche Rahmenbedingungen solcher „Aquiferspeicher“. Ziel ist es unter anderem, für wenige noch auszuwählende Projekttypen und Standorte zusammen mit Praxispartnern vertiefende Analysen durch-zuführen, um Potenzialabschätzungen vor-zunehmen und Empfehlungen für potenzielle Demonstrations standorte zu entwickeln.Interessierte Firmen können sich gerne an das Forschungsteam der Leuphana Universität in Lüneburg wenden. n

Information: Leuphana Universität LüneburgDipl.-VW Lars Holstenkamp,Prof. Dr. Heinrich Degenhart 04131 [email protected]

Für die Umsetzung der Energiewende hat der Wärmemarkt eine sehr große Bedeutung. 40 Prozent des Endenergieverbrauchs entfallen auf Wärmeerzeugung. Häufig fällt Wärme als Nebenprodukt der Stromerzeugung, z. B. aus der Kraft-Wärme-Kopplung, oder als Restprozesswärme oder Abwärme in der Industrie an und zwar zu Zeiten, in denen jahreszeitlich bedingt für Heizungszwecke keine Wärme benötigt wird. Soll die überschüssige Wärme später genutzt werden, sind saisonale Wärmespeicher erforderlich.

Natürliche Wärme nutzen

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Wirtschaftskompass 04|2017 ■ 37

INNOVATION & UMWELT ■

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Einladung zum Workshopam Mittwoch, den 3. Mai 2017

„3D Druck verändert die Welt”von 9.30 bis 12.30 Uhr in unseren Geschäftsräumen in Schwerin mit Druckern in Aktion

Im Anschluß an den Workshop laden wir Sie zu einem Imbiss und einemintensiven Informationsaustausch ein.

Unser Expertenteam wird folgende Fragen – an Hand praktischer Beispiele – beantworten:

u Was kann 3D Druck leisten und welche Materialien und Formen lassen sich kombinieren? Potenziale und Herausforderungen?

u Praxisbeispiele verschiedener Branchen?

u Was leistet unser Kompetenz- und Dienstleistungszentrum?

Auf Grund einer begrenzten Teilnehmerzahl bitten wir um frühzeitige Anmeldung.

Kompetenzpartner für 3D Drucktechnologie

HANS BODEINNOVATIVE BÜROELEKTRONIK GMBH

ECKDRIFT 97 19061 Schwerin

Fon 0385-64 56 40Fax 0385-64 56 45

[email protected]

Die Agentur engagiert sich in Projekten zur Energieeffizienz, E-Mobilität und Ladeinfrastruktur, Sektorenkopplung

sowie zum Radfahren in MV. Mit maßge-schneiderten Kampagnen will LEKA MV Unter-nehmen sensibilisieren, sorgsam mit Energie-Ressourcen umzugehen und damit langfristig die Energiewende in MV vorantreiben. Zudem berät LEKA MV Kommunen und Vorhabenträ-ger zum neuen Bürger- und Gemeindebetei-ligungsgesetz, prüft, welche Möglichkeiten der Beteiligung bestehen und versucht, die bestmögliche Lösung für alle Seiten auszu-loten. Das Team der LEKA MV besteht derzeit aus drei Mitarbeitern und soll mit der stei-genden Zahl von Projekten stetig vergrößert werden. Hauptsitz der Agentur ist auf dem Campus der Hochschule Stralsund. Ein wei-terer Standort befindet sich im Landeszen-trum für erneuerbare Energien Mecklenburg-

Vorpommern GmbH (Leea) in Neustrelitz. Ein dritter Standort ist in der Landeshaupt-stadt Schwerin geplant. Weitere Infos unter www.leka-mv.de n

Die im Sommer 2016 gegründete Landesenergie- und Klimaschutzagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH (LEKA MV) ist Ansprechpartner für Unternehmen, Kommunen und Verbraucher, wenn es um Fragen zur Energiewende und zum Klimaschutz in MV geht.

Ansprechpartner zur Energiewende

V. l.: Konstantin Barteck, Wirtschaftsjurist, Sandra Borchert, Assistenz der Geschäftsfüh-rung, PR und Marketing, und Gunnar Wobig, Geschäftsführung.

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38 ■  Wirtschaftskompass 04|2017

■  INTERNATIONAL

Direkt nach der US-Wahl hat die Deutsche Auslandshandelskammer in den USA (AHK USA) ihre jährliche Umfrage Ger-

man American Business Outlook 2017 durch-geführt, bei der 1.900 deutsche Unternehmen mit Niederlassung in den USA befragt wurden. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass das Stimmungsbild sehr unterschiedlich ausfällt. Demnach erwarten 30 Prozent der befragten Unternehmen positive Entwicklungen unter der neuen Regierung während 28 Prozent negative Auswirkungen fürchten. Immerhin 42 Prozent gaben an, durch den Wahlaus-gang keine geschäftlichen Auswirkungen zu erwarten. Fast alle Unternehmen (98 Prozent) sind zuversichtlich, dass sich ihr Geschäft im Jahr 2017 weiterhin positiv entwickeln wird. Trotz der überwiegend optimistischen Haltung stehen insbesondere die Automobilindustrie, der Gesundheitssektor sowie die herstellende Industrie dem Wahlausgang eher skeptisch gegenüber. Dennoch gab nur ein Prozent aller befragten Unternehmen an, ihren Fokus auf den US-Markt 2017 zu verringern. 85 Prozent planen außerdem neue Stellen zu schaffen.

Deutsche Produkte weiterhin gefragtDie Umfrage zeigt, dass die deutschen Unter-nehmen den US Markt und die eigenen Gewinnaussichten nach wie vor positiv ein-schätzen. Sie konnten sich in den letzten zehn Jahren einen bedeutenden Kundenstamm in den USA aufbauen, basierend auf einer stetig wachsenden Nachfrage von deutschen Pro-dukten und Dienstleistungen. Laut Aussage der AHK USA werden sich diese Faktoren auch mit der neuen Regierung nicht ändern.

Deutsche Auslandshandelskammer unterstütztIn den USA ist die Deutsch-Amerikanische Handelskammer (AHK USA) mit Büros in Atlanta, Chicago und New York sowie Zweig-stellen in Detroit, Houston, Philadelphia und San Francisco vertreten. Zu den AHK-Dienst-leistungen für deutsche Unternehmen gehören Marktstudien, Geschäftspartnervermittlung, Office-in-Office sowie die Unterstützung bei der Personalsuche. Die AHK berät auch ganz grundlegend zu ersten Fragen, die die Bearbei-tung des Marktes USA betreffen.

Ländersprechtag USA in SchwerinSo stand Jan Henning Peter (AHK USA, Houston) am 6. März in der IHK zu Schwerin den Unternehmen aus MV für ein persön-liches Gespräch zur Verfügung. Themen waren rechtliche Fragen sowie Möglichkeiten zum Markteintritt, Hürden des Marktes USA oder auch Fragen zu Investitionen.

Weitere Zusammenarbeit mit den USAEbenfalls am 6. März war der US-Generalkon-sul Richard Yoneoka mit Sitz in Hamburg zu Gesprächen in der Industrie- und Handelskam-mer zu Schwerin. Gegenüber Hans Thon, Präsi-dent, und Siegbert Eisenach, Hauptgeschäfts-führer der IHK zu Schwerin, bekräftigte Herr Yoneoka die Wirtschaft Mecklenburg-Vor-pommerns, den Markt USA weiterhin im Blick zu behalten. In diesem Zusammenhang bot er deutlich an, den neugegründeten Meck-lenburgisch-Amerikanischen Wirtschaftsrat (MAW) zu unterstützen und als Ansprechpart-ner bereitzustehen.

Der Wirtschaftsrat entstand 2016 auf Initia-tive des Unternehmers Daniel Schönfelder, Geschäftsführer der Allergo Natur Deutschland GmbH. Der MAW soll USA-aktiven sowie den-jenigen, die überlegen auf dem Markt aktiv zu werden, eine Plattform zum Erfahrungsaus-tausch und Netzwerken bieten.

Möglichkeit zum wirtschaftlichen Erfahrungsaustausch USADer Mecklenburgisch-Amerikanische Wirt-schaftsrat wird sich zum Erfahrungsaustausch im Mai 2017 in der IHK zu Schwerin. Unter-nehmen mit USA-Interesse sind herzlich ein-geladen, an dem Treffen teilzunehmen. n

Information:IHK zu SchwerinAnnett Reimer 0385 [email protected]

Stimmungsbild: Deutsche Firmen in den USAInsgesamt sind derzeit über 3.500 deutsche Tochtergesellschaften in den USA angesiedelt. Diese beschäftigen mehr als 670.000 Arbeitnehmer und erwirtschaften einen Umsatz von 360 Milliarden Euro. Die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und den USA sind somit sehr eng. Wichtig für die deutsche Wirtschaft sind ein vertrauensvolles Geschäftsumfeld, stabile politische und rechtliche Rahmenbedingungen sowie offene Märkte.

US-Generalkonsul Richard Yoneoka mit Sitz in Hamburg (l.) in der IHK zu Schwerin.

Ländersprechtag mit Jan Henning Peter von der AHK USA, Houston (2. v. r.).

Bilder: IHK

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Wirtschaftskompass 04|2017 ■ 39

Der Gemeinschaftsstand, der von der Lan-desregierung gefördert wird, präsentiert sich mit acht ausstellenden Unterneh-

men in seinem neuen, modernen Design im Rahmen der Leitmesse Industrial Supply in Halle 5. Auch in diesem Jahr haben sich zwei Unter-nehmen entschieden, an dieser wichtigen Messe als neue Aussteller den Gemeinschafts-stand zu nutzen. Das sind die Mebak Metallbau GmbH aus Schönberg und die ml & s manufac-turing, logistics & services GmbH & Co. KG aus Greifwald. Aber auch langjährige Austeller, wie z. B. die Kucharczyk GmbH & Co. KG aus Dömitz oder die Gummifabrik LUBECA GmbH aus Upahl präsentieren ihr innovativen Produkte und Leistungen. Das sind überwiegend Gummi-formteile u. a. für die Automobilindustrie und hochwertige Präzisionsdrehteil für verschie-denste Anwendungen. Darüber hinaus werden sich wieder die Unternehmen Müller Kunst-

stofftechnik GmbH aus Hagenow, HAFF Dich-tungen GmbH aus Ueckermünde, die LiMaB Laserintegrierte Metallbearbeitung GmbH aus Rostock und die Vibitech GmbH aus Stralsund auf der HANNOVER MESSE präsentieren. Deren Produktportfolio erstreckt sich von Kunststoff-teilen über spezielle Dichtungen aller Art bis zu innovativen Stromschienensystemen.Durch die Organisation der IHK zu Schwerin und die Förderung des Landes Mecklenburg-Vorpommern wird den Unternehmen unseres Bundeslandes eine hervorragende Grundlage für die Teilnahme an der HANNOVER MESSE als Aussteller angeboten.

2017 werden wieder mehr als 6.500 Austeller und 200.000 Besucher aus aller Welt erwar-tet. Partnerland ist Polen, mit dem zahlreiche Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern Geschäftsbeziehungen unterhalten.Bei guter Vorbereitung und Aufarbeitung der vielen Kontakte zahlt sich in jedem Fall eine

Teilnahme an der HANNOVER MESSE aus. Hier können die innovativen, technologischen Ver-fahren und Lösungen der Industrie aus MV präsentiert werden. In Hannover trifft man die Entscheider von potenziellen Kunden und schafft die Grundlage für erfolgreiche Geschäfte. Deshalb sollten die Unternehmen aus unserem Bundesland diese Chance intensiv nutzen. Die IHK unterstützt die Unternehmen bei der Messevorbereitung und begleitet sie während der Messe auf dem Landesgemein-schaftsstand.

Die HANNOVER MESSE ist die weltweit wich-tigste Industriemesse. Dieser hohe Stellenwert wird seit Jahren auch durch die Landesregie-rung Mecklenburg-Vorpommerns gewürdigt. Auf dem traditionellen Empfang des Minister-präsidenten Erwin Sellering treffen sich inter-nationale Entscheider aus der Wirtschaft, die hier ihre Kontakte zu unseren Unternehmen vertiefen. Darüber hinaus ist der Empfang eine gute Gelegenheit zum Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen Unternehmern und Vertretern der Politik unseres Bundes-landes. Der Empfang wird in diesem Jahr am Dienstag, 25. April 2017 auf dem Landesge-meinschaftsstand stattfinden.

Bereits jetzt beginnen die Vorbereitungen für Hannover 2018. Alle interessierten Unterneh-men des Landes können sich jederzeit bei der IHK zu Schwerin informieren und auch schon für 2018 anmelden! n

Information:IHK zu Schwerin, Ulf Dreßler 0385 [email protected]

INTERNATIONAL ■

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31 Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern sind auf der weltgrößten Leistungsschau der internationalen Industrieunternehmen vertreten. Die IHK zu Schwerin organisiert erneut den Gemeinschaftsstand des Landes Mecklenburg-Vorpommern auf der Hannover Messe 2017, die vom 24. bis 28. April stattfindet.

HANNOVER MESSE 2017

Botschafter der Republik Malta zu Gast in der IHK zu Schwerin

Der Botschafter der Republik Malta in Deutschland, S.E. Dr. Albert Friggieri (rechts im Bild), wurde am 2. März 2017 in der Schweriner IHK von Präsident Hans Thon und Stefanie Scharrenbach, Geschäftsbereichslei-terin Standortpolitik/International der IHK zu Schwerin (links im Bild), herzlich willkommen geheißen. Präsident Thon stellte Botschaf-ter Dr. Friggieri die Wirtschaftsstruktur und Potenziale Mecklenburg-Vorpommerns vor und verwies beispielhaft auf die Erfolge in der Ernährungswirtschaft, im Tourismus und bei den erneuerbaren Energien. „Die Anbindung

Westmecklenburgs an die Metropolregion Hamburg sowie neue große Infrastrukturpro-jekte wie die A 14 und die feste Fehmarnbelt-Querung werden weitere Entwicklungsimpulse für die Region bringen“, so Präsident Thon. Die im Mittelmeer südlich von Sizilien gele-gene Inselrepublik Malta ist der kleinste Mit-gliedsstaat der EU. Im 1. Halbjahr 2017 hat Malta den Vorsitz im Rat der Europäischen Union inne. Damit verbunden ist ein umfang-reiches Aufgabenprogramm, das u. a. die Bereiche Migration, Binnenmarkt und Sicher-heit umfasst. n Bi

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40 ■  Wirtschaftskompass 04|2017

■  RECHT & STEUERN

Mit dieser Frage befasste sich das OLG Köln in seinem Urteil vom 26. Februar 2016 (AZ. 6 U 90/15).

Geklagt hatte die Verbraucherzentrale NRW gegen den Online Händler Amazon. Streit-gegenstand war, dass Amazon ihren Kunden den Zugang zu ihren Nutzerkonten gesperrt hatte und die Entgegennahme von zukünf-tigen Bestellungen verweigerte, wenn eine „Überschreitung der haushaltsüblichen Anzahl an Retouren in dem Kundenkonto“ zu ver-zeichnen war. Amazon berief sich dabei auf ihre AGBs, die folgende Klausel enthält: „Wir behalten uns das Recht vor, Ihnen Services auf der Website vorzuenthalten, Mitgliedskonten zu schließen oder Inhalte zu entfernen oder zu verändern, wenn Sie gegen anwendbare Gesetze, diese Nutzungsbedingungen oder

andere anwendbare Vertragsbedingungen oder Richtlinien verstoßen“.

Hinweis: Für Bestellungen über Amazon ist das Anlegen eines Benutzerkontos erforder-lich. Hierfür muss das Einverständnis mit die-sen AGBs erklärt werden.

Die Klägerin vertrat die Auffassung, dass die Klausel die Kunden gem. § 307 Abs. 2 Nr. 1 BGB unangemessen benachteilige, da diese aufgrund der Kontosperrung nur noch eingeschränkt an einem Handelsplatz mit beträchtlicher Markt-macht teilnehmen und neu erworbene eBooks nicht mehr in die Cloud hochladen können. Zudem gehe der Eingriff der Beklagten soweit, dass auch Geschäftsbeziehungen mit Dritten behindert würden. Letztlich sei für den Kun-

den nicht erkennbar gewesen, unter welchen Voraussetzungen das Konto gekündigt bzw. gesperrt werde, so dass die Klausel gegen das Gebot von Treu und Glauben verstoße.

Entscheidung des GerichtsDas OLG Köln entschied, dass unabhängig von der Möglichkeit der Kontokündigung die Klausel schon deshalb unwirksam sei, weil die Beklagte ihren Kunden dadurch den Zugriff auf bereits entgeltlich erworbene digitale Inhalte, wie bspw. Bücher und Songs, sperren könne. Folglich lege nach dem Grundsatz der kunden-feindlichsten Auslegung eine unangemessene Benachteiligung vor. Das Gericht weist in seiner Begründung ferner darauf hin, dass die Kun-denkonten durchaus aufgrund hoher Retouren-quoten gesperrt werden können, aber in die-sem Fall für den Kunden weiterhin der Zugriff auf seine bereits erworbenen digitalen Inhalte gewahrt werden müsse.

PraxishinweisGrundsätzlich dürfen Online-Händler Kun-denkonten sperren, wenn ein Kunde zu hohe Retourenquoten hat. In diesem Fall sollten Händler ihren Shop technisch so eingerichtet haben, dass auch bereits erworbene digitale Inhalte von den jeweiligen Kunden weiter-hin genutzt werden können. Empfehlenswert für jeden Online-Händler wäre es, auf solche AGB-Klauseln zu verzichten, da diese stets als unzulässige Einschränkung des Widerrufsrechts angesehen werden könnten. n

Information:IHK zu Schwerin, Ass. iur. Thilo Krüger 0385 [email protected]

Onlinehandel: Ausschluss von Kunden?Viele Online-Händler haben mit zu hohen Retourenquoten und den damit zusammenhängenden Kosten zu kämpfen. Dürfen Unternehmer aber Kunden, die zu oft Waren zurückschicken von zukünftigen Bestellungen ausschließen?

Bürokratieabbau: GWG-Grenze

Die Regierungsfraktionen des Bundestages haben sich am 6. März 2017 auf die Anhebung der Schwelle für die Abschreibung geringwer-tiger Wirtschaftsgüter geeinigt. Statt bislang 410 Euro sollen künftig Anschaffungen bis zu einem Wert von 800 Euro sofort abgeschrie-ben werden können. Die Anhebung soll zum 1. Januar 2018 in Kraft treten. Die Pool-abschreibung soll dafür entfallen. Mit der

höheren GWG-Grenze hat die Politik eine wichtige Forderung zum Bürokratieabbau auf den Weg gebracht. Die IHK-Forderung zur Anhebung auf 1.000 Euro wurde leider nicht vollumfänglich umgesetzt. Dennoch hat sich der Einsatz der Kammern auf Fach- und Minis-terebene im Bereich Bürokratieabbau und Steuerpolitik gelohnt. Der bürokratische Auf-wand wird sich durch die höhere GWG-Grenze

reduzieren zum Vorteil der Unternehmen. Die Neuregelung wird Teil des Gesetzentwurfs zur Zinsschranke und soll am 9. März 2017 in erster Lesung in den Bundestag kommen. n

Information:IHK zu Schwerin, Klaus Uwe Scheifler 0385 [email protected]

Bild: pixabay

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Wirtschaftskompass 04|2017 ■ 41

InsolvenzverfahrenÜber das Vermögen derFNG Funk- und Feinmechanik Neustadt-Glewe GmbH & Co. KG, Ludwigslus-ter Str. 3, 19306 Neustadt-Glewe, vertreten durch die persönlich haftende Gesellschafterin FNG Funk- und Feinmechanik, Neustadt-Glewe Verwaltungs GmbH, Ludwigsluster Str. 3, 19306 Neustadt-Glewe, diese vertreten durch den Geschäftsführer Mathias Schielke, Gorlosen, Registergericht: Amtsgericht Schwerin, Register-Nr.: HRA 1384 wurde am 01.02.2017 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (580 IN 756/16) eröffnet. Zur Insolvenzverwalterin wird bestellt: Rechtsanwältin Uta Plischkaner, Johannes-Stelling-Str. 1, 19053 Schwerin, Telefon: 0385 591390, Telefax: 0385 5913944. Forderungen sind bis zum 15.03.2017 bei der Insolvenzver-walterin schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen derChristine Lampe, geboren am 31.05.1963, Dorfstr. 20, 23936 Hilgendorf, wurde am 14.02.2017 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (580 IN 786/16) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Andreas Franz, Steinstr. 26, 19053 Schwerin, Telefon: 0385 714447. Forderungen sind bis zum 28.03.2017 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen derHanseatisches Fußball Kontor Invest GmbH, August-Bebel-Str. 3, 19055 Schwe-rin, vertreten durch den Geschäftsführer Kai-Volker Langhinrichs, Schwerin, Registergericht: Amtsgericht Schwerin, Register-Nr.: HRB 10954, wurde am 14.02.2017 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (580 IN 568/16) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Marc Odebrecht, August-Bebel-Str. 4, 19055 Schwerin, Telefon: 0385 558540, Telefax: 0385 5585455. Forderungen sind bis zum 28.03.2017 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen derDeutsche Biogas GmbH & Co. KG Körchow II, Am Speicher 1, 19243 Körchow, vertreten durch die persönlich haftende Gesellschafterin Erste DT BIOGAS Betei-ligungsgesellschaft mbH, Barßeler Str. 65, 26169 Friesoythe, Registergericht: Amtsgericht Schwerin, Register-Nr.: HRA 2718, wurde am 14.02.2017 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (580 IN 681/16) eröffnet. Zur Insolvenzverwalterin wird bestellt: Rechtsanwäl-tin Bettina Schmudde, Valentinskamp 70 / EMPORIO, 20354 Hamburg, Telefon: 040 808136400, Telefax: 040 808136578. Forderungen sind bis zum 28.03.2017 bei der Insolvenzverwalterin schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen derAnnika Denzien, geboren am 26.04.1983, Gartenstr. 2, 19288 Ludwigslust, wurde am 14.02.2017 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwe-rin (580 IN 45/17) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Henner Patzak, Jungfernstieg 14, 19053 Schwerin, Telefon: 0385 760750, Telefax: 0385 7607515. Forderungen sind bis zum 28.03.2017 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen desWolfgang Borrmann, geboren am 30.06.1947, Goethestr. 12, 19053 Schwerin, wurde am 15.02.2017 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwe-rin (580 IN 7/17) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Henner Patzak, Jungfernstieg 14, 19053 Schwerin, Telefon: 0385 760750, Telefax: 0385 7607515. Forderungen sind bis zum 29.03.2017 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen derEmpora Group GmbH, vertreten durch d. Geschäftsführer Alexander Straub, Alter Holzhafen 19, 23966 Wismar, Registergericht: Amtsgericht Schwerin Register-Nr.: HRB 10833, wurde am 20.02.2017 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (580 IN 821/16) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Marc Odebrecht, August-Bebel-Str. 4, 19055 Schwerin, Telefon: 0385 558540, Telefax: 0385 5585455. Forderungen sind bis zum 03.04.2017 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen desHeiko Herholz, geboren am 12.09.1972, Staatsangehörigkeit: deutsch, Inh. der Firma H & C Bauservice, Goethestr. 1, 19243 Wittenburg, wurde am 21.02.2017 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (580 IN 26/17) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Stephan Münzel, Moorfuhrtweg 11, 22301 Hamburg, Telefon: 040 65052590. Forde-rungen sind bis zum 04.04.2017 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen desSteffen Wolter, geboren am 31.12.1973, Birkenstr. 22, 19406 Mustin wurde am 20.12.2016 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (581 IN 527/16) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Christoph von Bülow, Posener Str. 19, 23909 Ratzeburg, Telefon: 04541 803197. For-derungen sind bis zum 31.01.2017 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen desGünter-Walter Sandberg, geboren am 30.12.1980, Friedrich-Heincke-Str. 19, 19230 Hagenow, Inhaber der G-W Sandberg, Hagenow, wurde am 06.03.2017 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (580 IN 86/17) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Marc Odebrecht, August-Bebel-Str. 4, 19055 Schwerin, Telefon: 0385 558540, Telefax: 0385 5585455. Forderungen sind bis zum 17.04.2017 bei dem Insolvenzver-walter schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen desAndre Goiny, geb. Palletschek, geboren am 16.11.1977, Mühlenstraße 4, 19089 Crivitz, wurde am 06.03.2017 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (580 IN 87/17) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Marc Odebrecht, August-Bebel-Str. 4, 19055 Schwerin, Telefon: 0385 558540, Telefax: 0385 5585455. Forderungen sind bis zum 17.04.2017 bei dem Insolvenzver-walter schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen derHMS Hornstorfer Montageservice GmbH, vertreten durch den Geschäftsführer Marko André Schulz, Bergstr. 12, 23974 Hornstorf, wurde am 08.03.2017 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (580 IN 70/17) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Stephan Münzel, Moorfuhrtweg 11, 22301 Hamburg, Telefon: 040 65052590. Forde-rungen sind bis zum 19.04.2017 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

Über das Vermögen derRenate Gryzan, geb. Hasselfeldt, geboren am 10.04.1957, Kieler Straße 23, 19057 Schwerin, wurde am 08.03.2017 das Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Schwerin (580 IN 111/17) eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Henner Patzak, Jungfernstieg 14, 19053 Schwerin, Telefon: 0385 760750, Telefax: 0385 7607515. Forderungen sind bis zum 19.04.2017 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden.

RECHT & STEUERN ■

Hinweis zu den Insolvenzbekanntmachungen

Die Veröffentlichung der Insolvenzbekanntmachungen stellt einen Service für die Mitgliedsunternehmen der IHK zu Schwerin dar. Wegen der in den Bekanntmachungen enthaltenen Anmeldefristen für Forderungen weisen wir auf folgendes hin: Der Eröffnungsbeschluss des Insolvenzgerichts wird amtlich unter www.insolvenzbekanntmachungen.de veröffentlicht. Gesetzte Fristen gelten auch dann, wenn ein Gläubiger sie nicht zur Kenntnis nimmt. Sollte ein Gläubiger die im Beschluss gesetzte Frist versäumen, kann er seine Forderungen dennoch nachträglich anmelden. Hierfür muss jedoch das zuständige Insolvenzgericht einen neuen Termin anberaumen, in dem die gestellten Forderungen geprüft werden.

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42 ■  Wirtschaftskompass 04|2017

Beschluss der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin vom 22. Februar 2017

Nachtragswirtschaftssatzung der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin – Geschäftsjahr 2017

Die Vollversammlung der IHK zu Schwerin hat in ihrer Sitzung am 22. Februar 2017 gemäß §§ 3 und 4 des Gesetzes zur vorläufigen Rege-lung des Rechts der Industrie- und Handels-kammern vom 18. Dezember 1956 (BGBl. I, S. 920), zuletzt geändert durch Art. 254 der Zehnten Zuständigkeitsanpassungsverordnung vom 31. August 2015 (BGBl. I, S. 1474) und der Beitragsordnung der IHK zu Schwerin vom 24. März 2004 („Wirtschaftskompass“ 1/2/2004, S. 25), zuletzt geändert am 3. Dezember 2014 („Wirtschaftskompass“ 1/2/2015, S. 44), folgende Nachtragswirtschaftssatzung für das Geschäftsjahr 2017 (1. Januar 2017 bis 31. Dezember 2017) beschlossen:

„I. Der Wirtschaftsplan 2017 wird durch Nachtrag

1. im Erfolgsplan mit der Summe der Erträge in Höhevon 6.379.430 Euro um 95.400 Euroauf 6.474.830 Euro

mit der Summe der Aufwendungen in Höhevon 6.951.750 Euro um -103.400 Euroauf 6.848.350 Euromit dem Saldo der Rücklagenveränderung/Nettoposition in Höhevon -572.320 Euro um 198.800 Euroauf -373.520 Euro

2. im Finanzplanmit der Summe der Investitionseinzahlungen in Höhevon 0 Euro um 0 Euro auf 0 Euro

mit der Summe der Investitionsauszahlungen in Höhevon -246.534 Euro um 0 Euro auf -246.534 Euro

mit der Summe der Einzahlungen in Höhevon 12.380 Euro um 198.800 Euroauf 211.180 Euro

mit der Summe der Auszahlungen in Höhevon -246.534 Euro um 0 Euroauf -246.534 Eurofestgestellt.

Der Personalaufwand und alle übrigen Auf-wendungen werden insgesamt für gegenseitig deckungsfähig erklärt. Die Investitionsauszah-lungen werden für gegenseitig deckungsfähig erklärt.

II. Beitrag

4. Bemessungsjahr für Grundbeitrag und Umlage ist das Jahr 2017.

III. Inkrafttreten

Die Änderung der Wirtschaftssatzung für das Geschäftsjahr 2017 tritt mit Rückwirkung zum 1. Januar 2017 in Kraft.

Im Übrigen bleiben die Festsetzungen der von der Vollversammlung am 30. November 2016 beschlossenen Wirtschaftssatzung für das Jahr 2017 unverändert.“

Schwerin, den 22. Februar 2017

gez. Hans Thon gez. Siegbert EisenachPräsident Hauptgeschäftsführer

Die vorstehende Nachtragswirtschaftssatzung wird hiermit ausgefertigt und im Mitteilungs-blatt „Wirtschaftskompass“ – Ausgabe 04/2017 veröffentlicht:

Schwerin, den 22. Februar 2017

gez. Hans Thon gez. Siegbert EisenachPräsident Hauptgeschäftsführer

Amtliche Bekanntmachungen

Bestellung von Sachverständigen

Die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin gibt hiermit bekannt, dass nachstehende Sachverständige am 28. Februar 2017 für die Dauer von fünf Jahren erneut öffentlich bestellt wurde:

Dr. agr. Wiebke PetersenKronskamper Weg 1719306 Neustadt-Glewe

Sachgebiete:• „Landwirtschaft – Bewertung

von bebauten und unbebauten Grundstücken“

• „Bewertung von lebendem und totem Inventar“

• „Bewertung von Aufwuchs und Aufwuchsschäden“

• „Bewertung von Entschädigungsfra-gen in ökologisch wirtschaftenden landwirtschaftlichen Betrieben“

Schwerin, den 28. Februar 2017

gez. gez.Hans Thon Siegbert EisenachPräsident Hauptgeschäftsführer

Bild: pixabay

■  RECHT & STEUERN

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Wirtschaftskompass 04|2017 ■ 43

AKTUELLE IHK-VERANSTALTUNGSANGEBOTE ■

Mo. 03.04

Steuerberatersprechtag11:00 - 16:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Raum Poel,Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinAnmeldung: Frank Witt, 0385 5103-306, [email protected]

Di. 04.04

Beratungssprechtag zur Unternehmensfinanzierung09:00 - 17:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinAnmeldung: Frank Witt, 0385 5103-306, [email protected]

Die Haftung des GmbH-Geschäfts-führers, insbesondere aus insolvenzrechtlicher Sicht18:00 - 20:00 Uhr, Bildungszentrum der Handwerkskammer Schwerin, Werkstraße 600, 19061 SchwerinReferent: Christian HafftenKosten: 25,00 EuroAnmeldung: Geschäftsbereich Recht, Steuern, 0385 5103-510, [email protected]

Mi. 05.04

Beratungssprechtag Online-Marketing (Internet/E-Commerce/Social Media)11:00 - 16:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Raum Poel,Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinReferenin: Diana FölschAnmeldung: Angret Mans, 0385 5103-309, [email protected]

2. E-Government-Konferenz Mecklenburg-Vorpommern08:30 - 17:30 Uhr, IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Raum Poel, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinKosten: 80,00 EuroAnmeldung: DVZ Datenverarbeitungszentrum M-V GmbH, 0385 4800-401

Di. 11.04

Beratungssprechtag Versicherungen09:00 - 15:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Graf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin Anmeldung: Stefan Gelzer, Ass. iur., 0385 5103-311, [email protected]

Di. 18.04

Beratungssprechtag zur Unternehmensnachfolgeab 09:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinAnmeldung: Frank Witt, 0385 5103-306, [email protected]

Fr. 21.04

Landesverkehrskonferenz 201712:00 - 17:30 Uhr, Van der Valk Resort Linstow, Valkensaal, Krakower Chaussee 1, 18292 Linstow Anmeldung: Ulf Dreßler, 0385 5103-208, [email protected]

Mi. 26.04

Ende der Sozialkassenpflicht? Die SOKA-BAU und das Bundesarbeitsgericht18:00 - 20:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinReferent: Steffen PaslerKosten: 25,00 EuroAnmeldung: Geschäftsbereich Recht, Steuern, 0385 5103-510, [email protected]

Do. 27.04

Gestaltung von Arbeitsverträgen – typische Stolperfallen18:00 - 20:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinReferent: Carsten BrachmannKosten: 25,00 EuroGeschäftsbereich Recht, Steuern, 0385 5103-510, [email protected]

Das Weisungsrecht des Arbeitgebers18:00 - 20:00 Uhr, Bildungszentrum der Handwerkskammer, Werkstraße 600, 19061 SchwerinReferent: Axel GaschéKosten: 25,00 EuroAnmeldung: Geschäftsbereich Recht, Steuern, 0385 5103-510, [email protected]

Di. 02.05

Beratungssprechtag zur Unternehmensfinanzierung09:00 - 17:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinAnmeldung: Frank Witt, 0385 5103-306, [email protected]

Do. 04.05

IHK-Kennenlern-Abend18:00 - 20:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinAnmeldung: Geschäftsbereich Recht, Steuern, 0385 5103-510, [email protected]

Fr. 05.05

Beratungssprechtag Marketing09:00 - 14:00 Uhr, IHK zu Schwerin, Graf-Schack-Allee 12, 19053 SchwerinAnmeldung: Angret Mans, 0385 5103-309, [email protected]

IHK-VeranstaltungskalenderIHK-VeranstaltungenDiese Termine sind nur eine kleine Auswahl des um fangreichen An gebotes der IHK-Veran stal tungen. Unter www.ihkzuschwerin.de, Dok.-Nr. 3016920, ist die Veranstaltungsdatenbank mit detaillierten Hinweisen online abrufbar. Eine direkte Online anmeldung ist möglich.

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Auslobung zum Medienpreis „RUFER”der Industrie- und Handelskammern in Mecklenburg-Vorpommern 2017

Bewerben

Sie sich um

den Medienpreis

„RUFER” zur Förderung

eines anspruchsvollen

Wirtschaftsjournalis-

mus. Die ausführliche

Auslobung und die

Unterlagen zur Einrei-

chung von Beiträgen

der Kategorien Presse,

Hörfunk, Fernsehen

und Online finden Sie

auf den Internetseiten

der drei Industrie- und

Handelskammern des

Landes Mecklenburg-

Vorpommern.

Die Einreichungsfrist endet am 28. April 2017

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44 ■  Wirtschaftskompass 04|2017

Saisoneröffnung auf Schloss Bothmer

Buntes Programm für Groß und Klein mit interaktiven Stationen zum Mitmachen am Sonntag, 16. April 2017 von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr im Schloss Bothmer, Am Park, 23948 Klütz, www.schlossbothmer.wordpress.com.Von A wie Ausstellung bis Z wie HochZeit. Auf Schloss Bothmer kann man die Ausstellung besuchen, in einem Schlossladen stöbern, hei-raten, feiern, tagen, einen Silberschatz ent-decken, ein Spielschiff kapern, basteln und in der Schlossgastronomie entspannen. Das haben Sie nicht gewusst? Dann kommen Sie zur Saisoneröffnung. Im Museum gibt es ein

buntes Programm für Groß und Klein mit interaktiven Stationen zum Mitmachen. In den Seitenflügeln präsentieren wir unsere Ver-anstaltungsräume und das Programm für die Saison 2017. Das Land Mecklenburg-Vorpom-mern ist Eigentümer von kultur- und kunstge-schichtlich bedeutenden Schlössern, Parks und Gärten. So wird auch das Schloss Bothmer von den Staatlichen Schlössern und Gärten Meck-lenburg-Vorpommern verwaltet. Das Museum im Schloss Bothmer öffnet bereits am 1. April und hat außer montags täglich von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. n

44 ■  Wirtschaftskompass 04|2017

Erscheinungstag: 31. 03. 2017

Verlag: maxpress agentur für kommunikation GmbH & Co KG Stadionstr. 1, 19061 SchwerinTelefon: 0385 76052-52E-Mail: [email protected]

Druck: MOD Offsetdruck GmbHGewerbestr. 3, 23942 Dassow

Druckauflage: 19.500 Exemplare (I/2017)Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.

Mitglieder der IHK zu Schwerin erhalten das Objekt im Rahmen ihrer Mitgliedschaft kostenfrei.

Wirtschaftsmagazin der Industrie- und Handels kammer zu SchwerinEigentümer und Verlag: Industrie- und Handels kammer zu SchwerinPostfach 1110 41, 19010 SchwerinLudwig-Bölkow-HausGraf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin Telefon: 0385 5103-0Telefax: 0385 5103-999E-Mail: [email protected]: Siegbert Eisenach Redaktion: Andreas KrausTitelfoto: pixabay, Containerhafen Hamburg

Die Zeitschrift ist das offizielle Organ der IHK zu Schwerin. Im freien Ver-kauf beträgt der Bezugspreis pro Heft 1,50 Euro. Beiträge, die mit Namen oder Initialen des Verfassers gekennzeichnet sind und als solche kenntlich gemachte Zitate, geben nicht un bedingt die Meinung der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zur Kürzung und Änderung aller Beiträge vor. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr übernommen. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Quellen-angabe (Belegexemplar erbeten).

Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW)

Dieser Ausgabe liegen Beilagen der WORTMANN AG (19.000 Stück) und des Autohaus Sperlich (6.000 Stück) bei.

Impressum

■  KULTURTIPP

FILMKUNSTFEST MV

Die FILM COMMISSION MV organisiert im Rah-men des 27. FILMKUNSTFESTs Mecklenburg-Vorpommern erneut eine Film-und Medien-konferenz mit moderiertem Networking. Am 3. und 4. Mai ist erstmalig die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin Austragungsort des überregionalen Treffens. Das bewährte Format bietet der professionellen Branche in MV Gelegenheit, sich mit Experten, Festival-gästen, Marketing- und Touristikfachleuten des Landes über aktuelle Trends und Fragen der Film- und Medienwelt auszutauschen.

Das Programm• Erwartungen an neue Film- und Medien-

förderung in MV • Themen aus MV für den Film- und TV-Markt• Dokumentarfilm – ein Geschäftsmodell mit

Zukunft?• Filmsets und Virtual Reality Auf den unterschiedlichen Panels, die jeweils von 11:00 bis 13:00 und von 14:00 bis 16:00 Uhr stattfinden, treten über 20 Experten auf. Als Sprecher werden u. a. erwartet: • Prof. Dr. Oliver Castendyk– Allianz

Deutscher Produzenten Film &TV

• Dr. Susanne Eichner – University Aarhus • Bettina Offermann – Weltvertrieb für

Documentarys• Prof. Lothar Holler – Szenenbildner u. a.

„Die Gustloff“, „Good Bye Lenin“ u. v. a.• Olaf Skrzipczyk – FX TO GO Babelsberg

(Visual Effectes / Virtual Reality)

Im Anschluss besteht die Möglichkeit zu Gesprächen und Networking.

Interessenten können sich bis 28. April 2017 unter www.filmkunstfest-mv.de oder per Mail an [email protected] anmelden.

Eine Veranstaltung der FILM COMMISSION MV mit Unterstützung der STAATSKANZLEI MECKLENBURG-VORPOMMERN, der LANDES-HAUSPTSTADT und der IHK SCHWERIN sowie der KONRAD-ADENAUER-STIFTUNG MV und Sponsoren. n

Der Schlossgarten vom Schloss Bothmer in Klütz.

Bild: Helmut Strauss

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Wirtschaftskompass 04|2017 ■ 45

Heute besuche ich das Mercure Hotel Schloss Neustadt-Glewe. Die Stadt liegt im südwestli-chen Teil Mecklenburgs, am Rand der Lewitz, nur wenige Fahrminuten von der Autobahn A 24 entfernt. Von Schwerin brauche ich rund 40 Minuten. Die Berliner müssen etwa 90 Minuten und die Hamburger circa 70 Minuten im Auto sitzen, bevor sie auf dem Hotelpark-platz die Zündung ausschalten.

Aus der VergangenheitWir schreiben das Jahr 1618. Her-zog Adolf Friedrich I. weist an, nach den Plänen des Baumeis-ters Gerhart Evert Pilooth mit dem Bau eines Schlosses im Stil der holländischen Renaissance zu beginnen. Mit dem Tod von Pilooth und dem Dreißigjährigen Krieg kommt es zum Stillstand auf der Bau-stelle. Aus der Schlosschronik erfahre ich, dass Wallenstein auf seinem Durchzug 1629 den Weiterbau angeordnet haben soll. Erst zwi-schen 1717 und 1720 wird das Schloss unter Leitung des Baumeisters Leonhard Christoph Sturm mit barocken Formen fertiggestellt. Ihm sind die kunstvoll ausgestalteten Stuck-decken und die 32 Kamine, verziert mit Roset-ten, Gesimsen und Figuren, zu verdanken. Sie werden von den italienischen Meistern Guiseppe Mogia und Andrea Maini gefertigt. „Die Stuckfläche beträgt 1.600 Quadratme-ter und ist damit einmalig in Europa“, erläu-tert mir Hoteldirektorin Ulrike Kahl bei einem Rundgang. 1725 brennt das Grabower Schloss ab und Herzog Christian Ludwig II. zieht mit

seiner Familie für zehn Jahre in das Neustäd-ter Schloss. Anschließend dient es als Amts-gericht mit Gefängniszellen unter dem Dach. Nach dem Zweiten Weltkrieg werden hier Flüchtlinge untergebracht. Später wird es als Schule, Bibliothek und Verwaltungsgebäude genutzt. In den folgenden Jahren verfällt das auf Eichenpfählen ruhende Schloss an der Elde. 1997 erwirbt der Unternehmer Dr. Rein-

hard Baumhögger das Schloss von der Stadt Neustadt-Glewe. Er lässt es umfassend restau-rieren und im Oktober des selben Jahres als Schlosshotel eröffnen. 2013 übernimmt die HR Group unter Ruslan Husry das Anwesen.

Über die GegenwartDas stilvoll eingerichtete Schloss empfängt seine Gäste mit 27 Zimmern. Deckenhöhen von etwa vier Metern, Stuckaturen, Holztä-felungen, zum Teil 400 Jahre alte Eichentüren und ein sehr gut erhaltener Parkettfußboden versprühen einen barocken Charme. „Hier riecht es immer ein wenig nach Bohner-wachs und erinnert gerade ältere Gäste an ihre Kindheit“, weiß Ulrike Kahl zu berichten. Weitere zehn Zimmer gibt es im Nebenge-

bäude. Im historischen Kellergewölbe befindet sich das Wallenstein‘s Restaurant mit etwa 50 Plätzen. Hier kocht Marita Ernst saiso-nale und gutbürgerliche Gerichte, die vom freundlichen Service den Gästen im gemüt-lichen Gewölberestaurant serviert werden. Für Seminare, Tagungen und Familienfeiern bietet das 4-Sterne-Hotel unterschiedlich große Räumlichkeiten. „Wir haben die Mög-

lichkeit, hier ebenso wunderschöne Hochzeiten auszurichten. Als Außen-stelle des Standesamtes können sich die Paare hier auch trauen lassen“, sagt Ulrike Kahl. Für die anschließende Hochzeitsfeier wird beispielsweise der prunkvolle Caesarensaal mit seinen 85 Quadratmetern gern genutzt. Die heute 36-Jährige leitet seit Oktober 2016 das Schlosshotel. Davor hat die

gelernte Hotelkauffrau und studierte Hotelbe-triebswirtin die Pre-Opening-Phase einer por-tugiesischen Hotelkette in Berlin-Tiergarten begleitet und war anschließend Direktionsas-sistentin im Mercure Airport Hotel Tegel.

In die ZukunftUlrike Kahl hat sich auch das Ziel gesetzt, den einheimischen Besuchern die Schwellenangst zum Schloss zu nehmen. Dafür möchte sie spezielle Angebote, zum Beispiel im kulina-rischen Bereich, vorbereiten. Sofern es ihre Zeit erlaubt, will die gebürtige Brandenburge-rin gern die Region mit dem Kanu oder dem Motorrad erkunden. Informationen unter: www.schlosshotel-neustadt-glewe.de n

Stephan Rudolph-Kramer

Das Schloss Neustadt-Glewe

„Es ist ein lebendiges

Hotel mit viel Seele und

Geschichte.“ Ulrike Kahl

SCHLÖSSER, GUTS- UND HERRENHÄUSER ■

Das Audienzzimmer der Herzogin gehört zu den schönsten Räumen des Schlosshotels. Das Mercure Hotel Schloss Neustadt-Glewe wird auch gern für Hochzeiten genutzt.

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