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Wissenschaftliche Anforderung an Qualifikationsarbeiten in den Studiengängen Gesundheitspädagogik und Kriterien ihrer Beurteilung Erstellt von: Rainer Wohlfahrt Überarbeitet von: Eva Bitzer Janine Feicke Silvia Henninger Birgit Susanne Lehner Ulrike Spörhase Stand: 29.07.2015 Version: 1.6

Wissenschaftliche Anforderung an Qualifikationsarbeiten in ... · GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 6 Genauso wie eine Arbeit inhaltlich widerspruchsfrei sein sollte, so sollte sie

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Wissenschaftliche Anforderung an Qualifikationsarbeiten

in den Studiengängen Gesundheitspädagogik

und Kriterien ihrer Beurteilung

Erstellt von: Rainer Wohlfahrt

Überarbeitet von: Eva Bitzer

Janine Feicke

Silvia Henninger

Birgit Susanne Lehner

Ulrike Spörhase

Stand: 29.07.2015

Version: 1.6

Inhaltsverzeichnis

1 Einführung ......................................................................................................................... 5

2 Arbeitsschritte ................................................................................................................... 7

2.1 Themenfindung ...................................................................................................... 7

2.2 Materialsichtung und -beschaffung ....................................................................... 7

2.3 Strukturierung und Gliederung .............................................................................. 7

2.4 Auswahl und Auswertung des Materials ............................................................... 7

2.5 Überarbeitung/ Schlussredaktion ........................................................................... 7

3 Arten von Arbeiten ............................................................................................................ 9

3.1 Literaturarbeiten („kompilatorische Arbeiten“) ..................................................... 9

3.2 Empirische Arbeiten .............................................................................................. 9

3.3 Konzeptbildende Arbeiten ................................................................................... 10

4 Literaturrecherche ........................................................................................................... 11

5 Literaturverwaltung ......................................................................................................... 13

6 Allgemeine Formalien für den ganzen Text .................................................................... 14

6.1 Zusammenfassung ............................................................................................... 14

6.2 Sprache und Orthografie ...................................................................................... 14

6.3 Seitenlayout und -zahlen...................................................................................... 15

6.4 Schriftart und -ausrichtung .................................................................................. 15

6.5 Überschriften ....................................................................................................... 16

6.6 Absätze und Seitenumbrüche .............................................................................. 17

6.7 Abkürzungen ....................................................................................................... 17

7 Die Inhalte einer Hausarbeit ............................................................................................ 18

7.1 Das Inhaltsverzeichnis ......................................................................................... 18

7.2 Abkürzungsverzeichnis und Tabellenverzeichnis ................................................ 18

7.3 Einleitung ............................................................................................................ 18

7.4 Der Hauptteil ....................................................................................................... 19

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 3

7.5 Schlussteil ............................................................................................................ 19

7.6 Weitere Formalien einer Hausarbeit .................................................................... 19

8 Der Aufbau einer Bachelor- oder Masterarbeit ............................................................... 20

8.1 Formaler Rahmen ................................................................................................ 20

8.2 Abstrakt ............................................................................................................... 20

8.3 Einleitung (ca. 10 % des Umfangs) ..................................................................... 21

8.4 Hauptteil (ca. 80 % des Umfangs) ....................................................................... 21

8.5 Schluss/Diskussion (ca. 10 % des Umfangs) ....................................................... 21

9 Inhaltliche und formale Bewertung ................................................................................. 23

9.1 Inhaltliche Prüfung .............................................................................................. 24

9.1.1 Inhaltsverzeichnis, Gliederung ................................................................ 24

9.1.2 Die Einleitung .......................................................................................... 24

9.1.3 Hauptteil .................................................................................................. 24

9.1.4 Der Schluss .............................................................................................. 24

9.2 Die formale Prüfung der Bestandteile der Qualifikationsarbeit ........................... 25

9.3 Checkliste der Bewertungskriterien ..................................................................... 25

10 Spezielle Formalien ......................................................................................................... 26

10.1 Tabellen und Abbildungen .................................................................................. 26

10.2 Trenn- vs. Gedankenstriche ................................................................................. 26

10.3 Literaturverzeichnis ............................................................................................. 26

11 Übersicht über Zitation .................................................................................................... 29

11.1 Literaturangaben im Text .................................................................................... 29

11.2 Zitate und Zitieren ............................................................................................... 29

11.2.1 Wörtliche Zitate ....................................................................................... 29

11.2.2 Indirekte Zitate ......................................................................................... 30

11.3 Das Sekundärzitat ................................................................................................ 32

12 Angaben im Literaturverzeichnis .................................................................................... 33

12.1 Monographien...................................................................................................... 33

12.2 Kapitel (oder Artikel) eines herausgegebenen Werks .......................................... 34

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 4

12.3 Zeitschriftenartikel ............................................................................................... 34

12.4 Qualifikationsarbeiten ......................................................................................... 35

12.5 Online Angaben ................................................................................................... 35

13 Literatur ........................................................................................................................... 36

Anhang A: Muster Deckblatt Hausarbeit .................................................................................. 37

Anhang B: Muster für die Titelseite der BA/BSc- und MA Arbeit .......................................... 38

Anhang C: Muster für die ehrenwörtliche Erklärung................................................................ 39

Anhang D: Kriterien für die Bewertung ................................................................................... 40

Anhang E: Beispiel für Formulierungen ................................................................................... 43

Anhang F: Beispiel für ein Inhaltsverzeichnis Hausarbeit ........................................................ 46

Anhang G: Beispiel Gliederung Bachelor- oder Masterarbeit .................................................. 47

Anhang H: Die Literaturarbeit als Abschlussarbeit .................................................................. 48

Anhang I: Die empirische Abschlussarbeit ............................................................................... 50

Anhang J: Gliederung für eine konzeptionelle Arbeit .............................................................. 53

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 5

1 Einführung

„Wissenschaftliches Arbeiten zeigt sich in einer systematischen und metho-

disch kontrollierten Verbindung eigenständiger und kreativer Gedanken mit

bereits vorliegenden wissenschaftlichen Befunden. Das Vorgehen ist sorgfäl-

tig, begriffsklärend und fach- bzw. disziplinbezogen.“ (Bohl, 2008, S. 13)

Systematisches und methodisch kontrolliertes Vorgehen bedeutet, dass der gewählte

Aufbau sowie die Vorgehensweise vom Autor/von der Autorin erläutert werden müssen,

um die Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten und transparent zu machen.

Das Arbeiten nach wissenschaftlichen Standards zielt auf den Erwerb übergeordneter

Fähigkeiten und Fertigkeiten ab:

selbständiges Erarbeiten einer Thematik, Übersicht über einen Forschungsbereich

und die Forschungslage

systematische und zielorientierte Informationssuche, Erfahrungen im Ordnen und

Strukturieren von Wissen

Kompetenzen auf sprachlicher, formaler, kommunikativer und organisatorischer

Ebene

wissenschaftliche Prinzipien, Techniken und formale Standards,

fachspezifische Arbeitsmethoden und Methodenkritik,

theoretische Reflexions- und Urteilsfähigkeit,

kritischer Umgang mit wissenschaftlichen Ergebnissen,

Neugierde über die Grenzen eines Faches hinaus,

Fähigkeit zur sprachlich angemessenen Präsentation wissenschaftlicher Erkennt-

nisse

(in Anlehnung an May, 2010, S. 12).

Dieser Leitfaden bietet eine Orientierung und Einführung in die Anforderungen einer

wissenschaftlichen Arbeit, die den wissenschaftlichen Standards in Form und Sprache

unterliegt. Ziel dieses Leitfadens ist es, die formale Gestaltung von Qualifikationsarbei-

ten für das Fach Gesundheitspädagogik zu erleichtern. Dieser Leitfaden fasst die wich-

tigsten Vorschriften zusammen und orientiert sich an den Standards der American Psy-

chological Association [APA] (2010). Wichtig ist an dieser Stelle darauf hinzuweisen,

dass es keine allgemeingültigen Richtlinien gibt und sich Literatur- und Quellenverweise

manchmal, selbst innerhalb derselben Fachdisziplin unterscheiden. Immer gültig ist hin-

gegen die Regel, dass die einmal gewählte Darstellungsform konsequent und korrekt

verwendet werden muss.

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 6

Genauso wie eine Arbeit inhaltlich widerspruchsfrei sein sollte, so sollte sie auch in for-

maler Hinsicht einheitlich gestaltet sein. Hat man sich also einmal für eine bestimmte

Gestaltungsregel entschieden, so ist diese Regel in der ganzen Arbeit durchgängig bei-

zubehalten. Dieses Leitprinzip wird besonders dann leicht verletzt, wenn eine Arbeit von

mehreren Personen in Kooperation erstellt wird. Hier wird man also besonders vorsichtig

sein und sehr sorgfältig auf Einheitlichkeit achten müssen. Der Wechsel von Gestal-

tungsregeln verwirrt beim Lesen, stört den Lesefluss oder verhindert gar das Verständ-

nis.

Dieser Leitfaden basiert zu großen Teilen auf einer Ausarbeitung von Prof. Wolstein

(o.J.), Universität Bamberg.

Bitte beachten Sie: Dieser Leitfaden dient der Orientierung. Hieraus kann kein

Rechtsanspruch abgeleitet werden. Rechtlich maßgeblich ist ausschließlich die

jeweils geltende Prüfungsordnung.

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 7

2 Arbeitsschritte

Im Folgenden sind stichpunktartig die einzelnen Schritte zusammengefasst, welche für

eine fundierte Prüfungsarbeit notwendig sind.

2.1 Themenfindung

Formulierung des Themas und Absprache mit dem/der Dozent/in

Präzisierung des Themas anhand von:

o Interesse, Forschungsschwerpunkt

o Geleisteter Vorarbeit

o Verfügbarkeit der Literatur

o Skizzierung einer eigenen Fragestellung

2.2 Materialsichtung und -beschaffung

Recherche in Universitätskatalogen, überregionalen Datenbanken und Archiven

nach passender Literatur

Auswahl relevanter Texte durch Zuhilfenahme von Bibliographien, Handbüchern

etc.

2.3 Strukturierung und Gliederung

Entwicklung einer eigenen Fragestellung

inhaltliche Schwerpunktsetzung

mögliche Gliederung

Umfang oder besondere Inhalte der Bibliographie

2.4 Auswahl und Auswertung des Materials

Sondierung und Auswahl der Quellen

Exzerpieren von Texten

kritische Auseinandersetzung mit den Quellen:

o Theoretische Einbettung

o Aufbau einer Argumentationsstruktur

o Zusammenfügen der Bestandteile

Primär- und Sekundärmaterial müssen logisch und nachvollziehbar mit den eige-

nen Thesen verknüpft werden

2.5 Überarbeitung/ Schlussredaktion

Inhaltliche Ebene

o Argumentation

o Objektive und schlüssige Bewertung des zu verhandelnden Gegenstandes

o Sprachliche Ebene

o Orthografie

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 8

o Grammatik

Formale Ebene

o Formatierung /Layout

o Quellenangaben

o Zitierweisen, Fußnoten

o Literaturverzeichnis usw.

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 9

3 Arten von Arbeiten

Im Bereich der Gesundheitspädagogik bieten sich folgende Arten von Arbeiten an:

Literaturstudie: Bearbeitung einer wissenschaftlichen Problem- / Fragestellung

auf der Basis wissenschaftlicher Quellen

Empirische Arbeit: Bearbeitung einer wissenschaftlichen Problem- / Fragestellung

auf der Basis einer Feldstudie, Fallstudie, Befragung, Evaluati-

onsstudie etc.

Konzeptionelle Arbeit:

Bearbeitung einer wissenschaftlichen Problem- / Fragestellung

durch Konzeption / Entwicklung und Reflexion eines Vor-

schlags, Intervention, Maßnahme

3.1 Literaturarbeiten („kompilatorische Arbeiten“)

Bei diesen wird ein Thema bzw. eine Fragestellung auf der Basis vorhandener Literatur

erarbeitet. Die Literaturarbeit kann entweder ein neues Thema aus vorhandener Literatur

bearbeiten oder das in der Literatur bereits behandelte Thema wiedergeben. Im ersten

Fall kommt es darauf an, die Literatur-Mosaiksteine geeignet auszuwählen und zusam-

menzusetzen. Im zweiten Fall, wenn also Themen schon behandelt sind, besteht die

Aufgabe in einer differenzierenden Gegenüberstellung mehrerer Literaturarbeiten (Autor

1 wählt folgenden Ansatz, Autor 2 dagegen...) oder in einer wertenden Auseinanderset-

zung. In Einzelfällen kann die Wertung auch schlichtweg in einer Kürzung und Verdich-

tung bestehen.

3.2 Empirische Arbeiten

Bei diesen steht die Beobachtung der Realität im Vordergrund. Empirische Arbeiten

können sowohl umfangreichere Erhebungen sein (Befragungen, Statistiken) als auch

Einzelbeobachtungen (z.B. Gruppendiskussionen, Leitfadeninterviews) sein. Die Anfor-

derungen an die Methodik sind in beiden Fällen hinsichtlich der statistischen Methodik

bzw. der Methodik der Beobachtung hoch.

Bei empirischen Arbeiten steht die Datengewinnung bzw. Beobachtung im Vordergrund.

Die Literatur in der empirischen Arbeit dient in erster Linie zur Herleitung von Befra-

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 10

gungs- oder Beobachtungskriterien sowie zur Interpretation der Ergebnisse. Die wissen-

schaftliche Leistung besteht in der Datengewinnung und deren Auswertung ("Analyse").

Sie sollten auch hier einen eigenen Standpunkt entwickeln (z.B. in einem Punkt "Konse-

quenzen", "Alternativen"). Sie generieren das „Primärmaterial“, auf dem dann später

Literaturarbeiten aufbauen können.

3.3 Konzeptbildende Arbeiten

Bei diesen werden neue Interventionen, Projekte, Programme usw. entworfen z.B. die

Entwicklung einer gesundheitspädagogischen Maßnahme. Diese Arbeiten haben in der

Regel den Charakter von „anwendungsorientierter Forschung und Entwicklung“. Model-

le und Konzepte bauen auf einer vorhandenen Wissensbasis (etwa vorhandenen Umfra-

gen, gesetzlichen Vorgaben, bisheriger Praxis) auf. Konzepte und Programme werden

über logische Folgerungen erreicht und sind widerspruchsfrei zu konstruieren. Bedeu-

tend ist auch die klare Begründung, warum welche Programmelemente eingesetzt wer-

den.

Übersichten zur inhaltlichen Gliederung dieser Arbeiten finden sich im Anhang.

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 11

4 Literaturrecherche

Eine gute wissenschaftliche Arbeit enthält nicht nur eigene Gedanken, sondern berück-

sichtigt auch den Forschungsstand. Deshalb müssen in Prüfungsarbeiten auch relevante

wissenschaftliche Forschungsbeiträge eingearbeitet werden.

Was zählt als relevanter Forschungsbeitrag?

Den größten und wichtigsten Teil dieser wissenschaftlichen Quellen bilden Fachartikel

(englisch „Paper“) aus wissenschaftlichen Zeitungen und Fachzeitschriften (englisch

„Journals“). Eine Veröffentlichung in einer wissenschaftlichen Zeitschrift unterliegt

strengen Begutachtungsrichtlinien und wurde mehrfach von Fachleuten kritisch geprüft,

was die Glaubwürdigkeit wesentlich erhöht.

Daneben gibt es natürlich Bücher zum Thema, Aufsatzsammlungen, Dissertationen, Ha-

bilitationen, Diplom-, Bachelor-, Masterarbeiten, evtl. auch Pressemitteilungen und an-

dere amtliche Publikationen.

Das Internet (Wikipedia u.a.) bietet in der Regel keine wissenschaftlich zuverlässigen

Quellen. Natürlich können Sie auch im Internet nach speziellen Informationen oder Arti-

keln suchen (z.B. über www.scholar.google.com). Jedoch ist die Suche in wissenschaft-

lichen Datenbanken der Internetsuche vorzuziehen, da sie zu qualitativ hochwertigeren

und damit besser nutzbaren Ergebnissen (in meist kürzerer Zeit) führt. Es kann durchaus,

ebenso wie allgemeine Lexika (Brockhaus Enzyklopädie u.a.), der ersten Orientierung

dienen, muss aber in der Ausarbeitung durch wissenschaftlich geprüfte Quellen ersetzt

werden. Auch Zeitschriften wie Gehirn und Geist, Psychologie heute, Stern Gesundheit,

Geo-Wissen usw. sind keine wissenschaftliche Literatur und dienen nur der ersten Orien-

tierung. In einer Qualifikationsarbeit sollten diese nicht zitiert werden. Auch Hilfen für

den Schulunterricht oder Vorlesungsmaterialien sind keine Forschungsbeiträge.

Wie findet man relevante Forschungsbeiträge? Nicht mit Hilfe von Google oder durch

das Abschreiten von Bibliotheksregalen, sondern durch systematische Recherche, z.B. in

den Datenbanken Medline, Pubmed, Psycinfo, Psyndex, FIS Bildung Literaturdatenbank

oder ERIC Datenbank für die Erziehungswissenschaften im angloamerikanischen Raum.

Sie sollten sich früh mit englischsprachiger Literatur vertraut machen.

Den besten Ausgangspunkt für eine Literaturrecherche bietet eine wissenschaftliche

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 12

Quelle selbst (also einen Zeitschriftenartikel, ein einschlägiges Buch etc.).

Hat man die ersten wissenschaftlichen Quellen erst einmal in der Hand, ist der Grund-

stein zur Suche gelegt. Hier findet man in der Regel nicht nur weitere Schlüsselwörter,

die die Recherche erweitern, sondern auch gleich weitere Quellen zum Thema. Ein Blick

in das Literaturverzeichnis der wissenschaftlichen Texte bietet eine Fülle an weiterfüh-

render Literatur zum Thema, die es nun gilt in den oben genannten Portalen zu suchen.

Und auch diese Literatur wird jeweils wieder über ein Literaturverzeichnis verfügen

usw. Auf diese Art und Weise entsteht ein Schneeballsystem, über das immer mehr Lite-

ratur gefunden werden kann. Inwieweit diese Literatur nun für die eigene Fragestellung

relevant ist, unterliegt dann dem eigenen Ermessen.

Neben der Benutzung der Lehr- und Fachbuchsammlung der PH können sie auf den um-

fangreichen Bestand an der UB Freiburg zurückgreifen. Zudem besteht die Möglichkeit

wissenschaftliche Artikel aus Fachzeitschriften teilweise kostenfrei im Internet herunter-

zuladen. Zu diesem Zweck hat die PH und die UB Lizenzen einiger Journals erworben,

so dass Sie innerhalb des PH-internen Netzwerks auf die entsprechenden Datenbanken

zugreifen können. An der UB sind spezielle Terminals für den Zugriff von Studierenden

der PH eingerichtet. Suchen Sie nach einem speziellen Artikel in einer Zeitschrift emp-

fiehlt es sich, die EZB (Elektronische Zeitschriften Bibliothek) zu nutzen, wie auch

dann, wenn Sie ausgehend von einem Forschungsgebiet bzw. Themenbereich Fachzeit-

schriften systematisch durchsuchen wollen. Die Verfügbarkeit der Literaturquellen wird

über ein Ampelsystem angezeigt. Die EZB ist verfügbar unter:

http://rzblx1.uni-regensburg.de/ezeit/search.phtml?bibid=PHBFR

Auch die Academic Search Elite ist ein Portal zu über 2000 englischsprachigen E-

Journals aus allen Wissenschaftsbereichen des Datenbankanbieters EBSCO Host.

Academic Search Elite (via EBSCO Host)

Da bei Abruf kostenpflichtiger Datenbankbestände geprüft wird, ob der Nutzer über

eine IP-Adresse der PH verfügt, ist es nötig, sich über einen so genannten VPN-Client

im PH-Netzwerk anzumelden, um die Datenbanken auch vom Heimrechner erreichen zu

können. Was in der PH Bibliothek fehlt, ist an der UB Freiburg erhältlich oder per Fern-

leihe erreichbar.

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 13

5 Literaturverwaltung

Im Studium lernen Sie, fachspezifische Probleme und Fragestellungen zu verstehen, ei-

gene Untersuchungen durchzuführen, die im Fach erarbeiteten Hilfsmittel kritisch zu

nutzen und gewonnene Einsichten und Ergebnisse in gegliederter, argumentativer Form

darzulegen. Bei all diesen Aktivitäten kann Ihnen das Programm Citavi die Arbeit er-

leichtern. Es erlaubt Ihnen Daten und verschriftlichte Aussagen so zu speichern, dass sie

jederzeit exakt reproduziert und mit anderen Daten und Aussagen kombiniert werden

können. Citavi entlastet Sie also bei der Sammlung, Aufbewahrung und Verwertung von

Materialien. So unterstützt Citavi Sie von den ersten Recherchen bis zur Anfertigung

einer schriftlichen Ausarbeitung, in der Sie die Ergebnisse Ihrer Bemühungen veröffent-

lichen. Citavi steht Studierenden kostenlos zur Verfügung.

Um mit Citavi die richtige Zitationsweise und ein stimmiges Literaturverzeichnis zu be-

kommen, laden Sie sich den Zitationsstil der Deutschen Gesellschaft für Psychologie

herunter. Dieser entspricht dem APA Zitationsstil.

Hinweis: Nutzen Sie die Information „Wissenschaftlich Arbeiten mit Citavi“ und besu-

chen Sie einen Einführungskurs an der Bibliothek der PH.

Für Abschlussarbeiten (Bachelor- und Masterarbeit) wird empfohlen, die Literaturver-

waltung mit Citavi durchzuführen. Das jeweilige Datenbankfile wird nach Abspreche

mit dem/der Betreuer/in zusammen mit der Abschlussarbeit abgegeben.

Wie erhalten Sie Citavi?

Laden Sie zunächst die kostenlose Version „Citavi Free“ herunter:

http://www.citavi.com/download

1. Bestellen Sie anschließend Ihren persönlichen Lizenz-Schlüssel für die Vollversion

mit dem entsprechenden Bestellformular (für Personal bzw. Studierende):

http://www.citavi.com/ph-freiburg

2. Sie erhalten einen Lizenzschlüssel für die Citavi Team Version und ihre Free-

Version wird in die Vollversion umgewandelt. Für die Authentifizierung als Mitglied

der PH Freiburg, geben Sie Ihre E-Mail-Adresse der PH an. Mit dem Lizenzschlüssel

erhalten Sie das Recht, Citavi auf zwei Rechnern, z.B. zu Hause und am Arbeitsplatz

oder auf einem Rechner und einem USB-Stick zu nutzen.

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 14

6 Allgemeine Formalien für den ganzen Text

6.1 Zusammenfassung

Schriftart: Times New Roman (oder Arial Schriftgröße 11)

Schriftgröße: 12 Punkt (1800 Zeichen pro Seite inkl. Leerzeichen)

Zeilenabstand: 1,5

Seitenränder: oben und unten jeweils 2,5 cm, links und rechts jeweils 3 cm

Absatzformat: Blocksatz (auf Trennung achten)

Fußnoten: Schriftgröße 10

Paginierung (Seitennummerierung): alle Seiten nummeriert, außer Titelblatt und

Anhang

Kapitelüberschriften: werden nummeriert (Ausnahme: Inhalts-, Abbildungs-,

Abkürzungsverzeichnis und Abstrakt)

Im Inhaltsverzeichnis erscheinen alle Kapitel (Ausnahme: Inhalts-, Abbildungs-,

Abkürzungsverzeichnis und Abstrakt)

6.2 Sprache und Orthografie

Der Schreibstil einer wissenschaftlichen Arbeit unterscheidet sich von journalistischen

oder belletristischen Texten und ist gekennzeichnet durch eine verständliche und präzise

Sprache. Der wissenschaftliche Anspruch artikuliert sich aber auch nicht durch die häu-

fige Verwendung von Fremdwörtern oder kompliziert konstruierten Sätzen, sondern

durch den sicheren Gebrauch der Fachsprache. Selbstverständlich sollte die Arbeit eine

korrekte Orthografie, Zeichensetzung und Grammatik aufweisen und auf umgangs-

sprachliche Formulierungen verzichten.

Folgende Eigenschaften gelten für eine wissenschaftliche Arbeit:

unpersönlich: Worte wie „ich“ und „wir“ sind unzulässig. Passivformulierungen

stattdessen verwenden, z.B. statt „Im Folgenden untersuchen wir die Frage (…)“

==> „Im Folgenden wird der Frage nachgegangen, (…)“

zu vermeiden ist auch „der Autor“ oder „der Verfasser“, wenn man selbst sich

damit meint

sachlich und wertfrei: unbelegte Autorenurteile sind zu vermeiden, wenn sie

nicht aus der Literatur zitiert werden. Aber: Transferdenken bzw. die eigene In-

terpretation ist natürlich wichtig und gewünscht!

präzise und nicht interpretationsbedürftig: Falsch: „Der Bedarf stieg gewaltig

an.“ Richtig: „Der Bedarf stieg von 1999 bis 2001 um 20 Prozent an.“

frei von Redundanz: im Text selber sind Wiederholungen zu vermieden.

Achten Sie auf eine einheitliche Verwendung der Zeitformen (meist Gegenwarts-

form)

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 15

keine emotionale, emphatische Darstellungen (z.B. nicht: "die Menschheit sollte

endlich aufwachen...!")

keine „Umgangs- oder Alltagssprache“ (z.B. nicht „Natürlich ist es so...“)

keine Floskel "Eine ausführlichere Behandlung der Fragestellung würde den

Rahmen der vorliegenden Arbeit sprengen“ …

Komplexe, verschachtelte Sätze: "Bei der Maßnahme, die in dieser Arbeit be-

trachtet wird, handelt es sich um einzelne Interventionen..." Besser: "In dieser

Arbeit werden einzelne Interventionen betrachtet."

Sätze, deren Bedeutung schleierhaft ist: "Um letztendlich eine Vereinfachung zu

bieten, liegt dem Bausteinkasten ein hohes Maß an Komplexität zugrunde."

Zu lange Absätze: Neuer Gedanke: neuer Absatz!

Die Qualifikationsarbeiten sollten durchgängig nach den Regeln der neuen deutschen

Rechtschreibung verfasst sein. Wir raten davon ab, die automatische Silbentrennung zu

aktivieren. Trennen Sie nur sehr lange Wörter, da sonst das Lesen des Textes erschwert

wird. Weitere Formulierungshinweise finden sich im Anhang.

6.3 Seitenlayout und -zahlen

Die Seitenränder sind oben und unten mit 2,5 cm sowie rechts und links mit 3,0 cm ein-

zustellen. Der Zeilenabstand sollte im Allgemeinen 1,5 Zeilen betragen. Bei Blockzitaten

ist ein einfacher Zeilenabstand üblich. Die Seitenzahlen sollten unten oder oben rechts

eingefügt werden, da man sie so beim Blättern in einer einseitig gedruckten Arbeit auf

Anhieb sehen kann. Bei beidseitig gedruckten Arbeiten sind die Seitenzahlen entspre-

chend wechselseitig zu positionieren. Sinnvoll ist daher das Einrichten einer Kopfzeile,

die z.B. den Titel des jeweiligen Abschnitts enthält. Zu beachten ist, dass die Titelseite

keine Seitenzahl enthält, jedoch bei der Nummerierung mitgezählt wird.

6.4 Schriftart und -ausrichtung

Als Schriftart sollte Times New Roman (oder Arial 11 pt) mit der Schriftgröße 12 pt ge-

wählt werden. In Tabellen oder bei längeren Einzelfallbeschreibungen kann die Schrift-

größe auch auf 11 oder 10 pt reduziert werden.

Für den fortlaufenden Text ist der Blocksatz üblich. In Tabellen mit schmalen Spalten

kann dagegen eine linksbündige Ausrichtung des Textes günstiger sein, damit die ein-

zelnen Wörter nicht zu weit auseinander gezogen werden.

Abgesehen von Überschriften ist eine Hervorhebung von Wörtern durch einen fetten

Schriftschnitt unüblich. Stattdessen werden neu eingeführte Begriffe, Betonungen etc.

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 16

kursiv hervorgehoben. Die Verwendung von Anführungszeichen sollte sich auf Erläute-

rungen von Skalen etc. (Beispiel: „1“ steht im Fragebogen für „trifft überhaupt nicht

zu“), direkte Zitate und ironisch verwendete Begriffe beschränken.

6.5 Überschriften

Die Überschriften werden je nach Gliederungsebene unterschiedlich gestaltet. Nach

APA enthalten die Gliederungsebenen keine Nummerierung; allerdings erleichtert eine

Nummerierung den Überblick und ist deshalb zu empfehlen. Bei umfangreicheren Exa-

mensarbeiten ist es auf jeden Fall notwendig, eine nummerierte Untergliederung einzu-

fügen. Dafür bietet sich das Dezimalsystem an (1., 1.1., 1.1.1.). In diesem Fall sind alle

Überschriften, die eine Ziffer tragen, linksbündig zu setzen.

Die Überschriften aller inhaltlichen Kapitel werden nummeriert, dies bedeutet gleichzei-

tig, dass Inhalts-, Abbildungs-, Abkürzungsverzeichnis und das Abstrakt nicht numme-

riert werden. Diese erscheinen auch nicht im Inhaltsverzeichnis.

Nach der letzten Zahl steht niemals ein Punkt - auch nicht auf der ersten Gliederungs-

ebene. Jedes Kapitel mit Unterkapiteln muss mindestens zwei Unterkapitel aufweisen,

d.h. dem Kapitel 1.1 muss unbedingt das Kapitel 1.2 folgen.

Auf der ersten Ebene haben die Überschriften die Schriftgröße 16 pt, auf der zweiten

Ebene 14 pt und ab der dritten Ebene 12 pt. Alle Überschriften werden zudem fett ge-

druckt, sind linksbündig und die zweite Zeile sollte gegebenenfalls hängend mit dem

Text der ersten Überschriftzeile beginnen.

Die Überschriften sollten außerdem durch ausreichend große Abstände vom Text abge-

hoben werden. Dies erreicht man z.B. durch zwei Leerzeilen vor und einer Leerzeile

nach der Überschrift - oder entsprechend definierte Abstände. Zwischen zwei direkt auf-

einanderfolgenden Überschriften genügt eine Leerzeile.

Weiterhin ist darauf zu achten, dass eine Überschrift nicht ohne nachfolgenden Text am

Ende einer Seite stehen darf - es sollten mindestens noch zwei Textzeilen nach der Über-

schrift folgen. Zudem sollte für jedes große Hauptkapitel der Arbeit (Gliederungspunkte

1,2,3 etc.) eine neue Seite begonnen werden. Insgesamt sollte man versuchen, möglichst

mit drei bis maximal vier Gliederungsebenen auszukommen - drei Gliederungsebenen

sind optimal.

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 17

6.6 Absätze und Seitenumbrüche

Für eine bessere Lesbarkeit des Textes ist es wichtig, dass einzelne Kapitel in Abschnitte

gegliedert sind. Neue Absätze können bei neuen Gedanken, Argumenten bzw. Inhalten

begonnen werden. Eine neue Seite sollte nie mit einer Leerzeile beginnen - eventuell

erforderliche Leerzeilen vor Überschriften, Tabellen, Abbildungen etc. werden wegge-

lassen.

6.7 Abkürzungen

Abkürzungen sind nur sehr sparsam zu verwenden und wenn möglich zu vermeiden.

Wenn doch Abkürzungen verwendet werden, müssen sie vor der ersten Nutzung im Text

eingeführt werden. Nach dem vollen Wortlaut soll dazu in runden Klammern die Abkür-

zung eingeführt werden. Danach ist diese konsistent zu verwenden, da ein Wechsel von

Langform und Abkürzung den Leser unnötig verwirrt.

Abkürzungen, die auch im Duden aufgeführt sind, dürfen verwendet werden. Exempla-

risch seien hier z.B., usw., etc., IQ und EEG genannt. Auch metrische und nonmetrische

Maßeinheiten wie cm, kg und min sind gebräuchlich und somit auch ohne Erklärung

nutzbar.

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 18

7 Die Inhalte einer Hausarbeit

7.1 Das Inhaltsverzeichnis

Das Inhaltsverzeichnis enthält die in der Arbeit verwendeten Kapitelüberschriften mit

den entsprechenden Seitenangaben und ermöglicht dem/der Leser/in so einen ersten

Überblick über die inhaltliche Gliederung der Arbeit. Es empfiehlt sich, die Überschrif-

ten mit arabischen Ziffern zu nummerieren. Je nach Thema kann sich ein unterschiedli-

cher Aufbau der Hausarbeit anbieten. Deshalb kann hier kein allgemeiner Aufbau der

Qualifikationsarbeiten vorgestellt werden.

Auf der Seite nach dem Titelblatt folgt bei doppelseitigem Druck eine leere Seite. Das

Inhaltsverzeichnis steht damit wieder auf der rechten Seite. Das Inhaltsverzeichnis ent-

hält alle Überschriften der Arbeit einschließlich Nummerierung in genau der Form, in

der sie im Text erscheinen. Rechtsbündig werden die entsprechenden Seitenzahlen ange-

geben. Dabei zählt das Titelblatt als Seite 1, das Inhaltsverzeichnis als Seite 2 (bzw. 2

und 3 etc.). Die Seitenzahlen beginnen mit dem Inhaltsverzeichnis (also Seite 2).

Das Inhaltsverzeichnis sollte alle Gliederungsebenen bis zur dritten oder vierten Ebene

enthalten. Es ist zu empfehlen, die Schriftgröße und den Fettdruck gemäß den Über-

schriften im Text zu gestalten. Die meisten Textprogramme können ein automatisches

Inhaltsverzeichnis erstellen, wenn die Überschriften in der Formatvorlage als solche ge-

kennzeichnet wurden. Es ist aber ratsam, die Nummerierungen und Seitenzahlen auf

Übereinstimmung mit dem Text zu überprüfen.

7.2 Abkürzungsverzeichnis und Tabellenverzeichnis

Wenn im Text themen- und fachspezifische Abkürzungen verwendet werden, müssen

diese im Abkürzungsverzeichnis erfasst und erklärt werden. Abbildungs-, Tabellenver-

zeichnis und Abkürzungsverzeichnis stehen vor oder nach dem Inhaltsverzeichnis und

werden nicht nummeriert.

7.3 Einleitung

Einleitungen haben immer zwei Funktionen: Einführung in das Thema der Arbeit und

Präsentation eines Überblicks über die gesamte Arbeit. Als Leserinnen oder Leser kom-

men dabei nicht nur Lehrende in Frage; man sollte auch an andere Studierende mit ver-

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 19

gleichbarem Ausbildungsniveau denken. In jedem Fall muss durch die Einleitung klar

werden, für was bzw. in welchem Kontext der Inhalt der Arbeit wichtig ist. Ferner sollte

der Aufbau der Arbeit von vorneherein klar sein. So können die einzelnen Abschnitte

besser aufeinander bezogen und eingeordnet werden. Die Arbeit kann dadurch auch flüs-

siger gelesen und besser verstanden werden. Neben der Einführung in das Thema hat die

Einleitung also die Funktion eines Bindeglieds für alle weiteren Kapitel der Arbeit, die

sie aus einer übergeordneten Perspektive vorstellt.

Die Einleitung aus folgenden Elementen:

Relevanz der Arbeit/ Thema

Bezug zur bestehenden Forschungsliteratur

These/ Fragestellung/ Zielsetzung

Hinweise zum methodischen Vorgehen

7.4 Der Hauptteil

Im Hauptteil wird das Thema argumentativ zusammenhängend behandelt. Hier erfolgt

eine kritische und genaue Auseinandersetzung mit der These/ Fragestellung unter Be-

rücksichtigung der Primär- und Sekundärquellen. Dabei sollte immer auf die logische

Verknüpfung und einen kohärenten Aufbau geachtet werden. Für eine sinnvolle Gliede-

rung der Gedankengänge sind weitere Unterteilungen nötig. Die Bezeichnung "Haupt-

teil" ist in jedem Fall durch eine dem jeweiligen Inhalt entsprechende Überschrift zu

ersetzen.

7.5 Schlussteil

Die Zusammenfassung der gewonnenen Resultate im Schlussteil sollte keine Wiederho-

lung werden, sondern thesenartige, in wenigen Punkten formulierte Ergebnisse. Hier ist

es ratsam, einen Bogen zur Einleitung zu spannen und neben den verhandelten Ergebnis-

sen einen Ausblick oder Hinweis zu offenen Fragestellungen zu geben.

7.6 Weitere Formalien einer Hausarbeit

Bitte verzichten Sie auf Schnellhefter oder ähnliches. Sie sparen sich Geld und Mühe.

Bitte heften Sie die Hausarbeit lediglich mit einer Heftklammer auf der linken Seite

oben.

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 20

8 Der Aufbau einer Bachelor- oder Masterarbeit

Der Aufbau einer Bachelor- oder Masterarbeit entspricht der folgenden Auflistung. Bitte

beachten Sie auch die in Anhang H, I und J dargestellten unterschiedlichen Inhalte einer

Literaturarbeit, einer empirischen Arbeit und sowie einer konzeptionellen Arbeit

(Schleider, 2008). Für eine Bachelor- oder Masterarbeit ist es notwendig zunächst ein

Exposé anzufertigen und dies mit dem Betreuer/der Betreuerin zu besprechen. Eine

Gliederung für das Exposé finden Sie in Anhang K.

8.1 Formaler Rahmen

Der formale Rahmen orientiert sich an den Vorgaben für eine Hausarbeit. Eine Bachelor-

oder Masterarbeit muss jedoch gebunden abgegeben werden. Bitte denken Sie daran,

dass eine Spiralbindung nicht zulässig ist. Der Umschlag (meist kartoniert) ist nicht die

Titelseite. Die Titelseite kommt als erste Seite nach dem Umschlag. Dann folgen ggfs.

Danksagung (oder bei doppelseitigem Druck eine leere Seite), Inhaltsverzeichnis, Abbil-

dungsverzeichnis, Tabellenverzeichnis, Abstrakt und dann die Einleitung.

Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Abkürzungsverzeichnis und Abstrakt werden nicht num-

meriert und erscheinen auch nicht im Inhaltsverzeichnis. Das Tabellen-/ Abbildungsver-

zeichnis kann sowohl im Inhaltsverzeichnis erscheinen als auch in einem gesonderten

Tabellen-/ Abbildungsverzeichnis.

Das Titelblatt bekommt keine Seitenzahl. Alle weiteren Seiten werden mit einer Seiten-

zahl versehen.

8.2 Abstrakt

Das Abstrakt ist eine knappe Inhaltsangabe für Ihr Manuskript. Sie erleichtert dem Leser

einen schnellen Einblick in Ihr Thema und Ihre Thesen. Mehr als 120 Wörter sollten Sie

nicht schreiben. Schreiben Sie das Abstrakt zum Schluss, wenn Sie Ihre Arbeit vollstän-

dig geschrieben haben. Sie können Formulierungen aus Ihrem Haupttext übernehmen.

Zitate von Fremdautoren gehören hier allerdings nicht her.

Das Abstrakt wird wie die Bachelorarbeit insgesamt strukturiert. Beginnen Sie mit einer

kurzen Zusammenfassung der Einleitung, dann beschreiben Sie zusammenfassend Me-

thoden, Ergebnisse und Diskussion.

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 21

8.3 Einleitung (ca. 10 % des Umfangs)

Siehe Seite 19

Die Einleitung kann aus folgenden Elementen bestehen:

Vorstellung des Themas und des Zusammenhangs; Begründung für die The-

menwahl

relevante Definitionen

aktuelle Forschungssituation, Quellenlage (kurz)

Ziel / Aufgabenstellung; „Beitrag zur Schließung einer Lücke“

Entwicklung der Fragestellung

Formulierung der erkenntnisleitenden Frage(n), Leitfrage(n)

Vorstellung und Begründung der Arbeitsschritte

Wichtig: Wenn Sie Ihre Arbeit im Rahmen eines größeren Projektes schreiben!

Sie können in der Einleitung angeben, wenn Sie in einem Projekt arbeiten, was genau Ihr

Anteil daran war. Zum Beispiel: Haben Sie schon vorhandene Daten erhalten und diese

ausgewertet? Haben Sie an der Entwicklung des Versuchsplanes mitgewirkt? Waren Sie

an der Auswahl der Versuchspersonen mitgewirkt?

8.4 Hauptteil (ca. 80 % des Umfangs)

Funktion: Kernstück einer Abschlussarbeit; wissenschaftliche Auseinanderset-

zung mit dem Thema und der spezifischen Fragestellung

orientiert sich an der erkenntnisleitenden Fragestellung aus der Einleitung

Beschränkung auf inhaltlich wesentliche Punkte

Kriterium: „in Breite und Tiefe der erkenntnisleitenden Fragestellung angemes-

sen“

Es gibt keine Regel für den Aufbau der Argumentation, aber häufig wiederkeh-

rende Muster!

Ein möglicher Aufbau (die Erörterung)

Pro-Argumente, Contra-Argumente

Bewertung der vorgetragenen Argumente

These-Antithese-Synthese-Schema

Unterteilung des Hauptteils in Unterkapitel, Faustregel: auf einer Seite maximal

zwei Überschriften

Unterteilung der Kapitel in Absätze, einzelne Gedankengänge, Positionen oder

Argumente durch Absätze optisch voneinander trennen

8.5 Schluss/Diskussion (ca. 10 % des Umfangs)

Beantwortung Fragestellung und Zusammenfassung (kurzer Rückblick)

Aufgreifen der in der Einleitung formulierten erkenntnisleitenden Fragestellung /

Leitfragen

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 22

Eingehen auf deren Beantwortung im Hauptteil: Welche sind beantwortet? Wel-

che sind offen?

Interpretation und Bewertung der Ergebnisse

Was leisten die Ergebnisse? Konsequenzen und Umsetzungsmöglichkeiten?

Ergebnisse der Abschlussarbeit „auf den Punkt“ bringen

Ausblick: Anregungen, Ankündigungen, Appelle, neue Fragestellungen

Haben sich durch die Abschlussarbeit neue Fragen ergeben, die noch geklärt

werden sollten?

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 23

9 Inhaltliche und formale Bewertung1

Dieser Abschnitt beschreibt ein Verfahren zur Objektivierung des Bewertens von wis-

senschaftlichen Arbeiten. Im Anhang D „Checkliste der Bewertungskriterien“ wird es

zur praktischen Anwendung verdichtet. Es kann nicht nur den Prüfern / Gutachtern nütz-

lich sein, sondern auch den Verfassern, die zur Kontrolle ihr Werk mit den Augen der

späteren Prüfer kritisch durchsehen und dabei vielleicht noch einige Mängel entdecken

können. Bei Qualifizierungsarbeiten sind die Prüfer zugleich die Betreuer während des

gesamten Entstehungsprozesses. Als solche dürften sie rechtzeitig auf systematische und

methodische Schwächen hinweisen. Aus den nachfolgend beschriebenen Kriterien ist

kein Rechtsanspruch abzuleiten. Jeder Prüfer / Gutachter ist in seiner Bewertung frei.

Tabelle: Übersicht Bewertungskriterien

Inhaltliche Bewertung Formale Bewertung

Aufgabenstellung Sprachlicher Ausdruck

Thematische Präzisierung, Abgrenzung Klarheit, Prägnanz

Literatur-, Quellen-, Materialauswertung Fachsprache

Lösungsweg, Gliederung Präsentation, äußere Form

Lösungsansatz, Methodik Visualisierung

Selbständigkeit

Qualität der Ergebnisse

1 Das Kapitel 10 ist weitgehend entnommen aus: Lorenzen, K. F. (2002). Wissenschaftliche Anforderun-

gen an Diplomarbeiten und Kriterien ihrer Beurteilung. 3. völlig neu bearbeitet Ausgabe 10.2.2002.

Online Quelle: http://web.bui.haw-

hamburg.de/fileadmin/redaktion/diplom/lorenzen_wissenschaftliche_anforderungen_dipl.pdf

[20.7.2012]

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 24

9.1 Inhaltliche Prüfung

9.1.1 Inhaltsverzeichnis, Gliederung

Aus der Gliederung des Inhaltsverzeichnisses werden die abgehandelten sachlichen

Schwerpunkte ersichtlich. Das Inhaltsverzeichnis bietet einen ersten Eindruck von der

thematischen Vollständigkeit sowie der Ausgewogenheit der Behandlung (Kriterium:

Systematik, Vollständigkeit, wissenschaftliches Prinzip).

9.1.2 Die Einleitung

In der Einleitung soll die Zielsetzung der Arbeit beschrieben, ihre Einordnung in einen

übergeordneten Kontext hergestellt und die Bedeutung des Themas erörtert werden.

Der für die Arbeit gewählte Lösungsansatz, z.B. theoretische Untersuchung, Literatur-

auswertung und -vergleich oder eine empirische, auf eigenen Erhebungen basierende

Untersuchung, ist in der Einleitung darzulegen. Ferner gehören in die Einleitung wesent-

liche Begriffsbestimmungen und Definitionen (Kriterium: Fachkenntnisse, Selbstän-

digkeit).

9.1.3 Hauptteil

Der Hauptteil muss der in der Gliederung festgelegten Vorgehensweise inhaltlich und

umfangmäßig entsprechen. Die behandelten Sachverhalte müssen wesentlich sein, alle in

der Einleitung genannten Bearbeitungsziele vollständig umfassen und korrekt beschrie-

ben sein. Gleiches gilt für die Darlegung der Argumentation und abweichenden Meinun-

gen anderer Autoren. Die in der Arbeit gezogenen Schlussfolgerungen müssen logisch

sein und bewiesen werden. Die Betrachtung verschiedener methodischer Alternativen

zur Aufgabenlösung wird ebenfalls hier vorgenommen und die Entscheidung für eine

bestimmte Methode erklärt. (Kriterium: Systematik, Vollständigkeit, Fachkenntnisse,

wissenschaftliches Prinzip).

Zum Schluss wird der Prüfer die Qualität des Ergebnisses bewerten: sind es richtige und

neue Erkenntnisse, sind die Aussagen hinreichend belegt und zuverlässig, passen sie in

den größeren Zusammenhang des Faches, werden Hinweise auf noch offene Fragen und

weitere Untersuchungen gegeben? (Kriterium: Qualität).

9.1.4 Der Schluss

Im Schlussteil sollen die wesentlichen Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst und kri-

tisch reflektiert werden. Daneben sind mögliche Konsequenzen zu diskutieren. Bei der

Formulierung eines Ausblicks kann auf weiterführende Fragen hingewiesen werden. Um

ein geschlossenes Werk zu erhalten, kann man im Schluss auf Gedanken der Einleitung

zurückkommen und Antworten auf die eingangs formulierten Fragen liefern. Der Schluss

sollte auch einen Bezug zur Gesundheitspädagogik aufweisen. Also Konsequenzen und

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 25

Umsetzungsmöglichkeiten der Ergebnisse in der Gesundheitspädagogik beschreiben und

diskutieren. (Kriterium: Transfer).

9.2 Die formale Prüfung der Bestandteile der Qualifikationsarbeit

Im Wesentlichen werden die sprachliche Kompetenz und die fachlich korrekte Präsenta-

tion der Ergebnisse bewertet. Dabei werden die in diesem Manual dargelegten formalen

Kriterien besonders berücksichtigt.

9.3 Checkliste der Bewertungskriterien

Eine Checkliste der Bewertungskriterien finden Sie in Anhang D.

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 26

10 Spezielle Formalien

10.1 Tabellen und Abbildungen

Sowohl Tabellen als auch Abbildungen müssen fortlaufend nummeriert werden. Ferner

müssen alle Tabellen und Abbildungen im Text verankert sein. Im entsprechenden Text-

abschnitt vor oder nach der Tabelle bzw. Abbildung müssen diese explizit erwähnt wer-

den - es kann selbstverständlich auch später in der Qualifikationsarbeit immer wieder auf

die Tabelle oder Abbildung verwiesen werden. Wenn direkt im Text auf die Tabelle oder

Abbildung verwiesen wird, werden die Begriffe ausgeschrieben, z.B. siehe Tabelle 1.

Wird die Tabelle bzw. Abbildung dagegen in Klammern erwähnt, werden die Begriffe

abgekürzt (z.B. siehe Tab. 1; siehe Abb. 1).

Alle Tabellen und Abbildungen müssen außerdem eine Überschrift haben, bei Tabellen

steht diese über der Tabelle, bei Abbildungen darunter. Der Nummerierung der Tabelle

bzw. Abbildung folgt ein Titel, der eine kurze Beschreibung des Inhalts der Tabelle bzw.

Abbildung enthält. Bei einer großen Anzahl von Tabellen und Abbildungen in der Quali-

fikationsarbeit bieten sich Verzeichnisse zu Beginn der Qualifikationsarbeit an, die eine

bessere Übersichtlichkeit gewährleisten sollen. Die Verzeichnisse enthalten alle numme-

rierten Tabellen- und Abbildungsüberschriften gemäß ihrer Reihenfolge im Text und die

entsprechenden Seitenzahlen.

10.2 Trenn- vs. Gedankenstriche

Eine nicht ganz so zentrale, aber dennoch sinnvolle Formalie ist die Unterscheidung von

kurzen Trennstrichen (-) und langen Gedankenstrichen (–) im Text. Die Trennstriche

werden bei zusammengesetzten Begriffen benötigt, zwischen den Wortteilen und Trenn-

strichen stehen keine Leerzeichen. Die Gedankenstriche braucht man bei Einschüben,

Zahlenangaben (z.B. 3–4 Stunden) und v.a. bei den Seitenangaben im Literaturverzeich-

nis (Beispiele siehe 3.4). Während bei Einschüben vor und nach dem Gedankenstrich ein

Leerzeichen steht, gehören keine Leerzeichen zwischen Zahlen und Gedankenstrichen.

10.3 Literaturverzeichnis

Das Literaturverzeichnis enthält alle direkt und indirekt zitierten Quellen der Qualifikati-

onsarbeit. Gerade bei sehr umfangreichen Literaturverzeichnissen bietet sich ein einzei-

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 27

liger Zeilenabstand an. Der Blocksatz sollte auch im Literaturverzeichnis beibehalten

werden. Wichtig ist v.a., dass die zweite und alle weiteren Zeilen hängend - um 1,5 cm

eingerückt - sein sollten, damit die einzelnen Literaturangaben deutlich voneinander ab-

gegrenzt werden. Eine Leerzeile zwischen den Angaben ist dann nicht nötig.

Die einzelnen Angaben im Literaturverzeichnis werden in der alphabetischen Reihenfol-

ge der Autorennachnamen aufgeführt. Mehrere Werke eines Autors werden nach ihren

Erscheinungsjahren - mit dem frühesten Werk beginnend - geordnet. Nach den Büchern

und Artikeln, die der Autor alleine verfasst hat, werden gegebenenfalls die Werke aufge-

führt, die er mit einem weiteren Autor oder einer Autorengruppe veröffentlicht hat.2 Da-

bei richtet sich die Reihenfolge wiederum nach dem Nachnahmen - es zählt der Nach-

name des zweitgenannten Autors - und dem Erscheinungsjahr. Falls sowohl Artikel mit

einem weiteren Autor als auch mit diesem Autor und anderen zitiert werden, werden erst

die Artikel der ersten beiden Autoren und dann die Artikel der beiden mit den weiteren

Autoren berücksichtigt. Zitiert man mehrere Autoren mit identischem Nachnamen, ent-

scheidet der Vorname.

Wenn man mehrere Bücher bzw. Artikel eines Autors mit dem gleichen Erscheinungs-

jahr zitieren möchte, muss man die einzelnen Werke durch die Buchstaben a, b, c etc.

kennzeichnen, damit der Leser die einzelnen Angaben unterscheiden kann. Die Buchsta-

ben a, b, c werden der Jahreszahl des Werkes angehängt, dessen Titel mit dem im Alp-

habet vordersten Buchstaben beginnt. Wenn man während des Schreibens ein zweites

Werk mit identischem Autor und Erscheinungsjahr hinzunimmt, muss man folglich zu-

nächst bestimmen, welches Werk a und welches b erhält, um anschließend die bisherigen

Angaben im Text dementsprechend zu ändern. Die Grundlage der nachfolgenden Regeln

sind die Richtlinien der American Psychological Association (APA, 2010), die für alle

natur- und sozialwissenschaftlichen Fächer, d. h. für alle internationalen Publikationen

und Fachzeitschriften in diesem Bereich Gültigkeit haben.

Woher bekomme ich das APA-Manual?

Das APA-Manual kann in wissenschaftlichen Bibliotheken eingesehen und (auszugswei-

se) kopiert werden. Zusätzliche Materialien finden Sie auf der Homepage

http://www.apastyle.org.

2 Die Reihenfolge der Autoren übernimmt man direkt gemäß der Aufführung im Artikel bzw. Buch.

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 28

Grundlegende Informationen: http://www.apastyle.org/learn/index.aspx

Tutorials zum Erlernen des APA-Stils: http://www.apastyle.org/learn/tutorials/basics-

tutorial.aspx

Kommentierte Beispielmanuskriptes

http://www.apastyle.org/manual/related/sample-experiment-paper-1.pdf

http://www.apastyle.org/manual/related/sample-experiment-paper-2.pdf

http://www.apastyle.org/manual/related/sample-meta-analysis.pdf)

Als Leitsatz für jegliche Arbeit mit Zitaten bzw. Quellen gilt: Beziehen Sie sich in Ihrer

Arbeit immer auf Primärquellen. In der Praxis bedeutet dies: Es muss immer die Origi-

nalquelle vor Ihnen liegen, in der das Zitat, welches Sie verwenden wollen, enthalten ist.

Dieses gilt für indirekte Zitate aber auch für direkte.

Quellen, die als fundiert und wissenschaftlich gelten, sind grundsätzlich:

wissenschaftliche Fach- oder Lehrbücher

wissenschaftliche Veröffentlichungen in Zeitschriften, Aufsatzsammlungen oder

Konferenzbänden

Forschungsberichte, Geschäftsberichte

valide (gültige) Internetquellen

eingeschränkt andere Bachelor-, Master-, Doktorarbeiten

Als nicht zitierfähig gelten:

Populärliteratur

Boulevardzeitungen und –zeitschriften

Vorlesungsskripte

allgemeine Lexika

private Webpräsenzen

Wikipedia

Seminar- und Hausarbeiten

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 29

11 Übersicht über Zitation

11.1 Literaturangaben im Text

Jede fremde Ansicht und jede Ansicht des Verfassers, die in einer anderen als der vorlie-

genden Arbeit schon einmal geäußert worden ist, muss zitiert werden. Die Herkunft aller

Gedanken, Ergebnisse und Zitate, die aus anderen Werken übernommen wurden, müssen

eindeutig belegt und im Text kenntlich gemacht werden. Die Belege/Nachweise können

sich auf ein Wort, einen Satz, einen Absatz oder einen ganzen Abschnitt beziehen.

Jedes Zitat (direkt und indirekt) muss nach der APA-Norm und einheitlich vermerkt

werden.

11.2 Zitate und Zitieren

Ein ganz zentrales formales Qualitätsmerkmal von Prüfungsarbeiten ist das korrekte Zi-

tieren. Jeder Rückgriff auf fremdes Wissen, egal ob als direktes Zitat oder als sinngemä-

ße Wiedergabe, muss markiert werden. Sonst handelt es sich um Plagiat und die Qualifi-

kationsarbeit kann dann nicht anerkannt werden. Grundsätzlich unterscheidet man zwi-

schen direkten und indirekten Zitaten.

Folgende Regeln bestehen: es dürfen keine Bücher oder Artikel aufgeführt werden, die

nicht im Text verwendet wurden. Umgekehrt müssen alle Angaben im Text auch im Li-

teraturverzeichnis enthalten sein. Es empfiehlt sich, die Übereinstimmung der zitier-

ten Quellen im Text mit den Angaben im Literaturverzeichnis zu kontrollieren,

wenn die Textüberarbeitung abgeschlossen ist.

Im Folgenden wird zunächst auf spezielle Regeln für direkte sowie für indirekte Zitate

eingegangen und anschließend auf Regeln, die für alle Zitate gelten.

11.2.1 Wörtliche Zitate

Wörtliche Zitate sind zwischen Anführungszeichen zu setzen. Die Fundstelle des Zitats

muss exakt angegeben werden. Beispiel: Höhere Bildung ist die „Summe erweiterter

materieller und ideeller Lebenschancen“ (Wehler, 1980, S. 127).

Bei einem wörtlichen bzw. direkten Zitat übernimmt man eine Quelle Wort für Wort und

prinzipiell mit allen eventuellen Fehlern. Gravierende Fehler, die das Verständnis des

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 30

Textes erschweren würden, dürfen verbessert werden. Ferner gibt es weitere Änderun-

gen, die man vornehmen darf, um das Zitat dem eigenen Satz anzupassen:

Man darf den ersten Buchstaben des Zitats je nach Bedarf groß oder klein schreiben und

das abschließende Satzzeichen angleichen. Wenn man einzelne Wörter oder Satzteile

weglassen möchte, muss dies durch drei Punkte in eckigen Klammern gekennzeichnet

werden. Eigene Ergänzungen stehen ebenfalls in eckigen Klammern.

Um den Lesern der Arbeit zu ermöglichen, das wörtliche Zitat im Original nachzulesen,

müssen Autor, Erscheinungsjahr und Seitenzahlen des Originals angegeben werden. Zi-

tate, die sich im Original über zwei bzw. mehr als zwei Seiten erstrecken, werden mit f.

bzw. ff. gekennzeichnet (z.B. S. 8 f. bzw. S. 8 ff). Der Autor und das Jahr können so-

wohl vor als auch nach dem Zitat vermerkt werden, die Seitenzahl steht immer nach dem

Zitat: Kürzere Zitate, die sich über weniger als zwei Zeilen erstrecken, werden - mit An-

führungszeichen gekennzeichnet - in den normalen Text eingebaut. Längere Zitate ste-

hen dagegen eingerückt, im einfachen Zeilenabstand und mit Anführungszeichen verse-

hen. Um die Zitate deutlicher abzusetzen, können diese auch kursiv gesetzt werden.

Beispiele für wörtliche Zitate:

„Wer die Literatur durchstöbert, lernt mit der Zeit die grundlegenden Wer-

ke kennen. Es sind diejenigen, welche alle anderen auch kennen, die sich

mit dem Thema befasst haben, oder diejenigen, die in jedem Literaturver-

zeichnis vorkommen. Manchmal gibt es aber einen schnelleren Weg, auf

diese Bücher zu stoßen: Fragen Sie eine Fachperson“. (Hunziker, 2008, S

53)

Müller (2012, S. 8) weist daraufhin, dass „die Unterscheidung der Begriffe Prävention

und Gesundheitsförderung sich als schwierig gestaltet“.

11.2.2 Indirekte Zitate

Bei indirekten Zitaten werden die Aussagen oder Argumente eines anderen Autors in-

haltsgemäß, aber nicht wörtlich, wiedergegeben. Dabei muss ebenfalls der Autor und die

Jahreszahl der Quelle angegeben werden. Auch bei indirekten Zitaten können Autor und

Jahreszahl vor oder nach dem Zitat stehen: Nach Müller und Meyer (2000) [...] oder [...]

(Müller & Meyer, 2000). Bei indirekten Zitaten aus wissenschaftlichen Fachartikeln

oder Buchbeiträgen müssen keine Seitenzahlen angegeben werden. Bei diesen Texttypen

kann man aufgrund ihres geringeren Seitenumfangs davon ausgehen, dass man das Zitat

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 31

dort auch ohne Seitenangaben finden kann. Anders bei indirekten Zitaten aus Monogra-

phien: hier muss eine Seitenzahl angegeben werden, um das Wiederfinden der Textstelle

im Original zu erleichtern. Es ist auch möglich, die Argumente eines Abschnitts mit

mehreren Quellen zu belegen. In diesem Fall werden alle Autoren in alphabetischer Rei-

henfolge aufgeführt und durch ein Semikolon abgegrenzt. Mehrere Quellen eines Autors

werden ebenfalls durch ein Semikolon abgegrenzt (Beispiel: Meyer, 2000; 2002; Meyer

& Schmidt, 1999; Müller, 1990). Wenn im Text mehrere Autoren mit dem gleichen

Nachnamen vorkommen, können diese durch ihre abgekürzten Vornamen unterschieden

werden, z.B. A. Freud vs. S. Freud.

Wie man bereits an den bisherigen Beispielen sieht, wird sowohl bei direkten als auch

bei indirekten Zitaten das „und" zwischen den Autoren im Text ausgeschrieben und in

Klammern mit „&" abgekürzt. Ab drei Autoren darf und sollte beim zweiten Zitieren der

Quelle mit „et al." abgekürzt werden - z.B. Müller et al. (2000) statt Müller, Schmidt und

Meyer (2000). Ab sechs Autoren darf sogar beim ersten Nennen der Quelle mit „et al."

abgekürzt werden, im Literaturverzeichnis werden jedoch alle Autoren aufgeführt. Bei

einer Institution als Autor wird beim ersten Zitieren die Abkürzung der Institution einge-

führt, damit bei weiteren Zitaten nur die Abkürzung angegeben werden muss. Falls in

der Qualifikationsarbeit mehrere Bücher oder Artikel eines Autors bzw. einer Autoren-

gruppe mit dem gleichen Erscheinungsjahr zitiert werden sollen, müssen diese durch das

Anhängen von a, b, c etc. an das Erscheinungsjahr unterschieden werden (Beispiel: Mül-

ler, 2000a und Müller, 2000b). Wichtig dabei ist, dass die Vergabe der Buchstaben nicht

gemäß der Reihenfolge der Artikel im Text, sondern im Literaturverzeichnis erfolgt.

Zusammenfassend gilt:

Bei zwei Autoren eines Textes werden beide Autoren zitiert.

Bei drei bis fünf Autoren eines Textes werden alle Autoren beim ersten Mal zi-

tiert, danach wird nur mehr der erste Autor vermerkt und die Abkürzung „et al.“

hinzugefügt. Beispiel: (Blondin et al., 2006)

Bei mehr als 6 Autoren eines Textes wird generell immer nur der erste Autor zi-

tiert.

Bei mehreren Quellen werden die verschiedenen Quellen durch ein ; getrennt.

Beispiel: Mehrere Studien (Smith et al., 1990; Murray, 1970) belegen, dass...

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 32

11.3 Das Sekundärzitat

Über die obigen Beispiele hinaus ist es (in Ausnahmefällen) möglich, Autoren sekundär

zu zitieren. In diesem Fall muss die Primär-Quelle i.d.R. nicht im Literaturverzeichnis

aufgeführt werden, es muss aber im Text eindeutig ersichtlich sein, dass es sich um ein

Sekundärzitat handelt. Cave: Grundsätzlich sollten die im Text zitierten Quellen im Ori-

ginal gelesen worden sein. Sekundäre Zitate sind NUR sehr speziellen Fällen vorbehal-

ten, beispielsweise historischen Quellen (Rudolf Virchow, 1821-1902).

Sekundärzitate sollten als solche kenntlich gemacht werden. Beispiel: (Virchow 1885

zitiert nach Bauer 2005, S. xx), d.h. in einem Buch von Bauer wird Virchow zitiert.

Bei direkten Zitaten sieht dies z.B. so aus: „[...]" (Virchow 1885 zitiert nach Bauer 2005,

S. 113) – es muss also nur die Seitenzahl des unmittelbaren Zitats angegeben werden.

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 33

12 Angaben im Literaturverzeichnis

Im Literaturverzeichnis sind alle gelesenen und explizit verwendeten Materialien nach

Autorennamen alphabetisch geordnet anzuführen (siehe für ein Beispiel Kapitel 14).

Die hier verwendeten Überschriften sind nur zur besseren Gliederung angeben.

12.1 Monographien

Beispiel: Autor, A. (Jahreszahl). Titel des Werkes. Ort: Verlag.

Bitte beachten

Bei zwei oder mehr Autoren wird der letzte Autor in der Aufzählung durch ein &

Zeichen angeführt.

Beispiel: Autor, A., Autor, B. & Autor, C. (Jahreszahl). Titel des Werkes. Ort: Verlag.

Bei einem Herausgeberwerk, wird vor der Jahreszahl die Klammer (Hrsg.). mit

abschließendem Punkt nach der Klammer eingefügt.

Beispiel: Autor, A. (Hrsg.). (Jahreszahl). Titel des Werkes. Ort: Verlag.

Wird statt einer Autorin/eines Autors eine Körperschaft/ein Verein genannt, so

nennt man diese an Stelle des Autors in ausgeschriebener Form.

Beispiel: Verein. (Jahreszahl). Titel des Werkes. Ort: Verlag.

Bei mehreren Literaturangaben zum gleichen Autor im gleichen Jahr werden die

Jahreszahlen zur genaueren Kennzeichnung im Literaturverzeichnis mit einer al-

phabetischen Zählung versehen, die in der Reihenfolge dem Erscheinen der Lite-

raturangaben im Fließtext entspricht, also zum Beispiel (2003a), (2003b) und

(2003c).

Ist das Dokument noch nicht veröffentlicht, dann wird „in Druck“ an Stelle

des Datums hinzugefügt.

Beispiel: Autor, A. (in Druck). Titel des Werkes (3. Band). Ort: Verlag.

Ist ein Untertitel vorhanden, wird dieser durch einen Doppelpunkt vom Haupt-

titel getrennt und ebenfalls in kursiver Schrift beigefügt.

Beispiel: Autor, A. (Jahreszahl). Titel des Werkes: Untertitel. Ort: Verlag.

Sollte es Zusatzinformationen zum Titel geben, wie z. B. „2. Auflage“ oder

„3. Band“, so werden diese Angaben hinter dem Titel, aber noch vor dem ab-

schließenden Punkt innerhalb einer Klammer eingefügt. Diese Angaben gehören

nicht zum Titel und werden daher auch nicht kursiv hervorgehoben.

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 34

Autor, A. (Jahreszahl). Titel des Werkes (3. Band). Ort: Verlag.

Es werden ausschließlich arabische Zahlen verwendet.

Wenn mehrere Verlagsorte im Buch angegeben werden, wird immer nur ein Ort

genannt und zwar der erste in der Aufzählung.

Beispiele:

Bortz, J. & Döring, N. (2002). Forschungsmethoden und Evaluation für Human- und

Sozialwissenschaftler. Heidelberg: Springer.

Schorr, A. (Hrsg.). (2003). Psychologie als Profession: Das Handbuch. Bern: Huber.

American Psychological Association (APA). (2001). Publication Manual of the Ameri-

can Psychological Association (5. Aufl.). Washington, D. C.: APA.

12.2 Kapitel (oder Artikel) eines herausgegebenen Werks

Autor, A. (Jahreszahl). Titel des Kapitels. In B. Autor (Hrsg.), Titel des Werks, Ausgabe

(Seitenzahl). Ort: Verlag.

Bitte beachten

Alle zusätzlichen Angaben, die für die Monographien erwähnt wurden, gelten

ebenfalls für das Zitieren eines Kapitels aus einem Werk.

Beispiel:

Rubin, A. (2000). Die Uses-And-Gratifications-Perspektive der Medienwirkungsfor-

schung. In A. Schorr (Hrsg.), Publikums- und Wirkungsforschung: Ein Reader (S.

137-152). Wiesbaden: Westdeutsch.

12.3 Zeitschriftenartikel

Autor, A., Autor, B. & Autor, C. (Jahreszahl). Titel des Artikels. Titel der Zeitschrift,

Ausgabe, Seitenzahl.

Beispiele:

Sullivan, C. F. (2003). Gendered cybersupport: A thematic analysis of two online cancer

support groups. Journal of Health Psychology, 8, 83-103.

Tejeda, M. J., Scandura, T. A. & Pillai, Rajnandini (2001). The MLQ revisited: Psycho-

metric properties and recommendations. The Leadership Quartely, 12, 31-52.

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 35

12.4 Qualifikationsarbeiten

Autor, A. (Jahreszahl). Titel der Diplomarbeit. Nicht veröffentlichte Diplomarbeit.

Beispiel:

Pip, D. (2006). Scheidungskinder. Nicht veröffentlichte Diplomarbeit.

12.5 Online Angaben

Häufig sieht man folgende Zitierweise: Autor, A. (Jahreszahl). Titel. Verfügbar unter:

Internetadresse [Datum des Zugriff] (Datum der letzten Aktualisierung)

Beispiel

Döring, N. (1996). Lernen und Lehren im Netz. Verfügbar unter: http://www.cs.tu-

berlin.de/~doering/lernen.htm [02.03.1997].

Für das Zitieren eines Artikels aus einem nur online verfügbaren Journals gilt:

Beispiel:

Siiner, M., & Jesper, H. (2002). Eine Entschlüsselung der Prinzipien, die wir alle haben

zu bedienen. Verfügbar unter http://psycprints.ecs.soton.ac.uk/archive/00000211

[21.07.2009].

Da sich die Inhalte im Web ständig ändern, ist es wichtig, neben dem vollständi-

gen Pfad der Internetadresse auch das Datum (zumindest den Monat) anzugeben,

an dem man auf die Internetquelle zugegriffen/das Dokument heruntergeladen

hat. Empfehlenswert ist zudem das Datum anzugeben, an dem die Webseite das

letzte Mal aktualisiert wurde.

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 36

13 Literatur

American Psychological Association (Ed.). (2010). Publication manual (8th ed.).

Washington, DC: APA.

Becker, P., Schulz, P. & Schlotz, W. (2004). Persönlichkeit, chronischer Stress und kör-

perliche Gesundheit: Längsschnittstudie zur Überprüfung eines systemischen Anfor-

derungs-Ressourcen-Modells. Zeitschrift für Gesundheitspsychologie,12, 11–23.

Bohl, T. (2008). Wissenschaftliches Arbeiten im Studium der Pädagogik. 3. überarb.

Aufl. Weinheim und Basel: Beltz.

Hunziker, A. W. (2008). Spass am wissenschaftlichen Arbeiten: So schreiben Sie eine

gute Semester-, Bachelor- oder Masterarbeit (3. Aufl.). Zürich: SKV.

Hurrelmann, K. (2004). Gesundheitsrisiken bei Kindern und Jugendlichen. soFid Ge-

sundheitsforschung, 1, 11-23.

May, Y. (2010). Kompaktwissen. Wissenschaftliches Arbeiten. Eine Anleitung zu Tech-

niken und Schriftform. Stuttgart: Reclam.

Ravens-Sieberer, U., Schulte-Markwort, M., Bettge, S., & Barkmann, C. (2002). Risiken

und Ressourcen für die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Das

Gesundheitswesen, 64, 88-94.

Schleider, K. (2008). Darstellung von Forschungsprojekten unter besonderer Berücksich-

tigung qualitativer und quantitativer Forschungsmethoden. In E. Badry, U. Kaspers,

K. Schleider, & H. G. Stockinger (Hrsg.), Arbeitshilfen für soziale und pädagogische

Berufe (/S.115-126). Neuwied: Luchterhand.

Wolstein, J. (o.J.). Formalien zur Erstellung von Diplomarbeiten. Regensburg: Universi-

tät Regensburg. Verfügbar unter : www.uni-

bamberg.de%2Ffileadmin%2Fpathopsych%2FDateien%2FDiplomarbeitsrichtlinien_

Wolstein_2.doc [31.7.2012].

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 37

Anhang A: Muster Deckblatt Hausarbeit

Pädagogische Hochschule Freiburg -

BA bzw. BSc Gesundheitspädagogik

Modul: XX

Dozent/in: Titel, Vorname, Nachname

Winter/Sommersemester 20XX

Hausarbeit

„ XXX XXX“

Erika Musterfrau

Matrikel-Nr.: XXX XXX

X. Fachsemester

PLZ Ort

Anschrift

Tel: XXXXX / XXXXXXXX

Email: erika@musterfrau

(nicht vom Studierenden auszufüllen)

Note: _________________

_________________________________________

Unterschrift Dozent/in / Datum

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 38

Anhang B: Muster für die Titelseite der BA/BSc- und MA

Arbeit

Pädagogische Hochschule Freiburg

Studiengang Gesundheitspädagogik

Bachelor bzw. Masterarbeit

Titel

Erstgutachter: Name

Zweitgutachter : Name

Eingereicht von: Vorname Name

Matrikelnummer

Studiengang

Straße, Hausnummer

PLZ, Ort

Telefon

E-Mail

Freiburg, Abgabetermin: XX. Monat Jahr

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 39

Anhang C: Muster für die ehrenwörtliche Erklärung

Ehrenwörtliche Erklärung muss in allen Prüfungsarbeiten also Hausarbeiten, Bachelor-

und Masterarbeiten enthalten und in allen eingereichten Exemplaren unterschrieben sein!

Ehrenwörtliche Erklärung

Ich erkläre hiermit ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende wissenschaftliche Arbeit

selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst habe. Ich habe keine anderen als die ange-

gebenen Hilfsmittel und Quellen benutzt. Die wörtlich oder inhaltlich aus Quellen jegli-

cher Art übernommenen Passagen habe ich in meiner Arbeit ausnahmslos als solche

kenntlich gemacht.

Ergänzender Abschnitt bei empirischen Arbeiten:

Ich habe in keiner Weise versucht, die Ergebnisse im Rahmen der empirischen Erhebung

oder an anderer Stelle zu beeinflussen. Die statistischen Analysen habe ich nach bestem

Wissen und Gewissen durchgeführt und die zugrundeliegenden Daten in keiner Weise

verändert, erweitert oder verkürzt. Gegebenenfalls an den Originaldaten vorgenommene

Modifikationen (z. B. Transformationen, Datenbereinigung) habe ich ausnahmslos und

in nachvollziehbarer Weise benannt und begründet.

Die Arbeit hat bisher nicht in gleicher oder ähnlicher Form oder auszugsweise dieser

oder einer anderen Prüfungsbehörde vorgelegen.

Die eingereichte schriftliche Fassung entspricht der auf dem elektronischen Speicherme-

dium. Ich bin damit einverstanden, dass die (Haus-, Bachelor- oder Masterarbeit) veröf-

fentlicht wird."

Ort, Datum

(Unterschrift)

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 40

Anhang D: Kriterien für die Bewertung3

Grundlegende Anforderungen:

Nachweis von im Studium erworbenen Fachkenntnissen

Fähigkeit zum systematischen und methodisch korrekten Bearbeiten eines be-

grenzten Themas

Nachweis der Selbständigkeit bei der Lösung einer vorgegebenen Aufgabe

Fähigkeit zur Problematisierung und (Selbst-)Kritik

Qualität der Ergebnisse - Neuartigkeit, Güte, Zuverlässigkeit

Fähigkeit zur logischen und prägnanten Argumentation

Formal korrekte Präsentation der Ergebnisse

Checkliste der Bewertungskriterien

FORM Punkte

Deckblatt: Enthält das Deckblatt alle wichtigen Informationen (Name der Autorin/des

Autors, Thema, Veranstaltungstitel, Semester, Dozent, Studiengang, Anschrift der Auto-

rin/des Autors)? 1

Verzeichnisse: Gibt es ein übersichtliches Inhaltsverzeichnis mit Seitenangaben? Ein

Tabellen-, Abbildungs- und Abkürzungsverzeichnis? 1

Textgestaltung: Ist das Schriftbild übersichtlich, konsistent und gut leserlich gestaltet?

Sind formalen Kriterien der Gestaltung eingehalten? 4

Sprache: Ist der Ausdruck angemessen, die Rechtschreibung und Grammatik fehlerfrei? 8

Zitierweise, Quellenangaben und Verweise: Werden Quellen vollständig, kor-

rekt und konsistent zitiert? Werden wörtliche Zitate korrekt kenntlich gemacht? 8

3 Nach: Lorenzen, K. F. (2002). Wissenschaftliche Anforderungen an Diplomarbeiten und Krite-

rien ihrer Beurteilung 3., völl. neu bearb. Ausg. 10.2.2002. Online Ressource:

http://www.bui.haw-hamburg.de/pers/klaus.lorenzen/ASP/wisskrit.pdf [20.7.2012]

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 41

Tabellen und Abbildungen: Sind Tabellen und Abbildungen gut lesbar gestaltet?

Werden Tabellen und Abbildungen im Text oder durch Legenden erläutert? Wird an ange-

messener Stelle im Text auf die Tabellen und Abbildungen verwiesen? 3

Literaturverzeichnis: Literaturverzeichnis vollständig / korrekt? 5

Länge: Liegt die Länge im angemessenen Rahmen? 2

INHALT: Einleitung

Begründung der Relevanz des Themas: Wird die Wahl des Themas begründet

und das Problem verdeutlicht? 6

Überblick des Aufbaus der Arbeit: Wird ein Überblick der Arbeit gegeben? 4

INHALT: Hauptteil

Formulierung einer Fragestellung und Hypothesen: Wird eine genaue und

bearbeitbare Fragestellung entwickelt? Ist diese begründet? Ist der Untersuchungsgegen-

stand klar definiert? Sind die Arbeitshypothesen schlüssig und vernünftig? 6

Bearbeitung der Fragestellung: Wird in der Darstellung systematisch auf die Be-

antwortung einer zuvor formulierten Fragestellung hingearbeitet? Ist die Aufgabenstellung

verstanden worden? Welche Bedeutung hat das Thema für den Stand oder die Weiterent-

wicklung der Gesundheitspädagogik/-wissenschaften?

10

Breite und Tiefe der Themenbearbeitung: Ist die für das Thema relevante For-

schung wiedergegeben und verstanden? Weist die Darstellung eine konsistente Erläute-

rungstiefe auf? Umfasst die Darstellung keine Exkurse, die wenig zum Thema beitragen? 6

Stand der Forschung am Thema orientiert dargestellt: Wird der Stand der

Forschung kohärent und am Thema orientiert dargestellt, so dass die Bezüge zum Thema

deutlich werden? 6

Verwendung angemessener Methoden: Wurde eine Literaturrecherche durchge-

führt? Werden angemessene/wissenschaftliche Quellen verwendet? Werden die Erkenntnis-

se aus dem Theorieteil zur Konzeptentwicklung/empirischen Arbeit herangezogen? Ist das

methodische Vorgehen angemessen, korrekt und begründet?

10

Ergebnisse: Handelt es sich um neue Erkenntnisse? Sind diese ein Fortschritt auf dem

Gebiet der Aufgabenstellung? Sind diese korrekt dargestellt? Sind die Ergebnisse ausrei-

chend begründet, repräsentativ gemessen, zuverlässig? 8

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 42

Gedankenführung (Logik/Stringenz): Liegt eine kohärente, logisch aufgebaute,

begründete und nachvollziehbare Gliederung/Argumentation vor? Weist die Darstellung

einen roten Faden auf? Werden die Ergebnisse logisch und nachvollziehbar abgeleitet? Ist

die Argumentation vollständig, objektiv, sachlich korrekt?

10

Eigenständigkeit: Werden in Formulierung und Argumentation die eigenständige Aus-

einandersetzung mit dem Thema deutlich? Wird eine kritische Auseinandersetzung mit dem

Thema vorgenommen? Werden eigene Verknüpfungen hergestellt oder Lösungsansätze

entwickelt?

10

INHALT: Diskussion

Zusammenfassung der Fragestellung und der Ergebnisse: Werden Frage-

stellung und Ergebnisse nochmals aufeinander bezogen zusammengefasst? 6

Reflexion der Ergebnisse: Wird die Bedeutung der Ergebnisse vor dem Hintergrund

des Standes der Forschung erörtert? 8

Diskussion möglicher Konsequenzen: Werden mögliche Konsequenzen und Um-

setzungsmöglichkeiten der Ergebnisse beschrieben und diskutiert? 6

Die Gesamtnote wird aus den Punkten für die einzelnen Kriterien gebildet. Es ist jedoch

auch eine individuelle Gewichtung möglich. Das ermöglicht einen gewissen Ermessens-

spielraum, der nicht nur akzeptabel, sondern in bestimmten Fällen sogar notwendig ist.

Die Kriterien unterscheiden sich nicht für Haus-, Bachelor- oder Masterarbeiten. Die

Gewichtung wird jedoch dem jeweiligen Stand der zu erwerbenden Kompetenzen ange-

passt.

Die in diesem Manual aufgelisteten formalen Kriterien sollten unbedingt beachtet wer-

den, eine Nichtbeachtung kann zu einem Abzug von mindestens einer halben Note füh-

ren!

Anmerkung: Diese Kriterienliste dient der Orientierung. Aus ihr ist kein Rechtsan-

spruch bezüglich der Bewertung einer Prüfungsleistung abzuleiten.

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 43

Anhang E: Beispiel für Formulierungen4

Die hier zusammengestellten Formulierungen sind eine Form von Hilfen für Ihr eigenes

wissenschaftliches Schreiben. Eine andere Möglichkeit, wissenschaftliches Schreiben

einzuüben, haben Sie beim bewussten Lesen von Forschungsliteratur; machen Sie sich

dabei klar, welchen Argumentationsschritt eines Aufsatzes mit welchen Sprachmitteln

ausdrückt werden. Der beste Methode, um Schreiben zu erlernen, liegt nach wie vor in

der recht einfachen Einsicht: Schreiben lernt man durch Schreiben.

Einleitung

Das Ziel der Arbeit/dieser Arbeit/der vorliegenden Arbeit/dieser Hausarbeit ist

(...). / (...) zu untersuchen.

Die vorliegende Arbeit widmet sich der Frage des/der (…).

Die Arbeit hat die Untersuchung der Frage/des Problems (...) zum Ziel.

Es sollen die folgenden Aspekte analysiert/untersucht/beleuchtet werden: (...).

Zunächst/Als erstes wird (…) untersucht.

Als nächstes wird (…) analysiert.

Dann/Danach/Weiter/Daran anschließend wird zur Analyse des/der (…) überge-

gangen.

Weiterhin/In Kapitel(3)/Abschließend/Schließlich wird (…) dargestellt

/überprüft/ thematisiert /in

Betracht gezogen/erläutert/erörtert. // wird dargestellt/überprüft/thematisiert/in

Betracht gezogen/erläutert/erörtert, ob/ inwieweit (...).

Zur Erklärung des Phänomens (…) wurden bekanntlich eine ganze Reihe teilwei-

se höchst unterschiedlicher Theorieansätze entwickelt.

Insbesondere hinsichtlich der/des (…) gilt es, (...)/muss man (...).

Es wird vermutet/ Es wird behauptet/ Es wird angenommen, dass (…).

Im Kontext verschiedener theoretischer Entwicklungen (der Gesundheitsförde-

rung) sind Versuche unternommen worden, (…).

4 Universität Heidelberg – Seminar für Deutsch als Fremdsprachenphilologie. Tutorium: Damit es „schön

wissenschaftlich“ klingt!!! Formulierungshilfen für das Schreiben einer wissenschaftlichen Hausarbeit.

Tutorin: Anastasia Novikova

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 44

Hauptteil

Aufbau der Argumentation:

Einerseits (…), andererseits (…).

Zum einen (…), zum anderen (...).

Erstens (…). Zweitens (…). Drittens (…).

An dieser Stelle/ In diesem Zusammenhang/ Hier ist darauf hinzuweisen, dass

(...).

Nun kann man einwenden, dass (...). / Nun scheint es so zu sein, dass (...).

Es scheint zunächst plausibel anzunehmen, dass (…).

Auf den ersten Blick erscheinen die angeführten Argumente plausibel/stichhaltig.

Bei näherer Betrachtung jedoch/hingegen zeigt sich, dass (...).

Offensichtlich hat der Autor diesen wichtigen Gesichtspunkt/Aspekt außer Acht

gelassen/nicht genügend berücksichtigt.

Wenn (…), dann / so (…).

Berücksichtigt man (diesen Aspekt/Gesichtspunkt), dann / so wird deutlich, dass

(...).

Nicht nur (…), sondern auch (...).

Als erstes gilt es/ muss man (...). Als nächstes (...).

Die erste These betrifft (…) / bezieht sich auf (…). Die zweite These betrifft (…)

bezieht sich auf (…).

-- Schließlich wird (…) untersucht. // Schließlich wird untersucht,

ob/wie/inwiefern (...).

Insoweit ist der These des Autors zuzustimmen; wenn man jedoch (...) berück-

sichtigt, so/dann zeigt sich, dass (...).

Gegen diese These kann man einwenden / lässt sich einwenden, dass (...).

Um (…) verstehen zu können, wie/ob/inwiefern (…), muss man eine wichtige

Unterscheidung einführen: (...)

Im Folgenden wird/werden (…) untersucht/dargestellt/betrachtet/näher auf (…)

eingegangen.

(Etwas) lässt sich auch so formulieren, dass (…).

Darüber hinaus muss man (...) berücksichtigen/ gilt es, genauer (...) zu untersu-

chen/ lässt sich leicht zeigen/beweisen, warum (…).

Abgesehen davon, dass (…), muss man/ gilt es/ lässt sich/ könnte man (...).

Insofern ist auch (…) zu untersuchen/zu berücksichtigen/in Betracht zu ziehen.

Demzufolge wird/ist/werden/sind (…)/

Diese Annahme beruht auf (…). / Diese Annahme beruht darauf, dass (...).

(Etwas) muss in Frage gestellt werden/ist in Frage zu stellen.

(Etwas) ist (so oder so), obwohl/wenngleich (…).

Trotzdem ist festzuhalten, dass (...).

Dem steht entgegen, dass (...).

Dagegen lässt sich anführen, dass (...).

Im Gegensatz hierzu vertritt XY die Auffassung, dass (...).

Dafür gibt es mehrere Gründe/lassen sich mehrere Gründe anführen. Zum einen

(…); zum anderen

(…). Drittens (…). Und schließlich (…).

Die Annahme, dass (...), erscheint im Licht der neueren/neuesten Forschung

überholt/unhaltbar/veraltet.

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 45

(Etwas) rückt in den Vordergrund (tritt in den Hintergrund).

Im Vordergrund/Zentrum der Betrachtung/Untersuchung/Analyse steht (...). /

Der Schwerpunkt der Betrachtung/Untersuchung liegt auf (...).

Es liegt nahe, dass (…). / Es liegt nahe, zu vermuten, dass (...).

Eines der größten theoretischen Probleme besteht/liegt darin, dass (…).

An dieser Stelle/ In diesem Zusammenhang führt der Autor den Begriff (...) ein.

Darunter wird/werden (…) verstanden.

Man kann anhand (dieser Zahlen/Daten/Ergebnisse) zeigen, dass (...).

Mit anderen Worten: (...).

Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass (…).

In diesem Zusammenhang kann man/muss man/darf man nicht (...).

Diese Behauptung/These bedarf einer näheren Betrachtung/einer kritischen Ana-

lyse.

(Das/Dies) hat seinen Grund darin, dass (…).

Verallgemeinernd kann man/lässt sich sagen/festhalten/konstatieren, dass (...).

In diesem Zusammenhang kann man (...) anführen/ muss man auf (...) hinweisen.

/ In diesem Zusammenhang kann man/muss man darauf hinweisen, dass (...).

Beispiele:

An diesem Beispiel kann (bereits) gezeigt werden/ lässt sich (sehr gut) zei-

gen/wird deutlich, dass/wie (…).

Die folgenden Beispiele zeigen/illustrieren (...)/ sollen zeigen/illustrieren,

dass/wie (...).

Das folgende Beispiel kann dies verdeutlichen.

Mit dem folgenden Beispiel lässt sich/kann man belegen, dass/wie (...).

(Das/Dies/Dieser Sachverhalt/Diese Fragestellung) soll nun an einem Fallbeispiel

deutlich gemacht/verdeutlicht werden.

Schlussfolgerung

Abschließend lässt sich feststellen/kann festgestellt werden, dass (…).

Zusammenfassend kann man festhalten, dass (…).

Wenn man die Ergebnisse der neueren/der neuesten Forschung (zu …) berück-

sichtigt/mit einbezieht, erweist sich (diese Einschät-

zung/Annahme/Hypothese/These) als nicht mehr/nicht länger haltbar/als veral-

tet/als überholt.

Neuere/Die neuesten/Jüngste Forschungsergebnisse bestätigen/widerlegen diese

Annahme/ stehen im Widerspruch zu dieser Annahme.

(Etwas) bestätigt sich/bestätigt sich nicht.

Hier wird deutlich/zeigt sich, dass (…).

Allerdings/Trotzdem darf man dies nicht (…)/ sollte man (...).

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 46

Anhang F: Beispiel für ein Inhaltsverzeichnis Hausarbeit

1 Einleitung

2 Thematischer Titel

2.1 Thematischer Untertitel (2. Ebene)

2.2 Thematischer Untertitel

2.3 Thematischer Untertitel

3 Thematischer Titel

3.1 Thematischer Untertitel (2. Ebene)

3.1.1 Thematischer Untertitel (3. Ebene)

3.1.2 Thematischer Untertitel

3.2 Thematischer Untertitel

4 Schluss/Fazit

Literaturverzeichnis

Anhang

Ehrenwörtliche Erklärung

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 47

Anhang G: Beispiel Gliederung Bachelor- oder Masterarbeit

Empirische Arbeiten enthalten die folgenden Abschnitte in der angegebenen Reihenfol-

ge:

Titelblatt

ggf. Danksagung

Inhaltsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abstract (auf Deutsch und Englisch)

Einleitung

Theoretischer Hintergrund

Methode

Ergebnisse

Diskussion

Literaturverzeichnis

Anhang

Ehrenwörtliche Erklärung

Für Literatur-Arbeiten gilt prinzipiell dieselbe Gliederung, wobei jedoch die Abschnitte

„Methode“ und „Ergebnisse“ ggf. wegfallen und durch eine dem Inhalt der Arbeit ent-

sprechende Gliederung ersetzt werden können.

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 48

Anhang H: Die Literaturarbeit als Abschlussarbeit

Die Literaturarbeit als eine Form der Abschlussarbeit besteht in der Regel aus einer Dar-

stellung von und der kritischen Auseinandersetzung mit Theorien bzw. Konzepten und

Ergebnissen der Forschung. Im Rahmen einer Literaturarbeit setzen Sie sich argumenta-

tiv mit verschiedenen Positionen, Theorien oder Konzepten auseinander und/oder disku-

tieren diese in Bezug auf eine bestimmte Fragestellung (z.B. deren Brauchbar-

keit/Anwendbarkeit zur Analyse praktischer Probleme).

Eine Literaturarbeit enthält somit – anders als eine empirische Abschlussarbeit – keine

eigenen empirischen Erhebungen. Stattdessen werden systematisch zu einem Thema

empirische Arbeiten gesucht und bewertet. Dabei sollen Sie verschiedene Theorien,

Konzepte und/oder empirische Ergebnisse sachlich darstellen, vergleichen und schließ-

lich bewerten. Voraussetzung für eine Literaturarbeit sind gute Englischkenntnisse sowie

ein guter Zugang zur Fachliteratur.

Häufige Schwachpunkte/ Schwierigkeiten bei Literaturarbeiten

Einschlägige Fachliteratur wird nicht oder ungenügend einbezogen.

Originalliteratur wird zu wenig konsultiert, es wird hauptsächlich Sekundärlitera-

tur zusammengefasst.

Zu viele Ansätze werden nur oberflächlich behandelt „weniger kann oft mehr

sein“.

Verschiedene Konzepte/ Studien/ Argumente bleiben unverbunden nebeneinan-

der stehen, ohne dass sie kritisch verglichen, diskutiert oder gegeneinander abge-

grenzt werden.

Der / die Leser / die Leserin wird nicht durch den Text geführt und hat deshalb

Mühe, die Logik nachzuvollziehen.

Positionen und Schlussfolgerungen können nicht „auf den Punkt“ gebracht wer-

den.

Formale Kriterien werden nicht eingehalten.

Formulierungen wie:

„Ich finde, dass Ansatz A...“ statt „Eine Gegenüberstellung der Argumente von

Meier (1999) und Müller (1998) zeigt, dass der Ansatz A ...“

„Soziologen sind der Meinung, dass ...“ statt „Aus soziologischer Sicht argumen-

tieren Muhr und Fürst (1999), ...“

„Wissenschaftliche Studien zeigen, dass ...“ statt „Cutter (2000), Ferry (2002),

Oven und Wanti (2002) wiesen nach, dass ...“.

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 49

„Man sollte (müsste, könnte) ...“ statt „Um die Gesundheit von Studentinnen zu

verbessern, sind Maßnahmen auf struktureller und organisatorischer Ebene not-

wendig. Die Einrichtung einer Kinderkrippe an der Universität ist Aufgabe des

...“

„In Tabelle 4.2 sieht man ...“ statt „Tabelle 4.2 zeigt ...“ oder „ Aus Tabelle 4.2

ist ersichtlich, dass ...“ etc.

„Es wurden nur schwache Korrelationen zwischen Tabak- und Alkoholkonsum

gefunden.“ statt „Zwischen Tabak- und Alkoholkonsum besteht nur eine geringe

Korrelation (Beller, 2002; Graber, 1999; Kucher, 2001; Sperren & Must, 2003).“

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 50

Anhang I: Die empirische Abschlussarbeit

Bei empirischen Abschlussarbeiten führen Sie selbst eine empirische Untersuchung

durch und werten diese mit wissenschaftlichen Methoden in Hinblick auf Ihre Fragestel-

lung aus. So besteht gelegentlich die Möglichkeit, eine Abschlussarbeit in Zusammenar-

beit mit Mitarbeitern des Lehrgebietes im Rahmen von größeren Forschungsprojekten

durchzuführen, bei denen Sie als Forschungsassistentin bzw. Forschungsassistent z.B.

Vorstudien betreuen und/oder Untersuchungen selbst durchführen.

Empirische Abschlussarbeiten können auch von zwei Studierenden gemeinsam durchge-

führt werden. Falls Sie dies planen, sollten Sie frühzeitig mit dem Lehrgebiet in Kontakt

treten; bei solchen Gemeinschaftsarbeiten muss die Verantwortlichkeit (oder: die Auto-

renschaft) für jedes Kapitel der Arbeit ausgewiesen werden.

Im Folgenden werden die Hauptabschnitte einer empirischen Arbeit beschrieben. Die

Zahlen in den eckigen Klammer beziehen sich auf das APA Style Manual:

1 Abstrakt

Kurzzusammenfassung der gesamten Studie (max. 200 Wörter): Fragestellung, Methode

(Stichprobe, Versuchsaufbau, Variablen, Datenerhebung), Ergebnisse (einschl. Effekt-

größen/Konfidenzintervalle/Signifikanzniveau), Schlussfolgerungen, ggf. mögliche An-

wendungen der Ergebnisse. [Kap. 2.04, S. 25 f.]

2 Einleitung

Hinführung zum Thema und Überblick über den Aufbau

3 Theoretischer Hintergrund5

Bedeutsamkeit der Fragestellung, theoretische/praktische Implikationen, Zusammenfas-

sung bisheriger Forschung zum Thema, Ziel der Studie, konkrete Hypothesen und Frage-

stellungen [Kap. 2.05, S. 27 f.]

4 Methode

5 Bei Fachartikeln in Zeitschriften wird der Theoretische Hintergrund i.d.R. unter die Überschrift „Einlei-

tung“ gefasst.

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 51

Teilnehmende: Ein-/Ausschlusskriterien, soziodemographische Merkmale – allgemein

(Alter, Geschlecht) sowie studienbezogen (z.B. Intelligenz, Einkommen, Ethnizität…),

Bestimmung der Stichprobengröße, Methode der Probandenauswahl, Ablehnungsquote.

Stichprobenziehung: Ort und Setting der Datenerhebung, Einwilligungserklärung, Auf-

wandsentschädigung für Probanden, Einhaltung von ethischen Richtlinien und Sicher-

heitsvorschriften etc.

Messinstrumente: Beschreibung aller verwendeten Messinstrumente und Indikatoren

(auch solche, die erhoben, aber nicht in den Bericht eingeschlossen wurden), einschließ-

lich Gütekriterien (Reliabilität, Validität) etc.

Forschungsdesign: Studiendesign (z. B. randomisiertes Experiment, Quasiexperiment,

Korrelationsstudie…), Angaben über unabhängige und abhängige Variablen und Kova-

riaten, ggf. Beschreibung der experimentellen Manipulation etc. [Kap. 2.06, S. 29 ff.]

5 Ergebnisse

Bericht (nicht Diskussion!) der Ergebnisse einschließlich der üblichen Kennwerte statis-

tischer Tests (inklusive Signifikanzniveau, Effektgrößen und Konfidenzintervallen).

Zentrale Ergebnisse werden in Form von Tabellen und ggf. Abbildungen dargestellt und

im Text kommentiert. [Kap. 2.07, S. 32 ff., Kap. 4.41 - 4.49, S. 116 ff.]

6 Diskussion

Angaben über Bestätigung oder Ablehnung jeder einzelnen Hypothese, Post-hoc-

Erklärungen, Bezug zu Ergebnissen früherer Studien, Interpretation (dabei berücksichti-

gen: Reliabilität, Validität, Generalisierbarkeit), Einschränkungen und Schwächen der

Studie, Diskussion der Implikationen für Forschung und Praxis. [Kap. 2.08, S. 35]

Anhang

Im Anhang befinden sich Materialien zur Dokumentation der wissenschaftlichen Vorge-

hensweise, die zu umfangreich sind, um im Hauptteil des Textes Platz zu finden.

Dazu gehören:

alle verwendeten Fragebögen als Word-Dokument - auch wenn die Daten online

erhoben wurden

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 52

Informationen zu allen verwendeten Instrumenten v.a. Fragebogen

ggf. Transkripte von Interviews, längere Beweise, etc.

Bei empirischen Arbeiten die den dargestellten Ergebnissen zugrundeliegenden

Daten und Syntaxdateien

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 53

Anhang J: Gliederung für eine konzeptionelle Arbeit

Inhalts, Abbildungs-, Tabellen-, und Abkürzungsverzeichnis, Zusammenfassung und

Abstract

1. Einleitung

2. Bedingungsanalyse

= Klärung der individuellen, materiellen und organisatorischen Voraussetzungen für Bil-

dungsangebote.

2.1. Beschreibung der Zielgruppe

2.2. Beschreibung der Rahmenbedingungen

2.3. Lehrvoraussetzungen der Dozenten

3. Fachliche Klärung

= Darstellung der aktuellen und evidenzbasierten Erkenntnisse zum Thema, bei der schon

relevante Aspekte (z. B. wichtige Prinzipien übergeordnete Konzepte, Bezüge zur Lebens-

welt, Vorstellungen der Lerner) für die Intervention selektiert werden.

4. Relevanzanalyse

= Bei der Relevanzanalyse wird die Sachstruktur interpretiert und der Lernprozess antizi-

piert, dabei werden wichtige mögliche Lehrziele und Unterrichtsschritte identifiziert. Im

Einzelnen erfolgt eine Interpretation und Analyse der Inhalte/Themen bezüglich ihrer fach-

wissenschaftlichen Relevanz, ihrer aktuellen gesellschaftlichen Relevanz und unter Berück-

sichtigung der Voraussetzungen, Motive und Interessen der Adressaten. Dies ist Vorausset-

zung für eine zeitgemäße, adressaten- und sachgerechte Schulungskonzeption.

4.1. Fachrelevanz

= beinhaltet Anforderungen, die aus den relevanten Fachwissenschaften der Gesund-

heitspädagogik entspringen; z.B.

Welche Theorien/Inhalte/Schlüsselkonzepte sollten als theoretische Grundlage für

die Intervention herangezogen werden? Konstituierung von relevanten Alltagskon-

texten.

Existieren bereits Schulungen für diesen Bereich? Welchen Effekt konnten sie erzie-

len und was waren Erfolgsfaktoren?

4.2. Adressatenrelevanz

= Interessen und Bedürfnisse der Adressaten und die Anforderungen, die aus ihrer al-

tersspezifischen; krankheitsspezifischen, … Situation herrühren (z. B. Analyse von

Lernervorstellungen/subjektiven Krankheitstheorien, wichtige Aspekte im Lernpro-

zess).

4.3. Gesellschaftsrelevanz

= Anforderungen, die aus den gesellschaftlichen, sozialen, ökonomischen (z. B.

Krankheitskosten) und politischen Bedingungen (z. B. gesetzliche Vorgaben) resul-

tieren und die allgemeingültigen Normen der Gesellschaft berühren

5. Didaktische Konstruktion

= Bestimmung, Formulierung und Begründung von Zielen, Inhalten, Methoden, Medien, So-

zialformen, Aufgaben und die Gestaltung von entsprechenden Lehr-Lernsequenzen.

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 54

5.1. Sicht auf Lernen und die Auswahl didaktischer Prinzipien

= Didaktische Prinzipien sind Richtlinien für didaktisch- methodische Entscheidungen

(z.B. Handlungsorientierung, Problemorientierung, Teilnehmerorientierung, Diffe-

renzierung, …).

5.2. Bestimmung der Lehrziele

= Die Bestimmung der Ziele hat mehrere Funktionen: Darstellung der Bedeutung und

des Nutzen der Schulung, Erleichterung der Planung sowie Voraussetzung für die

Evaluation der Schulung. Bei der Bestimmung der Lehrziele sollte die Unterschei-

dung in kognitive, affektive und psychomotorische Ziele, die Unterscheidung der

Lehrziele hinsichtlich ihrer Reichweite (Leit-, Richt-, Grob- und Feinziele) sowie die

Lehrzielhierarchisierung und die SMART-Regeln berücksichtigt werden.

5.3. Begründung und Beschreibung des methodischen Vorgehens

5.4. Tabellarischer Ablaufplan

5.5. Arbeitsmaterialien (PPP; Arbeitsblätter;…)

6. Formative Evaluation

= Erfassung der Akzeptanz der Teilnehmer sowie Umsetzungsprobleme bzgl. der Schulung

6.1. Instrumente

6.2. Beschreibung der Stichprobe

6.3. Datenauswertung

6.4. Ergebnisse

7. Diskussion

7.1. Kurze Zusammenfassung der Ergebnisse;

7.2. Einordnung der Ergebnisse in bestehende Forschung z.B. Vergleich mit anderen Schu-

lungen;

7.3. Limitationen;

7.4. Weiterer Forschungsbedarf (Summative Evaluation; Manualerstellung; Train-The-

Trainer-Seminare)

8. Ausblick

Beachte: Jedes der drei Kapitel "Fachliche Klärung", "Relevanzanalyse", "Bedingungs-

analyse" ist zu untergliedern in Einleitung, Methodik, Ergebnisse, Schlussfolgerungen

für das Schulungskonzept.

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 55

Anhang K: Gliederungsvorschlag des Exposés für eine

Bachelor- oder Masterarbeit

Der folgende Gliederungsvorschlag gilt sowohl für Arbeiten, in welchen Daten erhoben

bzw. Literatur für eine Literaturstudie gesammelt und zusammengestellt wird, als auch

für Arbeiten, in welchen Daten aus einem Projekt oder Literatur zur Verfügung gestellt

wird; entsprechendes ist anzugeben. Bitte passen Sie die Gliederung entsprechend an!

1 Einleitung

Kurzer Problemaufriss

2 Theoretischer Hintergrund

An welche Theorien und/oder empirischen Befunde soll in der Arbeit angeknüpft wer-

den? Welche Bedeutung haben diese Theorien und/oder empirischen Befunde für die in

der Arbeit verfolgte Fragestellung? Welche Lücken sollen durch das Vorhaben geschlos-

sen werden?

Welche Arbeiten dienen als Grundlage für die Bachelorarbeit?

Es genügt, wenn die wichtigste Literatur inhaltlich kurz referiert wird, so dass erkennbar

wird, was davon als relevant erachtet und in der Arbeit verwendet werden soll.

Falls eigene Vorarbeiten zum Thema vorliegen, inwieweit können diese für das Vorha-

ben genutzt werden?

3 Generelle Fragestellung

Welche Fragestellung soll im Praxisvorhaben verfolgt werden? Welche Relevanz besitzt

diese Fragestellung? Welcher Erkenntnisgewinn ist mit der Beantwortung dieser Frage-

stellung verbunden?

Welche Ziele ergeben sich aus der allgemeinen Fragestellung? Wie können die Ziele

SMART formuliert werden? Sind die Ziele operational formuliert?

Die prägnante und klare Formulierung und Begründung des eigenen Forschungsanlie-

gens

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 56

4 Methode

Stichprobe (auch Art der Rekrutierung; bei Literatur- und Theoriearbeiten Angaben dar-

über, mit welchen Mitteln und nach welchen Kriterien und wo die zu verwendende Lite-

ratur gesucht, ausgewählt und zusammengestellt wird (Quellen, Bildung des Korpus)

Untersuchungsplan, Design der Studie: Welche Arbeitsziele lassen sich für das Praxis-

vorhaben formulieren? Durch welche Arbeitsschritte und mit Hilfe welcher Methoden

sollen die formulierten Arbeitsziele erreicht werden?

Kurze Beschreibung der Materialien und Instrumente

Untersuchungsablauf

Datenauswertung

5 Zeitplan in Arbeitswochen, tabellarisch (ausgelegt auf 16 Wochen)

Welche Zeiträume sind für die verschiedenen Arbeitsschritte vorgesehen?

6 Organisatorischer und finanzieller Aufwand

Welche Hilfsmittel, wie zum Beispiel technische Hilfsmittel, sind zur Realisierung der

Arbeit erforderlich? Wie sollen erforderliche Hilfsmittel verfügbar gemacht werden?

Wo soll die Arbeit durchgeführt werden? Was sind die Besonderheiten der Einrichtung,

des Trägers?

7 Literaturverzeichnis

Nachweis einer Literaturrecherche durch eine themenbezogene Literaturliste (min. 10

relevante Bücher und 10 relevante Aufsätze)

8 Vorläufige Gliederung der Arbeit (mit ungefähren Seitenangaben)

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 57

Anhang L: Verfahrensablauf bei Verdacht auf Plagiat

Justiziarin Schwäbisch Gmünd, 17.12.2012

der Pädagogischen Hochschulen und

der LRK der PHen in Baden-Württemberg 07171-983-245 - 388

Dr. Manuela Freund [email protected]

Betr.: Verfahrensablauf bei Verdacht auf Plagiat (Täuschungsversuch) bei einer aka-demischen Prüfung im Rahmen eines Studiengangs; Az. 137/12

Vermerk

I Verfahrensablauf

1 Zuständigkeit

Zuständig für die Sanktionierung eines Plagiats ist bei Akademischen Prüfungen das

Akademische Prüfungsamt.

(Bei Prüfungen im Rahmen der Ersten Staatsprüfung (dies sind die in der jeweiligen

Prüfungsverordnung des KM konkret genannten Prüfungen) das LLPA, vgl. dazu §

21Abs. 1 u. 3 WHRPO I u. GPO I 2011, )

Stellt der Leiter / die Leiterin des Akademischen Prüfungsamtes einen Täuschungsver-

such fest, gilt die betreffende Prüfungsleistung als mit „ungenügend " (6,0) bewertet.

Entsprechendes gilt, wenn der Täuschungsversuch erst nach Abgabe der Prüfungsleis-

tung bekannt wird (vgl. z.B. § 16 Abs. 1 APO WHRS 2011).

2 Verfahren

Das Verfahren richtet sich nach der jeweils einschlägigen Prüfungsordnung.

Lehramt 2003: § 13 Abs. 1 und 2 APO Lehrämter 2003

Lehrämter 2011: § 16 Abs. 1 und 2 sowie Abs. 3 APO WHRS 2011/ GS 2011

GP-Manual-Abschlussarbeiten-V1.6 58

Bachelor: § 26 Abs. 1 und 2 BStPO v. 06.12.2007 i.d.F. v. 31.07.2012

Master: § 24 Abs. 1 und 2 StudPO Masterstudiengänge v. 25.06.2009

i.d.F. v. 09.08.2011

Anmerkung: die angegebenen Vorschriften beziehen sich auf die Muster-Ordnungen,

bitte an den einzelnen Hochschulen konkret prüfen.

3. Vermerk und Stellungnahme:

Liegt der Verdacht eines Plagiats vor bzw. ist ein solcher nachgewiesen (durch Plagiats-

software oder anderes), so fertigt der Prüfer darüber einen kurzen Vermerk an. Der/dem

Betroffenen ist Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. Sofern zu diesem Zweck ein

Gespräch geführt wird, ist darüber ein kurzer Gesprächsvermerk anzufertigen und

der/dem Betroffenen zur Kenntnis sowie zur Bestätigung durch Unterschrift auszuhändi-

gen/zuzusenden.

4. Informationen an das Prüfungsamt

Name des/der Studierenden

Studiengang und einschlägige Prüfungsordnung

Konkrete Angaben zu der Prüfung (z.B. Hausarbeit, Referat, o.ä.; Modulprüfung,

Modulteilprüfung)

Vermerk des Prüfers/der Prüferin

Stellungnahme des/der Betroffenen.

Ohne die genannten Informationen ist dem Prüfungsamt im Übrigen eine Prüfung bzw.

Beurteilung des Falles nicht möglich.

5. Rechtsfolge

Stellt der Leiter / die Leiterin des Akademischen Prüfungsamtes einen Täuschungsver-

such fest, gilt die betreffende Prüfungsleistung als mit „ungenügend " (6,0) bewertet.

Entsprechendes gilt, wenn der Täuschungsversuch erst nach Abgabe der Prüfungsleis-

tung bekannt wird (vgl. z.B. § 16 Abs. 1 APO WHRS 2011).

Die auf der Täuschungshandlung (Plagiat) beruhende Prüfungsleistung wird also nicht

durch den Prüfer/die Prüferin bewertet, sondern die Note 6,0 tritt als unmittelbare

Rechtsfolge der Feststellung der Täuschungshandlung ein.

Das LHG sieht seit kurzem in § 62 Abs. 3 Nr. 4 die Möglichkeit vor, Studierende von

Amts wegen zu exmatrikulieren, wenn sie vorsätzlich oder grob fahrlässig gegen die

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Grundsätze des § 3 Abs. 5 Sätze 1 bis 3 LHG (Einhaltung der anerkannten Grundsätze

guter wissenschaftlicher Praxis) verstoßen. Diese Möglichkeit ist in die APOs für die

neuen Lehrämter (GS 2011, WHRS 2011) aufgenommen worden.

6. Hinweise

Im Hinblick auf die u.U. gravierenden Auswirkungen des Plagiats für die Studierenden

bis hin zur Exmatrikulation ist das Verfahren unbedingt einzuhalten. Da es sich bei der

Überprüfung und Sanktionierung eines Täuschungsversuchs um ein Verwaltungsverfah-

ren handelt, besteht für den Betroffenen/die Betroffene ein Recht auf Akteneinsicht.

Grundsätzlich ist wegen der Warnfunktion sowie der erforderlichen Feststellung der

Vorsätzlichkeit bzw. groben Fahrlässigkeit der Täuschungshandlung durch die Hoch-

schule zu gewährleisten, dass die Studierenden über die Einhaltung der anerkannten

Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis, insbesondere im Hinblick auf die Übernah-

me von Texten aus dem Internet, informiert sind.

Dazu gehört auch die Abgabe der in den Akademischen Prüfungsordnungen geforderten

entsprechenden Erklärungen, vgl. z.B. § 10 Abs. 6 APO WHRS 2011 PHSG:

„(6) Schriftliche Modulprüfungsleistungen mit Ausnahme von Klausuren sind mit einer

Erklärung der/des Studierenden zu versehen, dass sie/er die Arbeit, bei einer Gruppen-

arbeit den Arbeitsanteil, selbständig verfasst und nur die angegebenen Quellen und

Hilfsmittel benutzt hat.“

II Anmerkungen zur inhaltlichen Prüfung

Die abschließende Entscheidung darüber, ob es sich bei einem „Plagiat“ um einen Täu-

schungsversuch im Sinne der Prüfungsordnung handelt, trifft wie oben dargestellt, der

Leiter / die Leiterin des Prüfungsamtes. Die erste Beurteilung des Sachverhalts erfolgt

durch den Prüfer / die Prüferin.

Als Anhaltspunkt für das Vorliegen eines Täuschungsversuchs kann die oben genannte

Erklärung dienen, d.h. wenn die Übernahme der fremden Texte / die fehlerhafte Zitier-

weise quantitativ und/oder qualitativ so gravierend ist, dass dadurch die Erklärung nicht

der Wahrheit entspricht, handelt es sich um eine „nennenswerte“ und somit prüfungs-

rechtlich relevante Täuschung.