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Wissenschaftsethik:Der wissenschaftliche EthosReferat:Stefanie FischAnke KrügerLinda Reimers
Kommentar:Wiebke BehrensJennifer Brunke
Übersicht
R. K. MertonGeschichte der WissenschaftDefinition (Ethos, Ethik, Wissenschaft)vier Komplexe der Verhaltensmaßregeln
Kommentar
Robert King Merton
1910 - 2003 US-amerikanischer SoziologeJude
The Sociology of Science:„The normative structure of science“,1942
Geschichte
Wissenschaft und deren Zwecke wechselhaften Schicksal ausgesetzt
Wissenschaft früher:Gesellschaft hatte keine Zweifel autonommoralisch neutral
Geschichte
Wissenschaft heute: Wissenschaftler genötigt, die Wissenschaft vor den Menschen zu rechtfertigen (Angriffe, Behinderung, Unterdrückung)Integraler Bestandteil der Gesellschaft
Verpflichtungen und Interessen gesellschaftsabhängig
Wissenschaft stellte sich Herausforderung Klärung und Festigung ihres Ethos
Definition: Ethos und Ethik
Ethik:Lehre vom sittlichen Wollen und Handeln des Menschen in verschieden Lebenssituationen.(Allgemein gültige) Normen und Maximen der Lebensführung, die sich aus der Verantwortung gegenüber anderen herleiten.
Ethos:Vom Bewusstsein sittlicher Werte geprägte Gesinnung, Gesamthaltung; ethisches Bewusstsein.
(Duden, Fremdwörterbuch, 2005)
Definition: Wissenschaft und Ethos
Wissenschaft:Methoden der Erkenntnisgewinnung und deren AnwendungWerte und VerhaltensmaßregelnMethoden eingebettet in Verhaltensmaßregeln (moralische Anweisungen)
Ethos:Komplex von Werten und Normen (Vorschriften, Verbote und Grundsätze, die bestimmen, was bevorzugt werden soll und was noch zulässig ist)Ethos der modernen Wissenschaft ist nicht systematisch erfasst (keine Gesetze) kein einheitliches wissenschaftliches Gewissen
Diskussionsthese
Durch ein einheitliches wissenschaftliches Gewissen entstehen weniger Konflikte, wodurch ein gezielteres und schnelleres Arbeiten möglich ist!
Beispiel: Versuchstierkunde
Die vier Komplexe der Verhaltensmaßregeln (R. K. Merton)
UniversalismusKommunismusUneigennützigkeitOrganisierter Skeptizismus
diese Verhaltensmaßregeln leiten sich von den Zielen und Methoden der Wissenschaft abfür R. K. Merton machen die Verhaltensmaßregeln das Ethos der modernen Wissenschaft aus
InstitutionelleImperative
Universalismus
soziale Merkmale eines Forschers (Rasse, Nationalität, Geschlecht, Religion, Klasse) sollten nicht in die Bewertung wissenschaftlicher Forschung und deren Ergebnisse einfließen
Beispiel: Einstellung der Nazis gegenüber Einstein als Jude
Diskussionsthese
Ethnozentrismus (besondere Form des Nationalismus)
verträgt sich nicht mit Universalismus!
Objektivität schließt jeden Partikularismus aus!
Beispiel: Jedes Talent sollte, unabhängig von Hautfarbe, Klasse, Geschlecht,… die Chance auf Karriere haben.
Kommunismus (Kommunalität)
Ergebnisse der Wissenschaft sind Eigentum der AllgemeinheitPflicht zur VeröffentlichungBesitzrecht des Wissenschaftlers beschränkt sich auf Anerkennung und Ansehen
Diskussionsthese
Der Druck zur Verbreitung von Forschungsergebnissen wird durch das Ziel, dieGrenzen des Wissens zu erweitern, ebensoverstärkt wie durch den Anreiz, Anerkennung bei anderen zu finden!
Uneigennützigkeit(Desinteresse)
echte Wissenschaft zeichnet sich aus durch leidenschaftlichen Wissensdurst (Neugier), selbstloses Eintreten für das Wohl der MenschheitWissenschaft erfordert Objektivität und Desinteresse am Ergebnis der eigenen ForschungUnabhängigkeit von finanziellem Erfolg und Prestige
Diskussionsthese
Wissenschaftsklientel macht Betrug unwahrscheinlich!
Beispiel: Arzt/Patient vgl. Wissenschaftler/Wissenschaftler
Organisierter Skeptizismus
Zweifel als Denkprinzipunvoreingenommene Prüfung und Kritik an Wissenschaft, Forschung und AutoritätVermeidung des „Matthew Effect“
Diskussionsthese
Nicht alles, was als Wahrheit deklariert wird, ist auch wahr Zweifel nötig.
Konflikt zwischen der objektiven Wissenschaftund anderen Institutionen (Kirche, Staat, Wirtschaft)!
Beispiel: Erde = Mittelpunkt des Universums(Kirche)
Fazit
Verhaltensmaßregeln sind vielfältig miteinanderverbundenWissenschaftlicher Ethos, wie er ursprünglichvon Merton erfasst wurde, leitet nicht mehreffektiv das Verhalten von Wissenschaftlern. (Rothman)
Kommentar-WissenschaftsethosDurch ein einheitliches wissenschaftliches Gewissen entstehen weniger Konflikte, wodurchein gezielteres und schnelleres Arbeiten möglichist!
Oder wird gerade durch ein individuelles Denkenmehr Produktivität erreicht?
Hat die politische Ordnung einen Einfluss auf das wissenschaftliche Gewissen?
Die besten Entwicklungsmöglichkeiten hat die Wissenschaft in der demokratischen Ordnung!
Kommentar - Universalismus
Ethnozentrismus verträgt sich nicht mit Universalismus!
In der Theorie berufen sich Wissenschaftler auf den Universalismus, während man ihn in der Praxis unterdrückt!
Um die Chancengleichheit zu bewahren,müssen neue Organisationsformen gefundenund eingeführt werden!
Kommentar - Kommunismus
Der Druck zur Verbreitung von Forschungsergebnissen wird durch das Ziel, die Grenzen des Wissens zu erweitern, ebenso verstärkt wie durch den Anreiz, Anerkennung bei anderen zu finden!
Ist es ein Vorteil, das alle Ergebnisse Allgemeingut sind?
Weitergabe von Wissen Grundlagenforschung
Patente: einerseits: Behinderung der Wissenschaft andererseits: Anreiz, ein Patent als erster zu erwerben
Kommentar -UneigennützigkeitWissenschaftsklientel macht Betrug unwahrscheinlich!
Da gegenseitige Kontrolle der Wissenschaftler und diese untereinander Rechenschaft ablegen müssen.
Rivalen durch bestimmte Mittel ausschalten
Missbrauch von Fachautorität und die Schaffung von Pseudowissenschaften kommen ins Spiel, wenn die Strukturder von qualifizierten Fachkollegen ausgeübte Kontrollewirkungslos wird.
Kommentar –organisierter SkeptizismusNicht alles, was als Wahrheit deklariert wird, ist auch wahr Zweifel nötig!
Stagnation der Wissenschaft
Skepsis im gewissen Rahmen nötig
???
Ist die Abweichung vomwissenschaftlichen Ethos ein neuesPhänomen?Sind die vier Verhaltensmaßregeln nachMerton heute noch gültig?Sind diese überhaupt noch nötig?
Quellen:
Merton, R.K. ([1942] 1973): `The normative structure of science`, in: Merton, R.K.: The Sociology of Science:Theoretical and Empirical Investigations, Chicago: University ofChicago Press, S. 267-278;dt. Übersetzung: `Die normative Struktur der Wissenschaft`,in: Merton, R.K. (1985): Entwicklung und Wandel vonForschungsinteressen, Frankfurt am Main: Suhrkamp, S. 86-99.Rothman, R.A. (1972) `A dissenting view on the scientific ethos`,British Journal of Sociology 23: 102-108.Seiffert H. , Radnitzky G. (Hrsg.) (1989): Handlexikon zur Wissenschaftstheorie, München, Ehrenwirth Verlag, S. 405-411.http://www2.pfeiffer.edu/~lridener/DSS/merton.gif