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Firmen kreativ in Krisenzeiten Weiterbildung: neue Online-Angebote Wissenstransfer Von der Idee zum Produkt 05 2020 Magazin der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer Foto: Erik Khalitov - iStock Mit Corona- Updates

Wissenstransfer Von der Idee zum Produkt · Interview über Live-Marketing 18 Unternehmensmeldungen 20 Ihre IHK Wir unterstützen Sie in der Krise! 22 Tourismusbranche braucht Soforthilfe

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Firmen kreativ in Krisenzeiten

Weiterbildung: neue Online-Angebote

Wissenstransfer

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Gemeinsam da durch.

lzo.com/firmenkunden

Die aktuelle wirtschaftliche Lage trifft Sie, liebe Unternehmer*innen und Selbständige, gerade besonders stark.

Aber eines sei Ihnen versichert: Wir tun alles dafür, Ihnen in dieser schwierigen Zeit als verlässlicher Partner zur Seite zu stehen.

Genauso wie Sie, arbeiten auch wir unter ganz besonderen Bedingungen – teilweise im Homeoffice, mit unseren Kindern

zu Hause, mit neuen Herausforderungen jeden Tag.

Wir helfen, die umfangreichen Fördermittel dahin zu bringen, wo sie am dringendsten gebraucht werden – zu Ihnen liebe Kundinnen und Kunden – egal ob Sie Freiberufler, BusinessLiner, Mittelständler

oder Großunternehmer sind. Wir helfen Ihnen aber auch mit indivi duellen und vor allem schnellen, unbürokratischen Lösungen, wie zum Beispiel dem Aussetzen der Tilgung für Ihre LzO-Darlehen.

Ihr Firmenkundenberater ist weiterhin per Telefon und E-Mail für Sie erreichbar.

Bleiben Sie gesund! Ihr Team der LzO

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3oldenburgische wirtschaft 05 2020

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Durchstarten statt Notlandung

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang NebelVorstandsvorsitzender, OFFIS e. V. Institut für Informatik (Oldenburg)

Unzweifelhaft befi nden wir uns in der Mitte, vielleicht auch erst am Anfang der schwersten Wirtschaftskrise, die unse-re Generationen erlebt haben. Die Wirtschaft ist im Sinkflug. Wir konzentrieren uns auf Liquidität, Betriebssicherung und Szenarien für die Wiederaufnahme eines normalen Betriebs. Normal muss aber nicht zwingend heißen wie zuvor. Denn jede Krise bietet die Chance zur Reflextion, für einen Neu-anfang – zum Durchstarten mit neuen Geschäftsprozessen, adaptierten Geschäftsmodellen und innovativen Produk-ten oder Dienstleistungen. Wie sich die deutsche Wirtschaft nach dem zweiten Weltkrieg zu einer der weltweit stärks-ten Ökonomien entwickelt hat, wie sie die Wirtschaftskri-se 2008/2009 gestärkt überwunden hat, so könnte sie auch 2020/2021 in eine erfolgreiche Zukunft durchstarten. Gerade vor diesem Hintergrund ist der aktuelle KfW-In-novationsbericht Mittelstand 2019 mit Sorge zu lesen. Der Anteil der Innovatoren, also der Unternehmen, die im Ver-gleichszeitraum Produkt- oder Prozessinnovationen einge-führt haben, sank zum zweiten Mal in Folge auf nun 19 %. Diese Quote lag im Vergleichszeitraum 2004/2006 noch bei 43 %. Zu viele scheuen, die Komfortzone zu verlassen. Jetzt verlassen wir sie gemeinsam und gezwungenermaßen. Stellen wir uns einmal kurz vor, Covid-19 sei Covid-99, also 1999 erstmals aufgetreten: Homeoffi ce? War einge-schränkt und hieß Heimarbeit, wenn zuhause genug Platz für Drucker, Fax und viele Ordner war. Videokonferenzen? Fehlanzeige! Erst 2006 gab es die Videokonferenzerweite-rung von Skype. Online-Shopping? Fehlanzeige! Außer Bü-cher bei Amazon ab 1998. Dies sind nur einige digitale Innovationen der letzten 20 Jahre, die heute die Aufrechterhaltung unseres wirtschaft-lichen und sozialen Lebens erleichtern, ja teilweise erst er-

möglichen. Nicht nur das, sie bieten andere Formen der Ar-beit und neue Geschäftsmodelle. Viele Unternehmen nutzen diese Möglichkeiten zur Überbrückung, aber steckt nicht viel mehr Potenzial in der Krise? Stellen wir nicht Veränderun-gen in unseren Wertesystemen fest? Erfahren wir nicht eine neue Wertschätzung für frühere Selbstverständlichkeiten? Überdenken wir nicht etablierte Verhaltensweisen und Pro-zesse? All dies sind Chancen auch für neue Geschäftside-en, für die Infragestellung etablierter Prinzipien – Raum für Innovationen und Chancen für eine gestärkte Zukunft und Kraft für den notwendigen Mut, sich von Gewohnheiten zu trennen, die Komfortzone zu verlassen, für eine neue Auf-bruchsstimmung. Wirtschaftswunder sind keine Wunder, sie sind menschengemacht! Viele Innovationen werden im Kern oder am Rande auf Digitalisierung beruhen. Und unsere Region verfügt mit ih-rer Universität sowie der Jade Hochschule, den Forschungs-instituten DFKI, DLR und OFFIS, dem Zentrum für Digitale Innovationen Niedersachsen mit seiner Koordinierungsstel-le am OFFIS, über die besten Kompetenzen zum Thema Di-gitalisierung. Sie wurden auch mit Steuergeldern auf- und ausgebaut. Sie stehen der Wirtschaft zur Verfügung – es gibt keinen Grund sie nicht in Anspruch zu nehmen! Perspekti-visch werden die Angebote der Wissenschaftseinrichtungen auf dem geplanten IT-Campus Oldenburg noch stärker ge-bündelt und bereits ab Anfang nächsten Jahres im derzeit im Aufbau befi ndlichen regionalen Innovationssystem Inno-Sys NordWest als Online-Marktplatz noch stärker kunden-orientiert angeboten werden. Nutzen Sie aber bereits jetzt die Chance, durch Innovati-onen Ihr Unternehmen gestärkt aus der Krise in eine erfolg-reiche Zukunft zu führen! Wann, wenn nicht jetzt!

kommentiert

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Clever fragen ist die Antwort.

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Das können wir Ihnen auch nicht sagen – schließlich ist es

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wird – oder wie Ihr neues Logo ankommt, helfen wir Ihnen

Befragungssystem und einer individuellen Begleitung von

der Konzeption bis zur Auswertung. Schnell, datensicher und

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5oldenburgische wirtschaft 05 2020

Unser Thema

IHK fördert Innovationsfähigkeit 8Wie funktioniert Wissenstransfer? 103D-Drucker für Firmennutzung 12Innovation – Best Practice 13Transferstellen 15

Unsere Region

Kreativ & produktiv in Corona-Zeiten 16Interview über Live-Marketing 18Unternehmensmeldungen 20

Ihre IHK

Wir unterstützen Sie in der Krise! 22Tourismusbranche braucht Soforthilfe 25Solidarität macht stark 26Termine 24Seminare und Lehrgänge 29

Online-Ausgabe: ihk-oldenburg.de/owi

8

26

Die IHK fördert eine stärkere Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft.

16Kreativ & produktiv: Regionale Firmen helfen in der Krise.

Dr. Thomas Hildebrandt über Solidarität in der Krise

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6 oldenburgische wirtschaft 05 2020

Der „Ausbildungslauf“ um das Zwischenah-ner Meer, seit 16 Jah-ren ein sportliches Event für viele Firmen und ihre Auszubil-denden, fällt in diesem Jahr aus. Der Lauf zieht jährlich rund 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an. Vielfach treten sie in Firmenteams an. „Die Absage ist sehr bedauerlich, aber es ist völlig klar, dass Gesundheitsschutz vorgeht und wir eine Gefährdung durch

das Covid-19-Virus ausschließen müs-sen“, erläutert Ste-fan Bünting, bei der

IHK Leiter des Geschäftsbereichs Bil-dung, die Absage. „Wir danken allen, die uns Unterstützung schon zugesagt hat-ten.“ „Gesund bleiben und weiter trainie-ren!“, ermuntert Bünting die vielen Lau-fi nteressierten. Der nächste Lauf ist für September 2021 angesetzt. ausbildungslauf.de

spektrum

Förderprogramm

Digitalbonus ausgeweitetDas Förderprogramm Digitalbo-nus Niedersachsen ist an den Bedarf von Unternehmen in der Corona-Krise angepasst wor-den: Jetzt können niedersächsi-sche Unternehmen den Zuschuss von bis zu 10.000 Euro expli-zit auch für Homeoffi ce-, Video-konferenz- und Telemedizintech-nik beantragen. Wer einen Antrag gestellt hat, kann diese Technik umgehend beschaffen – ohne wie sonst üblich auf den Förderbe-scheid warten zu müssen. Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann: „Wer digital arbei-tet, einen Webshop besitzt oder seinen Mitarbeitern Homeoffi ce ermöglichen kann, steht deut-lich zukunftssicherer da als ohne diese Technik.“ Den Digitalbonus hatte das Land bereits vor der Co-rona-Pandemie als Förderpro-gramm aufgelegt. Er kann bei der NBank bean-tragt werden. Die Investitionen müssen mindestens 5000 Euro betragen. Der Zuschuss beträgt bis zu 50 Prozent für kleine Unter-nehmen und bis zu 30 Prozent für mittlere Unternehmen.ihk-oldenburg.de/digitalbonus

Konjunkur

Steil nach unten

Die Unternehmen im Oldenburger Land sind von der Corona-Pandemie deutlicher stärker betroffen als durch die Auswirkungen der Finanzkrise im Jahr 2009. Das zeigt die Auswertung der IHK-Konjunkturumfrage im ers-ten Quartal 2020 auf Basis von rund 300 Unternehmensantworten. Der IHK-Konjunkturklimaindex, der die

Stimmung der regionalen Unterneh-men wiedergibt, fällt steil fast um die Hälfte von 106,2 Punkte auf aktuell 55,3 und ist damit deutlich geringer als zum Höhepunkt der Finanzkrise (erstes Quartal 2009: 73,3 Punkte). Niedersachsenweit fällt die Stimmung auf 47,9 Punkte.ihk-oldenburg.de/konjunkturumfrage

Ausbildungslauf

Sportliches Ereignis abgesagt

Verbraucherpreisindex

2018 Jahresdurchschnitt 2019 Jahresdurchschnitt

2019 März

2020 Februar 2020 März

Basis 2015 = 100

103,8 103,8

104,2

105,6 105,7

%*)

+ 1,8 + 1,5

+ 1,3

+ 1,7 + 1,4

*) Veränderungen gegenüber dem Vorjahresmonat, Quelle: Statistisches Bundesamt

106,2

2016 2017 2018 2019 2020

5-Jahres-Durchschnitt: 112,3

55,3

90

130

120

100

80

70

60

50

110

Der IHK-Konjunkturklimaindex setzt sich zusammen aus den Angaben zur Lage und zu den Erwartungen.

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7oldenburgische wirtschaft 05 2020

Volksbanken RaiffeisenbankenSpar- und Darlehnskassen

Lösungen

mit Augenmaß –

vor allem wenn

es schwierig wird.Ein zuverlässiger Partner an Ihrer Seite

Die aktuelle Situation erfordert schnelles Handeln. Die Volks banken Raiffeisenbanken in Weser-Ems sind seit jeher ein fester Partner des regionalen Mittelstandes. Solidarität ist fester Bestandteil unserer Wertewelt – auch in schwierigen Zeiten. Sprechen Sie uns an: Wir stehen Ihnen mit passgenauen Lösungen zur Seite.

Wir machen den Weg frei. Gemeinsam mit den Spezialisten der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken: Bausparkasse Schwäbisch Hall, Union Investment, R+V Versicherung, easyCredit, DZ BANK, DZ PRIVATBANK, VR Smart Finanz, DZ HYP, MünchenerHyp.

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Ausbilden trotz Corona

AzubiSharing

Zahlreiche Betriebe sind derzeit gezwun-gen, ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit zu ent-lassen oder müssen ihren Betrieb vorü-bergehend schließen. Dadurch können sie ihre Auszubildenden nicht praxisgerecht ausbilden. Andererseits gibt es Unterneh-men, die Unterstützung benötigen. Die IHK schlägt in diesem Fall AzubiSharing vor und bietet den betroffenen Unterneh-men Unterstützung an. Das IHK-Konzept: Ein Betrieb gibt seinen Auszubildenden vorübergehend an einen anderen Ausbil-dungsbetrieb ab. So können die Azubis ihre Berufsausbildung in der Zwischenzeit weiterführen und zugleich neue Erfahrun-gen und Qualifi kationen sammeln. Die Un-ternehmen unterstützen sich durch diese Art von Verbundausbildung gegenseitig.ihk-oldenburg.de/azubisharing

Infrastruktur

Gigabitausbau ist Krisenprävention

Die Corona-Krise zeigt, dass zuver-lässige Breitband- und Mobilfunk-netze zur unverzichtbaren Basisin-frastruktur unseres Landes zählen. Ohne Cloud-Anwendungen und Vi-deokonferenzen – oftmals aus dem Homeoffi ce – wären im Rahmen des Shutdowns wirtschaftliche Aktivitä-ten nahezu unmöglich geworden mit noch weitaus drastischeren negati-ven Folgen der Krise für Wohlstand, Wertschöpfung und Arbeitsplätze. „In der Krise wurde seitens der öffentlichen Hand richtig gehandelt und an vielen Stellen unbürokra-tisch umfassende Förderung bereit-gestellt. Dies muss auch zukünftig für den Ausbau digitaler Infrastruk-tur im Oldenburger Land gelten, um

die Region krisen- und zukunftssi-cher zu machen“, appelliert Felix Jahn, Geschäftsführer der IHK für Verkehr und Digitale Infrastruktur. „Auch nach Überwindung der Kri-se müssen die Finanzierung des Gi-gabitausbaus trotz erheblicher fi -nanzieller Belastungen weiterhin sichergestellt und Hürden bei der Fördermittelbeantragung abgebaut werden“, unterstreicht Jahn. „Trotz der Fortschritte beim Breitband- und Mobilfunkausbau gibt es nach wie vor Netzlücken in der Region zu schließen. Die Kri-se, in der sich für viele die Arbeit ins Homeoffi ce verlagert hat, hat ge-zeigt, wie dringend dies notwendig ist“, betont Jahn.

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Unser Thema

Wissenstransfer

Neue Ideen umsetzen

Innovationsfähigkeit wird für viele Unternehmen immer wichtiger. Die IHK setzt sich für eine stärkere

Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft ein. Von Kathrin Siemer

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9oldenburgische wirtschaft 05 2020

Einen neuen Schwer-punkt setzt die IHK bei der Innovationsförde-rung: Neben der in-dividuellen Beratung und Begleitung von Unternehmen in Inno-

vationsprozessen engagiert sich die IHK nun verstärkt dafür, die Innova-tionsfähigkeit der Wirtschaft zu för-dern, indem sie passende Rahmenbe-dingungen schafft. Im Fokus steht die bessere Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft, denn hier sehen Unternehmen und IHK noch „viel Luft nach oben“.

Warum innovieren?In Zeiten der Digitalisierung wird die Fähigkeit zu innovieren für Unter-nehmen zunehmend zum entschei-denden Kriterium der Zukunftssiche-rung. Innovationen entstehen meist zufällig, nämlich dann, wenn Mitar-beiter die Möglichkeit haben, sich in-tensiv mit den Produkten, den Kun-den oder den Wettbewerbern zu beschäftigen und Bestehendes kri-tisch zu hinterfragen. Der Innovati-onsprozess entsteht als kreative Leis-tung in den Köpfen der Mitarbeiter. Dabei muss es nicht immer das ge-samte Geschäftsmodell sein, das in-noviert wird. Oft reicht es schon aus, an kleinen Stellschrauben zu drehen, um effi zienter und wirtschaftlicher zu werden. Im Alltagsgeschäft fehlen jedoch meistens die Ressourcen, um Ideen und Entwicklungen voranzutreiben. Gerade kleinen und mittleren Un-ternehmen (KMU) ohne eigene For-schungs- und Entwicklungsabteilung fällt es schwer, Innovationen und langfristige Projekte umzusetzen. Da-bei könnten gerade sie viel häufi ger auf bestehende Innovationsstruktu-ren zurückgreifen.

Transferstellen und ProjekteZu diesen Strukturen zählen vor al-lem die Transfermöglichkeiten zwi-schen regionalen Unternehmen und Hochschulen. Eine enge Zusammen-arbeit bringt beiden Seiten Vorteile: Unternehmen können gemeinsam mit Wissenschaftlern neueste Tech-nologien, Verfahrenstechniken und anwendungsbezogene Innovationen entwickeln, testen und zur Marktrei-fe bringen. Gleichzeitig können sie auf diesem Weg Kontakt zu gut ausgebil-deten Nachwuchskräften knüpfen. Die Hochschulen wiederum können bei der Zusammenarbeit überprüfen, ob ihre wissenschaftlichen Erkennt-nisse in der Praxis wirtschaftlich ver-wertbar und zukunftsorientiert sind. Unsere Region verfügt neben diesen Transferstellen über tolle Projekte wie die Innovative Hochschule, das GO! Startup Zentrum, das Zentrum für digitale Innovationen Niedersach-sen oder die JadeBay. Damit bietet sie reichlich Nährboden für Innovatio-nen.

Was brauchen Unternehmen?Doch wie fi ndet ein Unternehmen aus der Region passende Projektpartner aus den Hochschulen? Welche Mög-lichkeiten der fi nanziellen Förderun-gen gibt es für solche Innovations-projekte? Und was kann im eigenen Unternehmen überhaupt innoviert werden? Bei der Klärung dieser Fra-gen und Herausforderungen unter-stützt die IHK, vermittelt Kontakte, zeigt Fördermöglichkeiten auf und begleitet Sie dabei Innovationen um-zusetzen. Damit Unternehmen er-fahren, wie die Zusammenarbeit mit Hochschulen in der Praxis funktio-niert, fi ndet im September zum ers-ten Mal ein Matchingevent statt, bei dem das regionale Transferangebot erlebbar wird.

Neben solchen neuen Formaten wur-de die Kommission Wirtschaft-Wis-senschaft einberufen, die nicht nur die von der IHK geförderte Stiftungs-professur „Veränderungsmanage-ment im ländlichen Raum“ an der Universität Vechta begleitet, son-dern aktiv auch weitere Projekte an-regen wird. Eine weitere Aufgabe der Kommission wird es sein, für bes-sere Rahmenbedingungen in Politik und Wirtschaft zu sorgen und für ei-nen engeren Kontakt zu Hochschu-len und weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen. Voraussichtlich im Sommer wer-den wir unsere Mitgliedsunterneh-men einladen, an einer Umfrage teilzunehmen. Darin können Betrie-be ihren konkreten Bedarf und ihre Wünsche zu Innovationen äußern. Aus den Angaben wollen wir entspre-chende Angebote und Maßnahmen erarbeiten, die die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Unter-nehmen stärken. Doch nicht nur Hochschulen sind wertvolle Partner für Unternehmen. Auch junge Start-ups können etab-lierten KMU helfen, ihre Innovations-kraft zu steigern. Die IHK will deshalb alle Akteure im Bereich des Transfers enger miteinander vernetzen, ihre Aktivitäten bündeln und diese trans-parent für Unternehmen machen, die Unterstützung suchen.

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Seit Ende 2019 ist Kathrin Siemer bei der IHK zuständig für Innovations-förderung und Wissenstransfer.

Kontakt: 0441 2220-443, [email protected]/wissenstransfer

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Unser Thema

10 oldenburgische wirtschaft 05 2020

Was ist das Transferangebot der Jade Hochschule?Der Transfer von Wissen, Ideen und Technologien aus der Hochschule in die Region bedient sich verschiedener Ka-näle und fokussiert sowohl Unterneh-men als auch (kommunale) Einrichtun-gen, Verbände, Vereine, Institutionen. So vielfältig die Themen und Akteure sind, so vielfältig sind die Formate, in denen Transfer stattfi ndet. Dabei las-sen sich die jeweiligen Maßnahmen in drei Kategorien einordnen: den Trans-fer von Wissen, den Transfer von Tech-nologien und den Transfer über Köpfe.

Warum ist der Kontakt zur Hochschule gerade auch für KMU sinnvoll?Oft haben KMU keine eigene Forschungs- bzw. Entwicklungsabteilung. Hier bietet sich der Kontakt zur Jade Hochschule geradezu an. Zusammen mit den For-schern unserer Hochschule können KMU die Infrastruktur und die Expertise nut-zen, um eigene Ideen zu verwirklichen. Die Jade Hochschule bietet Expertise in den Bereichen Bauwesen, Maschinen-bau, Mechatronik, Elektrotechnik, Ge-sundheit, Medizintechnik, Maritimes, Medien und Journalismus, Tourismus, Wirtschaft und Management.

Welche weiteren Kooperationen sind für KMU interessant? Die klassischen Kooperationen mit der Jade Hochschule sind Bachelor- oder Masterarbeiten sowie Forschungs- und Entwicklungskooperationen. Daneben besteht gegebenenfalls die Möglichkeit, mit einem Start-up unserer Hochschu-le zusammenzuarbeiten. Die Grün-dungsszene wächst hier von Jahr zu Jahr. Aufgrund ihrer teils „unorthodo-xen“ Herangehensweise, in der sie Ide-en verwirklichen, könnten diese Un-ternehmen gute „Sparringspartner“ für erfahrene KMU sein. Auch das The-ma „Unternehmensnachfolge“ könnte ein Anknüpfungspunkt zwischen KMU und Junggründern der Jade Hochschu-le sein. Was sollten Unternehmen beach-ten, wenn sie Kontakt aufnehmen? Der erste Kontakt erfolgt in der Re-gel über den Wissens- und Techno-logietransfer. Um es kurz zu sagen: Unternehmen benötigen dazu keine besonderen Vorkenntnisse. Eventuel-le Hemmschwellen bauen wir schon im ersten Telefonat ab. Wünschenswert ist es dennoch, dass das KMU seine (Ent-wicklungs-) Idee in eigenen Worten auf einer DIN A4-Seite darstellt. Beim ers-ten Treffen – in der Jade Hochschu-le und/oder im KMU – können wir gemeinsam und zeitnah an der Ver-wirklichung der Idee arbeiten.jade-hs.de/forschung/transfer

Interview: Kathrin Siemer

Neues Gesetz erleichtert Forschung

Wer in Zeiten der Digitalisierung langfristig erfolgreich sein will, sollte in die Weiterentwicklung seines Unternehmens in-vestieren. Mit dem neuen Forschungszulagengesetz ermög-licht der Staat nun mehr Unternehmen den Zugang zu Mitteln für Forschung und Entwicklung. Die steuerliche Forschungs-förderung begünstigt Unternehmen jeder Größe und unabhän-gig vom Forschungsschwerpunkt. Sie fördert anteilig die im Rahmen des Forschungsprojektes entstandenen Personalkos-ten. Bemessungsgrundlage für die Zulage sind die entstande-nen förderfähigen Forschungs- und Entwicklungsaufwendun-gen für Löhne und Gehälter bis maximal zwei Millionen Euro, davon beträgt die Forschungszulage 25 Prozent, höchstens je-doch 500.000 Euro. ihk-oldenburg.de (Nr. 4637746)

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: pv Vom Hörsaal

in die WerkshalleWie können Unternehmen und Hochschule voneinander profi tieren? Prof. Dr. Thomas Lekscha leitet den Wissens- und Technologietransfer der Jade Hochschule. Er verrät, wie das funktioniert.

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11oldenburgische wirtschaft 05 2020

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Ausgabe 2021

Ich bin gerne für Sie da! Axel Weber, Tel. 0441 30450537, Mobil 0151 17423804, [email protected]

Das aktuelle Magazin

finden Sie unterwww.karrierekiosk.de/ archiv/

Förderprogramme ebnen den Weg

Unternehmen, die Ideen weiterentwickeln und innovieren wollen, fi nden dafür eine ganze Reihe an Förderprogrammen. Diese drei sind für KMU besonders interessant:

Zentrales Innovationsprogramm Mittel-stand (ZIM)Das ZIM ist mit jährlich über 3000 neuen Technologieentwicklungs-Projekten das größte Programm der Bundesregierung zur Förderung des innovativen Mittelstan-des. 2020 stehen hierfür Haushaltsmittel in Höhe von 555 Millionen Euro zur Verfü-gung. Das neue ZIM ersetzt die bisherige För-derrichtlinie, die am 31. Dezember 2019 ausgelaufen ist. Junge und Kleinstunter-nehmen sowie Erstinnovatoren erhal-

ten bessere Unterstützungsmöglichkei-ten, um den Weg hin zu anspruchsvollen Forschungs- und Entwicklungsprojekten zu ebnen. Kleine Unternehmen aus allen strukturschwachen Regionen profi tieren zudem von erhöhten Fördersätzen. Auch der nationale und internationale Wis-senstransfer sowie der Transfer der For-schungsergebnisse in die Praxis wurden intensiviert.

Niedrigschwellige Innovationsförde-rung für KMU und Handwerk Kleine und mittlere Unternehmen können mit der Realisierung innovativer Vorha-ben ihre Marktchancen erhöhen. Das Land Niedersachsen unterstützt sie mit diesem Programm dabei, solche Vorhaben umzu-

setzen, bei denen Produkte, Produktions-verfahren oder Dienstleistungen weiter entwickelt oder verbessert werden sol-len. Ein Zuschuss von 35 Prozent der zu-wendungsfähigen Ausgaben bzw. maxi-mal 100.000 Euro ist möglich.

Innovationsförderprogramm für For-schung und Entwicklung in Unterneh-menDieses Programm fördert Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft sowie koope-rierende Forschungseinrichtungen dabei, neue Produkte, Prozesse oder Dienstleis-tungen zu entwickeln. Auch die experi-mentelle Entwicklung von Pilot- oder De-monstrationsanlagen ist förderfähig. ihk-oldenburg.de (Nr. 3374838)

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Unser Thema

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Die Innovative Hochschule Jade-Oldenburg! (IHJO) hat neben dem Schlauen Haus einen zweiten Stand-ort: Der „Innovation(s)Campus“ auf dem Campus Haarentor der Universität Oldenburg ist Anlaufpunkt bei Fragen rund um das Thema Ideen-, Wissens- und Technologietransfer. Das Angebot baut auf drei Säu-len auf: Infrastruktur, Veranstaltungen und Vernet-zung. Es gibt eine Metallwerkstatt, ein Digitallabor, Seminarräume und einen Co-Working Space. Das Herzstück der Werkstatt ist ein Metall-3D-Drucker. Mit diesem können im Laserschmelzverfah-ren Bauteile und Prototypen mit einer Kantenlänge von bis zu 12,5 Zentimetern gefertigt werden. Auch die weitere Ausstattung der Werkstatt ist vorrangig auf Metallbearbeitung ausgelegt, erlaubt aber auch die Arbeit an Kunststoffen. Die Werkstatt steht Wis-senschaftlern sowie Mitarbeitern von Start-Ups und Unternehmen mit Vorerfahrung in der Metallbearbei-tung offen. ihk-oldenburg.de (Nr. 4461878)

Innovative Hochschule Jade-Oldenburg!

Metall-3D-Drucker lockt Firmen Eine neue Werkstatt für den Transfer von Ideen, Wissen und Technologie lädt Unternehmen zum Experimentieren ein.

Florian Juds von der Inno-

vation(s)-Werkstatt stellt den

neuen 3D-Drucker vor.Fo

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Wettbewerb

Neuer Klima-Innovationspreis 2020 wird erstmals von der Niedersäch-sischen Allianz für Nachhaltigkeit (NAN) der Klima-Innovationspreis Niedersach-sen vergeben. Der landesweite Wettbe-werb im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bau und Klimaschutz prämiert Innovationen, die primär dem Klimaschutz und der Nachhal-tigkeit dienen. Im Fokus der Auszeichnung steht da-bei nicht nur technische Innovation, son-dern vielmehr der Nachweis der Einnahme

einer Vorreiterrolle des Preisträgers zur Einhaltung des 2-Grad-Ziels auf dem Weg zur klimaneutralen Wirtschaft. Offen ist, ob es sich bei den Innovationen um Pro-zesse oder Dienstleistungen materieller oder immaterieller Art handelt. Bewertet werden die Innovationen anhand des Beitrags zum Klimaschutz, der Vorreiterrolle zur klimaneutralen Wirtschaft sowie des Beitrags zur so-zialen und wirtschaftlichen Nachhal-tigkeit.

Dem Sieger winken 10.000 Euro Preis-geld, eine Trophäe und eine breit ange-legte mediale Berichterstattung. Alle wei-teren Teilnehmer erhalten die Möglichkeit einer medialen Berichterstattung und wer-den auf der Homepage der NAN vorgestellt. Bewerben können sich „gewerblich tätige Unternehmen aller Größen und Rechtsformen mit Sitz in Niedersachsen“ bis zum 31. Mai. nachhaltigkeitsallianz.de/klima-

innovationspreis

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13oldenburgische wirtschaft 05 2020

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Wissenstransfer

Wie bleiben Sie innovativ?Unternehmen, die nah an der Forschung dran sind, profi tieren von innovativen Ansätzen

und neuestem Know-how. Zwei Firmen berichten, wie das bei ihnen funktioniert.

„embeteco ist ein innovationsgetriebenes Unterneh-men mit Wurzeln in der Forschung und Entwicklung. Wir sind darauf spezialisiert, Kommunen und Un-ternehmen bei der digitalen Transformation, Strate-gieentwicklung, dem Innovationsmanagement, der Fördermittelakquise und Produktentwicklung zu un-terstützen. Dafür kooperieren wir intensiv mit der Wis-senschaft: Wir nehmen an Forschungsprojekten mit regionalen und überregionalen Wissenschaftsorgani-sationen teil, können so die Entwicklung eigener Pro-dukte über Fördermittel fi nanzieren und bleiben bei technologischen Entwicklungen am Ball. Darüber hinaus vergeben wir Bachelor- und Mas-terarbeiten an Studierende und betreuen studentische Projektgruppen an Fachhochschulen und Universitäten. Auf diese Weise bleibt das Unternehmen innovativ und sichert sich Talente für die eigene Weiterentwicklung.“Matthias Brucke, Geschäftsführer embeteco, Oldenburg

„Das Klinische Innovationszentrum für Medizintechnik Oldenburg (KIZMO) ist durch forschungsnahe Entwick-lungsdienstleistungen für die Medizintechnik-Branche Katalysator dieses Innovationsprozesses. Für uns ist es neben Technologie-Scouting und Prototyping be-sonders wichtig, die Anwender systematisch und früh-zeitig in den Entwicklungsprozess einzubinden. So verbessern wir die Marktorientierung und vermeiden Fehlinnovationen. Aktuell wirken wir an einer Vielzahl von For-schungsprojekten des Bundesministeriums für Bildung und Forschung mit. Dabei geht es darum, neuartige Ansätze in verschiedenen medizinischen Disziplinen zu erarbeiten, etwa in der Chirurgie, HNO-Heilkunde oder Pneumologie. Der Austausch mit der Forschung ist ein wesentlicher Baustein. So entstehen Grundlagen für Hightech-Produkte von morgen und übermorgen.“ Dr. Michael Buschermöhle, Geschäftsführer KIZMO, Oldenburg

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Manfred Baumgart0441 [email protected]

Universität Vechta Bildungswissenschaften Kulturwissenschaften Agrar und Ernährung Soziale Dienstleistungen Gerontologie

Dr. Daniel Ludwig04441 [email protected]

Jade Hochschule, Wilhelmshaven, Oldenburg, Elsfleth

BauwesenArchitekturMaschinenbauElektrotechnikMechatronikMedizintechnikGesundheitMaritimesMedien und JournalismusWirtschaft

Prof. Dr.-Ing. Thomas Lekscha04421 [email protected]

Private Hochschule für Wirtschaft und Technik (PHWT)/Zentrum für Werkstoffe und Technik (ZWT), Vechta

ElektrotechnikMaschinenbau, insb. Simulations- und Werkstofftechnik (Kunst-stoffe und Metalle)MechatronikWirtschaftWirtschaftsingenieurwesen

Prof. Dr.-Ing. Carsten Bye05441 [email protected]

Zentrum für digitale Innovationen Niedersachsen (ZDIN), Oldenburg

Kern des ZDIN sind die Zukunftslabore, Plattformen, auf denen sich Wissenschaft und Unternehmen austauschen und gemeinsame Projekte initiieren. Dies erfolgt in Bereichen Agrar, Energie, Gesellschaft und Arbeit, Gesundheit, Mobilität und Produktion.

Dr. Ing. Marius Brinkmann0441 972- 563 marius.brinkmann@offi s.de

Jade Bay, Wilhelmshaven Die Jade Bay unterstützt KMU bei der Suche nach Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten. Sie ist Lotse und Verbindungsstelle zwischen Experten, Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen der Region.

Dr. Michael Schuricht04421 [email protected]

Steinbeis-Transferzentrum Oldenburger Münsterland, Vechta

Das Transferzentrum bietet allgemeine Beratung und Vermittlung von Kontakten für Firmenkooperationen zu Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen sowie Projektbegleitung.

Dipl. -Ing Hermann Blanke 0441 [email protected]

3N-Kompetenzzentrum Das Kompetenzzentrum fördert und berät beim Einsatz nachwachsender Rohstoffe sowie bei der Entwicklung nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen.

Dr. Marie-Luise Rottmann-Meyer05951 [email protected]

Hörtech Kompetenzzentrum Das Hörzentrum realisiert Forschungsprojekte im Auftrag der Industrie (Hörgeräte-Hersteller, Hersteller audiologischer Technik) sowie Unternehmen der Hörgeräteakustik.

Dr. Jörg-Hendrik Bach0441 [email protected]

Gewusst, wo ...Welche Forschungsstellen gibt es? In welchen Bereichen sind sie aktiv? Und an wen kann ich mich wenden? Die folgende Tabelle gibt Auskunft.

15oldenburgische wirtschaft 05 2020

Unser Thema

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16 oldenburgische wirtschaft 05 2020

Casamoda, OldenburgSechs Wochen Ladenschließung sind auch im Umsatz des Oldenburger Hemdenherstellers Casamoda Hein-rich Katt spürbar. Um den wirtschaftlichen Einbruch ein

wenig zu lindern, hat das Unternehmen seine Pro-duktion um textile Mund-Nasen-Masken mit Vlies-

einlage erweitert. Sie werden aus den gleichen Baumwollstoffen wie die Hemden im haus-

eigenen Werk in Nordmazedonien genäht. Casamoda verkauft die Masken priva-

ten Endkunden zum kleinen Preis stationär und online. Mit der In-

itiative will das Unternehmen Solidarität in der Krisenzeit

zeigen. Pro online ver-kaufter Maske geht ein

Euro an das Deut-sche Rote Kreuz.

Fa. Dr. Dietrich Müller, AhlhornDas Unternehmen ist eine Forschungskooperation mit dem Laboratorium Fertigungstechnik an der Helmut-Schmidt-Universität der Bun-deswehr eingegangen. Ziel ist die Entwick-lung und Produktion persönlicher Schutz-ausstattung für medizinisches Personal, unter anderem mittels 3D-Druck. Ers-tes Produkt der Kooperation ist ein Ge-sichtsschild, das als Spritzschutz über dem Mundschutz getragen und die Si-cherheit des medizinischen Personals verbessern soll. Dazu liegt bereits eine EU-Baumuster-Prüfbescheinigung vor. Mit dem Labora-torium Fertigungstechnik will die Dr. Dietrich Müller GmbH als erfahrenes Produktionsunternehmen auch Entwicklungen der sogenannten Maker-Szene aufgreifen und professionali-sieren. Diese entwickelt Produkte „Open Source“ und stellt sie in FabLabs mittels 3D-Druck her.

Köhn & Plambeck, OldenburgBei Köhn & Plambeck wird der Mineralölhan-del derzeit durch die niedrigen Ölpreise getra-gen. „Das Tankstellengeschäft ist jedoch be-reits um rund 30 Prozent eingebrochen“, sagt Geschäftsführer Klauspeter Köhn. Für das zweite Halbjahr 2020 rechnet der Oldenbur-ger Heizöl- und Dieselhändler mit einem wei-teren Einbruch seines Ölgeschäfts. „Um die zu erwartenden schlechten Zeiten ein Stück weit abzumildern, nutzen wir unser geschäft-liches Netzwerk nach China“, so Köhn. „Von dort beziehen wir Mund-Nasen-Masken und verkaufen sie in Chargen von 500 bis 500.000 Stück an Mittelstand und Apotheken.“

Remmers, LöningenAls das Baustofftechnik-Unternehmen seine Bestän-de an Desinfektionsmitteln hochfahren musste, lieferte es die Rohstoffe, und eine lokale Apotheke produzierte die Mittel. Dann kamen Anfragen, z. B. vom Rettungs-dienst. Seitdem produziert Remmers Desinfektionsmittel selbst, nach WHO-Rezeptur und mit Ausnahmeverfügung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Die Herstellung ist einfacher als etwa die von Hochleis-tungslacken. Die Kapazität umfasst bis zu 15 Tonnen pro Woche. Kurios: Ein Lieferant für Ethanol ist die Berent-zen-Gruppe. Alle Anfragen und vorwiegend die regionale Distribution wird über einen Mitarbeiter koordiniert. Über gute Beziehungen zu einem chinesischen Lieferanten hat Remmers zudem 500.000 FFP2-Masken bei einem Pro-duzenten gekauft. Diese gingen an Krankenhäuser, Ret-tungsdienste und Krisenstäbe in der Region.

Foto: Casamoda

Kreativ & produktivDie Auswirkungen der Corona-Pandemie machen vor dem Oldenburger Land nicht halt. Einige Unternehmen haben sich umgestellt und tragen zur Versorgung mit Schutzmaterial bei. Neun Beispiele.

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17oldenburgische wirtschaft 05 2020

Jutec, RastedeEinen nachhaltigen Beitrag, um den enormen Bedarf an Mund-Nasen-Masken in der Corona-Krise zu decken, leistet die Jutec GmbH aus Raste-de. Während das Hauptgeschäft derzeit bei rund 70 Prozent weiterläuft, baut der Hersteller von Hitzeschutz-Produkten mit der Fertigung von wiederverwendbaren Masken ein kom-plett neues Geschäftsfeld auf. Die selbst entwickelten Masken werden im Rasteder Werk aus einem zertifi -zierten, medizinischen Hightech-Gewebe hergestellt. Ein atmungsaktives Membransystem sorgt für be-sondere Hygiene und Trockenheit beim Atmen. Der Umwelt zuliebe sind die Masken waschbar und somit langlebig einsetzbar. „Die nächsten drei bis fünf Jahre wollen wir den Bereich der Gesundheitsmedizintech-nik weiter ausbauen“, sagt Geschäftsführer Axel Jung. Derzeit beliefere man Firmen, die Schutzausrüstungen für ihre Mitarbeiter benötigen.

Pöppelmann, LohneUnter dem Namen „FaireMasken“ hat das Lohner Kunststoffunter-nehmen Mund-Nasen-Bedeckungen auf den Markt gebracht und vertreibt sie über einen Webshop. Sie seien hochwertig und mehr-fach verwendbar, heißt es. Kunden aus Gesundheitswesen, Hilfsor-ganisationen und öffentliche Verwaltung erhalten die Masken nach Firmenangaben zu Sonderkonditionen. „Wir wollen mit dieser Pro-duktentwicklung im Kampf gegen die Pandemie unser Know-how und unsere Technologien einsetzen und kurzfristig den Engpass an Masken ein wenig lindern“, sagt Matthias Lesch, Pöppelmann-Ge-schäftsführer. Die Idee entstand Mitte März: Die Frau eines Pöp-pelmann-Mitarbeiters arbeitet in einer Arztpraxis und hatte von eklatanten Versorgungsengpässen berichtet. Bei Gesprächen, u. a. mit einem Spezialisten aus dem Pöppelmann-Bereich Medizintech-nik und Pharma, kamen Entwicklung und Produktion ins Rollen.

BÜFA, OldenburgDass die Oldenburger Unter-nehmensgruppe unter an-derem Desinfektionsmittel herstellt, war nicht ganz un-bekannt. Vor allem die Le-bensmittelbranche beliefert sie seit langem mit Hand- und Flächendesinfektions-mittel. Gleich zu Beginn der Corona-Zeit wandten sich dann aber auch Kliniken, Altenheime und andere regionale Einrichtungen vielfach an BÜFA. Für den CEO Felix Thalmann und sein Team war klar: Die Produkti-on musste drastisch hochgefahren werden – und das in einer Zeit, in der sich das Unternehmen auch sonst coronabedingt schnell intern reorganisieren muss-te. „Wir haben etwa mehrere isolierte Schichtsyste-me eingerichtet, um unsere Beschäftigten zu schützen und um zugleich die Versorgung mit Desinfektionsmit-teln gewährleisten zu können“, erläutert Thalmann. Heute liefert BÜFA täglich rund 100 Tonnen Desin-fektionsmittel und Hygieneprodukte aus, vor allem an das regionale Gesundheitssystem. Beteiligt sind die Standorte Oldenburg, Altmoorhausen und Almelo (NL).

DSJ, Wilhelmshaven

Auf den neuen Bereich der Beatmungsgerä-te hat sich Frederik Wittenfeld verlegt. Der Ge-schäftsführer von DSJ aus Wilhelmshaven und sein Vater Manfred nutzen ihre internationalen Handelskontakte, um die derzeit stark nachge-fragten medizinischen Geräte vorwiegend aus China zu beziehen und an Medizingerätehändler weltweit weiter zu verkaufen. Der Maschinen-händler, der regulär Dentallabore beliefert, hat inzwischen zudem Schutzausrüstung in seinem Lagerbestand, die er an Firmen verkauft.

Foto

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Fa. Peter Kenkel, HoldorfDie Corona-Pandemie gab für Geschäftsführer Peter Kenkel den Ausschlag, seine bereits vorhandene Idee eines Mobilen Desin-fektionsraums in ein Produkt umzusetzen. Mittlerweile ist das Digitalisierungsunternehmen aus Holdorf mit dem „MobiDes“ auf dem Markt. „Die mobilen Schleusen in fünf Varianten können an

Airports, Krankenhäusern, Altenheimen, Schu-len, Kitas und Unternehmen aufgestellt werden“, so Kenkel. Personen und Gegenstände passie-ren die Schleuse und werden mit einem speziel-len Kaltnebel-Desinfektionsmittel benetzt. „Wir rechnen aufgrund der neuen Hygienestandards mit einer langfristigen Nachfrage weltweit.“

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Unsere Region

18 oldenburgische wirtschaft 05 2020

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: pv Live-Kommunikation

ist ein LebenselixirFragen an Reinhard Pommerel, geschäftsführender Gesellschafterder Pommerel Live-Marketing GmbH, Berne. Er ist Mitglied im FAMAB Kommunikationsverband e. V. und im Vorstand des RIFEL-Instituts.

Herr Pommerel, Ihr Unternehmen plant und organisiert Business-Ver-anstaltungen. So genannte Groß-veranstaltungen sind bis 31. August untersagt, und weit über dieses Da-tum hinaus hagelt es Absagen. Wie sehr trifft Sie und die gesamte Mes-se- und Eventbranche diese Ent-wicklung?Sie trifft unsere gesamte Branche hart. Die Folge von COVID-19 sind bis zu 100 Prozent Umsatzausfall, ins-besondere bei Messebaufi rmen. In der Eventbranche sind es bis zu 80 Prozent.

Sie und der Branchenverband FAMAB fordern eine Differenzie-rung. Veranstaltung sei nicht gleich Veranstaltung. Was ist gemeint?Das Problem: Alle Business-Events, also unternehmensbezogene Events wie Tagungen, Workshops, Incen-tives, Festakte, Preisverleihungen, Fach-Messen werden in einen Topf geworfen mit anderen Arten von Großveranstaltungen, also Frei-zeit-Events wie Festivals, Sport-events, Stadtfeste. Wir meinen, dass unternehmensbezogene Events ein Stück weit systemrelevant sind. Sol-che Veranstaltungen gibt es ja auch schon mit 100 Teilnehmern, sie sind überschaubar und lassen sich ge-gebenenfalls einteilen in Gruppen, und eine Teilnahme ist rückverfolg-bar.

Klassische Security gehört bei Ih-ren Veranstaltungen dazu. Aber nun geht es um Schutz vor Infektionen – ein großer Unterschied. Hygiene- und Sicherheitsvorschrif-ten für unsere Veranstaltungen sind der Branche nichts Neues. Jetzt ha-ben wir mit unserem Kommuni-kationsverband, dem FAMAB, und dem RIFEL-Institut sowie Fach-leuten aus unterschiedlichen Be-reichen angesichts COVID-19 fun-dierte Vorschläge erarbeitet – in Form eines von Medizinern und Viro-logen geprüften Stufenleitplanes zur Minimierung von Risiken bei unter-nehmensbezogenen Events.

Was beinhaltet der Plan?Zur Verdeutlichung zähle ich gern einige Punkte aus dem detaillier-ten Konzept auf: Erstens Erstellung einer manipulationssicheren Teil-nehmerliste, zweitens Einführung von Schnelltests (wenn marktfä-hig), drittens Erstellung einer do-kumentierten Risikoanalyse und viertens Erstellung eines Hygiene-konzeptes. Wünschenswert wäre es natürlich, wenn man vor dem Ein-lass durch Schnelltests grundsätz-lich eine Infi zierung ausschließen könnte. Diese Tests werden hof-fentlich bald kommen. Die Forscher sind dran, aber so weit sind wir noch nicht. Man kann das Risiko aber trotzdem auf ein Minimum re-

duzieren. Wir denken, dass wir mit unserem Stufenleitplan zur Durch-führung von Veranstaltungen dazu beitragen können und die Politik überzeugen sowie einen Weg zurück zur Re-Normalisierung gehen kön-nen.

Kann die Wirtschaft, die erst lang-sam wieder in Gang kommt, nicht vorläufi g auf solche Events ver-zichten?Darauf verzichtet die Wirtschaft schon seit Ende Februar 2020. Auf Dauer wird das nicht funktio-nieren, Business-Events gehören dazu, wenn man die Wirtschaft wieder ankurbeln will. Natürlich gibt es digitale Werkzeuge, die zur Zeit ergänzend eingesetzt werden. Aber, die leibhaftige Begegnung von Menschen ist entscheidend, wenn es um die Anbahnung, den Abschluss und die Nachbereitung von Geschäften geht. Dies gilt ins-besondere für das Erfahren und Er-leben von Produkten und Dienst-leistungen. Live-Kommunikation ist ein Lebenselixir der Wirtschaft. Es kommt zukünftig darauf an, die Live-Momente, wo wir uns sehen müssen, inhaltlich so wertvoll und ebenso sicher zu machen wie mög-lich. Unserer Verantwortung sind wir uns dabei voll bewusst.

Interview: Michael Bruns

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Unsere Region

20 oldenburgische wirtschaft 05 2020

Dr. Rainer Polster

Dr. Rainer Polster (50) ist seit 1. April ordentli-ches Mitglied des Vorstands der Oldenburgi-schen Landesbank (OLB) und verantwortlich für das Geschäft mit mittelständischen Un-ternehmenskunden im Süden Deutsch-lands, für Spezialfinanzierungen und Treasury. Polster war seit Oktober 2018 Generalbevollmächtigter der OLB. Damit

besteht der Vor-stand der Bank aus Dr. Wolfgang Klein (Vorsitzen-der) sowie Ka-rin Katerbau, Hil-ger Koenig und Dr. Rainer Pols-ter. Generalbe-vollmächtigter ist Peter Karst.

25 Jahre

Frank Worthmann(Metallkonstruktionen)Zum Möhlenkamp 1326683 Saterland

Andreas Jürgens(Garten- und Landschaftsbau)Brandenburger Str. 227798 Hude

Dietmar Reesing(Landtechnisches Dienstleistungsunternehmen) Schüttingsweg 226969 Butjadingen

Ute Ukena(Medizinische Fußpflege)Rebhuhndamm 1, 26676 Barßel

Heinrich Themann(Unternehmensberatung) Calhorner Str. 1749632 Essen

ULLRICH & KOLLEGEN Steuerberatungsgesellschaft mbHBuschstr. 1, 26127 Oldenburg

Theodor Hilwers(Transportunternehmen) Eisenbahnstr. 726683 Saterland

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Inke Onnen-Lübben Seit 1. April leitet Inke Onnen-Lübben (38) die Niederlassung Wilhelmshaven des Automobil-Logistikers Mosolf (Hauptsitz in Baden-Württemberg). Sie verant-wortet dort das gesamte Produkt-portfolio und begleitet den Aufbau eines Autoumschlagterminals für die Schiffsverladung im Innen-hafen sowie die Lagerung von Fahrzeugen im Güterverkehrs-zentrum JadeWeserPort. Die Wirtschaftsingenieurin war zwölf Jahre für die Hafen-marketinggesellschaft Seaports of

Niedersachsen GmbH tätig. Mosolf plant in diesem Jahr hohe Inves-titionen in Wilhelmshaven. Ne-ben der Automobillogistik ver-treibt das Unternehmen über die dortige Niederlasung Elektro-nutzfahrzeu-ge seiner Tochter Tro-pos Motors Europe.

VRG Unternehmensgruppe

ErweiterungOldenburg. Die VRG Unternehmensgruppe aus Oldenburg übernimmt die baden-württember-gische SYS Softwaresysteme GmbH. Ihren bis-herigen Service-Schwerpunkt rund um Perso-nalabrechnungen und -management weitet die VRG GmbH damit auf den Bereich des Reisekos-tenmanagements und A1-Bescheinigungen aus. Zu den bisher rund 3500 vorwiegend mit-telständischen Kunden kommen nun einige prominente DAX-Konzerne aus dem süddeut-schen Raum hinzu. VRG-Geschäftsführer Sönke und Ole Vaihinger wollen mit ihren 430 Mitar-beitern auch weiterhin mittelstandsorientiert bleiben.

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Geschäfts-führer

Sönke (l.) und Ole

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ecopark wächst gen Westen

Emstek. Das Gewerbegebiet eco-park in Emstek wird in Richtung Wes-ten erweitert. Bis Jahresende sollen gut 150.000 Quadratmeter neue Gewerbeflächen entstehen. Der interkommunale Zweckver-band ecopark investiert in die Erschließung rund 3,5 Millionen Euro, gefördert mit Mitteln des

Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Die Flächen befin-den sich mittlerweile im Eigentum des Zweckverbands. „Wir haben schon erste Anfragen von Unterneh-men verschiedener Branchen nach Grundstücken in diesem Bereich“, so ecopark-Geschäftsführer Uwe Haring.

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22 oldenburgische wirtschaft 05 2020

Ihre IHK

Corona

Das Team, das unterstützt

Praktische Fragen und existenzielle Sorgen kommen in der Hotline der IHK zur Corona-Krise zur Sprache. Denn

die Auswirkungen betreffen nahezu alle Branchen.Von Michael Bruns

Das Serviceteam der IHK. Es beantwortet spezielle Fragen im Kontext der Corona-Krise und wird bei Bedarf durch weitere Spezialisten unterstützt.

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23oldenburgische wirtschaft 05 2020

Seit Mitte März ist 317 die Durchwahl der IHK für alleMitgliedsunterneh-men, die Rat und Unterstützung un-ter den Vorzeichen

der Corona-Krise suchen. 18 Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter der IHK arbeiten seitdem in Teams wechselweise für diese Hotline. Er-reichbar sind sie auch unter [email protected]. „Wichtig ist uns, dass zu den Betriebszeiten unter 317 oder der E-Mail-Adresse immer jemand erreichbar ist. Denn wir haben erlebt, wie die Hotlines der Arbeits-agenturen und der NBank völlig überlastet waren“, so Peter Well-mann, der die Hotline der IHK ko-ordiniert.

Die Auslegung von Corona-Ver-ordnungen, Kurzarbeit, Öffnungs-zeiten, arbeits-, vertrags- und steuerrechtliche Fragen sowie Ar-beitsschutz kommen vor allem zur Sprache. Es sind Themen, die von den Fachleuten der IHK aus den Bereichen Förderung und Finan-zierung, Recht und Steuern teils schnell zu beantworten sind. Teils sind sie aber auch mit einigem Re-chercheaufwand verbunden. „Die ganze Bandbreite von praktischen Fragen bis zu schierer Verzweif-lung und Angst um die betriebli-che Existenz hat uns erreicht“, so IHK-Berater Michael Höller. Als Kurzarbeit ein Topthema war, hat die IHK die Arbeitsagenturen be-sonders unterstützt. Im Mittelpunkt steht bei den Anfragen an die IHK unverändert

die „Niedersachsen-Soforthilfe Corona“: Wie fülle ich das da-für notwendige Formular der NBank aus? Was ist sonst zu be-achten? Für diesen Zuschuss, wie für die Liquiditätsdarlehen der NBank, hat die IHK Tutorials mit einem Tool der Oldenburger Soft-warefirma readyplace entwi-ckelt – Onlinehilfen zum Bearbei-ten der NBank-Formulare. Diese Tutorials werden mittlerweile nie-dersachsenweit tausendfach ge-nutzt. Weit mehr als 100.000 Sofort-hilfe-Anträge hat die NBank be-reits bewilligt. Zehntausende An-träge sind noch in Bearbeitung. Deshalb ist ein Team der IHK jetzt von Oldenburg aus dabei, die För-derbank mit Sitz in Hannover zu unterstützen.

Tipps und Infos im Netz

Ein Klick zu Corona-spezifi schen Informationen und Tipps für Firmen im Oldenburger Land: ihk-oldenburg.de/corona.

Aus dem Inhalt:

➜ Corona-Soforthilfe des Landes Niedersachsen/der NBank (kann noch bis 31. Mai beantragt werden!)

➜ Liquiditätshilfe des Landes (NBank)

➜ Förderprogramme der KfW für Betriebe über zehn Mit-arbeiter

➜ Beratungskostenzuschuss des BAFA (Bundesamt für

Wirtschaft und Aus-fuhrkontrolle) für Firmen in der Krise

➜ Digitalbonus des Landes (u. a. für betriebliche Home-offi ce-Investitionen)

➜ Arbeitsschutzregelungen➜ Verordnungen für Handel,

Gastronomie, Tourismus ➜ Praxistipps für die Digita-

lisierung im Handel

➜ Unternehmen mit Hilfs-angeboten für andere Unternehmen

➜ Ausbildung im Verbund: Azubisharing

Das Corona-Serviceteam ist über die Hotline 0441 2220-317 oder per E-Mail unter [email protected] zu erreichen (montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr, freitags von 8 bis 16 Uhr). Fragen zu betrieblicher Ausbildung, insbesondere zu Prüfungen: 0441 2220-485, [email protected]

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Ihre IHK

24 oldenburgische wirtschaft 05 2020

Termine

Die Digitalisierung bleibt ein zentra-les Thema für viele Unternehmen. Effektives Arbeiten, schnelles Fin-den und systematisches Archivieren von Dokumenten und Daten werden auch für KMUs immer wichtiger. Das Webinar „Das digitale Büro“ stellt den Mehrwert digitaler kaufmänni-scher Prozesse für den Unternehmer dar. Auch die Anforderungen der Fi-nanzverwaltung an die Aufbewah-rung und rechtliche Regelungen wer-den veranschaulicht.ihk-oldenburg.de/event/161105495

26. Mai, Webinar

Das digitale BüroDie diesjährige Regionalkonfe-renz Logistik wid-met sich dem Schwerpunkt „Grüner Wasserstoff – alternativer Kraftstoff für den Nordwesten“. Vormittags sprechen sechs Referenten aus verschiedenen Bran-chen zum Thema. Am Nachmittag tauscht sich Minister Olaf Lies mit dem EWE-Vorstands-vorsitzenden Stefan Dohler sowie Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft in einer Podi-umsdiskussion aus. ihk-oldenburg.de/event/161132779

27. Mai, online

Grüner Wasserstoff

Thema Datum Uhrzeit Veranst.-Nr.

Neuordnung Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement Do, 14. Mai 16 Uhr 161135785

Exportsprechtag* Do, 14. Mai ab 9 Uhr 161131306

Unterstützung im Krisenfall: Runder Tisch Fr, 15. Mai ab 9 Uhr 161102338

Sprechtag Unternehmensnachfolge* Di, 19. Mai ab 9 Uhr 16195600

Ideenklau? Nein, danke! (Erfi ndersprechtag) * Di, 19. Mai ab 9 Uhr 16188855

Das digitale Büro Di, 26. Mai 14 bis 16 Uhr 161133590

NBank-Finanzierungssprechtag* Mi, 27. Mai ab 9 Uhr 16188865

Regionalkonferenz Logistik Mi, 27. Mai 16 Uhr 161132779

Sprechtag Gesundheit im Betrieb* Mi, 3. Juni ab 10 Uhr 16190107

Handelsvertretersprechtag* Mi, 10. Juni ab 9 Uhr 161119099

Unternehmens- und Gründersprechtag* Mi, 10. Juni ab 9 Uhr 16188853

Sprechtag: Das digitale Büro* Do, 11. Juni ab 9 Uhr 161105495

Exportsprechtag* Do, 11. Juni ab 9 Uhr 161131306

*45-minütige Einzeltermine zur individuellen Beratung

Anmeldung und weitere Veranstaltungen: ihk-oldenburg.de/termine

Unsere Angebote fi nden telefonisch, online oder als Webinar statt. Bitte informieren Sie sich darüber online. Auf unserer Hompage fi nden Sie ggf. auch Änderungen, die sich aus der

aktuellen Entwicklung und verändertem Bedarf unserer Mitgliedsunternehmen ergeben.

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25oldenburgische wirtschaft 05 2020

Tourismusbranche

„Hilfe ist sofort nötig!“Die niedersächsischen IHKs fordern kurzfristige weitere Hilfeleistungen für die Tourismusbranche. Sie sehen eine dramatische Situation für das Gastgewerbe.

Oldenburg. Angesichts der Corona-Krise sehen die niedersächsischen Industrie- und Handelskammern die touristische Branche in großen Teilen existenziell bedroht. „Seit sechs Wochen praktisch null Einnahmen und Betriebskosten, die weiterlaufen. Den Unternehmen bleibt die Luft weg“, so Carola Havekost, Ge-schäftsführerin für Tourismus bei der Oldenburgischen Industrie- und Han-delskammer. Im Oldenburger Land sind 2019 in Betrieben mit mehr als zehn Bet-ten mehr als sechs Millionen Übernach-tungen gezählt worden. Das heißt auch: Viele Arbeitsplätze hängen vom Gastge-werbe ab, die mit jeder Woche weiterer Schließung gefährdet sind. In einem gemeinsamen Papier haben sich die sieben niedersächsischen IHKs deshalb an die Landespolitik gewandt. Darin heißt es, dass die bisherigen Hilfs-programme auf Bundes- und Landese-bene zwar schnell auf den Weg gebracht worden seien. Allerdings reichten die Mittel für direkt vom Shutdown betroffe-

ne Unternehmen oftmals nicht aus. Eine zweite mittel- bis langfristig angeleg-te Förderrunde oder ein separater Ret-tungs- und Entschädigungsfonds für die Tourismusbranche sei daher dringend und kurzfristig erforderlich.

Auch weiterhin EinbußenDas durch die Bundesländer Nieder-sachsen, Baden-Württemberg und Nord-rhein-Westfalen erarbeitete 3-Phasen-Konzept zum Wiederanfahren der Tou-rismusbranche in Deutschland sei der erste Schritt in die richtige Richtung, kommentiert Hendrik Schmitt, Haupt-geschäftsführer der IHK Niedersachsen. „Allerdings darf man nicht aus den Au-gen verlieren, dass der verminderte Be-trieb auch weiterhin zu erheblichen Um-satzeinbußen bei den Unternehmerinnen und Unternehmern der niedersächsi-schen Tourismusbranche führen wird“, mahnt er. Für die niedersächsische Tourismus-wirtschaft sind die nächsten Wochen und

Monate von entscheidender Bedeutung, da der größte Umsatzanteil in den Früh-lings- und Sommermonaten erwirtschaf-tet wird. Deshalb brauchen die Betriebe jetzt möglichst schnell verbindliche Pla-nungszeiträume für die einzelnen Phasen des Modells. Auch sei ein zeitlich abge-stimmtes Vorgehen der norddeutschen Länder wichtig, damit es nicht zu Wettbe-werbsverzerrungen kommt. Die IHKs appellieren zudem an das fi -nanzielle Entgegenkommen staatlicher Einrichtungen. Dazu gehörten Stundun-gen bei Steuern und Sozialversicherungs-beiträgen. Auch weitere Einnahmen, die die Branche grundsätzlich belasteten, wie Fremdenverkehrsbeiträge und Son-dernutzungsgebühren, sollten in der jet-zigen Situation grundsätzlich auf den Prüfstand gestellt werden. (Stand der Information: Redaktionsschluss 5. Mai 2020) Papier „Jetzt die Tourismusbranche in Niedersachsen retten!” und aktuelle Richtlinien: ihk-oldenburg.de/corona

Unternehmen helfen UnternehmenDie aktuelle Corona-Krise erfordert von uns allen viel Durchhaltevermögen, Mut und Solidarität untereinander. Eine gan-ze Reihe von Unternehmen macht be-reits aus der Not eine Tugend und han-delt kreativ und mit Gemeinschaftssinn. Die Firmen bieten anderen Unterneh-

men unkonventionelle Unterstützung verschiedenster Art an. Unter den An-geboten fi nden sich etliche kostenfreie oder reduzierte Dienstleistungen und Produkte im B2B oder B2C, gemeinsa-me kreative Aktionen oder technische Services.

Auf unserer Homepage fi nden Sie eine laufend aktualisierte Übersicht der An-gebote. Haben auch Sie ein Unterstüt-zungsangebot, dann füllen Sie gerne online unser Formular aus. Wir prüfen kurzfristig, ob wir es ebenfalls veröf-fentlichen. ihk-oldenburg.de/b2b

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Ihre IHK

26 oldenburgische wirtschaft 05 2020

Die Lernkurve aller von den Auswirkungen der Coro-na-Krise betroffenen Unter-nehmen, Institutionen und Politik ist hoch, wird häu-

fi g getitelt. In Wirklichkeit haben die meisten von uns in kurzer Zeit bittere Erfahrungen darin gemacht, wie fragil unsere überlebenswichtigen Systeme sind. Die Krise führt uns schonungslos vor Augen, wie verwoben existenzielle Strukturen miteinander sind und wel-che Auswirkungen in extrem kurzen Zeitabständen entstehen.

Erkenntnisse nutzenOb es jedoch tatsächlich eine Lern-kurve gibt, wird sich erst in den stra-tegischen Maßnahmen spiegeln, die wir nun für Wirtschaft und Gesell-schaft beschließen. Dabei sollte es sich um Maßnahmen zur Gefahrenabwehr insgesamt handeln – es geht nicht nur um ein gesundheitlich gefährliches Virus. Die potentiellen Bedrohungen können auch anders lauten. Vom Com-putervirus über plötzliche Wasser-knappheit, Energieversorgungslücken bis hin zu massiven Auswirkungen des Klimawandels – so groß ist die Band-breite. Die derzeitigen Erfahrungen dienen dabei als erste Eckpfeiler. Dazu gehört die Erkenntnis, wie relevant medizi-nische Kapazitäten sowie die Bevorra-tung mit überlebenswichtigen Gütern

verschiedener Art sind. Zwingend not-wendig sind auch robuste Logistik-, Energie- und Telekommunikations-strukturen sowie intakte Wertschöp-fungsketten. Dazu gehört eine bedarfs-gerechte Ausstattung mit Gewerbe- und Industriefl ächen, um die Versorgung

und Produktion vor Ort zu gewährleis-ten. Das Wichtigste: ein schnelles Kri-senmanagement mit adäquaten Befug-nissen. Es wird von Tag zu Tag deutlicher, dass wir zu wenig „Airbags“ in unse-rem System haben. Das ist letztlich der

Corona-Pandemie

„Wir müssen ein Wir-Gefühl schaffen“Täglich wird klarer, wie massiv die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf unsere Gesell-schaft und Wirtschaft sind. Gerade jetzt zeigt sich, wie entscheidend Solidarität ist.

DDr. Thomas

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Preis, den wir für betriebswirtschaft-liche Optimierung zahlen. Davon ha-ben wir in guten Zeiten alle etwas – wo kostengünstig angeboten werden kann, gibt es Wohlstandszuwächse. Die Hypothek darauf ist die Anfällig-keit für Störungen. Für die Zukunft müssen wir klären, welchen Preis wir für Sicherheit zu zahlen bereit sind. Jeder von uns kennt diese Frage, man braucht sich nur das eigene private oder geschäftliche „Versicherungspa-ket“ anzuschauen. Wenn wir etwas ändern wollen, dürfen wir nicht nur an der sichtba-ren Oberfl äche agieren. Wir sollten ana-lytisch vorgehen und die notwendigen Veränderungen prüfen, dann aber zü-gig in die Umsetzung gehen. Letzteres ist der schwierige Teil. Nehmen wir uns nur ein Pande-mie-Beispiel heraus. Wir sehen, wel-che Vielfalt an bürokratischen Rege-lungen Politik außer Kraft setzen und neue Regeln schaffen muss. Entschei-dungsträger wissen, dass der Grat zwi-schen richtig und falsch sehr schmal ist, weil die komplexe Wirkung insbe-sondere unter Zeitdruck nicht vollstän-dig erfasst werden kann. Man sieht es bei den Bestimmungen für Einzelhan-del und Tourismus, der eingeschränk-ten Bewegungsfreiheit, selbst bei der Kakofonie der Experten.

Gemeinsame GrundwerteDramatisch kompliziert zeigen sich zu-dem die föderalen Strukturen, wie bei-spielsweise in der Bildung. Vielen Bür-gern und auch Unternehmen ist das nicht mehr erklärbar. Es muss daher dringend geprüft werden, welche hem-menden bürokratischen Regelungen entbehrlich sind, und Verfahren müs-sen umgehend vereinfacht werden. Vielleicht ist dies eine sinnvolle Auf-gabe für die gerade in Niedersachsen beschlossene Clearingstelle, die Geset-

zesvorhaben auf unbeabsichtigte ne-gative „Nebenwirkungen“ checkt. Zurück zur Neubewertung der Ge-fahrenabwehr. Ein wesentlicher Faktor ist die gesellschaftliche Solidarität. Die-se unterscheidet nicht zwischen Arbeit-gebern und Arbeitnehmern oder ande-ren Gruppen. Entweder gibt es sie, oder es gibt sie nicht. 2006 gab es das Phä-nomen kurzzeitig bei der Fußballwelt-meisterschaft in Deutschland. Damals konnte man ein „Wir-Gefühl“ in allen Bevölkerungskreisen spüren. Gemein-sames Handeln und Solidarität sind

entscheidend für die Zielerreichung. Man erkennt es bei Sportwettkämpfen oder Firmen – nicht immer gewinnt die vermeintlich bessere Mannschaft, son-dern diejenige mit der größten men-talen Stärke. Bei Firmen ist dies ver-gleichbar mit dem genau passenden Kontakt zum Kunden. Da wir allerdings auch in einer stark individualisierten Welt und in ei-ner „Neidgesellschaft“ leben, muss ein Ausgleich her, wenn das Pendel in ei-ner Krise, in der es Gewinner und Ver-lierer gibt, „verrückt“ spielt. Wirtschaft und Gesellschaft müssen über gemein-same Grundwerte verfügen, um solida-risch sein zu können. Der gesamtgesell-schaftliche Wertebegriff in Deutschland war immer die „Soziale Marktwirt-schaft“. In diesem Sinne muss das Ver-bindende von Wirtschaft und Gesell-schaft stärker sein als die Heterogenität.

Dazu gehört das Gebot der Fairness, das sich in traditionellen Begriffl ichkeiten wie dem „Ehrbaren Kaufmann“ oder in moderneren Ausdrücken wie Cor-porate Social Responsibility (CSR) wie-derfi ndet. Das Gebot zeigt aber auch in die andere Richtung, in der es etwa um die Akzeptanz neuer Infrastrukturein-richtungen oder Gewerbe- und Indust-riebetriebe in der Bevölkerung geht. Ar-beitsmöglichkeiten und Lebensqualität gehören nun einmal zusammen. Ein umfassendes Zugehörigkeitsgefühl zu Staat und Gemeinschaft benötigen wir,

um uns gesamtgesellschaftlich positiv zu entwickeln. Wenn es uns gelingt, diese Überle-gungen in eine Strategie zur allgemei-nen Gefahrenabwehr einzubeziehen, werden wir zukünftig deutlich besser vorbereitet sein und robust reagieren können. Wenn sich jeder sicher sein kann, dass notwendige Maßnahmen alle gleichermaßen angehen, zwar in-dividuell unterschiedlich, aber eben auf Grundlage eines gesamtgesellschaftli-chen Werts, erhöht sich die Akzeptanz, die Geschwindigkeit und der Erfolg des Handelns. Dafür sollten wir uns einset-zen!

Es wird von Tag zu Tag deutlicher, dass wir zu wenig „Airbags“ in unserem System haben. Das ist letztlich der Preis, den wir für betriebswirtschaftliche Optimierung zahlen.

Autor:Dr. Thomas Hildebrandt, Hauptgeschäftsführer der [email protected]

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28 oldenburgische wirtschaft 05 2020

Ihre IHK

IHK-Weiterbildung

Viele neue Online-AngeboteDie aktuelle Krisen-Situation betrifft die Unternehmen in unserer Region unter-schiedlich stark. Die Qualifi zierung der Mitarbeitenden bleibt jedoch für alle glei-chermaßen wichtig. Für unsere Kunden im Bereich der Abend- und Wochenendlehrgänge haben wir den Unterricht fast nahtlos von analog auf digital umgeschaltet. Für diese Ziel-gruppe bieten wir zudem weitere Formate wie Planspiel oder Talkrunden via Inter-net an. Die Tagesseminare in Präsenzform lassen sich nicht ohne weiteres auf online umformen. Daher haben wir mit unseren Experten neue didaktische Konzepte ent-

wickelt. Entstanden ist eine Kombination aus Webinar, Einzel- und Gruppenaufga-ben sowie Selbstlernphasen. Die live-on-line-Anteile sind meist nicht länger als zweieinhalb Stunden am Stück. Die Tech-nik für das neue Format ist stabil, und die Teilnehmer gewöhnen sich erfahrungsge-mäß recht schnell an das Format. Gestartet sind wir mit Themen im Im- und Export, der Qualifi zierung für Aus-bilderinnen und Ausbilder sowie im On-line-Marketing und Social Media. Nun folgen Führungs-, Vertriebs- und Kom-munikationsthemen. Gerade hier ist der Qualifizierungsbedarf groß, denn das Führen von virtuellen Teams, der digi-

tale Vertrieb und das Verhandeln in On-line-Meetings sind für viele noch recht junge Herausforderungen. Auch bei den IHK-Firmenseminaren haben wir ähnliche Lösungen für einzelne Kunden entwickelt. ihk-oldenburg.de/weiterbildung

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29oldenburgische wirtschaft 05 2020

Auch für KMUs in unserer Region sind internationa-le Märkte chancenreich. In zwei Modulen vermittelt der Lehrgang, wie Im- und Exportaktivitäten abgewi-ckelt und Zolldokumente bearbeitet werden. Auch der Rechtsrahmen dieses Aufgabengebiets ist ein Thema.31. August bis 19. Dezember, 1290 bzw. 1090 Euro, ihk-oldenburg.de/ZZOLL

Internationale Märkte nutzen

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30 oldenburgische wirtschaft 05 2020

Ihre IHK

oldenburgische wirtschaft 05 2020 30

Gesuch Rentabler Handwerks– und Einzelhandels-betrieb sucht Nachfolge. Seit über 30 Jahren der Ansprechpartner im Schwimmbad- und Well-nessbereich für den Nordwesten. Gepflegter Kundenstamm, zwei Mitarbeiter. (OL-G-05/20)

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Regionale Nachfolgebörse

SachverständigeDie öffentliche Bestellung und Vereidigung von Profes-sor Dr.-Ing. Werner Heckler, Lüttichstr. 9 A, 26123 Oldenburg (Eisenbahnbau und -betrieb und schienen-gebundener öffentlicher Nahverkehr sowie Stahlbau und Schweißtechnik im Bauwesen) und Walter Peuker, Falkenweg 29, 49393 Lohne (Hühnereier) ist erloschen.

Herausgeber: Oldenburgische Industrie- und Handelskammer, Moslestraße 6, 26122 Oldenburg, Tel. 0441 2220-0, [email protected], www.ihk-oldenburg.de

Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt: Hauptgeschäftsführer Dr. Thomas Hildebrandt

Redaktion: Michael Bruns, Tel. 0441 2220-210, [email protected] Knop, Tel. 0441 2220-211, [email protected]

Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Beiträge geben nicht in jedem Fall die Ansicht des Herausgebers und der Redaktion wieder. Keine Gewähr für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Besprechungsexemplare.

Nachdruck und elektronische Vervielfältigung des Inhalts nur nach ausdrücklicher Genehmi-gung, mit Quellenangabe und unter Einsendung eines Belegexemplars.

Verlag: Kommunikation & Wirtschaft GmbH, Baumschulenweg 28, 26127 Oldenburg, Tel. 0441 9353-143, [email protected]

Anzeigenverkauf: Ralf Niemeyer (Leitung), Tel. 0441 9353-140, [email protected]

Basis-Layout: Sebastian Knickmann Büro für Gestaltung, Bremen

Umsetzung: Ramona Bolte

Schriften: IBM Plex Sans / IBM Plex Serif by Mike Abbink and Bold Monday

Abonnement-Service: Sylke Meyer, Tel. 0441 9353-143, [email protected]

Erscheinungsweise: monatlich

Erscheinungstermin dieser Ausgabe: 14.05.2020

Bezugspreis: Die Zeitschrift ist das offi zielle Organ der Oldenburgischen Industrie- und Handels-kammer. Der Bezug ist für IHK-zugehörige Unter-nehmen kostenlos. Für andere Bezieher kostet das Jahresabonnement 22,- Euro inkl. Versandkosten und MwSt. Mindestbezug ein Jahr, danach gilt eine Kündigungsfrist von zehn Wochen zum Halbjahres-ende. Einzelpreis 2,- Euro zzgl. Versandkosten.

Druck: Brune-Mettcker Druck- und Verlags-gesellschaft mbH, Wilhelmshaven

Verbreitete Auflage: 18.236 Exemplare, 1. Quartal 2020

Gedruckt auf Papier aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung.

Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK

Impressum

Import

Kontaktstelle LieferketteDas Niedersächsische Wirtschaftsministerium hat die „Kontaktstelle Lieferketten“ eingerichtet. Laut Wirtschaftsmininster Althusmann bietet sie in der Corona-Krise Unterstützung für Unternehmen, die von Lieferschwierigkeiten/Störungen internationaler Lieferketten aus dem Ausland betroffen sind. An die-se Stelle können sich niedersächsische Unternehmen wenden, die Probleme haben, weil wesentliche Kom-ponenten aus dem Ausland nicht mehr geliefert wer-den können. Die Kontaktstelle wird in ihrer Arbeit von den Industrie- und Handelskammern unterstützt. Betroffene Unternehmen wenden sich bitte per E-Mail an die „Kontaktstelle Internationale Lieferket-te für Unternehmen aus Niedersachsen“: [email protected]

BeilagenhinweisDiese Ausgabe der Oldenburgischen Wirtschaft enthält folgende Beilagen: • KLK Handels- und Planungs GmbH, Stuhr• Campus & Markt, Hochschule Emden/Leer

Wir bitten um freundliche Beachtung.E N T S O R G U N GAUGUSTIN

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31oldenburgische wirtschaft 05 2020

Die Folgen der Corona-Krise wirken sich zunehmend auf die deutsche Wirtschaft aus und schaffen Unsicherheiten in Hin-blick auf bestehende Geschäftsbeziehungen. Niemand kann bislang einschätzen, wie lange sich die Corona-Pandemie und die Maßnahmen zu deren Bekämpfung auf unser gesell-schaftliches und wirtschaftliches Leben auswirken werden. Viele Unternehmen waren oder sind deshalb gezwungen, ih-ren Geschäftsbetrieb ganz oder teilweise einzustellen. Sei es aufgrund von behördlichen Anordnungen, weil das Konsum-verhalten nachlässt oder Lieferketten gänzlich zusammen-brechen. Sollte Ihr Unternehmen bereits unmittelbar von den Folgen be-troffen sein, ist es ratsam, rechtzeitig zu handeln und die Un-ternehmensdarstellung zu optimieren. Gleiches gilt, wenn Sie bisher nicht direkt oder indirekt betroffen sein sollten und vor-beugen möchten. Nutzen Sie alle Möglichkeiten, das Vertrauen Ihrer Kunden und Geschäftspartner in Ihr Unternehmen auf-rechtzuerhalten und zu stärken.

Mit ergänzenden Unterlagen zu Ihrem Unternehmen können Sie Ihre aktuelle Bonität dokumentieren. Der Vorteil: So können Sie kreditgebende Stellen und Lieferanten davon überzeugen, Ihre Liquidität zu sichern oder Aufträge weiter auszuführen. Fol-gende Informationen helfen dabei, die Darstellung Ihrer Unter-nehmensdaten erheblich aussagekräftiger zu gestalten:• erste Informationen über den bisherigen Geschäftsverlauf des

Jahres 2020 (z. B. durch eine aktuelle BWA)• vollständiger Jahresabschluss bzw. die Einnahmenüberschuss-

rechnung 2019 oder – falls noch nicht vorhanden – eine be-triebswirtschaftliche Auswertung (Stand 31.12.2019)

• die Anzahl von Mitarbeitern aus den Jahren 2019 und 2020Generell ist es angebracht, Geschäftspartner genauer zu prü-fen und Zahlungskonditionen aktiv anzupassen und zu steuern. Jeder bezahlte Umsatz zählt jetzt in besonderem Maße für die Liquidität Ihres Unternehmens.

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32 oldenburgische wirtschaft 05 2020

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Die als „Corona-Krise“ bezeichnete Ausbreitung des COVID19-Virus hat zu nicht unerheblichen staatlichen Einschränkungen geführt. Negative Auswirkungen auf die Wirtschaft sind be-reits existent und werden perspektivisch zunehmen. Auf Bundes- und Landesebene wurden und werden nun Maßnah-men ergriffen, um dem entgegenzuwirken. Die wesentlichen steuerlichen Maßnahmen sollen hier kurz benannt werden. Die angesprochenen BMF-Schreiben können auf der Home-page des Bundesfi nanzministeriums (BMF) eingesehen wer-den (www.bundesfi nanzministerium.de).Das BMF hat in seinem Schreiben vom 19.3.2020 Regelungen zur Anpassung von Vorauszahlungen sowie zu Stundungs- und Vollstreckungsmaßnahmen getroffen. So soll für betroffene Steuerpfl ichtige bis zum 31.12.2020 die Möglichkeit bestehen, Steuern zu stunden und die Höhe der Vorauszahlungen auf die Einkommen- und Körperschaftsteuer anpassen zu lassen. Eine Stundung der Lohnsteuer und der Kapitalertragsteuer ist hin-gegen nicht möglich. Bei von der Corona-Krise unmittelbar und nicht unerheblich betroffenen Steuerpfl ichtigen soll längstens bis zum 31.12.2020 von Vollstreckungsmaßnahmen bei allen rückständigen bzw. fälligen Forderungen abgesehen werden. Das Finanzamt sollte daher frühestmöglich über Zahlungs-schwierigkeiten in Kenntnis gesetzt werden.Mit einem weiteren BMF-Schreiben vom 09.04.2020 wird u. a. die Möglichkeit geschaffen, Spenden für Corona-Geschä-digte auf ein entsprechendes Sonderkonto einer gemeinnüt-zigen Organisation oder einer inländischen juristischen Person des öffentlichen Rechts zu leisten. Als Nachweis genügt der

Kontoauszug. Gemeinnützigen Organisationen werden wei-tere Erleichterungen hinsichtlich der Verwendung ihrer Mittel eingeräumt.In der Corona-Krise werden Sonderzahlungen für Beschäftigte zwischen dem 01.03.2020 und dem 31.12.2020 bis zu einem Be-trag von 1500 Euro steuer- und sozialversicherungsfrei gestellt. Arbeitnehmer in Kurzarbeit sollten sich auf Steuernachzah-lungen bei der Veranlagung des Jahres 2020 einstellen, da das Kurzarbeitergeld dem Progressionsvorbehalt unterliegt und damit den Steuersatz auf die übrigen Einkünfte erhöht.Die Erklärungsfristen für vierteljährliche und monatliche Lohn-steuer-Anmeldungen werden auf Antrag um maximal zwei Mo-nate verlängert (BMF-Schreiben v. 23.04.2020). Bereits geleistete Umsatzsteuer-Sondervorauszahlungen können herabgesetzt und erstattet werden, um einen Liquiditätsvorteil zu schaffen.Betriebsprüfungen fi nden weiterhin statt, sollen aber an Amts-stelle durchgeführt werden.Bei zu erwartender Verlustsituation in 2020 kann die Berück-sichtigung eines pauschal ermittelten Verlustrücktrags nach 2019 beantragt werden, sodass Vorauszahlungen des noch nicht veranlagten Jahres 2019 herabgesetzt und ggf. erstattet werden (BMF-Schreiben v. 24.04.2020).Weitere Erleichterungen können sich durch Beitragsstundungenin der Sozialversicherung und Kredite durch die KfW ergeben. Bitte denken Sie daran: auch gestundete Zahlungsverpfl ich-tungen müssen irgendwann erfüllt und Kredite zurückgeführt werden!

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33oldenburgische wirtschaft 05 2020

Die heutige Technik entwickelt sich insbesondere im Be-reich der Software rasant. Innovationen, die früher als Schaltungen und elektronische Steuerungen realisiert wurden, werden heute als Software implementiert. Da-hinter stehen in beiden Fällen vergleichbare technische Überlegungen. In diesen Bereichen ist es unstrittig, dass diese technischen Überlegungen mit Patenten geschützt werden können, auch wenn diese als Software ausge-führt sind. Welche Regeln beim Schutz von Software oder computerimplementierten Erfi ndungen in Deutschland und Europa gelten, haben wir in einem Vortrag zusam-mengefasst, der am 7. Mai 2020 als Webinar bei der IHK gehalten worden ist.

Weiterhin haben wir den Stand in Deutschland und Europa mit dem Stand in den USA, China und Japan verglichen. Ein Exkurs zur künstlichen Intelligenz und

der Patentierung in diesem Bereich ist ebenfalls vor-gesehen.

Die Folien zum Vortrag und einen Link zur Aufzeichnung fi nden Sie unter:www.opmf.de/Vortraege_archiv.html

Software-Patente? CII Computer Implemented Inventions!

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34 oldenburgische wirtschaft 05 2020

schlusspunkt

Am Ball bleibenDer Verbund Oldenburger Münsterland (OM) schließt sich der Initiative „Home of Champions“ an und unterstützt damit die Aktion #wirsindras-ta. Im Falle eines Saison-Aus drohen dem Verein Rasta Vechta immense Rückforderungen seitens Sponsoren und Karteninhabern – eine Situation, die der Basketball-Bundesligist nicht stemmen kann. Der Verbund OM appelliert an den Team-

geist und das „Wir-Gefühl“ der Bürger in der Re-gion, um den Verein zu retten. „Sie arbeiten hart, engagieren sich und sind innovativ. So haben wir hier Erfolg – im Sport wie in der Wirtschaft“, so Geschäftsführer Jan Kreienborg. Diese Botschaft müsse über die Grenzen der Region hinausgetra-gen werden. Dafür sei der Sport perfekt geeignet.#wirsindrasta

In der nächsten Ausgabe

New WorkDie Digitalisierung ermöglicht neue Arbeitsformen. Arbeitgeber und Arbeitnehmer werden flexibler. Die derzeitigen Krisenmonate sind für viele Firmen notgedrungen eine Testphase.

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