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31 ifo Dresden berichtet 6/2012 Im Blickpunkt Motivation Im Zuge des demographischen Wandels werden das Er- werbspersonenpotenzial in Deutschland und damit ein- hergehend die Zahl der potenziellen Fachkräfte schrump- fen. Um dem zu begegnen, wurde auf nationaler Ebene bereits die Initiative „Ein guter Platz für Fachkräfte – Ge- meinsam Deutschlands Zukunft sichern“ durch das BUN- DESMINISTERIUM FÜR ARBEIT UND SOZIALES (BMAS), das BUN- DESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND TECHNOLOGIE (BMWi) und die BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT (BA) gestartet. Be- sonders drastisch fällt der Rückgang der erwerbsfähigen Personen in den ostdeutschen Bundesländern aus, so- dass es nicht verwundert, dass diese sich auch verstärkt bemühen, Fachkräfte anzuziehen. Die ökonomische Theorie beschreibt eine Vielzahl von Determinanten für die Migrationsentscheidung von Haus- halten. Neben Lohndifferenzen [vgl. SAMUELSON (1971)] und Netzwerkeffekten von bereits im Land lebenden Migranten [vgl. MASSEY (1987)] wurde bereits sehr früh die räumliche Nähe [vgl. ZIPF (1946) und DODD (1950)] als Faktor für die Migrationsentscheidung benannt. Im Kern handelt es sich bei Letzterem um ein Gravitationsmodell, das einen posi- tiven Zusammenhang zwischen der räumlichen Nähe und der Migrationsentscheidung beschreibt. Dieser Idee fol- gend würde man vermuten, dass Migranten sich über- proportional in Grenznähe zu ihrem Heimatland nieder- lassen. Nachfolgend sollen diese Hypothese deskriptiv auf Kreisebene für Deutschland verifiziert und die Bedeutung für die ostdeutschen Bundesländer herausgestellt werden. Daten und Methodik Die amtliche Statistik in Deutschland hält für die einzel- nen Bundesländer sehr umfangreiche Angaben über die Bevölkerungszusammensetzung bereit. Im Auslands- zentralregister wird die Zahl der Personen nach Staats- angehörigkeit und Geschlecht im jeweiligen Bundesland ausgewiesen. Für die Untersuchung der Hypothese, ob Grenznähe für das Migrationsverhalten eine Rolle spielt, ist diese regionale Betrachtungsebene (Bundesland) aber unzureichend. Zwei Gründe sind dafür maßgebend. Erstens können regionale Unterschiede innerhalb eines Bundeslandes auftreten, wenn dieses Grenzen zu meh- reren Nachbarstaaten 1 hat. Ein Beispiel dafür ist Rhein- land-Pfalz, welches an Frankreich, Luxemburg und Bel- gien angrenzt. Es werden zwar relative Maße betrachtet, dennoch kann es zwischen den Kreisen und kreisfreien Städten zu erheblichen Unterschieden kommen. Zwei- tens können wirtschaftlich starke Metropolregionen das gesamte Bild für das jeweilige Bundesland verzerren, wodurch der hier zu untersuchende Aspekt der Grenz- nähe über- oder unterzeichnet wird. Beide Argumente legen eine Betrachtung auf Kreisebene nahe. Eine koordinierte Sonderauswertung der Statistischen Landesämter für das Jahr 2011 bildet dabei die Grund- lage [vgl. STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER (2012)]. Die Datenqualität ist außerordentlich gut, da es sich um eine Totalerhebung amtlicher Meldedaten han- delt. Mit diesen Angaben liegen für jeden Kreis bzw. kreis- freie Stadt in Deutschland die Anzahl der Personen zum 31.12.2011 nach Staatsangehörigkeit und Geschlecht vor. Um die Hypothese einer überproportionalen Ansied- lung von Migranten eines bestimmten Landes in Grenz- nähe zu verifizieren, mussten die Daten zunächst modifi- ziert werden. Da die bloße Anzahl der Personen aufgrund der unterschiedlichen Größen der Betrachtungseinheiten keinen Vergleich zulassen, wird ein relatives Maß heran- gezogen. Dazu wurde der nachfolgende Repräsentations- quotient (REPQ) konstruiert: wobei i {BE, DK, FR, LU, NL, CH, AT, CZ, PL} und j {alle Kreise und kreisfreien Städte Deutschlands} Wo leben welche Migranten? Eine Analyse mit Kreisdaten Robert Lehmann und Wolfgang Nagl* * Robert Lehmann und Wolfgang Nagl sind Doktoranden der Dresdner Niederlassung des ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e. V. Ausländerquotient i,j Bevölkerungsquotient j REPQ i,j = Gesamte Bevölkerung im Kreis j Gesamte Bevölkerung in Deutschland und Bevölkerungsquotientj = Bevölkerung des Grenzlandes i im Kreis j Gesamte Bevölkerung des Grenzlandes i in Deutschland mit Ausländerquotient =

Wo leben welche Migranten? Eine Analyse mit Kreisdaten · der. Zu nächst würde man eine starke Repräsentation von Dänen (Mecklenburg-Vorpommern), Polen (Meck-lenburg-Vorpommern

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ifo Dresden berichtet 6/2012

Im Blickpunkt

Motivation

Im Zuge des demographischen Wandels werden das Er-werbspersonenpotenzial in Deutschland und damit ein-hergehend die Zahl der potenziellen Fachkräfte schrump -fen. Um dem zu begegnen, wurde auf nationaler Ebenebereits die Initiative „Ein guter Platz für Fachkräfte – Ge-meinsam Deutschlands Zukunft sichern“ durch das BUN-DESMINISTERIUM FÜR ARBEIT UND SOZIALES (BMAS), das BUN-DESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND TECHNOLOGIE (BMWi)und die BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT (BA) gestartet. Be-sonders drastisch fällt der Rückgang der erwerbsfähigenPersonen in den ostdeutschen Bundesländern aus, so-dass es nicht verwundert, dass diese sich auch verstärktbemühen, Fachkräfte anzuziehen.

Die ökonomische Theorie beschreibt eine Vielzahl vonDeterminanten für die Migrationsentscheidung von Haus -halten. Neben Lohndifferenzen [vgl. SAMUELSON (1971)] undNetzwerkeffekten von bereits im Land lebenden Migranten[vgl. MASSEY (1987)] wurde bereits sehr früh die räumlicheNähe [vgl. ZIPF (1946) und DODD (1950)] als Faktor für dieMigrationsentscheidung benannt. Im Kern handelt es sichbei Letzterem um ein Gravitationsmodell, das einen posi -tiven Zusammenhang zwischen der räumlichen Nähe undder Migrationsentscheidung beschreibt. Dieser Idee fol-gend würde man vermuten, dass Migranten sich über -proportional in Grenznähe zu ihrem Heimatland nieder -lassen. Nachfolgend sollen diese Hypothese deskriptiv aufKreisebene für Deutschland verifiziert und die Bedeutungfür die ostdeutschen Bundesländer heraus gestellt werden.

Daten und Methodik

Die amtliche Statistik in Deutschland hält für die einzel-nen Bundesländer sehr umfangreiche Angaben über die Bevölkerungszusammensetzung bereit. Im Auslands -zen tralregister wird die Zahl der Personen nach Staats-angehörigkeit und Geschlecht im jeweiligen Bundeslandausgewiesen. Für die Untersuchung der Hypothese, obGrenznähe für das Migrationsverhalten eine Rolle spielt,ist diese regionale Betrachtungsebene (Bundesland) aberunzureichend. Zwei Gründe sind dafür maßgebend. Ers tens können regionale Unterschiede innerhalb eines

Bundeslandes auftreten, wenn dieses Grenzen zu meh-reren Nachbarstaaten1 hat. Ein Beispiel dafür ist Rhein-land-Pfalz, welches an Frankreich, Luxemburg und Bel-gien angrenzt. Es werden zwar relative Maße betrachtet,dennoch kann es zwischen den Kreisen und kreisfreienStädten zu erheblichen Unterschieden kommen. Zwei-tens können wirtschaftlich starke Metropolregionen dasgesamte Bild für das jeweilige Bundesland verzerren,wodurch der hier zu untersuchende Aspekt der Grenz-nähe über- oder unterzeichnet wird. Beide Argumente legen eine Betrachtung auf Kreisebene nahe.

Eine koordinierte Sonderauswertung der StatistischenLandesämter für das Jahr 2011 bildet dabei die Grund-lage [vgl. STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER

(2012)]. Die Datenqualität ist außerordentlich gut, da essich um eine Totalerhebung amtlicher Meldedaten han-delt. Mit diesen Angaben liegen für jeden Kreis bzw. kreis-freie Stadt in Deutschland die Anzahl der Personen zum31.12. 2011 nach Staatsangehörigkeit und Geschlecht vor.

Um die Hypothese einer überproportionalen Ansied-lung von Migranten eines bestimmten Landes in Grenz-nähe zu verifizieren, mussten die Daten zunächst modifi-ziert werden. Da die bloße Anzahl der Personen aufgrundder unterschiedlichen Größen der Betrachtungseinheitenkeinen Vergleich zulassen, wird ein relatives Maß heran-gezogen. Dazu wurde der nachfolgende Repräsentations - quotient (REPQ) konstruiert:

wobei i ∈ {BE, DK, FR, LU, NL, CH, AT, CZ, PL}und j ∈ {alle Kreise und kreisfreien Städte Deutschlands}

Wo leben welche Migranten? Eine Analyse mitKreisdatenRobert Lehmann und Wolfgang Nagl*

* Robert Lehmann und Wolfgang Nagl sind Doktoranden der DresdnerNiederlassung des ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschungan der Universität München e. V.

Ausländerquotienti,j

BevölkerungsquotientjREPQi,j =

Gesamte Bevölkerung im Kreis jGesamte Bevölkerung in Deutschland

und Bevölkerungsquotientj =

Bevölkerung des Grenzlandes i im Kreis jGesamte Bevölkerung des Grenzlandes i in Deutschland

mit Ausländerquotient =

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ifo Dresden berichtet 6/2012

Im Blickpunkt

Der Repräsentationsquotient REPQ setzt sich aus zweirelativen Kenngrößen zusammen: dem Ausländerquotientund dem Bevölkerungsquotient. Der Ausländerquotientmisst den Anteil der im Kreis (bzw. kreisfreien Stadt) jlebenden Personen aus dem betrachteten Grenzland ian der jeweils gesamten Bevölkerung dieser Nation inDeutschland. Bei dem Bevölkerungsquotienten handeltes sich um den Bevölkerungsanteil des jeweiligen Krei-ses oder der kreisfreien Stadt an der gesamtdeutschenBevölkerung. Durch den Quotient aus beiden Größen(REPQ) ist es nunmehr möglich, die relative Repräsen-tanz einer Nationalität in einem Kreis darzustellen. Bei-spielsweise lebten im Jahr 2011 1,14 % aller Personenaus der Tschechischen Republik im Landkreis Sächsi-sche Schweiz-Osterzgebirge. Dieser Landkreis hatte imGegensatz dazu einen Bevölkerungsanteil von 0,05 % im Jahr 2011. Der Repräsentationsquotient betrug dem-nach 3,7 für das Jahr 2011.

Nimmt dieser Quotient einen Wert größer als eins an,ist die Nationalität in dem jeweiligen Kreis bzw. kreisfreienStadt überproportional (im Vergleich zu Deutschland) ver -treten. Bei einem Wert kleiner als eins ist die Nationalitätunterrepräsentiert. Je größer (kleiner) der Wert von REPQdesto stärker (schwächer) ist eine Nation in einem Kreisbzw. kreisfreien Stadt vertreten.

Ergebnisse

Um die Präferenz für eine grenznahe Ansiedlung in einerAbbildung darstellen zu können, wurden für jeden Kreisbzw. jede kreisfreie Stadt die REPQs der NachbarländerDeutschlands berechnet. Abbildung 1 präsentiert die Län -der Dänemark, Belgien, Niederlande und Luxemburg. In Abbildung 2 finden sich Frankreich, Schweiz, Öster-reich und Tschechien. Aufgrund der Sonderstellung vonPolen sind die Ergebnisse für dieses Land separat ab -getragen (vgl. Abb. 3). Die drei Abbildungen sind da- bei farblich einheitlich kodiert. Repräsentationsquotien-ten mit Werten kleiner als eins sind in drei Stufen vonweiß bis dunkelgrau gehalten. Eine dreistufige Kodie-rung in Grüntönen wurde für REPQ größer als eins ge-wählt.

Vier wesentliche Ergebnisse können festgehaltenwer den. Erstens zeigt sich rein deskriptiv, dass grund -legend eine Präferenz zur grenznahen Ansiedlung vonMigranten vorliegt. Eindeutige Muster können dabei fürDänemark (Schleswig-Holstein, Hamburg), Niederlande(Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen), Belgien (Nord-rhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz), Luxemburg (Rhein-land-Pfalz, Saarland), Frankreich (Rheinland-Pfalz, Saar -land, Baden-Würt temberg), Schweiz (Baden-Württem-

berg), Österreich (Bayern) und die Tschechische Re -publik (Bayern und teilweise Sachsen) nachgewiesenwerden. Zweitens scheint, im Gegensatz zu allen an -deren Nachbarnationen, Grenznähe für polnische Ein-wanderer kein wesentlicher Entscheidungsgrund zusein. Eine überproportionale Repräsentanz polnischerBürger findet sich vor allem in Kreisen und kreisfreienStädten des Ruhrgebietes sowie in der Region Frank-furt am Main. Drittens bestätigt sich die Sonderrolle vongroßen Städten wie Berlin, München und Frankfurt amMain, die unabhängig von der Nationalität viele Einwan-derer anziehen. Viertens zeigen sich deutliche Unter-schiede für die ost- und westdeutschen Bundeslän-der. Zu nächst würde man eine starke Repräsentationvon Dänen (Mecklenburg-Vorpommern), Polen (Meck-lenburg-Vorpommern sowie Brandenburg) und Ein -wanderern aus der Tschechischen Republik (Sachsen)erwarten. Die Muster sind aber nicht an nähernd sostark ausgeprägt wie in Westdeutschland. Währendtschechische Einwanderer zumindest in den unmittel-bar angrenzenden Kreisen des Freistaates Sachsenüber repräsentiert sind, zieht es Dänen und Polen (mitAusnahmen in Mecklenburg-Vorpommern und Branden-burg) viel stärker in westdeutsche Kreise bzw. kreisfreieStädte.

Fazit

Dass Migranten gerne in Grenznähe zu ihrem Heimat-land wohnen, zeigt sich deutlich für acht der neun Nach-barländer Deutschlands (Belgien, Dänemark, Nieder -lande, Luxemburg, Frankreich, Schweiz, Österreich unddie Tschechische Republik). Für Migranten aus Polenkann dieses Muster nicht bestätigt werden. Zudem sindinsbesondere die Unterschiede zwischen den ost- undwestdeutschen Bundesländern gravierend. Kreise undkreisfreie Städte in Ostdeutschland sind offensichtlichsehr wenig attraktiv für die Einwohner unmittelbarerNachbarländer.

Trotz des deskriptiven Charakters der Ergebnisse er-möglichen diese einige Rückschlüsse. Vor dem Hinter-grund eines Abschmelzens des Erwerbspersonenpoten-zials und der damit einhergehenden Verknappung anFachkräften stellt dies für Sachsen und die ostdeutschenFlächenländer einen beunruhigenden Befund dar. Dievon RAGNITZ (2011) geäußerten Zweifel, dass es insbe-sondere aufgrund der quantitativen Dimensionen desdemographischen Wandels fragwürdig erscheint, ob dieLücke im Erwerbspersonenpotenzial durch Zuwande-rung geschlossen werden kann, scheint somit auch em-pirisch untermauert.

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ifo Dresden berichtet 6/2012

Im Blickpunkt

Quellen: Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2012), Statistisches Bundesamt (2012), Berechnungen und Darstellung des ifo Instituts.

Abbildung 1: REPQ für die Länder Dänemark, Belgien, Niederlande und Luxemburg nach Kreisen undkreisfreien Städten Deutschlands im Jahr 2011

REPQ Dänemark

= 0,0< 0,5< 1,0< 1,5< 2,0> 2,0

REPQ Belgien

= 0,0< 0,5< 1,0< 1,5< 2,0> 2,0

REPQ Niederlande

= 0,0< 0,5< 1,0< 1,5< 2,0> 2,0

REPQ Luxemburg

= 0,0< 0,5< 1,0< 1,5< 2,0> 2,0

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ifo Dresden berichtet 6/2012

Im Blickpunkt

Abbildung 2: REPQ für die Länder Frankreich, Schweiz, Österreich und Tschechien nach Kreisen undkreisfreien Städten Deutschlands im Jahr 2011

Quellen: Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2012), Statistisches Bundesamt (2012), Berechnungen und Darstellung des ifo Instituts.

REPQ Frankreich

= 0,0< 0,5< 1,0< 1,5< 2,0> 2,0

REPQ Österreich

= 0,0< 0,5< 1,0< 1,5< 2,0> 2,0

REPQ Schweiz

= 0,0< 0,5< 1,0< 1,5< 2,0> 2,0

REPQ Tschechien

= 0,0< 0,5< 1,0< 1,5< 2,0> 2,0

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ifo Dresden berichtet 6/2012

Im Blickpunkt

Literatur

DODD, S. C. (1950): The Interactance Hypothesis: A Gra-vity Model Fitting Physical Masses and HumanGroups. In: American Sociological Review, Vol. 15, Nr. 2, S. 245–256.

MASSEY, D. S. und F. G. ESPAÑA (1987): The Social Pro-cess of International Migration. In: Science, Vol. 237,S. 733–738.

RAGNITZ, J. (2011): Auf dem Weg zur Vollbeschäftigung:Implikationen der demographischen Entwicklung fürden ostdeutschen Arbeitsmarkt. In: ifo Dresden be-richtet Heft 2/2011, S. 3–6.

SAMUELSON, P. A. (1971): Ohlin Was Right. In: The Swe-dish Journal of Economics, Vol. 73, Nr. 4, S. 365–384.

STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER (Hrsg.)(2012): Ausländerzentralregister – Sonderauswertungder ausländischen Bevölkerung am 31.12. 2011 nachStaatsangehörigkeit, Geschlecht sowie Kreisen undkreisfreien Städten.

STATISTISCHES BUNDESAMT (Hrsg.) (2012): Bevölkerung:Kreise, Stichtag, Geschlecht. Zeitreihe aus 12411-0015.Datenabfrage bei Genesis Online am 05.11. 2012.

ZIPF, G. K. (1946): The P1 P2/D Hypothesis: On the Inter-city Movement of Persons, In: American SociologicalReview, Vol. 11, Nr. 6, S. 677–686.

Quellen: Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2012),Statistisches Bundesamt (2012), Berechnungen und Darstellungdes ifo Instituts.

Abbildung 3: REPQ für Polen nach Kreisen undkreisfreien Städten Deutschlands im Jahr 2011

REPQ Polen

= 0,0< 0,5< 1,0< 1,5< 2,0> 2,0

1 Im vorliegenden Artikel werden Nachbarländer als jene Staaten definiert,die eine gemeinsame Grenze mit dem Untersuchungsland aufweisen.Für Deutschland handelt es sich dabei um Belgien, Dänemark, Frank-reich, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Polen, die Tschechische Republik und die Schweiz. Liechtenstein ist nach dieser Definition vonder Untersuchung ausgeschlossen.