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sind Primaten, die nur auf Madagaskar vorkommen. Sie sind die bedrohtesten Säuge- tiere weltweit. Die größten Gefährdungen sind Lebensraumzerstörung und Jagd. Madagaskar hat bereits über 90% seiner natürlichen Lebensräume verloren. 91% der Lemurenarten sind auf der Roten Liste (IUCN), 23 Arten der insgesamt 105 Arten sind kritisch gefährdet, 52 Arten sind gefährdet. Zum ersten weltweiten “World Lemur Festival” möchten wir Ihnen die folgenden Lemurenarten vor- stellen. Sie stehen repräsentativ für alle vom Aussterben bedrohten Lemurenarten. Sieben von ihnen zählen zu den 25 bedrohtesten Primatenarten der Welt!!! Last chance Last chance Last chance Last chance to save! to save! to save! to save! Alaotra Bambuslemur Hapalemur alaotrensis Besonderheiten: Einziger Primat weltweit, der in einem Feuchtgebiet lebt Lebensraum: Feuchtgebiete des Alaotrasees im Nordosten Status: kritisch gefährdet, 2500 verbleibende Individuen Berthe Mausmaki Microcebus berthae Besonderheiten: Kleinster Primat weltweit, wiegt nur 30 g Lebensraum: Trockenwald im Südwesten Status: gefährdet, sehr kleines Verbreitungsgebiet Fingertier oder Aye-Aye Daubentonia madagascariensis Besonderheiten: Gebiss ähnelt mehr einem Nagetier und ist einzig unter Primaten, besitzt verlängerte Finger mit Krallen Lebensraum: Verschiedene Waldtypen Status: gefährdet, derzeit noch relativ weit verbreitet Blauaugenmaki Eulemur flavifrons Besonderheiten: Einzige Primatenart, die neben dem Menschen blaue Augen besitzt Lebensraum: Primär- und Sekundärwald im Nordwesten Status: kritisch gefährdet, sehr kleines Verbreitungsgebiet Indri Indri indri Besonderheiten: Größte Lemurenart, be- sitzen einen Stummelschwanz, bekannt für ihre walähnlichen Gesänge Lebensraum: Primär- und Sekurndärwald im Osten Status: Kritisch gefährdet, überlebt nicht in Gefangenschaft Roter Vari Varecia rubra Besonderheiten: Ernährt sich fast aus- schließlich von Früchten Lebensraum: Primärwald im Norden (Masoala-Halbinsel) Status: Kritisch gefährdet, Bestand nimmt seit 2009 durch illegalen Holzeinschlag rapide ab Nördlicher Wieselmaki Lepilemur septentrionalis Besonderheiten: Kleinster Vertreter der nachtaktiven Wieselmakis Lebensraum: Trockenwald im Nordenosten Status: Kritisch gefährdet, nur noch 50 verbleibende Individuen auf weniger als 10 km² Lemuren World Lemur Festival Seidensifaka Propithecus candidus Besonderheiten: Paart sich nur an einem einzigen Tag im Jahr Lebensraum: Regenwald im Nord- osten Status: Kritisch gefährdet, weniger als 250 verbleibende Individuen, überlebt nicht in Gefangenschaft Um das Überleben der Lemuren zu sichern, engagieren sich verschiedene Organisationen auf Madagaskar: Der zentrale Verband der Lemurenforscher GERP (www.gerp.mg) setzt sich u.a. für den Erhalt des Indris und des Berthe Mausmakis ein, indem Schutzgebiete geschaffen und Wiederansiedlungen durchgeführt werden. Die Aspinall Foundation (www.aspinallfoundation.org) hat Arterhaltungsprogramme entwickelt, um den Roten Vari auf Masoala zu retten. Die Organisation Wildscreen (www.wildscreen.org) beschäftigt sich mit dem Erhalt des Nördlichen Wieselmakis und des Seidensifakas. Die Lemur Conservation Association (www.aeecl.org) engagiert sich durch Einrichtung von Schutzgebieten für den Blauaugenmaki. Durrell Wildlife Conservation Trust (www.durrell.org) engagiert sich für den Fortbestand des Aye-Aye durch Arterhaltungs-programme und Maßnahmen vor Ort. Madagascar Wildlife Conservation (www.madagascar-wildlife- conservation.org) setzt Umweltbildung ein, um den Lebensraum des Alaotra-Bambuslemuren und damit die Art zu erhalten. Was können wir tun? Helfen Sie mit und unterstützen Sie eine der Organisationen! 25. 25. 25. 25.- 31.10.2014 31.10.2014 31.10.2014 31.10.2014 Inhaltsquellen: Conservation International, www.conservation.org; IUCN, www.iucnredlist.org (Stand: 29.09.2014); Mittermeier, R. A., Konstant, W. R., Hawkins, F., Louis Jr., E. E., Langrand, O., Ratsimbazafy, J., et al. (2006). Lemurs of Madagascar (2nd ed.). Washington, DC: Conservation International, Schwitzer, C., Mittermeier, R. A., Rylands, A. B., Taylor, L. A., Chiozza, F., Williamson, E. A., Wallis, J. and Clark, F. E. (eds.). 2014. Primates in Peril: The World’s 25 Most Endangered Primates 2012–2014. IUCN SSC Primate Specialist Group (PSG), International Primatological Society (IPS), Conservation International (CI), and Bristol Zoological Society, Arlington, VA. / Bildquellen: Daubentonia madagascariensis, www.wired.com (Stand: 04.10.2014); Eulemur flavifrons, www.zoo-palmyre.fr (Stand: 04.10.2014); Indri indri, Jasmin Mantilla-Contreras; Hapalemur alaotrensis, Maren Lux; Lepilemur septentrionalis, www.cokesmithphototravel.com (Stand: 04.10.2014); Microcebus berthae, www.phocus.org (Stand: 04.10.2014); Propithecus candidus, www.commons.wikimedia.org (Stand: 02.10.2014); Varecia rubra, Jonah Ratsimbazafy. © Pina Lammers, Jasmin Mantilla-Contreras (Universität Hildesheim) und Antje Rendigs (Madagascar Wildlife Conservation)

World Lemur Festival Poster - uni-hildesheim.de · sind Primaten, die nur auf Madagaskar vorkommen. Sie sind die bedrohtesten Säuge-tiereweltweit. Die größten Gefährdungen sind

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Page 1: World Lemur Festival Poster - uni-hildesheim.de · sind Primaten, die nur auf Madagaskar vorkommen. Sie sind die bedrohtesten Säuge-tiereweltweit. Die größten Gefährdungen sind

sind Primaten, dienur auf Madagaskar vorkommen.Sie sind die bedrohtesten Säuge-tiere weltweit.

Die größten Gefährdungen sindLebensraumzerstörung und Jagd.Madagaskar hat bereits über 90%seiner natürlichen Lebensräumeverloren. 91% der Lemurenartensind auf der Roten Liste (IUCN), 23Arten der insgesamt 105 Arten sind

kritisch gefährdet, 52 Arten sindgefährdet.

Zum ersten weltweiten “WorldLemur Festival” möchten wir Ihnendie folgenden Lemurenarten vor-stellen. Sie stehen repräsentativ füralle vom Aussterben bedrohtenLemurenarten.

Sieben von ihnen zählen zu den 25bedrohtesten Primatenarten derWelt!!!

Last chance Last chance Last chance Last chance

to save!to save!to save!to save!

Alaotra Bambuslemur

Hapalemur alaotrensis

Besonderheiten: Einziger Primat weltweit, der in einem Feuchtgebiet lebt

Lebensraum: Feuchtgebiete des Alaotrasees im Nordosten

Status: kritisch gefährdet, 2500 verbleibende Individuen

Berthe Mausmaki

Microcebus berthae

Besonderheiten: Kleinster Primat weltweit, wiegt nur 30 g

Lebensraum: Trockenwald im Südwesten

Status: gefährdet, sehr kleines Verbreitungsgebiet

Fingertier oder Aye-Aye

Daubentonia madagascariensis

Besonderheiten: Gebiss ähnelt mehr einem Nagetier und ist einzig unter Primaten, besitzt verlängerte Finger mit Krallen

Lebensraum: Verschiedene Waldtypen

Status: gefährdet, derzeit noch relativ weit verbreitet

Blauaugenmaki

Eulemur flavifrons

Besonderheiten: Einzige Primatenart, die neben dem Menschen blaue Augen besitzt

Lebensraum: Primär- und Sekundärwald im Nordwesten

Status: kritisch gefährdet, sehr kleines Verbreitungsgebiet

Indri

Indri indri

Besonderheiten: Größte Lemurenart, be-sitzen einen Stummelschwanz, bekannt für ihre walähnlichen Gesänge

Lebensraum: Primär- und Sekurndärwaldim Osten

Status: Kritisch gefährdet, überlebt nicht in Gefangenschaft

Roter Vari

Varecia rubra

Besonderheiten: Ernährt sich fast aus-schließlich von Früchten

Lebensraum: Primärwald im Norden (Masoala-Halbinsel)

Status: Kritisch gefährdet, Bestand nimmt seit 2009 durch illegalen Holzeinschlag rapide ab

Nördlicher Wieselmaki

Lepilemur septentrionalis

Besonderheiten: Kleinster Vertreter der nachtaktiven Wieselmakis

Lebensraum: Trockenwald im Nordenosten

Status: Kritisch gefährdet, nur noch 50 verbleibende Individuen auf weniger als 10 km²

Lemuren

World Lemur Festival

Seidensifaka

Propithecus candidus

Besonderheiten: Paart sich nur an einem einzigen Tag im Jahr

Lebensraum: Regenwald im Nord-osten

Status: Kritisch gefährdet, weniger als 250 verbleibende Individuen, überlebt nicht in Gefangenschaft

Um das Überleben der Lemuren zu sichern, engagieren sichverschiedene Organisationen auf Madagaskar:

• Der zentrale Verband der Lemurenforscher GERP (www.gerp.mg)setzt sich u.a. für den Erhalt des Indris und des Berthe Mausmakisein, indem Schutzgebiete geschaffen und Wiederansiedlungendurchgeführt werden.

• Die Aspinall Foundation (www.aspinallfoundation.org) hatArterhaltungsprogramme entwickelt, um den Roten Vari aufMasoala zu retten.

• Die Organisation Wildscreen (www.wildscreen.org) beschäftigt sichmit dem Erhalt des Nördlichen Wieselmakis und des Seidensifakas.

• Die Lemur Conservation Association (www.aeecl.org) engagiertsich durch Einrichtung von Schutzgebieten für den Blauaugenmaki.

• Durrell Wildlife Conservation Trust (www.durrell.org) engagiert sichfür den Fortbestand des Aye-Aye durch Arterhaltungs-programmeund Maßnahmen vor Ort.

• Madagascar Wildlife Conservation (www.madagascar-wildlife-conservation.org) setzt Umweltbildung ein, um den Lebensraumdes Alaotra-Bambuslemuren und damit die Art zu erhalten.

Was können wir tun?

Helfen Sie mit und unterstützen Sie eine der Organisationen!

25.25.25.25.---- 31.10.201431.10.201431.10.201431.10.2014

Inhaltsquellen: Conservation International, www.conservation.org; IUCN,www.iucnredlist.org (Stand: 29.09.2014); Mittermeier, R. A., Konstant, W. R.,Hawkins, F., Louis Jr., E. E., Langrand, O., Ratsimbazafy, J., et al. (2006). Lemurs of

Madagascar (2nd ed.). Washington, DC: Conservation International, Schwitzer, C.,Mittermeier, R. A., Rylands, A. B., Taylor, L. A., Chiozza, F., Williamson, E. A., Wallis,

J. and Clark, F. E. (eds.). 2014. Primates in Peril: The World’s 25 Most Endangered

Primates 2012–2014. IUCN SSC Primate Specialist Group (PSG), InternationalPrimatological Society (IPS), Conservation International (CI), and Bristol ZoologicalSociety, Arlington, VA. / Bildquellen: Daubentonia madagascariensis,

www.wired.com (Stand: 04.10.2014); Eulemur flavifrons, www.zoo-palmyre.fr

(Stand: 04.10.2014); Indri indri, Jasmin Mantilla-Contreras; Hapalemur alaotrensis,Maren Lux; Lepilemur septentrionalis, www.cokesmithphototravel.com (Stand:04.10.2014); Microcebus berthae, www.phocus.org (Stand: 04.10.2014);Propithecus candidus, www.commons.wikimedia.org (Stand: 02.10.2014); Varecia

rubra, Jonah Ratsimbazafy. © Pina Lammers, Jasmin Mantilla-Contreras (Universität Hildesheim) und Antje Rendigs (Madagascar Wildlife Conservation)