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WORT Ausgabe Nr. 2 2014 ICEJ ALIJAH IM FOKUS Berichte ab Seite 13 ...der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, Menschenseelen zu verderben, sondern zu retten. Lukas 9,56 EINE ORIENTIERUNGSHILFE VON DR. JÜRGEN BÜHLER JESUS UND DIE PALÄSTINENSER

Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 02/2014

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Magazin der ICEJ - Internationale Christliche Botschaft Jerusalem "Jesus und die Palästinenser"

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Page 1: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 02/2014

ICEJ- shop.de wortAusgabe Nr. 2 2014ICEJ

AlijAh im Fokus Berichte ab

Seite 13

...der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, Menschenseelen zu verderben, sondern zu retten. Lukas 9,56

EinE OriEntiErungshilfE vOn Dr. JürgEn BühlEr

JESUSUNd dIE pAläStINENSEr

Page 2: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 02/2014

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Die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem (ICEJ) ist ein globaler Dienst, der Gemeinden, Denominationen und Millionen Christen auf der ganzen Welt vertritt. Sie alle verbindet eine tiefe Liebe und Fürsorge für Israel sowie der Wunsch, den historischen Bruch zwischen der christlichen Gemeinde und dem Jüdischen Volk zu heilen. Die ICEJ erkennt in der Wiederherstellung des modernen Staates Israel die Treue Gottes zu seinem Bund mit dem Jüdischen Volk und zu seinen Verheißungen. Unsere Hauptziele sind folgende: Israel ganz praktisch zu unterstützen; die christli-che Gemeinde über Gottes Pläne mit Israel zu informieren und Gemeinden mit Israel

zu verbinden; Ortsgemeinden im Heiligen Land zu unterstützen; aktiv zur Versöhnung zwischen Juden, Arabern und Christen beizutragen.Die Hauptstelle der ICEJ befindet sich in Jerusalem, der Dienst der ICEJ erstreckt sich auf insgesamt mehr als 140 Länder, in 70 Ländern gibt es etablierte Zweigstellen. Die ICEJ ist Ihre Botschaft in Jerusalem. Die ICEJ ist ein überkonfessionelles

Glaubenswerk, das durch freiwillige Zuwendungen von Freunden und Mitgliedern unterhalten wird. Alle Spenden sind im Rahmen der persönlichen Steuererklärung abzugsfähig (gilt nicht für Schweiz und Österreich). Sollte eines unserer Projekte überzeichnet sein, führen wir die finanziellen Mittel an ein anderes Projekt ab.

der Prophet Jesaja verkündete bereits vor langer Zeit: „Und an jenem

Tag wird es geschehen, da wird der Herr noch einmal seine Hand erheben,

um den Rest seines Volkes, der übrig bleibt, loszukaufen aus Assur und

Ägypten, aus Patros und Kusch, aus Elam, Schinar und Hamat und von

den Inseln des Meeres. Und er wird den Nationen ein Feldzeichen aufrich-

ten und die Vertriebenen Israels zusammenbringen, und die Verstreuten

Judas wird er sammeln von den vier Enden der Erde.“ (Jesaja 11,11-12)

In den letzten Wochen haben wir miterlebt, wie Juden aus der Ukraine

und Indien nach Israel heimgekehrt sind. Die indischen Bnei-Menasche-

Juden lebten seit mehr als 2700 Jahren im Exil. Doch Jesaja sprach

schon 100 Jahre davor über den Tag, an dem Gott „den Nationen ein

Feldzeichen aufrichten“ würde, um sein Volk von den vier Enden der

Erde zurückzuholen.

Beachten Sie bitte: Das Feldzeichen gilt den Nationen, aber das jüdische

Volk wird heimkehren. In der Bibel war ein Feldzeichen ein Kommu-

ni kationsmittel, das Menschen zu einem gemeinsamen Zweck oder

Ziel zusammenrief oder eine wichtige Botschaft überbrachte, wie die

Versammlung zum Krieg (Jesaja 5,26). Heute richtet Gott ein solches

Feldzeichen auf, um den Nationen eine dreifache Botschaft über die

Wiederherstellung seines Volkes zu übermitteln:

1) Gott ist ein bündnistreuer Gott. Er vergisst sein Volk niemals, son-

dern denkt an den Bund, den er mit Abraham und seinen Nachkommen

geschlossen hat (Psalm 105,8ff).

2) Jetzt ist die Zeit der Wiederherstellung. Gott handelt an Israel

segensreich und gütig (Sacharja 8,11-15), denn die Zeit, sich über Zion

zu erbarmen, ist gekommen (Psalm 102,13).

3) Gott ruft uns zum Handeln auf. Er informiert uns nicht nur darüber,

was er tut, sondern ruft uns zum Handeln und zur Kooperation auf.

Dieses „Wort aus Jerusalem“ konzentriert sich auf die Heimkehr des

jüdischen Volkes. Ich bete, dass Ihnen diese Seiten als Feldzeichen

dienen und sie ermutigen und dass Sie mit uns gemeinsam handeln.

Denn dieses Heft ist ein Aufruf dazu, an der prophetischen Sammlung

des jüdischen Volkes in diesen letzten Tagen mitzuwirken.

Möge der Herr Sie reichlich segnen!

In Christus verbunden,

Dr. Jürgen Bühler

Geschäftsführender ICEJ-Direktor

LIEBEFrEUNDE,

das wort aus Jerusalem ist das Magazin für Förderer der IcEJ. Für Kennenlern-Abos wird eine jährliche Gebühr von 5 Euro erhoben.

IMprESSUM

redaktionsleitung lisa Schmid

redaktion/autoren hansjörg Bischof, Jürgen Bühler, hannelore Illgen, Salome E. Mayer , david parsons, Jani Salokangas, Birte Scholz, Estera wieja

übersetzung lisa Schmid, Birte Scholz

gestaltung project-2

druck henkel

fotos Ap, Gottfried Bühler, James cheatham, GlaubensZentrum, IcEJ/Jerusalem, IcEJ/Schweiz, IStock, dieter Illgen, Johannes Kern, Stephan lehnert, laudamus te, Ilze Saulite, Shutterstock

v.i.s.d.p. Gottfried Bühler

Page 3: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 02/2014

aus dem wort

Jesus und die palästinenser 04

icej-deutschland und schweiz

MArch OF thE lIVING 2014 08

händels Messias auf hebräisch 11

Jubiläumsfeier 30 Jahre IcEJ Schweiz 12

icej-hilfsdienste

Alijah-chronik 13

Bnei Menasche kehren heim 14

partner bei der heimkehr 15

Streiflichter aus haifa 16

Modenschau in Karmiel 18

hilfe bei der Eingliederung 19

aus der botschaft

Aufbruch in Einheit 20

Veränderte Spielregeln 22

das laubhüttenfest 2014 24

termine 25

ArISE 26

pastorenkonferenz in Yad Vashem 28

Kurznachrichten 29

04Jesus und die Palästinenser

Alijah der Bnei-Menasche-Juden

MARCH OF THE LIVING08

Neu: Laubhüttenfest 2014 in der Jerusalem-Arena

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14

INHALT

Page 4: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 02/2014

JESUS UNd dIE pAläStINENSEr

„Ein Ersatzvolk“ Die Bibel erwähnt die Samariter das erste Mal in 2. Könige 17,22-41; dort erfahren wir etwas über ihren geschichtlichen Hintergrund. Es wird beschrieben, wie das nördliche Königreich Israel „aus seinem Lande weggeführt“ (V. 23) und 722 v. Chr. von Assyrien ins Exil gebracht wurde. Der assyrische König Sargon II. folgte einer zur damaligen Zeit üblichen Praxis. Er ersetzte die vertriebenen Israeliten mit Völkern aus anderen Regionen seines Imperiums. Er ließ „Leute von Babel kommen, von Kuta, von Awa, von Hamat und Sefarwajim und ließ sie wohnen in den Städten von Sama-rien an Israels statt. Und sie nahmen

Würde Jesus die nationale Berufung Israels gemäß der Verheißungen an die hebräischen Patriarchen und Pro-pheten bestätigen? Würde er Israels Recht, im Land zu leben, bekräftigen? Oder würde er sich vielmehr auf die Seite der Palästinenser als schwache und unterdrückte Minderheit stellen? Eine starke Orientierungshilfe zur Beantwortung dieser Fragen bietet Jesu‘ Verhalten gegenüber der bekann-testen einheimischen Minderheit, die zu seiner Zeit in Israel lebte. Wie wir sehen werden, gibt es viele verblüffen-de Parallelen zwischen den Samaritern zu Jesu Zeiten und den heutigen Palä-stinensern. Wer waren also die Samari-ter und wie behandelte Jesus sie?

Samarien ein und wohnten in seinen Städten“(V. 24). Diese „Zugezogenen“, die von da an Samariter genannt wur-den, begannen sich mit einigen der im Land übriggebliebenen Israeliten zu vermischen und nahmen schnell einige ihrer religiösen Bräuche an. Zusätzlich zu ihren eigenen Göttern und Traditionen beteten sie auch den Gott Israels an und „fürchteten ihn“. Als in den Jahren 586-582 v. Chr. eine zweite Entwurzelung stattfand und das südliche Königreich Juda ins babylo-nische Exil geschickt wurde, gab dies den Samaritern noch mehr Raum, ihre Präsenz im Lande Israel zu erweitern und zu festigen.

Eine Orientierungshilfe am Beispiel der Samariter

VoN Dr. JürGEN BüHLEr, GESCHäFTSFüHrENDEr ICEJ-DIrEKTor

Jahrzehnte lang schien die Unterstützung Israels durch evangelikale Christen unerschütterlich. Heute

zögern jedoch viele Christen der jüngeren Generation in der westlichen Welt, Israel dieselbe bedin-

gungslose Unterstützung zukommen zu lassen wie ihre Eltern. Palästinensische Leidensgeschich-

ten erzeugen mehr Sympathien bei jungen Evangelikalen als die Kämpfe und Triumphe Israels. Sie

scheinen mehr durch soziale Gerechtigkeit für die „unterdrückten“ Palästinenser bewegt zu werden

als durch eine prophetisch motivierte Unterstützung des wiedererstandenen jüdischen Staates. Viele

junge Christen stehen auf Seiten der Palästinenser als scheinbar Unterlegene. Sowieso scheint Jesus

in den Evangelien sehr wenig zur aktuellen Lage zu sagen zu haben. Für eine Generation, die bekann-

termaßen viel weniger im Alten Testament liest als vorangegangene Generationen, macht dieses ver-

meintliche „Schweigen“ des Neuen Testaments einen großen Unterschied in ihrer Betrachtung des

israelisch-palästinensischen Konflikts. Sie fragen heute einfach: „Was würde Jesus tun?“

4 | 5 Aus dem Wort

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heutige Nablus, überblickt. Unterdes-sen erkannten die Juden die Samari-ter nicht als Teil ihres eigenen Volkes an und erlaubten ihnen auch nicht, den Tempel in Jerusalem zu betreten. Doch als Jesus noch ein Kind war, zwischen den Jahren 6 und 9 n. Chr., erzwangen Berichten zufolge Sama-riter während des Passahfestes den Zugang zum Tempel und entweihten ihn dadurch, dass sie Steine ins Hei-ligtum warfen. Tatsächlich war diese Beziehung Jahrhunderte lang durch Spannungen und Abneigung gekenn-zeichnet. Jüdische Schriften aus dem Jahr 200 v. Chr. bezeichneten die Samariter als „das törichte Volk“. So kam es, dass zu Jesu Zeiten Juden und Samariter keinen Umgang miteinan-der pflegten (Johannes 4,9). Jüdische Pilger auf dem Weg nach Jerusalem wurden belästigt (Lukas 9,51-55). Der jüdische Historiker Josephus berich-tet, dass im Jahr 52 n.Chr. Samariter sogar eine Gruppe Juden massakrier-ten, die nach Jerusalem pilgerten. Für die Juden wurde der Name „Samariter“ zum Schimpfwort (Joh. 8,48). Sogar die Jünger Jesu‘ mochten die Samariter nicht und wollten Feuer auf sie herun-terregnen lassen (Lukas 9,54).

jesus überschreitet Grenzen Inmit-ten dieses feindlichen und komplexen Beziehungsgeflechts schlägt Jesus einen erfrischend anderen Ton gegen-über den Samaritern an. Die Evange-lien berichten überraschenderweise,

dass Jesus sie heilte (Lukas 17,16) und auf sie zuging, sowohl auf Individuen als auch auf die ganze Gemeinschaft (Johannes 4). Tatsächlich teilte Jesus selten so tiefgründige Gedanken über Anbetung, seine eigene messianische Identität und den Geist Gottes wie mit der Frau aus Samaria an Jakobs Brun-nen. Diese Begegnung führte schließ-lich zur Erweckung im gesamten Dorf. Genau dort sprach Jesus darüber, dass die Felder weiß seien zur Ernte (Johannes 4,35ff). Dann gibt es noch das berühmte Gleichnis vom „barm-herzigen Samariter“ (Lukas 10,30-37). Sicherlich war es anstößig für jüdische Zuhörer, als Jesus den Samariter und nicht die jüdischen Priester als den wahren Nächsten des Mannes in Not beschrieb.

Jesus ließ sich somit nicht in die nega-tiven Bewertungsmuster seiner Zeit hineinziehen. Als seine Jünger Feuer auf ein Dorf der Samariter herabreg-nen lassen wollten, weil es ihrem Mei-ster nicht erlaubt hatte, hindurchzuzie-hen, schalt Jesus sie: „Wisst ihr nicht, welchen Geistes ihr seid? Der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, Menschen-seelen zu verderben, sondern zu retten“ (Lukas 9,56). Jesus sah sie also nicht als Feinde an, sondern ging auf sie mit Liebe und Erbarmen zu. Er heilte sie, diente ihnen, nutzte sie als Beispiel für seine jüdischen Brüder und sah sie sogar als Teil der Ernte an.

Widerstand gegen die Wiederher-stellung Zirka 70 Jahre später begann das jüdische Volk in sein Land zurück-zukehren und den Tempel sowie Jeru-salem wieder aufzubauen. Doch die Samariter gehörten zu den stärksten Gegnern dieser jüdischen Wiederher-stellung. Sie leisteten religiösen und politischen Widerstand (Esra 4; Nehe-mia 4,1-3). Dennoch wurden Jerusa-lem und der Tempel wiederaufgebaut, und die Juden etablierten erneut ihre Präsenz in ihrem verheißenen Hei-matland, weil der Herr mit ihnen war (Haggai 1,13).

Die Samariter stellten sich jedoch wei-terhin gegen die jüdische Rückkehr und entwickelten ihre eigene, rivalisie-rende Kultur und nationale Identität. Mit der Zeit kultivierten sie sogar ihre eigene Form des Pseudo-Judaismus. Die Propheten und die anderen Schrif-ten des Tanach wurden zurückgewie-sen. Sie sahen nur die fünf Bücher Mose als für sie verbindlich an. Aus diesem Grunde lehnten sie die Idee eines verheißenen Messias aus der Nachkommenschaft Davids ab, der das Königreich Israels wiederherstel-len würde. Vielmehr erwarteten sie eine Messias-Figur, die ein „Prophet wie Mose“ sein würde, wie das 5. Buch Mose voraussagte. Dieser sollte eine moralische und geistliche Erweckung bringen, jedoch keine Wiederherstel-lung der jüdischen Nation.

Gespannte Beziehung Als Jesus dann auftrat, hatten die Samariter bereits mehr als 700 Jahre im Land gelebt. Sie entwickelten ihre eigene Narration der Geschichte der Region und sahen sich selbst als das wahre Israel und die wah-ren Erben des Landes an. Sie behaupte-ten, von Ephraim und Manasse abzu-stammen. Den Tempel in Jerusalem betrachteten sie als einen abtrünnigen Schrein und die dortige Anbetung als gotteslästerlich. Zurzeit Alexanders des Großen bauten die Samariter einen alternativen Tempel auf ihrem heili-gen Berg Garizim – dem biblischen „Berg des Segens“, der Schechem, das

Jesus und die Samariterin am Brunnen (Screenshot einer Szene

aus der Videoserie „Life of Jesus“)

Page 6: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 02/2014

Hauses Israel“ zu konzentrieren (Matt-häus 10,5+6). Schließlich, als Jesus der Samariterin am Brunnen diente, kon-frontierte sie ihn mit der Geschichts-version ihres eigenen Volkes: „Unsere Väter haben auf diesem Berg angebetet, und ihr sagt, dass in Jerusalem der Ort sei, wo man anbeten müsse“ (Johannes 4,20). Mit anderen Worten, sie wollte wissen, wessen Narration richtig war. Und Jesus antwortete ihr: „Frau, glaube mir, es kommt die Stunde, da ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. Ihr betet an, was ihr nicht kennt; wir beten an, was wir kennen, denn das Heil ist aus den Juden. Es kommt aber die Stunde und ist jetzt, da die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden.“ (Johannes 4,20–23)

Das heil kommt von den juden Jesus weist darauf hin, dass bald eine neue Zeit der Erlösungsgeschichte anbrechen würde, in welcher der Ort der Anbetung von sekundärer Bedeu-tung sei. Jeder Gläubige würde zu einem Heiligtum für den Heiligen Geist. Doch Jesus zog daraus nicht die Schlussfolgerung, dass die jüdische Tradition irrelevant sei. Im Gegenteil, er forderte ihr samaritisches Glau-benssystem sehr heraus, indem er sagte: „Ihr betet an, was ihr nicht kennt.“ Gleichzeitig identifizierte er sich mit der jüdischen Tradition in einer Art und Weise wie sie sonst kaum in den Evangelien zu finden ist: „Wir beten an, was wir kennen, denn das Heil ist aus den Juden.“ Auf gewisse Weise unterstrei-cht Jesus bei der Frau aus Samaria, was er auch schon dem geheilten Aussät-zigen sagte, nämlich dass sie „Fremd-linge“ der Bündnisse Gottes mit Isra-el waren. Den einzigen Weg, Teil der Familie Gottes zu werden, gab es für sie durch die Bündnisse und Offen-barungen, die der jüdischen Nation geschenkt wurden.Jesus sagte nicht, dass man dadurch errettet würde, dass man Jude würde, sondern vielmehr, dass sie ihre theolo-gische und persönliche Haltung gegen-über den Juden überdenken mussten. Jahrzehnte später brachte es der Apo-stel Paulus genauso auf den Punkt: „Was ist nun der Vorzug des Juden oder was der Nutzen der Beschneidung? Viel in jeder Hinsicht. Denn zuerst sind

jesus und die Geschichte der samariter Doch während Jesus eine ungewöhnlich freundliche Haltung gegenüber den Samaritern an den Tag legte, nahm er ihnen ihre Versi-on der Geschichte nicht ab. Als Jesus die zehn Aussätzigen heilte, war der einzige, der zu ihm zurückkehrte, um sich zu bedanken, ein Samariter, zu dem Jesus sagte: „Haben sich sonst keine gefunden, die zurückkehrten, um Gott Ehre zu geben, außer diesem Fremdling?“ (Lukas 17,18) Jesus war mit Erbarmen und Heilung auf ihn zugegangen, doch er betrachtete ihn immer noch als „Fremdling“. Das griechische Wort, das hier benutzt wird, ist „Allogenes“. Es wird in der Übersetzung der Septu-aginta für den „Fremden“ benutzt, der im Land lebte. Diese Fremden hatten viele Rechte, waren aber immer noch von den Bundesverheißungen und Pri-vilegien Israels ausgeschlossen. Es war dasselbe griechische Wort, das auf den Inschriften zu finden war, welche die Tempelhöfe umgaben und nur Juden den Zutritt gestatteten, nicht den „Allo-genes“ – den Fremdlingen.

Jesus ging also auf die Samariter zu, doch er behielt gleichzeitig eine klare Unterscheidung zwischen ihnen und den Juden bei. Er instruierte einmal seine Jünger, die Städte der Samariter nicht zu betreten, sondern sich viel-mehr auf „die verlorenen Schafe des

ihnen die Aussprüche Gottes anvertraut“ (Römer 3,1+2). Jesus bestätigt daher gegenüber der Samariterin die uralte Berufung Israels durch Abraham, dass durch Israel „alle Geschlechter der Erde“ gesegnet werden sollten (1. Mose 12,3). Diese Bundesbeziehung mit Abrahams Nachkommen bleibt beste-hen, selbst wenn sie Jesus als ihren Messias ablehnen (Römer 11,28).

Die samariter unserer Tage Es gibt immer noch eine kleine Gemeinschaft von Samaritern, die heute in Israel lebt. Es sind weniger als tausend Personen, die hauptsächlich auf dem Berg Gari-zim leben, nahe der heutigen Stadt Nablus. Sie sind jedoch zu klein, um eine bedeutende Rolle im heutigen Geschehen zu spielen. Stattdessen spiegeln die Palästinenser heute viel stärker die Dynamik wieder, die zwi-schen Juden und Samaritern zur Zeit Jesu‘ herrschte. Als die Juden im Jahr 70 n.Chr. von den Römern unter Titus und später im Jahr 120 n.Chr. unter Hadrian ins Exil geschickt wurden, verbreiteten sich schnell andere Volks-gruppen auf ihrem Gebiet. Jeder nach-folgende Eroberer, der die Kontrolle über dieses zentrale Stück Land an der Kreuzung der Haupthandelsrouten der damals bekannten Welt übernahm, brachte seine eigene ethnische Grup-pe mit, seien es Römer, Byzantiner, arabisch-muslimische Eindringlinge, die Kreuzfahrer, die Mamelukken oder die ottomanischen Türken. Das Resul-tat ist eine einheimische Bevölkerung mit einer sehr bunten Mischung eth-nischer Hintergründe. Einige paläs-tinensische Christen mögen heute behaupten, sie seien die Nachkom-men der ersten messianisch-jüdischen Gemeinschaft in Israel, doch dies wäre äußerst schwer zu beweisen nach der so turbulenten Geschichte dieser Regi-on.

6 | 7 Aus dem Wort

Auf dem Souk in JerusalemAraber bei einer partie domino

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ten unter ihnen zugehen sollen, ohne die göttliche Berufung seines eigenen Volkes zu kompromittieren. Das mag ein herausfordernder Balanceakt in unserer heutigen Zeit sein, da die harte Realität am Boden oft komplexer ist, als sie erscheint. Für palästinensische Christen ist es bei Weitem schwie-riger, jungen israelischen Soldaten in die Augen zu sehen und sie „Geliebte um der Väter willen“ zu nennen, als es das für Christen aus dem Ausland ist. Für viele jüdische Gläubige ist es gleichermaßen schwierig, diese paläs-tinensischen Christen als ihre Brüder und Schwestern anzunehmen, die ihr biblisches Recht auf das Land in Frage stellen und sogar ihre Unterstützung für Israels schlimmste Feinde verlau-ten lassen. Letzten Endes ist die Gemeinde in den Nationen dazu aufgerufen, für beide Seiten zu beten und sich um beide Seiten zu kümmern. Wir sind beru-fen, Gottes Verheißungen für Isra-el hochzuhalten und eine Nation zu unterstützen, die nach 2000 Jahren in das Land ihrer Vorväter zurück-gekehrt ist und weiterhin von unver-söhnlichen Feinden umgeben ist, die sich ihrer Zerstörung verschrieben haben. Wir sind auch dazu berufen, die Bedürfnisse unserer arabischen Geschwister im Land anzuerkennen, die oft zwischen allen Stühlen sitzen, nämlich zwischen ihren langjährigen muslimischen Nachbarn und der neuen jüdischen Realität. Das bedeu-tet, wir sind dazu berufen, Friedens-stifter zu sein, ohne die Wahrheit dafür zu opfern. Möge der Herr uns dabei helfen, diese wichtigen Bestrebungen auch umzusetzen.

muslime und Christen Es ist histo-risch gut dokumentiert, dass viele Ara-ber aus benachbarten Ländern im 19. Jahrhundert ins Land Israel zogen, um Arbeit zu finden, welche durch die zionistische Bewegung geschaffen wurde, als die Juden zurückkehrten und begannen, das Land zu kultivie-ren. Die meisten dieser Leute würden sich heute Palästinenser nennen. Ihre überwältigende Mehrheit sind Musli-me. Sie lehnen nicht nur die Lehre der Bibel ab, sondern behaupten auch, dass die Juden weder ein Recht auf das Land noch eine historische Verbindung zum Land hätten. Unterstützt von der welt-weiten Ummah (der Gemeinschaft der Muslime), widerstehen sie mit allen Mitteln der Wiederherstellung Israels, genauso wie die Samariter in der Zeit Nehemias und Esras. Auf der anderen Seite gibt es die kleine palästinensisch-christliche Gemein-schaft, die mit uns ihren Glauben an Christus und die Bibel teilt. Doch sie haben ihre eigene verzerrte Version der Geschichte und Theologie entwickelt. Viele der palästinensischen Christen lehnen die Wiederherstellung eines jüdischen Staates sowohl politisch als auch theologisch ab. In ihrer eigenen nationalistischen Version der Ersatz-theologie betrachten sie das jüdische Volk nicht nur als ersetzt durch die Gemeinde, sondern für sie ist Jesus zu einem Palästinenser geworden – als einer der wahren Hüter des Heiligen Landes. Die Verheißungen Gottes an Israel sind entweder durch Jesus erfüllt worden oder fallen nun den Palästi-nensern zu. Wie in biblischen Zeiten haben beide Seiten kaum Umgang miteinander. Diese angespannte Bezie-hung hat sogar noch einen höheren Blutzoll gefordert als in den Zeiten Nehemias, Esras und Jesu’.

unsere herausforderung heute Diese einzigartige Haltung Jesu’ gegenüber den Samaritern kann uns helfen, uns den Herausforderungen des israelisch-palästinensischen Kon-flikts heute zu stellen. Jesus zeigte den Samaritern, die von den meisten seiner Landsleute nicht akzeptiert wur-den, Barmherzigkeit. In seinem Dienst waren sie die einzigen, die neben den Juden eine persönliche Berührung des Messias erleben durften. Nach seiner

Auferstehung instruierte Jesus seine Jünger, die Samariter als die ersten Nichtjuden zu sehen, die das Evange-lium empfangen sollten. Philippus, Petrus und Johannes folgten dieser Aufforderung und brachten ihnen eine mächtige Erweckung. Genauso ist die Gemeinde heute aufgefordert, mit der gleichen Barmherzigkeit auf die Paläs-tinenser zuzugehen, insbesondere auf die Gläubigen unter ihnen. Sie fühlen sich oft von vielen Evangelikalen aus dem Ausland vergessen, die Israel zwar Unterstützung zeigen, doch ihre ara-bischen Brüder ignorieren, die eben-falls im Land leben. Doch wir lernen auch von Jesus, dass er die Samariter, obwohl sie bereits hunderte von Jahren im Land lebten, immer noch als „Fremdlinge“ betrach-tete, obwohl sie sich dadurch sicherlich beleidigt fühlten. Jesus leugnete nicht ihr Recht, im Land zu leben, aber er bestätigte gleichzeitig die einzigartigen Bundesverheißungen, die Israel galten, einschließlich der Landesverheißung. Paulus schreibt, dass „Christus ein Die-ner der Beschneidung geworden ist um der Wahrheit Gottes willen, um die Verhei-ßungen der Väter zu bestätigen” (Römer 15,8). Er wurde von Gott gesandt, um „Barmherzigkeit zu üben an unseren Vätern und seines heiligen Bundes zu gedenken, des Eides, den er Abraham, unserem Vater, geschworen hat“ (Lukas 1,72ff), aber nicht, um diesen Bund zu vergessen oder ihn aufzugeben.

Beispielhafter Balanceakt So hat uns Jesus in der Zeit seines Wirkens ein bemerkenswertes Beispiel dafür gegeben, wie wir auf die Palästinen-ser, und insbesondere auf die Chris-

Versammlung heutiger Samariter auf dem Berg Garizim

Page 8: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 02/2014

8 | 9 ICEJ-Deutschland

VoN LISA SCHMID

dEr SIEG dES lEBENS üBEr dEN tOd

ICEJ beteiligt sich am „MARCH OF THE LIVING“

„Die Marschteilnehmer haben an die-sem Tag eine Botschaft laut ausgerufen: Hitler hat verloren, das Leben hat gewon-nen! Die Rechnung des Bösen ist nicht aufgegangen“, erklärte Gottfried Bühler, Leiter der ICEJ-Deutschland, der die deutsche Schülergruppe begleitete. „Das ist eine Botschaft, die uns Mut macht, an unserem Platz aufzustehen und uns für das Leben, für Jesus einzusetzen. Sie ermutigt uns auch, unsere Geschichte nicht zu vergessen, sondern Verantwor-tung für sie zu übernehmen.“ Dennoch war diese sehr interaktive „Geschichts-stunde“ keine leichte Kost „Auch wenn man schon das zweite oder dritte Mal dort ist, ist dieser Ort immer wieder schockierend. Wenn man nicht tausende jüdische Schüler dort sehen würde, wäre er kaum auszuhalten“, sagte Bühler.

Bewegende Begegnungen Die Begeg-nungen mit jüdischen Jugendlichen und Holocaustüberlebenden verliefen durchweg positiv. Gerade die deutschen Flaggen, welche die deutsche Gruppe neben israelischen dabei hatte, reg-ten immer wieder zu Gesprächen an. „Eine alte Dame suchte immer wieder den Blickkontakt zu mir, schaute auf meine Deutschland-Flagge“, berichtete Stephan Lehnert, Büroleiter der ICEJ-

Deutschland. „Wir sind dann aufein-ander zugegangen, es war eine Holo-caustüberlebende aus Florida. ‚Seid ihr Christen?‘, fragte sie mich sofort. Als ich bejahte, sagte sie: ‚Das sieht man‘. Sie hatte Tränen in den Augen und bedankte sich ganz herzlich bei mir, dass wir gekommen waren.“

Gemeinsames Programm mit Tsche-chen und slowaken Der Marsch war für die deutsche Gruppe eingebettet in ein mehrtägiges Bildungsprogramm, das vom tschechischen und slowaki-schen Zweig der ICEJ organisiert und vorbereitet worden war. Es nahm in Prag seinen Anfang. Gemeinsam mit tschechischen und slowakischen Alters-genossen beteiligten sich die deutschen Schüler an einem „Marsch des guten Willens“ gegen Antisemitismus durch Prag und hörten das bewegende Zeug-nis einer Holocaustüberlebenden. Nach

dem Marsch in Auschwitz bereiteten sie ihre Erlebnisse in einem gemeinsa-men Workshop auf. „Es ist für mich ein Zeichen großer Hoffnung, dass wir als Deutsche, Tschechen und Slowa ken, gerade wegen unserer schmerzvollen Geschichte, zusammengekommen und dann gemeinsam in Auschwitz gelau-fen sind. Das ist der richtige Ansatz, gerade in der heutigen Zeit, wenn man sieht, was in der Ukraine passiert“, sagte Gottfried Bühler. „Sowohl die Schüler als auch die Lehrer haben super mitge-macht und sich voll eingebracht.“

die deutsche Schülergruppe beim MArch OF thE lIVING 2014

Am israelischen Holocaustgedenktag, dem 28. April, haben über

11 000 jüdische Jugendliche aus der ganzen Welt mit dem alljähr-

lichen „MArCH oF THE LIVING“ von Auschwitz nach Birkenau

der opfer der Schoah in Polen gedacht. Auch dieses Jahr nahm

der Deutsche Zweig der ICEJ mit einer Gruppe deutscher Schü-

ler und Lehrer an der Gedenkveranstaltung teil. 70 Schüler und

Lehrer aus sechs Schulen Baden-Württembergs und weitere 30

Erwachsene gehörten zur Delegation der ICEJ-Deutschland.

2015 wird es wieder eine Schüler- und Erwachsenenreise zum MARCH OF THE LIVING geben. Seien Sie dabei! Weitere Informationen auf Seite 29

Page 9: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 02/2014

Der polnische Bahnhof Oswiecim am 28. April 2014: Kurz nach sieben Uhr treffen hier einige hundert Juden mit dem Zug von Budapest ein, nach mehr als neunstündiger Fahrt. Sie reisen zum MARCH OF THE LIVING an, der dieses Jahr besonders der Vernichtung der ungarischen Juden vor 70 Jahren gedenkt. Sie sind aus aller Welt gekom-men: Junge Leute aus Israel, orthodoxe Juden, unverkennbar an ihrer Klei-dung, die gleich nach ihrer Ankunft anfangen zu beten und zu singen. Ältere Juden aus anderen Ländern sind dabei. „Ich komme aus Argentinien“, erwidert eine ältere Dame auf unse-re freundliche Frage und nimmt gern die Stoffrose und die Begrüßungskarte entgegen, die wir ihr überreichen.

Rosen zur Begrüßung Mitglieder der Darmstädter Marienschwesternschaft hatten die Idee, allen, die sich zum 70-jährigen Gedenken der Deportation ungarischer Juden mit dem Zug von Budapest nach Auschwitz aufgemacht

haben, auf dem Ankunftsbahnhof eine Rose zu überreichen. Der Deutsche Zweig der ICEJ nahm diesen Gedan-ken gern auf. 30 erwachsene Teilneh-mer der ICEJ-Gruppe beteiligten sich an diesem Begrüßungskomitee, Ver-treter weiterer Israelwerke schlossen sich an.

Damals: Grauen bei der Ankunft Tief bewegt stehen wir als 60 Chris-ten aus Deutschland und auch aus der polnischen örtlichen Pfingstge-meinde an diesem sonnigen, aber fri-schen Montagmorgen zum Empfang auf dem Bahnsteig, als der Zug aus Budapest langsam einrollt. Jeder von uns mit Bildern im Kopf, wie es sich

VON BUdApESt NAch AUSchwItZ

ICEJ-Gruppe begrüßt den „Zug der Lebenden“

VoN HANNELorE ILLGEN, VorSTANDSMITGLIED DEr ICEJ-DEUTSCHLAND

hannelore Illgen überreicht rosen und Grußkarten

2015 wird es wieder eine Schüler- und Erwachsenenreise zum MARCH OF THE LIVING geben. Seien Sie dabei! Weitere Informationen auf Seite 29

Empfang ungarischer Juden am Bahnhof in Oswiecim

vermutlich vor fast genau 70 Jahren abgespielt haben muss: Verängstigte ungarische Juden, die familienweise mit ihren wenigen Habseligkeiten aus Ungarn eintreffen – der von den Nazis beschlossenen Ermordung entgegen, nach qualvoller, auf jeden Fall mehr als neun Stunden dauernder Reise, einge-pfercht in Güterwaggons, bis zu 4.000 Menschen je Güterzug, zwei oder drei solcher Transporte am Tag. Inner-halb von nicht einmal zwei Monaten, von Mitte Mai bis Anfang Juli, sind so ungefähr 430.000 Menschen nach Auschwitz geschafft worden, wo ihr Leben brutal ausgelöscht wurde. Min-destens zwei Drittel der in Auschwitz Ankommenden wurden noch am sel-ben Tag in die Gaskammern getrieben.

heute: Bewegtes Gedenken „Als Nachfahren der Täter und als Christen aus Deutschland gedenken wir heute mit Ihnen gemeinsam der Opfer und ehren ihr Andenken“ heißt es in der kurzen schriftlichen Erklärung, die wir den Ankommenden in Ungarisch, Deutsch und Englisch überreichen, „stellvertretend für alle Christen in Deutschland, die Schmerz tragen über das, was durch unser Volk gesche-hen ist“. Rosen und Karten werden gern entgegengenommen, unsere „Schalom“-Rufe und Willkommens-worte oft erwidert.

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Stimmung erwartet, eine Art Trauermarsch; stattdessen erlebten sie eine lebendige Atmosphäre. „Das ist ja auch der Marsch der Lebenden! Wir sind am Leben!“ hatte ein deut-scher Jude der überraschten 15-Jährigen erklärt. Clara ist sich bewusst, was es bedeutet, dass sie als deutsche Schüler bei dem „MARCH OF THE LIVING“ dabei sein konnten: „Wir empfinden es als eine Ehre, dass wir als deutsche Schule Deutschland repräsentieren durften.“Am Ende des Workshops hatten die Schüler noch Gelegen-heit, Schlomo Cohen, einem Israeli, der mit den deutschen Schülern reiste, Fragen zu stellen. Diese Chance nutzten die Jugendlichen, von denen die meisten keinen Juden oder Israeli persönlich kennen.

Botschafter Die Schüler traten mit einem vorwärts gerichte-ten Blick die Rückreise in ihre jeweilige Heimat an. Von der Reise zum „MARCH OF THE LIVING“ gehen sie verändert heim. Neue Gedanken und Perspektiven wurden gewonnen. Gottfried Bühler wünschte sich genau dies: „Die Vergangen-heit soll nicht vergessen werden und die Fehler der Vergan-genheit sollen sich nicht wiederholen!“ Mojmír Kallus, Leiter des tschechischen Zweiges der ICEJ, ermutigte die Schüler, Botschafter zu sein: „Gebt das weiter, was ihr in den letzten Tagen erlebt habt!“, verabschiedete er die Jugendlichen.

„Wir wollen die Schüler mit der Geschichte unseres deut-schen Volkes konfrontieren und für die biblischen Wahr-heiten und Werte sensibilisieren!“ Das sagte Gottfried Büh-ler beim abschließenden Workshop nach dem MARCH OF THE LIVING. Rund 270 Schüler aus Deutschland, Tschechien und der Slowakei bereiteten ihre Teilnahme am Marsch einen Tag später, am 29. April dieses Jahres, gemeinsam in Trinec/Tschechien auf.

schicksale vor Augen In ihren eigenen Gruppen tauschten sich die Schüler der insgesamt neunzehn Schulen darüber aus, was sie besonders berührt hatte. Je ein Jugendlicher pro Schule sprach im Anschluss über die gesammelten Gedan-ken. Durch Simultanübersetzung erfuhren die Teilnehmer, mit welchen Empfindungen und Eindrücken die fremd-sprachigen Schüler nach Hause fuhren. Ein tschechischer Gymnasiast aus Budweis berichtete beispielsweise, dass seine Gruppe vor allem von der Größe Birkenaus und der Präzision der Anlagen geschockt war. „Durch Fotos und Zeitzeugenberichte haben wir nun nicht mehr nur Zahlen und Statistiken, sondern Schicksale vor Augen“, sagte der tschechische Teilnehmer. Gerade sie als Teenager könnten es sich nicht ausmalen, was es bedeutete, als Jugendlicher in einem Lager zu leben. „Wir fahren mit der noch stärkeren Überzeugung zurück, dass so etwas wie der Holocaust nie wieder geschehen darf“, fasste der Schüler zusammen.

„Wir sind am leben!“ Clara Immler vom Leonberger Johannes-Kepler-Gymnasium erzählte von den Erfahrungen ihrer Mitschüler. Sie hatten eine traurige und bedrückte

GEMEINSAMES ZUrücK- UNd VOrwärtSBlIcKEN

Schüler aus Deutschland, Tschechien und der Slowakei bereiten ihre Teilnahme am MARCH OF THE LIVING gemeinsam auf.

10 | 11 ICEJ-Deutschland

Informationen zum MARCH OF THE LIVING 2015 auf Seite 29!

VoN SALoME E. MAyEr, TEILNEHMErIN AM MArCH oF THE LIVING

Mojmír Kallus, leiter der IcEJ tschechien und die teilnehmenden Schüler

Page 11: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 02/2014

Der Chor und das Orchester Laudamus Te Stuttgart haben zu Ostern in Baden-Württemberg gemeinsam mit Gastsän-gern und Instrumentalisten aus Israel Händels Messias auf Hebräisch aufge-führt. Die drei Premierenkonzerte in hebräischer Sprache fanden unter der Leitung der Dirigentin Monica Meira Vasques auf der Langensteinbacher Höhe (Karlsbad), im Forum Schön-blick (Schwäbisch Gmünd) und im voll besetzten Kursaal Stuttgart-Bad Cann-statt statt.

Generalkonsul als schirmherr Schirmherr der Veranstaltungen war Dr. Dan Shaham Ben-Hayun, General-konsul des Staates Israel für Süd-deutschland, der bei der Aufführung

in Stuttgart am Ostermontag die Kon-zertbesucher persönlich begrüßte. „Die Aufführung des Messias in hebräischer Sprache ist ein Zeichen der Hoffnung, Versöhnung und Freundschaft“, erklär-te er in seinem Grußwort. Mitveranstal-ter in Stuttgart war der Deutsche Zweig der Internationalen Christlichen Bot-schaft Jerusalem (ICEJ). ICEJ-Gesamt-

leiter Dr. Jürgen Bühler aus Jerusalem, der sich auf dem Rückweg von Mexiko nach Israel befand, war ebenfalls anwe-send.

klangfarbe und leidenschaft „Da dieses Werk ausschließlich aus ver-tonten Bibeltexten besteht, sind wir mit der hebräischen Übersetzung an den Ursprung dieser Worte gegangen“, erläuterte der Vorsitzende von Lauda-mus Te, Martin Seiler (Trompete), die Motivation für diese außergewöhnliche Konzertreihe. „Dies gibt dem Werk eine ganz neue klangliche Farbe.“ Die israelischen Solisten Ye'ela Avital (Sopran), Ella Wilhelm (Alt) und Yeho-natan Haimovich (Bass) überzeugten zusammen mit dem deutschen Tenor Florian Eisentraut jedoch nicht nur durch Klangfarbe, sondern auch durch ihre leidenschaftliche und intensive

häNdElS MESSIAS AUF hEBräISch

Israelis und Deutsche führen biblisches Oratorium gemeinsam auf

VoN LISA SCHMID

Interpretation der Arien und Rezi-tative. Auch der gemischte deutsch-israelische Chor und das Orchester begeisterten mit ihren Darbietungen das Publikum. Stehende Ovationen rundeten die sehr gelungenen Auffüh-rungen ab.

juden und Christen „Gemeinsam mit den israelischen Solisten, Chorsängern und Instrumentalisten möchten wir durch die Aufführungen des Messias die Verbundenheit zwischen Juden und Christen zum Ausdruck bringen“, sagte Dirigentin Vasques. Sie organi-siert schon seit mehreren Jahren Kon-zerte geistlicher Musik in Deutschland und Israel.

Audioaufnahmen Eine Audio-CD der hebräischen Urauf-führung in Deutsch-land kann im ICEJ-

Shop vorbestellt werden, siehe letzte Seite dieses Heftes. Sie befindet sich gerade in der Produktion und wird voraussichtlich Anfang Juli verschickt. Der Preis für eine CD beträgt 12 Euro zuzüglich Versandkosten.

Israelische und deutsche Solisten, Musiker und chorsänger

der voll besetzte Kursaal in Stuttgart-Bad cannstatt

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MAZAl tOV UNd hErZlIch wIllKOMMEN ZUr FEIEr!VoN HANSJörG BISCHoF, DIrEKTor DEr ICEJ-SCHWEIZ

Schweizer Zweig der ICEJ feiert 30-jähriges Bestehen

12 | 13 ICEJ-Hilfsdienste

Der Schweizer Zweig der Int. Christlichen Botschaft

Jerusalem feiert dieses Jahr sein 30-jähriges Bestehen –

Gründungsjahr 1984.

Mit Gottes Gnade konnte der Verein über all die Jahre

für Israel und besonders Jerusalem einstehen. Durch das

Mittragen treuer Freunde war es möglich, die Arbeit in

Jerusalem tatkräftig zu unterstützen, insbesondere auch

den Sozialdienst und Projekte.

Das Jubiläum als Meilenstein erlaubt uns einen dankbaren Rückblick, ist aber auch zugleich ein Wegweiser in die Zukunft, denn die Herausforderungen werden nicht geringer - aber auch die Möglichkeiten sind groß und zahlreich.

Darum das Motto aus Psalm 102, 14:„Du wirst dich aufmachen und dich über Zion erbarmen; denn es ist Zeit, dass du ihr gnädig bist, die Stunde ist gekommen.“

Um den besonderen Anlass gebührend zu feiern, laden wir all unsere Freunde aus der Schweiz und unseren Nachbar-ländern zu zwei Festveranstaltungen ein:

jubiläumsfeier , Sonntag, 27 Juli 2014, 14.00 Uhr im Congress Centre Kursaal Interlaken mit Jürgen Bühler, Geschäftsführender Direktor der ICEJ Jerusalem, und ver-schiedenen Gastrednern

hotel: Jungfraublick, www.jungfraublick.com, Tel. +41 33 856 27 27

Edelweiss, www.edelweisswengen.ch, Tel.+41 33 855 23 88

Anmeldung über ICEJ Schweiz, Postfach 11, CH-5057 Reitnau, Tel. +41 62 726 07 68, E-mail: [email protected] direkt im Hotel mit dem Hinweis: Israelwoche

Es ist ein grosses Vorrecht, dass wir in dieser Zeit mit Israel in Gottes Plan und Gedanken eingebunden sein dürfen.Mit einem herzlichen Schalom laden wir Euch ein, mit uns dieses Jubiläumsfest zu feiern,Hansjörg und Astrid Bischof, ICEJ Schweiz

israel-Woche, 26.Juli - 2.August 2014 im schönen Wengen, Berneroberland, erholsame Seminarwoche mit biblischen Themen zu Israel.sprecher:

Dr. Jürgen Bühler, Jerusalem Rev. Malcolm Hedding, USA Gottfried Bühler, ICEJ Deutschland Karl Klanner, ICEJ Österreich Werner Bischof, Schweiz

leitung: Hansjörg Bischof, ICEJ Schweiz

Page 13: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 02/2014

Die jüdische Masseneinwanderung zurück ins Land Isra-el beginnt in der modernen Zeitrechnung Anfang 1880; damals flohen Juden vor Pogromen in Russland. Sie grün-deten Gemeinschaftssiedlungen wie Petach Tikwa und Ris-chon LeZion, heute moderne israelische Städte. Ungefähr zur selben Zeit unternahmen Juden aus dem Jemen die lange Heimreise und siedelten sich nahe der Altstadt Jeru-salems an.

Seitdem sind 3,5 Millionen Juden aus mehr als 100 Ländern nach Israel zurückgekehrt. Einige kamen freiwillig, inspi-riert durch die biblische Hoffnung, ihre Nation in ihrer uralten Heimat wieder aufzubauen. Andere flohen vor Anti-semitismus und weiteren Gefahren, wie beispielsweise vor dem Völkermord der Nazis in Europa. Wieder andere kamen als Flüchtlinge, die nach Israels Neugründung 1948 aus den arabischen Nachbarstaaten vertrieben wurden.

SchwErpUNKt AlIJAh

Chronik der jüdischen Einwanderung nach Israel

ICEJ-NACHrICHTENrEDAKTIoN

hÖhEpUNKtE dEr MOdErNEN AlIJAh (hEBräISch Für EINwANdErUNG):

1882 – Die Hovevei Zion (Liebhaber Zions) kommen aus Südrussland und siedeln sich in Ri-schon LeZion (Erster zu Zion) an.

1904 – Eine zweite Einwanderungs-welle beginnt, als Pogrome im zaris-tischen Russland eskalieren.

1924 – Juden k o m m e n i n großer Anzahl aus Polen wegen der ant i semi -tischen Politik der polnischen Regierung.

1933 – Die Nazis kommen in Deutschland an die Macht. Viele deutsche Juden fliehen in das britische Mandatsgebiet Palästina.

1945 –Ende des Zweiten Weltkrieges machen sich 400 000 europäische Juden, die den Holocaust überlebt haben, nach Israel auf, einige im Rah-men von Untergrundoperationen, da die Briten die jüdische Einwanderung beschränken.

1949 – Bei der Operation „fliegen-der Teppich“ willigt Jemen ein, dass 45 000 Juden heimlich mit 380 Flügen der Israelis, Briten und Amerikaner das Land verlassen.

1984 – „Operation Moses“: Israel beginnt eine Notfall-Luftbrücke unter strikter Nachrichtensperre, um 8 000 äthiopische Juden aus behelfsmäßigen Lagern in Äthiopien und im Sudan auszufliegen.

1989 – Mit dem Zusammenbruch des Kommunismus beginnt der Massen-Exodus von über einer Million rus-sischsprachiger Juden aus der früheren Sowjetunion.

1991 – „Operation Solomo“: Israel rettet per Luftbrücke an einem Wochenende fast 15 000 äthiopische Juden, die vom Bürgerkrieg bedroht sind. 34 Flüge

finden statt, wobei die Sitze aus den Maschinen ausgebaut werden, um mehr Passagieren Platz bieten zu kön-nen. Diese Operation hält immer noch den Weltrekord der meisten Passagiere in einem Flugzeug: Eine Boeing 747 transportierte 1122 Personen.

2005 – Die ersten Flüge der Bnei-Menasche-Juden aus Indien landen in Israel.

2008 – Die Wirtschaftskrise und wachsender Antisemitismus führen zu einem Anstieg der Alijah aus dem Westen.

2014 – Unruhen in der Ukraine schei-nen eine neue Einwanderungswelle aus dem Norden auszulösen.

1948 – Nach der Unabhängigkeitser-klärung Israels werden zirka 800 000 Juden aus den arabischen Nach-barstaaten vertrieben und strömen nach Israel.

Page 14: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 02/2014

IcEJ BrINGt BNEI MENASchE NAch ISrAEl

Ende Mai wird eine weitere Gruppe von zirka 250 indi-schen Juden vom Stamm Manasse (Bnei Menasche auf Hebräisch) mit ihrer Heim-kehr nach Israel beginnen. Sie sind auf mehrere Flüge verteilt, die von der ICEJ finanziert wurden. Insge-samt hat die ICEJ damit fast 700 Mitgliedern dieses uralten biblischen Stammes in den letzten 18 Monaten bei der Einwanderung nach Isra-el geholfen. Es warten immer noch 7000 Mitglieder der Bnei Menasche in Nordostindien darauf, nach 2700 Jahren des Exils in ihre Heimat Israel zurückzukehren und dort bereits angekommene Familien-mitglieder wiederzusehen.

Begegnung mit Westlern Die Bnei Menasche führen ihre Wurzeln auf den Stamm Manasse, einen der „verlorenen Stämme“ Israels zurück. Ihre Vorfahren wurden durch die Assyrer vor 2700 Jahren ins Exil verschleppt und wanderten der Seidenstraße entlang nach Osten, bis sie sich im Nordos-ten Indiens zwischen Burma und Bangladesch niederließen. Michael Freund ist Leiter der israelischen Organisation Shavei Israel, die sich für die Einwanderung der indischen Juden stark macht und eng mit der ICEJ zusammenarbeitet. Er erklärte uns kürzlich, dass die ersten Westler, welche die Bnei Menasche vor mehr als 100 Jahren trafen, britische Missionare waren. Diese waren erstaunt über den Glauben der Bnei Menasche an den einen wahren Gott, den sie „Yah“ nannten. In ihrer Volksgruppe durfte kein Schweinefleisch gegessen werden, und sie kannten biblische Geschichten, obwohl ihre heiligen Bücher schon vor langer Zeit geraubt und verbrannt worden waren.

heimat im herzen „Trotz ihrer Jahrhunderte andauernden Wanderungen vergaßen die Bnei Menasche niemals, wer sie waren und woher sie gekommen sind. Und sie hörten niemals auf, von einer Heimkehr nach Zion zu träumen“, erklärte Freund. „Sie hielten den Sabbat, die Speisegesetze und die Reinigungsvorschriften, sie hielten ihren Glauben in

ihren Herzen lebendig und ließen sich von ihrem Traum nicht abbringen. Und ich glaube, jetzt wird ihre Treue belohnt, Gott bringt sie zurück”, fügte er hinzu. Auf Grundlage dieser Beweise hat das Oberrabbi nat Israels die Bnei Menasche vor zehn Jahren offiziell als Nach-fahren Israels anerkannt.„Der Prophet Jesaja hat gesagt, dass die Nationen uns auf ihren Schultern zurück in unser Land tragen

würden. Jemanden auf den Schultern zu tragen kann auch bedeuten, jemanden in Liebe, im Gebet und durch finan-zielle Unterstützung zu tragen. Das ist auch eine Art und Weise uns hierher zurückzubringen, und das ist genau das, was Ihr Christen tut”, sagte Freund begeistert.

VoN DAVID PArSoNS

250 indische Juden kommen im Frühsommer

14 | 15 ICEJ-Hilfsdienste

Bitte helfen Sie uns weiterhin, die Bnei Menasche bei ihrer prophetischen und histori-schen heimkehr in das land ihrer Vorväter zu unterstützen! Ein Flugticket, das Inlandsflüge in Indien und den langstreckenflug nach tel-Aviv abdeckt, kostet 730 Euro. Als Verwendungszweck bitte Bnei menasche angeben, vielen dank!

Ankunft von Bnei-Menasche-Juden in tel-Aviv

Michael Freund (Mitte) begrüßt Bnei Menasche am Flughafen

Page 15: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 02/2014

Gründungsjahr 1920 habe Keren HaYesod bereits die Pio-niere im Land Israel unterstützt, so dass diese ihren ersten Traktor kaufen oder ihr erstes Haus bauen konnten. „Wir haben verstanden, wie wichtig es ist, in die Infrastruktur zu investieren. Denken Sie nur an die israelische Landeswas-serleitung von Galiläa in die südliche Wüste – wir haben das bewerkstelligt!“

Erfüllung biblischer Prophetie „Ich erkläre immer in einem Satz, was wir machen: ‚Wir erfüllen biblische Prophe-tien.‘ Gott hat versprochen, die Juden zurück in ihre Hei-mat zu bringen. Es hat 2000 Jahre des Gebets gebraucht, doch jetzt passiert es in unserer Zeit“, betonte S a n d b e r g . „ G o t t sagte, sie würden von den Enden der Erde zurückkehren, und hier sind sie, Juden aus Indien und China im Osten, aus Äthiopien im Süden, aus Nord- und Lateinamerika im Westen und aus Europa und Russland im Norden. Ich fühle mich so privilegiert, an diesem Prozess beteiligt zu sein. Mir ist es auch wich-tig, die Zusammenarbeit mit unseren christlichen Freun-den zu erweitern; es ist sehr spannend, so zusammen zu arbeiten.“

Zusammenarbeit mit jewish Agency Die ICEJ arbeitet eng mit der Jewish Agency for Israel zusammen, die für die jüdische Einwanderung nach Israel zuständig ist. Uns ist es gleichzeitig auch wichtig, unsere eigenen Alijah-Aktivitäten durchzuführen, damit die Neueinwanderer erfahren, dass Christen ihnen bei ihrer Heimkehr nach Israel helfen. Die enge Beziehung zur Jewish Agency und ihrer Fundraising-Organisation Keren HaYesod ist uns ein Herzensanliegen. Wir haben bei vielen Gelegenheiten ihre Einwanderungs- und Eingliederungsinitiativen unterstützt; oft in kritischen Zeiten, als Juden gefährdet waren, wie beispielsweise jetzt im Bürgerkrieg in der Ukraine.

investition in land und leute Vor kurzem sprachen wir mit Eliezer „Moody“ Sandberg, dem Vorsitzenden von Keren HaYesod weltweit, über seine Organisation. „Wir bilden ein wichtiges Verbindungsglied zwischen dem Staat Israel und der jüdischen Gemeinschaft auf der ganzen Welt“, erklärte er. „Und es geht nicht nur um die Einwan-derung, sondern auch um die Eingliederung.” Seit ihrem

EIN wIchtIGEr pArtNEr BEI dEr hEIMKEhr

ICEJ hilft über 115 000 Juden, nach Israel einzuwandern

VoN DAVID PArSoNS

Die ICEJ ist seit ihrer Gründung in den 1980er Jahren sehr aktiv an der Heimkehr des jüdischen

Volkes nach Israel beteiligt. Seit 1989 haben wir über 115 000 Juden bei ihrer Einwanderung (hebrä-

isch Alijah) unterstützt, u.a. durch die Finanzierung von über 75 Charterflügen. In vielen Ländern

sind wir an Informationskampagnen für die jüdische Bevölkerung beteiligt und helfen auch bei der

Beförderung zu den Abflughäfen. In Israel selbst fördern wir Eingliederungsprogramme für die Neu-

einwanderer.

Bitte unterstützen Sie auch weiterhin die Alijah-Arbeit der IcEJ. Als Verwendungszweck bitte Alijah angeben, herzlichen dank!

Ankunft des ersten russischen Fluges der IcEJ

Eliezer Sandberg empfängt äthiopische Juden in Israel

Page 16: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 02/2014

16 | 17 ICEJ-Hilfsdienste

VoN DEr ICEJ-SoZIALABTEILUNG

StrEIFlIchtEr AUS dEM hAIFA-hEIM

Begegnungen, Hilfsaktionen und Ausflüge

Ende April sind die Bewohner des Haifa-Heims anlässlich des israeli-schen Holocaustgedenktages zu einem Konzert des Symphonie-Orchesters von Haifa eingeladen worden. Vor Beginn der Aufführung erzählte Schoschanna Kolmer (94), die Au schwitz über-lebte, dem Publikum ihre persönliche Geschichte. Es gab auch eine sehr bewegende Gedenkveranstaltung im Haifa-Heim selbst, an der viele Über-lebende, Soldaten und Gäste teilnah-men. Einen Tag vor dem Gedenk tag besuchten Schüler und Pfadfinder das Heim. Sie überreichten den Bewoh-nern Blumen und versicherten ihnen: „Wir werden Euch nicht vergessen.“

Christen bitten um Vergebung Im April besuchte eine Gruppe britischer Christen das Haifa-Heim. Sie baten die Bewohner um Vergebung für das hartherzige Verhalten Großbritanniens gegenüber Holocaustüberlebenden, die nach dem Zweiten Weltkrieg ver-suchten, in das Land Israel zu gelan-gen. Einige der Bewohner kannten dieses Verhalten nur zu gut. Als sie als

Waisenkinder die Küste ihres Heimat-landes erreichten, wurden sie von den Briten ins Gefangenenlager nach Atlit gebracht. Diese Erfahrung, wieder hin-ter Stacheldraht zu sitzen, vergrößerte nur das Trauma und die Verunsi-cherung nach den schrecklichen Erleb-nissen in den Konzentrationslagern Europas. Die Bitte um Vergebung der britischen Christen stieß auf sehr posi-tive Resonanz bei allen Beteiligten.

Passah-Pakete Kurz vor dem Pas-sah-Fest nahmen die Bewohner des Haifa-Heimes an einer besonderen Hilfsaktion teil: Gemeinsam mit wei-teren Freiwilligen packten sie Lebens-mittelpakete für arme jüdische Fami-lien in der Umgebung. Die Bewohner waren mit großer Begeisterung dabei, hatten sie doch während der Nazi-Zeit als Kinder selbst viel Hunger und Entbehrungen erleiden müssen. Eifrig stapelten sie ungesäuertes Mazza-Brot, Traubensaft, koschere Kekse und wei-tere Lebensmittel in die bereitstehen-den Kartons. Auch Mitarbeiter der ICEJ aus Jerusalem und eine Gruppe Polizisten aus Haifa beteiligten sich an der Aktion. Die Lebensmittelpakete

wurden später an 1000 bedürftige Familien, Allein-erziehende und Holocaustüber-lebende im Um-kreis von Haifa verteilt, gerade rechtzeitig zu den Passah-Feierta-gen. „Es wärmt

Ein kurzer rückblick auf aktuelle Ereignisse im betreuten Wohnheim für bedürftige Holocaustüberle-

bende der ICEJ in Haifa

Konzertbesuch in haifa

passah-pakete werden gepackt

Page 17: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 02/2014

mir das Herz zu sehen, wie unsere christlichen Freunde mit anfassen, so dass die Bedürftigen das Passahfest in Würde feiern können”, sagte Schimon Sabag, der Direktor des Haifa-Heimes.

junge Besucher Eine besondere Spende der ICEJ aus Neuseeland ermöglichte es dem Haifa-Heim, zehn Computer zu erwerben; diese wurden in einem eigens dafür eingerichteten Raum aufgestellt. Dort können die Bewohner die Computer nun mit Hilfe von Schulkindern aus der Umgebung nutzen. Zweimal die Woche kom-men Schüler aus einer nahegelegenen Schule ins Heim, um den Senioren beizubringen, was man alles mit einem Computer tun kann. Die Über-lebenden interessieren sich besonders für elektronisches Kartenmaterial. Sie suchen und finden die Orte, die sie vor den furchtbaren Ereignissen des Holocaust ihre Heimat nannten. Vor kurzem besuchte eine weitere große Schülergruppe das Haifa-Heim. Die

Schüler trafen die Bewohner im Spei-seraum und hörten ihren Lebensge-schichten zu. Später sangen die jungen Leute für die Überlebenden, tanzten mit ihnen und überreichten ihnen Mitbringsel. Die Schüler berichteten später, dass diese Begegnungen ihnen geholfen hätten, besser zu verstehen, was Juden im Exil erleiden mussten und warum Israel existiere und stark bleiben müsse.

Neuankömmling michelle Michelle ist erst vor kurzem ins Haifa-Heim gezogen. In ihrer früheren Heimat Rumänien erlebte sie schon sehr früh, was Antisemitismus bedeutet. In der

Grundschule bewarfen sie andere Kinder mit Steinen und nannten sie eine „dreckige Jüdin“. Immer härtere Beschränkungen wurden jüdischen Bürgern auferlegt, die das Leben sehr schwierig machten. Zwischen den häufigen Bombenangriffen auf ihre Stadt versuchte Michelle, etwas Geld durch Babysitten zu verdienen, damit sie ihre Familie unterstützen konnte. Michelle und ihre Mutter überlebten den Holocaust, doch der Großteil ihrer Familie wurde ermordet. Bis heute lei-det sie unter Albträumen aus dieser furchtbaren Zeit. Sie genießt es nun sehr, in der fürsorglichen Gemein-schaft mit anderen Überlebenden zu wohnen, die sie verstehen. „Ich bin froh, dass ich in Israel lebe und fühle mich hier sicher”, sagte sie.

unterwegs Die Bewohner des Haifa-Heims unternehmen regelmäßig Aus-flüge in Nordisrael. Eine Gruppe von ihnen, die wöchent-lich Bibelstudien betreibt, besuchte mit ihrer Lehrerin, einer erfahrenen Reiseleiterin, den Gipfel des Karmel-Gebirges, wo sich d ie Begegnung

des Propheten Elijah mit den Baals-Prophet en ereignete. Sie genossen zudem ein Picknick und die atem-beraubenden Ausblicke auf den Hafen von Haifa und das Jesreel-Tal.

helfen sie mit! Der Speisesaal im Haifa-Heim dient auch als Mehr-zweckraum für Freizeitaktivitäten, ist aber mittlerweile zu klein geworden. Ein geeigneterer Raum soll in einem Freiraum zwischen zwei Hauptgebäu-den errichtet werden, um bestehende Wände nutzen zu können. Die Arbeiten laufen dank einer Großspende aus Deutschland mittlerweile auf Hoch-touren.

Bitte unterstützen Sie dieses projekt und helfen Sie uns, auch die laufenden Kosten des heims zu decken. Als Verwen-dungszweck bitte haifa-heim angeben, herzlichen dank!

Schüler besuchen das haifa-heim

Gymnastik im Speisesaal

Ausflug für haifa-heim-Bewohner

Michelle

Page 18: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 02/2014

Hilfsprojekt der ICEJ-Sozialabteilung in Karmiel

Neuer Anstrich Es handelt sich um ein Verteilzentrum für Altkleider, das schon lange in Karmiel betrieben wurde. Mit der Zeit war es unansehn-lich geworden. Die Bedürftigen aus der Umgebung, die von seiner Hilfe profi-tierten, schämten sich oft, dorthin zu kommen, weil es so heruntergekom-men war. Schließlich wurde die Ent-scheidung getroffen, dem Laden einen ganz neuen Anstrich zu geben, damit sich die Besucher dort willkommener fühlten. Durch die Unterstützung der Christli-chen Botschaft erinnert in diesem Zen-trum nun nichts mehr an den düsteren Ort, der er einmal war. Die neuen Klei-derregale und der helle Anstrich haben das Verteilzentrum zu einem stylischen Second-Hand-Laden gemacht, der den Ärmsten der Armen dient. Die Kunden können nun in Würde einkaufen und qualitativ hochwertige gebrauchte Kleidung zu Niedrigpreisen oder ganz umsonst erwerben.

modenschau mit models Die Wiedereröffnung des Second-Hand-Ladens war erstaunlich! Professionelle israelische Models hatten sich bereit erklärt, gemeinsam mit begabten Styl-isten eine unterhaltsame Modenschau auf die Beine zu stellen, wobei sie die gebrauchten Kleider im Verteilzen-trum nutzten. „Wir stehen hier heute an diesem wunderschönen Ort, der hauptsächlich durch die Arbeit der ICEJ ermöglicht wurde”, sagte Nissim Tzioni, Vorsitzender von „Pitchon Lev“, der israelischen Hilfsorganisation, welche das Verteilzentrum betreibt. „Wir arbeiten seit Jahren mit der Christlichen Botschaft zusammen und sind so gesegnet, dass wir zugunsten der Bedürftigen in diesem Land koope-rieren können.“

„israel, Du bist nicht allein“ An der Eröffnung des Ladens und der Modenschau nahmen auch Vertreter der Stadtverwaltung von Karmiel teil, über den Event berichtete die hebräi-sche Presse. Rina Greenberg, stellver-tretende Bürgermeisterin von Karmiel, berichtete den versammelten Gästen über ihre ersten Kontakte mit christli-chen Unterstützern Israels auf ihren Auslandsreisen. „Als ich Norwegen besuchte, war ich etwas nervös wegen der Proteste gegen Israel in der westli-chen Welt. Ich wusste nicht, was mich erwartete”, erinnerte sie sich. „Welch‘ ein Segen war es dann, Christen vor unseren Veranstaltungsorten mit Ban-nern zu sehen, auf denen stand: ‚Israel, Du bist nicht allein.‘“

„Ihr hABt MIch GEKlEIdEt“VoN ESTErA WIEJA

Seit vielen Jahren schon sehen Israelis

einen ICEJ-Kleinbus, der im Großraum

Tel-Aviv unterwegs ist, mit der hebrä-

ischen Aufschrift „Israel, Du bist nicht

allein“ herumfahren. Während das Fahr-

zeug die meiste Zeit Lebensmittel in eine

Suppenküche bringt, kann es manchmal

auch in der Karmiel-region in Nordis-

rael gesichtet werden. Dort ist es noch

an einem anderen Projekt für Bedürftige

beteiligt.

18 | 19 ICEJ-Hilfsdienste

Yudit Setz (links) und Nicole Yoder, beide IcEJ Aid, mit Nissim tzioni

durch Ihre Unterstützung der IcEJ können Sie das Volk Israel auf sehr deutliche und spürbare Art und weise ermutigen und segnen. Bitte helfen Sie uns durch Ihre Spende. Als Verwen-dungszweck bitte iCEj AiD angeben, vielen dank!

Modenschau im Verteilzentrum

Page 19: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 02/2014

In den letzten Jahrzehnten hat die ICEJ mehr als 115 000 Juden aus der ganzen Welt geholfen, nach Israel ein-zuwandern. Doch viele Neubürger fin-den den Neuanfang im verheißenen Land sehr schwie-rig. Aus diesem Grund arbeitet die ICEJ seit vielen Jah-ren mit der Jewish Agency zusammen, um Programme zu finanzieren, die Neueinwanderern helfen, sich an das neue Land und die fremde Kultur zu gewöhnen. Eine dieser von der ICEJ unterstützten Ini-tiativen ist ein Auf-nahmezentrum in Beerschewa. Dort erhalten momen-tan 442 Einwan-derer Hilfe bei der Eingliederung. Sie stammen aus 30 verschiedenen Län-dern und sprechen 17 verschiedene Sprachen. Zirka ein Drittel von ihnen kommt aus der früheren Sowjetunion, während die zweitgrößte Gruppe mit der „stillen Alijah“ (Alijah hebräisch für Einwanderung) aus dem Jemen gekommen ist.

lauza aus dem jemen Die jemeni-tischen Juden sehen sich besonders großen Herausforderungen gegenüber, wenn sie nach Israel kommen. Die Meisten müssen immer noch Hebrä-

isch lernen, doch einige der jemeni-tischen Frauen haben bisher noch nie einen Stift in der Hand gehalten und

ihre Kinder noch keine Schule besucht. Daher war es notwendig, einen beson-deren Sprachkurs für jemenitische Frauen zu eröffnen. Eine dieser jeme-nitischen Frauen, Lauza, verlor ihren Ehemann und blieb mit neun Kin-dern zurück. Sie beschloss, fünf ihrer Kinder nach Israel zu ihrer Schwester zu schicken. Vier Jahre später ist sie nun selbst mit den vier verbleibenden Kindern nach Israel gekommen und ihre Familie ist wiedervereint. Mitar-beiter der ICEJ-Sozialabteilung trafen kürzlich mit Lauza im Aufnahme-

NEUANFANG IN ISrAEl

ICEJ hilft Einwanderern bei der Eingewöhnung

VoN ESTErA WIEJA

zentrum von Beerschewa zusammen, um sie zu unterstützen. Dabei fanden sie heraus, dass wir bereits ihren fünf

Kindern geholfen hatten, die zuvor nach Israel gekom-men waren. Dieser Umstand führte zu einer besonderen Verbundenheit zwi-schen allen Beteilig-ten.

malesa aus Ä t h i o p i e n Wir haben auch Male-sa aus Äthiopien dabe i gehol fen , eine Ausbildung zu absolvieren. Dank eines Stipendiums der ICEJ konnte er einen Abschluss in Elektrotechnik machen . Heute arbeitet er in einer Fabrik der beliebten israelischen Marke Maimon. Er arbeitet

sehr hart, und seine Vorgesetzten sind insbesondere beeindruckt von seinen guten Hebräisch-Kenntnissen, die er im Aufnahmezentrum von Beersche-wa mit Unterstützung der ICEJ erwor-ben hat.

Bitte unterstützen Sie die Arbeit der IcEJ, jüdischen Neueinwan-derern in Israel zu helfen. Als Verwendungszweck bitte iCEj AiD angeben, vielen dank!

Malesa bei der Arbeit in der Maimon-Fabrik

Page 20: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 02/2014

20 | 21 Aus der Botschaft

EINhEIt IN VIElFAlt

an Jesus Christus gefunden hatte, wurde wegen seiner Liebe zu Isra-el 2011 Opfer eines Säureanschlags radikaler Muslime. Nach einer Odys-see durch afrikanische und indische Krankenhäuser ermöglichte ihm der Staat Israel schließlich eine kostenlose lebensrettende Behandlung in einer israelischen Spezialklinik. Mulinde, dessen Heilungsprozess gute Fort-schritte macht, aber noch nicht abge-schlossen ist, forderte seine Zuhörer heraus, ihre Unterstützung Israels öffentlich und demonstrativ zu zei-gen. Er rief sie dazu auf, den Gefahren des Islam gegenüber nicht gleichgül-tig, naiv oder untätig zu bleiben. Ein-drucksvoll dokumentierte er, wie er gemeinsam mit Ex-Muslimen in sei-ner Heimat Uganda durch politische Lobbyarbeit die Einführung der Scha-ria verhindert hatte. Das Lebenszeug-nis von Umar, der seinen Angreifern vergeben hat, kann unter dem Titel „Standhaft in Verfolgung“ im ICEJ-Shop bestellt werden, siehe Seite 32.

Abwechslungsreich, zeugnishaft, herausfordernd, tiefgründig und inspirierend – diese Eigenschaften beschreiben die ICEJ-Konferenztage „Aufbruch in Einheit“ wohl am besten. An beiden Tagen Ende März in Stutt-gart und Hannover stand Jesus Chris-tus als Einheitsstifter im Mittelpunkt. Zirka 1200 Christen aus verschie-densten Gemeindehintergründen versammelten sich, um gemeinsam mit Ex-Muslimen und Juden den Gott Israels anzubeten. Trennende Schran-ken zwischen Denominationen und Kulturen waren nicht spürbar. Die unterschiedlichen Programmbeiträge weiteten den Besuchern dabei gleich-zeitig den Blick auf die große Vielfalt im Reich Gottes.

standhaft in Verfolgung Pastor Umar Mulinde aus Kampala/Uganda berichtete in Stuttgart und Hannover eindrücklich über seinen persönlichen Lebensweg. Der Sohn muslimischer Eltern, der in Afrika zum Glauben

Deutsch-israelische Partnerschaft Der israelische Generalkonsul aus München, Dr. Dan Shaham, sprach in Stuttgart über die Wichtigkeit der deutsch-israelischen Beziehungen. „Wir haben die Phase des Kennenler-nens hinter uns“, sagte er. „Jetzt ist es Zeit, einen Schritt weiter zu gehen, genau wie in einer zwischenmensch-lichen Beziehung, jetzt ist wahre Part-nerschaft das Gebot der Stunde.“ Seine Ehefrau Charmaine Hedding, die den gemeinnützigen Shai-Fund gegrün-det hat, stellte drei deutsch-israelische Hilfsprojekte vor, die gemeinsam mit der ICEJ-Deutschland, israelischen und jüdischen Organisationen durch-geführt werden.

lobpreis und Gebet Lobpreis, Anbe-tung und Gebet hatten an beiden Kon-ferenztagen einen hohen Stellenwert. In Stuttgart leitete Gottfried Bühler mit seiner Band die Lobpreiszeiten, die Tanzgruppe Profil tanzte zum Anbe-tungslied „Majesty“. Der Chor und das

ICEJ-Konferenztage in Stuttgart und Hannover

VoN LISA SCHMID

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segen und momentum Gottes Johannes Justus, Pastor der gastge-benden ELIM-Gemeinde in Hanno-ver und Präses des BFP, predigte sehr anschaulich über den Bund Gottes mit Abraham, der Segen für alle Völker der Erde beinhaltet, auch für die arabische Welt. Gleichzeitig machte er sehr deutlich, dass die christliche Gemein-de Israel nicht ersetzt habe, sondern dass Israel der Erbe der Verheißungen Gottes sei und bleibe. Markus Wenz, Jugendpastor im GOSPEL FORUM in Stuttgart, beschrieb am Beispiel der Berufung König Davids das Vermögen Gottes, in einem Moment der Begeg-nung mit Ihm unsere ganze Zukunft zu verändern und forderte die Kon-ferenzteilnehmer dazu auf, diesen Moment nicht zu verpassen.

Erfül lung mit dem heil igen Geist Oded Shoshani, messianisch-jüdischer Pastor der hebräischen „King of Kings“-Gemeinde aus Jerusa-lem, erinnerte seine Zuhörer schließ-lich daran, dass zur Nachfolge Jesu‘ die Wassertaufe, ein Leben in der Fülle des Heiligen Geistes und Hin-gabe gehörten. Anhand von Apostel-geschichte 19 zeigte er auf, dass es schon zu Paulus Zeiten Jünger Jesu gab, die noch nicht auf Jesus getauft waren, den Heiligen Geist nicht kann-

Orchester „Laudamus Te Stuttgart“ unter der Leitung von Monica Meira Vasques gaben gemeinsam mit dem israelischen Solisten Yehonatan Hai-movich (Bass) Auszüge aus Händels Messias auf Hebräisch zum Besten – ein Vorgeschmack auf die Deutsch-landpremiere zu Ostern. In Hannover bereicherte das Lobpreis-team der arabischen Gemeinde von Pastor Michel Youssif das Programm. Youssif berichtete eindrucksvoll über Gottes Handeln unter Muslimen in Deutschland und Nordafrika. Gebets-blöcke für die arabische und jüdische Welt sowie für verfolgte Christen, für Deutschland und für die junge Gene-ration bezogen immer wieder alle Kon-ferenzteilnehmer aktiv mit ein.

ten und noch nicht von ihm erfüllt worden waren. „Ist Jesus wirklich der Herr und Meister in meinem und in Eurem Leben?“, fragte er. Im zwei-ten Teil seiner Predigt sprach er über das Volk Israel aus biblischer Sicht, wobei er sich auf Hesekiel 36 bezog. Er betonte, dass Gott das Volk Israel wegen seines Ungehorsams zweimal ins Exil geschickt habe und sie seit zirka 130 Jahren aus reiner Gnade in unerlöstem Zustand ins Land Israel zurückbringe, um dann im Land Isra-el reines Wasser auf sie zu sprengen und seinen Heiligen Geist auf sie aus-zugießen. Gott wirke im Nahen Osten, auch unter den arabischen Nationen. „Er will, dass alle errettet werden! In diesem Sinne liebt Gott alle Nationen gleich! Doch er bleibt dem Volk Israel treu, im Land Israel wird es den Herrn erkennen“, sagte er. „Wenn ich in Isra-el bin und die Nachrichten lese, ist das nicht immer so angenehm. Doch wenn ich nach Deutschland komme und sehe, wie Ihr alle für Israel betet, und daran denke, wie Gott meine Familie ins Land Israel gebracht hat, dann habe ich guten Grund zu hoffen und zu glauben!“ Die Konferenzpredigten können im ICEJ-Shop bestellt werden (siehe Seite 32) oder auf www.icej-shop.de heruntergeladen werden.

Oben links: dr. dan Shaham, Generalkonsul des Staates Israel für Süddeutschland

Oben rechts: die tanzgruppe profil im Einsatz

Oben links: Oded Shoshani, Jerusalem

Oben rechts: pastor Umar Mulinde mit dolmetscherin

Unten links: Gottfried Bühler, leiter IcEJ-deutschland

Unten rechts: Johannes Justus auf der Israel-Konferenz in hannover

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22 | 23 Aus der Botschaft

Neue israelische Gesetze bringen gesellschaftlichen Wandel

Gleichmäßige lastenverteilung Einer der größten Risse in der israelischen Gesellschaft trennt die ultra-orthodoxe Gemeinschaft vom Rest der traditionell und weltlich einge-stellten Juden. Viele Israelis nehmen es den Ultra-Ortho-doxen übel, dass die meisten ihrer jungen Männer nicht in der Armee dienen, sondern stattdessen, staatlich unter-stützt, an religiösen Hochschulen studieren. Diese Ungleichbehandlung geht auf die Gründerzeit Israels 1948 zurück. Damals war die ultra-orthodoxe Gemeinschaft klein und wurde positiv gesehen, als Hüter des Judentums in den Jahrhunderten des Exils. Daher befreite David Ben-Gurion, Israels erster Premierminister, die Ultra-Ortho-

doxen, die vollzeitlich die Thora studierten, vom Militär-dienst. Es gab damals nur zirka 600 solcher Studenten, die sogar vom Staat ein Stipendium erhielten. Doch aufgrund ihrer hohen Geburtenrate ist die ultra-orthodoxe Gemein-schaft seitdem sehr stark gewachsen. Sie macht heute mehr als 15 Prozent der israelischen Bevölkerung aus. Viele von ihnen arbeiten nicht, was den Israelis, die arbeiten und Steuern zahlen, eine ungerechte finanzielle Bürde auferlegt. Zudem ist die Mehrheit israelischer Juden, die ihre eigenen Kinder zum verpflichtenden Wehrdienst schickt, um das Land zu verteidigen, nicht länger bereit, diese Sonderregel zu akzeptieren.

VEräNdErtE SpIElrEGElN VoN Dr. JürGEN BüHLEr

Während der Nahe osten weiterhin von Gewalt und politischen Unruhen erschüttert wird, bleibt Isra-

el eine Insel der Stabilität, der Freiheit und der Demokratie. Gleichwohl vollziehen sich auch in Israel

einige große gesellschaftliche

Veränderungen, jedoch mehr im

Stillen. Sie werden das demokra-

tische Fundament des Staates stär-

ken und haben das Potential, die

Zukunft der Nation und der region

umzugestalten. Mehrere Gesetze,

die gerade in der Knesset verab-

schiedet wurden, werden mögli-

cherweise große Veränderungen

für die israelische Gesellschaft und

Politik mit sich bringen. Sie behan-

deln Probleme, die Israelis schon

seit Langem debattieren aber

bisher nicht haben lösen können.

Die Zusammensetzung und die

Prioritäten der regierenden Koalition sowie die Abwesenheit jeglicher ultra-orthodoxer Parteien in der

regierung erlauben es jedoch jetzt, sie mit Entschiedenheit anzupacken.

Finanzminister Jair lapid (links), wirtschaftsminister Naftali Bennett

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Bei der letzten Wahl hatten mehrere Parteien verspro-chen, ein Gesetz zu verabschieden, das eine gleichmäßige Lastenverteilung des Militärdienstes sicherstellen würde. Diese Frage war ein großer einender Faktor für die Par-teien, die sich der vom Likud geführten Koalitionsregierung anschlossen. Sie konnten schließlich ihr Versprechen durch ein neues Gesetz im März einhalten. Es fordert, dass die meisten ultra-orthodoxen Männer Militärdienst leisten und sieht strafrechtliche Konsequenzen für seine Missachtung vor. Für die Umsetzung sind mehrere Jahre vorgesehen, so dass die ultra-orthodoxen Leiter Zeit haben, ihre jun-gen Leute auf diese Veränderung vorzubereiten. Es gibt immer noch starken Widerstand unter den Rabbinern, doch nun kann dieses uralte Problem der Ungleichbehandlung gesetzlich gelöst werden.

„Ein Rabbiner für alle“ Als nächste Änderung des Sta-tus Quo in religiösen Angelegenheiten wurde das System zweier Oberrabbiner angegangen. Die Bevölkerung Israels stammt heute von zwei ethnischen Hauptgruppen ab – den aschkenasischen Juden aus Nordeuropa und den sephar-dischen Juden, die einen spanischen oder nahöstlichen Hintergrund haben. Während die aschkenasische Gemein-schaft weltweit mehr als 70 Prozent aller Juden repräsen-tiert, ist das Verhältnis in Israel zwischen Aschkenasen und Sepharden 50 zu 50. Dies liegt hauptsächlich an der Mas-senvertreibung von zirka 800 000 Juden aus dem Nahen Osten und Nordafrika nach Israels Sieg im Unabhängig-keitskrieg 1948. Die meisten von ihnen fanden ihren Weg in den neugegründeten jüdischen Staat. Viele Jahrzehnte lang fühlte sich die sephardische Gemein-schaft in Israel von den regierenden aschkenasischen Eli-ten diskriminiert, insbesondere, was Karrieremöglichkeiten betraf. Wegen der kulturellen und kleinen liturgischen Differenzen beschloss der Staat Israel, zwei Posten für das Oberrabbinat einzurichten – einen sephardischen und einen aschkenasischen Oberrabbiner. Doch im März dieses Jahres setzte die israelische Regierung eine Arbeitsgruppe ein, um beide Posten zu vereinen. „Ein Rabbiner für alle“, versprach Wirtschaftsminister Naftali Bennett von der Par-tei „Das jüdische Haus“. Die Hoffnung besteht, dass solche Veränderungen langsam aber sicher das Ungleichgewicht der Macht zugunsten der Ultra-Orthodoxen abschaffen werden.

Beendigung des kleinparteien-systems Eine weitere Herausforderung für die israelische Demokratie war bis-her die Zersetzung der Machtverhältnisse durch zu viele Kleinparteien in der Knesset. Es gab Zeiten, in denen das Wahlsys tem Spezialparteien unverhältnismäßig viel Ein-fluss gab, die gleichzeitig nur einen sehr schmalen Aus-schnitt der Bevölkerung oder Sonderinteressen vertraten.

Die großen Parteien waren von den kleinen abhängig, um überhaupt etwas zuwege zu bringen. Doch ein neues Gesetz hat nun die bisherige Zweiprozenthürde auf 3,25 Prozent angehoben, um in die Knesset einziehen zu können. Das wird die kleineren Parteien dazu zwingen, entweder in grö-ßeren Parteien aufzugehen oder gar nicht mehr ins Parla-ment zu kommen. Unterdessen wird es der regierenden Koalition hoffentlich leichter werden, ihre Regierungsauf-gaben wahrzunehmen.

mehr Rechte für arabische Christen Eine weitere große Veränderung wird die arabische Bevölkerung Israels betref-fen – dank eines neuen Gesetzes, das arabische Christen als eine eigene Gruppe neben der großen arabisch-musli-mischen Mehrheit anerkennt. Bisher galt für alle arabischen Bürger in Israel dasselbe Gesetz. Doch die viel größere mus-limische Bevölkerung fand Wege, die Christen zu überge-hen. Das neue Gesetz erlaubt nun beispielsweise arabisch-christlichen Schulen, ihre eigenen Lehrpläne zu entwickeln. Auf lange Sicht wird dieses Gesetz hoffentlich die Möglich-keiten und Chancen der arabisch-christlichen Bevölkerung verbessern, sich in die israelische Gesellschaft zu integrie-ren. Gleichzeitig ermutigt eine Initiative in der arabisch-orthodoxen und armenischen Bevölkerung die jungen Män-ner, in die israelische Armee einzutreten, vergleichbar der historischen Beteiligung der Drusen am Wehrdienst.

Abstimmung für den Frieden Ein weiteres, wichtiges Gesetzeswerk ist das Referendumsgesetz. Es verlangt, dass jedes künftige Friedensabkommen, das die Aufgabe von Land in Israel, Ostjerusalem oder auf den Golanhöhen vor-sieht, einer Volksabstimmung bedarf. Das Gesetz bezieht sich nur auf Gebiete, die momentan als souveränes israe-lisches Territorium gelten, nicht auf das Westjordanland. Dennoch wird es wahrscheinlich dazu führen, dass jede Friedensvereinbarung mit den Palästinensern in einem nati-onalen Referendum bestätigt werden müsste, da eine solche Vereinbarung den Status Ostjerusalems und eventuell auch den Gebietsaustausch israelischen Territoriums betreffen würde. Das bedeutet, dass die israelische Regierung nun die Unterstützung der Bevölkerungsmehrheit braucht, um Ver-einbarungen mit den Palästinensern zu schließen. Jedes dieser neuen Gesetze spiegelt einen seltenen Konsens unter der Mehrheit der israelischen Parlamentsmitglieder wieder, schließlich und endlich einige der hartnäckigen und langanhaltenden offenen Fragen der israelischen Gesell-schaft zu beantworten. Ihr Inkrafttreten wird viele positive Veränderungen in Israel bewirken. Gleichzeitig bedeutet es aber auch, dass sich viele Gemeinsamkeiten, welche die Regierung bisher zusammengehalten haben, auflösen. Uneinigkeiten über den Friedensprozess könnten jetzt beginnen, die Stabilität der Koalition infrage zu stellen.

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24 | 25 Aus der Botschaft

dAS IcEJ-lAUBhüttENFESt ZIEht UM!

Neuer Veranstaltungsort

Die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem freut sich, bekanntzugeben, dass sie ihre alljähr-

liche Konferenz zum Laubhüttenfest dieses Jahr erstmals in der nagelneuen Sport-Arena (nahe des

Teddy Stadions) in Jerusalem feiern wird.

Wachstum Seit 1981 veranstaltet die ICEJ ihre einwöchige Laubhüttenfestfeier im Kongresszentrum in Jerusalem (Jerusalem Convention Center, JCC). Tausende von Chris-ten aus aller Welt kommen jedes Jahr, um dieses „Fest des Herrn“ voller Freude und Dynamik im JCC zu feiern. Jetzt hat sich die Möglichkeit eröffnet, mit der Wahl des neuen Veranstaltungsortes noch mehr Besucher willkommen zu heißen. Da die Zahl unserer Freunde und Unterstützer weltweit stetig wächst, war dieser Wechsel dringend erfor-derlich. Die sehr moderne Jerusalem-Arena bietet Platz für mehr als dreimal so viele Besucher wie das JCC. „Unser Umzug in diese neue Halle in Jerusalem ist eine sehr spannende Entwicklung, die es uns erlaubt, das Laub-hüttenfest noch weiter auszubauen“, sagte Dr. Jürgen Büh-ler, Geschäftsführender Direktor der ICEJ. „Wir haben ganz stark den Eindruck, dass Gott uns diese Möglichkeit geschenkt hat, um unserem Auftrag gerecht zu werden, noch mehr Menschen aus den Nationen nach Jerusalem zu bringen, um den Herrn anzubeten und Israel zu unterstüt-zen. Wir vertrauen auf Gott, dass er in den kommenden Jahren diese neue Halle mit den Nationen genauso füllen wird, wie er in seiner Treue das JCC gefüllt hat.“

Erste internationale Großveranstaltung Der Bürgermeis-ter von Jerusalem, Nir Barkat, hat unseren Umzug in die neue Arena in besonderer Art und Weise ermutigt. Er gab der ICEJ das Vorrecht, die erste internationale Großveran-staltung in dieser hochmodernen Halle abzuhalten. Seien Sie mit dabei, diesen Herbst in Jerusalem, zur Eröffnung des neuen Veranstaltungsortes für unser Laubhüttenfest 2014 unter dem Motto „Wiederherstellung!”. Bitte bringen Sie so viele Konferenzteilnehmer wie nur möglich mit! Die iCEJ-Deutschland bietet auch dieses Jahr wieder eine inspirierende laubhüttenfestreise vom 8. bis zum 17. 10.2014 an, geleitet von gottfried Bühler und hanne-lore illgen. Auch norbert und liane spahn bieten erneut eine reise an, vom 7. bis 18. 10.2014.Weitere informatio-nen unter www.icej.de und beim Deutschen Zweig, siehe impressum.

Sie können für alle Fragen zum Umzug in die Jerusalem-Arena auch die Anmeldeabteilung per E-Mail unter [email protected] kontaktieren oder telefonisch unter 00972 (0)2 539 972.

ICEJ-NACHrICHTENrEDAKTIoN

die neue Jerusalem-Arena

Page 25: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 02/2014

tErMINE

ICEJ-Vorträge und Veranstaltungen

ICEJ-VErANSTALTUNGEN MIT GoTTFrIED BüHLEr

in Rostocksamstag, 5. juli 201410.00 uhr IsraeltagGospel Zentrum rostockWaldemar HofWaldemarstraße 3318057 rostockwww.gospelzentrum-rostock.de

sonntag, 6. juli 201410:30 uhr Gottesdienst Waldemar HofWaldemarstraße 3318057 rostockwww.gospelzentrum-rostock.de

in Carlsberg19. + 20. juli 2014Israel-SeminarThema: „Die Dynamik Israels“ Treffpunkt Leben CarlsbergHauptstraße 2467316 Carlsbergwww.treffpunkt-leben.info

ICEJ-öSTErrEICH VorTräGE MIT DoroN SCHNEIDEr

Freitag, 4. juli 2014, 20.00 uhroffene Christliche Gemeinschaft6840 Götzis • Am Garnmarkt 5Kontakt: 05572-41270

samstag, 5. juli 2014, 19.00 uhr Gemeinde „Leben in Christus“4810 Gmunden • Neuhofenstraße 37Kontakt: 0650-7734012 sonntag, 6. juli 2014, 9.30 uhrrhema-Gemeinde Linz4030 Linz • Angererhofweg 3 Kontakt: 0676-81419225 • www.rhema.at sonntag, 6. juli 2014, 18.00 uhrChristliche Internationale Gemeinde1100 Wien • Leebgasse 34 Kontakt: [email protected] • 0676-7244585

montag, 7. juli 2014, 19.00 uhrFa. ESTo Lighting9220 Velden • Lind/VeldenKontakt: 0650-9033221

Dienstag, 8. juli 2014, 19.00 uhrVienna Christian Center 1030 Wien • Baumgasse 72 Kontakt: [email protected] • 0676-89694101

mittwoch, 9. juli 2014, 19.30 uhrFreie Christengemeinde Braunau5280 Braunau • Laabstraße 36Kontakt: 0676-89692600 • www.fcg-braunau.at

Donnerstag, 10. juli 2014, 19.00 uhrHaus der Herrlichkeit1150 Wien • Braunhirschengasse 6/BKontakt: 0699-11511736 • www.hausderherrlichkeit.at

VorTräGE MIT DoroN SCHNEIDEr

in heilbronnFreitag, 1 .August, 19.30 uhrChristliches Centrum HeilbronnHahnstraße 674080 Heilbronn-BöckingenKontakt: [email protected]

in Espelkampsamstag, 2. August, 19.00 uhr MennonitenkircheJohn-Gingerich-Straße 132339 EspelkampKontakt: [email protected]

in hannoversonntag, 3. August, 10.00 uhr Christus für HannoverAlte Herrenhäuser Straße 4230419 HannoverKontakt: [email protected]

ICEJ-VErANSTALTUNGEN MIT Dr. JürGEN BüHLEr

in Bad Gandersheim4. bis 8. August 2014 Thema: „Die Dynamik der neuen Schöpfung“GlaubensCentrumBad GandersheimDr.-Heinrich-Jasper-Str. 2037581 Bad Gandersheim

ICEJ-SCHWEIZ

jubiläumsfeier und israel-Woche, siehe seite 12!

jubiläumsreise zum iCEj-laubhüttenfest8. bis 17. oktober 2014 mit Verlängerungsmöglichkeit bis zum 22. Oktober • Reiseleitung: Hansjörg und Astrid Bischof • Programm: Jeru-salem, En Gedi und Salzmeer • Teil-nahme am ICEJ-Laubhüttenfest; Ver-längerung: Samarien und Nahsholim(Mittelmeerküste)

Weitere Informationen:ICEJ Schweiz, Postfach 11, 5057 reitnauTelefon 062 726 01 95,Fax 062 726 07 [email protected]; www.icej.ch

Page 26: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 02/2014

26 | 27 Aus der Botschaft

üBErFlUtEt VON INFOrMAtIONEN

schaftlichen Probleme lösen wür-den. Ich sehe jedoch viele verwirrte Individuen, angefüllt mit Informati-onen, die nicht zwischen richtig und falsch, Krieg und Frieden, Sünde und Heiligkeit und Wahrheit und Lügen unterscheiden können. Kein Wunder also, dass Israel in unseren Gemein-den so missverstanden wird.

Wie wird ein junger Mann seinen Weg unsträflich gehen? Wenn er sich hält an deine Worte. (Psalm 119,9)

schritte im Glauben Wir müssen unsere jungen Leute ermutigen, die Bibel zu erforschen und über den Willen Gottes nachzudenken. Wir können uns nicht damit aus der Affä-re ziehen, dass sie zu jung wären, um die Bibel zu verstehen. Gottes Wort ist immer angemessen, es hat immer Auswir-kungen. Und dann sind unsere jungen Leute dran, diese Botschaft anzunehmen und im Glauben Schri t te

Wir leben in einer Zeit, in der unser Wissen immer mehr expandiert. Jeden Tag werden wir durch Fern-sehen, Internet, E-Mails, Textnach-richten, Magazine und Apps mit Informationen bombardiert, die 177 Zeitungen fassen würden. Die Groß-unternehmen unserer Zeit verarbei-ten jährlich mehr als 60 Terrabyte an Informationen, das sind zirka 1000 Mal mehr als noch vor einem Jahrzehnt. Die Informationsüberflu-tung beginnt, wenn wir am Morgen unsere Augen öffnen. Unser Zugang zu Informationen ist bemerkenswert. George Washington musste zwei Wochen lang warten, bis er erfuhr, dass er zum Präsidenten der Verei-nigten Staaten gewählt worden war. So lange dauerte es, bis die Nachrich-ten von New York aus seine Heimat Mount Vernon in Virginia erreichten. Heute kann jemand von Mexiko aus live mitverfolgen, was gerade in der Ukraine passiert. Daher ist es kein Wunder, dass junge Menschen sich ihres Wissens rühmen.

Wissen = Weisheit? Viele junge Leute glauben, dass sie zur weisesten Generation der Geschichte gehören. Doch der Besitz von Informationen bedeutet nicht notwendigerweise, auch weise zu sein. Wenn das der Fall wäre, wären wir von lauter Genies umgeben, die alle unsere gesell-

zu tun. Wer wachsen will, muss sich von dem ihn umgebenden Müll, der Faulheit, Kälte und dem biblischen Analphabetismus abwenden und im Wort erwachsen werden. Das erfor-dert Mut und kann ein einsamer Weg sein. Doch dieser Weg ist der richtige und er ist es wert, verfolgt zu werden. Mögen wir als Erwachsene unseren Teil dazu tun und jungen Menschen in ihrer Bedürftigkeit helfen. Es ist unsere Aufgabe, junge Erwachsene darin zu trainieren und zu ermuti-gen, Gottes Königreich zu bauen, für die Wahrheit einzustehen und für Israel zu beten.

Jani Salokangas ist der Direktor der ICEJ-Arbeit für junge Erwachsene „ARISE“. Er lebt mit seiner Frau und seinen zwei Töchtern in Jerusalem.

VoN JANI SALoKANGAS

Orientierung für junge Erwachsene

Page 27: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 02/2014

In der Schweiz und in Schweden

isoliert, allein und verletzt. Ich weiß, dass wir im Leib Christi alle eine Rolle und eine Berufung zu erfüllen haben. Oft habe ich gedacht, dass ich immer zwischen den Stühlen der Beru-fungen der anderen saß. Der Leib Christi ist einer, und an diesem Körper fühlte ich mich wie ein schmerzender Zeh, unsichtbar, isoliert und verborgen. Meine Qualen begannen, als ich vor ein paar Jahren vergewaltigt wurde. Seitdem spürte ich Dunkelheit und Schwere in meinem Herzen, die ich mit niemand anderem teilen konnte. Heute habe ich eine Botschaft (bei einem Treffen von ICEJ-ARISE) gehört über Israel und dass Gott schon immer eine Berufung für diese Nation hatte. Seine Treue zu dieser trot-zigen Nation war nie an ihre Handlungsweisen, ihre Verhär-tung oder Kurzsichtigkeit gebunden. Gott blieb treu und ist es immer noch, weil es sich um seinen Plan handelt. Gottes Botschaft hat durch den „Lautsprecher Israel“ die ganze Welt erreicht. Heute Abend habe ich verstanden, dass Gottes Treue zu Seinem Volk unerschütterlich ist, und dass es auch eine wichtige Rolle in meinem Leben als Christ spielt. Heute Abend habe ich verstanden, dass, wenn Gott ihnen gegenüber treu war in ihren tiefsten Wunden und Katastrophen, ich weiß, dass er auch mir gegenüber treu bleibt in meiner kurzen Lebensspanne. Heute Abend kamen Freude und Glauben in mein Leben, weil ich weiß, dass er eine Berufung für mich hat, genauso wie er eine für die Juden hat. Jetzt kann ich wie-der das Licht sehen, weil ich seine Gnade und seine heilende Kraft in meinem Leben gesehen habe. Ich wurde verwundet, aber niemals von Gott vergessen. Von jetzt an möchte ich der bestmögliche „Zeh“ im Leib Christi sein, weil er dem ganzen Körper Balance gibt.

Vor Kurzem hat Jani Salokangas, Leiter der ARISE-Arbeit für junge Erwachsene, die Schweiz besucht und dort auf mehreren Veranstaltungen mit jungen Leuten im deutsch- und französischsprachigen Teil gesprochen. Junge Schweizer genießen einen hohen Lebensstandard. Leider führt dies oft dazu, dass sie meinen, Gott nicht zu brauchen oder die christliche Gemeinde nicht ernstneh-men zu müssen. Daher kämpfen viele Gemeinden darum, ihre Jugend zu halten und deren Werte positiv zu beein-flussen. Jani ermutigte die jungen Leute, dass nur Jesus die Leere füllen könne, die ein oberflächlicher, materia-listischer Lebensstil nach sich zieht. „Die jungen Leute waren hungrig nach dem Wort Gottes. Es war sehr ermu-tigend zu sehen, dass die Menschen selbst in reichen Län-dern mehr wollen als nur das, was ihnen die Gesellschaft bieten kann”, sagte Jani. Unterdessen besuchte ARISE-Mitarbeiter Emanuel Mfou-kou Schweden, um in mehreren Gemeinden über die Arbeit der ICEJ zu berichten. Er traf sich auch mit meh-reren Pastoren und Gemeindeleitern, um unseren Dienst dort zu stärken. „Ich bin schwedischen Menschen mit einer tiefen Leidenschaft und Sehnsucht begegnet, mehr über Jesus und das Land zu hören, in dem er geboren wurde”, berichtete Emanuel.

„Verwundet, aber nicht vergessen” Zeugnis einer Fünfzehnjährigen aus Europa Ich hatte in den letzten Jahren das Gefühl, ich würde nicht zur Gemeinde gehören, ich war mir überhaupt nicht sicher, ob sie mich über-haupt dabei haben wollten. Ich war verängstigt, fühlte mich

ArISE UNtErwEGS!

Arise-Direktor Jani Salokangas in der Schweiz

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Christen beim Holocaustgedenktag in Yad Vashem

gelesen – mit zutiefst beleidigender Kritik an Israel und den Juden. Das muss aufhören, und ich möchte das, was ich hier gelernt habe, nutzen, um dieser Feindseligkeit entschieden zu begegnen.“

konkrete umsetzung Rev. Karl Whiteman, ein Pastor aus Iowa, erklärte, seine Liebe für das jüdische Volk und das Land Israel sei seit seinem ersten Yad-Vashem-Besuch 1984 gewachsen. „Doch bei diesen Gedenkfeiern dabei zu sein, gemeinsam mit so vielen Überlebenden die Gedenksirene zu hören, dafür wollte ich schon immer hier sein“, sagte er. „Ich will die Materialien von Yad Vashem dazu nutzen, ein Unterrichtsprogramm für unsere Schulen in Nordwest-Iowa zu entwickeln.“

„Diesen Überlebenden zuzuhören war lebensverändernd für mich“, sagte Rev. Todd Salzwedel, ein Methodistenpastor aus New Mexico. „Ich will insbesondere unseren jungen Leuten weitergeben, dass sie nach Israel kommen und Yad Vashem jetzt besuchen sollen, nicht erst später, weil es ihr Leben, ihre Sicht der Bibel und der Menschheit verändern wird.“

Ende April haben die ICEJ und Yad Vashem eine Gruppe von 25 christlichen Pastoren, Pfarrern und Leitern aus der ganzen Welt zu einer einwöchigen Konferenz nach Jerusa-lem eingeladen. Die Konferenz- und Unterbringungskosten vor Ort finanzierte die ICEJ-Deutschland. Das Thema waren der Holocaust und Antisemitismusbekämpfung heute. Die Konferenz wurde von den „Christlichen Freunden Yad Va-shem” in Zusammenarbeit mit der Internationalen Schule für Holocauststudien organisiert und fand zeitgleich mit dem Jom HaSchoah, dem israelischen Holocaustgedenktag, statt. So konnten die Konferenzteilnehmer auch bei den offiziellen staatlichen Gedenkzeremonien in Yad Vashem mit dabei sein.

Vorlesungen von Holocaustexperten, bewegende Begeg-nungen mit Überlebenden der Schoah und Besuche bib-lischer und historischer Stätten in Israel gehörten zum vielfältigen Programm. Die Teilnehmer konnten so ihren Wissenshorizont über den Völkermord der Nazis und über die tragische Geschichte des christlichen Antisemitismus erweitern. Die Gemeindeleiter waren besonders bewegt von den staatlichen Gedenkzeremonien in Yad Vashem. Diese Veranstaltungen konzentrieren sich jedes Jahr auf die Zeug-nisse von sechs Überlebenden, welche die sechs Millionen ermordeten Juden repräsentieren.

Beeindruckende Zeugnisse „Es war eine sehr beeindru-ckende Erfahrung, diese Holocaustüberlebenden und ihre Geschichten zu hören”, sagte David Scott, ein Gemeindeäl-tester aus Schottland. „Mich hat besonders der ältere Herr berührt, der seine Mutter zu früh verloren hatte, um sich an sie zu erinnern.“ „Es war sehr eindrücklich, die Geschichten der Überlebenden zu hören. Jeder wurde schon als kleines Kind seinen Eltern entrissen”, sagte Cynthia Douthitt, eine Pastorin aus Arkansas. „Der Antisemitismus wiederholt sich und nichts scheint sich verändert zu haben“, fuhr Cynthia fort. „Ich habe kürzlich einen Brief in unserer Lokalzeitung

IcEJ-KONFErENZ MIt lEBENSVEräNdErNdEr wIrKUNG VoN DAVID PArSoNS

Lebensverändernd war die ICEJ-Konferenz in Yad Vashem für Pastor Todd Salzwedel

Page 29: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 02/2014

KUrZNACHrICHTENICEJ-ProJEKTrEISE 2015

Jetzt schon vormerken! Im Februar 2015 wird die ICEJ-Deutschland wieder eine Projekt- und Begegnungsreise nach Israel anbieten. Unter der fachkundigen Leitung von Stephan Lehnert, Büroleiter in der Stuttgarter Zweigstelle, besuchen die Teilnehmer viele ICEJ-Projekte vor ort und sehen mit eigenen Augen, was ihre Spenden bewirken. Ein praktischer Hilfseinsatz, der Besuch des Haifa-Heimes für Holocaustüberlebende, eine Weinprobe und vieles mehr stehen auf dem breitgefächerten Besuchspro-gramm. Die reise wird voraussichtlich acht Tage dauern, Termine werden demnächst in den ICEJ-Publikationen veröffentlicht.

MArSCH DES GUTEN WILLENS

1000 Christen und Juden haben einen Tag vor dem MArCH oF THE LIVING in Polen an einem „Marsch des guten Willens“ gegen Antisemi-tismus in Prag teilgenommen. Der Marsch, an dem neben der deutschen ICEJ-Gruppe und der ICEJ-Tschechien

ICEJ IN roM

Anfang Mai haben sich zum alljähr-lichen Direktorentreffen der ICEJ 100 ICEJ-repräsentanten aus 40 verschie-denen Ländern in rom versammelt. Vertreter von allen fünf Kontinenten aus verschiedensten evangelikalen Hinter-gründen waren zugegen. „Einheit“ war das Motto der mehrtägigen Konferenz. Die ICEJ-Leitung aus Jerusalem legte den Schwerpunkt auf die grundlegende Vision und den Auftrag der Internatio-nalen Christlichen Botschaft und prä-sentierte erneut die beiden Hauptziele der Arbeit: 1. Jede Gruppe innerhalb der israelischen Gesellschaft mit unserem christlichen Zeugnis der Trostes und der Liebe zu erreichen und 2. Aktiv auf christliche Denominationen, Gemein-den und Gläubige in jeder Nation die-ser Erde zuzugehen und sie gegenüber Israel zu vertreten.

auch ICEJ-Direktor Karl Klanner aus österreich teilnahm, endete mit einer Kundgebung vor dem Prager Senat. In Anwesenheit vieler Holocaustüberle-bender riefen der Israelische Botschaf-ter in Prag Gary Kohen, der stellvertre-tende Vorsitzender des tschechischen Senats, Premysl Sobotka, der Holo-caustüberlebende Toman Brod und der ICEJ-Direktor in Tschechien, Moj-mir Kallus, zum Kampf gegen Antise-mitismus auf.

MArCH oF THE LIVING 2015

Im Jahr 2015 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges zum 70. Mal. Die ICEJ wird mit Gruppen und Vertretern aus vielen Ländern am MArCH oF THE LIVING am 16.04.2015 von Au schwitz nach Birkenau teilnehmen. Wir erwar-ten Schülergruppen unter anderem aus Deutschland, Lettland, Tschechien, österreich und der Schweiz. Lassen Sie uns, gerade als Deutsche, 70 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz ein deutlich sichtbares Zei-chen für Israel und das jüdische Volk und gegen Antisemitismus setzen. Seien Sie mit dabei! Detailliertere rei-seinfos demnächst in unseren ICEJ-Publikationen!

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GEDENKEN IN BUDAPEST

Am Wochenende vor dem internationa-len MArCH oF THE LIVING in Ausch-witz haben mehrere christlich-jüdische Gedenkveranstaltungen in Budapest stattgefunden, darunter der „Marsch des Lebens“ mit 300 deutschen und ungarischen Dauerteilnehmern, orga-nisiert von der ToS aus Tübingen. Der Marsch führte auf der entgegenge-setzten route des ehemaligen Todes-marsches 250 km von Sopron nach Budapest. Beteiligt waren ungarische und deutsche Nachkommen von Wehr-machtsangehörigen, SS-Leuten, Poli-zisten und Verwaltungsangestellten, die am Holocaust in Ungarn beteiligt waren. Sie waren gekommen, um die Decke des Schweigens über die Schuld

DoroN SCHNEIDEr IN SALZGITTEr

Am 10. Mai hat Doron Schneider, referent der ICEJ in Jerusalem, beim Jugendevent „outbreak“ in Salzgitter zu über 4000 deutschen Jugendlichen gesprochen. Sein Thema war Gottes ewiger Bund mit Israel. Viele Jugend-liche gaben Doron positives Feedback und dankten ihm für seinen Beitrag. Die meisten von ihnen hatten bisher noch nie etwas über Israel in ihren Heimatge-meinden gehört. Veranstalter des Groß-events war das GlaubensZentrum Bad Gandersheim.

Pro-ISrAEL-AUS-SCHüSSE IM BALTIKUM EINGEWEIHT

Israel-Ausschüsse in den Parlamenten der Länder einzuweihen. „Auch wenn Israel in internationalen Foren wie den UN durch den Druck arabischer Staa-ten immer benachteiligt ist, ist unsere Fähigkeit, durch die Gründung von 30 parlamentarischen `Freunde-Israels-Ausschüssen´ Unterstützung indivi-dueller Länder für Israel zu gewinnen, beispiellos“, erklärte reinstein. Die ICEJ ist ein wichtiger Partner des KCAC bei dessen Bemühungen, Kontakt zu christlichen Parlamentariern weltweit herzustellen.

David Parsons, ICEJ-Mediendirektor in Jerusalem, war Ende Mai mit Josch reinstein, Direktor des „Knesset-Aus-schusses für christliche Israelfreunde“ (KCAC), und Knessetmitglied Gila Gam-liel im Baltikum, um gemeinsam mit den ICEJ Direktoren Ilze Saulite (Lett-land) und Peeter Vosu (Estland) Pro-

ICE-EMPFANG ZUM JErUSALEM-TAG

Am Montag hat die ICEJ zur Feier des Jerusalem-Tages einen Empfang in der ICEJ-Hauptstelle in Jerusalem gegeben. Als Ehrengast erschien der Jerusalemer Bürgermeister Nir Barkat, der erklärte, er fühle sich geehrt, Teil der wachsen-den Partnerschaft zwischen der Stadt und Christen aus aller Welt zu sein. Viele langjährige jüdische, messiani-sche und christliche Freunde der ICEJ kamen, darunter Leiter verschiedener jüdischer und christlicher organisatio-nen sowie Vertreter befreundeter Isra-elwerke, Mitarbeiter von Denkfabriken und israelischen Universitäten.

BüHLEr KoMMENTIErT PAPST-ANKUNFT IN ISrAEL Für I24NEWS

Dr. Jürgen Bühler, Geschäftsführender Direktor der ICEJ in Jerusalem, ist Ende Mai von dem internationalen Nach-richtensender i24news mit Sitz in Tel-Aviv gebeten worden, die Ankunft von Papst Franziskus in Israel zwei Stun-den lang live zu kommentieren. Bühler konnte während der Live-übertragung die wichtigsten Unterschiede zwischen katholischen und evangelikalen Chris-ten erläutern und über die Arbeit der ICEJ in Israel informieren.

Page 31: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 02/2014

Unserem Leben hier auf der Erde sind zeitliche Grenzen gesetzt. Die Bibel spricht von siebzig bis achtzig Jahren. Doch auch über unseren Tod hinauskönnen wir bleibende Zeichen des Segens und des Trostes für Israel set-zen. Eine Möglichkeit besteht darin, die ICEJ testamentarisch zu bedenken. Dadurch stellen Sie sicher, dass Ihr Ver-mögen auch in Zukunft Gutes bewirkt – und so vielen Menschen in Israel, bei-spielsweise Holocaustüberlebenden, Neueinwanderern, Kindern in Not oder Behinderten weiterhin geholfen werden kann. Wir stellen Ihnen gerne ausführ-lichere Informationen zur Verfügung. Bitte schreiben Sie an:

Gottfried Bühler ICEJ-Deutscher Zweig e.V. Postfach 31 13 37 70473 Stuttgart

oder melden Sie sich telefonisch unter 0711/8388 9480.

ihrer Vorfahren zu brechen. Der Initiator und Gründer des Marsch des Lebens Jobst Bittner wies bei der Hauptveran-staltung in der jüdischen Gemeinde in Budapest auf die deutsche Verantwor-tung für den ungarischen Holocaust hin. Antisemitismus in Ungarn, so Bitt-ner, könne jedoch nur durch die Aufar-beitung der ungarischen Tätergeschich-te überwunden werden. Am folgenden Tag fand eine open-Air-Gedenkveran-staltung vor dem Parlament statt, die im ungarischen March of the Living mündete. Jobst Bittner war bei diesem Event mit 25 000 Teilnehmern einer der Hauptsprecher. Quelle und Bild: ToS

NEUE ICEJ-BüroS IN ASIEN, AFrIKA

Im März und April dieses Jahres hat die ICEJ vier neue Zweigstellen eröffnet, und zwar in Burkina Faso, Benin und Togo in Westafrika sowie in Singapur. Juha Ketola, Internationaler Direktor der ICEJ aus Jerusalem, setzte gemein-sam mit Dr. Abdou Maiga aus Sene-gal, dem ICEJ-Vertreter für Westafrika, die neuen Direktoren in Burkina Faso, Benin und Togo ein. repräsentanten der Baptisten, Assemblies of God und anderer evangelikaler Denominati-onen waren ebenfalls anwesend und begrüßten die Einsetzung der neuen ICEJ-Vertreter ausdrücklich. Im April fand die Eröffnungsfeier für die ICEJ – Zweigstelle in Singapur statt. Als Leiter eingesetzt wurden Jehu und Christine Chan.

ICEJ IN MExIKo

Ende April haben die ICEJ-Direktoren aus Jerusalem Juha Ketola und Jürgen Bühler an einer Konferenz mit fast 2000 Pastoren und Gemeindeleitern in Mexiko-City teilgenommen. Einge-laden hatte sie Dr. Carlos Quiroa, der neue Direktor der ICEJ in Mexiko. Juha und Jürgen lehrten über Israel, weitere Sprecher der Konferenz waren reinhard Bonnke und Morris Cerullo. Höhe- und Endpunkt der Konferenz war der all-jährliche „March of Glory“ (Marsch der Herrlichkeit) durch die Stadt, an dem über 40 000 Christen teilnahmen, um ihren Glauben an Jesus Christus öffent-lich zu bekennen. Zum Abschluss ver-sammelten sich die Marschteilnehmer auf einem großen Platz, beteten Gott an, sangen, tanzten und hörten meh-reren Predigten zu, bis zum nächsten Morgen! Auch hier hatten Juha und Jürgen die Möglichkeit, über Israel zu lehren. „Mit großer Freude sahen wir unzählige mexikanische Christen, die ihre Israelflaggen schwangen“, berich-tete Jürgen begeistert.

ICEJ-KoNFErENZ IN FrANKrEICH

Im April hat ICEJ-Mediendirektor David Parsons aus Jerusalem auf der Jahres-konferenz der ICEJ-Frankreich in Lyon und Valence gesprochen. Sein Thema war die Wiederherstellung Israels. Musikalisch bereicherte Konzertvioli-nist Sergej Popov die Veranstaltung mit einem Medley hebräischer und klas-sischer Lobpreislieder. Paule Bessac, die frühere Verwaltungsleiterin der ICEJ-Frankreich, die letztes Jahr uner-wartet an einem Hirntumor verstorben war, wurde posthum für ihren engagier-ten Einsatz für die ICEJ in Frankreich geehrt.

VoLoNTärE GESUCHT!

BEDENKEN SIE DIE ICEJ IN IHrEM TESTAMENT

Zum Laubhüttenfest 2014 suchen wir noch Volontäre, die im September/oktober ein bis drei Wochen helfen wollen. Informationen und Anmeldung: http://feast.icej.org/volunteer-1 oder Email: [email protected]

Page 32: Wort aus Jerusalem - Ausgabe Nr. 02/2014

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