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«Es war, als würde eine zentnerschwere Last von mir fallen» Es passierte, als Cornelia Rutz fünf Jahre alt war: Ein schwerer Autounfall veränderte ihr Leben auf einen Schlag. Zwar konnte ihr völlig entstelltes Gesicht wieder hergestellt werden. Doch es dauerte Jahre bis sie lernte, wie befreiend es ist, anderen zu vergeben. Seite 5 Vergebung befreit. Vergeben – ohne Bedingungen Wie kann man Menschen, die einem ganz nahe stehen, vergeben – auch wenn man sieht, dass sie sich nicht än- dern? Berater Rolf Linden- mann gibt Tipps. Seite 6 Gläubig: Sylvester Stallone. Was «Rambo» von Gott hält Sylvester Stallone macht zurzeit mit selbstgemalten Bildern auf sich aufmerk- sam – und mit klaren Aus- sagen über seinen Glauben an Gott. Seite 17 Nicht jeder will vergeben. Wenn man mir nicht vergeben will ... Immer wieder müssen wir Menschen um Verzeihung bitten. Doch was tun, wenn die Entschuldigung nicht angenommen wird? Unsere Tipps helfen weiter. Seite 19 «Ich folge Gottes Plänen» Sein fataler Sturz bei «Wetten, dass...?» bewegte Menschen in ganz Europa. Samuel Koch ist ge- lähmt und liegt zurzeit im Paraple- giker-Zentrum in Nottwil. Trotz- dem ist er überzeugt davon, wieder glücklich zu werden. Seite 18 Grosses Vertrauen: Samuel Koch. Nicht-Verzeihen macht die Men- schen krank. Verschiedene Studi- en, vor allem aus den USA, erga- ben: Wer nachtragend ist, leidet viel häufiger an körperlichen Stress-Symptomen wie Bluthoch- druck, Magen-Darm-Problemen und Schlafstörungen. Schliess- lich ist es ziemlich anstrengend, sich gedanklich und gefühlsmäs- sig ganz auf ein negatives Ereig- nis zu konzentrieren. Sogar aufs Übergewicht wirkt sich das Verzei- hen offenbar günstig aus: 44 über- gewichtige italienische Ehefrauen nahmen ab, nachdem sie gelernt hatten, ihren Männern Kränkun- gen zu vergeben. Noch mehr scheint sich das Ver- geben auf unser innneres Gleichge- wicht, auf die Seele, auszuwirken. Doch wie schafft man es, versöhnt mit seinem Umfeld zu leben? Le- sen Sie mehr auf den Seiten 4 bis 8. ZDF / Carmen Sauerbrei Vergebung – versöhnt leben Wer nicht verzeihen kann, lebt ungesund. Das belegen auch wissenschaftliche Studien. Worum geht es eigentlich bei Jesus? Seite 11 Nr. 13 - 2011 md.

Worum geht es eigentlich Nr. 13 - 2011 bei Jesus ... · Sein fataler Sturz bei «Wetten, dass...?» bewegte Menschen in ganz Europa. Samuel Koch ist ge-lähmt und liegt zurzeit im

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«Es war, als würde eine zentnerschwereLast von mir fallen»

Es passierte, als Cornelia Rutz fünfJahre alt war: Ein schwerer Autounfall veränderte ihr Leben auf einen Schlag. Zwar konnte ihr völlig entstelltes Gesicht wieder hergestellt werden. Doch es dauerte Jahre bis sie lernte, wie befreiend es ist, anderen zu vergeben. Seite 5

Vergebung befreit.

Vergeben – ohne BedingungenWie kann man Menschen, die einem ganz nahe stehen, vergeben – auch wenn man sieht, dass sie sich nicht än-dern? Berater Rolf Linden-mann gibt Tipps. Seite 6

Gläubig: Sylvester Stallone.

Was «Rambo» von Gott hältSylvester Stallone macht zurzeit mit selbstgemalten Bildern auf sich aufmerk-sam – und mit klaren Aus-sagen über seinen Glauben an Gott. Seite 17

Nicht jeder will vergeben.

Wenn man mir nicht vergeben will ...Immer wieder müssen wir Menschen um Verzeihung bitten. Doch was tun, wenn die Entschuldigung nicht angenommen wird? Unsere Tipps helfen weiter. Seite 19

«Ich folge Gottes Plänen»Sein fataler Sturz bei «Wetten, dass...?» bewegte Menschen in ganz Europa. Samuel Koch ist ge-lähmt und liegt zurzeit im Paraple-giker-Zentrum in Nottwil. Trotz-dem ist er überzeugt davon, wieder glücklich zu werden. Seite 18

Grosses Vertrauen: Samuel Koch.

Nicht-Verzeihen macht die Men-schen krank. Verschiedene Studi-en, vor allem aus den USA, erga-ben: Wer nachtragend ist, leidet viel häufiger an körperlichen Stress-Symptomen wie Bluthoch-druck, Magen-Darm-Problemen und Schlafstörungen. Schliess-lich ist es ziemlich anstrengend, sich gedanklich und gefühlsmäs-sig ganz auf ein negatives Ereig-nis zu konzentrieren. Sogar aufs

Übergewicht wirkt sich das Verzei-hen offenbar günstig aus: 44 über-gewichtige italienische Ehefrauen nahmen ab, nachdem sie gelernt hatten, ihren Männern Kränkun-gen zu vergeben.

Noch mehr scheint sich das Ver-geben auf unser innneres Gleichge-wicht, auf die Seele, auszuwirken. Doch wie schafft man es, versöhnt mit seinem Umfeld zu leben? Le-sen Sie mehr auf den Seiten 4 bis 8.

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Vergebung – versöhnt lebenWer nicht verzeihen kann, lebt ungesund. Das belegen auch wissenschaftliche Studien.

Worum geht es eigentlich bei Jesus? Seite 11Nr. 13 - 2011

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Morgen ist der Scheidungstermin …Morgen ist der Scheidungstermin …Hören Sie die Zwischentöne? Nicht immer ist das Leben so, wie es auf den ersten Blick scheint. Zoom ist die Sendung von Radio Life Channel, die bei aktuellen und kontroversen Themen genauer hinhört und sie hinterfragt. Ohne Scheu vor christlichen und anderen Traditionen. Kritisch. Inspirierend. Tiefgründig.

ZOOM! Mittwoch 20.00 Uhr, Donnerstag 1.00 und 10.00 UhrWiederholungen Sonntag 20.00 Uhr, Montag 1.00 Uhr und 10.00 Uhr

www.lifechannel.chEmpfangbar über Kabel, DAB+, Internet, Satellit und facebook.

Nicht umblättern – hinhören!

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Nr. 13 - 2011 Editorial 3

Seine gesamte Familie wurde er-modert. Besser gesagt: niederge-metzelt. Die Geschichte von Japhet (Seite 7) macht betroffen. Dass er heute keinen Hass mehr auf die Mörder verspürt und ihnen ver-geben konnte, beeindruckt. Wenn ich mein Leben anschaue, scheint die Sache viel einfacher zu sein. Und doch tue ich mich immer wieder erstaunlich schwer, wenn es darum geht, Menschen in mei-nem Umfeld zu vergeben.

Da geht es zwar bei weitem nicht um Mord oder ähnlich schreckliche Dinge. Doch es sind gerade die kleinen Sticheleien und Verletzungen, die besonders weh tun. Und die ich doch eigentlich gar nicht vergeben will. Da steht mir einerseits mein Stolz im Weg. Und andererseits ist es manchmal ganz schön, das bemitleidenswer-te Opfer zu sein.

Dabei vergesse ich eines: Auch ich bin immer wieder darauf an-gewiesen, dass andere mir verge-ben. Denn so sehr ich mich auch anstrenge, werde ich immer wie-der andere Menschen verletzen – manchmal bewusst, manch-mal unbewusst. Aus eigener Kraft schaffe ich es nicht, das zu ändern.

Und so wird es in meinem Leben immer wieder Menschen geben, die mir nicht verzeihen wollen. Gerade deshalb ist es unglaublich befreiend, zu wissen, dass es bei Gott anders ist. Wer mit ihm lebt, darf wissen, dass seine Fehler ver-geben sind.

Weil ich diese grenzenlose Ver-gebung bei Gott erfahre, kann ich auch meinem Umfeld leichter vergeben. Jedes Mal, wenn sich der Stolz und das Opfer in mir zu Wort melden, rufe ich mir in Erin-nerung, wie Gott mich behandelt. Das macht mein Herz weicher und hilft mir, andere mit einer ähnlichen Liebe zu behandeln.

Auf den Seiten 4 bis 8 erfahren Sie, wie es anderen Menschen mit dem Thema «Vergebung» geht. Ich wünsche Ihnen viel Inspirati-on beim Lesen!

erscheint zweimonatlich als Ergänzung zur Internet-Plattform www.jesus.ch

Verlag:LivenetAareckstrasse 63800 [email protected]: 0848 77 77 00Fax: 033 533 77 12

Abo: siehe Seite 20

Auflage: 35.000 Herausgeber:Der Verein Livenet ist eine überkonfessionelle Organisation und wird ideell von der

Schweizerischen EvangelischenAllianz (SEA) mitgetragen.

Spendenkonto zugunsten der Ver-teilung von Jesus.ch-Print: PC 30-470985-7

Redaktion:Markus Döbeli (md.)Bruno Graber (bg.)Peter Schmid (ps.)David Sommerhalder (ds.)

Weitere Autoren:Norbert Abt (na.)Andreas Boppart (ab.) Miriam Hinrichs (mh.)Nicole Schenderlein (ns.)

Gestaltung:David Sommerhalder

Impressum

Editorial

Nicht aus eigener KraftInhalt

TitelthemaSeite 4. Vergebung – versöhnt leben

Seite 5. Wie ein Unfall und Vergebung Cornelia Rutz veränderten

Seite 6. Vergeben – oder darüber hinwegsehen?

Seite 7. Wie Japhet den Mördern seiner Familie vergeben kann

Seite 8. Bildmeditation

BasicsSeite 11. Jesus – Achtung ansteckend!

Seite 12. Das Problem

Seite 13. Die Chance

Seite 14. Die Konsequenz

Seite 16. Mehr über den christlichen Glauben erfahren

MagazinSeite 17. «Rambo» malt und betet

Seite 17. Die Bibel – jetzt auch auf dem iPhone

Seite 18. Wie Samuel Koch auf Gott vertraut

Seite 18. Wie in Thun gezweifelt und gestaunt wurde

Seite 18. Lionel Messi – erfolgreich ohne Talisman

RatgeberSeite 19. Was tun, wenn man mir nicht vergeben will?

VerschiedenesSeite 20. Boppis Schlusswort

Seite 9-10. Service: Adressen, Bücher, Angebote

Seite 20. Cartoon

David Sommerhalder

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Nr. 13 - 20114 Thema: Vergebung – versöhnt leben

Der Weg zurück ins LebenEs gibt Dinge, bei denen es uns schwer fällt, sie zu verzeihen. Dinge, die einem den Lebensmut nehmen und das Fundament, auf dem man steht. Kann man zum Beispiel Kindsmissbrauch einfach so verzeihen? Oder mutwillige, brutale Gewalt? Kann man einfach so vergeben, wenn man von seinem Partner hintergangen, verraten oder fallengelassen wird?

Vergebung – mit ihr kommt auch die Lebensfreude zurück.

Verzeihen kommt uns manchmal vor wie ein Ding der Unmöglich-keit. Der Schmerz sitzt zu tief und raubt uns alle Lebensenergie. Das, was uns angetan wurde, ist zu schlimm. Wir sind zu kaputt, zu kraftlos und zu verzweifelt, um schlimmes Unrecht zu ver-zeihen. Und ausserdem kommt es uns nicht fair vor, einfach so zu verzeihen – lieber würden wir uns rächen.

Schuld: Tragödie der Menschheit. Das Heikle an der Sache ist: Wir sind selbst nicht unschuldig. Auch wenn wir uns noch so sehr bemühen, machen wir uns jeden Tag an Gott und an unseren Mit-menschen schuldig. In der Bi-bel sagt Jesus, dass das, was wir dem Geringsten antun, ihm an-tun. Das heisst: Jedes Mal, wenn wir jemanden anlügen, verletzen oder schlecht behandeln, ist es,

als würden wir es Gott antun. Ohne Vergebung sind wir ge-zwungen, mit unserer eigenen Schuld zu leben und mit den Verletzungen, die uns andere zufügen. Ohne Vergebung sind wir verloren.

Gott drückt kein Auge zu. Gott ist heilig. Wo er ist, kann kein Un-recht sein. Er sieht alle Schuld. Und er drückt kein Auge zu. Unrecht bleibt Unrecht. Doch seine Liebe und Gnade sind grenzenlos. Damit wir frei von Schuld werden können, hat er sich selbst geopfert. Am Kreuz. Er hat den Preis für unser Elend bezahlt. Durch das Blut von Je-sus Christus ist unsere Schuld vergeben. Wir sind frei von un-seren Lügen, Verbrechen und allem Unrecht. Alles, was wir tun müssen, ist ja zum Verge-bungsangebot Gottes zu sagen,

von unserem Weg ohne Gott umzukehren und bereit sein, unser Leben von ihm verändern zu lassen.

Warum vergeben? Vergebung macht frei. Nur wenn wir lernen, anderen zu vergeben, werden auch wir ganz frei sein können. Wer nicht vergeben kann, läuft in Gefahr, an seinem Schmerz fest-zuhalten, zu verbittern und an seinem Leid zugrunde zu gehen. Es ist für uns also lebenswichtig, anderen ihre Fehler zu vergeben. Das bedeutet nicht, die Vergehen anderer zu tolerieren oder gut-zuheissen. Es bedeutet vielmehr, darauf zu vertrauen, dass Gott für Gerechtigkeit sorgen wird. Ich kann vergeben, weil Gott mir vergeben hat. Anderen zu verzei-hen, ist ein langer Prozess. Aber es ist letztendlich der einzige Weg zurück ins Leben. (mh.)

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Gott vergibt gerne: Bei ihm kann man Ballast abladen.

Vergeben und vergessen? Eine geläufige Vorstellung ist, dass Gott sauer auf die Menschen ist und es kaum erwarten kann, sie für ihre Sünden zu bestrafen. Stimmt das?

Die Wahrheit ist, dass Gott den Menschen vergibt, wenn sie es wollen. Er tut es gerne. Die Bibel gebraucht das Wort «Sünde» für egoistisches und böses Handeln. Sünde bezeichnet aber auch die Trennung von Gott. Die einzel-nen negativen Handlungen wer-den in der Bibel als Symptome gesehen, die aus einem Leben oh-ne Gottesbeziehung resultieren.

Die gute Nachricht ist: Wer bereit ist, Gott in seinem Leben wirken zu lassen und eine Bezie-hung mit ihm zu pflegen, kann ihn jederzeit um Verzeihung bit-ten und damit sein «Strafregister» löschen. Wichtig ist, dass man selber den Wunsch verspürt, die Sache ehrlich vor Gott zu bringen und nichts zu beschönigen.

Wie aber tut man das prak-tisch? Ganz einfach: Indem man mit Gott spricht. Dieses Gebet braucht keine besondere Vor-bereitung oder vorgeschriebene Floskeln. Jeder kann unverzüg-lich mit Gott reden. Ein Beispiel dazu finden Sie auf Seite 15. (bg.)

Gott um Verzeihung bitten: Seite 15

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Nr. 13 - 2011 Thema: Vergebung – versöhnt leben 5

«Es war, alswürde eine zentnerschwereLast von mirfallen»Ein schwerer Autounfall im Alter von fünf Jahren hat das Leben von Cornelia Rutz total verändert. Die Ärzte haben ihr völlig entstelltes Gesicht wieder hergestellt. Mehr als die äussere Wiederherstellung hat jedoch die Vergebung ihr Leben verändert.

Als fünfjähriges Mädchen ist die heute 44-jährige Cornelia Rutz vor ihrem Haus in ein Auto ge-rannt. Sie lief dem Fahrer direkt vor die Kühlerhaube. Der Auf-prall hat ihr Gesicht total zerstört, und für das kleine Mädchen be-gann eine lange Leidenszeit. Es war für sie ein grosser innerer Schmerz, immer wieder von zu Hause Abschied zu nehmen, um für eine weitere Operation alleine ins Spital zu gehen.

Erste Begegnung. Der Autofahrer selbst hatte wahrscheinlich auch sehr unter dem Unfall gelitten, wie Cornelia im Gespräch mit Jesus.ch-Print erzählt. Denn sie erinnert sich an die erste Begeg-nung mit ihm im Alter von sieben Jahren: «Er kam und parkierte vor unserem Haus, er drückte mir ei-nen Früchtekorb in die Hand und fuhr gleich wieder weg.»

Erst als junge Frau hat Cornelia Rutz verstanden, was bei dieser

kurzen Begegnung mit dem Au-tofahrer passiert ist. «Der Schock war vermutlich zu gross für ihn», erklärt sie. Trotz der unzähligen Operationen war das Gesicht von Cornelia im Alter von sieben Jah-ren noch immer entstellt. Es war jedoch nicht die Begegnung mit dem Autofahrer, die ihr zu schaf-fen machte.

«Ich fühlte mich als Aussenseiterin». Nicht nur Schulkolleginnen, son-dern auch manche Erwachsene waren mit der Situation überfor-dert. So beeinflusste ihr Ausseh-en sowohl sie selbst als auch das Verhalten ihrer Mitmenschen. «Ich habe sehr gelitten unter dem Gefühl, dass ich nicht dazu ge-hörte und fühlte mich als Aussen-seiter. Ich fühlte mich allein, war schüchtern, gehemmt und habe mich in der Gruppe nicht geäu-ssert, sondern zurückgezogen.»

Das Gefühl der Ablehnung hatte bei ihr tiefe Verletzungen

und Groll gegenüber Menschen hinterlassen. Cornelia erinnert sich: «Ich war zeitweise aggres-siv, einfach weil ich nicht damit umgehen konnte.»

Gott als liebender Vater. Es begann eine längere Zeit, von intensi-ven inneren Kämpfen: «Warum musste das ausgerechnet mir passieren?» Aber immer mehr hat sich mit Gott ein persönliches Gespräch entwickelt. «Für mich ist Gott zu einem liebenden Va-ter geworden.» Und während sie das erzählt, leuchten ihre Augen. «Ja, heute bade ich mich täglich in seiner Liebe und fühle mich si-cher und wichtig.»

Gottes Liebe ermöglicht Vergebung. «Die Liebe von Gott hat in mir die Bereitschaft gefördert, mich der Vergangenheit zu stellen. Ich habe im Gespräch mit Gott über meine Situation und über mei-ne inneren Verletzungen gespro-

chen. Ich habe ihm gesagt, dass ich meine Bitterkeit loslassen und meinen Mitmenschen vergeben will.» Dieses Gebet löste in ihrem Leben eine grosse Freiheit aus: «Es war, als würde eine zentner-schwere Last von mir fallen.»

«Eine ganz tiefe Erfahrung». «Ich wollte unbedingt noch einmal dem Autofahrer begegnen», er-zählt Cornelia Rutz. Die TV-Re-daktion von «Fenster zum Sonn-tag» hat ihn ausfindig machen können. So sass Cornelia ihm nach 30 Jahren gegenüber. «Für uns beide war diese Begegnung eine ganz tiefe Erfahrung. Wir hatten beide Tränen in den Au-gen.» Es sei ihr wichtig gewesen, dem Autofahrer zu sagen, dass es ihr gut gehe und sie keinen Groll gegen ihn hege. «Gott hat mich auf meinem schwierigen Weg sei-ne befreiende Vergebung und sei-ne unendlich tiefe Liebe erfahren lassen.» (md.)

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Nr. 13 - 20116 Thema: Vergebung – versöhnt leben

: Was passiert beim Vergeben?Rolf Lindenmann: Vergeben heisst, ich entlasse den Andern aus der Schuld mir gegenüber. Er muss mir nichts mehr geben. Es ist vor-bei. Ich trage nichts nach, überge-be es gewissermassen Gott. Wenn ich vergebe, ist noch offen, was Gott damit macht. Vergebung ist eigentlich etwas Subjektives: Wenn ich etwas als Schuld emp-finde, bei mir oder einem Ande-ren, ist das noch keine objektive Feststellung. Objektiv Schuld be-messen und vergeben kann al-lein Gott.

Ist es wichtig, unter Freunden und in der Familie Schuld klar zu benennen?

Schuld hat immer etwas Zer-störerisches. Nicht benannt und vergeben, wird sie zu einer Altlast, die sich in Abstumpfung und Bit-terkeiten auswirken kann. Daher ist es sinnvoll, Schuld zu benen-nen – mindestens dass ich weiss, warum ich jemandem vergebe. Ob der Andere sein Handeln so

sieht, ist eine andere Sache. Wenn es möglich ist, die Sache mit ihm anzusprechen, ist das gut für die Beziehung.

Wie kann ich leichter vergeben?Ich bin nicht besser als die

andern; ich brauche genauso Vergebung wie sie. Wenn es mir schwer fällt zu vergeben, dann darum, weil ich mir besser vor-komme. Leichter vergeben kön-nen kommt daher, dass ich reali-siere, wie sehr ich auf Vergebung von Menschen und primär von Gott angewiesen bin. Das Zweite: Vergeben hat nichts mit meinem Wert als Person zu tun. Wenn ich um Vergebung bitten muss, fällt mir kein Zacken aus der Krone.

Wie kann ich dem vergeben, der mir ganz nahe steht – wenn ich sehe, dass er oder sie sich nicht wirklich ändert?

Vergeben ist nicht an die Be-dingung geknüpft, dass der An-dere sich ändert. Indem ich ver-gebe, heisse ich seine – vielleicht

andauernden – Fehler nicht gut. Es bedeutet nur, dass ich ihm nichts nachtrage. Wie Gott mit ihm umgeht und ob er sich än-dert, ist seine Sache. Ich muss sehen, was mein Beitrag ist, dass ich mich ändere.

Was unterscheidet Vergeben vom Da-rüber-hinweg-Sehen?

Toleranz ist für mich eher Gleichgültigkeit: Ich nehme den Andern und mich nicht ernst, tue so, als mache es mir nichts, als wäre es nicht so schlimm – da-bei stimmt das nicht. Vergeben dagegen hat zu tun mit Weither-zigkeit. Ich nehme ernst, was ge-schehen ist – und zugleich neh-me ich den Andern auch nachher noch ernst. Ich entlasse ihn aus der Schuld. (ps.)

Rolf Lindenmann (69), Dr. phil., Biologe, ist

als Coach und Berater in Grüt im Zürcher

Oberland tätig.Wer verzeihen kann, tut auch seinem Körper etwas Gutes. ist

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Verzeihen erleichtertEs ist befreiend,anderen Menschen Kränkungen zu verzeihen – das bestätigen Studien.

Gross ist die Erleichterung nach einer Versöhnung, wenn einem der sprichwörtliche Stein vom Herzen fällt. Studien bestätigen das. So soll Verzeihen den Blut-druck senken, Rückenschmerzen und Depression lindern. Nach-sicht reduziert Stresssymptome. Auch Muskelverspannungen ver-mindern sich.

Fast jeder Mensch hat «uner-ledigte Geschichten», die er noch mit sich herumträgt. Viele quälen sich damit: «Wie kann er mir so etwas nur antun?» Solche Gedan-ken wirken sich auf Körper und Gefühle aus und stören das inne-re Gleichgewicht.

Was hindert uns daran zu ver-zeihen? Das sind wir selbst. In-dem wir nicht vergeben, wollen wir den anderen für sein Fehlver-halten bestrafen. Doch wir über-sehen dabei, dass wir uns so sel-ber bestrafen. Wir verurteilen uns dazu, nicht vergessen zu können.

«Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern» ist nicht nur Teil eines Gebetes, sondern eine Grundregel für das Wohlbefin-den. Wer verzeiht, lässt nicht zu, dass andere Menschen das eige-ne Leben negativ beeinflussen können. (bg.)

Vergeben – oder darüber hinwegsehen?Vergebung geschieht nicht von selbst. Der Berater Rolf Lindenmann ermutigt dazu. Auch wenn das Gegenüber die Sache anders sieht.

Vergebung unter Freunden und in der Familie: Es ist wichtig, Verletzungen anzusprechen. istoc

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Nr. 13 - 2011 Thema: Vergebung – versöhnt leben 7

«Mein Herz war wie einGefängnis»Japhet aus Ruanda war entschlossen, sich künftig selbst zu beschützen. Er begann mit einem harten Karate-Training – denn eines Tages, so hatte er sich es vorgenommen, wollte er den Tod seinervier Brüder, seiner Schwester undseiner Mutter rächen.

Sie waren sechs der vielen hun-derttausend Tutsis, die im April 1994 von den Hutus in Ruanda niedergemetzelt wurden. «Ich war hart und bitter», erzählt Ja-phet. «Wenn ich an den Mord meiner Mutter und Geschwis-ter dachte, war es, als würde je-mand meine Haut aufritzen – so sehr hat das weh getan.»

Rache ist Gottes Sache. «Mein Vater, ein Pastor, sprach viel von Verge-bung, aber das ging in ein Ohr rein und beim anderen wieder raus», berichtet der heute 30-Jäh-rige. Sein Vater sagte ihm, dass Rache allein Gottes Sache sei. Es hat dann fünf Jahre gedauert, bis Japhet sich mit der Frage der Vergebung stärker auseinander-setzen konnte. «Ich merkte, dass ich mein Herz vom Hass befrei-en musste.»

Doch vieles in ihm sträubte sich, den Mördern zu vergeben. «Ausserdem konnte ich mir nicht vorstellen, jemandem zu verge-ben, der nicht einmal um Verge-bung bittet.» Doch die Sache ging ihm nicht aus dem Kopf und kam ihm immer wieder in den Sinn, wenn er folgenden Satz aus dem «Vater unser» betete: «Vergib uns

unsere Schuld, wie auch wir ver-geben unseren Schuldigern.»

Ein Gefängnis. «Mir wurde klar, dass aus meinem Herzen ein Gefängnis geworden war. Dort hatte ich all die eingesperrt, die Schuld am Tod meiner Familie waren. Besonders schlimm war es bei einer ehemaligen Nach-barin. Als die mordende Horde schon an unserem Haus vorbei war, wies sie die Leute noch ein-mal darauf hin, dass sich da noch ein Junge versteckt haben muss-te, und so kam auch mein vier-ter Bruder um.» Bei ihr dauerte es am längsten, bis Japhet loslas-sen und verzeihen konnte. «Was ich dann über eine längere Zeit lernte, war, immer wieder, trotz dem grossen Schmerz, zu verge-ben. Ich habe das über Wochen immer wieder unter Weinen und Schreien gemacht.»

Ihrer Schuld nicht bewusst. «Wenn ich heute an das denke, was vor fast 17 Jahren passiert ist, habe ich immer noch Schmerzen, aber es ist anders als früher.» Und wie begegnet er heute den Menschen, die seiner Familie so viel Gewalt angetan haben? «Alles, was ich

tun kann, ist ihnen zu vergeben. Viele sind sich ihrer Schuld nicht einmal bewusst. Doch auch sie können zu Gott kommen und bei ihm Vergebung erfahren.»

Japhet möchte heute auch an-deren Menschen in Ruanda hel-fen. «Man kann den Menschen nicht zack-zack die Lehre über Vergebung aus der Bibel ver-mitteln; sie wollen keine Predig-ten hören. Aber wenn sie mer-ken, dass sie jemand mit ihrem Schmerz annimmt, dann wer-den sie offen.» Japhet hat das er-lebt. Er leitete eine Gruppe von Jugendlichen zwischen 16 und 25 Jahren, viele unter ihnen Waisen, die ihre Eltern verloren haben.

Glücklich geworden. «Ohne Gott und ohne zu vergeben», so Ja-phet, «wäre ich heute im Kran-kenhaus, depressiv oder tot.» In all den Jahren war ihm immer ei-ne Aussage aus der Bibel wichtig, die in der Liedersammlung der Psalmen zu finden ist: «Glücklich sind alle, denen Gott ihre Sünden vergeben und ihre Schuld zuge-deckt hat!» Heute lebt Japhet mit seiner Frau Henny und seinen zwei Kindern in Deutschland in der Nähe von Mainz. (na.)

Verzeihen – ein bewusster Schritt des Loslassens. ist

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7 oder 77 Mal verzeihen?Der Apostel Petrus wollte es genau wissen. Er fragte Jesus, ob es genügt, sieben Mal zu verzeihen, wenn jemand einem ein Leid angetan hat.

Jesus antwortete: Nicht sieben Mal, sondern siebenundsiebzig Mal soll man verzeihen. Die Zahl Siebenundsiebzig beschreibt hier keine festgelegte Grenze, son-dern steht dafür, dass Jesus der Ansicht ist, dass man unendlich viele Male vergeben sollte.

Ist das nicht zuviel verlangt? Viele Leute müssen andauernd schweres Unrecht von der glei-chen Seite her erfahren. Kann man solchen Menschen zumu-ten, immer wieder zu verzeihen?

Man könnte das auch aus ei-ner anderen Perspektive sehen. Gott ist bereit, jedem, der bereut, seine Schuld zu vergeben – egal, wie hoch sie ist. Dafür erwartet er, dass auch derjenige, dem er verziehen hat, seinerseits bereit ist, anderen zu verzeihen. Aller-dings müssen wir das nicht sel-ber schaffen – Gott schenkt uns die Kraft dazu.

Eine Versöhnung besteht nicht darin, den Menschen ihren Schmerz auszureden. Verzeihen ist ein bewusster Schritt des Los-lassens. Es gibt keine bessere Al-ternative dazu. Es wird immer Situationen im Leben geben, wo man darauf angewiesen ist, dass man sich gegenseitig verzeiht. Auch wenn das einem manch-mal als Zumutung erscheint – so gelingt Leben. (bg.)

zVg.

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Nr. 13 - 20118 Thema: Vergebung – versöhnt leben

«Glücklich sind alle, denen Gott ihre Sünden vergeben und ihre Schuld zugedeckt hat!»Die Bibel, Psalm 32, Vers 1

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Nr. 13 - 2011 Service 9

70 x 7 – Das Einmaleins der Vergebungvon Jay E. AdamsCMV Bielefeld, 144 Seiten, CHF 9.80

Es hat den Anschein, als hätten viele Menschen die Mög-lichkeit der Vergebung weitgehend aus den Augen verlo-ren. Dieses Buch erklärt, was Vergebung ganz praktisch be-deutet und was die Bibel über Vergebung sagt.

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Lebenskunst Vergebungvon Martin GrabeFrancke Verlag, 192 Seiten, CHF 18.50

Kaum etwas kann befreiender sein als richtig verstandene Vergebung. Dieses Buch zeigt ganz praktisch, wie es einem Betroffenen gelingt, mit Verletzungen umzugehen und sie loszulassen. Die geschilderten Wege der Vergebung haben sich in Psychotherapie und Seelsorge vielfach bewährt. Ein Handbuch für Betroffene, Therapeuten und Seelsorger.

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Vergebung leben – Freiheit erfahrenJohann C. ArnoldCVH Verlag, 160 Seiten, CHF 5.90

Versöhnung ist mächtiger als Hass: Das zeigen die Ge-schichten in diesem Buch. Johann C. Arnold erzählt von Menschen, die Fürchterliches erleben mussten. Sie alle hatten Grund zu hassen. Doch sie erfahren: Auf dem Weg der Rache finden sie nicht ins Leben zurück.

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Nr. 13 - 201110 Service / Partnerschaft

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Nr. 13 - 2011 Basics 11

Jesus – Achtung ansteckend!Wer war Jesus? Was war seine Botschaft? Hat er uns auch heute noch etwas zu sagen? Die folgenden Seiten sollen helfen, eine eigene Überzeugung über eine faszinierende Persönlichkeit der Menschheitsgeschichte zu gewinnen.

Am Anfang des öffentlichen Auf-tretens von Jesus wurde ein sehr starkes Statement über ihn ge-macht. Markus schreibt in sei-nem Report: «Die Zuhörer wa-ren sehr erstaunt von dem, was er lehrte. Denn anders als ihre Schriftgelehrten redete Jesus mit einer Vollmacht, die Gott ihm verliehen hatte.» (Die Bibel, Mar-kus-Evangelium, Kapitel 1, Vers 22). Das einzige, das manche bei einigen Kirchen und Gemeinden erstaunt, ist, dass da überhaupt noch wer hingeht ... Nicht so bei Jesus. Die Leute waren gepackt von seinen treffenden und prak-tischen Reden. Wer ihm begeg-nete, war überwältigt und tief be-rührt. Es war ein offensichtlicher Unterschied sichtbar zu der offi-ziellen Kirche, die oft nur noch to-te Traditionen und Dogmen auf-recht erhielt.

Authentische Worte. Die Worte von Jesus hingegen hatten Kraft. Wir alle wissen, dass eine der wich-tigsten Voraussetzungen dazu das Leben selbst ist. Wer lässt sich schon gerne anpredigen von ei-

nem, der durch sein Leben das pure Gegenteil verkündet. Was Jesus auszeichnete war, dass er seine Botschaft authentisch aus-lebte. Und genau das war es, was die Menschen erstaunte. Es ist eines, mit überzeugender Logik über Feindesliebe zu sprechen. Aber es ist ein anderes, an einem Kreuz angenagelt, unter unbe-schreiblichen Qualen für seine Mörder zu beten.

Die Lehre Jesu war packend, weil sie durch sein Leben un-termauert wurde. Kein normal-

denkender Mensch hatte etwas dagegen einzuwenden. Wer et-was einzuwenden hatte, waren nur diejenigen, die sich gerade durch diese Glaubwürdigkeit in Frage gestellt fühlten; die dama-lige religiöse Elite, die Ultrafrom-men und Paragraphenreiter.

Spannende Begegnung. Jesus war eindeutig glaubwürdig, und wir tun gut daran, wenn wir uns ernsthaft mit ihm auseinander-setzen. Abzuschaffen ist er nicht, das lehrt uns die Geschichte.

Auch Verdrängen ist keine Lö-sung. Früher oder später wird er uns einholen. Es ist nötig zu ver-stehen, wer Jesus ist und dann auch persönlich Stellung für oder gegen ihn zu beziehen. Es ist spannend, ihm zu begegnen. So wie die Leute über sein Auf-treten erstaunt waren, so werden auch wir gepackt werden von Be-gegnungen durch ihm.

Das Stärkste, das uns in Je-sus begegnet, ist seine unglaub-liche Liebe zu uns. Es ist die-se freundschaftliche Liebe, die nicht stresst, die nie einen Witz über dich macht und dich bloss-stellt, die nie aufgibt und immer an dich glaubt.

Was zwischen uns und Jesus steht ...

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Kurz gesagt: Jesus ist auf Beziehung aus. Er setzt alles Mögliche daran, dass wir ihn persönlich kennenlernen können. Er will all die mysteriösen Märchen, die um seine Person kreisen, entlarven, damit wir nicht einer christlich-religiösen Scheinwelt verfallen. Aber dazu ist unsere Bereitschaft zum Umdenken nötig. Wir sind gefragt, uns ihm zu öffnen und auch persönlich zu seinem Beziehungs-Angebot Stellung zu beziehen.

1. Das MissverständnisIn der Frage um Jesus geht es nicht darum, ob ich ein religiöser Typ bin oder nicht. Denn Glaube an Jesus ist nicht Religion, wie es normalerweise verstanden wird, sondern es geht um eine persönliche Beziehung zu unserem Schöpfer, nicht mehr und nicht weniger.

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Nr. 13 - 201112 Basics

Wir haben gesehen, dass es Je-sus nicht einfach um Religion geht. Er möchte, dass du ihn per-sönlich kennenlernst. Er möch-te, dass du seine Liebe erlebst. Er möchte deinem Leben Inhalt geben, der nicht irgendwelchen Wirtschaftskrisen und Wertin-flationen unterworfen ist. Doch wer mit offenen Augen durch die Welt marschiert, merkt schnell, dass genau dieses wichtige Ele-ment fehlt.

Was fehlt uns? Wenn wir alle nach dem Vorbild von Jesus leben wür-den, dann hätten wir das Para-dies auf Erden. Kriege wären ein Fremdwort. Die weltweit reich-lich vorhandenen Nahrungsmit-tel würden gerecht verteilt. Eben-falls würde die Natur nicht mehr ausgebeutet und zerstört, denn der göttliche Auftrag heisst laut der Bibel pflegen und bebau-en. Dadurch wären auch gewis-se Naturkatastrophen für uns unbekannt. Aber was ist es denn konkret, das uns fehlt? Eigentlich ist unsere Geschichte eine Ge-schichte des verzweifelten Su-

chens. Ein Suchen nach ... nach was eigentlich? Wer sucht, der vermisst etwas. Wer ehrlich ist, der erkennt sehr schnell, dass so etwas wie ein Manko in seinem Leben existiert.

Geistliches Defizit. Wenn wir da-nach fragen, was uns Menschen eigentlich fehlt, dann macht uns Gott ein geistliches Defizit deut-lich. Unsere sichtbaren Krisen haben einen zunächst unsicht-baren Ursprung. Die Bibel sagt es so: «Alle sind Sünder und ha-

ben nichts aufzuweisen, was Gott gefallen könnte.» (Römer, Kapitel 3, Vers 23). Verallgemeinert Gott hier ein Problem von einzelnen? Ist es nicht ein allzu schnelles Ur-teil, wenn Gott ausnahmslos da-von redet, dass wir alle ein ge-meinsames Problem haben, und dass dieses Problem unsere Sün-de ist?

Am Ziel vorbei. Wenn Gott von Sünde redet, dann macht er da-mit zunächst keine moralische Aussage. Das Wort, das in der

Bibel mit Sünde wiedergege-ben ist, meint nichts anderes als Zielverfehlung. Wir haben unser Ziel, nämlich Gott, aus den Au-gen verloren. Wie ein Schiff, das den rechten Kurs verloren hat, weil die Navigationsgeräte defekt sind. Wir sind auf dem falschen Kurs – das sagt Gott über unser al-ler Leben. Damit macht er vorerst noch keine Aussage über unseren praktischen Lebensstil.

Kaputte Beziehung. Ein Nein zu Gott, das ist es, was die Bibel Sün-de nennt. Einige Menschen rebel-lieren ganz offensichtlich gegen Gott, indem sie ihm dauernd Vor-würfe machen oder ihn verleug-nen. Andere haben Angst vor Gott und können sich nicht vor-stellen, dass er ein liebender Va-ter ist. Wiederum andere hassen und verfluchen ihn.

Und dann gibt es auch sehr viele Menschen, die sich Gott gegenüber apathisch und gleich-gültig verhalten. In welcher Form auch immer, das alles sind Zei-chen einer kaputten Beziehung zwischen Gott und uns.

Nur ein perfekter Vater – unser Vater im Himmel – kann unsere Herzen heilen. Und nur er kann uns so lieben, wie wir es möchten. Ob unser irdischer Vater einen guten, einen mittelmässigen oder schlechten Job macht – Gott kann die Lücke füllen.»Paul Colman, Musiker

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2. Das ProblemDie aussergewöhnliche Beziehung, die uns Gott anbietet, ermöglicht einen aussergewöhnlichen Lebensstil mit aussergewöhnlichen Taten. Doch wieso ist davon so wenig sichtbar?

Kurz gesagt: Das Kernproblem all unserer Probleme ist die zerbrochene Beziehung zu Gott. Wir sind auf dem falschen Kurs, weil wir Gott abgelehnt und aus den Augen verloren haben. Diesen Zustand nennt die Bibel Sünde. Darin liegt der Ursprung aller Sinnlosigkeit, Leere und Resignation. Um diesen Missstand zu überbrücken, widmen wir uns allen möglichen Dingen wie Religion, Philosophie, Materialismus, Karrieren, Vergnügen und anderem. Es sind aber alles betrügerische Versuche, die uns gefangennehmen, statt zum Ziel zu führen. Keine menschlichen Mittel können uns aus diesem Zustand befreien und uns wieder in eine lebendige Gottesbeziehung versetzen.

Das Ziel aus den Augen verloren: Unser Leben ist wie ein Schiff mit defektem Navigationsgerät. istoc

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Nr. 13 - 2011 Basics 13

Die Therapieversuche sind sehr vielfältig. Doch der wahre Preis der Sünde kann selbst durch die grösste Anstrengung nicht be-zahlt werden. Wenn es darum geht, den kompetenten Stell-vertreter zu finden, dann wer-den wir zwangsläufig nach Gol-gatha kommen. Dort am Kreuz ist geschehen, was für unsere Er-rettung von grösster Wichtigkeit ist. Jesus starb als unschuldiges Opfer für die Sünde dieser Welt. Hier liegt die grosse und einzigar-tige Botschaft der Bibel. Einer, Je-sus Christus, hat uns losgekauft. Durch ihn können wir unseren Ballast loswerden.

Bezahlt. Jesus ist der gute Arzt, der sich nicht mit Symptompfusche-rei abgibt, sondern den Krank-heitserreger, nämlich die Sünde und damit auch unseren Egois-mus, anpackt. Die Strafe, die wir dafür verdient hätten, hat er auf sich genommen. Damit ist auch der wohl bekannteste Vers der Bi-bel erklärt, den man mit Recht als Zusammenfassung des gesam-ten Buches bezeichnen könnte: «Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzi-gen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zugrun-de gehen, sondern das ewige Le-ben haben.» (Johannes-Evange-lium, Kapitel 3, Vers 16).

Jesus liebt dich! Er hat ein so starkes Interesse an deinem Le-ben, dass er sich selber geopfert hat. Er hat sein Blut vergossen für deine und meine Sünde. Nicht einige lumpige Dollars, sondern sein Blut und Leben garantieren unsere Vergebung.

Entscheidung gefragt. Jesus hat sich entschieden, uns die Sün-de zu vergeben. Nun liegt es an uns, das Angebot anzunehmen. Ich möchte dich fragen: Hindert dich etwas daran, Jesus heu-te anzunehmen? Hält dich et-was davon ab, diese wichtigste Entscheidung zu treffen? Dein Stolz? Deine Mitmenschen? Dei-ne Lieblingssünde?

Es geht hier um dein eige-nes Leben, nicht um das deiner Freunde. Und zwar um dein ein-ziges, wertvolles, von Gott ge-schenktes Leben. Nimm ein Geldstück in die Hand. Betrach-te es und überlege, wie du es aus-geben wirst. Die Möglichkeiten sind vielfältig, aber eines ist klar: Du kannst es nur ein einziges Mal ausgeben. Genauso ist es mit un-serem Leben. Wir haben nur ei-nes davon.

Kraft für neues Leben. Dein Leben Jesus Christus anzuvertrauen, ist der wichtigste Schritt, den du je-mals tun wirst. Das kann der Be-ginn eines neuen erfüllten Le-bens mit ihm sein. Gott möchte, dass du ein glückliches und sinn-erfülltes Leben führst. In dem Augenblick, in dem du Jesus an-

nimmst, vergibt er nicht nur dei-ne Sünde und dein selbstbe-stimmtes Leben, sondern kommt durch seinen Heiligen Geist in dein Herz. Dadurch gibt er dir die Kraft, ein neues Leben zu führen. Ein Leben, dass sich immer wie-der auf Gott und seine guten Plä-ne für uns ausrichtet.

Was das Leben mitJesus bedeutet ...

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Vergebung bedeutet für mich, meinen Mitmenschen aus der Schuld mir gegenüber zu entlassen, ihn frei geben. Mir wird immer wieder neu bewusst, wie viel mir Gott vergibt. Im Vergeben erfahre ich einen grossen Segen.»Stephanie Jaggi, Arztsekretärin

Grosszügiges Angebot von Jesus: Was hindert mich, diese Chance zu ergreifen? istoc

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3. Die ChanceAuch wenn wir das Gute tun möchten, haben wir keine wirkliche Kraft gegen die Sünde und sind ihr hilflos ausgeliefert. Unsere einzige Chance: Es müsste jemanden geben, dem wir so viel wert sind, dass er den nötigen Preis zahlt, um uns von der Schuld freizukaufen.

Kurz gesagt: Wenn du dich entscheidest, mit Jesus zu leben und dich für ihn einzusetzen, ist er in deinem Herzen. Er ist bei jeder Entscheidung, die zu treffen ist, da und hilft dir, Hindernisse, Probleme und Versuchungen zu überwinden. Er gibt neue Standfestigkeit und Kraft. Gott verspricht nirgends ein problemloses Leben. Aber er verpflichtet sich für diejenigen, die an ihn glauben.

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Nr. 13 - 201114 Basics

Ein Christ ist ein Mensch, der den Willen Gottes als höchste Priori-tät in seinem Leben ansieht. Gott wünscht sich von uns, dass wir bereit sind, uns durch seine Kraft verändern zu lassen und ein Le-ben zu leben, das seinem Willen entspricht.

Die Kraftquelle. Vielleicht denkst du jetzt, dass das zu schwierig ist, dass du das nicht schaffen kannst. Aber ich kann dir sagen, dass es Jesus ist, der durch seinen Geist die Kraft gibt! Ein Christ kann und muss nicht vollkommen sein. Aber er darf anders sein, in dem er sich nicht vom Egoismus, son-dern von Gott leiten lässt!

Manche Menschen kommen zu Jesus, nehmen ihn in ihrem Leben auf und gehen wieder zu-rück in ihr altes Leben. Sie fan-gen wieder an, getrennt von Gott zu leben. Manche wollen es gar nicht glauben und wahrhaben, dass die Freiheit Gottes in ihrem Leben praktische Auswirkungen haben könnte. Es geht dabei nicht darum, Gott etwas zu beweisen. Es soll auch nicht eine krampf-hafte religiöse Übung sein, um von ihm angenommen zu wer-den. Ein konsequentes Leben als Christ geschieht aus der tie-fen Überzeugung, dass mich Je-sus angenommen hat.

Freiheit, die verändert. Ein Nach-folger von Jesus weiss einerseits, dass Jesus ihn von der Sünde be-freit und ihm eine neue Frei-heit geschenkt hat. Er weiss aber auch um die Verantwortung ge-genüber seiner Umwelt. Er spielt keine fromme Besserwissermen-talität vor, sondern lernt, Tag für

Tag die Liebe Christi auszuleben. Die Freiheit in Christus verändert Menschen. Sie geben Dinge in ihrem Leben auf, die vorher fest darin eingebettet waren oder so-gar als «Götzen» verehrt wurden. Aber sie tun das nicht aus Zwang oder Gesetzlichkeit, sondern da-rum, weil sie wissen, dass es ge-rade die Dinge sind, die ihr Leben versklavt haben. Und wenn Jesus jemanden befreit, dann möchte man die Freiheit ja nicht nur the-oretisch im Kopf haben, sondern praktisch erleben.

Schritt für Schritt. Jesus lehrt uns Schritt für Schritt, Tag für Tag, was es heisst, seine Nachfolger zu sein. Sein Geist ist es, der in uns wohnt und uns immer wie-der Dinge aufzeigt, die wir ändern sollen. Aber er erwartet nie zuviel. Gott ist der gute Vater, der genau weiss, was er von seinen Kindern erwarten kann. Wichtiger als gute Werke ist ihm, dass wir ihm ver-trauen und dadurch auf seinen Willen hören. Wenn Gott unse-re Bereitschaft zur Veränderung

sieht, ist er gerne bereit, uns da-bei zu helfen. Es ist die Beziehung zu ihm, die uns die Kraft zu einem erfüllten Leben gibt.

Jesus nachzufolgen ist also sehr stark eine Frage der Bezie-hung. Wenn ich lerne, auf seine Stimme zu hören, erfahre ich, wie Gott ist und was er von mir erwartet. Ich möchte nun noch drei Dinge aufzeigen, die einem Nachfolger von Jesus helfen, Gott und seinen Willen besser ken-nenzulernen:

Gottes Wort. Die Bibel ist Gottes Wort. Sie ist inspiriert vom Heili-gen Geist und deshalb die Richt-schnur für unseren Glauben. Am besten reserviert man sich jeden Tag einige Zeit, um ungestört das Wort Gottes zu lesen, zu beten und darüber nachzudenken.

Weitere Infos zur Bibel: www.jesus.ch/bibel

Gebet. Gebet heisst, mit Gott zu reden. Eine Beziehung kann oh-

ne Kommunikation nicht funk-tionieren. Deshalb ist es wich-tig, auch mit Gott immer wieder zu sprechen. Das müssen keine auswendiggelernten, wohlfor-mulierten Gebete sein. Sprich mit Jesus und Gott, dem Vater, über das, was dich bewegt. Bitte ihn um Führung und Bewahrung am Morgen, danke ihm dafür am Abend. Mach ihm Komplimen-te für die Dinge, die du an ihm gut findest. Sag ihm deine Freu-den, aber auch deine Probleme. Immer und überall kannst du zu ihm kommen und zu ihm beten.

Weitere Infos zum Beten: www.jesus.ch/beten

Gemeinde. Bestimmt gibt es in deiner Umgebung noch andere Leute, die an Jesus glauben. Sie treffen sich regelmässig zur Ge-meinschaft. Schliesse dich einer Gruppe an, denn gemeinsam geht’s besser. Du kannst viel von den Erfahrungen, die andere mit Jesus machen, profitieren. Fra-gen, die bei dir auftauchen, kön-nen sie dir beantworten. Aber auch du wirst für diese Menschen eine Bereicherung sein. Der Hei-lige Geist wird in deinem Leben Gaben wecken, mit denen du an-deren dienen darfst.

Eine Gemeinde finden: www.jesus.ch/kirchen

4. Die KonsequenzJesus möchte nicht irgendwelche Fans haben, die vielleicht mal ein unüberlegtes Gebetchen gesprochen haben. Jesus sucht Menschen, die bereit sind, ihr ganzes Leben auf Gott auszurichten.

Kurz gesagt: Jesus möchte Jünger haben. Menschen, die ihr ganzes Leben nach ihm ausrichten. Jesus selber befreit zu dieser Nachfolge. Er hilft uns, Schritt für Schritt unser Leben nach ihm auszurichten. Echte Jünger sind die beste und glaubwürdigste Predigt an eine verlorene Welt. Jüngerschaft ist ansteckend. Ein Nachfolger Jesu bleibt nicht allein, und durch ihn wird Gottes Liebe in seiner Umgebung praktisch erlebbar.

Das Leben aufräumen: Jesus schenkt uns die Kraft dazu. istoc

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Nr. 13 - 2011 Basics 15

So kannst du beten ...Vielleicht ist in dir beim Lesen dieser Seiten der Wunsch erwacht, Jesus in dein Leben einzuladen. Du kannst das hier und jetzt tun.Durch ein einfaches Gebet, in dem du um Vergebung der Sünde bittest und Jesus dein Leben anvertraust, wirst du heute von Gott selber zu einem neuen Leben wiedergeboren. Wenn du nicht genau weisst, mit welchen Worten du beten kannst, dann kann dir folgendes Gebet eine Hilfe sein. Doch für Gott sind nicht die Worte, sondern der echte Wunsch entscheidend.

«Vater im Himmel, mir ist klar geworden, dass ich mein Leben selbst bestimmt habe und von dir getrennt bin. Vergib mir meine Schuld. Danke, dass du meine Sünden vergeben hast, weil Christus dafür gestorben und mein Erlöser geworden ist. Herr Jesus, bitte übernimm die Herrschaft in meinem Leben und verändere mich so, wie du mich haben willst. Amen.»

Jesus – Achtung ansteckend!Die Texte auf den Seiten 11 bis 15 sind ein bearbeiteter Auszug aus dem Buch «Jesus – Achtung ansteckend!» von Daniel Wisler. Er ist Musiker, Jugendpastor und Leiter der «Art Ministry School Walzenhausen», Ehemann und Vater von drei Jungs und begeistert von Jesus.

«Jesus – Achtung ansteckend!» von Daniel Wisler, mit Comics illustriert Verlag MOSAICSTONES, Taschenbuch, 96 Seiten, CHF 9.90ISBN: 978-3-906959-00-9Bestellen: www.textundton.ch oder in Ihrer Buchhandlung

Das Buch ist zudem auch unter dem Titel «Gesù – un incontro speciale»in einer italienischen Fassung erhältlich. (ISBN: 978-3-906959-01-6)

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Rückmeldung und BestellungHast du Jesus in dein Leben eingeladen? Bist du jetzt auch ein Kind Gottes? Wir würden uns sehr freuen, von dir zu hören.

Gerne schenken wir dir eine zeitge-mäss übersetzte Bibel und eine An-leitung zum Bibellesen als Starthil-fe. Bestellung unter:

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Sind bei dir beim Lesen dieser

Seiten Fragen aufgetaucht? Gibt es Dinge an Jesus, die du nicht verstehst? Möchtest du Kontakt mit anderen Christen in deiner Umgebung knüpfen? Gerne hel-fen wir dir dabei. Unser Team von Fragenbeantwortern ist für dich

da – falls gewünscht, kannst du dabei selbstverständlich auch an-onym bleiben.

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Andern zu vergeben fällt mir nicht in jeder Situation leicht, aber ich erfahre dadurch jedes Mal eine innere Befreiung. Ich denke, dass gute Beziehungen ohne Vergebung gar nicht möglich sind. Andern zu vergeben, ist für mich eine zentrale Grundlage des christlichen Glaubens.»Flavia Döbeli, Primarlehrerin

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Die Bibel zeigt mir, was Gottes Wille ist, wer Gott ist und wie er ist. Das, was darin steht, ist auch heute noch relevant, modern und wahr. Die Bibel ist wie ein GPS für mein Leben, ein Ratgeber.»Nicola Legrottaglie, Fussballer bei Juventus Turin

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Der «Alphalive»-Kurs ist eine gute Möglichkeit, sich mit dem christ-lichen Glauben auseinanderzu-setzen. Der Kurs läuft während 10 Wochen. Die Abende bestehen aus einem gemeinsamen Essen, einem Kurzvortrag und anschlies-sender Diskussion. Die Kurse werden alleine in der Schweiz an über 600 Orten angeboten, also auch in Ihrer Nähe.

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Der Film «Morethan Chocolateand Cheese» er-zählt vom christ-lichen Ursprung der Schweiz. Auf

der DVD ebenfalls enthalten ist der Spielfilm «Jesus», der in 1000 Sprachen übersetzt und über 6 Milliarden mal gesehen wurde. Den Film bestellen:

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Fragen an das Leben. Nicky Gumbel, Taschenbuch, Gerth Medien. Worauf kommt es im Leben wirklich an? Wie kann ich in

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winnen? Wer war Jesus Christus und was bedeutet er für mich? Das Buch gibt Antworten auf diese und andere zentrale Fra-gen, die viele Menschen an das Christentum stellen. Bestellen:

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«mittendrin» ist eine Bibelle-sehilfe, die als Anleitung zumtäglichen Bibelstudium dienen kann. Eine Sonder-ausgabe des

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Haben Sie Fragen zum christli-chen Glauben oder suchen Sie Rat? Gerne können Sie sich an ein Team von Fragenbeantwor-tern richten. Sie erhalten eine Antwort per E-Mail. Ihre Mittei-lung wird vertraulich behandelt.

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Nr. 13 - 2011 Magazin 17

«Rambo» malt und betetHollywood-Star Sylvester Stallone stellt zurzeit selbst gemalte Gemälde in der Galerie Gmurzynska in St. Moritz aus. Der «Rambo»-Darsteller macht aber nicht nur mit seinen Bildern, sondern auch mit klaren Aussagen zuseinem Glauben auf sich aufmerksam.

Etwa dreissig Bilder sollen in der Ausstellung zu sehen sein. Stal-lone malte bereits, bevor seine Schauspielkarriere ihren Lauf nahm. Der Staffel und den Farben ist er bis heute treu geblieben.

Gutes Fundament. Neben dem Ma-len scheint der Glaube an Gott einen wichtigen Stellenwert im Leben des Schauspielers einzu-nehmen. «Wenn du keine grosse Beziehung zu Gott hast, kannst du in der Tiefe enden», erklärt Stallone in einem Gespräch mit

Pastoren. «Das christliche Fun-dament ist wirklich das perfek-te Ideal, auf dem man jede Ent-scheidung gründen sollte. Denn dieses Fundament stellt die Lie-be, das Geben und die Fairness in den Mittelpunkt und vermei-det Dinge, denen ich jeden Tag in meiner Industrie ausgesetzt bin – Habgier, Geiz, Eifersucht und Verbitterung.»

Menschen, die ihren Glauben und ihr Vertrauen in Jesus Chris-tus setzen, so Stallone, hätten entdeckt, dass diese persönliche

Beziehung mit Gottes Sohn nicht nur ein Zusatz zu ihrem Leben ist, als Wundpflaster für Kämpfe. «Es ist eine radikale Alternative. Und es ist die einzige Kraft, die stark genug ist, dir den Sieg des ewigen Lebens zu geben.»

Den guten Kampf kämpfen. Als «John Rambo» kämpfte Stallone auf der Kinoleinwand. Doch auch im realen Leben sei er immer wieder Kämpfen ausgesetzt. Die entscheidene Frage sei: «Ist dein Leben auf die Kräfte der Dunkel-

heit oder auf die Kräfte des Lichts ausgerichtet?» Wie es in der Bibel stehe, wolle er «den guten Kampf kämpfen, das Rennen vollenden und den Glauben bewahren».

Stallone weiter: «Die Bibel sagt, dass ein Mensch, der zum Christus-Nachfolger wird, zu ei-ner neuen Kreatur wird. Du be-kommst die geistliche Kraft, es bis zum Ende durchzuziehen – nicht mit deiner eigenen Klugheit oder Stärke, aber mit der Kraft von Gott und dem Heiligen Geist, der in dir lebt.» (dg./ds.)

Das Programm «Bibellese 2011» will seinen Nutzern in täglichen «überschaubaren Leseportio-nen» das Kennenlernen bibli-scher Bücher ermöglichen, er-klärte die Bibelgesellschaft. Der Start erfolgte am Neujahrstag mit der Lektüre von Psalm 8.

Durch Wischbewegungen auf dem Bildschirm und durch ein Datumsmenü lassen sich auch

andere Tage ansteuern. Nutzer können zwischen der Überset-zung von Martin Luther und der Gute-Nachricht-Bibel wählen. Der kostenlose Bibelleseplan fürs iPhone ist bereits die zweite App der Deutschen Bibelgesellschaft. Die erste war die Aufbereitung der kompletten Lutherbibel für das weitverbreitete Mobiltelefon.

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Bibellesen auf dem iPhone oder iPad –damit hat die Deutsche Bibelgesellschaft nach der iPhone-App der Lutherbibel bereits eine zweite Bibel-App im Angebot.

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Gehen die Menschen nicht mehr in die Kirche, kommt die Kirche zu ihnen – das ist das Leitmotiv der «Rolling Church», die in der Schweiz mit einem zu einer Ka-pelle umgebauten Wohnwagen unterwegs ist. Der Verein wurde nun für seine Spendenaktion zu-gunsten des Kinderspielplatzes mit dem Hoffnungs-Award der Stadt Gyöngyös ausgezeichnet.

Piroska Maka, Sozialdirektorin der Stadt, zeigt sich überwältigt: «Eure Liebe für andere Menschen beeindruckt mich.» Dazu meinte Jo Scharwächter, Pastor der «Rol-ling Church»: «Den Preis erhalten zu haben, ist wunderschön. Noch schöner aber sind die Freuden-tränen einiger Heimleiterinnen, die es kaum fassen konnten, dass wir sie nicht vergessen hatten.»

Preis für Kirche

Für die Kinder des Ghettos von Gyöngyös in Ungarn wird ein Traum wahr: Sie bekommen einen Spielplatz – dank einer innovativen Kirche aus der Schweiz. zV

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Grosse Freudebei der Preisübergabe.

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Nr. 13 - 201118 Magazin

In einer schriftlichen Stellung-nahme zum Gesundheitszustand seines Sohnes erklärte Christoph Koch: «Bewusstsein, Atmung und Kreislauf werden langsam bes-ser.» Trotz der schwierigen Lage gäbe die Familie nicht auf. «Wir bleiben – wie die vielen anderen Menschen, die für ihn beten und hoffen – zuversichtlich.» Samu-el wisse, dass er wieder glücklich werde, weil sein Leben Gottes Plänen folge. «Für uns alle ist dieseine Grenzsituation, in der wir auch weiterhin getragen werden von dem liebevollen Kontakt zu Freunden und der Familie und der spürbaren Anteilnahme in der Bevölkerung», erklärte er.

Geduld gefragt. Was Gefühl und seine Beweglichkeit anbelange,

«werden wir den Begriff Geduld für uns neu definieren, denn wie bei allen diesen Verletzungen werden wir die Entwicklung ab-warten müssen». In der ZDF-Show war der damals 23-Jährige beim Versuch, mit Sprungfedern

an den Füssen über ein entgegen-kommendes Auto einen Salto zu schlagen, gestürzt. Er liegt zurzeit im Schweizer Paraplegiker-Zent-rum in Nottwil.

«Viele besorgte Menschen und zahlreiche Medienvertreter

erkundigen sich nach Samuel», teilte Vater Koch mit. Solange er intensive medizinische Betreu-ung brauche, besuchten ihn nur die engsten Angehörigen. Mutter und Vater seien täglich bei ihm.

Viele Beter. Samuel Koch ist gläu-biger Christ, er arbeitete ehren-amtlich in einer Kirchengemein-de mit und suchte vor seinem Unfall bei «Wetten, dass..?» ei-ne Gemeinde in Hannover auf, um für seinen Auftritt zu beten. Nicht nur Popstar Justin Bieber, der auch zu Gast bei «Wetten, dass..?» war, rief nach dem Un-fall zum Gebet auf. Auch die Kir-chengemeinde in Hannover, in der Samuel gelegentlich zu Gast war, erklärte, sie bete regelmässig für den Verletzten. (ds.)

«Gottes Pläne waren immer besser als seine» Der Gesundheitszustand des verunglückten «Wetten, dass..?»-Kandidaten Samuel Koch bessert sich nur allmählich. Er ist noch immer gelähmt. Vater Christoph zeigt sich dennoch zuversichtlich: «Samuel weiss, dass er wieder glücklich werden wird, weil bisher Gottes Pläne immer besser waren als seine.»

Eröffnet wurde die Veranstal-tungsreihe zum Thema «Zweifeln und Staunen» von einem Konzert der «MusicStar»-Gewinnerinnen Carmen Fenk und Katharina Mi-chel. Die darauf folgenden Aben-de waren geprägt von packenden Referaten über den christlichen Glauben. Hauptredner Ulrich Parzany stellte die These in den Raum, dass jeder Mensch einen Gott habe: «Unser Gott ist das, was unser Leben am meisten be-stimmt.» Dies könne beispiels-

weise das Geld oder auch Aner-kennung anderer Menschen sein.

Parzany betonte ausserdem die Feindesliebe als Einzigartig-keit des christlichen Glaubens und erklärte, dass sie nur dann wertvoll sei, wenn sie gelebt wer-de. Zur Liebe zu anderen Men-schen, besonders wenn diese uns etwas angetan hätten, könne uns letztlich nur eine versöhnte Be-ziehung mit Gott befähigen. Die-se Versöhnung sei einzig durch Jesus Christus möglich. (ds.)

Staunen in Thun

Rund 15.000 Besucher nahmen an der Veranstaltungsreihe «ProChrist» teil, welche Anfang Jahr in Thun von verschiedenen Kirchen aus der Region organisiert wurde.

Will Gottes Plänen folgen: Samuel Koch. ZDF /

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Lädt zum Glauben ein:Ulrich Parzany.

Es erstaunte nicht, dass der Ball-künstler zum Weltfussballer des Jahres 2009 gewählt wurde. Aller-dings hatten viele nicht damit ge-rechnet, dass ihm diese Ehre ein Jahr später nochmals zuteil wur-de und er bei einer Gala im Zür-cher Kongresshaus zum zweiten Mal den «Ballon d’Or» in Emp-fang nehmen konnte.

Obwohl er allen Grund dazu hätte, gebärdet sich Lionel Messi nicht wie ein Superstar. Schon als er 2009 zum ersten Mal den Preis

entgegennahm, sagte er beschei-den: «Ich bin nicht der König der Welt. Natürlich freue ich mich, aber ich fühle mich nicht wie der Beste.» Als aussergewöhnli-ches Fussballtalent will er nicht die Rolle eines «Fussballgottes» spielen, zu dem ihn die Medien machen. «Ich bin eigentlich ein ganz normaler, ruhiger, familiä-rer Typ. Ich habe keinen Talisman und kein Ritual. Das brauche ich alles nicht. Ich bin sehr gläubig, das reicht.» (md.)

Ohne Talisman

Lionel Messi wurde im Januar zum zweiten Mal zum Weltfussballerdes Jahres gewählt. Der bescheidene und ruhige Argentinier sagt von sich, er sei «sehr gläubig». W

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Nr. 13 - 2011 Ratgeber 19

Die eigene Haltung hinterfragenTut es mir wirklich leid? Oder versuche ich, meine Tat als Bagatelle abzutun? Ihr Gegenüber merkt, wenn Sie es nicht ernst meinen. Vielleicht nimmt es Ihre Ent-schuldigung nicht an, weil sie nicht echt ist? Vielleicht aber auch, weil es spürt, dass es Ihnen nur darum geht, Ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen? Denken Sie mehr an Ihre Schuld als an die Auswirkungen auf den anderen?

Was tun, wenn die Entschuldigung nicht angenommen wird?Man muss sich dessen bewusst sein: Wir alle tun Menschen in unserem Leben weh. Wir alle verletzen einander. Wir alle müssen einander um Verzeihung bitten, damit wir weiter miteinander leben können. Was aber können wir tun, wenn der andere uns nicht vergeben kann oder will? (ns.)

Geduld habenJe nachdem, was Sie dem anderen zuge-fügt haben, benötigt er Zeit, um Ihre Tat zu verarbeiten. Akzeptieren Sie, dass Ihr Ge-genüber vielleicht Abstand braucht, damit die Verletzung heilen kann. Respektieren Sie diese Distanz und drängeln Sie nicht. Sie können höchstens von Zeit zu Zeit vor-sichtig den Kontakt suchen und nachfra-gen, wie es dem anderen geht.

Reue zeigen statt rechtfertigenWenn Sie um Entschuldigung bitten, ver-suchen Sie nicht, Ihre Tat zu rechtfertigen. Sie können eine Erklärung beifügen, aber versuchen Sie nicht, Ihre Tat abzumildern, indem Sie sagen: «Ich habe das doch nur getan, weil …» Es ist viel befreiender, ehr-lich zu seinem Fehler zu stehen und dar-aus zu lernen, als sich zu rechtfertigen.

AbgrenzenManche Menschen identifizieren sich als Opfer und suchen regelrecht danach, wel-che Schuld sie anderen vorwerfen können. Wenn Sie tatsächlich Schuld auf sich ge-laden haben, stehen Sie dazu und bitten Sie um Verzeihung. Lassen Sie sich aber nicht immer wieder für dieselbe Tat Vor-würfe machen und in die Täterrolle trei-ben. Distanzieren Sie sich notfalls.

Das Ende akzeptierenEs kann sein, dass Ihre Tat so schwerwie-gend ist oder sich so oft wiederholt hat, dass der andere sich vor Ihnen schützen möchte. Wenn er Ihnen sagt, dass er Ihnen vergeben hat, nehmen Sie diese Aussage an, aber drängen Sie ihn nicht, die Freund-schaft wie bisher weiterzuführen. Akzep-tieren Sie, wenn die Beziehung vorbei ist. Auf eine Vergebung muss nicht zwangs-läufig eine Versöhnung folgen.

Wiedergutmachung versuchenWenn man jemanden bestiehlt, gibt man das Gestohlene zurück; oft sogar mit Zin-sen. Bei seelischen Verletzungen können Sie vielleicht gemeinsam überlegen, was Sie tun können, um den anderen zu ent-schädigen. Versuchen Sie aber nicht, sich Vergebung zu erkaufen.

Gottes Vergebung annehmen Eine grosse Hilfe bietet auch der christli-che Glaube. Jesus Christus ist am Kreuz für all unsere Schuld gestorben und vom Tod auferstanden. Er hat die Schuld der Welt besiegt. Durch ihn ist ein Neuanfang möglich. Sprechen Sie Gott einfach daraufan. Und führen Sie sich das vor Augen, wenn Ihr Gegenüber Ihnen nicht vergeben möchte – Sie sind frei von Ihrer Schuld, weil Jesus sie längst für Sie getragen hat.

LoslassenIhr Gegenüber ist für sich selbst verant-wortlich. Wenn Sie ehrlich um Verzeihung gebeten, Wiedergutmachung geleistet und Geduld und Verständnis gezeigt haben, der andere Ihnen aber dennoch nicht ver-geben möchte, akzeptieren Sie seine Ent-scheidung. Wenn der andere Ihnen immer wieder Ihre Schuld nachträgt, ist er es, der an der Schuld hängenbleibt – nicht Sie.

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Nr. 13 - 201120 Die Letzte

Vergeben ist ei-nes der Worte, die an Attrak-

tivität einge-büsst haben.

Man muss heute ja gar nicht mehr

vergeben, da man von den

Stars der High-Society lernt, dass es sich scheinbar ganz gut unver-söhnt leben lässt. Vielmehr noch: Man kann sogar am eigenen Frust und Hass verdienen, indem man irgendwelche Details vom Ex öf-fentlich macht. Völlig legal, von der grossen Masse toleriert.

Vergebung ist deshalb nicht ganz so einfach, weil es oft nicht die naheliegendste Variante ist. Wenn mir nämlich irgendjemand etwas wirklich Fieses antut, dann wälze ich mich gedanklich total gern in Selbstmitleid. Und es ist kurzfristig sehr wohltuend, den Frust und die Verletzung durch negative Gedanken rauszulassen. Nur ändert sich dabei leider nichts an meinem verletzten Herz. Gott sei Dank, hab ich das jetzt grund-sätzlich schon mal begriffen.

Was mich aber so richtig ganz-heitlich gesunden lässt und be-freit, ist Vergeben. Wenn ich mir und anderen vergebe, gebe ich das Recht ab, mich wie ein kleines Kind zu benehmen. Und gleichzei-

tig erlaube ich Gott, in meine Si-tuation hineinzukommen, meine Gedanken und mein Herz zu prä-gen und die kleinen und grösseren Risse meines Herzens zu heilen.

«Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun» (Die Bi-bel, Lukas, Kapitel 23, Vers 34), hat Jesus über den Menschen ge-betet, die ihn ans Kreuz geschla-gen hatten. So eine Aussage ist nur durch die Kraft der Vergebung möglich. Jesus geht aber noch wei-ter und vergibt sogar mir – obwohl ich meistens sehr wohl weiss, was ich tue! Er betet für mich zu seinem Vater: «Herr, vergib ihm, obwohl er weiss, was er tut!» Wenn schon Jesus mir vergibt, warum soll ich es nicht auch tun? Und wenn er sagt, dass sein Vater mir in dem Masse vergibt, wie ich anderen vergebe – ist das nicht zumindest ein liebevoller himmlischer Tritt in den Hintern, mit der Vergebung grosszügiger umzugehen? (ab.)

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Boppis Schlusswort

Vergebungsgrosszügigkeit

Vergebung befreit – der grosszügige Umgang damit lohnt sich. istoc

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«Gott wird alle ihre Tränen trocknen, und der Tod wird keine Macht mehr haben. Leid, Klage und Schmerzen wird es nie wieder geben; denn was einmal war, ist für immer vorbei.» (Die Bibel, Offenbarung 21, Vers 4)

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