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wohn fenster «Niemand darf willkürlichen Eingriffen in sein Privatleben, seine Familie, seine Wohnung und seinen Schriftverkehr oder Beeinträchtigungen seiner Ehre und seines Rufes ausgesetzt werden.» UNO-Menschenrechtskonvention, Artikel 12 Liebe Leserin, lieber Leser «Ich habe das Glück, dass ich nicht in einem ano- nymen Bürogebäude arbeiten muss, sondern im Daheim von 30 Frauen aktiv sein darf», war meine Aussage am Ende des Editorials des letzten Wohn- fensters. Ja, ich arbeite da, wo die Frauen wohnen, und bin Teil ihres Wohnalltags. Ich bin mir aber stets bewusst, ein Gast zu sein in diesem Wohnalltag; ich komme am Morgen und gehe am Abend wieder. Zuhause wohne ich dann und weiss genau, welche Ansprüche erfüllt sein müssen, damit ich meine Freizeit geniessen und mich erholen kann. Dabei lasse ich mir nicht gern dreinreden, denn ich fühle mich als Expertin meiner eigenen Bedürfnisse. Mit diesem Wissen bin ich bestrebt, mich möglichst unauffällig in der Lebenswelt der Frauen im Schanzi zu bewegen. Ich biete gerne Begleitung und Unter- stützung, wo dies gewünscht und notwendig ist, um mich anschliessend wieder zurückzuziehen. Ich gestehe den Bewohnerinnen das Recht zu, ebenfalls die Expertinnen ihrer eigenen Bedürfnisse zu sein. Ich bin zwar Gast, zugleich ist es als Gesamtleiterin aber auch meine Aufgabe, gemeinsam mit dem Leitungsteam Bedingungen und Strukturen zu schaffen, die den Frauen ein angenehmes Wohnen und Zusammenleben ermöglichen. Dabei ist es uns allen ein Anliegen, Privatsphäre zu ermöglichen und diese zu schützen und nicht in ebendiese Privat- sphäre einzudringen und sie zu verletzen. Dies ist oft anspruchsvoll, da die Bewohnerinnen, wie in einer grossen Familie, den Wohnbereich miteinander teilen und den Alltag gemeinsam gestalten müssen. Es ist nicht jedermanns Sache in einer WG zu leben und wenn man beeinträchtigt ist, fällt einem dies nicht leichter. Man kommt gegebenenfalls schneller an seine Grenzen und verfügt über weniger Kraft, die Eigenheiten der Mitbewohnerinnen auszuhalten. Für die Mitarbeiterinnen gilt es im Wohnalltag immer wieder zu überprüfen, wie weit sie den individuellen Bedürfnissen gerecht werden und diesen den verdienten Raum geben können. Zugleich braucht es auch Angebote, welche neue Erfahrungen ermöglichen. Ich freue mich, wenn meine Zimmernachbarin an ihrem arbeitsfreien Vormittag laut Musik hört, während sie ihr Zimmer aufräumt. Sie nützt und geniesst den Freiraum, den sie als Bewohnerin hat. Ich bin hier Gast und Führungsperson. Diese beiden Rollen sind nicht widersprüchlich, beide erfordern Behutsamkeit und Respekt, damit die Bewohne- rinnen in ihrem Wohnalltag im Schanzi vor will- kürlichen Eingriffen in ihr Privatleben geschützt sind. Marlies Anstaett, Gesamtleitung Wohnen, wo andere arbeiten oder Arbeiten, wo andere wohnen Ein Einblick ins Wohnheim Schanzacker für Frauen mit geistiger Behinderung Ausgabe Nr. 37 / November 2013 fe w w w wo wo f Ein Einblick ins Wo f

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Wohnfenster Nr. 37

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wohn fenster

«Niemand darf willkürlichen Eingriffen in sein Privatleben, seine Familie, seine Wohnung

und seinen Schriftverkehr oder Beeinträchtigungen

seiner Ehre und seines Rufes ausgesetzt werden.»

UNO-Menschenrechtskonvention, Artikel 12

Liebe Leserin, lieber Leser

«Ich habe das Glück, dass ich nicht in einem ano -nymen Bürogebäude arbeiten muss, sondern im Daheim von 30 Frauen aktiv sein darf», war meine Aussage am Ende des Editorials des letzten Wohn-fensters.

Ja, ich arbeite da, wo die Frauen wohnen, und bin Teil ihres Wohnalltags. Ich bin mir aber stets bewusst, ein Gast zu sein in diesem Wohnalltag; ich komme am Morgen und gehe am Abend wieder. Zuhause wohne ich dann und weiss genau, welche Ansprüche erfüllt sein müssen, damit ich meine Freizeit geniessen und mich erholen kann. Dabei lasse ich mir nicht gern dreinreden, denn ich fühle mich als Expertin meiner eigenen Bedürfnisse. Mit diesem Wissen bin ich bestrebt, mich möglichst unauffällig in der Lebenswelt der Frauen im Schanzi zu bewegen. Ich biete gerne Begleitung und Unter-stützung, wo dies gewünscht und notwendig ist, um mich anschliessend wieder zurückzuziehen. Ich gestehe den Bewohnerinnen das Recht zu, ebenfalls die Expertinnen ihrer eigenen Bedürfnisse zu sein.

Ich bin zwar Gast, zugleich ist es als Gesamtleiterin aber auch meine Aufgabe, gemeinsam mit dem Leitungs team Bedingungen und Strukturen zu schaffen, die den Frauen ein angenehmes Wohnen und Zusammenleben ermöglichen. Dabei ist es uns allen ein Anliegen, Privatsphäre zu ermöglichen und diese zu schützen und nicht in ebendiese Privat-sphäre ein zudringen und sie zu verletzen. Dies ist oft anspruchsvoll, da die Bewohnerinnen, wie in einer grossen Familie, den Wohnbereich miteinander teilen und den Alltag gemeinsam gestalten müssen. Es ist nicht jedermanns Sache in einer WG zu leben und wenn man beeinträchtigt ist, fällt einem dies nicht leichter. Man kommt gegebenenfalls schneller an seine Grenzen und verfügt über weniger Kraft, die Eigenheiten der Mitbewohnerinnen auszuhalten. Für die Mitarbeiterinnen gilt es im Wohnalltag immer wieder zu überprüfen, wie weit sie den individuellen Bedürfnissen gerecht werden und diesen den ver dienten Raum geben können. Zugleich braucht es auch Angebote, welche neue Erfahrungen ermöglichen.

Ich freue mich, wenn meine Zimmernachbarin an ihrem arbeitsfreien Vormittag laut Musik hört, während sie ihr Zimmer aufräumt. Sie nützt und geniesst den Freiraum, den sie als Bewohnerin hat. Ich bin hier Gast und Führungsperson. Diese beiden Rollen sind nicht widersprüchlich, beide erfordern Behutsamkeit und Respekt, damit die Bewohne -r innen in ihrem Wohnalltag im Schanzi vor will-kürlichen Eingriffen in ihr Privatleben geschützt sind.

Marlies Anstaett, Gesamtleitung

Wohnen, wo andere arbeiten oder Arbeiten, wo andere wohnen

Ein Einblick ins Wohnheim Schanzacker für Frauen mit geistiger Behinderung Ausgabe Nr. 37 / November 2013 fensterffensterfensterffenster wohn fenster wohn f wohn fenster wohn wohn fenster wohn f wohn fenster wohn fenster f fenster ff

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Arbeiten, wo andere wohnen, heisst sicher erst einmal, zu be-rücksichtigen, in welcher Funktion und Rolle man in einer Institu-tion arbeitet und welches Nähe-Distanz-Verhältnis man dadurch zu den Bewohnerinnen hat. Den Grossteil meiner Arbeitszeit verbringe ich in meinem Büro, welches sich räumlich an eine unserer Wohngruppen angliedert. Meistens ist meine Tür offen – und Mitarbeiterinnen und Bewoh-nerinnen gleichermassen kommen nicht nur vorbei, sondern auch rein. Entweder für Fragen, kleine Gespräche oder um den Hund zu begrüssen und zu streicheln. Meistens stört mich dies nicht bei meiner Arbeit oder ich freue mich über diese kleinen Unterbrechungen ebenso wie über die Geräusche rund um das Gruppengeschehen, die zu mir herein-wehen und mich indirekt daran teilhaben lassen. Stören mich die Geräusche oder der Lärm da draussen in meiner Konzentration, dann schliesse ich die Tür, um etwas mehr Ruhe zu haben, an-statt den Geräuschpegel draussen mässigen zu wollen und in das Leben der Bewohnerinnen einzugreifen. Denn sie wohnen hier und sollen sich frei bewegen können – und dazu gehört es auch, zu reden, zu lachen oder zu schreien. In diesem Fall heisst für mich arbeiten, wo andere wohnen, Rück-sicht zu nehmen auf deren Bedürfnisse und für mich eine Lösung zu finden, die nicht zusätzlich einschränkend für die Be-wohnerinnen ist.Anders ist es bei der direkten Arbeit auf einer der Wohngruppen: Man ist viel näher an den Bewohnerinnen dran, sieht und erlebt Situa tionen von Anfang bis Ende, erkennt,

welche Auswirkungen diese auf die einzelnen Beteiligten haben – und ist somit häufiger in der Situation, dass man intervenieren muss, anstatt einfach die Tür zuzumachen und den Lärm aus-zuschliessen.Arbeiten, wo andere wohnen, heisst in diesem Fall für die Mitar-beiterinnen des Wohnbereichs, dass sie sich aktiv einbringen und einmischen müssen. Es gehört zu ihrem Arbeitsauftrag, da-für zu sorgen, dass die Situation auf der Wohngruppe für alle stimmig ist. Sie müssen Position beziehen und erkennen, bis zu welchem Punkt das Verhalten einzelner oder einer Gruppe noch tragbar ist. Arbeiten, wo andere wohnen, heisst, sich in einem Spannungs-feld zu bewegen. Da gibt es die institutionellen Rahmenbedin-gungen auf der einen Seite, ergänzt durch externe Anspruchs-gruppen wie Angehörige oder Arbeitgeber und den individuellen Bedarf/die individuellen Bedürfnisse der Bewohnerinnen auf der anderen Seite. Und es heisst, die Bewohnerinnen trotz insti-tutionell bedingter Strukturen und Abläufe mitentscheiden zu lassen und Wahl möglichkeiten anzubieten. Sie sollen die Mög-lichkeit haben, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, aber auch im Rahmen der Möglichkeiten der Mitarbeiterin und der Institution einen Spielraum vorzufinden, in dem sie frei wählen können. Wo-bei es nicht nur ums Wählen-Dürfen geht, sondern auch ums Sel-bermachen. Auch wenn es länger dauert oder vielleicht nicht so

schön ist. Selber etwas beizutragen, stärkt das Selbstbewusst-sein jedes Menschen. Und so gilt es, zuschauen zu lernen und etwas, das aus unserer ganz persönlichen Sicht heraus nicht perfekt ist, so stehen zu lassen.Arbeiten, wo andere wohnen, heisst also auch, trennen zu können zwischen dem, wie ich selber es gern hätte und möchte, und dem, wie es für mein Gegenüber gerade stimmig ist. Arbeiten, wo andere wohnen, heisst auch, verantwortlich und sorgsam mit der Privatsphäre anderer umzugehen. Diesbezüg-lich sind wir nicht nur für das eigene Handeln verantwortlich, sondern auch für das Handeln der Bewohnerinnen.Oftmals müssen wir ihre Privatsphäre in Bereichen schützen, die sie selbst nicht als wichtig erachten, und gelegentlich besteht die Gefahr der Nachlässigkeit unsererseits in einem Arbeitsum-feld, das durch ein familiäres Klima und Wohnlichkeit geprägt ist. Die Grenzen zwischen Nähe und Distanz verlaufen fliessend und es benötigt Aufmerksamkeit von allen diesbezüglich, damit sie nicht zu unscharf werden.Arbeiten, wo andere wohnen, heisst auch, sich abgrenzen zu können. Das Nötige vom Unnötigen und das Mögliche vom Un-möglichen unterscheiden zu können. Es meint, den Unterschied von Bedarf und Bedürfnis zu erkennen. Wer die Erwartung hat,

in einem solchen Arbeitsfeld allen Wünschen und Be-dürfnissen zu allen Zeiten gerecht werden zu kön-

nen, wird sich verausgaben und scheitern. Im Umkehrschluss heisst es also auch, Nein sagen zu können und die möglichen Reaktionen wie Kummer, Trotz und Abwehr auszuhalten.

Arbeiten, wo andere wohnen, heisst demnach, sich dieses grossen Spannungsfeldes, in dem wir

uns täglich bewegen, bewusst zu sein und achtsam gegenüber den Grenzen und Möglichkeiten zu sein.

Als ich anfing diesen Artikel zu schreiben und mich mit dem The-ma auseinanderzusetzen, habe ich mir überlegt, dass arbeiten, wo andere wohnen, heissen wird, dass ich als eine Art Gast hier bin – für eine begrenzte Zeit des Tages und eine begrenzte Zeit meines Lebens. Nun bin ich mir da nicht mehr so sicher. Wenn ich in meinem Büro sitze und versuche, ein Konzept zu erstellen, einen Brief oder einen Artikel zu verfassen, und dabei durch den Geräuschpegel da draussen kaum meine eige-nen Gedanken hören kann, dann fühle ich mich nicht als Gast hier. Würde ich so meine Gäste zu Hause behandeln? – Wohl eher nicht. Aber wenn ich zum Beispiel eine Putzfrau hätte,

die mir die lästige Hausarbeit zum Teil abnehmen würde, würde ich diese dann als Gast in meinem Wohnraum empfangen und be-handeln? – Wohl eher nicht. Und

wenn ich auf der Wohngruppe arbeite und die Bewohnerinnen auf anständige Tischmanieren hin weise oder auf die Ein hal tung von Abmachungen und Regeln verweise, verhalte ich mich dann wie ein Gast, gleichwohl es mein Arbeitsauftrag ist? – Wohl eher nicht. Und würde ich mir zu Hause so etwas von einem meiner Gäste gefallen lassen? – Wohl eher nicht. Was bin ich dann hier?

Ich glaube, es gibt unzählige Zuschreibungen und Beschrei-bungen für das, was ich hier tue und bin, eine so richtig

oder falsch wie die andere, je nach Situation, Perspekti-ve und Gegenüber. Doch was würden unserer Bewoh-nerinnen sagen, wenn ich sie fragen würde? Hm, für die einen wäre ich wohl einfach nur Barbara. Für die anderen die mit em bruune Hund. Und für wieder andere eine Betreuerin oder d Chefin us em Büro. Und

mängisch bin i eifach ä blödi Chue… Barbara Borstel, Bereichsleitung Wohnen

Angelina: Wie gfallts dier, im Schanzi z wohne?Anni: Jo… tailwis guet und tailwis nöd eso guet. Angelina: Was gfallt dier guet?Anni: Dass ich es eigets Schlofzimmer han mit eme Balkon. Und dass ich dörf mache, was ich will. Und ich tailwis dörf go bade und tailwis nöd… das nime ich gern in Chauf. Ich mache gern au mit de andere öpis mit. Angelina: Was machsch denn gern mit de andere? Anni: Laufe und spaziere und… was söll i süsch no säge… (Stille)Angelina: Gits au öpis, wo dier nöd so gfallt? Anni: Jo, wenns Strit git oder so, denn gfallt s mier nöd. Angelina: Wenn du Strit häsch oder anderi?Anni: Wenn anderi Strit hend und ich au. Angelina: Gits öpis, was du dier für dis Dihai im Schanzi wünschisch?Anni: Ohh… nöd vil. Angelina: Was gfallt dir no am Schanzi?Anni: S Grüne, de Garte. Angelina: Bisch vil im Garte?Anni: Nöd esso vil, meh uf em Balkon. Angelina: Wo gosch denn ane, wenn dich entspanne wotsch?Anni: Is Schlafzimmer und go schwüme.

Angelina: Gits Lüt, wo dir sehr wichtig sind, im Schanzi?Anni: D Regina isch sehr lieb mit mir. Angelina: Und wie isch es für dich, wenn anderi Lüt am gliche Ort schaffed, wie du wohnsch, wie zum Bispil Mitarbeiterinne? (Stille)Angelina: Findsch das guet, oder isch es mängisch au müesam?Anna: Das isch mängisch au müesam.Angelina: Was chan do müesam si?Anni: (Stille) …aber ich schlon mich düre.

Mängisch nervt s mich, dass die andere immer s WC-Papier ufbruched oder s WC bsetzt isch. Angelina: Und nervt dich a de Mitarbeite-rinne au mängisch öpis?Anni: Mitarbeiterinne. Nai, eigentlich nöd.Angelina: Bisch froh, dass Mitarbeiterinne do schaffed? Anni: JoAngelina: Was findisch denn guet dra?Anni: Wenn si nett sind mit ainem und ainem trösted, weme trurig isch.

Angelina: Dänn git s au no d Huswirt-schaftslüüt, wo ganz viel Sache für öi mached. Waisch, was si alles mached?Anni: Wösch wäsche, Wösch ufhänge (Pause) …puze und koche.Angelina: Bisch froh, dass si koched? Anni: Jo, si choched guet. Angelina: Chochsch au gern selber? Anni: Ich chan das glaub nöd eso guet. Angelina: Häsch es scho mol usprobiert?Anni: Doch mit öperem han i s emol us probiert, am Obig z choche. Angelina: Isch das denn nöd guet gange? Anni: (Ganz stolz) Momol, momol. Angelina: Ich glaube scho, dass du choche chasch. Anni: Jo, ich tuen au immer i de Werkstatt choche.

Angelina: Anni, häsch du immer im e Wohnheim gwohnt?Anni: Früener bin i bi de Eltere gsi, bim Mutti und bim Papi. Dänn bin i vo det us i d Werkstatt. Und nochär, wos nüme hend möge, han i müese uf Zollike is Wohnheim und nochär bin i is Schanzi cho. Angelina: Isch es denn anders gsi bi de Eltere als im Wohnheim?Anni: Jo, isch scho chli andersch gsi. Ich han en eigeti Duschi und es eigets WC gha.

Angelina: Jez han i dier so vil Froge gstellt. Möchtisch du au öpis vo mier wüsse, wie ich wohne?Anni: Jo… (Pause)Angelina: Was möchtisch wüsse?Anni: Wie du wohnsch, wie du chochsch und wo du wohnsch.Angelina: Ich wohne i de Stadt Züri, ganz i de Nöchi vo dinere Werkstatt. Kennsch de Idaplatz?Anni: Jo, wos en hufe Bänk häd. Angelina: Genau, nöd wit wäg vo det. Anni: In welem Stock?Angelina: Im 2. Stock, ire 2-Zimmer-Wohnig.Anni: Dann häsch es nöd wit bis is Schanzi. (Pause) …wäge dem chunsch du immer mit em Velo.Angelina: Ja genau oder mängisch au mit em Bus.Anni: …mit em 33er-Bus, dä kenn i au. Zur Sailbahn Rigiblick und denn vo det us laufsch…Angelina: Ja genau.

Angelina: Du häsch no wele wüsse, wie ich choche. Was wotsch wüsse?Anni: Wo du chochsch und issisch und was du füre Kuchi häsch. Angelina: Ich han e chlini Chuchi mit Herdplatte, Chüelschrank…Anni: …und Abwäschmaschine?Angelina: Das au. Mängisch choch i selber, wen i Zit und Lust han. Ab und zue gon i au mit Fründe uswärts is Restaurant go ässe oder esse bim Fründ dihai.Anni: Aha, dä hani aber no nie gseh… Angelina: (lacht) Interessiert dich süsch no öpis? Anni: Nai, eigentlich nöd. Angelina: Vile Dank fürs Interview.Anni: Danke für d Vermicelles.

Angelina Pedrini, Teamleitung Wohnen

Veronika: Hallo, Lea, schön dass du Zeit gefunden hast, mit mir ein Interview zu führen.Lea: Hallo, Veronika, ja gerne geschehen, ich bin gespannt, was du alles von mir wissen möchtest.Veronika: Da du erst im Juli bei uns angefangen hast, wollten wir dich und deine Arbeit in unserem Wohnfenster vorstellen.Lea: Gut, dann stell ich mich kurz vor. Ich heisse Lea Heitz, bin 24 Jahre alt und lebe in Aarau. Ich habe in Baden die Coiffeuseausbildung gemacht und danach meine Berufsmatura. Zwischendurch habe ich verschiedene Jobs gemacht, aber immer wieder als Coiffeuse gearbeitet. Jetzt arbeite ich im Büro und nebenbei als mobile Coiffeuse bei den Kunden zu Hause.Veronika: Und wie bist du ins Schanzi gekommen?Lea: Meine Mitbewohnerin Sabrina, die im Schanzi arbeitet, hatte mich angefragt, ob ich nicht mal Lust zum Schnuppern bei euch hätte, da im Schanzi eine neue Coiffeuse gesucht werde. Daraufhin kam ich zum Schnuppern und habe im Juli hier angefangen.

Veronika: Schön, und jetzt bist du bei uns. Erzähl mal, wie ist es eigentlich für dich, dort zu arbeiten, wo andere Menschen leben? Was ist anders als in einem Salon zu arbeiten?Lea: Also ich finde im Schanzi sind die Rahmenbedingungen schöner und gemüt-licher. Die Atmosphäre ist privater und wärmer. Ich kann mich mit den Frauen persönlicher austauschen, da keine andere Kundin neben einem sitzt. Und dadurch, dass dieselben Bewohnerinnen zum Schneiden kommen, kann ich sie immer ein Stückchen näher kennen lernen. Und sie können mich näher kennen lernen. Uns so ist die Situation entspannter, angenehmer und persönlicher. Was noch anders ist als im Salon, ist, dass du mehr improvisieren musst. Da man nicht immer alles wie im Salon an Geräten und Hilfsmittel dahat. Aber mir fällt das Impro visieren mittlerweile nicht mehr so schwer, da ich schon längere Zeit zum Schneiden nach Hause zu Kunden fahre.Veronika: Wir haben ab November ja vor, regelmässig einen Coiffeurtermin am Samstag zu machen. Kannst du uns erzählen, was daran anders sein wird an einem Montag?

Lea: Ja genau, also die Idee war, dass man an einem solchen Tag mehr Service bieten kann. Erstens, dass man aufwendigere Arbeiten wie Färbungen oder Tönungen machen könnte. Und zweitens, dass wir den Frauen die Möglichkeit geben, einen Friseurbesuch im vollem Programm geniessen zu können. Wobei gute Musik, eine nette Zeitschrift und ein Kaffee nicht fehlen dürfen.Veronika: Toll, das klingt sehr gut. Dann bin ich gespannt, wie es demnächst sein wird. Vielen Dank fürs Interview.Lea: Bitte schön, gern geschehen.

Veronika Wagner, Mitarbeiterin Wohnen

Gegenseitiges Interview von Anni und Angelina zum Wohnen Für die aktuelle Ausgabe habe ich Anni, eine Bewohnerin des Wohnheims Schanz acker, angefragt, ob ich ihr einige Fragen zu ihrer Wohnsituation stellen darf. Sie hat stolz eingewilligt und darf mir (Teamleiterin im Wohnheim Schanzacker) im Gegenzug selbstverständlich auch Fragen zu meiner Wohnsituation stellen. An einem sonnigen Herbstnachmittag haben wir uns bei Kaffee und Vermicelles im Garten getroffen.

InterviewMontags alle sechs Wochen gehen einige unserer Bewohnerinnen zum Haare- schneiden zu Lea. Lea Heitz ist erst seit Juli 2013 bei uns als Coiffeuse angestellt. An einem Montagnachmittag treffe ich mich mit Lea für dieses Interview.

Wohnen, wo andere arbeiten, heisst für unsere Bewohnerinnen, dass sie in einer Institution leben. Sie leben gemeinsam mit an-deren unter einem Dach und benötigen für die Gewährleistung ihres Tagesablaufs, die Sicherstellung hauswirtschaftlicher Tä-tigkeiten sowie die Abwicklung administrativer und finanzieller Belange die Unterstützung anderer. Das heisst, sie sind nicht nur von ihren Mitbewohnerinnen um-geben, sondern auch von einer Schar von Mitarbei-terinnen. Dies meint nicht nur die Mitarbeite-rinnen, die direkt in der Betreuung arbeiten, son-

dern auch die Mitarbeiterin-nen der anderen Bereiche – Ta-gesstätte, Haus-wirtschaft und Ad ministration. Die Berührungs-punkte mit den einzelnen Perso-nen sind unter-

schiedlich gross und werden von Bewohnerin zu Bewohnerin un-terschiedlich wahrgenommen und auch unterschiedlich gestaltet. In einer Institution zu leben, heisst für sie, sich gewissen Rah-menbedingungen anpassen und auch unterordnen zu müssen – damit das grosse Ganze funktionieren kann, müssen Abläufe er-arbeitet und gestaltet werden. Diese Abläufe können per se nicht für alle zu 100% stimmig sein, eben weil sie eine Kompromiss-lösung aus verschiedenen Wünschen und Ansprüchen sind. Und damit sind nicht nur die Ansprüche und Wünsche unserer Be-wohnerinnen gemeint. Es geht auch um kantonale Richtlinien, die eingehalten werden müssen. Es gilt arbeitsrechtliche Bestim-mungen auf Seiten der Mitarbeiterinnenplanung einzuhalten und das Budget zu berücksichtigen, welches den Stellenplan vorgibt.In einer Institution zu leben, heisst für unsere Bewohnerinnen, dass bestimmte Tätigkeiten von anderen stellvertretend über-nommen werden oder dass sie bei der Ausführung dieser Tätig-keiten von anderen Unterstützung erhalten.Das heisst, dass sie in Zimmern wohnen, die von anderen gerei-nigt werden, dass sie Bäder nutzen, die von anderen geputzt werden, Essen zu sich nehmen, das von anderen eingekauft, zu-bereitet und angerichtet wird, oder dass ihre Wäsche von ande-ren gewaschen, gebügelt und zusammengelegt wird.Es heisst aber auch, dass sie ihren eigenen Beitrag dazu leisten können und dürfen. Jede unserer Bewohnerinnen hat Ressour-cen, die sie einbringen kann, und sie wird darin gefördert, diese

auch zu nutzen. Nicht immer ist dies natürlich

ein reines Können. Manchmal ähnelt es auch einem Müssen, die kleinen lästigen Pflichten und Ämtli des Alltags zu erledigen, wenn andere Dinge gerade viel interessanter erscheinen oder mehr Spass ver sprechen oder sie sich einfach im Nichtstun er-gehen möchten. Da geht es ihnen nicht anders als uns. In einer Institution zu leben, heisst für unsere Bewohnerinnen auch, dass sie in unterschiedlicher Ausprägung bei der Verrich-

tung von Alltäglichem unterstützt und begleitet werden, je nach-dem, wie viel Hilfe sie benötigen – sei es beim Duschen, Baden, Ankleiden oder beim Essen. Da werden sie unter Umständen damit konfrontiert, dass es Mit-arbeiterinnen gibt, die finden, dass es nicht günstig ist, wenn sie im Winter im kurzen Rock oder mit nassen Haaren rausgehen

möchten. Oder da ist schon wieder eine Mitarbeiterin, die be-merkt hat, dass sich eine Bewohnerin die Zähne nicht geputzt hat, oder die findet, dass es nicht richtig ist, dass mit vollem Mund während des Essens geredet wird. Je nachdem, welches Selbstbild die Bewohnerin hat, empfin-

det sie dies als hilfreiche Unterstützung oder als störenden Eingriff. Unterstützung im Alltag heisst aber auch, dass jemand da ist, wenn es ihr mal nicht gut geht oder sie krank ist. Es ist jemand da, der sich verantwortlich fühlt, zu helfen und zu unterstützen. In einer Institution zu leben, dass heisst für unsere Bewohnerin-nen auch, Unterstützung und Anregung für ihre Alltags- und Freizeitgestaltung zu erhalten.Da gibt es Ausflüge, die gemacht werden wollen, Feste, die es zu feiern gilt, Kurse, die besucht, oder Ferien, die genossen werden wollen. Die Zahl der Wünsche und Vorstellungen ist bei manchen gross und bei anderen müssen von aussen Vorschläge einge-bracht werden. Für die Überprüfung dieser Wünsche und Bedürf-nisse auf ihre Durchführbarkeit benötigt es jedoch die Hilfe von Mitarbeiterinnen ebenso wie bei der tatsächlichen Umsetzung. Manchmal ist es ernüchternd, wenn eine Bewohnerin feststellen

muss, dass sie nicht zwei Dinge gleichzeitig machen kann oder dass die Idee einer anderen

Bewohnerin Vorrang erhält.

Aber ist es nicht genau das, was auch unser Leben, unsere Realität ausmacht?

Die meisten von uns haben noch nie in einer In-stitution gelebt oder nur eine befristete Zeit in einem insti tutio-nel len Rahmen verbracht, wie zum Beispiel in einem Krankenhaus. Aber wir alle leben in irgendeiner Form mit anderen Menschen zusammen, sei es in einer Familie, einer Partnerschaft oder einer WG. Und selbst wenn man allein lebt, gibt es da immer noch die Nachbarn. Wir alle sind es gewohnt, in bestimmter Art und Weise auf ande-re Rücksicht zu nehmen, eigene Bedürfnisse zugunsten anderer zurückzustellen oder die Meinung anderer zu berücksichtigen. Je nach Art der Beziehung und den Umständen der Situation tun wir dies freiwillig und gerne oder eben eher nicht. In einer Familie/Partnerschaft zu leben, heisst, sich gewissen Rahmenbedingungen anpassen zu müssen. In einer Familie/Part-nerschaft zu leben, heisst, dass jeder bestimmte Aufgaben zu erfüllen hat und man sich gegenseitig unterstützt. In einer Fami-lie/Partnerschaft zu leben, heisst, Unterstützung zu bekommen in der Verrichtung von Alltäglichem. In einer Familie/Partner-schaft zu leben, heisst, Alltag und Freizeit gemeinsam zu planen.Wir können selten vollkommen frei schalten und walten, wie wir es gern wollen. Es gibt immer Rahmenbedingungen, die wir be-rücksichtigen müssen, seien sie frei gewählt oder von aussen vorgegeben.

Was auf den ersten Blick also wie ein völlig anderes Leben aus-sieht, unterscheidet sich in den Details wiederum wenig von dem uns Bekannten. Es ist immer eine Frage der Perspektive – darum nun ein Perspektivenwechsel auf die andere Seite.

Wohnen, wo andere arbeiten oder

Brigitte:

«Die Ferien gefallen mir und

mein eigenes Zimmer – und die Leute hier

auch.»

Elisabeth:

«Ich weiss scho, was,

aber ich säg s dir nöd.»

Was gefällt dir am Schanzi bzw. warum wohnst du gerne im Schanzi?

Rita:

«Dass ich so oft in die

Ferien fahren darf.»

Evelyne:

«Weil meine Freundin Gabi hier wohnt und ich selbständig

sein kann.»

Silvia:

«Dass ich gerade in ein anderes

Zimmer zügeln konnte - zu Barbara.

Und das Essen ist auch toll.»

Marianne:

«Dass ich jetzt ein eigenes Zimmer habe.

Und das gute Essen.»

Arbeiten, wo andere wohnen

Barbara:

«Dass ich hier einfach aufs

Tram kann und ab die Post -

alles ist so nah.»

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Jeden Montagabend besprechen wir mit den Bewohnerinnen anhand der Agenda die kommende Woche. Dabei wird über Termine und besondere Ereignisse informiert und Ausflugs- und Menüwünsche für das Wochenende werden diskutiert. Auf einer Planungstafel werden Fotos der Mitarbeiterinnen angebracht, die an den jeweiligen Tagen arbeiten bzw. Pikett dienst haben. Für das Menü am Samstag- und am Sonntagabend kann sich jeweils eine Bewohnerin ein Menü wünschen und es am entsprechenden Tag zusammen mit einer Mitarbeiterin Wohnen vorbereiten und kochen. Eine Bewohnerin (M.) hat sich Kartoffelstock, Fleisch, gekochte Rüebli, Salat und Dessert gewünscht.

Die folgende Geschichte hat sich, frei von mir interpretiert, an einem Samstag ereignet.

Samstagmittag, vor dem BrunchHeute darf ich kochen. Ich bin ganz aufgeregt und freue mich. Hoffentlich klappt es. Ob die anderen das auch wissen? Besser ich frage mal die Betreuerin: «V..., wer kocht heute?» Oh, die stöhnt ja. V…: «M…, du hast mich das seit gestern schon mindestens zehnmal gefragt. Ich weiss, wer heute kocht, und du weisst es auch. Schau in deinem Büchlein nach; du hast es aufgeschrieben.» – Gut, sie weiss es. Da kommt die andere Betreuerin. Ob sie es auch weiss? Ich frage sie mal: «R…, wer…» – R… unterbricht mich: «Warte kurz M… Ich möchte zuerst fragen, wer heute mit auf den Ausflug kommt. Wir fahren gleich nach dem Brunch los zu einem Fest nach Winterthur und essen dort einen Z vieri. Wer möchte mit?» Au ja, ich will mit auf den Ausflug, Z vieri essen: «Ich will mitkommen!» R…: «Schön M…, du kannst mitkommen. Was wolltest du mich vorhin fragen?» – «Nüt.»

V…: «M…, du kannst nicht mit auf den Ausflug, du kochst doch heute mit der I…» – So blöd, sie haben es gemerkt. Ich will nicht kochen, ich will auf den Ausflug. Jetzt bin ich beleidigt.

SamstagnachmittagSo gemein, jetzt sind die anderen ohne mich gefahren. Ich wäre so gerne mitgegangen. Da kommt jetzt I… (Mitarbeite-rin Wohnen). I…: «Hoi, M…, du schaust ja so traurig. Heute kochen wir doch zusammen. Du hast dich doch so aufs Kochen gefreut.» Ich murmle leise, dass ich auf den Ausflug wollte. I… tröstet mich: «Komm, wir fangen an zu kochen, das wird lustig. Und wir haben noch Vanilleglace, damit machen wir uns einen feinen Z vieri.»

Wir gehen in die Küche. I… zeigt mir die Sachen, die wir heu-te machen wollen. Oh je, so viel Zeug, ob das gut klappt? I…fragt mich, ob ich lieber die Johannisbeeren ablesen oder Kartoffeln schneiden möchte. Die Johannisbeeren sind weni-ger, lieber die. Ich sitze auf der Terrasse mit einem riesigen Berg Johannisbeeren vor mir. Das schaffe ich nie, das sind so viele. Da kommt A… (Bewohnerin): «Johannisbeeren ab-lesen. Darf ich dir helfen? Ich mach das total gerne.» – Super, sie fängt gleich damit an. Dann kann ich mich ja ausruhen. Oh, I… kommt: «M…, würdest du bitte auch Johannisbeeren ablesen und A… nicht alles alleine machen lassen?» Doof, die merkt aber auch alles. Aber zu zweit klappt es ganz schnell und macht Spass. Schon sind wir fertig. Ich glaube, ich geh mal in die Stube eine Pause machen, da sieht I… mich nicht. «M…, wo willst du denn hin?» – Oh nein, jetzt hat sie mich doch gesehen. – «Ich wollte dich fragen, ob du Lust auf Z vieri hättest, bevor wir weitermachen.» – Das ist gut, da komme ich gerne mit.

Nach dem Z vieri fängt sie schon wieder an: «M…, möchtest du Rüebli schneiden oder Salat?» – Lieber Rüebli, die hab ich gerne. Aber es sind so viele. Das schaffe ich nie. Ich seufze tief. A… (eine andere Bewohnerin) kommt auf die Terrasse: «Oh, du Arme. Du schaust ja so traurig. Musst du die ganzen Rüebli schneiden? Ich helfe dir, ich mach das gerne.» – A…, ich hab dich so gerne.

I… lobt uns, dass wir die Rüebli so schnell geschnitten haben. Jetzt gehen wir in die Küche und ich passe auf, dass die Brät-kügeli in der Bratpfanne nicht anbrennen. Das riecht toll, das macht Spass.

Jetzt machen wir noch eine feine Sauce dazu und ich pro-biere sie. Ist die fein. Die Rüebli und die Kartoffeln kochen. Ich kann gut kochen.

I… fragt mich, ob die Sauce so gut sei. Ja, sehr fein. Dann kann ich ja gehen. «M…, wir müssen noch die dreckigen Sachen abwaschen und dann noch antischen.» – Oh nein! Das mach ich gar nicht gerne.J… (Bewohnerin) kommt in die Küche: «Kann ich helfen? Ich mach das Geschirr.» Super! Dann halt noch antischen. Hoffentlich sind wir bald fertig.

Die anderen kommen vom Ausflug zurück und schnuppern in der Küche. «Das riecht fein. Wann gibt es zu essen? Hast du das gekocht, M…?» Ich erzähle stolz, dass ich gekocht habe.

SamstagabendBeim Abendessen machen I… und ich einen Teller besonders schön parat und sie macht ein Foto für den Ordner mit mir und dem Essen. Ich bin so stolz und freue mich riesig. Die anderen sind begeistert vom feinen Essen. «Super, M... Du hast so fein gekocht. Das schmeckt so gut.» Das Essen ist wirklich fein und ich habe es gekocht. Ich kann kochen und es hat Spass gemacht. Wann darf ich wieder kochen?

Iris Zimmer, Mitarbeiterin Wohnen

Ich kann kochen!

WohnheimWohnen Daheim Zusammen sein Nicht alleinIn einer Gemeinschaft Die gemeinsam schafftZusammen lacht Und Spässe machtGemeinsam singen Und Zeit verbringenZusammen geniessen Und das Leben begiessenGemeinsam leben Zusammen ebenZu Hause sein In meinem HeimJanine Hentrich, Teamleitung Wohnen

Zutaten für vier Personen

1 Gratinform Butter für die Form

Crumble:70 g Mehl50 g gemahlene Haselnüsse50 g gemahlene oder sehr fein gehackte Baumnüsse90 g Zucker1⁄2 TL Zimtpulver80 g Butter, flüssig800 g Äpfel, geschält, Kerngehäuse entfernt, in Schnitze geschnitten1 Orange, abgeriebene Schale der halben und Saft der ganzen Orange1⁄2 Zitrone, abgeriebene Schale und Saft

1. Für das Crumble Mehl, beide Nusssorten, Zucker und Zimt mischen. Butter dazugiessen, rühren, bis sich Klümpchen bilden.

2. Äpfel ziegelartig in die ausgebutterte Form legen. Orangenschale und -saft sowie Zitronenschale und -saft mischen, über den Äpfeln verteilen.

3. Crumble darauf verteilen.

4. In der Mitte des auf 220 °C vorgeheizten Ofens 25 – 30 Minuten backen. Warm oder lauwarm servieren. Dazu passt saurer Halbrahm oder Vanilleglace.

Einen guten Appetit wünscht Ihnen Dorothea Simmler, Köchin

Crumble (dt.: Krümel) ist eine Nachspeise der britischen und US-amerikanischen Küche. Dabei handelt es sich um mit Streuseln überbackene Früchte. Rezepte für diese Süssspeise gibt es erst seit dem 20. Jahrhundert, möglicherweise wurde sie während des Zweiten Weltkriegs in England erfunden.

Apfel-Nuss-Crumble

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Agenda 2013 Kerzenziehen: Mittwoch, 20. und 27. November Samstag, 23. und 30. November

Adventsumtrunk: Freitag, 13. Dezember